Stillreich » Das Tal » now i own the shadows.
Ort: Götterhain - Teilnehmer:
»Kayn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Das dichte Schneegestöber sah bezaubernd aus. Wild tanzten die Flocken durch die Luft, wirbelten, zerstoben. Die Welt wurde erneut in eine schneeweiße Decke gehüllt, so unschuldig. Kayn kam nicht umhin sich vorzustellen, wie frisches, rotes Blut in die weißen Weiten zerfloss. Seit Rhaast von ihm Besitz ergriffen hatte, waren Gedanken wie diese keine Seltenheit. Du hattest all das schon immer in dir, Kayn.  Er schüttelte den Kopf, doch er wusste, der Düstere würde nicht so einfach verschwinden. Sein Atem stob in kleinen Wölkchen gen Himmel, als er ausatmete und einen Schritt nach dem anderen weiter ging. Tiefer in den Hain hinein, der den hiesigen Pferden und Wölfen heilig schien. Kayn war hingegen nichts heilig. Er hatte sich schon vor langer Zeit von all den Bestimmungen der Welt und der Gesellschaft freigesprochen. Das Band, dass er mit Rhaast geknüpft hatte, war lediglch der letzte Schritt in sein Verderben - oder aber seine Herrschaft, das wusste er noch nicht - gewesen. 

Der Ort war schön, Kayn konnte es nicht leugnen. Für den Bruchteil einer einzigen Sekunde spürte er ein merkwürdiges Gefühl in sich aufflammen, den Wunsch, diese Schönheit mit jemandem zu teilen, jemandem zu zeigen, jemanden taran teilhaben zu lassen und gemeinsam in dieser Schönheit zu versinken. Im nächsten Moment jedoch wischte er diese Ahnung eines früheren Lebens beiseite. Dieser Junge war er schon lange nicht mehr. Seit Meister Zed ihn aufgenommen hatte, um genau zu sein. Nach wie vor war sich Kayn nicht sicher, ob der Assassine ihn damals bei sich aufnahm, weil er tatsächlich Mitleid mit dem blutüberströmten jungen Hengst gehabt hatte, der zu diesem Zeitpunkt gerade noch ein Füllen gewesen war. Oder aber ob Zed das Potential in Kayn erkannt hatte und für sich nutzbar machen wollte. Denn: Kayn hatte die beste Ausbildung erhalten. Und Kayn war vermutlich die tödlichste Waffe, die Zed besessen hatte. 

Bis..., tja, bis Kayn gegangen war. Seinen eigenen Weg eingeschlagen hatte. Kayn hatte der gefährlichste und mächtigste Assassine werden wollen. Und war bereits gewesen, dafür alles zu tun. Und so, mein Lieber, wurden wir beste Freunde. "Wir? Freunde? Ich bitte dich, Rhaast. Du wärst nicht einmal mein Freund, wenn du kein jahrtausendealter Dämon wärst." Nur für's Protokoll, aber du hast mich an dich gebunden. Dich drauf eingelassen. Nicht andersrum. Also wenn du mich gefragt hättest, mir ging es dort ganz gut, wo ich war. Kayn schüttelte den Kopf. Von allen Düsteren, die diese gottlose Welt besiedelten, hatte er den Spaßvogel abbekommen. Jackpot. 



26.01.2021, 08:42
» Haru


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Die Jahre waren vergangen und doch taten die Erinnerunen an ihre Familie immernoch weh. Nicht mehr so wie früher, aber der Schmerz war immer da. "Oh, meine Hübsche, denkst du wieder einmal an die Vergangenheit?" Die Frage des Schwarzen war nicht bemitleidend, eher smähend, als wüsste der Rappe ganz genau womit er tiefer in ihren Wunden stochern kann. "Ah, sei doch nicht traurig. Sie sind alle längst tot. Ein Vögelchen hat mir sogar getzwitschert, dass sie alle einen besonderen Platz in der Hölle bekommen haben. Ganz besonders dein... wie hieß er nochmal? Chul?" Allein der Klang des Namens, ließ die helle Stute zusammenzucken. Nein, sie musste sich nicht umdrehen um Fakhirs gefälliges Grinsen sehen zu können. "Oh, hab ich etwa einen wunden Punkt getroffen? Sag bloß nichts meine Kleine, wir wissen beide, dass ich deine Gedanken und Gefühle kenne." Sie schnaubte, wohl wissend, dass der Dämon an ihrer Seite niemals Ruhe geben würde. Weder in diesem, noch nächsten oder übernächsten Leben. Er war ihre persönliche Strafe dafür was passiert war. Für all das Leid, was ihrer Familie zugestößen ist und all das Blut, für was sie allein schuldig war. Er war ihre persönliche Strafe, die niemand außer ihr sehen oder hören konnte. 

Worte waren Fakhirs einzige Waffe momentan und die wusste der Dämon nur zu gut ein zu setzen. Er wusste genau wo Haru's wunde Punkte waren. "Eines Tages wirst du lernen, dass..." ...wir für immer aneinander gebunden sind. Das war es jedenfalls, was sie Fakhir mitteilen wollte, doch brach sie den Satz mittendrin ab, als sie eine fremde Stimme nicht allzuweit entfernt vernahm. Nur wenige Augenblicke darauf, erkannte sie schon den Besitzer dieser. "Na das ist ja interessant..." hörte sie Fakhir neben sich murmeln, wärend er den fremden Rappen betrachtete. Unsicher betrachtete die Stute den Hengst aus einer sicheren Entfernung. Sicherlich hatte er ihre Anwesenheit schon längst bemerkt, weshalb es zwecklos gewesen wäre den Rückzug zu wählen. Andererseits, vielleicht war ein Gespräch mit einem Fremden ja mal eine nette Abwechselung zu Fakhir, der für seine Verhältnisse ungewöhnlich ruhig geworden ist. "Schöner Anblick, nicht wahr?" Haru tat alles um die Panik in sich zu überspielen und lächelte den Fremden an. Smalltalk war ja nie so wirklich ihre Stärke gewesen... 


Wörter: 468

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Please forgive my evil sins
Please give me strength so that I may not fall
Please give me wisdom to throw away the evil things
21.03.2021, 20:39
»Kayn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Die Götter mochten diesen Ort geschaffen haben, doch sie hatten nicht verhindern können, dass ein Dämon die Gefilde betrat. Ein Halbdämon. Ein Besessener. Was genau war Kayn eigentlich? Seit er Rhaast an sich geschmiedet hatte, war er führwahr nicht mehr nur ein einfacher Hengst. Du bist mein Haustier, geckerte es gluckend in seinen Gedanken und Kayn verdrehte erneut die Augen. "Fürs Protokoll: ich bin soweit ich weiß der erste Sterbliche, der durch den Düsteren nicht ausgelöscht wurde. Erinnere dich an Aatrox. Oder Varus. Sie haben das schon ein bisschen kompetenter gemacht, als du." Touché, dachte sich Kayn. Und er lachte leise vor sich hin, doch der raue Laut verstummte abrupt, als eine ganz andere Stimme an seine Ohren drang. Erschrocken hob er den Kopf, wodurch sein Schopf wirr über die Ohren glitt und er fürwahr einen weit lächerlichen Ausdruck annahm, als sich für eine so tödliche Waffe wie ihn ziemte. 

Vor ihm stand eine Stute. Vermutlich etwas älter als er selbst, jedoch bei weitem zierlicher. Sie war schön, doch aus ihrer Stimme tropfte Furcht. Ihr sanftes Lächeln konnte daran auch nichts ändern. Doch sie hatte ihm nichts getan, es gab also keinen Grund, sich darüber lustig zu machen. Stattdessen sah er sie mit seinen zweifarbigen Augen an. Während das rechte dunkel wie die Nacht war, glomm das linke blutrot und zeugte von Rhaasts Anwesenheit. Doch das würde das Mädchen vermutlich nicht wissen. Die Düsteren waren eine alte Legende aus fernen Landen. 

Für einen Augenblick lies Kayn den Blick über das Land schweifen, das ihn umgabg. Fast, als wolle er ihre Aussage überprüfen. Dann jedoch nickte er. Denn es war wirklich bezaubernd. "Ja" murmelte er, unfähig einen ganzen Satz zu produzieren. Er kannte Situationen wie diese, aber dass er sich darin verloren fühlte, kannte er auch. "Ich... ähm.... wobei ich nicht so genau weiß, wo ich hier eigentlich bin" gab er zu. Und das war dann wohl die nüchterne Wahrheit, auch wenn es der Fremden kaum einen Mehrwert bot das zu wissen. Er lächelte verlegen, wobei er einen Mundwinkel nach oben zog und der andere zu verweilen schien, so dass das Lächeln eher spitzbübisch wirkte. 



22.03.2021, 09:18
» Haru


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Es war nicht das Ziel der Hellen den Fremden zu erschrecken. Sie machte sich keine Mühe besonders leise zu sein, als sie näher an ihn herantrat. Ihre Schritte mochten zwar unsicher sein, doch waren sie fern davon zu schleichen. Ihre Ohren zuckten zwischen Kayn und Fakhir, der ihr lautlos folgte. Nicht, dass der Dämon eine große Wahl hatte sich weiter als einige Meter von ihr zu entfernen solange er an sie gebunden war. Als der fremde Rappe überrascht aufblickte, lächelte Haru ihn entschuldigend an. 

Doch in dem Moment, als das blutrote Auge ihren Blick traf, entgleisten ihre Gesichtszüge für einige Herzschläge. Irgendwas stimmte an ihm nicht, schoss es ihr durch den Kopf, bevor die sich dazu aufraffte wieder ein freundliches Lächeln auf ihr Gesicht zu bringen. Das leichte Stechen auf ihrer Schulter, welches sich wenige Momente später in ein Brennen verwandelte, ignorierte sie dabei gekonnt. Das wäre nicht das erste mal, dass das Siegel schmerzte. Ein Brandzeichen, welches Fakhir an sie binden sollte und gleichzeitig davon abhalten weiteren Schaden an zu richten. Für Unwissende war es leicht mit den Zeichen zu verwechseln, mit denen Zweibeiner ihre Pferde markierten. 

"Die Einwohner nennen diesen Ort hier das Stillreich." Sie hatte zumindest lange genug hier gelebt, um dies zu erfahren und dem Fremden mit Sicherheit sagen zu können, "Und das wo wir uns gerade befinden ist der Götterhain." Vielleicht war das der Grund, warum das Siegel sich wieder einmal bemerkbar machte. "Er ist kein normal Sterblicher.", hörte sie den Dämon leise neben sich murmeln. Als hätte sie es nicht bereits selbst festgestellt. Doch entschloss sie sich dafür ihn weiterhin zu ignorieren. Nicht nur, weil sie sich als verrückt binnen der ersten Sekunden outen wollte. Der Blick der Stute bewegte sich von dem Fremden, über den See und fiel schließlich auf den Baum in dessen Mitte. "Ein seltsamer Ort ist es auch, nicht wahr?" Wieder einmal lächelte sie über ihre Unsicherheit hinweg und zwang sich zu einer aufrechteren, selbstsicheren Haltung. Es war nichts mehr als ein Schauspiel, wärend ihr Innered danach schrie diesen Ort und diesen Fremden hinter sich zu lassen. Früher hätte sie nichts mehr als Ruhe in solchen Momenten ausgestrahlt, heute fiel es ihr schwer die eigene Angst zu unterbinden. 

"Ich nehme an Ihr seid nicht von hier?", stellte sie fest. Sie mochte auch nicht im Tal geboren sein, doch wenn man einige Zeit hier verbrachte, lernte man einiges darüber. Vor allem, dass dieses Tal sicherlich kein gewöhnliches war. Es schien magische Wesen wie ein Magnet an sich zu ziehen, weshalb es sie schon kaum Wunderte auf welches Wesen sie nun treffen würde. "Nun, ich bin selbst nicht von hier und ich kenne nicht alle Geschichten, aber ich kann Euch versichern, dass das hier nicht der Einzige bezaubernde Ort in diesem Tal ist."


Wörter: 536

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22.03.2021, 11:38
»Kayn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Kayn musterte die Stute sichtlich interessiert. Es lag ihm nicht daran, dieses Interesse zu verhehlen. Er mochte es nicht, wenn andere Pferde nicht mit offenen Karten spielten. Waren sie an seiner Person interessiert, so sollten sie ruhig schauen, fragen, sich interessieren. In dieser Welt gab es so viele Geheimnisse und Ängste, so viele Bemühungen sich selbst zu verstecken, dass er es nicht ertrug. Kayn war schon immer seinen eigenen Weg gegangen. Nun gut, das war nicht immer ganz so erfolgreich gewesen. Letztlich hatte er nun Rhaast an der Backe und das war nun bei weitem nicht erstrebenswert. Aber dafür hatte er auch jene Macht, die er mit allen Mitteln hatte besitzen wollen. Er hatte Zed übertrumpft. Und war es nicht das gewesen, was er wünschte? 

Sein Blick glitt über ihren Körper. Ein Zeichen, murmelte Rhaast in seinen Gedanken. Ihm selbst wäre es vielleicht erst später aufgefallen, doch der Düstere war ein jahrtausende altes Wesen. Ein Wunder eigentlich, dass sich Kayn nach wie vor gegen ihn behaupten konnte. Normalerweise übernahmen die Dunklen die Körper ganz und gar und verdrängten die Seele des ursprünglichen Lebewesens. Er wusste von anderen Düsteren, die ihren Wirt getötetet hatten. Oder doch zumindest die Seele des ursprünglichen "Bewohners" soweit zurückgedrängt hatten, dass diese in einem kleinen Gefängnis eingemauert waren und keinen Mucks von sich gaben. Er hingegen lebte in einer kleinen aber feinen Zweckgemeinschaft mit Rhaast. 

Endlich sprach sie wieder und Kayn konnte nicht umhin und ihre Stimme als angenehm bezeichnen. "Ein Götterhain." Er sah erst verwirrt, dann verwundert aus und letztlich lachte er. Das war ja der rechte Ort für einen Dämonen wie Rhaast es war. Kein Wunder, dass der Dunkle so kleinlaut gewesen war. Ich bin nicht kleinlaut. Ich analysiere bloß. Normalerweise hätte Kayn das Gespräch aufgefangen und seinen 'Mitbewohner' ein wenig geärgert, doch er hatte keine Lust, dass die Fremde ihn als Psychopathen abstempelte. "Entschuldige. Ich bin nur einfach nicht sonderlich gläubig, weißt du. Es ist seltsam, dass ich mich gerade an diesem Ort wiederfinde." Er schmunzelte nun. "Ich bin übrigens Kayn." Er griff bewusst nicht die höflich-distanzierte Ansprache des Mädchens auf, damit fühlte er sich nicht wohl. Er und sie - sie waren einander gleichranging. Kayn mochte eine tödliche Waffe sein und einen Dämon in sich tragen, der so alt war wie die Welt. Doch er hatte nicht seinen Sinn dafür verloren, dass jedes Lebewesen zunächst gleich war. Gleich wertvoll. Natürlich konnte diesse Auffassung so rasch wandeln, wie das Mädchen ein falsches Wort an ihn richtete oder ihm den Dolch in den Rücken zu rammen versuchte. Doch bis jetzt glaubte er - und er bemerkte es mit einem erleichterten Aufatmen - dass er endlich, nach so langer Zeit, einem freundlichen Artgenossen begegnete, der nicht in all die Machtspielchen hineinspielte. 



16.06.2021, 22:06
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