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Leorah » 28.06.2018, 11:54 » Das Moor #1

Maximus



 


Keinesfalls hätte sie es ihm verübeln können, hielte er sie nun für übergeschnappt. Kein normales Wesen glaubte an das, was für jene Bewohner des Stillreiches unter Normalität verstanden wurde. Engel. Teufel. Dämonen. Vampire. All das, Alpträume und Gruselmärchen. Leorah selbst hätte jeden verlacht, der ihr das erzählt hätte - früher. Nun, da sie mit eigenen Augen die Macht der Wesen erblickt hatte, stellte sich die Sache ganz anders dar.

"Ich weiß, wie schwer zu begreifen das ist." Setzte sie an und neigte den Kopf ein wenig. Wie viel konnte und wollte sie preis geben darüber, welche Erfahrungen sie selbst schon mit anderen Wesen dieser Art gemacht hatte? Maximus würde sie entweder auslachen oder verachten, gab sie zu, dass sie im Dienste des Bösen spioniert hatte, nur um ihre Gefühle zu verlieren, das Herz verstummen zu lassen. Es war - wohl oder übel musste sie es zugeben - ein egoistischer Plan, den sie verfolgte. Doch sie ertrug keinen einzigen Schmerz mehr. Wenn das bedeutete, dass sie selbst Schmerz zufügen musste, bittesehr. Die Stute hatte die Grenze überschritten, kein Leid ertrug sie mehr ohne sich von der nächstgelegenen Brücke zu stürzen. Hieß das, auch Freude, Glück und Liebe, auszuschließen, so war dem so. Lange hatte sie gegrübelt, ob dieser Verlust den Gewinn aufwog. Doch sie hatte sich entschieden. Sie konnte nicht mehr. Immer wieder war es das gewesen, was sie murmelte: Ich kann nicht mehr. Wie weit würde sie gehen in ihrer Verzweiflung? Würde sie sich selbst töten, um das Leid zu beenden? 

"Ihr solltet lieber auf euch Acht geben in dieser gottlosen Gegend. Für ein gewöhnliches Pferd bedeutet ein falscher Schritt oft schon den Garaus. Gerade im Gebirge, dort", sie neigte den Kopf in die besagte Richtung, "lebt das Grauen. Doch auch die vermeintlich Guten spielen kein besonders gutes Spiel in dieser Welt. Dies lasst Euch gesagt sein." Nein, auch die Engel waren nicht die Verkörperung des Guten in dieser Welt. Auch sie waren grausam und egoistisch. "Was habt ihr nun, in Anbetracht dieser neuen Informationen, vor?" Fragte sie ihn vorsichtig, auch wenn ihr eine Auskunft mitnichten zustand. Doch Leorah war neugierig geworden, ob Maximus sich diesem Leben stellen oder aber schnell das Weite suchen würde.


 
Leorah » 15.11.2017, 11:43 » Das Moor #1

Maximus



Schmerz hatte sie an diesen Ort getrieben. Viel eher noch der Wunsch, diesen Schmerz auf immer und ewig zu überwinden, nie wieder fühlen zu müssen. Es gab einige Wesen, die mit einem Augenblinzeln Gedanken und Emotionen abstellen, fortwischen konnten. Als Sterbliche war dies Leorah nicht vergönnt. Doch sie hatte ein Wesen aufgesucht, welches mit Leichtigkeit den Schmerz von ihren Schultern nehmen konnte. Und dafür hatte sie ihre Seele verkauft. Gefühllosigkeit im Tausch gegen Informationen. Doch Leorah war gescheitert. Jenes Wesen, jener Hengst, den sie hatte beobachten sollen, hatte schneller das Tal verlassen, als dass sie ihren Auftrag hätte ausführen können. Sie seufzte kurz auf und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Was nun? Wie sollte sie weiter vorgehen, um ihrem Ziel doch noch näher zu kommen? Sollte sie zurück zu Faithless und sich um einen neuen Auftrag bewerben? Jedoch; sie hatte den Hengst nicht unbedingt als sehr verständnisvoll erlebt und eingeschätzt. Vielleicht bestrafte er sie auch für ihr Versagen und versagte ihr den Wunsch? 

Sie wusste es nicht, vom Grübeln würde es auch nicht besser werden. Deswegen bemühte sie sich, sich wieder auf Maximus zu konzentrieren und das Gespräch, welches sich allmählich zwischen ihnen sponn. Sie genoss es, einmal wieder eine vernünftige Unterhaltung führen zu können. "Ja... Das Stillreich, es ist.... " Sie suchte kurz nach Worten und wusste nicht, wie sie das Unbeschreibliche hätte beschreiben können. "All die Geschichten, all die Sagen, all die Legenden - sie sind wahr und in diesem Tal verankert. Geister, Dämonen, Vampire, Engel. Es gibt sie." Sie dachte kurz nach und begann dann zu lächeln. "Und nun haltet  Ihr  mich wohl oder übel für verrückt." 

Leorah » 16.08.2017, 11:16 » Das Moor #1

Maximus



Ihr Ziel hatte sie aus den Augen verloren. Envinyatar, verschwunden, verschollen. War damit auch ihr Auftrag erloschen? Ihre mögliche Entlohnung, die vollständige Aufhebung jeder Gefühlsregung aus ihrem Körper? Sie seufzte leise. Für solche Gedanken hatte sie jetzt keine Zeit. Die Fliegen und Mücken schwirrten um ihren Hals, ihren Bauch, ihren Kopf. Es nervte. Gepaart mit der Schwüle des Moores eine unangenehme Kombination. Doch sie hatte Gesellschaft, sehr angenehme sogar. Und gemeinsam mit Maximus stapfte sie nun durchs Moor hin zu festeren Ufern, dort, wo man gefahrlos laufen konnte. Trittsicher manövrierte sie ihre neue Bekanntschaft hinaus aus der Gefahrenzone und erst, als sie auf der wirklich sicheren Seite standen, wagte sie, sich neben ihn  zu stellen. "Hier ist nun der Boden wieder vertrauenswürdig." lächelte sie ihn an und verbarg dabei ganz gut den Hass darauf, dass sie fühlte. Sie wusste genau, dass auch diesmal wieder nur Schmerz darin geborgen lag. Was, wenn sie eine Freundschaft zu Maximus etablierte. Was, wenn er sie dann fallen ließ. Wieder nur Schmerz. Das musste aufhören, aus diesem verdammten Teufelskreis musste sie entfliehen.

"Ich stamme nicht aus diesem Tal, doch irgendwann habe ich mich entschieden, einen Blick hier her zu wagen. Man munkelt ja doch allerlei über diesen seltsamen Ort." Sie zwinkerte vorsichtig. Maximus musste ja nicht sofort erahnen können, dass sie ihre Seele an den Untoten dieses Tales zu verkaufen versucht hatte. 

Leorah » 03.06.2017, 16:44 » Das Moor #1

Maximus



Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen musterte sie Maximus, so wie er sich vorgestellt hatte. Zumindest im zweiten Anlauf. Ihr war ja nicht entgangen, dass eigentlich ganz andere Worte seinen Mund verlassen hatten. Doch sofort hatte er negiert, was er gesagt hatte. Es nichtig gemacht. Neutralisiert. Und Leorah sah sich nicht in der Position, ihn nun darüber zu befragen. Auch wenn Neugierde einer ihrer grundsätzlichen Wesenszüge war. Würde Maximus eines Tages erzählen wollen, so würde er dies tun. Bis dahin geduldetete sie sich, denn auch Leorah hütete Geheimnisse, die sie nicht preisgeben würde. Nicht gleich, zumindest. 

"Man nennt mich Leorah." lächelte sie den Fremden an. "Wie wäre es, wenn ich uns aus diesem Labyrinth manövriere, ehe die Mücken uns zerstechen?" Schlug sie vor. "Folgt mir einfach. Wenn wir ein schattiges Plätzchen gefunden haben, können wir uns ein wenig unterhalten." Und tatsächlich freute sie sich darauf, denn auch wenn Leorah vollkommene Gefühlslosigkeit anstrebte und auch bereit war, ihre Seele an den Teufel selbst zu verkaufen, war es noch nicht so weit. Und sie war einsamer denn je. Ihre Mutter, fort. Sie selbst weit von zuhause entfernt und ohne jede Möglichkeit, zurück zu gelangen. Sie hatte dort ohnehin niemanden. Zuhause war für sie quasi nicht existent. Nur weil sie an einem Ort geboren wurde, war dies nicht gleichbedeutend mit Heimat. Und sie wusste, sie würde nie ein zuhause finden. 

Ihre Hufe suchten den Pfad, der sicher war. Sie kannte ihn, war ihn schon so oft gegangen. Und mit etwas geschulten Augen konnte man auch die Oberfläche erkennen und stolperte nicht. "Folgt mir bitte vorsichtig, ich möchte Euch nicht aus den Sümpfen ziehen müssen." Lächelte sie und führte ihre neu gewonnene Bekanntschaft sicheren Hufes ans trockene Umland. Bald schon erreichten sie festen Boden und musste eventuelle Sumpflandschaften nicht mehr fürchten. Dennoch würden die Mücken sie auch am Rande des Moores plagen. Sie wartete daher auf ihre Gesellschaft, abwartend, ob dieser ihre Gesellschaft auch weiter vorzog und ob man nicht vielleicht einen anderen Ort würde aufsuchen sollen.

Leorah » 14.03.2017, 13:53 » Das Moor #1

Maximus Decimus Meridius
 



Ihre Hufe wurden von dem Schlcik des Moores förmlich angesogen. Es schien, als greife das Moor nach dem, was es verschlingen wollte - einem lebendigen Wesen gleich. Doch Leorah war zu schlau, als dass die tödlichen Tiefen des Moores sie verschlingen konnte. Sie kannte diesen Ort zu gut, als dass er ihr gefährlich hätte werden können. Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch das feuchte Gebiet, immer darauf bedacht, wohin sie trat. Für eine Sekunde jedoch war sie abgelenkt, ihr war nicht klar warum. Doch es genügte, um auf die falsche Stelle zu treten und mit dem Gleichgewicht zu kämpfen. Leorah wäre jedoch nicht Leorah, hätte sie sich nicht wieder gefangen. Sie blickte auf, ein wenig wütend, die Quelle ihrer Ablenkung suchend und ausmachend. Da schon erklang die Stimme, da ihre Ablenkung ganz offensichtlich näher an si eheran getreten war: ein imposanter, schimmelfarbener Hengst, der durchaus so mancher Stute schlaflose Nächte hätte bereiten können. 



"Nur dann ein ungünstiger Ort, wenn man ihn nicht zu durchqueren weiß." Lächelte sie ihn sanft an, ganz dankbar eigentlich für die Ablenkung und das Malheur, dass er unbewusst provoziert hatte, ganz vergessend. Leorah schalt sich selbst eine Närrin, Ihren Worten war deutlich zu entnehmen, wie erfreut sie über die Begegnung war. Dabei wollte sie nicht erfreut sein, nein. Leorah strebte völlige Gefühlskälte an. Doch nun, da sie hier stand und die Einsamkeit endlich beendet sah, bemerkte sie ein erneutes Mal, dass Willenskraft allein nicht genügen konnte, um Emotionen ab zu stellen. Sie würde erneut zu Faithless gehen müssen, um sich dieser lästigen Gefühle endlich zu entledigen. Sie, als Sterbliche, würde kaum etwas daran ausmachen können. Faithless hingegen war ein höheres Wesen und würde ihrem Wunsch nachkommen, das wusste sie. Ob er wütend auf sie war, da sie seinen letzten Auftrag nicht zu vollster Zufriedenheit hatte ausführen können? Sie hatte ein Pferd beschatten sollen, doch jenes Tier hatte das Tal verlassen und so war der Auftrag hinfällig geworden. Hätte sie diesen ausführen können, wäre sie schon längst kalt wie ein Fisch. Nun aber lächelte sie grenzdebil diesem Fremden zu und hoffte, er würde sie nicht gleich wieder stehen lassen.

Leorah » 05.06.2015, 11:10 » Herdenplatz AE #2

Envinyatar


Seine Stimme war von wohligem Klang. Sie konnte die Wärme darin spüren und eine angenehme Gänsehaut strich über ihren Körper. Sie empfand beinahe körperliche Schmerzen bei dem Gedanken, diesen Hengst betrügen zu müssen. Wieder stellte sich ihr die Frage: musste sie? Was, wenn sie den Deal mit Faithless platzen ließ? Sie würde auf ihren Gefühlen fest sitzen, ohne die sie in dieses Dilemma gar nicht erst hineingeschlittert wäre. Wenn sie bereits jetzt emotionslos wäre, würde es ihr auch gar nichts ausmachen, diesem sympathischen Hengst den Dolch von hinten in den Rücken zu rammen. Doch sie fühlte, spürte. Und ein Zittern ergriff Besitz von ihrem Körper. "Ein Leben lang.. und nun bist du hier? Ein ganz normales Herdenmitglied? Strebst du denn tatsächlich nicht an, erneut - womöglich eine andere - Herde zu leiten?" Leorah konnte sich nicht vorstellen, wie sich ein geborenes Leittier fühlen musste, wenn er kein Lämmchen um ich wusste. Was, wenn man den Sinn seines Lebens verlor? War man dann selbst überhaupt noch am Leben? Leorah spürte, wie sich die Sorgenfalte auf ihrer Stirn ausprägte . Schnell versuchte sie, ihr eigenes Gesicht wieder entspannt wirken zu lassen. Doch seine nächste Frage trug nicht eben dazu bei. "Ich... Ich habe mein eigenes Leben aufbauen wollen. Meine Mutter litt unter starken Depressionen." Hatte sie zuviel verraten? Zu wenig? Sie wusste es nicht. Dass dies nur die halbe Wahrheit war, trieb ihr den Rest der Geschichte erneut in Gedanken. Ihre Mutter hatte sie verstoßen, da sie die Liebe und Nähe ihrer einzigen Tochter nicht ertrug. "Gefühle, Leorah, sind unser Tod. Du darfst nicht fühlen. Du darfst nicht lieben. Töte, was du liebst. Verbanne es. Lass es gehen. Nur eines: behalte es nicht bei dir. Es wird dich auffressen." Ihre Mutter hatte sie fort geschickt. Sie hatte nichts in ihrer Nähe ertragen, was Emotionen hervorrief. Und Leorah würde ebenfalls sterben, wenn sie nun ihren eigenen Gefühlen folgte. Aber wie konnte sie? Bei allem, was Envinyatar verkörperte oder zu verkörpern schien? Ein Stich durchfuhr ihr Herz schmerzhaft. "Einamkeit ist mir wohl bekannt. Auch wenn mein Leid dem deinen nicht gleicht. Es tut mir Leid, was dir zugestoßen ist. Und ich hoffe aufrichtig, dass auch du dein Glück finden wirst." Sie versuchte zu lächeln. Ihre Worte sprachen ihr aus tiefstem Herzen. Aber wie war das, was sie empfand, mit dem vereinbar, was Faithless von ihr verlangte?
Leorah » 02.03.2015, 22:56 » Herdenplatz AE #2

Envinyatar


Gedankenverloren ließ sie Revue passieren, was alles hatte geschehen müssen um sie an diesen Punkt ihrer Existenz zu treiben. Sie konnte erneut das einst willensstarke, sture, lebendige Mädchen vor ihrem inneren Auge sehen. Ein Mädchen, dass zu Liebe und zu Lachen gewusst hatte. Das gern gespürt hatte, wie das Leben mit voller Wucht zuschlug – ganz gleich ob gut oder böse. Doch der Verlust ihres Vaters hatte die Mutter gelehrt, dass Emotionen bloß Schwäche bedeuteten und man diese tilgen musste, um existieren zu können. Wie oft sie doch die junge Leorah geschlagen, getreten, gebissen hatte. Allein das Blitzen in Leorahs Augen, aus denen ihre Mutter Emotionen zu lesen wusste, hatte genügt, um das Kind zu strafen. Und das alles aus – makabererweise – Liebe. Denn Leorahs Mutter war sich sicher, ihr Kind durch diese harte Schule schützen zu können. An körperlichen Schmerzen mochte man einknicken, kämpfen, leiden. Doch allein am emotionalen Wunden konnte man so kläglich zerbrechen, wie sie es selbst hatte erfahren müssen.

Leorah seufzte. Sie zwinkerte, um den verschleierten Blick zu klären, der sie hat abwesend wirken lassen. Sie hatte ihr Ziel fast erreicht. Vor ihr stand der wahrhaftige Envinyatar. Und nun zögerte sie, allein weil ihr Herz ihn bewunderte. Dabei kannte sie ihn kaum. Ihre Mutter schien erneut Recht zu behalten. Emotionen zerstörten uns, verleiteten uns vom rechten Weg abzukommen. Nein, das durfte nun nicht geschehen. Sie musste sich innerlich wappnen gegen seine Charismatik und seine Gutmütigkeit. Seine Worte waren so ekelhaft warm, so gut. Sie sträubte sich innerlich dagegen, denn sie wusste, sie stand kurz davor ihm zu verfallen. Sie war so schwach. So verdammt schwach. Es genügten einige liebe Worte und die Stute war eingelullt. Von ihrem Weg abgebracht. Doch sie durfte das nicht geschehen lassen. Sie musste Rückgrat beweisen. Sie hatte keine andere Wahl, sie war allein auf dieser Welt. Faithless’ Versprechen war das Einzige, was ihr noch blieb. “Entschuldige, dann hab ich wohl ältere Informationen.“ Sie lächelte schwach. Ja, Envinyatar war wirklich das geborene Leittier. Alles an ihm strahlte diese sanfte, ruhige Autorität aus die ein Leittier haben musste. “Ich wurde nicht weit von hier geboren. Nicht direkt in diesem Tal, doch nahe daran.“ erwiderte sie wahrheitsgetreu. “Du sprichst von der Einsamkeit, als sei sie dir wohlbekannt.“ Ihre Feststellung trug einen fragenden Unterton in sich. Nun, da sie vor ihm stand, fielen ihr all die klugen Fragen kaum noch ein, die sie ihm hatte stellen wollen. Sie musste also imrpovisieren. Ohnehin hatte Faithless keine genaueren Informationen gewünscht, allein dass sie sich an Envinyatars Hufe heften sollte – das war ihr Auftrag gewesen. Herausfinden, ob von dem einstigen Leithengst eine Bedrohung ausging. Aber Leorah glaubte kaum, dass Envinyatar einem Unschuldigen Leid zufügen konnte.
Leorah » 25.02.2015, 12:46 » Namensbewertung #3
8 Pkt smilie
Leorah » 16.02.2015, 10:01 » Herdenplatz AE #2

Yatar.


Sie musterte ihn zweifelsohne bewundernd. Als Faithless ihr den Auftrag gab, war ihr zwar bereits bewusst gewesen, dass Envinyatar mächtig sein würde. Dass von diesem Hengst jedoch eine ganz ähnliche Autorität ausgestrahlt wurde, wie sie sonst nur den unsterblichen Wesen vorbehalten war, verblüffte sie. Einen Unterschied fand sie dennoch: Yatar erschien ihr weitaus warmherziger und nahbarer, was die Begegnung auch um einiges angenehmer gestaltete. Ihren Auftrag jedoch erschwerte. Sie hatte es sich recht einfach vorgestellt: Zu den Adoyan Enay gehen, Envinyatar finden, bisschen mit ihm quatschen, die Informationen an Faithless weitergeben. Stattdessen glaubte sie beinahe, dass ein „Plaudern“ zum Verrat ausarten würde. Schalte deine Gefühle ab, Leorah! Sie stehen dir ein weiteres mal im Weg! Es war ihr nie leicht gefallen den guten Rat ihrer Mutter zu erfüllen. Leorah war von Natur aus ein emotionales, gefühlshungriges Pferd. Aber mit Emotionen verband sie doch zumeist nur Schmerz. Und so hatte sie eines Tages den Entschluss gefasst, ihre Gefühle einfach abzuschalten. So einfach war das jedoch nicht, wenn man ein sterbliches Herz in sich trug. Man schwächelte selbst bei dieser Entscheidung. Was blieb ihr denn übrig? Erneut kroch der Schmerz ihre Kehle herauf, bildete einen Kloß in ihrem Hals. Sie musste ihn verraten um im Austausch endlich befreit zu werden.

Sie atmete noch einmal tief ein und tief aus, ehe sie sich gelassener auf das Gespräch besinnen konnte. Die Überraschung saß noch immer tief, doch sie musste diese zügeln und verstecken. Sonst würde der mit Sicherheit sehr kluge Yatar Verdacht schöpfen. “Bist du nicht das Leittier hier?“ fragte sie ihn dann rundheraus, wohl wissend, dass dies eigentlich nicht so war. Oder doch? Man hatte Raphael schon lange nicht mehr gesehen an diesem Ort. Womöglich hatte Yatar sich durchgesetzt und seine alte Herde wieder unter seine Fittiche genommen? “Ich bin wohl eher darüber gestolpert, als alles andere.“ Im wahrsten Sinne! “Aber ein bisschen Gesellschaft schadet ja nie.“ lächelte sie dann und zeigte bei einem wunderschönen Lächeln ihre makellosen Zähne. Innerlich jedoch kratzte das Gewissen an der Tür, hinter der sie es gesperrt hatte. Sie lenkte sich ab, indem sie den neu erwachenden und den wiederkehrenden Vögeln zuhörte. Sie zwitscherten, obwohl auf den Gewässern noch dünne Eisschichten zu finden waren. Leorah liebte den Frühling, das Neuauferstehen der Natur. Sie genoss den Duft der Blumen und der Moment, da der erste Sonnenstrahl wirklich warm aufs Fell fiel – unbezahlbar. Sie würden sich noch ein wenig gedulden müssen, doch fern war der Frühling nicht mehr. Das fröhliche Gezwitscher war Zeuge genug. Dann würde sie hoffentlich zufrieden mit ihrem Leben sein. Fern all des Schmerzes. Fern all der traurigen Erinnerungen.


Leorah » 22.01.2015, 18:00 » Herdenplatz AE #2

Target. smilie


Ihre letzte Chance und Hoffnung. Der Moment, wo alles sich entscheiden würde. Entweder fand sie hier jemanden, der über Envinyatar Bescheid wusste, oder sie war geliefert. Der Geist würde sie keinesfalls davon kommen lassen. Sie hatte mit ihrem Blut unterzeichnet, ihm Informationen über das ehemalige Oberhaupt der Herde zu beschaffen. Im Gegenzug hatte der Fahle ihr versprochen, sie von allen Emotionen zu entbinden, die Schmerz verursachen würden. Und nein, sie konnte keinen Schmerz ertragen. Sie konnte Gefühle nicht ertragen. Und trotzdem war das Gefühl, das sie nun überkam, unbeschreiblich. Ein Hengst gesellte sich zu ihr, offensichtlich von ihrem eher ungesitteten Verhalten angelockt. Was wohl die Fremde in einem Gebiet so edler Wesen zu suchen hatte? Und dann auch noch fluchend? Lebten hier nicht Engel, waren diese nicht irgendwie mit Gott verbunden? So zumindest in ihrem Weltbild, wo Gott und Engel nicht existierten. Sondern nur den Glauben erfüllten. Und in diesem Moment glaubte sie wirklich an einen Gott, einen Heilbringer. Sie musste alle Fasern ihres Körpers zusammen nehmen, nicht allzu heftig zu reagieren. Das bisschen Augenaufreißen würde man ihr eventuell als Überraschung nachsehen, da der Hengst recht plötzlich bei ihr stand. "Envin... Envinyatar, habe ich das richtig verstanden?" Sie konnte ihr Glück und dieses elende, unvorhersehbare Schicksal kaum begreifen. "Ich.... ähm... ich heiße Leorah." Hoffentlich verstand der Hengst ihr Gestotter eher als Zeichen von Nervosität, weil sie in eine neue Herde, eine fremde Gruppe eindrang. Da suche ich all die Monate nach ihm und dann? Spricht er mich von sich aus an. ... Die Welt ist merkwürdig. grübelte sie bei sich.
Leorah » 19.01.2015, 19:07 » Herdenplatz AE #1

Envinyatar


Einer Pantherin gleich schlich sie durch das Herdengebiet. Damit rechnend, jeden Moment getötet zu werden. Entlarvt zu werden. Allmählich verlor sie die Hoffnung, ging Risiken ein. Sie hatte den Auftrag, jenen zu finden, der einst die Herde regierte. Der gegangen war um zurückzukehren. Der nun aber, ganz offensichtlich, wieder verschwunden war. Es war zum Haare raufen. Leorah spürte die Furcht in sich, wie sie ihr den Nacken herab kroch und entlang der Wirbelsäule schlich. Einen Schauder nach dem anderen jagend. Sie hatte den Auftrag einst so zuversichtlich angenommen, ein Scheitern war ihr gar nicht in den Sinn gekommen. Und nun? Sie wusste, dass Faithless ihr nicht nur nicht ihren Wunsch erfüllen würde, er würde sie strafen. Strafen, da sie versagte. Und Strafe hieß bei einem Pferd wie ihm, dass der Tod noch gnädig wäre.

Sie seufzte und blickte sich um. Ihre letzte Hoffnung also, das größte Risiko. Die Adoyan Enay aufzusuchen war dumm, das wusste sie. Aber was blieb ihr schon anderes übrig? Wenn sie ihr Ziel ausfindig machen wollte, dann blieb ihr nichts anderes mehr übrig. Dann konnte sie allein hier versuchen, ihm auf die Schliche zu kommen. Angeblich war er von stolzem Wuchs und wunderschön, edel. Man mochte ihm ein aristokratisches Aussehen zuschreiben. Aber - bei Gott - das mochte auf einige hier zutreffen. Schließlich umgaben sie momentan Engel, Vampire und andere Ausgeburten der Hölle. Wieder diese Furcht, schleichend. Du darfst Gefühle nicht zulassen, niemals, keine. Auch Furcht nicht! Ihre Mutter hatte ihr all das gelehrt, doch bis heute kämpfte Leorah um Fassung. Und allein deshalb hatte sie Faithless aufgesucht, mit jener Bitte auf den Lippen: gefühllos zu werden. Im Austausch: Informationen. Herrgott, scheiße! grummelte sie zornig und stampfte mit dem Huf auf, einmal mehr erkennend, wie sehr sie sich vergaloppiert hatte.
Leorah » 08.08.2014, 09:41 » Testthread #2
test!
Leorah » 31.07.2014, 15:53 » Die verwunschene Quelle #1

Celos


Sie behielt den Wald im Blick, auch wenn dies bedeutete den Fremden im Genick sitzen zu haben ohne zu wissen, ob dieser tatsächlich friedlich gesinnt war. Leorah wusste allerdings ebenso, dass von ihm keine Gefahr ausging. Zumindest keine ernst zu nehmende. Sie war eine gut ausgebildete Kämpferin, wendig und zudem nicht verletzt im Gegesatz zu dem hübschen Hengst, der wohl einige Lenze älter war als sie selbst. Das jedoch fiel kaum auf, da er durch seine charmante Art eher jünger und sie durch ihre kühle Distanz eher älter wirkte. Sie führte ihn durch das Gebüsch, immer darauf bedacht sich einen Pfad zu suchen, dem er gut folgen konnte trotz der Wunde. "Celos..." murmelte sie leise, repetierte sie seinen soeben erfahrenen Namen für sich, als könne sie ihn sich nur so einprägen. Leorah jedoch hatte ein gutes Gedächtnis, sie schnappte die leisesten Informationen auf und behielt sie im Kopf. Das war eines ihrer Talente. Sie erwiderte nichts, denn was sollte sie schon sagen? Sehr angenehm? Freut mich? Stattdessen achtete sie lieber auf ihre Umgebung und taxierte die dunklen Ecken, aus denen Gefahr hätte herausstürmen können. Sie war sich nicht bewusst, warum sie es tun würde, aber sie wusste: sie würde ihn beschützen wenn etwas geschah.

Das Donnergrollen nahte und sie spürte dieses elektrisierende Gefühl in der Luft das stets herrschte, wenn ein Gewitter aufzog. Trittsicher folgte sie einem kleinen, von Wildtieren ausgetretenen Pfad. Celos hatte recht, es dürfte nicht schwer fallen hier eine Lichtung zu finden. Sie wollte nur vorerst vom Wasser fort, denn dort war die Gefahr, dass ein Blitz einschlug, zu groß. Und selbst wenn sie sich in einiger Entfernung befanden, so war ihr das Risiko doch noch immer allgegenwärtig. Celos befand sich durch die Verletzung bereits in Gefahr, wenn auch in einer langsam schwelenden. Er musste nicht auch noch vom Blitz getroffen werden!

Als sich die Bäume endlich lichteten und immer weiter líchteten, wollten ihre Beine bereits rascher ausschreiten. Doch sie besann sich eines Besseren und wurde wieder ruhiger, ja blieb sogar stehen und sah sich nach Celos um. Dieser bemühte sich redlich um Smalltalk, wie ihr schien. Sie seufzte kurz, denn eigentlich konnte sie damit reichlich wenig anfangen. Doch sie mochte ihn irgendwie und daher hielt sie sich an dem Angebot, das er ihr mit seinen Fragen machte, fest und antwortete, soviel sie von sich preiszugeben bereitwar. "Ja, das Tal kenne ich recht gut. Es gibt mit Sicherheit wenige Pferde, die hier alle Winkel und Ecken kennen." sie lächelte wieder vorsichtig, hoffte, dass er seine Frage nach ihrer Herkunft vergessen habe. Sie hatte nicht gerade vor ihm auf die Nase zu binden, dass sie ein von den Gaistjan Skairae gesandter Spion war.

Sie wandte sich und lief nun weiter, es konnte nicht mehr weit sein. Und tatsächlich brach sie plötzlich durch das dichter werdende Unterholz auf eine Lichtung, die ihnen Schutz bieten würde. "Da wären wir." murmelte sie zufrieden zu sich selbst und wartete, bis Celos bei ihr stand.
Leorah » 29.07.2014, 16:06 » Die verwunschene Quelle #1

Celos


Blitze zuckten am Himmel und ein leises Grollen, das allmählich anschwoll, kündete davon, dass Leorah und der Fremde nicht lange auf dem Trockenen bleiben würden und sich somit in ernsthafte Gefahr brachten. Zumal dem Hengst schnell geholfen werden sollte. Sie sah ihn noch immer skeptisch an, doch der Großteil ihrer Kühle war zurückgekehrt. „Gehen wir.“ murmelte sie und blickte noch einmal auf das Bein, dass nun durch das Wasser gebrochen wurde und die Wunde somit nicht mehr zu sehen war. Sie sorgte sich um ihn. Doch warum? Warum sorgte sie sich um ein Pferd, das sie keine fünf ganzen Sätze hatten sprechen hören? Ihr Herz, es schlug also doch noch. Nur versuchte Leorah das so gut es ging zu verdrängen. Doch sie würde den Hengst nicht im Stich lassen. Sie hatte bereits bei ihrem Auftrag versagt, ihr Versprechen würde sie nicht brechen. Und um den Höllenfürst persönlich würde sie sich später kümmern können. Ob er sie nun jetzt oder erst in ein paar Tagen tötete….

„Ich.. ich heiße im übrigen Leorah.“ Sie versuchte ihrem Gegenüber ein vorsichtiges Lächeln zu schenken, doch es wirkte ebenso platt und gelangweilt wie der Rest ihrer Gesten. Doch ein Funke von Wärme lag womöglich darin, den sie nicht zu verhüllen wusste. „Wir sollten uns eine Lichtung suchen, dort sind wir geschützt vor dem Gewitter und wir können uns um dein Bein kümmern.“ Sie sah ihn prüfend an, ob er wirklich laufen konnte? Oder gab er das nur vor, um sich seine Schwäche nicht einzugestehen? Sie würde langsam laufen, soviel war klar. Sie wollte nicht, dass er seine Wunde übermäßig belastete nur um den Macho zu markieren. Das hatte er, zumal vor Leorah, nicht nötig. Der Fremde wirkte schon so maskulin genug. Sein Körper war wohldefiniert und er gab allgemein ein sehr gutes Bild ab. Er gefiel ihr, denn Leorah hatte selten das Gefühl, dass ein Hengst ihr gewachsen war. All diese Milchreisbubis, die um ihre Gunst gekämpft hatten. Pah! Ein gezielter Schlag und sie waren tot, das hatte Leorah das ein oder andere Mal gar bewiesen, wenn sie zu aufdringlich wurden. Dieser hier aber… Er wirkte gleichsam verletzt und doch kühn und erhaben. Das hatte was für sich. Sie bemerkte unangenehm berührt, wie ihre Rosse etwas stärker wurde. Ihr Körper schien ihren Gedanken beizupflichten.

Voll mies geworden .___. Tut mir leid. Der nächste wird wieder besser.
Leorah » 23.07.2014, 22:47 » Die verwunschene Quelle #1

Celos


Noch immer misstrauisch beäugte sie den Hengst. Rein optisch betrachtet gefiel er Leorah, wohl auch deswegen verstärkte sich ihre Rosse ein wenig. Doch sie war keine dieser Stuten, die sich davon aus der Reserve locken oder sich gar kontrollieren ließ von Hormonen, die zur Paarung drängten. Sie schüttelte ihren Kopf und musterte ihn wieder. Denn dieses Beobachten war es, die Leorah seit Jahren ausmachte. Irgendetwas an dem Hengst schien nicht richtig. Sie versuchte zu verstehen, was genau so falsch war. Doch er wusste seine Verletzung, die sie bis dahin noch nicht erblickt hatte, gut zu überspielen. Stattdessen lenkte seine Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sein markantes, männliches Gesicht. Er sprach sie so höflich an, dass es ihr eine Gänsehaut bereitete. Sie mochte es nicht, wenn Pferde mit einer so übertriebenen Etikette an ihre Artgenossen herantraten. Das mochte jedoch vor allem daran liegen, dass Leorah so nicht aufgewachsen war. Sie kannte es nicht, sich kultiviert zu unterhalten. Rüde Worte war sie gewohnt, nicht aber Komplimente. Und deshalb fiel ihre Antwort auf durchaus plump aus, als sie sagte: „Gern. Mich störts nicht.“ Gehindert hätte sie ihn wohl ohnehin nicht, selbst wenn sie lauthals protestiert hätte. Denn in dem Moment, da der Fremde das Wasser zum Erzittern brachte, erkannte sie das Übel, welches sie zuvor nur hatte erahnen können. „Dein Bein!“, entfuhr es ihr entsetzt und sie trat auf ihn zu, ohne auf die Distanz zu achten, die zwischen zwei sich so fremden Pferden höflich gewesen wäre.

Durch ihr schnelles Reagieren ließ sie Wasser aufspritzen. Doch was interessierte sie ein nasses Brustfell? Sie mochte kaltherzig wirken, doch in ihr schlug ein Herz. Und manchmal erwärmte es sich. Manchmal konnte sie ihre Emotionen nicht zurückhalten. Der Anblick des verletzten Artgenossen war ein solcher Moment, der sie aus der Reserve lockte. „Das sieht übel aus. Da müssen wir was machen!“ Ihre Stimme klang kalt und unbeteiligt, doch der Funke in ihren Augen bewies, dass es in ihrem Inneren anders aussah. Zum Glück verstand sie sich ein wenig auf das, was die Hochnäsigen „Heilkunde“ nannten. Für Leorah war es einfach nur das Wissen darum, welches Kraut man zupfen musste, um Wehwehchen zu tilgen. Das hatte sie lernen müssen in ihrem Leben, sonst wäre sie schon oft an Blutvergiftungen und anderen Übeln elendig zugrunde gegangen. „Zuerst müssen wir es reinigen. Waschen. Machst du ja schon gut.“ murmelte sie eher zu sich selbst, als zu dem Fremden. Da aber zuckte ein Blitz über die Szenerie und ein Grollen schloss sich dem hellen Licht an. Das Gewitter rückte immer näher und somit wurde dieser Ort, nahe am Wasser und dicht an dicht mit hohen Bäumen, nicht etwa ungefährlicher. Hektisch musterte sie den Braunen, der Schmerz zu empfinden schien. Sie rief sich innerlich zur Raison. Zeig keine Gefühle. Gefühle sind schwach. Und wer schwach ist, ist tot. Sie räusperte sich, hatte wohl gerade einen Fehler begangen. Zurückrudern konnte sie nun jedoch nicht mehr. Sie hatte dem Braunen zu verstehen gegeben, dass sie ihm helfen würde. Und auch wenn Ehrlichkeit und derlei sonst nicht ihr Metier waren, so hatte sie nicht vor dieses Versprechen zu brechen.
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