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Rachel » 20.08.2017, 20:43 » Herdenplatz AE #2

Marisol & Lahib



Irgendwann hatte es angefangen wie aus Kübeln zu schütten. Rachel war nur kurz nach Einbruch des Wetters durchnässt von oben bis unten. Kontakt zu anderen zu bekommen war bei solch einem Regen ein Ding der Unmöglichkeit. Viele hatten sich verzogen, der Tumult auf dem Herdenplatz hatte sich beinahe in Sekundenschnelle gelichtet. Die Tigerscheckin konnte sich schließlich unter einem stattlichen Baum an der Grenze in Schutz bringen. Der helle Schopf hing ihr in Strähnen vor den Augen, aber viel zu sehen gab es jetzt eh nicht mehr. Es blieb nur zu hoffen, dass sich das Wetter bald wieder in die andere Richtung kehrte. Nicht das Rachel im Grunde etwas gegen Wasser von oben hatte. An warmen Tagen war das eine durchaus angenehme Abkühlung. Nur an eh schon ungemütlichen Tagen konnte einem ein Unwetter die Laune verhageln, im wahrsten Sinne des Wortes. Doch heute wollte sich die Scheckin nicht die Laune verderben lassen. Immerhin, sie war jetzt hier, sie hatte endlich eine Aufgabe bekommen, die vermutlich ihr Leben füllen würde. Endlich die Chance ihres Lebens.

Urplötzlich änderte sich die Stimmung, welche über Rachels neuer Heimat lag. Die Stute blinzelte sich grade die Müdigkeit, welche durch das abwartende Rumstehen eingekehrt war, aus den dunklen Seelenspiegeln, da zerschnitt eine Stimme das Geräusch des fallenden Regens. Es dauerte nicht lange, da schob sich eine dunkle Gestalt in das Sichtfeld der Weißen, dessen Miene augenblicklich von einem sanften Lächeln aufgehellt wurde. Endlich etwas Kontakt zu Anderen. „Ja natürlich.“ gab Rachel Antwort auf die Frage der Unbekannten. Da diese Braune nicht zur Herde gehörte, das verriet ihr Geruch, doch das war nun wahrlich kein Grund für Unfreundlichkeiten. Kurz ließ die Scheckin den Blick wandern, doch außer einem Hengst, der allem Anschein nach ebenfalls nicht hier her gehörte, sah sie nichts. Illium schien ausgeflogen. Nun, als eine enge Verbündete von ihm durfte sie der Unbekannten und ihrem Begleiter sicher ein paar Informationen geben. „Das hier ist das Herdengebiet der Adoyan Enay und ich bin Rachel.“ Kurz nickte die Helle, ein Zeichen von Respekt und Höflichkeit, bevor sie mit gespitzten Ohren auf eine Vorstellung ihrer Gegenüber wartete.

Nach einigen Sekunden ließ Rachel den Blick auf den weiteren Neuzugang gleiten. Er hielt sich Abseits im Hintergrund. Beinahe so als wäre ihm eine neue Bekanntschaft nicht ganz recht. Und das obwohl Rachel pure Freundlichkeit und Wärme ausstrahlte. Der Hengst war von rotbrauner Färbung, zierlicher gebaut als sie und die Braune es waren. Ein Vollblüter allem Anschein nach. „Möchtest du deinen Begleiter nicht vielleicht dazu holen? Es könnte auch für ihn von Interesse sein?“ Dass sie ihm nichts tun würde, das musste die Scheckin nicht ausdrücklich erwähnen, das verriet ihre freundlich-offene Haltung mehr als genug. Rachel war schon immer eine tolerante, gesellige Stute gewesen. Mit einer guten Portion Anstand und Respekt. Das hatte ihr bisher immer gut dabei geholfen Kontakte und Bekanntschaften zu schließen. Vielleicht hatten die zwei Fremden sie deshalb aus dem Rest der Herde ausgewählt?

Rachel » 16.08.2017, 10:58 » Herdenplatz AE #2

Wer möchte?



Es war von Anfang glasklar gewesen. Rachel hatte nicht einen Moment des Nachdenkens gebraucht, als man um ihre Unterstützung und Hilfe bat. Und seitdem war sie nun auf der Erde als Mitglied der Herde von Illium, einem Engel, zu dem sie schon immer eine gute Bindung hatte. Vielleicht hatte man sie darum gebeten und ihr einen Platz in den Reihen der Geschworenen angeboten? Aber es war auch durchaus möglich, dass man die noch recht junge Engelin holte, weil ihr Flugtalent kaum zu übertreffen war? Rachel war das egal. Man brauchte ihre Hilfe und wie es ihre Art war kam sie um zu helfen. Im Grunde war das jetzt ihre große Chance. Bisher verlief ihr Leben ruhig, komplikationslos und ohne große Auffälligkeiten. Nicht das sie dem Ruf nachgekommen war um sich damit abzuheben. Nein, das war nicht ihre Art. Mit einem kurzen Schweifschlagen verscheuchte die Tigerscheckin die Fliegen, die an diesem heißen Sommertag ausgesprochen nervig waren. Wie viele Tage war sie überhaupt schon hier? Rachel war sich nicht sicher. Wenn man so viele Jahre hinter und noch vor sich hatte, war es manchmal als verschwimme die Zeit. Warum genau man sie hier brauchte, war ihr zwar noch nicht klar, aber das würde sicher noch kommen. Viel von hier unten hatte Rachel da oben im Engelreich nicht mitbekommen. Nur, das ein Krieg tobte, das Raphael gefallen war und Illium an seine Stelle getreten war. Und das sie nun eben Illiums Stelle im Kreis der Geschworenen übernehmen sollte. Und sofern sich Rachel sicher war, hatte der Schecke, als er noch einer der Sieben war, das Reich vom Himmel aus überwacht. Wie praktisch, das die Stute ebensolch ein Flugtalent besaß.

Mit einem Schnauben ließ Rachel den Blick wandern. Das war nun hier ihre Heimat, ihre Familie. Unterschiedlicher könnten die Mitglieder gar nicht sein. Da gab es die Engel, so wie sie einer war, und dazu noch allerlei andere Wesen. Normalsterbliche, aber sicher auch andere magische Individuen. Mit der Zeit würde sich die Stute sicher gut zurecht finden. Bisher kannte sie ja nur die anderen Engel. Mit weiteren Mitgliedern der Herde hatte sie noch keinen großen Kontakt gehabt. Das man seine Flügel bedeckt halten sollte, das hatte man der Tigerscheckin noch eingebläut, ehe man sie auf die Welt losgelassen hatte. Und so rückte sie ihre Schwingen nochmal zurecht, presste sie eng an ihren Körper, wo sie vom Zauber der Unsichtbarkeit von Blicken Unwissender geschützt waren, und machte sich auf neue Bekanntschaften zu schließen. Mit anmutigen, federleicht erscheinenden Schritten schlängelte sich die Stute elegant durch die Herde. Irgendjemand würde sie sicher schon ansprechen, immerhin war sie von Geburt an eine durchaus außergewöhnliche Entscheidung. Manche würden behaupten, sie wäre hochnäsig, was jedoch absolut nicht der Fall war. Im Gegenteil, Rachel ist stets freundlich, zuvorkommend, durch und durch gesellig. Einsamkeit war der Stute schon immer ein Graus. Wie nur hatte sie es die letzten Tage ohne andere Kontakte ausgehalten?


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