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Illium



Gelassen, vollkommen entspannt bewegte sich der stattliche Hengst durch die in Schnee gehüllte Landschaft. Alles schien so friedlich, so fern von jeglichen Unheil. Seit Tristan den See, und den fremden Hengst, namens Copain, hinter sich gelassen hatte, sehnte sich sein Herz nach etwas Gesellschaft, um das Schauspiel des Winters zu genießen. Er liebte das Leben. Er liebte die Natur. Er war einfach glücklich, und erfreute sich stets an den kleinen Dingen im Leben, die ihm oft ein Lächeln auf die Lippen zauberten. Vielleicht war ein Träumer, der an das Gute in der Welt glaubte, nie Unheil am eigenen Körper erfahren musste. Aber, er war ein Kämpfer durch und durch, der für das Kämpfen würde, was er aus ganzen Herzen liebte und verteidigen würde.
Wieder begann es zu schneien, und Tristan blieb stehen, blickte gen Himmel, welcher mit grauen Wolken bedeckt war. Faszination spielte sich in seinen dunklen, sanften Augen wieder, allein beeindruckt von den herabfallenden, kleinen Schneeflocken. Ein Knirschen, hörbar nah, lenkte Tristans‘ Aufmerksamkeit von den kleinen Eiskristallen, die vom Himmel hinunterglitten, ab. Der sanfte, aufmerksame Blick des Braunen glitt durch die schneebedeckte Umgebung, um irgendwo den Ursprung des fremden Geräusches auszumachen. Es dauerte, bis er unweit von ihm eine schwarz-weiß gescheckte Silhouette ausmachte, bei der es sich unmittelbar um ein Pferd handeln musste.
„Guten Tag“, erklang die dunkle, maskuline Stimme durch das kleine Schneegestöber. Natürlich, konnte Tristan sich nicht wirklich sicher sein, ob ihn der Fremde gehört hatte. Wenn dieser keine Reaktion zeigen würde, würde er sich diesem hörbar nähern, um diesen nicht zu erschrecken.


09.01.2017, 22:25
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Tristan



Der immer stärker fallende Schnee machte es Illium nahezu unmöglich, noch irgendetwas zu erkennen, was sich nicht in unmittelbarer Nähe befand. Seufzend schüttelte er den Kopf. Er würde seinen Rundgang nun beenden müssen und sich daran machen die Herdenmitglieder zusammen zu treiben, um allen so viel Schutz und Wärme wie möglich zu garantieren. Doch gerade, als er sich auf den Weg machen wollte, entdeckte er eine gewaltige Silhouette aus dem Augenwinkel. Geschockt zuckte er zusammen, entspannte sich jedoch wieder, als das gewaltige Pferd sich ihm nur in ruhiger Gelassenheit näherte. Er war unachtsam gewesen. Über sich selbst den Kopf schüttelnd, trat er langsam auf den Fremden zu, achtete dabei viel mehr darauf in dem hoch liegenden Schnee nicht umzukippen, als auf die fremde Gestalt. Erst als er sich in einem normalen Abstand vor dem Neuankömmlingen hinstellte und sich selbst wieder aufrichtete, erkannte er wer da eigentlich vor ihm stand.
Langsam wurden seine Augen größer, während ihm die Kinnlade fast bis zum Boden klappte. Tristan. Einen Augenblick starrte er den anderen noch verwirrt und gleichermaßen erschrocken an, ehe er erneut den Kopf schüttelte und sich ein wenig räusperte. 

"T-Tristan." Leicht beschämt fing Illium an zu lächeln und wand den Kopf ab. Doch es war kein gehässiges Lächeln. Viel mehr ein kleines, privates, in welchem gemeinsame Erinnerungen steckten. Kurz betrachtete er noch das endlose Weiß zu seiner rechten, dann hob er erneut den Kopf an und lächelte den Braunen offen an. "Was machst du denn bei einem solch furchtbaren Wetter alleine hier draußen? Du solltest wirklich mehr auf dich Acht geb-" Illium unterbrach sich, als er - wie üblich - anfing sich Sorgen zu machen. Erneut räusperte er sich, lächelte aber weiterhin und legte abwartend den Kopf schief. Er hatte Tristan nicht vergessen. 


Wörter: 353

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and a face designed to seduce both males and females, not to mention
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10.01.2017, 00:10
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Illium



Wachsam lagen die dunklen Augen des Hengstes auf dem Fremden, der vorsichtig durch den hohen Schnee bewegte. Näher, und näher. Ein zartes Lächeln bildete sich auf den markanten Gesichtszügen ab, während Tristan reglos, aber entspannt, im Schnee stand. Die herabfallenden Flocken mehrten sich, ließen die Sicht langsam verschwimmen, in ein Meer aus purem Weiß. Und, noch immer lag vollkommene Faszination in den Augen des Hengstes, während die weißen Flocken hinab zur Erde fielen. Dieses winterliche Schauspiel der Natur ließ ihn die Kälte, die sich langsam durch seinen massiven Körper schlich, fast vergessen. Aber, da war noch immer ein fremdes Pferd, ganz in seiner Nähe, bereit ihm gegenüber zutreten.
Je näher der Fremde kam, desto mehr Erinnerungsfetzen schossen dem Braunen durch den Kopf. Irgendwie, warum auch immer, kam ihm das gescheckte Wesen unheimlich bekannt vor; was wohl am Geruch lag, der von diesem Wesen ausging, ihm sehr bekannt vorkam. Dennoch konnte er in diesem Moment nicht genau sagen, wer sich auf ihn zubewegte. Erst wenige Meter, ehe das imposante Wesen in einem angebrachten Abstand zum Stillstand kam, wurde ihm schlagartig bewusst, wer ihm da unter die Augen getreten war. Illium. Der Braune tat es seinem gegenüber gleich, blickte ihn dezent erschrocken an, weil er einfach nicht glauben konnte, dass sich ihre Wege abermals kreuzten.

Sacht schüttelte er sich, löste sich aus der Starre und blickte Illium zart lächelnd an. Er hatte ihre gemeinsame Zeit nicht vergessen. Zudem wusste Tristan auch, dass er in seiner Gegenwart sein konnte, wer er wirklich war. „Illium.“, erklang die dunkle, sanfte Stimme des Hengst durch die Stille des Schneefalls. Der gescheckte Hengst wandte den Kopf ab, ehe ein leichtes Lächeln über sein Gesicht gehuscht war. Bei seinen nachfolgenden Worten rutschte ein kleines Grinsen über das Gesicht des brauen Hengstes. „So fürsorglich, wie eh und je.“, erwiderte Tristan auf die Worte Illiums‘. Nein, er hatte den Hengst nicht anders kennengelernt, immer bedacht um das Wohl der anderen. „Ich bin erst seit kurzen, ganz zufällig, in dieses Reich gelangt.“, ließ bei diesen sanften Worten den Blick über die verschneite Umgebung gleiten. Und, er war wirklich glücklich, genau in diesem Tal gelandet zu sein; nicht nur wegen Illium, den er nun vor sich stehen hatte.


10.01.2017, 18:49
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Tristan


Illium ließ seinen Blick kurz über Tristans Haupt schweifen. Er war schon immer groß gewesen, hatte ihn um einige Längen überragt. Kräftige Muskeln hatten sich immer unter seinem Fell abgezeichnet und der Schecke lächelte bei diesem Anblick leicht. Bei Tristan handelte es sich nach wie vor um einen starken und gesunden Weggefährten. Er war froh, dass es seinem ehemaligen... Freund so gut ergangen war. Er hatte nicht viel Zeit gehabt, um sich über vergangene Begegnungen den Kopf zu zerbrechen. Raphaels Tod und die Verantwortung, die er nun mit sich herum trug, lasteten schwer auf ihm. Er musste sich stets um andere Dinge kümmern, konnte sich nicht darum sorgen, wie es Freunden erging, die sich nicht mehr in seiner unmittelbaren Nähe befanden. Dennoch spürte er wie er Erleichterung darüber empfand, dass Tristan ihm nach wie vor mit glitzernden Augen entgegen blickte. 

Peinlich berührt senkte er bei Tristans Worten den Blick. Er schämte sich nicht wirklich für sich selbst, um ehrlich zu sein durchlief ihn ein wärmendes Gefühl aufgrund der Tatsache, dass Tristan ihn als ein nächstenliebendes Wesen schätzte. Dennoch glaubte er ab und an ein wenig zu übertreiben. Aber so hatte jeder seine Schwachstellen. 
"Also lebst du nun im Stillreich, ja?", sprach Illium, als er wieder aufsah. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf seine Züge. Es war fast schon verschmitzt, wissend. "Als Alleinstehender kann es hier manchmal ein wenig verwirrend und... schwer werden." Illium sprach zwar noch mit einem zweideutigen Unterton in der Stimme, doch in Wirklichkeit machte er sich wirklich Sorgen. Er wusste nicht weshalb, aber dieses Tal zog übernatürliche Wesen an wie das Licht die Motten. Und nicht nur die von der freundlichen Sorte. Es schauderte ihm beinahe bei dem Gedanken, dass Tristan in die Fänge der Gaistjan Skairae gelangen könnte. "Wenn du Gesellschaft suchst, zufällig bist du gerade im Herdengebiet der Adoyan Enay." Er wollte Tristan nicht dazu drängen sich ihnen anzuschließen, doch schon allein die Vorstellung, dass der andere sich hier niederlassen würde, beruhigte ihn. Er mochte übertreiben, schließlich konnte Tristan sehr wohl auf sich selbst aufpassen, aber er sorgte sich einfach. So wie er es immer tat.
 


Wörter: 422

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10.01.2017, 21:23
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Illium



Sanft, fast ein wenig fürsorglich, lag das dunkle Augenpaar von Tristan auf seinem ehemaligen Weggefährten; auch wenn diese Gemeinschaft nicht von langer Dauer war. Trotzdem hatte sich der gescheckte Hengst mit seinen zierlichen Muskeln fest in sei Gedächtnis gebrannt. Ja, ihm kam es fast wie gestern vor, als wäre Illium nur von einem kleinen Spaziergang zurückgekehrt. Vielleicht hatten sie sich für eine gewisse Zeit aus den Augen verloren, aber wohl niemals aus dem Herzen. Irgendwo, tief im Inneren von Tristan brannte eine kleine Flamme, die sich immer nach Illiums‘ Rückkehr gesehnt hatte. Die Zeit war ins Land gegangen, aber die Gefühle gegenüber dem gescheckten Hengst hatten sich nicht verändert. Natürlich, konnte sich der Braune niemals sicher sein, das Illium das Gleiche in seiner Gegenwart verspürte. Dennoch war Tristan einfach nur glücklich diesen wunderbaren Hengst wieder vor sich zu haben, egal, wie sich ihre Gefühle zueinander entwickeln würden.

Mit einem Lächeln auf den Lippen blickte Tristan auf seinen Freund hinab, während dieser bei seinen Worten kurz den Blick senkte. Die gewählten Worte entsprachen der Wahrheit, und der Braue schätzte diesen Charakterzug an Illium sehr. Es war nicht leicht in dieser Welt ein Wesen zu finden, dass eine Spur von Nächstenliebe in sich hatte. Denn, die meisten handelten doch recht oft zu ihrem eigenen Wohl.
„Nun ja, ich habe vor für die nächste Zeit in diesem Tal zu bleiben.“, gab Tristan als Antwort, blickte Illium direkt in die Augen, ohne diesen anzustarren. „Wenn es mir gefällt, werde ich wohl nach langer Wanderschaft endlich sesshaft werden.“ Ein zartes Grinsen zierte die markanten Züge des Hengstes. Jetzt, wo Tristan wusste, dass sich Illium in diesem Tal befand, reichte es ihm vollkommen als Grund aus, hier zu bleiben; und dies vielleicht für immer. Natürlich, war der braune Hengst in der Lage sich selbst zu schützen, und wenn nicht, sogar für andere Wesen in die Bresche zu gehen. Schwer, konnte Tristan noch nachvollziehen, aber ein wenig verwirrend, kam ihm etwas komisch vor. Dennoch vertraute der Hengst den Worten von Illium, wusste, dass man solche Worte nicht einfach in den Wind schlagen durfte, sondern sich zu Herzen nehmen sollte.

„Ich bin immer auf der Suche nach Gesellschaft, und würde mich sehr gerne deiner Herde anschließen.“ Zufall, oder doch Schicksal – und eigentlich war es für Tristan egal. Er hätte in jedes Herdengebiet eindringen können, wenn es denn mehr, als eine Herde in diesem Tal gab. Aber, warum auch immer, war er geradewegs in Illiums‘ Arme gelaufen. Trotzdem kam in ihm das Gefühl hoch, irgendwas zurückzugeben. Tristan war dankbar einen Herdenplatz zu bekommen, aber wollt nicht einfach nur ein gewisses Zuhause haben. Nein, er wollte auch zu einem guten Herdenleben beitragen. „Kann ich in deiner Herde eine bestimmte Aufgaben übernehmen, die du mir zutraust?“, fragend blickte der Braune seinen Freund an, wusste, dass dieser ihn gut einschätzen konnte. Natürlich, würde der Hengst womöglich alles tun, was Illium ihm auftragen würde. Tristan war ziemlich anpassungsfähig, konnte sich recht gut in eine Aufgabe eingearbeitet, die ihm aufgetragen wurde.


15.01.2017, 18:35
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Tristan


Erleichterung sowie Freude ließen Illiums Körper kurz erzittern. Tristan wollte  im Stillreich bleiben. Und das für einen längeren Zeitraum. Der Schecke wusste, dass man ihm seine Freude darüber viel zu sehr ansah. Er breites Grinsen stahl sich auf seine Züge und er wusste, Galen hätte ihn dafür getadelt. Schon allein, dass es so etwas wie eine Vergangenheit mit Tristan gab, war inakzeptabel, aber Illium sorgte sich in diesem einen Augenblick nicht darum. Das echte Leben schien ihm plötzlich äußerst fern, aber in seinem Inneren wusste er, dass die Illusion dieser heilen, feinen Welt um sie herum eben nichts weiter war als das. Eine Illusion. 
"Wie schön.", murmelte er, eher zu sich selbst als zu seinem Gegenüber, als er die Worte Tristans wirklich in sich aufgenommen hatte. Tatsächlich hatte er nicht geglaubt den anderen jemals wieder zu sehen. Sie hatten sich getroffen und unglaublich gut verstanden. Wie üblich war Illium in den Bann der Sterblichen gezogen worden, doch da war noch etwas anderes gewesen.  Eine Art Verbindung, wie man sie selten mit Jemandem hatte, den man erst getroffen hatte. Die Erkenntnis, dass man, egal was passierte, sich auf ewig nah stehen würde. Und dennoch waren ihre Wege auseinander gegangen. Im Guten, aber auch mit der traurigen Gewissheit, dass sie sich wohl nicht noch einmal sehen würden. Illium selbst war sich nicht sicher wie viele Monate, Jahre verstrichen waren, seit sie sich aus den Augen verloren hatten, aber der Schecke war froh ihn wiederzusehen. 

Die Ohren des Engels spitzten sich interessiert, als Tristan ihm lächelnd vorschlug, sich seiner Herde anzuschließen. Einen Augenblick starrte Illium Tristan nur entgegen. Es war schwer zu sagen, ob sich in seinem Blick nun Unglauben oder Fassungslosigkeit spiegelte. Vermutlich eine Mischung aus beidem. Ein verwirrtes Lachen entglitt ihm, bevor er sich wieder sammeln konnte. Zwar hatte Illium gehofft, dass sich Tristan den Adoyan Enay anschließen würde, es aber wirklich geglaubt hatte er nicht. Nachdem er - endlich - verstand, dass Tristan hier tatsächlich vor ihm stand und sich seiner Herde anschließen wollte, lächelte er nur leicht benommen.
Doch Tristan sprach schon weiter. Von Aufgaben und was Illium ihm zutrauen würde. "Alles.", antwortete er leicht benommen, bevor er peinlich berührt den Kopf schüttelte, um seinem benebelten Zustand zu entfliehen. "Ich meine... Ich traue dir vieles zu. Alles. Naja, gut, alles vielleicht nicht. Doch, eigentlich schon. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du in nahezu jedem Aufgabenbereich etwas wertvolles beizusteuern hättest. Ich..." bin ein Idiot. Illium lächelte nur kurz entschuldigend, ehe er leicht den Kopf zur Seite neigte und selbststrafend in die Ferne sah. Einerseits konnte er so besser nachdenken, andererseits senkte er so die Chancen, dass er erneut anfing über seine eigenen Worte zu stolpern. Nach einiger Zeit sah er wieder zu Tristan, diesmal mit klarem Blick und einem ernsten Gesichtsausdruck. "Ich vertraue dir. Wir mögen uns seit längerer Zeit nicht gesehen haben, aber ich weiß, dass du ein gutes Herz hast und wir uns immer nahe stehen werden." Illium ignorierte bei diesen Worten den Drang seine Augen beschämt niederzuschlagen. "Ich habe einen Kreis aus sehr engen Vertrauten um mich, wann immer ich in fremde Gebiete reise, um mich mit anderen Herdenleitern zu unterhalten. Ich würde dich gerne dazu zählen."

 


Wörter: 622

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23.05.2017, 01:39
» Tristan
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Illium



Diesen Moment konnte man einfach nur genießen. Nach all den Jahren, die der Hengst sicherlich nicht in Einsamkeit verbracht hatte, hatte ihm die Gesellschaft von Illium doch arg gefehlt. Er hatte sich nie irgendwelche Gefühle erhofft, sondern einfach nur die Zeit mit dem gescheckten Hengst genossen. Tristan war ein Freigeist, offen und bereit für jeglichen Bekanntschaft; immer darauf bedacht, wem er seine Neigung mitteilen würde. Für einen Hengst, welcher das gleiche Geschlecht bevorzugte, war es nicht leicht, wenn er einem attraktiven Hengst gegenüber stand, der allein Stuten bevorzugte. Somit, ließ Tristan es nie durchblicken, welchem Geschlecht er einmal sein Herz anvertrauen würde. 

Tristan war verwundert, als Illium ihn einfach nur anstarrte, nachdem er ausgesprochen hatte, dass er bereit wäre sich seiner Herde anzuschließen. War er verwundert, dass die Wanderseele des Braunen endlich sesshaft werden wollte? Oder, konnte er den Worten seines alten Freundes nicht glauben? Ein Lachen, befreite beide aus der starren Position und Tristan schüttelte zufrieden sein Haupt. Es fiel dem gescheckten Freund wohl schwer, nachzuvollziehen, warum sich der Braune für seine Herde entschieden hatte; so gern dieser doch auf Wanderschaft ging, um neue Bekanntschaften zu finden. Aber, konnte er nicht auch neue Freunde finden, wenn er in einem Tal sesshaft wurde? Hier, gingen und kamen doch auch allerhand Artgenossen vorbei. Nach all den Jahren, wollte Tristan wieder einer Familie angehören, die Aufgaben innerhalb einer Herde übernehmen.
Alles? Der Hengst legte den Kopf leicht schief, ein spielerisches Lächeln huschte über seinen Lippen. Das Wort, so einsam es auch war, sagte doch viel aus, was Illium seinem alten Freund zutrauen würde. Vielleicht war der gescheckte Hengst einer der wenigen Artgenossen, die ihn wirklich kannten; außer Kubo, mit dem er eine lange Beziehung geführt hatte. Selbst diesen Hengst, hatte Tristan seit Jahren nicht mehr gesehen und wer wusste schon, wem er in diesem Tal noch alles begegnen würde. Der Hengst lauschte der Stimme von Illium, welche nicht wirklich etwas Brauchbares von sich gab. Ein sachtes Schwärmen, war in der maskulinen Stimme zu vernehmen, und der Hengst verhaspelte sich immer mehr, ehe er verstummte. Auf den Gesichtszügen des Braunen lag ein sanftes Lächeln, während Illium zur Seite, in die Ferne blickte. Kurz, ließ Tristan die Erinnerungen in seinem Inneren erblühen, ehe ihn ein ernstes Augenpaar anblickte. Er nickte, auf die Worte seines alten Freunds, ließ ihn aussprechen. „Ich danke dir, für dein Vertrauen in meine Fähigkeiten.“ Das innere Band, welches sie auch nach all den Jahren zusammenhielt, war wohl nie zerrissen worden. Das Vertrauen konnte niemand zerstören, nicht einmal die Zeit. „Ich werde an seiner Seite sein, wenn du mich brauchst.“, waren die letzten Worte, ehe sich der Braune mit einem sachten Nicken verabschiedete. Langsam setzte er sich in Gang, ehe er wieder wenigen Meter zum Stillstand kam, und allein den Kopf drehte. „Es freut mich, dass wir uns wiedergefunden haben.“ Tristan atmete tief durch, ehe er wieder geradeaus blickte und seiner Wege ging. Nun, als ein Mitglied der Adoyan Enay; an der Seite von Illium.


28.06.2017, 21:35
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