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Iyuptala » 06.09.2018, 14:10 » Das Mondtal #1

Hawke




Leise seufze sie. Immer wieder beobachtete die dunkle Fähe, wie kleinere Käfer durch das Moos am Boden krabbelten. Schleppend verlief ihre eigene Suche nach, nach was? Einem eigenen Rudel? Einer Familie? Einem Abendteuer? Letzteres stand sie nicht sonderlich drauf. Warum war sie noch mal von ihren Eltern fort gegangen? Ach ja, aus Stolz und weil die Ahnen es ja wollten. Laut lies sie frustriert einen Luftzug aus ihrer Nase gleiten, hob den hübschen Kopf und blickte in die Bäume. Nur ihr Geleit war mit gekommen auf jene unwirkliche Reise, eine Reise in der sie bislang noch nicht wirklich Erfolg hatte. Weder sich selber zu erkennen, noch Kontakt mit ihrem Großvater auf zu nehmen oder neue Kräuter zu finden. Andere Dinge aus einer anderen Welt ganz zu schweigen. Langsam aber sicher war es Tala leid, einem Glauben hinter her zu laufen, obgleich es der einzige Halt in diesem jetzigen Leben darstellte.

Beides geschah beinahe gleichzeitig. Hinter sich vernahm sie aus der Stille dieses Tales heraus ein grummeln, gefolgt vom raschelnden Gefieder und dem plötzlichen warnenden Krächzten. Iyuptala wirbelte herum, wobei ihre Läufe protestierend schmerz in ihren Körper jagten. Hoch erhoben war der Kopf, die Ohren aufmerksam lauschend aufgestellt und ihre Augen verengt um besser sehen – nein fokussieren zu können. Langsam erhob sich die Rute und das Fell auf ihrem Rücken stand ohne das geringste zu tun zu Berge.
Stille.
Druck in ihrer Brust, schließlich schrien die Lungen gequält auf und sie merkte, dass sie die Luft die ganze Zeit angehalten hatte. Möglichst lautlos saugte sie gierig nach dem Leben und erblickte einen leichten Schatten im Gebüsch.

Kicai hielt sich hinter ihr im Baum auf, krächzte allerdings warnend und wartete was geschah. Der Welpe war eh ins Wasser gefallen, also konnte er beruhigt weiter krächzen.

“Wer seid ihr?!“ sie schob minimal ihre Schnauze nach vorne um in die Richtung zu blicken, aus dem das Geräusch kam. Waren es die Wölfe von vor einigen Tagen? Diese komischen Bälger? Natürlich waren sie älter, aber Tala hatte keine Zweifel daran gehabt, dass sie um Längen unreifer waren als sie selber. Nicht viele waren so verbunden mit der Natur wie ihr Volk. Das waren die warnenden Worte von ihrem Vater gewesen.

Iyuptala » 06.09.2018, 09:40 » Das Mondtal #1

Einstiegspost - Wer will Playen?



Eine Pfote vor die andere setzend. Langsam taten ihr diese vier echt weh, ihr schritt wurde unrunder bei jedem niedersetzen der Ballen auf das harte Gestein. Niemals hätte sie gedacht, dass dieses Gebirge so riesig war und ihre Pfoten schließlich doch mitteilten, dass jene nicht mehr konnten. Ein jeder Druck ihres Gewichtes auf den Boden sendete Abermillionen Stiche ihre Läufe hinauf. Tala wusste, wenn sie bald keine Pause machen konnte, würde sie noch verrückt werden vor Schmerzen! Ein weiterer abstieg der noch beschwerlicher war als jene davor, dennoch hatten ihre Augen ein Ziel, das Tal, welches unten lag, schien als guter Punkt zu liegen, an dem man getrost sich ausruhen konnte, ohne irgendwelche vollgestörten Wölfe. Ja, Vollgestört, davon war sie vor vier Tagen einer kleinen Gruppe begegnet. Drei Rüden, eine Fähe. Die Fähe tat ihr leid, sie schien den dreien so unterwürfig zu sein. Aber Tala hatte gut daran getan, sich schnell zu verdrücken, denn ihre dunklen Auren schienen nichts Positives im Sinn zu haben. Auch Kicai hatte sie dazu gedrängt. Sein Federkleid war aufgeplustert gewesen, ein Anzeichen, dass er sich gar nicht wohl fühlte. Natürlich war der Rabe bereits in den Baumwipfeln des Tals und krächzte sein Lied. Einsam, wie es Tala schien. Sonst lag dieses Sichelförmige Gebilde nämlich sehr still unter ihren Pfoten.

“Schhhh…. verdammt!“ jaulte die schwarze Fähe plötzlich auf und strauchelte stark. Als wäre sie in einen Armeisenhaufen gefallen, jagten tausend Stiche ihren Ballen empor, nachdem sie träumend auf einen spitzen Stein getreten war. Nach gefühlten Stunden, begann es zu Dämmern und endlich, endlich tauchte die Wölfin ein in den Wald. Dicht standen die Nadelbäume beisammen, bildeten so eine gute und dicke Moosschicht. Flechtmoos. Zufrieden seufze der Dunkelpelz und wie Balsam schmiegte sich das Geflecht an ihre Pfoten.

“Ein guter Platz zum Ausruhen mein Freund, nicht wahr?!“ säuselte sie, als der Rabenvogel mit seinen zweifarbigen Augen auf dem Boden vor ihr landete. In der Zeit hatte sich Tala einfach unter den Busch verzogen und eingerollt. Ihr Freund und Geleit tapste zu ihr und legte sich in ihre Pfoten. So als seien die zusammengeklappten Läufe sein Nest. Tala jedenfalls genoss die Nähe ihres Freundes. Bald schon sank der tiefe Schlaf über sie. So feste, dass sie nicht mal bemerkte, wie die Sonne über die Berge kletterte und ein neuer, erfrischender Tag begann.

Erfrischend war zu milde ausgedrückt, denn der Frost hatte sich über Nacht auf den Boden gelegt und durch die leichte schleierwand aus Nebel konnte man kaum bis zu den Bergwipfeln schauen. Mit seinem Schnabel liebkoste er die Wölfin und schaffte es so, diese Wach zu bekommen. Müde blinzelte Iyuptala den Schlaf aus den Augen, ehe sie sich aufrichtete und lange zu strecken begann. Schwer wogen ihre Gliedmaßen, die eine solch harte Wanderung durch das Gebirge nicht kannten. Doch das war der Dunklen völlig egal, mit entschlossener Miene erhob sie sich, wand sich aus dem Busch und blickte sich um. War sie tatsächlich alleine hier? Gab es eine kleine Quelle oder ein Rinnsal um den Durst zu stillen? Kurz hob sie ihren Fang an, öffnete die Nasenlöcher und sog den Geruch des feuchten Mooses ein. Zur Not würde sie das Mooskraut nehmen, immerhin war dies ein vertrautes Geflecht. Unsicher schnippten ihre Ohren hin und her. Nur mühsam konnte sie sich dazu durchringen, sich das Tal hier einmal an zu schauen, jedenfalls den Teil, an dem sie heran kam, indes Kicai bereits die Bäume durchstreifte. Auch er war noch nie so lange allein. Es tat ihr leid, dass der wunderbare Rabe wegen ihr seine Familie verlassen hatte. Immerhin hatte sie ihm gesagt, er solle dort bleiben. Jetzt gerade war sie froh, dass er nicht auf sie gehört hatte. Egoistisch oder?
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