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Fragile Essence » 21.11.2015, 18:45 » Herdenplatz AE #2

Robyn



Fragile fing an ein wenig herum zu drucksen, nervös fing er an mit dem Schweif zu schlagen und ein zittriges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Der hübsche Bursche, den er damals angetroffen hatte war von ihm ebenso angetan gewesen, wie er von ihm und dennoch hatte sich zwischen ihnen nichts weiteres ereignet. Der Grauschimmel hatte keine besondere Erklärung parat. Vielleicht war es einfach noch zu früh gewesen. Für den Fremden, denn Fragile hatte sicherlich keine Probleme damit, sich mit Unbekannten zu vergnügen. Im übrigen lag doch genau darin der Reiz. Ein wenig enttäuscht war er natürlich schon gewesen, als sich ihre Wege ohne jegliche Zärtlichkeit getrennt hatten, aber er hatte so viele interessante Informationen bekommen, dass es sich dann doch wieder gelohnt hatte. Dennoch war ihm der gierige Blick des Hengstes nicht entgangen und er hatte ihn auf genau die selbe, hitzige Art und Weise erwidert. Mit jedem anderen wären die weiteren Verläufe des Tages schon klar gewesen, doch bei ihnen beiden war es natürlich anders gekommen. Sie hatten sich mit einem fast sehnsüchtigen Lächeln verabschiedet und waren gegangen. Wie ärgerlich. Der Grauschimmel seufzte frustriert und schüttelte mit dem Kopf.

„Es ist nichts passiert, Robyn. Auch wenn wir es wohl beide anders gehabt hätten. Gott weiß, weshalb er sich aus dem Staub gemacht hat. Identitätskrise oder so. Hat vermutlich eine Familie und sich innerlich nicht damit anfreunden können.“ Fragile wusste ganz genau, dass der andere keine Familie gehabt hatte, was sein Verhalten umso komischer gemacht hatte. Wen kümmerte es schon, mit wem man wie verkehrte, wenn man sowieso noch Niemandem die Treue geschworen hatte? Zumindest für Fragile war das wohl das merkwürdigste Verhalten, welches er seit langem hatte miterleben dürfen. Schließlich war er ein wunderhübsches, williges Kerlchen. Wer sagte dazu schon nein?

 

Robyn fing wieder an über Faithless zu reden und auf Fragile’s Antlitz legte sich erneut ein zynisches Grinsen. Der Geist hatte sich den falschen Zeitpunkt ausgesucht, sich zu verlieben. Worte fanden hier schneller an die Ohren anderer, als das Schläge sie hätten vernichten können, auch wenn einige Geheimnisse aufgrund von krieg und Brutalität verloren gingen. Schade drum, aber es ließ sich nun einmal nicht ändern. Aber dieses Geheimnis und was Robyn gerade erzählte… „Sein Name war Oblivion, nicht wahr? Ich glaube er ist spurlos verschwunden. Oder gestorben. Wer weiß das schon? Vielleicht hat Raphael sich auch damals seiner entledigt. Wäre ein schlauer Schachzug gewesen, auch wenn ich nicht glaube, dass dieses Geistervieh irgendeine Form der Zuneigung verspüren kann.“ Einen Augenblick blieb Fragile still, dachte über die Situation nach und fing schließlich noch mehr an zu grinsen. Leiko also? Eine Rappstute? „Gut zu wissen, dass sein neues Liebchen auch ein schwarzes Fellkleid trägt. Schade für sie wäre, wenn er noch immer nicht über seine alte Tusse hinweg gekommen ist.“ Er hatte noch nie etwas von einer Leiko gehört. Vermutlich war sie längst tot, wie die meisten Angehörigen jener, die im Krieg eine bedeutende Rolle spielten. „Ihr Name ist übrigens Englyn.“ fügte er schließlich leiser hinzu. Nicht jeder sollte sofort ihren Namen wissen, schließlich war das hier ein Geheimnis, welches der Grauschimmel auch noch anderen erzählen wollte. Ein Geheimnis welches NUR er erzählen wollte. Und vielleicht Robyn, aber sie hatte als seine beste Freundin Privilegien. Besagte beste Freundin redete sich gerade in Rage und Fragile konnte nur grinsend mit den Augen folgen, während sie von einem Thema zum nächsten sprang. Efterklang, Venom, dann wieder Illium, Dmitri, wieder Illium. Fragile lächelte leicht. Er hatte noch nie gesehen, wie Robyn ernsthaft ihr Herz verschenkt hatte. Aber verknallen tat sie sich oft. Ungefähr drei Mal am Tag. Was natürlich nichts gegen Fragile war, er ungefähr jeden Hengst toll fand, der sich in seine Nähe begab. „Ich befürchte Dmitri ist off limits. Ich habe gehört, dass er eine Frau und Kinder hatte. Sein Sohn Hybrid, hat sich übrigens neulich umgebracht. Tragische Geschichte. Und mit seiner Enkelin hat er noch weniger am Hut, als mit mir. Immer diese Familiendramen. Man würde meinen so alte Klepper würden ihre Leben langsam auf die Reihe kriegen, aber sie sind einfach noch schlechter darin, als wir. Und der gute zählt schon eine dreistellige Zahl.“ Fragile trat ein wenig näher an Robyn heran und senkte seinen Mund in die Nähe ihres Ohres. Nicht jeder musste das hören was er nun zu sagen hatte. „Außerdem glaube ich, dass er an Illium bald einen Narren fressen wird.“ Gefährliche Worte, aber der Intuition des Grauen war meistens zu vertrauen. Zumindest in solchen Dingen. Mit einem fast gleichgültigen Blick trat er wieder zurück und überblickte den Herdenplatz. In letzter Zeit schien sich kaum spannendes zu ereignen, aber Fragile wusste, dass es unter der Oberfläche nur so brodelte. Bald würde alles auf einmal ans Licht geraten und dann hätten Robyn und er eine Menge zu tun. 

 

„Eben noch hab ich geglaubt, dass sich dieses goldene Püppchen für Illiim entscheidet, aber ich lag wohl falsch. Schau nur wie sie diesem Vampir hinterher dackelt. Ob sie weiß, dass er ihr den hübschen Nacken innerhalb von einer Sekunde zerbersten kann?“ Vermutlich wusste sie es nicht, was auch ganz gut so war. Vielleicht war sie ja sogar eine derjenigen, die nicht einmal die mächtigen Schwingen auf dem Rücken der Engel erkennen konnte. So wie Tear. Fragile suchte mit einem hastigen Blick nach links und rechts nach der kleinen Schimmelstute. Als er sie schließlich fand wurden seine Augen riesig. Sie und Jason standen zusammen, sahen sich mit einem Lächeln an und die Aura um die beiden herum war einfach nur… unangenehm? „Oh. Mein. Gott.“ gab er schließlich von sich, als er in die Richtung der beiden nickte. War denn jetzt jeder Engel von irgendjemandem besessen? Sogar Jason? Skandalös. Fragile sah wieder zurück zu der goldenen Stute, die sicherlich bald eine Dreiecksbeziehung führen würde und lächelte fast schon boshaft. „Drama. Ich könnte mich nicht mehr auf die kommenden Ereignisse freuen, Robyn.“ Ganz zu schweigen von den vielen neuen Gesichtern die hier aufgekreuzt waren. Auch jene würden ordentlich mitmischen und während sie alles ins Rollen brachten, würde der Graue daneben stehen und sich lächelnd alle wichtigen Details merken, um sie an Robyn weiter zu geben. Schließlich gab es nichts wichtigeres als Informationen.
Fragile Essence » 16.07.2015, 12:12 » Herdenplatz AE #2

Robyn



Fragile lächelte seelig, nicht nur aufgrund der Zuneigung, die er gegenüber Robyn empfand. Es gefiel ihm, hier zu sein, zwischen all den nichts ahnenden Herdenmitgliedern, und ein Geheimnis offenbart zu haben, welches noch nicht in aller Munde war. Sie waren oft diejenigen, die sich überall umhörten und gewisse Dinge ausplauderten, sie an jene weitergaben, die gut gehütete Geheimnisse ganz gewiss nicht wissen sollten. Aber das scherte Fragile nicht. Er war ein freundlicher Zeitgenosse, aber wie jeder besaß auch er eine dunkle, leicht verschlagene Seite. Mit einem freundlichen Kopfnicken in die Richtung eines Hengstes, welcher sie mit skeptischen Blick betrachtete, trat er ein wenig von den anderen weg. Vielleicht war diese neue Botschaft noch nicht für alle Ohren bestimmt. Die Betonung lag auf noch nicht. So wie sie lagen, hatten sich die Dinge in der Adoyan Enay noch nicht vollständig beruhigt und Fragile war noch immer ein wenig verwirrt von all den Ereignissen, die Niemand zu erklären wusste.

Robyn brachte ihn zurück auf das eigentliche Thema. Ein viel wichtigeres Thema. Fragile hatte einige Kontakte, kleine Spione, mit welchen er sich angefreundet hatte und die ihm nun ohne Vorbehalte alles erzählten, was sie wussten. Für Fragile war jedes Geheimnis ein gefundenes Fressen und die meisten seiner 'Spione' wussten tatsächlich über viele Bescheid. Tatsächlich war es sogar so, dass der graue Knabe an jedem Herdenplatz mindestens eine Person platziert hatte. Er erlangte sein Wissen nicht ohne Arbeit. Manche würden meinen, er würde dieses Wissen nutzen und anderen das Leben zur Hölle machen, vielleicht auch einen Vorteil daraus ziehen, aber aus irgendeinem Grund erzählte er nur Robyn von den meisten Skandalen. Sie besaß ohnehin ein viel lauteres Organ, schaffte es somit schneller sich Gehör zu verschaffen und die meisten Dinge zu verbreiten. Wenn sie denn überhaupt wichtig waren.
"Er ist unbeschreiblich... Einer meiner Neuen! Groß, schlank, irgendwie zierlich und goldenes Fell. Hätte vielleicht eher Standmodell oder soetwas werden sollen." witzelte er. Zu Beginn hatte er sich nur mit ihm unterhalten, da er tatsächlich einen solchen Genuss für das Auge abgegeben hatte, aber jetzt wurde Fragile klar, dass er ihm tatsächlich etwas genutzt hatte.

"Ich hätte nicht gedacht, dass Faithless so unüberlegt handelt." warf er schließlich ein. Manchmal hatte auch er seltene Momente wo er ernst wurde und rational nachdachte. War der Fahle tatsächlich so töricht und erlaubte sich eine Geliebte? In solch schwierigen Zeiten? Soweit der Graue es mitbekommen hatte, hatte er sich gerade an Raphael vergangen, die Wunden waren noch frisch. Niemand würde darüber hinwegsehen können und selbst eine Unschuldige konnte man nicht mehr mit Freundlichkeit behandeln. Nun, wenn man sie denn unschuldig nennen konnte. "Er wirkt auf einmal verletzlich und angreifbar. Ich habe ihn immer wie Raphael gesehen. Zwei gottgleiche Gestalten, die tatsächlich unzerstörbar sind. Allerdings habe ich mich wohl in beiden getäuscht. Wer weiß? Vielleicht bekommt Faithless einen Sohn." Es war als würden Robyn und Fragile die selben Dinge gleichzeitig durch den Kopf schießen. Genau jetzt schien doch der perfekte Zeitpunkt zu sein, um sich ein wenig mehr mit Faithless Herde zu beschäftigen. Fragile war unsicher, ob er den Weg wirklich auf sich nehmen wollte, oder lieber seine Freunde die Arbeit erledigen lassen würde. Sie würden schon genug beobachten, nicht wahr? Und sie hatten gewiss Freude daran, ihre Beobachtungen mit ihm zu teilen. Der Graue war von Natur aus faul und bequem, vermutlich einer der Gründe, weshalb er so selten die Fassung verlor und stets ein freundliches Lächeln auf seinem Gesicht ruhte. Er mochte manipulativ sein und ab und an merkwürdige Pläne in die Tat umsetzen wollen, aber er wurde nur gefährlich, wenn er einen tatsächlichen Feind hatte. Besaß er den? Nein. Er hielt sich tatsächlich jede Tür weit offen.

Robyn sprach weiter, wies nun ihrerseits auf Geschehnisse hin, die sie beobachtet hatte. Stillschweigend lauschte Fragile ihr nur, dachte seinerseits über die Dinge nach die sich ereignet hatten. Raphaels Tod. Tatsächlich war es eine Tragödie. Man konnte den Engeln ihre Trauer ansehen, aber vor allem Calliane machte einem förmlich Angst. Die dunkle Wut, die in ihr brodelte war durchaus da und wirkte wie eine der Naturgewalten, die man nur selten zu Gesicht bekam. Sobald man in ihre kalten, herrischen Augen blickte, war es als würde sich eine eiserne Faust um Fragiles Herz schließen und zudrücken. Das selbe Gefühl bekam er ab und an bei den anderen Engeln, sowie Illium. Und Efterklang. Die Augen des Grauen zogen sich zu Schlitzen zusammen, als Robyn anfing über sie und ihre Mutter zu sprechen. Ihr beider Vater und Gemahl hatte sich in den Tod gestürzt. Weshalb? Es war nur eine weitere Tragödie von vielen, die sich so plötzlich und unerwartet ereignet hatten. "Efterklang und Scaretale, richtig?" murmelte er, begutachtete die beiden weiter mit einem prüfenden Blick. In ihrer Nähe befand sich Venom. Vermutlich hatte er den beiden die schreckliche Nachricht von dem Tod ihres geliebten Familienmitgliedes mitgeteilt.
"Ich würde fast behaupten, dass Efterklang eine Wahnsinnige ist. Ich habe viel von ihrer Mutter gehört. Wie sie früher gewesen sein soll. Aber all diese Dunkelheit scheint von ihr gewichen zu sein. Es würde mich nicht verwundern, wenn ihre Tochter bald dem Wahnsinn verfallen würde." Perfekt. Ein weiteres Problem der Adoyan Enay. Tatsächlich schien es fast so, als würde diese Gruppierung Intrigen und Probleme nur so anziehen. Und es lag noch etwas ganz anderes in der Luft. Liebe.

Mit gerümpfter Nase betrachtete der graue Hengst Jessamy und Galen, sowie Illium und Serenity. Wobei letzteres Paar noch viel interessanter war, als das vorherige. Von Galen und seiner Geliebten hatte er bereits öfter gehört. Illiums tragische Vergangenheit war natürlich auch ein Geheimnis, wessen er sich bemächtigt hatte. Natürlich hatte er es auch mit Robyn geteilt. "Illium sollte aus seinen Fehlern lernen und sich nicht kopfüber in die nächste Tragödie stürzen." Aber was wusste er schon? Fragile wollte gerade weitersprechen, als sein Blick auf eine schneeweiße Stute fiel, die sich anscheinend bestens mit Envinyatar zu verstehen schien. Was zur Hölle? Normalerweise waren die Engel bei fremden Tieren sofort zur Stelle und jeder kannte jedermanns Freunde, sollten sie tatsächlich von solcher Wichtigkeit sein, dass sie den Herdenplatz betreten durften. Wer zur Hölle ist DAS!?" rief er aus. Vielleicht ein wenig zu laut, aber das beachtete er in diesem einen Augenblick überhaupt nicht. Hatte der dunkle Hengst vielleicht ebenfalls eine geheimnisvolle Geliebte? Oder steckte auch dort mehr dahinter?
Fragile Essence » 27.01.2015, 19:20 » Herdenplatz AE #2

Robyn



Fragile Essence war ein durchaus heiterer Zeitgenosse und sich nie zu schade, anderen zuzuhören. Auch, wenn die Worte, die gesprochen wurden nicht unbedingt an ihn gerichtet waren. Der graue Hengst meinte es nicht böse, aber sobald ihn ein Thema interessierte, spitzten sich seine Ohren und innerhalb kürzester Zeit sprach er mit seiner besten Freundin darüber. Robyn. Die junge Schimmelstute war erst vor kurzer Zeit ins Tal gezogen, hatte sich, wie er, den Adoyan Enay angeschlossen und nun lebten sie hier. Ohne Aufgaben und ohne Verpflichtungen. Vermutlich war dem erst kürzlich ernannten Leiter der Herde schon von Anfang an klar gewesen, dass sie beide nicht in irgendeine Aufgabe gedrückt werden konnten. Aber sie hatten ihre eigenen, freien Talente. Fragile lauschte, bekam die skurrilsten Dinge mit und so auch, was im Tal so passierte. Würde er wichtige Informationen aufschnappen, würde er nicht zögern und sich an jene wenden, welchen diese Tatsachen weiterhelfen konnten. Mit einem Seufzen watete er durch den Schnee, rümpfte fast schon pikiert die Nase, als das weiße Etwas sich an seinen Hufen und Beinen festsetzte. Wie sehr wünschte er sich den Frühling herbei? Die Blumen, die sich dem Licht der warmen Sonne entgegen strecken und das grüne Gras, welches aus dem Boden heraus schießt? Dummerweise war er genau zu der Jahreszeit in das Tal gekommen, welche er am meisten verabscheute. Der Winter. Kalt, grau, unpersönlich. Wie auf Kommando wehte ihm eine starke Windböe das Langhaar aus dem Gesicht, ließ Schnee aufwirbeln und ihm die Sicht verschleiern. Toll war das. Die Fresse voller Schnee, genau was er gebraucht hatte. Doch seine gute Laune ließ sich nicht trüben, denn in der Ferne erkannte er schon Robyn. Seine kleine Wanderung durch das Tal hatte er abgebrochen, als ein schwerer Schneesturm über das Stillreich hinfort gezogen war. Nicht, dass es dem grauen schlecht ergangen war, er hatte schließlich wieder 'Nachhause' gefunden, aber gemeinsam war es eben doch besser zu ertragen, als allein. Dennoch änderte dies nichts daran, dass ihm einige interessante Dinge zu Ohren gekommen waren, als er sich von der Adoyan Enay entfernt hatte. Mit einem blendenden Grinsen und offener Körperhaltung fing er an zu traben, lief im schnellen Tempo auf Robyn zu und blieb schließlich ein wenig schlitternd neben ihr stehen.
Robyn, mein Herz. rief er fröhlich, kümmerte sich nicht, dass manche ihn ansahen, als sei er der leibhaftige Tod. Das manche mit seiner Art nicht umgehen konnten, war ihm bewusst. Er war zu offen, zu direkt, zu fröhlich und zu anhänglich. Aber genau diese kleinen Miesepeter brauchten das doch. Nach einiger Zeit tauten sie auf, schloßen ihn in ihr Herz und gewöhnten sich mit der Zeit an ihn. Das manche das nicht verstehen konnten, verkraftete Fragile schon. Auch wenn die hasserfüllten Blicke und Worte manchmal schmerzten, doch zumindest hier fühlte er sich wohl. Man war vielleicht von ihm genervt, doch verachten tat man ihn nicht. Er war ein gleichberechtigtes Mitglied und Niemand stellte in Frage, dass er ein loyaler Helfer im Krieg war. Um das anzuerkennen musste man sich ja nicht gleich anfreunden.

Du wirst nicht glauben, was ich erfahren habe! Außer es hat dir schon Jemand anderes erzählt. Das würde der ganzen Sache den Spaß nehmen, aber wir hoffen einfach mal, dass du es nicht weißt. Und wenn schon… Naja, dann tu halt wenigstens überrascht. Ein leidenschaftliches Grinsen legte sich auf das Antlitz des Grauen und er atmete tief ein, sammelte sich bereits schon voller Vorfreude und bereitet sich darauf vor, Robyn die neusten Geschichten aus dem Stillreich zu erzählen. Er hatte vieles mitbekommen. Vielleicht sogar so viel, dass er einige Dinge vergessen würde, aber Robyn hatte sicherlich auch einiges Herdeninternes zu berichten. Der Gesprächsstoff würde ihnen jedenfalls nicht ausgehen.
Ich habe von einem jungen Burschen - und, oh Gott, Robyn, du glaubst nicht wie hübsch er war - erfahren, dass Faithless, DER Faithless, mit einer Stute redet. Vertraut, verstehst du? Als wären sie ein Paar. Und sie ist noch nicht einmal Mitglied der Gaistjan Skairae. Fragile spitzte interessiert die Ohren, hoffte, dass Robyn noch nichts derartiges gehört hatte. Wer wusste schon, vielleicht war es eine Tatsache, die sich im Stillreich umher sprach wie ein Lauffeuer? Denn Faithless, ein Mädchen an seiner Seite? Wohl kaum. Und doch waren die Erzählungen des Fremden so… echt gewesen. Er war auch vollkommen aus dem Häuschen. Aber ich glaub eher, weil er Faithless überhaupt mal zu Gesicht bekommen hat. War wohl ein schwarzes Liebchen was sich bei ihm befunden hat. Ganz schön dämlicher Zeitpunkt, sich einen Partner anzuschaffen. Das letzte Statement musste sein. Im Krieg? Einen Partner? Und dann noch als Leiter der Herde, die gegen die Adoyan Enay ankämpfte.

Und plötzlich wurde die Stimmung drückender, unangenehmer. Fragiles Blick glitt zu dem erstaunlich hübschen Hengst, welcher sich durch die Herde bewegte wie ein Schatten. Die Trauer stand ihm auf das Gesicht geschrieben und er sah Niemandem direkt in die Augen. Illium, seit kurzem Herdenleiter.
Ich habe auch gehört, was mit Raphael passiert ist, als ich weg war. sprach er, dieses Mal mit einem traurigen Summen in der Stimme an. Er hatte noch nie äußerst gut mit dem Tod umgehen können, vor allem nicht, wenn es Jemanden betraf, den er kannte oder mochte. Er konnte nicht behaupten, dass er viel mit Raphael geredet hatte, um ehrlich zu sein handelte es sich dabei um ein einziges Mal, in welchem der Hengst ihn aufgenommen hatte. Meinst du er wird irgendetwas gegen Faithless tun? Nicht das ich Caliane und ihm nicht zutraue sich zu rächen, aber… Die Adoyan Enay war in den letzten Wochen sehr ruhig geworden. Auch was den Krieg anging. Generell, was all die Vorbereitungen anging. Nicht das Fragile es ihnen vorwarf, keineswegs. Der Krieg war keine schöne Sache, aber es wirkte fast so, als würde man sich in eine Scheinwelt der Sicherheit begeben, aus der man nun brutal herausgerissen worden war. Würde man sich rächen, oder geschlagen geben? Tief im Inneren glaubte er nicht an die letztere Mäglichkeit, aber er konnte Niemanden von den höher gestellten gut einschätzen. Er hatte schließlich noch nie ein Wort mit ihnen gewechselt.
Hast du irgendetwas neues mitbekommen? fragte er, um letztendlich von dem eher traurigen Thema fort zu kommen und sich abzulenken.
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