Stillreich » Das Tal » But now we're gonna march to certain death
Ort: Gebirge - Teilnehmer: Sempiternal, Levianthan
» Leviathan
folgsam, bis in den Tod.

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The devil whispered in my ear:

„You’re not strong enough to withstand the strom.“

I wishpered in the devil’s ear:

„I am the storm.“

Leviathan. Ein Name, ein Hengst. Eine Naturkatastrophe, die man nicht kommen sieht, wenn der Himmel in seinem azurblauen Kleid leuchtet. Nichts Böses wird kommen, ehe sich die kraftvollen Zähne durch das warme Fleisch arbeiten – Faser für Faser. Bis der letzte Hauch aus dem gefallenen Körper gewichen ist. Ein genussvolles Grinsen legt sich auf die maskuline Fratze nieder, wenn das Glück in nach getaner Arbeit emporstieg. Dieses Gefühl kann ihm keiner nehmen, und auch keiner geben. Keiner kann diesen Moment kaputt machen, wenn ein in Blut getränkter Körper vor seinen harten Hufen liegt. Tropfend verlässt das frische, fremde Blut den halbgeöffneten Mund des Hengstes, während sein Geruchssinn nur den Duft von Blut wahrnimmt. Alles andere auf der Welt ist Nebensache, nur dieser Moment zählt, wenn einem bewusst wird, dass man das Handwerk des Todes beherrscht. Er, entscheidet über Leben und Tod, wobei der Gedanken allein dem Tod gehört.

Erst – zwischen Verwüstung und Zerstörung, voller Qualen und Schmerzen, fühlt man sich zu Hause; das ist Heimat. Schreiende Seelen, blutende Körper. Das war sein Leben, seine Bestimmung. Das Töten, wurde Leviathan in die Wiege gelegt; die Schreie seiner qualvoll sterbenden Mutter, waren das erste und das letzte, was er je von ihr mit ins Leben bekommen hatte. Es schien, als würde das Böse, das Wahnsinnige tief in seiner dunklen, verdorbenen Seele stecken; ein Herz hatte der Rappe nicht. Ein schlagendes, liebendes Herz war nutzlos; Gefühle waren nutzlos, machten schwach. Wie soll ein Schwächling in dieser hasserfüllten, grausamen Welt überleben? Gefressen, und gefressen werden. Wer nicht aufpasst, den erwischt der Tod eiskalt von hinten; unbemerkt scheidet man qualvoll aus dem Leben aus. So war das, so wird es immer sein. Das, ist der Kreislauf des Lebens – oder des Todes, wenn man ein Mörder ist.

Hoch oben in den Bergen, war man meistens allein. Der Weg war steinig, und steil. Ein falscher Schritt, und der Tod würde einen mit offenen Armen herzlich empfangen. Ein schrilles, unkontrollierbares Lachen schallte durch die steilen Felswände, hallte in die Unendlichkeit. Die Melodie des Wahnsinns, spielte der Rappe perfekt; kannte er auswendig, war sein liebstes Stück. Jedoch zeigte sich dieser Wahnsinn nicht unbedingt der Außenwelt. Ab und an ein willkürliches, grässliches Lachen, oder ein zuckendes Grinsen auf seinen spröden Lippen. Der Wahnsinn, war ein Teil von ihm. Oder, war er nur ein Teil vom Wahnsinn? Dennoch, was man wohl nie für möglich halten würde, behielt der Hengst stets seine Höflichkeit gegenüber fremden Artgenossen. Nein, er war kein wahnsinniger Mörder, der willkürlich ein Opfer wählte, und jeden in die Kehle biss, der ihm über den Weg lief. Nein, er brachte den Tod über die Wesen, die Castiel tot sehen wollte. Das waren sein Job, seine Leidenschaft, seine Berufung. Unter Schmerzen wurde er auf die Welt gebracht, um das Werk seines Vaters weiterzuführen - grausamer, als je zuvor – und unter Schmerzen geleitete er die Wesen wieder von dieser Welt.

Das Lachen verstummte nach dem letzten, unheilvollen Echo. Die Gipfel, die den Rappen umgab, waren Schnee bedeckt, was in dieser Höhe keine Seltenheit war. Auch der Weg, den Leviathan bestritt, war von herabfallendem Schnee vollkommen verschluckt worden. Der eisige Wind ließ die Glieder des massiven Hengstes binnen Minuten starr, und taub werden. Der Rappe musste in Bewegung bleiben, durfte nicht in dieser winterlichen Kälte auf der Stelle verweilen. Ein kräftiges Schnauben entglitt den Nüstern, ehe seine dunklen Augen eine einsame Silhouette zwischen den massiven Felswänden ausmachten. Die Bewegungen des Hengstes wurden langsamer, je näher er dem fremden Wesen kam. Nein, er hätte es niemals für möglich gehalten, hier, in dieser gefährlichen Höhe einen Artgenossen anzutreffen. Gut, er hatte auch niemals für möglich gehalten einen Artgenossen auf dem Feuerberg zu treffen, und dort war ihm die helle Stute über den Weg gelaufen. Leviathan war zwar nicht der Typ, der gierig nach Gesellschaft suchte, dennoch hatte er auch kein Problem, sich mit Artgenossen zu unterhalten.



Wörter: 788

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Abwärts, bis zum letzten Mann.
17.03.2021, 19:41
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