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Think I'll miss you forever;
Like the stars miss the sun in the morning sky.





Juliette Caetanus » 02.11.2019, 20:42 » Hot or Not #7
not
Juliette Caetanus » 25.10.2019, 16:26 » Herdenplatz FC #1

Nael & Victor



Die Stille zwischen ihnen war greifbar, so schwer, wie ein Fels, der vom tiefblauen Meer verschluckt wurde, hinab auf den Grund sank. Mitten ins Herz, mit einer scharfen Klinge. Sie hätte es besser wissen müssen, teilten sie den Schmerz an den Gedanke ihrer toten Gefährten. Es war eine vage Vermutung ihrerseits gewesen, dass Victor seiner Tochter längst offenbart hatte, was mit der Mutter geschehen war. Die Vermutung war falsch. Lucrezia war in einem Alter, in dem man gewisse Dinge verstehen konnte, nicht so jung und unbedarft, wie Nael. Er würde es nicht verstehen und jede Frage nach dem Warum würde das zerbrechliche Herz von Julie nur weiter in den Abgrund stoßen; es würde ihr den Halt nehmen, um den sie jeden gottverdammten Tag kämpfte. Auch, wenn die Rappin den Verlust von Kilian in ihrem Herzen verschlossen hatte, war es doch Eigil, der ihr so manche Last von den Schultern genommen hatte, mit dem sie reden konnte. Irgendwie schaffte der stolze Hengst, der Kilian weitaus länger kannte, als sie, ihr ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, wenn er von längst vergessenen Zeiten sprach. Sie konnte ihn sehen, so klar vor Augen, wie er sich all die Jahre nicht verändert hatte; er war im Herzen immer jung und rebellisch geblieben – was vor dem Rat niemals zum Vorschein getreten war. Die Erinnerungen waren schmerzhaft, aber waren genauso Balsam für die Wunden ihrer Seele, welche Kilian mit seinem Tod hinterlassen hatte. Die Wunden würden heilen, aber die Narben würden für immer bleiben. Bei ihr – nur, wie würde es bei Victor sein? So senkte die Stute kaum merklich ihr Haupt, als der warnende Blick des dunklen Rappen ihr Herz einen schweren Stich versetze. Sie würde niemals mehr den Namen Nehemia in den Mund nehmen, wenn Victor in Hörweite war; nie mehr.

Der Alptraum von Nael hatte die Anspannung zwischen den Erwachsenen nicht wirklich gelöst, aber in eine andere Richtung gelenkt. Julie merkte, wie der zarte Leib des Fohlens vor Angst pumpte und sich kaum beruhigen konnte. Das dunkle Augenpaar der Mutter lag sorgenvoll auf Nael, als dieser den zierlichen Kopf gesenkt hatte, um mit den weichen Nüstern über den Boden zu schnauben. Einzelne Sandkörner erhoben sich, ehe sie wieder im Gras verschwanden. Manchmal wollte Julie ebenfalls einfach verschwinden, unsichtbar im hohen Gras der Welt werden. Und dann – blickte sie in die unschuldigen Augen ihres Fohlens, das für sie ein Geschenk von Kilian war und konnte es nicht allein auf der Welt zurücklassen. Es war alles was ihr aus dem alten Leben geblieben war und das sollte sie mit wachsamen Augen beschützen. Langsam erhob sich der Kopf des Fohlens, schenkte beiden Pferden ein sanftes Lächeln, ehe das junge Augenpaar hin und her huschte. Seine Worte waren ein herber Schlag ins Gesicht, sodass die Fassade begann zu bröckeln. Für einen Moment verlor Julie den Halt, schloss die Augen, um sich zu konzentrieren, ehe die schwarze Leere sie gefangen nahm. Deutlich sah sie den leblosen Körper ihres Gemahls vor ihrem inneren Augen, spürte den schweren Atem im Genick, der sie zu Boden drücken wollte. Ich hab Mama und noch einen leblos gesehen. Wiederholten sich die zarte Stimme ihres Fohlens, schlugen mit harten Schlägen gegen ihren Schädel – wie ein endloses Echo, getränkt im Schmerz. Alles würde sie irgendwann einholen; sie konnte wegrennen, wohin sie wollte. Irgendwann, aber nicht heute – nicht vor Victor. „Alles ist gut. Es war nur ein schlimmer Alptraum.", versuchte die Rappin Nael zu beruhigen, schmiegte sanft ihren Kopf gegen seine, um die Tränen zu verwischen. Es tat ihr im Herzen weh, dass eigene Kind so leiden zu sehen, aber ob die Wahrheit über den Vater den unterdrückten Schmerz im kindlichen Leib heilen konnte, blieb fraglich. Nael schmiegte sich an die schlanken, langen Beine der Mutter, vergrub das Gesicht im pechschwarzen, seidigen Fell. Den Kopf weiterhin gesenkt, die mütterlichen Nüstern im Schopf des blutjungen Tieres vergraben, versuchte Julie ihr Kind mit Nähe und Zuversicht zu beruhigen. Es war schwer, ohne Vater aufzuwachsen und noch schwerer, wenn man nicht wusste, was mit ihm passiert war. Sie konnte es nachvollziehen, aber nicht in jeder Faser ihres feminine Körpers aufnehmen.

Für wenige Minuten verweilten Mutter und Sohn, so innig, und vergaßen kurz die Welt; vor allem Julie. Die unmittelbare Nähe zu Nael war die letzte Verbindung zu ihrem Gemahl Kilian, welches sie so schmerzlich vermisste. Das Fohlen löste sich von ihren Beinen und der Kopf der Mutter, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, erhob sich ebenfalls, bis der Blick wieder ruhig im Augenpaar von Victor lag. Nur kurz, nur schwach bis die kindliche Stimme ihres Sohnes die Aufmerksamkeit an sich riss, die von der Schwere seiner Tränen befüllt war. Mit der doch sehr direkten Frage an Victor hob sich der Blick der Stute, während Nael einen Schritt zur Seite trat. Mein kleiner, starker Löwe. Der Gedanke gab ihr Kraft, jeden Tag. So lauschte die Rappin mit einem ruhigen Lächeln im Gesicht den Worten von Victor. Sie schloss kurz die Augen, atmete tief durch. Wir sind alle Teil eines großen Ganzen. Das dunkle Augenpaar öffnete sich langsam, fing den sachten Blick des Hengstes ein, der sich weiterhin Nael zugewandt hatte. Sie waren eine Familie, die man beschützen musste; in der man füreinander da war. An guten, wie an schweren Tagen. Und vielleicht wurde es Victor im Moment seiner Worte bewusst, dass Julie für andere da sein will, auch, wenn sie nicht immer die mentale Kraft dafür besitzt. Sie will niemand zwingen über Dinge zu reden, die einem schwer fallen, aber sie möchte zeigen, dass sie füreinander da sein sollten; gerade in den schweren Zeiten. So nickte die Rappin, schenkte dem Hengst ein sachtes Lächeln, um ihm stumm zu sagen, dass es vollkommen in seinem Sinne lag, nicht über die verstorbenen Seelen zu sprechen.
Juliette Caetanus » 23.01.2019, 11:19 » Beste Freunde #4
y e s c:
Juliette Caetanus » 13.01.2019, 16:54 » Hot or Not #7
n o t
Juliette Caetanus » 10.01.2019, 20:16 » Beste Freunde #4
Vielleicht?
Juliette Caetanus » 06.01.2019, 13:44 » Beste Freunde #4
Mama, ist die Beste. :'p
Juliette Caetanus » 23.10.2018, 19:49 » Hot or Not #7
Joa, durchaus hot.
Juliette Caetanus » 18.10.2018, 16:03 » Hot or Not #7
Neue Runde. c:
Juliette Caetanus » 18.10.2018, 16:03 » Beste Freunde #4
Bestimmt. <3
Juliette Caetanus » 11.10.2018, 16:21 » Herdenplatz FC #1

Nael & Victor



Die Rappin schloss die Augen, um die Welle des Schmerzes blind auf sich zukommen zu lassen; sie durfte den Halt niemals verlieren. Umschlossen von Schmerz, welcher allein ihr galt, von niemand verstanden werden konnte, weilte sie in ihrem eigenen Vakuum. Sie wollte schreien. Alles raus, was ihr Herz, ihre Seele in Fesseln zusammenzog. Sie wollte rennen. Einfach fort, bis ihre Beine zitternd unter ihrem femininen Leib nachgeben würden. Es wird nicht weniger. Man gewöhnt sich bloß an den Schmerz. Bloße Worte, konnte so schmerzhaft, wie ein tiefer Stich ins Herz. Vor allem, wenn sie so kalt, gar herzlos ausgesprochen wurden. Direkt, ohne Umwege. Julie hatte von Victor nichts anderes erwartet, aber vielleicht war genau dies, was sie im Moment brauchte. Die knallharte Wahrheit, egal, wie sehr sie schmerzte. Die meisten Familienmitglieder hätten versucht sie mit fürsorglichen, schonenden Worte aufzubauen, dass irgendwann all der Schmerz in ihrer zarten Brust ein Ende hat. Vielleicht war es ein inniger Wunsch, dass man sich an keinen Schmerz gewöhnen muss, sondern das dieser irgendwann den Körper, vor allem aber die Seele verlässt.
Julie nickte, kaum merklich. Nur langsam, schlugen die Lider empor, ehe leere Augen in das markante Antlitz des Hengstes blickten. Sie musste so unglaublich schwach, und labil wirken. Ein Luftstoß und sie würden abknicken, wie eine zarte Blume im Wind. Im Gegensatz zu Victor war sie keine große Hilfe oder eine Stütze für andere Familienmitglieder. Nein, eher eine Last und dazu hatte sie noch ein Fohlen an ihrer Seite. Die Rappin fand keine Worte, gab sich allein der Situation hin, und konnte der Wahrheit aus dem Mund des Hengstes nicht widersprechen; nur stumm zustimmen. Nur kurz, aber der Moment zählte und das dunkle Augenpaar der Stute folgte dem Blick von Victor, welcher zu Lucrezia hinüber blickte. Die Gemeinsamkeit war schmerzhaft, aber verband die beiden Pferde mit einem Schicksal. „Wie hat Lucrezia den Verlust ihrer Mutter verkraftet?“ Die Frage kam zu schnell, zu unüberlegt. „Nein… Ich wollte nicht so direkt fragen.“, erhob sich nach kurzer Zeit der Stille ihre zittrige Stimme. Julie wollte nicht alte Narbe aufkratzen, um Victor so einen innerlichen Stich aus Schmerz und Trauer zu versetzen, weil sie den Verlust von Nehemia ansprach. Dennoch musste sie bei dem Anblick seiner Tochter an Nael denken und auch daran, dass sie sich selbst nicht bereit fühlte ihrem Sohn die Wahrheit über seinen Vater zu erzählen. Die Kraft dafür besaß die Rappin im Moment einfach nicht, war zu sehr mit sich selbst beschäftigt den Verlust an sich heranzulassen.

Ein Schrie, riss die ganze Welt hinab in die Dunkelheit, hinab zu den Dämonen, welche sich wahrlich im Schmerz suhlten. Schlagartig, vollkommen von Sinn zuckte der pechschwarze Körper der Stute zusammen, hielt sich dennoch auf den langen Beinen. Ein Wunder, wenn man bedachte, in welcher düsteren Gedankenwelt sich Julie meist aufhielt. Sofort, ohne eine Überlegung rollte eine Entschuldigung über die Lippen des Fohlens, welches sich zu gleich aufrappelte. Nur krampfhaft verlor sich ein sachtes Lächeln auf ihre Lippen, ehe sich das feminine Gesicht hinabbeugte, um Nael einen zarten Kuss auf die Stirn zu geben. „Du musst dich nicht entschuldigen.“, flüsterte die Rappin in das zierliche Ohr ihres Kindes. Womöglich hatte ihn ein Alptraum aus dem Schlaf gerissen, was in diesem Moment besser war, als jeglicher, körperlicher Schmerz. Zum ersten Mal sah die Stute ein Lächeln auf den kühlen Gesichtszügen von Victor, nachdem sie ihr Haupt wieder erhoben hatte. Ein seltener Anblick, an dem man sich mit der Zeit gewöhnen konnte, aber diese Lächeln galt allein dem aufgeschreckten Nael. Bei den Worten des Hengstes stahl sich selbst in das leere Gesicht der Rappin ein schwaches Lächeln und genoss für einen kurzen Moment die Wandlung von Victor, ehe sich die dunklen Erinnerungen durch ihren Kopf drückten. Kilian stand wieder vor ihr, blickte sie liebevoll an, schmiegte seinen Kopf an ihren. Nur für einen Moment, mehr Zeit hatten sie nicht. Einen Wimpernschlag später entriss man ihre die Zweisamkeit, die Nähe zu ihrer großen Liebe. Ein toter, blutüberströmter Leib am Boden, war alles, was von ihrer Liebe übrig geblieben war.
Juliette Caetanus » 01.10.2018, 17:30 » Hot or Not #7
not.
Juliette Caetanus » 25.09.2018, 21:52 » Herdenplatz FC #1

Nael & Victor



Ein glückliches Lächeln, auch, wenn nur für einen Moment, legte sich auf die femininen Gesichtszüge der Rappin ab. Fröhlich, ohne Schwere in seinem jungen Herzen galoppierte Nael über die Wiese, sprang einem Schmetterling hinterher. Es war nicht leicht für ihn, ohne Vater aufzuwachsen und zu gerne hätte sie ihm die lange Reise bis hierher erspart. Zumal, er das einzige Fohlen war, umso glücklicher schien die Rappin, dass sich Nael durchaus alleine beschäftigen konnte. Die eigene Mutter als Spielkameradin war nicht immer cool, und mit Gleichaltrigen herumzutoben war wahrscheinlich tausendmal besser. Julie konnte nur den Kopf schütteln, wie glücklich das junge Fohlen trotz der schweren Zeit war. Einen Moment lang haftete der Blick der fürsorglichen Mutter an ihrem Sohn, welcher unbeschwert über die Wiese hüpfe und ihre Rufe längst nicht mehr wahrnahm, ehe sich das dunkle Augenpaar einen Überblick vom Herdenplatz schaffte. Nicht viele, waren übrig geblieben. Der Tod war und blieb unaufhaltsam. Wenn die Zeit gekommen war, konnte der friedliche Tod eine Erlösung sein, aber nicht, wenn dieser ein Wesen mitten aus dem Leben riss. Etwas weiter entfernt, erblickte sie Lucrezia und Nymeria, welche sich gegenseitig Halt gaben und auch die Nähe zueinander suchten, während Julie eher die Einsamkeit wählte. Sie wollte für Nael da sein, stark sein; ein Vorbild sein. Die Zeit würde kommen, ehe ein ausdrucksstarker, erwachsener Sohn vor dem femininen Körper stehen würde und sie ihm nicht mehr verschweigen konnte, was mit seinem Vater passiert ist, ihm gar Antworten auf all seine Fragen mehr verweigern konnte. Doch nun, sollte das dunkle Fohlen das so junge Leben in vollen Zügen genießen und sich keinen Kopf über die bevorstehende Zukunft machen.

Ein Schmerzlaut, riss den Kopf der Stute schlagartig herum, erblickte sofort den dunklen, zierlichen Körper von Nael, welcher am Boden lag. „Nael!“, rief sie angsterfüllt zu ihm, wollte ihm entgegenlaufen, aber der kleine Hengst stand bereits wieder auf seinen schlaksigen Beinen. Ein Moment der Unachtsamkeit, geleitet von dunklen Gedanken, hatte Julie zu einer schlechten Mutter werden lassen. War sie überhaupt in der Lage sich um ein Fohlen zu kümmern? War, nein, würde sie jemals eine gute Mutter, ohne Kilian, sein? Mit Kilian an ihrer Seite hatte sie sich so stark gefühlt, als würde kein Unheil je an den Locken ihrer Mähne ziehen. Er hatte ihr immer den Rücken gestärkt, immer zu ihr gestanden, egal, was andere über das ungleiche Paar gedacht hatten. Sie waren eins gewesen, vom Schicksal zusammengeführt. Niemals, hätte es die Rappin für möglich gehalten, sich in einen Hengst, wie Kilian zu verlieben. Nie, war sie auf der Suche nach Liebe gewesen, aber die Liebe auf der Suche nach ihr – aber, es war einmal.
So schnell, wie ihn die schlanken, langen Beine tragen konnten, lief Nael zu seiner Mutter, schmiegte sich liebevoll an ihre Beine, ehe sich das Fohlen zu ihren Hufen niederlegte. Zärtlich, voller Liebe, fuhren die weichen, dunklen Nüstern der Stute über den Schopf des Fohlens. Ein Glück war Nael ein kleiner Kämpfer, der nicht mal eine Träne verdrückt hatte. Er war stärker, als Julie im Moment sein konnte. „Mein kleiner, tapferer Löwe.“, flüsterte sie ihrem Fohlen zu, welches die Augen zu gleich geschlossen hatte. In diesem Moment musste sich die Rappin zusammenreißen, rief sich immer wieder ins Gedächtnis, das sie stark sein muss; vor allem für Nael. Nicht zerbrechen, nicht vor seinen Augen, und nicht vor dem Rest der Familie.

Eine bekannte Stimme holte sie aus den trüben Erinnerungen, erhob den Kopf und sah in die dunklen Augen von Victor. Victor Caetanus. Selbst Gefährtin und Sohn verloren, Vater von Lucrezia Caetanus. Der Hengst war eher ruhig, vielleicht ein wenig schweigsam, war aber im Stande seine Stimme zu erheben, um Worten mehr Ausdruck zu geben. „Victor“, formten ihre Lippen leise, ehe die leeren Gesichtszüge von einem sachten Lächeln umspielt wurden. Zu kurz, um wahre Freude auszustrahlen, was sicherlich nicht an dem dunklen Hengst lag, sondern allein an dem schmerzhaften Innenleben der Stute. Einen Moment lang dachte Julie über die Frage nach, wollte, dass Victor sich über das Wohlbefinden von Nael erkundigen wollte, aber wusste genau, dass er sie angesprochen hatte. Es ging nicht um das Fohlen, nein, es ging allein um sie. Julie brauchte einen Augenblick, sah kurz zur Seite, um sich zu sammeln. „Es ist schwer, wenn…“, die feminine Stimme zitterte, brach einfach ab. Die Augenlider schlugen hinab, versuchte den Schmerz auszuschließen, was einfach nicht möglich war. Verschwommen war der Blick, auf den Boden zu Nael gerichtet. Sei stark, sprach sich die Stute innerlich Zuversicht zu. „Man kann nur hoffen, dass der Schmerz irgendwann…“, die dunklen Augen lösten sich von dem zierlichen Körper des Fohlens, sahen ihren Gegenüber wieder direkt an, „weniger wird.“ Nein, der Schmerz würde niemals verschwinden, und nur mit viel Glück als hässliche Narben zurückbleiben, welche einen stetig daran erinnerten, was man im Leben verloren hat.
Juliette Caetanus » 25.09.2018, 17:16 » Herdenplatz FC #1

Nael & Victor



Sie konnte ihn immer noch sehen, seine Wärme wahrnehmen und seine Nähe spüren. Er war längst gegangen – vielleicht nicht für immer, aber für jene Momente, für die Julie am Leben gebunden war. Ein Wimpernschlag, die Augen geschlossen. In Gedanken, ein Bild so klar, wie damals. In der Nacht, begegnete er Julie noch immer in ihren Träumen. Nur in den Träumen, in den Gedanken waren sie als kleine Familie vereint, während die Realität das glückliche Bild einfach in Luft zerriss. Wie oft hatte die Rappin im prasselnden Regen gestanden und irgendwelchen Geister, welche die Umrisse von Kilian trugen, hinterher geschrien: Komm zurück, bitte verlass mich nicht! Immer, und immer wieder. Tag ein, Tag aus. Nach dem grausamen Tod ihres Gemahls und mit dem ungeborenen Kind im Leib hatte Julie schnell den Halt verloren, den ihr Kilian einst gegeben hatte. Vielleicht war es nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen – nur für Kilian, der kleine Spanner – aber mit der Zeit hatte auch Julie den stolzen Andalusier zu lieben gelernt, welcher im Herzen immer ein Fohlen geblieben war. Kilian besaß eine unglaublich starke und selbstbewusste Ausstrahlung, konnte in seinem inneren Glaube niemals gestürzt werden. Nur Julie allein, wusste wie Kilian über die Regeln und die Gesetze innerhalb der Familie dachte, diese nicht vollkommen vertreten konnte, aber dennoch danach lebte. Die Caetanus waren, seit er denken konnte, seine Familie, wie Heimat. Er gehörte zu ihnen, wie Julie für immer die seine bleiben würde.

Die Reise war lang, und beschwerlich gewesen. Oft, hatte Julie zurückgeblickt, als würde sie auf jemand warten. Nur ein Moment länger, und Kilian hätte mit einem raumergreifenden Galopp zu ihr aufgeschlossen. Niemand kam und erst die feine Stimme von Nael, ihren gemeinsamen Sohn, holte die Rappin aus ihren Gedanken. Kilian war ein Geist der Vergangenheit, für immer verschlossen in ihrem Herzen. Einmal war dem jungen Hengstfohlen die Frage nach dem Vater über Lippen gekommen, denn die Reaktion seiner Mutter hatte ihm deutlich gemacht, welche Schwere sein Vater in ihr hinterlassen hatte. Die Nacht, in der Kilian auf grauenvolle Art aus ihrem Leben gerissen worden war, hatte sich tief in ihrem Inneren eingenistet – wiederholte sich in jeden Alptraum. Sie wollte das Nael sorglos und glücklich, ohne jegliche Trübsal aufwachsen konnte, aber war nicht in der Lage ihr inneres Chaos vor ihrem Sohn zu verbergen. Trotz des jungen Alters von wenigen Monaten, war Nael nicht kindlich, sondern unglaublich reif. In dem zierlichen, schlaksigen Körper schlug des Herz eines Löwen – das Herz von Kilian. Ein Blick in das feine Gesicht und es war, als würde ihr Gefährte, um einige Jahre verjüngt, vor ihr stehen; sie belehren und ihr das Glück der Welt zu Hufen legen.

Das Stillreich war nun zu ihrem Zuhause geworden, und die Suche nach Hilfe für den Lebensbaum Yggdrasil ging weiter. Das Leben geht weiter, weil das Karussell sich weiterdrehen würde, bis niemand mehr auf seinen Platz sitzen wird. Ohne zu fragen, hatten das Oberhaupt und der Rat der Ältesten sich dazu entschieden, diesen kleinen Platz für ihr neues Zuhause auszuwählen. Nur langsam konnte sich Julie an die fremde Umgebung gewöhnen, hing ihr Herz weiterhin an der alten Heimat – und vor allem, an Kilian. „Nael, mein Schatz.“, rief die Rappin ihren Sohn zu, während die wachsamen Augen sich nicht vom zierlichen Körper abwenden konnten. „Lauf nicht zu weit weg.“ Zu viel, hatte Julie verloren und wollte nicht die letzte Hoffnung, in Form des eigenen Kindes, verlieren. Nael war die wahrgewordene Erinnerung an Kilian. Ja, ein Blick in die dunklen Augen des jungen Fohlens und sie erkannte ihren Gefährten. Der Blick, sein Lachen. Die Nähe, sein Geruch. Julie hatte einen Teil ihrer Seele verloren, aber durch Nael keinen Ersatz gefunden, sondern eine neue Knospe zum Erblühen gebracht.
Juliette Caetanus » 25.09.2018, 14:25 » Wer passt zu wem? #2
Mh... haben wir überhaupt ausgefrorene Fohlen in seinem Alter? - ich glaube nicht. xD

Mh...vielleicht Aleyna?
Juliette Caetanus » 25.09.2018, 14:22 » Beste Freunde #4
Jaaaa, ihr kleines Baby! smilie
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