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Laoghaire » 22.10.2018, 09:45 » Das Mohnblumenfeld #2

Valvet's Queen Bee



Lao war nicht von dem Feld der Mohnblumen gewichen. Ihre kindliche Neugierde hatte sie nach einem delikaten Wiesenfund abermals in Bann gezogen. Erst als der Regen etwas abnahm und die Nacht mit bitterkalten Klauen sie angriff, wurde der großen Clydesdalestute bewusst, dass sie sich hätte unterstellen sollen, denn nun fing sie an etwas zu frösteln.

"Ein bisschen hoch und runter traben, dann wird mir wieder warm!" brabbelte sie mit sich selber und begann ihre kalten Muskeln an zu spannen, damit der schwere Körper langsam antraben konnte. Kräftiger Hufschlag war dumpf und etwas matschig auf dem Weichen Untergrund zu hören. Dunkler und dunkler wurde es, die Nacht zog ein und damit auch die Glühwürmchen, welche Lao fasziniert anstarrte, während ihr Körper langsam wieder zum Halten kam.

"Ohhh was seid ihr denn? Die Feen dieses Feldes? Hihihihi, wartete, wartet!" damit galoppierte sie den leuchtenden Punkten hinter her, bis sie einen schleierhaften, ja gar Geisterhaften umriss erkannte. Erschrocken bremste sie, aufmerksam gespitzte Ohren und weit aufgeblähte Nüstern, ließen sie hin horchen, sehen.
Doch sie konnte keinen Geist ausmachen, bloß ein Pferd. Ein sehr helles Pferd. Langsam kam der Koloss näher, senkte ein wenig den Hals und schnoberte der anderen – sie hatte sie als Stute ausgemacht – entgegen.

Freundlich klappten kurz die Ohren zurück und wieder vor, während ihr Blick fasziniert über das Fell ihrer gegenüber huschten.
"Die kleinen Feen haben mich zu euch gebracht, aber ihr seid kein Geist oder?" fragte die große Stute neugierig und man hörte die kindliche Neugierde aus ihrer Stimme. So fröhlich, neugierig und offen. Auch Laos große Augen hatten nichts geheimnisvolles, im Gegenteil, sie waren für jeden offen, jeder konnte ihren Schmerz aber auch die große Entdeckerlust darin sehen.
Laoghaire » 21.08.2018, 15:12 » Das Mohnblumenfeld #2

Einstiegspost



Es war ein langer Marsch durch das Gebirge gewesen. Bisweilen etwas langweilig, mitunter ein klein wenig Gefährlich. Die Gefahr hatte die Reise etwas abenteuerlicher machen lassen, doch nun, nun war sie am Fuße der Berge und tauchte ein in eine ebene, aus flechten und Heiden und irgendeiner Steppenart. Vor ihr in weiter Ferne erstreckte sich ein großer Wald. Diesen peilte sie geradewegs an, in einem sehr gemächlichen schritt, der den Boden dumpf und hallend erschallen ließ. Jeden Schritt, jeder Huf, der den Boden mit ihrem Gewicht traf, hinterließ eine deutliche sichtbare Spur, nicht zuletzt weil der Boden aufgeweicht durch den Regen, der unaufhaltsam der Erde nieder ging. Der lange Behang wedelte an den tellergroßen Hufen hin und her, nicht so elegant wie die Mähne eines edleren Geschöpfes, aber auch nicht so still wie ihr eigener Schweif, den sie nicht mal zum Fliegen verscheuchen einsetzen brauchte. Wie lange Lao bereits gelaufen war, ohne eine Pause wusste sie nicht, doch als etwas ihre Sinne berührte, da war es, als würde sie genauso wissen dass DORT eine Pause von Nöten war. Mit großen, aufgeblähten Nüstern, schien sie ohne Eile die Richtung zu wechseln und zu den Gerüchen hin zu gehen. Lieblich und Duftend, trotz des Wetters, tristes Grau in Grau und das Fell durchtränkt! Erst als das Tal voll Rot ihr entgegen leuchtete, erkannte sie welch wunderbare Pflanze dort lachte, sich den Tropfen entgegen streckten.

“Mohnblumen! Und ich dachte schon hier wäre ein Massaker passiert!“ lachte die Stute mit einer glockenhellen Stimme auf. Einer Stimme die so sanft und mitfühlen war, dass man das Pferd hätte nicht zu dieser zugeordnet. Laoghaire kam wie ihrer Rasse eben, sehr grob und klobig rüber, dumm und langsam. Doch die Stute wusste, dass dies nicht der Fall war, nahm sich dennoch derer entgegen. Nur so hatte sie auf ihrer Reise gelernt, dass man überlebte.

Ohne auf ein gleitenden – majestätisch wirkenden – schritt, den sie tatsächlich geübt aber nie wirklich gekonnte hatte, zu achten, begannen die Elefantenfüße durch das Mohnfeld zu wälzen. Dort, wo ihre Hufe die Erde berührten, knickten die Mohnblumen ab. Enttäuschung machte sich in ihren Augen breit, gar Verzweiflung ihrer eigenen Tat.

“Oh nein, oh nein nein nein, das wollte ich nicht, das tut mir schrecklich leid, ich zerstöre ja alles! Oh nein nein nein, oh nein!“ fing Lao an, wie ein kleines Baby. Tränen kullerten aus ihren Augen, während die eine der anderen Idee hinterher jagte und der Koloss endlich aus dem Meer aus roten Blumen hinaus stakste.

“Es tut mir leid meine Lieben, das wollte ich wirklich nicht!“ jammerte die Farbstute weiter und senkte den dicken, breiten Schädel um ihre Nüstern zu Boden zu drücken. Morgen wird alles anders aussehen! tröstete sie sich selber, hob ihren Kopf und das Leben kehrte wieder zurück. Hatte sie gerade Feen gesehen? Kleine leuchtende Punkte vor ihren Augen?

Begeistert reckte sie ihren Hals. Noch einmal wollte die dreijährige nicht dort rein marschieren und alles nieder wälzen. Das wäre nicht so nett den Blumen gegenüber, aber neugierig und freudig erregt, wollte sie wissen ob es wirklich um magische anderer handelte, oder der Regen ihr einen Streich spielte. Auf ihrer kurzen Reise hatte sie nach eben jenen Geschichten gegiert. Sie wollte alles über das andere Reich erfahren, über Magie und Liebe und Zuversicht und Licht. Engel. Man hatte sie schließlich an diesen Ort verwiesen, ja hier war sie also, waren es dort wirklich kleine Feen? Pferde mit Schmetterlingsflügeln, so klein, dass sie durch die Nüstern ins Innere gelangen können und die Erinnerungen stehlen, sollte jemand sie töten, sehen oder nicht an sie glauben – trotz dass man demjenigen Streiche spielt?

“Seid ihr Feen?!“ fragte sie so kindlich und naiv, das passte alles gar nicht zu diesem Pferd. War sie verrückt? Durchgeknallt? Diese Stute konnte nicht mehr alle Hölzer im Wald haben! Doch schien ihre Gedanken klar und kein weiter Geist griff ihre eigenen Gedanken auf oder machte sich bemerkbar.
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