Bella genoss jede raue Berührung des Hengstes. Jeder Stoß fühlte sich einfach nur traumhaft an. Genau wie sie es sich vorgestellt hatte. Alles war genau so, wie sie sich dieses Erlebnis erträumt hatte. Die raue Schale des Hengstes war genauso wunderbar, wie sie es sich gedacht hatte.
Mit geschlossenen Augen genoss sie jeden Stoß des Hengstes.
Sie spürte den Erguss in ihr und könnte nicht zufriedener mit sich und der Welt sein. Sie stand stabil da und hielt das Gewicht des Hengstes auf ihrem Rücken stand, solange dieser brauchte um sich zu beruhigen. Sie konnte den Schweiß spüren, der ihm herunter rann. Sie war ebenso fertig wie der Hengst, doch sie bereute nichts.
Erst seine Worte holten sie zurück aus ihrer Wolke, in der sie schwebte. Was wollte er? Roch sie so schlecht, dass er ihren Geruch jetzt, wo er fertig war, nicht mehr ertragen konnte? Hatte er deswegen gezögert, sie zu nehmen und hatte er sich dazu durchringen müssen? Danke, ich gehe dann schon selbst, wenn ich dich so abstoße, gab sie mit angelegten Ohren von sich. Nun, scheinbar schaffte es der Hengst selbstsicher, ihr die schöne Erinnerung zu vermiesen, ohne das er sich überhaupt anstrengend musste.
Bella wurde immer wütender, wenn sie an ihren Bruder und die Bevormundung dachte. Als ob sie nicht ihr ganzes Leben eingesperrt war, nur zu ihrer Sicherheit natürlich. Als ob Revh sich selbst an so ein Leben halten würde? Natürlich nicht. Doch alles was der Schwarze Hengst wollte, war sie wieder zurück in den Goldenen Käfig zu sperren. Doch Bella würde sich wehren. Sie hatte es satt im Käfig zu sitzen. Sie wollte nach draußen und Abenteuer erleben, so wie sie es aktuell tat. Trotzdem fühlte sie sich bei Zsadist absolut sicher. Der Bruder der Black Dagger konnte sie beschützen, war er doch dazu ausgebildet, sie zu verteidigen. Wovor hatte der Schwarze also Angst?
Noch während sie sich mit Worten immer mehr in Rage redete, bemerkte sie seinen abwesenden Blick. Ganz toll. Sie hatte es mit ihrer Art also zu weit getrieben. Sie schlug sich innerlich selbst für ihre trotziges Verhalten. Wenn sie nur etwas eingelenkt hätte, ein bisschen, vielleicht würde Zsadist sie dann noch ansehen. Doch scheinbar hatte sie sich selbst das verscherzt.
Seufzend wollte sie sich abwenden. So hatte das alles keinen Sinn und wenn selbst Zsadist es mit ihr aufgegeben hatte, konnte sie genausogut gehen. Sie wollte sich gerade in Bewegung setzen, als ein Ruck durch den Hengst ging. Sein Blick war auf sie gerichtet, doch diesmal war keine Anklange darin, keine Widerworte. Sondern nur Begehren. Sie hielt inne, bemerkte den warmen Körper des Hengstes, der auf sie zu kam. Hatte sie gewonnen? War sie endlich am Ziel ihrer Träume?
Sie hielt völlig still, als der Hengst ihren Geruch einatmete, ließ ihn gewähren als er sich zu bewegen begann. Reglos wartete sie auf sein weiteres Vorhergehen. Erst als er hinter ihr anhielt, erlaubte sich Bella wieder zu atmen. Sanft atmete sie aus, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, die Zsadist nicht würde sehen können. Sofort schob sie ihren Schweif zur Seite, machte platz für ihn, als er auch schon Aufsprang. Unter dem GEwicht des trainierten Hengstes war sie nicht vorbereitet gewesen, doch sie hielt ihm stand, genoss den warmen Körper auf sich, der sich langsam in sie schon. Sie teilte sein Stöhnen, als er in sie eindrang und sich zu bewegen begann. Genau so hatte sie es sich vorgestellt.
Bella richtete sich wieder auf, als sie ihrer lasche Haltung bemerkte. So würde sie nie an ihr Ziel kommen und das Abenteuer mit Zsadist wäre schneller zuende, als es überhaupt begonnen hatte. Wenn es denn jemals beginnen würde. Man sprach von einem Hengst, der sich nahm was er wollte und dabei wenig Rücksicht auf sein Gegenüber nahm. Genau das war es, was die stolze Adelstochter wollte. Ein Abenteuer in die Gefahr, ohne wirklich gefährdet zu sein. Spaß, der rauer war, als sie es von den Adelssöhnen gewohnt war. Einfach ein wenig Abwechslung vom Alltag. Doch stattdessen bekam sie... gespräche die zu nichts führte.
Wütend über die Erwähnung ihres Bruders stampfte sie auf. Vielen Dank, Bruder, doch ich denke, ich werde noch eine Zeit ohne meinen großen Bruder Rehv auskommen. Eure Sorge ehrt euch, doch ich bin kein Kind mehr, etwas das weder du noch mein eigener Bruder zu verstehen scheint.
Wut erfasste sie und ließ sie beinahe ihren Vorsatz vergessen. Sie wollte verführen, nicht wie ein kleines Kind behandelt werden. Doch vielleicht lag daran das Problem? Sah er in ihr nur ein Kind, das ausgebrochen war? Sie versuchte sich noch aufreizender Hinzustellen, ihre vorzüge als Stute zu betonen, um diesen Missstand direkt zu verhindern.
Sie bemerkte den Begehrlichen Blick, als sie sich ihm anbot. Vielleicht war ihre erste Einschätzung doch falsch und er sah nicht nur das ehemalige Fohlen in ihr. Doch etwas schien ihn zurückzuhalten. Etwas, das Bella nicht verstand. Mir ist bewusst, dass die Welt da draußen gefährlich ist. Mein Bruder hat nicht umsonst sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Und dafür bin ich dankbar. Aber ich bin kein kleines Kind, das man einsperren kann, nur weil vielleicht etwas passiert. ich laufe Schnell, Zsadist. Ich kann vor einem Lesser fliehen, bis ich ihm entkommen bin oder auf einen Bruder treffen sollte.
Sie ließ lieber aus, dass sie zwar schnell, aber nicht übermäßig ausdauernd war. Es gab Dinge, die sie ihm nicht erzählen wollte. Immerhin arbeitete sie auf ein sehr erwachsenes Ziel hin. Ein Ziel, wo Lesser und Gefahren der Realen Welt keinen Platz zu haben hatten.
Einzig und allein der Reiz des Neuen und der erdachten Gefahr war es, das sie reizte und das sie unbedingt wollte. Mit diesem Hengst zusammen. Doch dazu musste sie ihn erst davon abbringen, weiterhin von Lessern und Rehv zu sprechen.
Bella musste sich zusammenreißen. Auch wenn sie ihrem Ziel nahe wie nie war, kam ihr der Hengst kein bisschen entgegen. Beinahe wäre sie enttäuscht, doch sie wollte sich nicht so schnell vertreiben lassen. Dazu hatte ihre Suche zu lang gedauert. Sie hatte genau diesen Bruder finden wollen. Wollte in der dunklen Aura des Hengstes baden und sich hingeben. Doch noch schien er nicht bereit dafür zu sein. Er wäre defintitv eine Eroberung wert, auch wenn sie sich weiter anstrengen musste. Sie wölbte ihren Hals und blinzelte ihn lieblich an. Natürlich hast du recht, Bruder. Doch mir ist nichts passiert. Kein Lesser war in Sicht oder wollte sich an mir gütig tun. Und jetzt bin ich sicherer denn je, oder willst du mich verstoßen, damit ich alleine weiterziehen muss, immer in der Gefahr, auf einen Lesser zu treffen?
Bella wusste, dass diese Worte nicht fair waren. Es war ihr durchaus klar. Doch sie wollte eine Reaktion von dem stattlichen Hengst erreichen. Irgendeine, außer der Kälte, die er sonst so abstrahlte. Und wenn sie dafür unfair spielen musste, war sie mehr als bereit dazu.
Eine Glucke, die jeden ihrer Schritte überwachte, hatte sie mit Rev bereits zuhause, sie brauchte nicht noch einen Bruder der Black Dagger, der in diese Kerbe schlug.
Sie wurde immer langsamer, bis sie seitlich von ihm stehen blieb. Ihre Mähne fiel in langen Strähnen von ihr herab und betonten ihre Figur noch weiter. Sie stand mit ihrem Hinterteil zu Zsadist, damit dieser das Angebot sofort vertsehen konnte. Bella würde nicht ablehnen, niemals. Nicht bei diesem Abenteuer, das auf sie wartete. Mein Bruder würde mich am liebsten einsperren, damit niemand an mich heran kommt, doch damit geht er zu weit. Und ich werde mich auch von dir nicht wegsperren lassen, stellte sie energisch klar. Außerdem möchte ich gerade nicht über meinen Bruder sprechen, jetzt wo wir zwei endlich alleine aufeinader getroffen sind, sprach sie mit verführerischer Stimme weiter.
Nein, an Rev wollte sie gerade nicht denken, der würde nur die Stimmung verderben, in die sie Zsadist bringen wollte. Doch dazu musste der schwarze Hengst endlich nachgeben, statt sich wieder in die Verteidigungshaltung zu begeben.
Immer wieder war sie auf der Suche. Auf der Suche nach dem Einen. Einer, der all das Versprach was sie schon immer wollte. Bella wollte nicht selbstsüchtig sein, doch warum sollte sie nicht den Mythen erlegen? Waren doch die der Vampire ebenso wahr. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Bruderschaft erneut finden würde und bis sie endlich Zsadist überzeugen konnte, seinem Verlangen nachzugehen. Sie hatte es in seinen Augen gesehen. Die Gefahr. Die Bestie die in ihm lauerte. Es war wie das Spiel mit dem Feuer. Wie schnell würde sie sich verbrennen und doch versprach es ein Vergnügen jenseits aller Vorstellungskraft.
Wieso weigerte er sich so? War es seine Art des Spiels, das man sich seine Aufmerksamkeit erst verdienen musste? Sie würde dafür kämpfen und es dann umso mehr genießen. Eine Trophäe in ihrer schmächtigen Ruhmeshalle. All das nur wegen ihres Bruders. Ein Glück, dass sie ihm endlich entkommen war. Nun würde sie ihr Leben genießen.
Bella bemerkte seine angespannte Haltung. Nun hatte sie ihn wo sie ihn wollte. Eine Chance, sich endlich zu beweisen. Mit jedem Mal war es ihr wichtiger. Ihr Ego hielt keine weiteren Abweisungen mehr aus. Sah er sie nicht als hübsch an? Innerlich schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Was für dumme Gedanken. Zsadist, Bruder, nur leise hauchte sie seinen Namen. Er kam ihr so wohlklingend vor, ein Versprechen.
Über seinen Kommentar musste sie leise Lachen. Wusste er eigentlich was er da sagte? Sie wäre in Gefahr? Dir ist schon klar, dass ich in deiner Nähe deutlich sicherer bin als ohne dich? Immerhin bist du ein Mitglied von Black Dagger und die Bruderschaft beschützt doch uns Vampire, liege ich da richtig?
Sie begann sich erneut zu bewegen, ging um Zsadist herum und beobachtete ihn genau. Natürlich wusste sie, wie gefährlich es in dieser Welt war, doch sie wollte sich nicht wieder einsperren lassen.
Schon wieder. Egal wie sehr sie sich bemühte, jedes Mal stieß Zsadist sie von sich. Sein Blick gefährlich, sein Körper gezeichnet, eine Herrausforderung, die sie nur zu gern annahm. Allein bei dem Gedanken an den Hengst wurde ihr warm. Er hatte so viel an sich, was sie anzog. Seine Gefährlichkeit. Der Ruf, den er hinter vorgehaltener Hand hatte. Er versprach viel Spaß und Nervenkitzel mit einem Hauch Gefahr
Bella lächelte versonnen. Doch statt sie zu nehmen, wie sein Körper es wollte, hatte er sie wieder von sich gestoßen und war abgehauen. Dabei war sie bereit gewesen.
Sehnsucht erfasste sie. Sie vermisste ihn, liebte es, ihn in Verlegenheit zu bringen. Er reagierte vollkommen anders als sein Ruf es erwarten ließ. Nicht aggressiv, ein Hengst der sich nahm was er wollte. Er zierte sich, doch genau das machte den Spaß aus. - Doch dazu musste sie ihn erst finden.
Mehrmals roch sie die Lesser, noch bevor sie sie traf. Nur mit Mühe hielt sie sich von ihnen fern. Alles nur, weil sie Zsadist finden wollte. Er würde ihr nicht entkommen. Es war ein Abenteuer, dass sie gern annahm. Die Eroberung machte es nur noch reizvoller. Doch er weigerte sich immer wieder, wollte sie vertreiben. Die Worte des Hengstes taten weh, doch sie würde sich nicht davon abbringen lassen.
Ihre Suche brachte sie schließlich in die Nebelfelder. Sie konnte kaum etwas erkennen. Die Nacht war trüb, erschwerte die Sicht. Still vor sich hin fluchend ging sie voran. Irgendwo musste er doch sein. Die Bruderschaft war wie ein Schatten, kaum zu glauben und noch schwerer zu finden. Einen Moment hielt sie inne, als sie eine Silhouette erkannte. Die Hoffnung erwachte erneut, wie auch jedes Mal davor. Reglos verharrte die Gestalt, als schien sie zu warten.
Je näher sie kam, desto höher schlug ihr Herz. War er es wirklich? Langsam trat sie näher, der Nebel ließ nur zögerlich die Gestalt frei. Doch dann stand sie vor IHM. Ihrem Traum. Ihrem Wunsch. Ihrer Sehnsucht.
Zsadist, hauchte sie ehrfurchtsvoll. So lange hatte sie ihn gesucht, dass sie es nicht glauben konnte. Endlich habe ich dich gefunden, mit jedem Wort wurde ihre Stimme sanfter. Wie lange hatte sie gewartet? Doch er reagierte nicht.
Bella hatte es in ihrem Leben nie leicht gehabt. Es war nicht so das sie ihr leben hasste, doch in die Glymera geboren zu werdne war nicht einfach.
Und nicht nur das, die überhebütung durch ihren Bruder war ebenso schlimm. Sie liebte ihn und sie wusste auch, dass er sie auf seine eigene verquere Art liebte, doch meistens ging ihr diese Fürsorglichkeit auf die Nerven.
Die Lesser wurden immer stärker und doch konnte sie ihnen immer wieder aus dem Weg gehen.
Die Dunkelheit war ihr einziger Freund. So auch heute Nacht.
SIe liebte die klaren Winternächte, die gerade vorherschten. Die Kälte machte ihr nichts mehr aus.
Nur ihre Sehnsucht wurde mit jedem Moment stärker.
Wie konnte sie einen Hengst vermissen, den sie gar nicht kannte. Der Gefährlich war.
Noch nie war sie derart veressen drauf gewesen einen Hengst wiederzusehen. Egal ob Sterblich oder Vampir, sie wollte nur mehr ihn. Wie ein zwang, doch sie konnte ihn einfach nicht mehr finden. Das ganze Tal hatte sie inzwischen nach ihm abgesucht und hatte nichts gefunden.
Jetzt verfluchte sie dne Tag, der sie zwang sich zu verstecken und zu ruhen, bis sie nach Sonnenuntergang wieder erneut auf die Suche gehen konnte.
Als ob es der Hengst darauf anlegte, sich vor ihr zu verstecken. schlag ihn dir endlich aus dem Kopf, er will nichts von dir.
Es tat weh, dass sie ihn nach all der Zeit und der erfolglosen Suche immer noch nicht loslassen konnte.
Deswegen war sie sich auch sicher, dass es sich um einen Traum handelte, als sie den Blick hob un in die schwarzen Augen ihres gegenübers starrte.
Er hatte innegehaöten und schien darauf zu warten, was geschen würde. Oder er machte sich erneut fluchtbereit.
Zügig aber nicht übereilt trabte sie auf den Hengst zu. Se wolle ihn nicht erneut vertreiben sondenr ihn kennenlernen. Ihn auf jede erdenkliche Weise kennenlernen. Die Gefahr die von ihm ausging zog sie wie magisch an, aber da war noch mehr. Etwas das sie nicht erklären konnte.
Leise schnaubend trat sie näher, hielt jedoch etwas von ihm entfernt an. Es war der Geruch, der den beeindruckenden Hengst umgab. Der Geruch nach Talkum lag schwer in der Luft. Erst jetzt erkannte sie, dass er durchtränkt davon war. Zsadist. Ich freue mich dich wiederzusehen. Ich hoffe du bist unverletzt. Der Kampf war sicher erfolgreich. versuchte sie das Gespräch zu beginnen.
Nur bei Ihm fiel es ihr Schwer zu beginnen, er widersprach allem was sie kannte.
vielleicht wollte sie es deswegen so unbedingt haben.
Traurig hatte sie sich abgewandt. Sie verstand diese Krieger nicht. Alle beide nicht. War es nur, weil sie aus der Aristokratie kam, die ihr nie zugesagt hatte, oder war es ein Krieger-Ding?
Auf jeden Fall hatte es Bella genervt, dass all ihre Versuche dem Stillen Krieger nache zu kommen so gnadenlos abgeschmettert wurden.
Stattdessen hatte sie sich, verletzt und in ihrer Ehre gekränkt abgewandt und war ihren Weg gegangen. Sie hatte verstanden, dass sie nichts erreichen würde. Vielleicht sollte sie Zsadist alleine abpassen. War er allein unterwegs?
Die Nächte im Tal waren klar gewesen, als der Sommer gekommen war. Der Herbst, der immer schneller Einzug in dieses Tal erhielt, trübte ihre Stimmung nur ein wenig. Stattdessen suchte sie sich entspannt ihren Weg den kargen Weg hinab. Sie hatte dieses kleine Tal bereits einmal gesehen, doch es war ihr trostlos vorgekommen. Sie hatte sie darin nicht aufhalten wollen, denn es deprimierte die Stute.
Doch heute war sie absichtlich hierher unterwegs.
Der Regen schlug sich immer wieder durch die trüben Wolkendecken und erweckten den Eindruck, als wollten sie Bella einfach nur nerven. Das gefiel der Brauen gar nicht, und sie warf würdevoll die Mähne in die Höhe und starrte böse auf das Wetter, das ihre Stimmung immer weiter drückte.
Sie war hier um sich einen Plan zu überlegen. Irgendwie musste sie an den Stillen Hengst heran kommen. Er faszinierte sie. Alles an ihm. Sein Äußeres wie auch seine geheimnisvolle Aura gefielen ihr. Es war die Gefahr, die ihr durch ihren geliebten Bruder immer verboten worden war. Sie wollte sie spüren.
Doch dafür musste sie die Krieger erst einmal finden, das war schwer genug. Bella liebte Herrausforderungen und war nicht bereit, so einfach aufzugeben. Aber erst einmal musste ein Plan her. Die Bruderschaft finden, den Lessern weiter aus dem Weg gehen und schließlich: Zsadist ausfindig machen. Sie wollte ihn. Und sie würde sich nicht mehr so einfach abspeisen lassen. Das hatte ein für alle Mal ein Ende.
Natürlich spürte die Stute die Ablehnung der beiden Hengste. Vielleicht war es auch das Beste, doch sie fühlte sich verpflichtet es zu tun. Sie wollte der Bruderschaft dienen, wenn auch nur ein einziges Mal, denn ohne sie wären sie alle inzwischen vernichtet. Sie war ihnen dankbar und verdankte ihnen ihr Leben.
Sie versuchte die ganze Zeit krampfhaft Phury anzusehen. Wenn sie Zsadist ansah, würde sie wieder nur Augen für ihn haben. Sie fühlte sich immer noch schlecht, als sie daran dachte, wie abstoßend er sie fand. Das er wegen ihr gewürgt hatte. Der Abscheu in seinem Blick, seine ganze Art. dabei begehrte sie ihn wirklich. Wollte so gern in seiner Wildheit versinken. Er versprach das Abenteuer und wirkte so stark. Allein sein Ruf reichte aus, um sie wild zu machen.
Das hatte sich auch nicht verändert, als er sie so vehement abwehrte und sie zum Kotzen fand. Sie wollte ihn nicht mehr sehen und ihm nicht mehr begegnen. Immer noch war sie fasziniert von ihm. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, sie verstand es auch nicht, aber sie wollte ihm unbedingt helfen. Er hatte etwas an sich, dass sie ergründen wollte. Sie wollte ihn kennen lernen. Nur schade das er sich lieber übergeben würde als sie bei sich zu halten.
SIe vermied jeglichen Kontakt mit dem Schwarzen, der ihre Gedanken besetzte und sie sogar in ihren Träumen verfolgte. Doch sie würde sich sicher nicht erneut so erniedrigen, nur weil Mister Geheimnisvoll und Wild immer noch in ihren Gedanken kreiste. Sie hatte es bei der Party damals oft genug versucht, und jedes Mal war es schlimmer für sie Ausgegangen. Am Ende hatte sie ihn so sehr begehrt, dass es geschmerzt hatte doch ihm war das natürlich total egal.
Besorgt sah sie auf Phury und sein fehlendes Auge. Er schien fast in sich zusammen zu fallen. Er sah wirklich schlecht aus, wie sie gerade feststellen musste, fast so, als würde er gleich umfallen. Da konnten die paar zugegeben tiefen Fleischwunden einfach nicht mithalten. Sie spürte die Heilung, die bereits eingesetzt hatte und inzwischen fast die Blutung komplett gestoppt hatte. Nicht mehr lange und sie würde gar nicht mehr bluten.
Besorgt lag ihr Blick auf Phury. Wie konnte er noch stehen? Er schien zu schwach zum laufen zu sein. Nicht das sie es sagen würde, denn sie würde es nie wagen einen Bruder schwach zu nennen, nicht einmal wenn er tatsächlich so ausssah.
Was die Glymera wohl sagen würde, wenn sie mit den Brüdern sprach, und noch dazu auf diese Weise. Es war ein Frevel und würde ihrem Bruder nur erneut Probleme bescheren. Sie wollte Rev nicht weiter zur Last fallen, indem Gerüchte um sie die Runde machten, obwohl nichts geschehen war.
Als Phury auf ihren Bruder zu sprechen kam, zuckte sie leicht zusammen. Sie konnte sich seine Predigt bereits lebhaft vorstellen, dass sie Nachts allein unterweg war. Noch dazu, wenn sie so auftauchte, wie sie derzeit aussah. Verletzt, voller Blut und etwas angeschlagen. Danke vielmals an euch. Doch ich werde erst später wieder zu meinem Bruder zurückkehren, ich möchte ihn nicht beunruhigen, wenn ich verletzt zurück komme. Das Dies vermutlich ihre Bannung bedeuten würde, so wie sie ihn kannte, verschwieg sie. Er war immer schon sehr besitzergreifend und übervorsorglich gewesen. Glaubt ihr, dass die Lesser diese Nacht erneut hier auftauchen werden?
Unwillkürlich ging sie näher auf Phury zu. Sah ihn traurig an. Bitte, ich möchte mich bedanken und der Bruderschaft. Ich möchte helfen, und es wäre mir eine Ehre, der Bruderschaft auf diese Weise dienen zu dürfen, denn alles liegt nicht in meiner Kraft. Lasst mich das für euch tun.
Das erste Mal wandte sie sich nun Zsadist zu. Nur kurz warf sie ihm einen bittenden Blick zu. Sie starrte ihn direkt an. Nur mit Mühe riss sie sich letztendlich von dem Anblick los, der sie seit einer langen Zeit verfolgte. Da Z aber total abweisend reagierte, versuchte sie es bei Phury. Ob sie überhaupt wen nähren konnte interessierte sie nicht. Sie würde schon nicht umfallen.
Kurz wurde ihr schwindelig, doch sie ging sicher weiter. Weiter bat ihr Blick darum, ihr den Wunsch zu erfüllen. Es geht mir gut. Bitte ich will meinen Teil beitragen. Eindringlich sah sie Phury an. Sie würde durchhalten.
Selbstsicher ging sie auf ihn zu, überbrückte so die Distanz, die der schmale Bruder aufgebaut hatte.