Wunschtraum? Halluzination? Realität? Was genau war die Stute, die ihm gegenüberstand. Irgendwas musste sie sein, weil immerhin, naja stand sie vor ihm. Realität kam ihm am unwirklichsten vor, immerhin hatte er schon monatelang keine Pferde mehr aus der Nähe gesehen, oder überhaupt gesehen. Bis auf ein paar wenige ausnahmen, die alle keinen Kontakt wollten und auf Herdengebiet waren, aber selbst dort war er geradezu gespenstisch, sonst hätte sich Xyper längst einer Herde angeschlossen, um nicht allein zu sein.
Wunschtraum war es schon eher, immerhin hatte er sich immer einen netten Gesprächspartner gewünscht und die Stute schien nett zu sein. Zumindest bisher machte sie keine Anstalten ihn zu vertreiben oder umbringen zu wollen, kurzum, sie wirkte nett.
Halluzinationen hatte er noch nicht so lange, aber je mehr er sich nach Unterhaltung und beendigung der Einsamkeit sehnte, desto öfters geschah es, dass er ein Pferd sah. Aber die sprachen nie mit ihm. Bisher. Vielleicht ein neuer art von Wahnsinn? Xyper hatte keine Ahnung.
Am Ende war es ihm auch egal, er genoss die Gesellschaft viel zu sehr. Jetzt musste er sich nur eine gute Ausrede überlegen, warum er sie für nicht real hielt. Ähm, ach ich bin einfach nicht sicher, ich suche schon seit längerem nach anderen Pferden und du bist die Erste der ich seit langer Zeit begegnet bin?, versuchte er sich mit einer Frage zu rechtfertigen.
War es wieder ein Traum`? Eine Halluzination, die er sich wie immer nur einbildete? Es war wie meist, wenn er es sich vorstellte. Ein Pferd in der nähe, gerade außerhalb seiner Reichweite, bis es sich vor seinen Augen verhöhnend in Luft auflöste. Auch diesmal erwartete Xyper nichts anderes. Wieso sollte sich auch was ändern, in seinem langweiligen und eintönigen Leben. Allein. Beinahe wusste er nicht mehr, wie sich worte anhörten, deswegen sprach er oft laut mit sich selbst. Um sich selbst an die Sprache zu erinnern, die er nicht mehr brauchte.
Doch eines hatte keine seiner Wunschvorstellungen bisher gemacht: mit ihm gesprochen. Deswegen erwartete er es auch diesmal nicht. Wie war der Geruch eines anderes Pferdes? DIe Körperwärme? All diese Erfahrungen kamen ihm Jahre entfernt vor. Umso erstaunter war er, dass er diemal eine Antwort bekam. Hallo Rinn, sehr erfreut. stellte er seiner Hallizination gegenüber fest. Ein neuer Weg, um seine Einsamkeit besser zu ertragen? Zumindest kam es ihm neu vor. Besser und realistischer. Darf ich dir eine Frage stellen? Ich hoffe ich darf, also: Bist du real? Voller Angst wartete er auf eine Anwort, der er doch nicht vertrauen konnte. Vorsichtig machte er einen Schritt auf die Stute zu, wollte den typischen Pferdegeruch wieder in seinen Nüstern spüren.
(sorry, der erste Text war länger, aber DZ hat mal wieder ausgeloggt und alles war weg )
Xyper erwachte plötzlich, als er erwas hörte. Seine Instinkte funktionierten besser als sein Verstand. Mit einer schnellen Bewegung versuchte er aufzustehen. Sein Schwung reichte jedoch aus, sodass er nach hinten fiel und erstmal wieder im Gras landete. Verwirrt blieb er liegen und versuchte herauszufinden was passiert war. Seine Tollpatschigkeit mal wieder. Seine fesseln erinnerten ihn an seine vorherigen Ausrutscher. Seufzend sah er nach oben und entdeckte ein weißes Pferd. Zumindest sah es von seiner perspektive wso aus.
Sein zweiter Versuch aufzustehen gelang endlich und er hatte sich auf seine vier Beine aufgerichtet. Die neue persektive auf das Pferd zeigte ihm eine Stute. Nervös scharrte er mit den Hufen. Ein Traum? Etwas anderes konnte es nicht sein, nachdem nahc einigen Sekunden noch immer kein Wort der Ablehnung gefallen war. Also musste es ein sehr schöner Traum sein. Doch warum hatte er dann Schmerzen? das war ein doffer Traum. Er schüttelte sich das Gras aus dem Fell. Hallo, ich bin Xyper, stellte er sich freundlich vor und tat einfach so, als sei sen Traum real. Was Wunschvorstellungen nicht alles bewirken konnten. In seinem Traum würde sich die Stute nun auch vorstellen und ihn nicht verjagen. So funktinionierten Träume doch oder? Oder war es ein Alptraum? Dann würde sie ihn sofort wegschicken und er konnte nur seine Hufe in die Hand nehmen und laufen. Doch der Ort war zu friedlich, zu still. Die Vögel zwitscherten fröhlich. Also musste es ein schöner Traum sein. Daran wollte er fest glauben.
Xyper seufte schwer. Wie lang hatte er jetzt schon vergeblich versucht sich jemandem anzuschließen? Einfach nur nicht mehr allein sein, das würde dem Hengst schon reichen. Doch es schien wie verhext. Die meisten Pferde die er traf, schickten ihn sofort wieder weg. Einige sogar auf sehr grobe Weise, dabei würde Xyper niemals Ärger machen. Der gefleckte Hengst versuchte in der Zeit sich fit zu halten. VIelleicht gab es in diesem einsamen Tal doch noch die ein oder andere Bekanntschaft, die ihm etwas mehr davon erzählen wollte. Oder dem er einfach etwas Gesellschaft leisten durfte. War es zu viel verlangt, wenn er nicht mehr einsam sein wollte? Waren das wirklich zu hohe Ansprüche? Langsam kam sich Xyper wie der Bösewicht in einer schlechten Story. Wie die Wölfe, die seine Familie getötet hatten, nur ohne das Töten, das verabscheute er.
Mit der Zeit ertrug er die Einsamkeit immer weniger. Er begann zu laufen. Immer schneller und immer ausdauernder. EInfach nur, um jemanden zu finden der ihm diese Einsamkeit kurzfristig abnehmen konnte. Oft stolperten seine müden Beine über Wurzeln, die plötzlich vor ihm auftauchten. Nein, die waren nicht immer schon da gewesen, da war er sich sicher. Seine Fesseln waren verkrustet, doch er spürte den Schmerz nicht, nur die Einsamkeit. Immer wieder drängte sich das Bild seiner Herde auf. Das letzte Mal das er sie gesehen hatte. Zerfetzt und blutüberströmt, bevor er selbst entkommen war. Sie waren alle tot, hatten ihn allein gelassen und am Ende hatten ihn auch seine Bekanntschaften allein gelassen. Doch egal wie schnell der gepunktete rannte, er konnte der Einsamkeit nicht entkommen. Sie war wie eine Decke, die stets über ihm hing, als würde sie ihn verspotten. Dabei wollte er doch genau das Gegenteil. Einfach jemandne, mit dem reden und reisen konnte. Der ihn nicht mehr allein ließ. Er konnte sich sogar zusammenreißen und still sein. Also irgendwie würde er das lernen, das nahm er sich fest vor, doch dazu musste erst einmal ein Wunder geschehen.
Seine Beine wollten dem Gewalttempo nicht länger folgen. Müde ließ er sich am Fuße des Wasserfalls nieder. Seine Flanken zitterten vor Erschöpfung, doch all das betrachtete er nur als lästige Schwäche. Er musste weiter und seine Suche fortsetzten. Doch der GEdanke hielt nicht lange an. Schnell schlief er vor Müdigkeit ein, dem gleichmäßigen Geräusch des Wasserfalls im Hintergrund hörend.
Nachdenklich betrachtete er die fremde Stute. All das klang traurig. Wenn man einfach hinnahm was geschah, das konnte er nicht verstehen. Vielleicht konnte er ihr ja helfen. Nicht weil er sich damit auskannte, sondern weil er sie ablenken konnte. Aufmerksam waren seine Ohren auf sie gerichtet und lauschten ihren Wörtern. Ich hoffe, ich störe nicht sehr. Vielleicht tut ja etwas gesellschaft gut. Auch wenn es nur ablenkung ist. ich kann gut zuhören. Also, nur wenn das okay ist.
Aktiv spielte er mit seinen Ohren, wollte damit den Harmlosen Eindruck hinterlassen.
Er betrachtete sie genauer. Auch wenn er sie nicht kannte, er wollte nicht mehr allein sein. Der Schimmel würde ihr wohl folgen, bis sie ihn aktiv vertreiben würde. Mary Victoria, klingt edel. gab er erstaunt zurück. Was treibt eine so hübsche Stute alleine in diese Gegend?
Wieer wollte er ein Gespräch beginnen, einfach nur nicht mehr allein sein.
Es dauerte einige Zeit bis Xyper die Stute entdeckte. Immer wieder stolperte über die Steine des unebenen Bodes. Blöder Winter.
Voller Entsetzen betrachtete er die Wunden der Stute. Das sah sehr schmerzhaft aus. Was ihr wohl passiert war?
Vorsichtig blieb er auf abstand. Die Sehnsucht überfiel ihn. Er war schon wieder so lange alleine.
Trotzdem versuchte er freundlich zu bleiben, die Sehnsucht danach nicht mehr alleine zu sein nach hinten zu drängen. Er wusste, dass er oft lästig war, aber so war er nunmal. Ich bin Xyper, und du? Ich störe hoffentlich nicht. Was ist mit dir geschehen?
Brav blieb er auf Abstand und wartete auf die Reaktion. Bisher war sie nicht sonderlich freundlich gewesen. Trotzdem waren seine Ohren freundlich aufgestellt und er wartete auf die Antwort der Stute. Vielleicht war sie ja nett.
irgendwie hatte er es doch mal wieder geschafft allein zu sein. Er vermisste die gut gelaunte Stute, allgemein, dass er jemanden bei sich hatte.
Trübsinnig trabte er voran. Immer wieder stolperte er in den Schneemassen, die das Tal überzogen hatten. Xyper liebte Schnee. Wenn er nur nicht so kalt wäre und er ständig stolpern würde. Es war eigentlich so einfach.
Wieder war er alleine, als er sich umsah. Laut wieherte er in den Wald hinein, vielleicht würde ja jemand kommen und ihm Gesellschaft leisten. Noch machte er sich vorwürfe, dass er Super verloren hatte, doch er war schon zu lange allein unterwegs.
Bekümmert wartete er, hoffte, dass er irgendjemanden fand mit dem er sich unterhalten konnte.
Er wieherte ein zweites Mal, nur zur Sicherheit.
Wieso schaffte er es nicht eine Minute still zu stehen? Er versuchte wirklich alles, aber es ging einfach nur schief. Er konnte seine Euphorie und Freude ´über sein Treffen mit Supergirl einfach nicht zügeln. Ja, es war hier mehr als gefährlich, immerhin gab es überall Klippen und man konnte tief abstürzen, aber wenn er nur darüber nachdachte,
Aber sein Leben war viel zu kurz um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Je mehr Zeit er mit der Stute verbrachte, desto mehr verschwand sein schlechtes Gewissen. Aber er hätte es trotzdem immer wieder getan. Er war gern unter anderen und brauchte die Gesellschaft zum Überleben. Er fühlte sich jedes Mal klein und hilflos, verschrumpelte immer mehr innerlich, je länger er allein umherreisen musste.
Dafür hoffte er sehr, dass er in Supergirl einen längeren Weggefährtin gefunden hatte.
Aufgeregt lächelte er, als sie ihm in seine Fröhlich gesprochene Worte gefallen war.
Erst dachte er auch, dass sie sein Kompliment überhört hatte. Nun schämte er sich dafür, dass er es überhaupt angesprochen hatte. Wie konnte man nur so dumm sein. Er war unruhig und verfluchte sich erneut dafür, dass er schneller sprach als er dachte. Das war echt peinlich.
Als sie sein Kompliment danach jedoch erwiderte, war er erst recht verlegen. Er sah zu Boden und scharrte unsicher mit den Hufen.
Bei ihren nächsten Worten jedoch strahlte er wieder voller Freude. Energisch schüttelte er so lange den Kopf, bis ihm schwindlig wurde. Dafür schwankte er bedrohlich, weil sich alles vor seinen Augen drehte. Immer und sofort. Jederzeit und sowieso. Ja, er strahlte, aber es kümmerte ihn nicht.
Als sie losging, folgte er ihr voll erfreut. Er trabte ihr glücklich hinterher. Sie wollte, dass er bei ihr blieb und aktzeptierte seine Gesellschaft.
Immer wieder rutschte er auf dem Weg hinab aus.
Trotzdem grinste er begeistert. Ach, das ist ansichtssache. ich find deinen Namen auch komisch. Immer noch strahlte er sie freundlich an. Er meinte es absolut nicht böse, dazu mochte er sie schon jetzt viel zu sehr. Ja das stimmt. Da kanns ja nur mehr besser werden! Euphorisch stimmte er zu. Ja, zu zweit, gerade mit einer solchen Stute, konnte es nur noch besser werden.
Wieder wäre er fast ausgerutscht. Nur mit Mühe konnte er den Absturz verhindenr.
Trotzdem trabte er ihr sofort nach, als sich der Abstand zwischen den beiden kurzzeitig erhöhte.
Der Ausblick fesselte den Hengst eine Zeit lang, dann wandte er sich schuldbewusst wieder an die Stute vor ihm.
Die Sandfarbene hatte geduldig gewartet und schien ihn dabei angesehen zu haben. Er erwachte nur langsam aus seiner Faszination, die ihn so gefesselt hatte. Sicher. Nur wiederwillig wandte er sich ab, aber die Gesellschaft der Stute war ihm dann doch wichtiger. Vermutlich, ich kenn mich hier noch gar nicht aus. Er grinste sie vertrauensvoll an. Wieder hatte er dabei nicht auf den Weg geachtet, aber wen störte es schon, wenn man abrutcshte. Zeigst du mir die tollen Plätze jetzt? Man sah ihm seine Vorfreude direkt an.
Er freute sich, dass sie es nochmals bestätigte, ehe sie langsam in tiefere Gebilde kamen. WIe weh er sich wohl tat, sollte er nun runter fallen? Naja, vielleicht sollte er das nicht unbedingt ausprobieren, wenn Supergirl dabei war.
Begeistert nickte er. Ja stimmt, ich hab auch schon wahnsinnig hunger. Wobei es ihm erst wieder eingefallen war, als sie es angesprochen hatte.
Egal.
Er würde ihr folgen und freute sich darauf, was anderes zu sehen.
Er spürte die Energie in seinem Körper, die ungestüm in ihm tobte. Er freute sich über Gesellschaft, wollte sie nicht missen. Es war ihm einfach etwas schlechtes, wenn er daran dachte, dass er wieder allein sein sollte. Es stand ihm nicht und er war kein Einzelgänger.
Die Euphorie ein anderes Pferd zu treffen ließ sich daher nicht verbergen, aber die Stute schien sich nicht daran zu stören. Beinahe wäre er ausgeruscht und hätte sich am Fuß verletzt, als er beim Aufstieg nicht darauf geachtet hatte wohin er lief. Doch er strahlte sie dennoch an. Die Vögel hatte er schnell vergessen, schenkte seine volle aufmerksamkeit dafür der Stute, die ihn nicht ablenkte.
Grinsen sah sie ihn und erwiderte ihr Lachen. Er lachte gern und erfreute sich immer an seinem Leben. Alles andere war trüb und traurig und er war kein Hengst der Traurigkeit. Er wollte lieber was erleben, sich am Leben erfreuen, solange es ihm wohlgesonnen war. Er hatte lang genug allein reisen müssen um genau das jetzt nicht mehr zu wollen. Trotzdem schien sie bei seiner übertrieben Art etwas zuruckzuschrecken. Sofort zwang er seine Hufe still zu stehen. Lang hielt es nicht, doch er gab nicht auf und schaffte es immer für kurze Zeit. Tut mir Leid, ich freu mich nur so nicht mehr allein zu sein, das ist total schrecklich. Ich bin viel lieber in Gesellschaft. Vor allem wenn sie so wunderbar ist wie du. Kurz verzog er das Gesicht. Er war oft vertrieben worden und wollte nicht daran denken, was es für ihn bedetute, einmal nicht abgewiesen zu werden.
Er freute sich sehr und strahlte sie regelreicht an. Du glaubst? belustigt sah er sie an, wollte sie etwas Ärgern, natürlich ohne böse Hintergedanken. Wieso klingt Xyper komisch? Er war ernsthaft verwirrt über ihre AUssage. Er fand das gar nicht, aber bei seiner Herde waren solche Namen normal gewsen. Kurz wurde er traurig als er daran dachte, dass er nun allein war und seine Herde verloren hatte. Das freut mich sehr, das kann ich zurück geben. Der Tag ist gerade noch besser geworden, als ich dich gesehen habe. Noch immer strahlte er sie an, war so mit seiner Freude beschäftigt, dass er sogar vergaß, dass er sich eigentlich bewegen wollte.
Erst jetzt nahm er sich kurz die Zeit und wandte sich von der Stute ab. Er ließ seinen Blick über das Tal wandern, was man von hier oben erkennen konnte. Alles war in strahlendes Weiß getaucht, erhellte die Gegend und ließ sie friedlich wirken. Ihm war nicht kalt, durch sein Fell und die viele Bewegung war sein Körper angenehm warm. Ein Blick auf Super zeigte ihm, dass sie ebenalls nicht fror.
So schön war der Ausblick, den er von hier hatte. Wow. Hier ist es ja echt genial. schwärmte er der Stute vor ohne sie anzusehen. Er wollte noch was sagen, doch war er zu gefesselt, als er seinen Blick schweigen ließ. Egal wohin er sah, überall erstreckte sich die weite Ferne, still und klar.
War so das Paradies? Es sah vedammt danach aus. Suchst du hier was bestimmtes, oder hat es dich einfach nur so in dieses Gebiet verschlagen? fragte er sie nun ruhiger, als er sich ihr wieder zuwenden konnte. Die Ruhe der Landschaft hatte auch sein Gemüt beruhigt und er sah die Stute nun immer noch freundlich, aber nicht mehr ganz so engergiegeladen an.
Trotzdem war er sehr neugierig und fragte kurz darauf weiter. Was hast du denn jetzt noch vor? Darf ich dich begleiten? Ob es unhöflich war oder nicht kümmerte den Hengst nicht, er meinte es nicht böse, doch er wollte bei ihr bleiben und er hatte sowieso nichts besseres zu tun.
Vergnügt sah er die fremde Stute vor sich.
Sie wirkte verstimmt, auch wenn er nicht wusste warum. Er hatte doch nichts schlimmes getan oder? Zumindest war er sich keiner Schuld bewusst, also ging er mit seinem typisch schlaksigen Gang weiter. Dabei rutschte er erneut aus, doch er machte sich nichts daraus. Es war nicht schlimm und so war er einfach. Mit einem Grinsen ging er näher auf die Stute zu. Die Vögel kreisten immer noch hoch über ihren Köpfen, doch langsam stiegen diese höher. Ob er sie wohl vertrieben hatte? Wenn ja wollte er das nicht. Er hatte nichts gegen Vögel, auch wenn er genauso gerne mit Flügeln geflogen wäre. Doch da es nicht so war, grämte der Schimmel deswegen nicht.
Offen trat er näher, rutschte dabei immer wieder im dichten Schnee aus. Das Wetter war weiter unbeständig. Der leichte Schneesturm verstellte ihm die Sicht, sodass es etwas dauerte ehe er rutschend oben zum stehen kam.
Unsicher war er von der anfangs ablehnenden Haltung. Erst nach einiger Zeit hatte sich ihre Miene aufgehellt und er fühlte sich nun willkommen.
Grinsend trat er näher und freute sich sichtlich über ihre nun etwas offenere Art.
Schon seit einer gefühlten Ewigkeit fühlte er sich einsam und hatte sich immer tiefer verkrochen. Die Angst erneut zu erleben, was er hinter sich hatte, ängstigte ihn. Zu erleben was er erlebt hatte. Er wollte nicht erneut seine Freunde und Familie verlieren.
Deswegen hatte er sich geschworen, niemals wieder von der Seite seiner Freunde zu weichen. Ob diese Stute wohl seine Freudin werden wollte?
Er warf den Kopf hoch und strahlte sie an. Seine Mähne flog durch die Schneeflocken, die immer weiter seinen noch fast schwarzen Körper bedeckten. Trotzdem blieb er fröhlich und überdreht, tänzelte immer wieder unruhig auf der Stelle. Na klar. Immerhin ist es ein schöner Tag, keiner ist gestorben und mir gehts gut. Und wenn das noch nicht genug wäre, hab ich auch noch so eine wunderschöne und tolle Stute getroffen. Er grinste sie nun direkt an, während er nur schwerlich still stand, Er war viel zu aufgeregt dafür. Supergirl ist ja ein witziger Name. Ich bin Xyper. Sehr erfreut. Hoffentlich gehts dir gut. Stör ich dich eh nicht? Er sprach immer schneller und seine Worte überschlugen sich fast vor Freude.
So langsam verzweifelte der Hengst wirklich. Er neigte dazu, immer wieder Pech zu haben. Es war einfach unfair, wenn er daran dachte, wie sehr ihm das Leben schon mitgespielt hatte. So viel war passiert, was der Hengst nicht verstehen konnte, so viel ungerechtigkeit hatte er nicht verdient! So allein zu sein war für ihn einfach schrecklich. Immer noch konnte er nicht fassen, dass er niemanden mehr hatte. Niemanden, der ihn rügte, niemanden, der mit ihm spielte, oder mit ihm sprach, oder einfach nur bei ihm war.
Wütend schlug er den Kopf in den Himmel, stieg in den Horizont. Das war so unfair, dass er allein war, er hatte nichts verwerfliches getan. Schrill wieherte er den Himmel an, wehrte sich und zeigte seinen Unmut über die ganze Sitation. Ein halbes Jahr war er nun schon unterwegs, auf der Suche..... nach was eigentlich? Er konnte es nicht sagen, doch er wusste, dass er einfach gehen musste, irgendwann würde er schon an sein Ziel kommen, was auch immer das sein würde. Noch sah er es nicht, doch das war nicht wichtig. Erneut stieg er, ließ den Morgengrauen seine Silouette beleuchten. Frei, frei wie der Wind. Doch er wollte nicht frei sein. Er wollte nicht der Einsamkeit erliegen, die ihn immer mehr betäubt hielt. Er wollte wieder Anschluss haben, sich auf wen verlassen können. Für diesen da sein.
Gedankenverloren starrte er in den Himmel, ließ die sanften Flocken seinen Körper umspielen, während er einfach nur reglos dastand. Es erforderte viel Kraft ruhig stehen zu bleiben. Doch es fühlte sich in diesem Moment richtig an, also tat es Xyper.
Als das Land um ihn herum immer tiefer im Schnee versank, begann er sich wieder zu bewegen. Es war hell geworden, doch es blieb grau. Inzwischen konnte man das Gras und die Natur unter der Schneedecke nicht mehr erkennnen. Es war Zeit aufzurechen. Er selbst war ebenfalls eingescheit, sein Fell hielt jedoch tapfer die meiste Nässe und Kälte ab. Einmal schüttelete er sich kräftig, sein ganzer Körper bebte. Mit aufgerichtetem Kopf stand er da, sinnierte seine Richtung. Dann galoppierte er los. Wohin es ging, wusste er nicht, doch er ließ sich führen.
Mit weiten Galoppsprungen, näherte er sich einer riesigen Wand. Er konnte es zuerst nicht genau erkennen, doch danach wusste er, wo er nun war. Nun, warum nicht.
Mit schnellen Sprüngen hatte er das Gebirge erreicht. Er hielt nicht an, wollte das Tal, in dem er sich derzeit aufhielt, unbedingt genauer erkunden. Also folgte er mit schnellen Schritten einem Pfad. Wohin dieser ihn wohl führen würde?
Er wurde immer schneller, wollte oben ankommen, ungeduldig trabte er an den engen Passagen entlang, wollte einfach ankommen. An besonders kniffligen Stellen riss er den Kopf hoch,verfluchte dieses Gebirge. Trotzdem wurde er nicht langsamer.
Oft rutschte er in seiner Eile weg, spürte Steine und hörte sie in den Abgrund fallen, doch das kümmerte den Hengst nicht. Solten sie doch.
Kurz bevor er oben ankam, hörte er eine ganze Menge Vögel. Er sah sie aufsteigen, als er näher an das Geräusch trat. Ohne auf den Weg zu achten trabte er weiter, warum wusste er nicht, doch es war nicht unbedingt wichtig. Sein Hinterbein rutschte an dem verschneiten Untergrund ab und fast wäre er gestürzt, so sehr konzentrierte er sich auf das Pferd vor ihm. Es war allein, Seine Chance endlich der Einsamkeit zu entkommen.
Aufgeregt wieherte er das Fremde Tier an und trabte hoch erhoben auf es zu. Seine Ohren spielte vor Aufregung und Freude darüber wild umher, doch er hielt erst an, als er direkt vor dem Tier stand. Eine Stute, wie toll. Mit fröhlichen Augen und einem vollkommen angespannten Körper, der vor lauter Euphorie fast zu platzen schien, stand er vor der Stute und musterte sie aufgeregt.