Stillreich » Das Tal » Die Irrenanstalt #2
» Lisa
my name is sue, how do you do?


VornameLisa Sue
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Prag läßt nicht los.
Dieses Mütterchen hat Krallen.
Franz Kafka




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17.06.2016, 13:14
»Amaranth
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Cato



Es überraschte sie nicht gerade, dass sie ihre Anwesenheit offensichtlich  verraten hatte, als sie sich über das junge Opfer her gemacht hatte. Amaranth musterte den Fremden aufmerksam mit seltsam schiefgelegenem Lächeln auf ihren Zügen. Es gab eigentlich keinen Zweifel, wer dem Fohlen das Leben genommen hatte. Oder zumindest war es dem Rapphengst sehr gut in die Schuhe zu schieben. Seine Haltung war herrschaftlich, mehr noch, strahlte pure Kraft und Unnachgiebigkeit aus - soweit dies möglich war. Der Körper war muskelbepackt und sie glaubte einem weiteren Killer aufgesessen zu sein. Sie grinsten sich gegenseitig an und es blieb auf ihren Gesichtern, als wäre es in einer engen Tunnelrutsche stecken geblieben. Und ihr Glaube wurde soeben bestätigt. Er hatte getötet und danach gefoltert. »Sehr löblich, der Herr.«, sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe herum, ehe sie mit ihrer rauen Stimme fortfuhr, »Naja, lange dauert es eh nicht mehr, bis bei den Temperaturen die Fliegen ihre Eier auf das tote Fleisch legen und das arme kleine dann von innen zerfressen wird.« Sie zog vielsagend ihre linke Augenbraue hoch und lachte dann. Es war wirklich warm. Wenn nicht langsam sogar viel zu warm und man musste höllisch aufpassen sich nicht selbst von den Fliegen als Wirt benutzen zu lassen. Die Hitze brannte auf ihrem Fell.  
Doch plötzlich verstummte das Lachen, als er sie fragte, was sie hierher führte. »Erstmal... ich bin Amaranth und ich denke, ich freue mich wirklich sehr dich kennen zu lernen.«, sagte sie zunächst ausweichend und schmierte ihm ordentlich Honig ums Maul, während sie überlegte, ob sie dem Rappen von dem fauxpas erzählen sollte oder nicht. Während sie noch überlegte, ob sie sich derart nackig machen sollte und von der Situation mit Frostblüte auf dem Friedhof diesem wildfremden erzählen sollte, drangen just in dem Moment Schreie aus dem Gebäude. Schreie die jedem tief in die Ohren dringen und nahezu alle Härchen darin umlegen. Eine ohrenbetäubende Frequenz, die die Ohren der umstehenden tanzen ließen. Sie lächelte wieder breit und sagte dann: »Hörst du das? Das ist wahre Musik in meinen Ohren. Doch woher kommt das?« 
Nun war es an ihr die paar Stufen zu nehmen, die zum Haupteingang des Irrenhauses führten. Die Tür war nicht gerade klein, sondern bestand aus zwei Flügeltüren, die allerdings schon weitaus bessere Tage erlebt hatten. Sie beäugte nur kurz die Spinnenweben in den Ecken des Tührrahmens und trat über die Schwelle. Eine willkommene Kühle empfang sie und auch ein schwarzer Mantel der Dunkelheit legte sich um sie. Amaranth blinzelte heftig, als wolle sie so den Prozess beschleunigen den ihre Augen durchmachten um sich weitestgehend in der Dunkelheit zurecht zu finden - oder eher gesagt; sich an diese zu gewöhnen. Die Klänge, die ihre Hufe verursachten, hallten in der Empfangshalle wider. Sie schepperten regelrecht auf den Fliesen, wobei das nur bedingt nach Fliesen klang, eher nach Marmor. Sie dreht sich um und lies ihren Blick über den Boden streifen, den sie nun über das durch die Tür hereindrängende Licht sehen konnte. Egal, ob Marmor oder Fliese. Hier konnte man Schach spielen, der Boden bestand aus schwarzen und weißen quadratischen Zellen. 
Dann schaute sie zu dem Hengst. »Was ist mit dir? Hat das Fohlen dich her gerufen, um es zu töten oder wie bist du ausgerechnet hierher gekommen?«, fragte sie voller Neugierde. 

(gehalten an den Plot: 

GEISTERSTUNDE


Schreie hallen durch das Gebäude der Irrenanstalt, sodass das Blut in den Adern gefriert. Das gesamte Tal spürt: etwas geht vor sich und Magie ist ein Teil davon. Faithless verübt zum ersten Mal das waghalsige Experiment; er schafft Geister.)


18.06.2016, 22:21
»Cato
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Amaranth


Der Hengst ließ seinen Blick kurz zu dem toten Häufchen wandern, aber im Augenwinkel sah er die Stute immer. Er würde niemals das Risiko eingehen, Fremden oder gar allen Tieren, außer seiner engsten Familie, den Rücken zu zu kehren. Viel zu Gefährlich..
Auf ihre Worte hin nickte er nur, selten sprach er wirklich mehr als ein paar Worte oder Sätze. "Stimmt." Gab er mit seiner männlichen Stimme zu, in der immer ein tiefer Timbre mitschwang und es ihm so leicht machte, Stuten oder Fohlen anzulocken, um sie dann zu töten oder zu foltern. Auch wenn die Stute eine sexy Stimme hatte, kam sie nicht an den Rappen heran.
Kurz spielte er mit seinen Muskeln ehe er den Hals drehte und in das Gebäude sah, das von staubiger Luft durchzogen war. "Hier ist es kühl und dunkel." Er hatte noch keine Fliege entdeckt, die sich hier hineinverirrt hatte, nur die eine oder andere Fledermaus. Aber die hielten ja jetzt ihr Nickerchen.
Als sie auf seine Frage hin antwortete, grinste er kurz, als sie ihm geschickt auswich. Ja, sie freute sich bestimmt, jemanden gefunden zu haben, der andere Lebewesen zu foltern, genauso liebte wie sie.. Ihm konnte es eigentlich egal sein, es würde ihn so lange nicht stören, bis die Stute ihm auf den Zeiger ging. Aber dann hätte er immerhin wieder einen guten Kampf, außer sie gab auf.
Doch mit diesen Gedanken befasste er sich nicht mehr weiter, erstmal wollte er wissen, weshalb sie hier war und ob sie ihm was antun wollte.
"Cato und die Freude dürfte ganz meinerseits sein." Er neigte kurz den großen Kopf und zeigte sein tödliches Lächeln, während sein Stern in der Sonne unter dem dichten Schopf aufblitzte.
Als ein ohrenbetäubender Schrei aus den Tiefen des Gebäudes zu ihnen hervordrang, drehte sich der Rappe halb um und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erpähen. Aber es war zu dunkel. Die wenigen Lichtstrahlen, die durch die Risse in denen, mit Holz verschlossen, Fenstern in das Gebäude drangen, reichten nicht aus.
Ein befriedigendes Zucken ging durch seinen Körper, sein Herz schlug kräftiger und ließ das Adrenalin gleichmäßig durch seine Adern fließen. Leise lachend richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, was ihn die Stute noch weiter überragen ließ.
Auf die Frage Amaranths hin konnte der Hengst nur mit einer Schulter zucken und wandte sich ihr zu. "Es klang, als würde es tiefer aus dem Gebäude kommen." Meinte er und sah zu ihr, er fing ihren neugierigen Blick auf sah dann wieder weg.
"Ich kam vor kurzen erst in diese Gegend, weg von meiner Familie. Somit bin ich durch Zufall in diese Umgebung geraten. Dann hörte ich die hilflosen Schreie dieses kleinen Dings und konnte mich nicht beherrschen. Es blutete.." Das Fohlen war in dem Moment verloren gewesen, als der Rappe sein rotes Lebenselexier erspürte und in einen Blutrausch verfiel. Und dieser war nur mit Blut zu sänftigen. Es war wie ein roter Schleier vor seinen Augen, der alles un ihm herum ausblendete und nur noch das Blut fokusierte.
"Blutrausch." Er zuckte wieder mit den Schultern und ging los, weiter den Flur entlang und suchte nach der Quelle des Schreis, die Stute immer im Auge behaltend. Ein gutgelauntes Lachen drang aus seiner Kehle, als der nächste markerschütternde Schrei durch die Wände hallte und bis auf die Wiese, rund um das Gebäude drang.


19.06.2016, 13:04
»Amaranth
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Cato



Seine Stimme war angenehm, dass bemerkte die Stute sofort. und sie vermutete - zu ihrem Unwissen völlig richtig - dass ihm der Klang dieser Stimme half vertrauensvoll zu wirken und dadurch seine Opfer heran zu locken. Es war eben eher die Stimme von dem netten Herren, der nebenan wohnt. Nicht die aalglatte, kalte Stimme die man Serienmördern zuschreiben würde oder könnte. Und so philosophierte sie weiter über seine Stimme, aber auch über ihre eigene und die der anderen, die sie bisher gehört hatte. Ihre eigene Stimme war rau und - wäre sie vielleicht zwei Jahre älter, aber vielleicht auch gar nicht soo viel älter, als man vielleicht denken mochte - hätte sie mit dieser bestimmt den ein oder anderen Hengst um ihre Hufe wickeln können. Aber ob man bereits an ihrer Stimme hörte, welcher Geist dahinter steckte wusste sie nicht. Man hörte sich selbst sowiesoimmer anders als Außenstehende. Das veranlasste sie jedoch darüber nach zu denken, ob sie überhaupt jemals einen Serienmörder getroffen hatte, der den Stereotypen entsprach und den man schon an der Stimme erkennen konnte. Hatte sie? Nein. Also Moment. Serienmörder hatte sie gewiss schon getroffen. Quasi als eine Berufskrankheit, wobei es bei ihr schon eher eine ausgeartete, chronische Familienkrankheit war. Sie seufzte. Familie, paah! Gewiss, durch ihre "Familie" war sie vorgeprägt und hinreichend auf das Leben -ihr Leben- vorbereitet und geprägt worden. Doch noch immer war Amaranth auf dem Trip, dass sie ihre fleischliche Familie nicht brauchte. Sie wollte auf den eigenen vier Beinen stehen, ihre eigenen Opfer suchen und quälen. Nicht immer die, die von Mutti ausgesucht wurden. Und je länger sie darüber senierte, desto eher störte sie es auf einmal, dass sie das tote Fohlen nicht vor seinem Ableben durch den Fremden gefunden hatte und es demnach nicht nach ihren Wünschen entsprechend umsorgen konnte. Aber man konnte ja nicht alles haben und für den Moment hatte es eindeutig genügt und ihr Erleichterung verschafft, sie auf andere Gedanken gebracht. 
Und plötzlich war der Fremde etwas weniger fremd. Zumindest wusste sie nun, wie sie ihn schimpfen konnte. Cato, kurz, knackig und prägnant. Ähnlich wie der Stern auf seiner Stirn, den sie soeben erst bemerkt hatte und der sie - dank des Kontrastes zu dem sonst gleichmäßig schwarzen Fell - nahezu blendete, als die Sonne darauf traf. Und das so stark, dass sie wenigstens ein Stück ihre Augen zusammenkneifen musste. Doch es war nur ein kurzes Aufblenden, sodass sie die Augen gleich darauf wieder öffnen konnte, soweit die Sonneneinstrahlung es zuließ. Catos Reaktion auf die Schreie stimmte sie noch fröhlicher. Es war nicht zu bestreiten. Er war jemand von der Sorte, dessen Herz einen ähnlichen, wenn nicht sogar gleichen Takt schlug, wie das von Amaranth. Denn wahrlich, diese Schreie , die wie von den Lebewesen aus Urzeiten klangen, drangen einem durch Mark und Bein. Doch diese beiden hier standen dort und waren nicht negativ erschüttert. Nein, im Gegenteil. Als der Rapphengst ihr auf die doch eher rhetorische Frage antwortete, bedachte die Stute ihn kurz mit einem  genervten Blick. Als hätte sie es nicht selbst gehört. Aber gut, vielleicht war die Rhetorik hinter ihrer Aussage nicht so recht zur Geltung gekommen. Daher wechselte sie schnell wieder zur Neugierde. Was würde er jetzt tun? 

»Genau das habe ich auch gedacht. Wie wäre es, wenn wir nachsehen, ob wir etwas finden?«, fragte sie und bemerkte, dass er offensichtlich bereits dabei war nach der Herkunft zu suchen. Sie selbst spielte mit den Ohren, als wolle sie die Empfänger einrichten, um den bestmöglichen Empfang zu erreichen. Die Stute schob sich an ihm vorbei. Doch noch auf seiner Höhe sagte sie: »Hey, lass uns einen Deal aushandeln. Hier drin geh ich dir nicht an den Kragen, wenn du mir nicht zu Nahe kommst. Okay?!« Es war keine Frage, es war eher schon eine selbstsichere Anweisung und sie war sich dessen bewusst, dass genau das mächtig in die Hose gehen konnte. Einen Killer zu befehligen, was dachte sie sich nur dabei? Aber genau das brauchten die meisten von ihnen. Klare Grenzen und Regeln. Andernfalls würde jeder jedem an die Gurgel springen, wenn es nichts gab, was man befolgen und sich daran halten konnte. Darum bleckte sie auch nicht die Zähne. Noch nicht, vielleicht aber, wenn ihr Cato mit anderen Plänen begegnete. Aber was hatte sie aktuell schon für Chancen? Vermutlich, und das mal realistisch betrachtet, nicht so wirklich große. 
Doch dann ging sie tatsächlich an ihm vorbei, durch den nächsten Türrahmen hindurch und trat in einen langen, im Vergleich zur Empfangshalle schmalen, Gang ein. Die Geräusche der Hufe waren hier drin nicht mehr von so einem tiefen und vollen Echo begleitet, wie eben noch. Jetzt klang der Kontakt zwischen Hufen und Boden höher und es hallte nur kurz nach, dafür aber in tausendfacher Wiederholung durch den ewig langen Gang hindurch, sodass es klang als würde dort eine halbe Armee an Pferden auflaufen. Nicht auszumalen, wie es klang, wenn Cato ihr folgen würde. »Weißt du, ich denk nicht, dass es Zufälle wirklich gibt. Irgendetwas wollte, dass du her kommst.«, sagte sie nach hinten gewandt, den Blick stur geradeaus geheftet zu letzten Tür am Ende des schier endlos erscheinenden Flur. Unter dieser Tür drang ein Hauch von Licht durch. »Ich beispielsweise verließ gemeinsam mit meiner Familie« - sie spuckte das Wort Familie fast aus, als sei es ein widerlicher Wurm - »Hierher gekommen mit vielen, wirklich sehr vielen anderen, die jetzt auch hier im Tal leben, zumindest soweit sie noch nicht gestorben sind. Ob durch den Zahn der Zeit oder einen...unglücklichen Umstand, sei dahingestellt. Wir mussten alle aus unserer ursprünglichen Heimat fliehen. Und wer nicht konnte, der bezahlte.«, plauderte sie und hatte vor ihrem inneren Auge wieder die Erinnerungen. Schweiß, Tränen, Feuer. Verzweifelte Schreie, Wasser. Überall Wasser. Auf ihr, um sie herum,in ihrer Luftröhre... Amaranths Augen weiteten sich während dieser Bilder und sie war froh, dass sie voraus lief. Denn das konnte sie nicht bestreiten;DAS war noch ein Punkt auf ihrer langen Liste, der sie bereits in frühester Kindheit geprägt hatte. Und sie konnte nicht abschütteln, ihre Heimat einfach so verloren zu haben. Damals war sie noch nicht so hart wie sie jetzt war. Himmel, jeder hing an irgendetwas. 


19.06.2016, 22:41
»Cato
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Amaranth


Der Hengst sah über die Schulter zu der braunen Stute und musterte sie nochmal genau ehe er weiter über den schwarz-weiß karierten Mamor trat. Kurz überlegte er und nickte dann letztlich.
"Klingt nicht schlecht, aber sobald Blut im Spiel ist, ist der Vertrag hinfällig, egal was passiert oder was du sagst." Stellte Cato klar und ließ Amaranth keine Zeit um Widerspruch zu erheben, denn er ging schon an ihr vorbei in den nächsten Raum. Meine starken Hufe klackte laut und hell auf dem Flurboden und übertönte die mikrigen Töne, die die junge Stute neben ihm verursachte.
Dennoch hörte er ihr zu und sammelte die Information aufmerksam auf und speicherte sie ab, falls er sie nochmal gebrauchen konnte.
Sie hatte also eine Familie, stand aber mit ihr nicht mehr in Verbindung, wenn den überhaupt noch eine möglich war. Das Gegenteil von ihm, würde er Hilfe brauchen oder gar anfordern, kämen alle aus seiner Herde und würden hinter ihm stehen. Genauso wie er kommen würde, wenn man ihn denn brauchte.
Jetzt wo die junge Stute, einiges über sie preisgegeben hatte, wollte auch Cato, sie nicht unwissend lassen. Denn seine Vergangenheit und sein Rückhalt, würden ihr den Respekt einbringen, sich nicht unbedingt mit anzulegen.
"Meine Herde lebt außerhalb dieses Gebietes hier und genießt die Ruhe, die sie sich nach jahrelangen Kriegen, Siegen und Töten verdient hat. Wir stehen immer hinter dem anderen, braucht einer Hilfe kommen alle.
Ich war ihre beste Tötungsmaschine, die sie gut umsorgten. Als Sohn des Leithengstes hatte ich auch eine hohe Rangstelle und neben dem Blutrausch waren auch meine Foltertechniken sehr beliebt. Jetzt aber auf eigenen Hufen zu stehen, ist nochmal was ganz anderes."

Er sah durch einen Spalt und stieß dann die knorrige Tür mit seiner bemuskelten Schulter auf und schnaubte erstmal, als sie eine kräftige Staubwolke umwehte. Der Erzeuger der Schreie, kam aber nicht aus diesem Raum. Das wurde ihm klar, als ein erneuter Schallpegel erreicht wurde, näher und lauter an ihnen, aber dennoch aus einer anderen Richtung. "War wohl die falsche Tür.." Murmelte der Rapphengst und sah zu der jungen Stute, die man in diesem schwachen Licht nicht erkannte. Bei ihm konnte man sich an dem hellen Stern auf seiner Stirn orientieren.
Er wartete nun die Idee der Stute ab, sie schien mit ihren Ohren die Richtung peilen zu wollen und das konnte sie anscheinend gut, im Gegensatz zu ihm. Er hörte nur noch auf einem Ohr vollständig klar, was einem fast ebenbürtigen Kampf mit dem Sohn eines anderen Leithengstes zuzuschreiben war... Elendiger Heuchler.


21.06.2016, 18:54
»Amaranth
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Cato


Ein breites Grinsen schlich wieder über ihre Lippen, als Cato ihrem Deal einwilligte. Sehr gut, dann konnte es ja jetzt los gehen, die Spielregeln waren gesetzt, die Würfel gefallen. Und diese Gegenbedingung. Ja, was sollte sie dazu schon sagen? Er hatte schließlich bereits erwähnt, dass er ein kleines ungebremstes Problem mit Blut hatte. Wobei, eigentlich hatte ja nicht er das Problem sondern die jenigen, die sich in seiner Gegenwart zu diesem Zeitpunkt aufhielten...
Direkt darauf hatte er den Platz zwischen ihnen aufgeschlossen und sie gingen Seite an Seite durch den schmalen Flur, während sie ihm vage aus ihrem Leben erzählt hatte. Die Erinnerungen in ihrem Kopf waren zu lebendigen Bildern und Farbfilmen mit Ton geworden. Nur er, der Rapphengst holte sie mit seiner Erwiderung aus diesen Gedanken heraus. Genauestens hörte sie, was er sagte und prägte sich ein was sie konnte. Auch mit welcher Betonung und welchem Tempo er die Worte anschlug. Unbeeindruckt drehte sie ihren Kopf und somit auch ihren Blick ihm zu. Würde sie Hilfe beim Schänden brauchen, so würden die anderen zweifelsohne ebenso hinter ihr stehen. Allerdings waren diese dann eher zu ihrer Belustigung angereist und würden ihr erst helfen, wenn sie kurz vor einem K.O. oder dem sicheren Tod stand. Und so lange müsste sie einzeln kämpfen und den Spott insbesondere im Nachhinein über sich ergehen lassen. Genau das war der Grund, wieso sie erst gar nicht nach Hilfe verlangte. Das war zweifelsohne auch der Grund gewesen, wieso Abendleid - Amaranths Mutter - sie sobald es ging abgesetzt hatte und sich selbst überließ. Sie musste ihre eigenen Erfahrungen machen. Und sie wollte es noch viel mehr als sie musste. 
Dann aber zuckten ihre Ohren freudig. »Duu? Würdest du mir vielleicht ein paar Foltermethoden zeigen - bei Gelegenheit?«, fragte sie hellauf begeistert und hing an; »Eines der Endresultate, "das nackte Fohlen", kenne ich ja bereits.« In dem Moment stieß er eine der Türen auf, die sich unter knarzendem Protest öffnete und einen Schwall von einer stolzen Staubwolke hinausschickte. Amaranth hatte nicht damit gerechnet, dass er diese Tür gerade jetzt aufmachen würde und verfiel in einen kurzen, überraschten Hustanfall. »Ganz offensichtlich!«, sagte sie tonlos, nach Atem ringend und funkelte ihn mit ihren Augen an, obwohl er es vermutlich nicht sehen würde. 
Dank des Hustenanfalls hatte sie natürlich nicht hören können, woher die Schreie diesesmal kamen. Aber sie würden bestimmt wieder kehren. Immerhin klangen die Stimmen der gequälten Kreaturen noch nicht vollends erschöpft und dem Tode geweiht. So ging sie zur nächsten Tür und drückte die Klinke mit ihrem Maul herunter. Interessant, äußerst interessant. In diesem Raum prangte ein großes Loch in der Decke, wodurch von einer der oberen Etagen etwas zweilichtige Beleuchtung drang und ließ viele kleine Staubpartikel sichtbar werden, sie ungestühmt ihren eigenen Reigen tanzten. Vermutlich waren oben die Fenster mit solchen Fensterläden, die mit meherern Lamellen versehen sind, ausgestattet und bei dieser intensiven Sommersonneneinstrahlung drang twas von dem Licht durch das Loch. Das Licht fiel durch das Loch in der Decke herab auf den karierten Fußboden. Direkt in die Mitte eines Stuhlkreises, wo die Menschen sich früher vermutlich trafen um sich in endlosen Therapien zu "helfen". 
Wortlos trat sie in die Mitte des Stuhlkreises, sodass man sie wieder erkennen konnte. Sie schaute in Richtug Tür zu Cato als sie spöttisch nachspielte: »'Hallo zusammen, ich bin Cato' - Hallo Cato! - 'Ich habe ein Problem damit, Blut zu sehen.' - Oh!« Zynisches Grinsen, direkt auf ihren Lippen. »Na wie wärs? Gibt es Probleme zu besprechen?«, fragte sie rhetorisch. Bis zum nächsten Schrei konnten sie sich ruhig hier drinnen aufhalten und sich gegenseitig über ihre Herkunft und Probleme unterhalten. Und wer weiß, vielleicht würde Cato ihr Aufziehen zu schätzen wissen und sie ebenso hochnehmen? 


24.06.2016, 19:11
»Cato
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Amaranth


Der Schwarze drehte sich zu der Stute, die bis jetzt noch im Türrahmen stand und musterte sie ehe ich kurz einen Mundwinkel leicht grinsend hochzog. Er hatte also Eindruck hinterlassen, als sie das kleine Etwas im Gras gefunden hatte.
"Wie kann ich einen solchen Wunsch ausschlagen? Natürlich musst du aber einsehen, dass ich meine besten Tricks nicht weiter gebe. Immerhin will ich mein Markenzeichen behalten." Als sie hustete richtete er sich auf und wartete darauf, ob die Schreie nochmal hörte. Ihre Attacke war laut genug gewesen, so mussten es auch diese Gestalten oder Wesen auch gehört haben. Falls sie ein gehör hatten... Er glaubte nicht, dass es sich dabei um Pferde, Hunde oder Wölfe handete, den die hatte er auf seiner, bisher kurzen, Reise durch das Stillreich schon gesehen oder beobachtet.
"Dennoch kann ich dir die ein oder andere gute Methode zeigen, immerhin bist du noch jung und solltest lernen." Wieder ein kurzes Grinsen, dann hob er seinen Blick und folgte mit den Augen der Stute. In dem neuen Raum bahnte sich ein Lichtstrahl seinen Weg durch das Loch in der Decke ehe es sich in einer Glasscherbe am Boden brach und so kleine Lichtspiele verursachte.
Kurz verharrte er ehe der Rappe mit seinen kräftigen Schritten der Stute folgte und im Türrahmen stehen blieb. Es war wieder ein leerer Raum, aber anscheinend waren hier einmal Menschen gewesen, dem Stuhlkreis zufolge.
Amaranth stellte sich sogleich in die Mitte und imitierte einen Therapieleiter ehe sie den Hengst selbst spielte und ihn nach. Eine seiner imaginären Augenbrauen wollten wohl zum Himmel aufsteigen, jedenfalls zog er sie so weit hoch wie möglich eher begann um die Stühle herum zu gehen und die Stute zu umkreisen. Er senkte seinen Kopf, wie ein Tiger auf der Hut, der sein Mittagessen gefunden hatte. Gespielt bleckte er die Zähne und pirschte sich an die junge Braune heran. Er einen Satz nach vorn machte und sie grinsend betrachtete.
"Ich hab also ein Problem?" Wieder zog er die Augenbraue hoch und musterte sie herausfordernd. Kurz schnappte er mit den Zähnen nach ihren Nüstern, aber nicht darauf bedacht, sie wirklich zu erwischen. Wenn sie spielen wollte, konnte sie das gerne haben, viel zu lange, hatte er alleine spielen müssen.
"Ich würde ja eher behaupten, die anderen hätten ein Problem, wenn sich mein Blutrausch meldet." Der Rappe zog seine Oberlippe etwas seitlich hoch und entblöste kurz seine weißen Zähne ehe er nun selbst ganz in die Mitte trat und die Stühle, die ihm im Weg standen, einfach grob zur Seite stieß, sodass manche sogar etwas kaputt gingen.
"Aber wie sieht es bei dir aus, Amaranth, hast Du Probleme? Oder bist du perfekt?" Nun stand er noch dichter bei ihr und ließ kurz seinen Schweif neckisch auf ihr Hinterteil sausen ehe er sich so zu ihr drehte, dass er alles mit seinem gesunden Ohr aufnehmen konnte. Das andere hing an der Spitze wieder etwas herab.
Er musste sagen, er war gespannt was sie zu sagen hatte oder wie sie nun reagierte.


26.06.2016, 15:02
»Amaranth
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Cato


Sie lächelte voller Freude, als er ihrer Frage mit positiver Resonanz begegnete. »Oh, aber natürlich! Ein Zauberer verrät nie seine Tricks. Aber ich danke dir trotz dessen schon jetzt.«, schnurrte sie, zwinkerte ihm zu und strich geschmeidig an seiner Seite entlang. Seidiges Fell an seidigem Fell. Wer weiß? Vielleicht konnte Cato ihr tatsächlich noch neue Dinge zeigen, die ihre Mutter ihr nicht zeigen konnte oder wollte? Vielleicht würde sie daraus resultierend ja zu einer unschlagbaren Geheimwaffe mutieren? Mit der Kaltblütigkeit ihrer Mutter und von Cato. Sie müssten nicht im Duo auftreten, Amaranth konnte dann eventuell die Auswirkung des Duos, das bisher noch nie zusammengefunden hatte wie sie glaubte, als eine Eine-Frau-Show erledigen. Das Lächeln wurde noch breiter, zufriedener. Für andere sähe dieses vermutlich kalt aus, aber ihr Herz pumpte die Seligkeit in jede Faser ihres Körpers. Das wäre ihr ein absolutes Fest. Eine unübertreffliche Genugtuung, wenn sie das durch den Unterricht von Cato erreichen könnte. 
Cato blieb im Türrahmen stehen, während Amaranth bereits in mitten des Stuhlkreises stand. Scherben knirschten unter ihren Hufen, die sie allerdings erst bemerkte nachdem sie fertig mit ihrer schauspielerischen Darbietung war. Welcher eben der Moment war, in dem der Hengst anfing sie zu umkreisen. Och, hatte er etwa keinen Humor? Zu schade! Und ebenso schade war es wohl, dass sie vorher diesen Pakt vorgeschlagen und gemeinsam beschlossen hatten. Er schnappte nach ihr, erreichte sie jedoch nicht. Da wurde ihr klar, dass er es wohl doch nicht so ernst aufgefasst hatte, wie sie zunächst geglaubt hatte. Doch das Spiel wollte sie gerne weiter spielen. Es kam sowieso viel zu selten vor, dass man mit solch intellektuell hochwertigen Artgenossen zusammen kam, wieso sollte man dies also nicht nutzen? Der Schwarze sprach eben das aus, was sie zuvor gedacht hatte. Nicht er hatte das Problem, sondern die die ihm zum Opfer fielen. Ihr Lächeln darauf entblößte ihre Zähne, während er zu ihr in den Stuhlkreis trat. Die Stühle die er unsanft beiseite schaffte gingen hier und dort kaputt, ein vielleicht auch zwei kippten um und es schepperte auf dem Boden, das Holz splitterte. »Nun, letztendlich haben die anderen das Problem. Aber das ursprüngliche Problem liegt doch davor.«, ihre Stimme klang nüchtern, während sie abwägte, »Manche haben ein Problem mit Blut und kippen bei dem Anblick einfach um. Deine Reaktion darauf ist nur anders, du kippst nicht um. Du lässt umkippen. So wie die Stühle.« Jetzt hob sie ihre imaginären Augenbrauen, aber nur in einer kurzen Geste. 
Ach verdammt, ihr Plan mit dem Spiel hatte einen Denkfehler. Die Intellektuellen konnten das Spiel gemeinsam spielen, es war nicht einseitig. Als plötzlich sein Schweif auf ihr Hinterteil peitschte, zog sie scharf die Luft ein und machte dabei ein vergnügtes, leises Geräusch. Ihre Augen wurden daraufhin wieder zu schmalen Schlitzen. Und sie biss sich schnell auf die Unterlippe, um das Geräusch, dass ihr einfach so entflohen war zum Schweigen zu bringen.  »Ich bin ein perfekter Mörder in Ausbildung.«, sagte sie mechanisch. Doch dann musste sie selbst kurz lachen. Hier im sanften Licht konnte sie ihn wieder betrachten und ihre verschlitzten Augen wurden schmal dank des kurzen Lachens. Der Blick fiel auf seine Ohren, das eine stand ihr zugewandt, das andere stand allerdings seltsam in einer andere Richtung. Sie beschloss dies weiter zu beobachten. Regel Nr. 1 ihrer Mutter: betrachte deinen Gegenüber immer genau, egal ob Freund oder Feind. Jeder hat Schwächen und Fehler. Beobachte und du wirst fündig
»Aber nein. Ich bin nicht perfekt.« - noch nicht wollte sie fast anfügen - »Gerade bevor ich auf den Nacktmull dort draußen traf habe ich einen wirklich blöden Fehler begangen.«, fuhr sie fort, die Augen weiterhin aufmerksam auf ihn gerichtet. 


26.06.2016, 23:25
»Cato
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Amaranth


Er grinste kurz über ihre Worte und stimmte nickend zu. Ich kippe nicht um, ich lasse umkippen. Dieser Satz wiederholte sich in seinen Gedanken noch einige Male ehe er sich wieder der braunen Stute zu wandte.
"Dieses Problem möchte ich aber nur ungern bekämpfen. Immerhin ist es mir schon sehr oft zu gute gekommen." Er sah zu ihr und lächelte leicht. "Als Auftragskiller für die eigene Herde, ist sowas sehr von Vorteil. Ich habe diesen Rang nicht umsonst zugesprochen bekommen." Sein Mundwinkel zog sich etwas hoch ehe er wieder den Raum betrachtete und dann das Loch in Augenschein nahm.
Der Hengst lachte rau auf und stieß mit seinem Hinterteil an ihres, auch wenn er sie um einige Zentimeter überragte. "Hmm.. das ist Musik in meinen Ohren." Raunte er ihr leise ins Ohr ehe er sich wieder einige Schritte entfernte und die Stute nun abermals umkreiste.
Bei ihren nächsten Worten blieb er kurz stehen und musterte sie genauer. "In Ausbildung.. soll ich nun das Werk eines anderen weiterführen?" Er schüttelte den Kopf. Er würde sich nie dazu überreden lassen, sie unter seine Fittiche zu nehmen und weiter zu bilden, als die Tricks, die er ihr Versprochen hatte.
Er selbst lernte noch, auch wenn er schon 8 war. Er wollte kein Jungtier bei sich haben, dem er alles mögliche in der Kunst des Folters zeigen sollte.
"Wenn ja, kannst du dir das gleich aus deinem süßen Kopf schlagen, ich bin ein Einzelkämpfer und kein Lehrer." Gab er ihr zu verstehen und ging weiter auf die nächste Tür zu, die nur angelehnt war. Ein einziges Labyrinth schien das Gebäude hier zu sein und er wollte es bald möglichst durchsucht haben.
"Einen Fehler also? Haben wir das nicht alle? Fehler hier, Fehler da. Sie gehören zum normalen Leben." Er konnte grausam sein, aber er hielt nichts von eingebildeten Lebewesen, die dachten, sie seien etwas besseres.. Eitel schien sie nicht zu sein aber arrogant und etwas zu sehr von sich überzeugt.
Als die Schreie der Kreaturen wieder durch das Gebäude hallten versuchte er so schnell wie möglich seine Ohren auf die Richtung einzustellen, jedenfalls das gesunde schaffte er, auf dem Verletzten nahm er sie nur gedämpft war. Aber sie waren auf der richtigen Spur, denn sie sind schon lauter und auch klagendere geworden.
"Wir scheinen Richtig zu sein." Murmelte er über seine Schulter und stieß die Tür ganz auf ehe er stehen blieb und den neuen Raum betrachtete. In diesem Raum standen Stockbetten und hier und da lag ein Kissen, dass schon bessere Tage gesehen hatte.
Die Luft war stickig und warm, ein Fenster war eingeschlagen worden und die Hitze von draußen suchte sich rastlos einen Weg in das Zimmer, um es aufzuheizen.


27.06.2016, 15:15
» Ephyra
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Variko



Er ging nicht auf ihr Spiel ein. Ephyra versuchte gar nicht erst, ihre Enttäuschung zu verstecken. Ihre Lippen waren zu einem beleidigten Schmollmund verzogen und ihr Blick war vorwurfsvoll und abweisend. Sie hatte ihn - obwohl er wirklich nicht ihr Typ war - eingeladen, sich mit ihr zu vergnügen. Ihrer Meinung nach hätte ihr Angebot nicht offensichtlicher sein können. Sie hatte ihn gezielt herausgefordert, hatte ihn aus seinem Versteck locken wollen; schade, dass sie damit nicht erfolgreich gewesen war.
Ephyra war der Meinung, ihm genug Zeit gelassen zu haben. Geduld war absolut nicht ihre Stärke und sie räumte dem Apfelschimmel keine längere Gnadenfrist ein. Wenn er nicht interessiert war, so war das seine Entscheidung. Die helle Vollblüterin würde nichts und niemanden anflehen; sie wusste immerhin nur zu gut, wie viele Hengste ihr Angebot gerne angenommen hätten - dieses Exemplar zählte offenbar nicht dazu.
Natürlich kratzte das ein wenig an ihrem Ego, doch sobald Ephyra die Irrenanstalt verlassen hatte, würde sie auch ihn vergessen. Ihr Zusammentreffen war kurz und uninteressant gewesen - es gab nicht einmal einen banalen Grund, ihn im Gedächtnis zu behalten. Ephyra bedachte den Hengst mit einem letzten, abschätzigen Blick ehe sie elegant und erhobenen Hauptes an ihm vorbei spazierte. Einer Verabschiedung bedarf es ihrer Ansicht nicht; schließlich war sie auch nicht gewillt, diese 'Unterredung' eines Tages fortzusetzen. Sie würde ihn aus ihren Erinnerungen streichen; so, als habe es ihn nie gegeben.
Als die Schimmelstute aus dem Gebäude hinaus in die frische Luft trat, atmete sie tief durch. Dicke Regentropfen fielen vom Himmel, an welchem sie eine Wolke nach der anderen türmte. Ephyra beeilte sich, schnellstmöglich wieder ins Trockene zu kommen und bahnte sich einen Weg zurück in die Nähe ihrer Herde.

» weg



29.06.2016, 20:30
»Variko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Ephyra & Wer will



Er konnte nicht nachvollziehen, dass die Stute sich einfach abwandte und ging. Hatte er etwas verpasst oder was war los. Machmal stellte er selbst fest, dass er zu viel in seiner eigenen Welt lebte. Okay, nicht unbedingt in einer eigenen Welt, sondern schlicht und ergreifend in der Vergangenheit. Er vermisste sein altes Zuhause, seine Kraft und sein unbeschwertes Leben.
Auch wenn er sich damit abgefunden hatte, dass es niemals wieder zurück ging, er konnte nicht verhindern, dass er manchmal danach schmachtete.
Innerlich fand er es schade, dass sie ging, doch er hielt sie nicht auf. Das hatte er nicht nötig und es war ein sehr kurzes Vergnügen gewesen. ihn sollte es nicht kümmern. Er genoss lieber die Zeit und sah sich weiter in diesem interessanten Gebäude um. Es gefiel ihm hier eindeutig zu gut, als dass er diesen Ort schon so schnell verlassen wollte. Er hatte Zeit. Ein leichtes Lächeln zierte seine Züge.
Es war Zeit, ein bisschen mehr dieses Gebäudes zu erkunden. Die Dunkelheit zu finden, die überall in diesem Gemäuern lauerte.
Der Schimmel war nur gespannt, ob er erneut auf ein Pferd traf. Jemanden, der ihm vielleicht helfen konnte herauszufinden, wohin er verbannt worden war. Er musste endlich wissen, wo er hier war und wie die Dinge hier standen. Er wollte noch so viel tun in dieser Welt.


04.07.2016, 21:55
»Kiwi
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Variko


​Wo sie war, wusSte die Stute nicht. Ihre Beine trugen sie einfach nur geradeaus, weit weg von dem kleinen Mädchen. Wie hatte sie ihr so was antun können? Nur weil sie abhauen wollte, musste jemand sterben. Kiwi hatte keine Ahnung, wie sie früher war. Sie weiß gar nichts mehr, außer dass sie noch ein Leben vor diesen hier hatte. Es gab Schlaflose Nächte, in denen sie darüber nachdachte, wer oder was sie gewesen war. Es war eine Qual. Was hatte sie getan, um so was durchleben zu müssen? Hatte sie in ihrem früheren Leben etwas böses getan? Sie schüttelte den Kopf. Sie könnte niemals böse sein! Irgendwann sah sie ein Gebäude. Ob dort Menschen lebten? Die Falabellastute ging hinein. Sie suchte überall, aber es schien verlassen zu sein. Moment... wo war sie hergekommen? Sie irrte weiter umher, bis sie irgendwann ein anderes Pferd sah. Sie drehte sich um, als sie einen Menschlichen Schatten vernahm, aber niemand war da. Schnell ging sie zu dem fremden Pferd. Entschuldigung, wissen Sie wo wir hier sind? fragte die Stute.


05.07.2016, 23:45
»Variko
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Kiwi



Er irrte einige Zeit durch die Gänge des Gebäudes. Er traf auf einige Räume, die vollkommen mit Gummi ausgestattet waren. Der Schimmel testete diese Räume und stellte fest, wie ungemein lustig es war, sich immer wieder gegen die Wände zu werfen. Es tat beinahe nicht weh, sondern federte witzig, während er beinahe jedesmal über seine eigenen Beine stolperte.Nur mühsam schaffte er es nicht umzufallen, doch es machte ihm einfach Spaß.
Es dauerte einige gefühlte Ewigkeit bis ihm langweilig wurde er und er wieder aus dem Zimmer rannte. Dabei knallte er erneut gegen die Wand. Schmerz durchzuckte seine Schulter und er fluchte verhalten. Das hatte wirklich weh getan.
Doch er nahm keine Rücksicht sondern trabte weiter in zügigem Schritt durch den betonierten und rutschigen Boden.
Beinahe wäre er auf dieses kleine.... etwas gestolpert.
Sofort wurde er ernst, stellte die Späße ein und musterte das Miniatur Pferd vor sich. Selbst Pony, wie sie kleine Pferde allgemein nannten, kam ihm zu groß für dieses... etwas vor.
Mit kaltem Blick sah er das Kleine Etwas herablassend an. Auf ihre Frage schüttelte er nur leicht den Kopf. Irgendein Gebäude der Menschen. Seine Stimme war beherrscht doch vollkommen Gefühllos. Niemals würde er seinen Spaß mit einema anderen Teilen. Auch nicht mit einem Zwerg wie ihr.


10.07.2016, 20:32
»Kiwi
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Variko


​Toll, dass wusste sie auch. Aha, hilft mir nicht wirklich, aber danke. Dann wissen Sie wahrscheinlich auch nicht, wie man hier rauskommt? Dieses Gebäude macht mir Angst antwortete die kleine Stute. Plötzlich fing sie lauthals an zu lachen. Also bitte, sie war ein Plüschpferd. Sollte das niemandem Angst machen? Eigentlich müsste sie sich hier Wohlfühlen. Dass sie nicht normal war wusste sie bereits. Aber warum war sie so? Angestrengt dachte sie nach. Nein, sie konnte sich nicht erinnern. Warum sie sich hier wohl so unwohl fühlte? Vermutlich war sie einfach nicht dafür bestimmt, an gruseligen Orten zu sein. Sie wollte sich an der Seite kratzen und erschrak, als sie ihr unnatürliches Fell fühlte. Das war kein echtes Fell, sondern Kunstfell. Bestehe ich nur aus Stoff, oder was? fragte sie sich und hatte schon vergessen, dass der Schimmelhengst noch da war. Dass sie ein Kuscheltier war, war ihr bewusst, aber sie dachte, dass sie wenigstens Haut oder ein Herz oder was auch immer besitzt. Was war sie? Wer war sie? Sie wünschte, sie müsste nicht mit diesem Fluch leben. Was hatte sie nur getan? Ob sie doch böse gewesen war?


13.07.2016, 23:52
»Amaranth
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Cato


Cato schien ihr, nachdem er darüber nach sinnte, zu zustimmen. Zwar sagte er das nicht direkt, aber die Tatsache, dass er meinte, er wolle sein Problem nicht bekämpfen, ließ sie auf die Zustimmung schließen. 
Das Funkeln wich einem anderen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Seine Stimme war ganz nah bei ihr und ein wohliger Schauer ging ihr durch Mark und Bein, erstreckte sich über ihrem Rücken auf der Haut. Verrückterweise fühlte es sich richtig an und noch verrückter war, dass sie ihn mit einem weiteren leisen nicht definierbaren Laut belohnte. War es ein gurren? Er musste doch denken, dass sie noch ein Kind war. Körperlich steckte sie eindeutig noch in ihrem Kokon fest, dabei kratzte sie schon an der nächsten Altersstufe nach ihrem "Ich bin" und vor ihrem "Jahre alt". Und wenn er sich ihrem Äußeren hingab und ihn soetwas ergözte... War er dann
pedophil? 
Oh shit. Nein, nein, nein! Ihr vorlautes Mundwerk hatte wieder gesprochen ohne dass sie sich weiter darüber Gedanken oder Sorgen gemacht hatte. »Natürlich nicht«, erwiderte sie bissig, »Wenn du es weiterführen würdest, müsste das bedeuten,dass mich bereits jemand in die Kunst des Quälens eingewiesen hat.« Außerdem schmeckte es ihr gar nicht, dass er sie als ein Werk ansah. Das klang ja, als wär er der
Künstler und sie seine Leinwand. Wobei das schon wieder reizvoll klang... Hrm. 
Licht blitzte in ihren Pupillen auf. »Mein süßer Kopf
überlegt gerade wie das zusammen passt.«
, erwiderte sie,
»Jetzt sagst du plötzlich du wärst ein Einzelkämpfer und vor
wenigen Augenblicken noch schien deine Herde einen guten
Zusammenhalt zu besitzen.«
Er ließ sie stehen und ging
weiter. Entrüstet verdrehte sie die Augen und folgte ihm.
»Wenn du kein Lehrer bist, kannst du dir auch die
Lebensweisheiten sparen.«
, sagte sie reichlich angepisst. Er
tickte anders als andere die sie bisher traf. »Wobei ich dir gerne zuhöre.«, die Stimme nun wieder ernst und die Aufrichtigkeit lag klar in ihren Worten. 
Wieder die Schreie und Cato ging wieder vor. Sie unterdrückte ein Lachen. »Soso, wir scheinen also richtig zu sein?«, fragte sie provokativ. Ein Maus kam unter einem der Betten hervor und huschte über den Boden. »Glückwunsch, du hast etwas gefunden, nur wird die kleine Maus wohl kaum etwas mit den lauten Schreien zu tun haben.« 
Sie schaute sich in dem Raum um. Weiße Doppelstockbetten mit Gestellen aus weiß lackiertem Metall. Das Bettzeug hatte sicherlich schon weißere, blütenreinere Tage gesehen, jetzt waren die Kissen fast schon grau und die Schweißränder aus vergangenen Tagen von den Insassen drückten sich gelblich durch den Bezug. Der Lack blätterte hier und dort von den Betten ab und hier und dort waren menschliche Bissspuren an eben diesen Gestellen zu sehen. Was wurde hier nur eingebuchtet? Sonst war der Raum leer. Die Maus rannte weiter zu einem am Boden liegenden Kissen, welches aufgerissen war und die Federn hervor quollen. Leises piepen Drang an Amaranths Ohren. Schien so als wäre in diesem Kissen ein Nest. Und tatsächlich. Die kleine Maus schnappte sich nach einander ihren Nachwuchs und brachte ihn sicher an einen anderen Ort. War sie etwa von den bieden Pferden verschreckt worden oder von den Schreien? Wie lange lebten Mäuse eigentlich? Wenn sie noch die Zeit mit den Insassen mitbekommen hatte war sie doch bestimmt solchen Lärm gewohnt. Aber vielleicht war es auch die Hitze die hier hinein drang.


17.07.2016, 03:11
»Pavel
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Zahrat Alssahra



Seit Tagen hielt er sich bereits in dem heruntergekommenen, düsteren Gebäude auf und Pavel war in dieser Zeit hier richtig heimisch geworden. Er mochte die kalt-feuchten, dunklen Räume - er liebt den Staub, der alles benetzte und er vergötterte die Verlassenheit, die Abgeschiedenheit die dieses Gemäuer in sich trug. Nichts hätte ihn in diesem Moment mehr beeindrucken können. Hier war er zu Hause, hier passte er hin. Pavel hatte das noch nicht oft von sich behaupten können, doch dieser Ort besaß dieses gewisse Etwas, diese Aura und diesen Bann, in welchen es den Cremellohengst mit den eisblauen Augen in jenen Moment gezogen hatte, in welchem er seinen ersten Huf auf den kalten Steinboden gesetzt hatte. Seine Huftritte erfüllten die Gänge mit Leben, hallten von den kahlen Wenden wieder - Musik in seinen Ohren und Pavel blühte mehr und mehr auf, wirkte ausgelassen und fröhlich. Ein wenig makaber angesichts dessen, wo er sich befand. Dies war kein Ort der Freude oder des Lebens; es war ein dunkler, böser Ort. Aber ja, das musste es sein. Das war dieses gewisse Etwas, das Böse. Pavel grinste blass, seine Augen funkelten wild auf und er steuerte auf die Pforte zu; bereit nach all den Tagen doch mal wieder dem Tageslicht, der Sonne und der frischen Luft zu strotzen.
Als der hochgewachsene Hengst hinaustrat, kniff er ächzend die Augen zusammen. Die Sonne blendete ihn, machte ihn für einige Augenblicke gänzlich blind. Die frische Luft strömte seine Lungen und Pavel befürchtete kurzzeitig, dass sie bersten könnten. Es war erstaunlich, wie schnell ein Körper sich an neue Bedingungen gewöhnen konnte - wie leicht es einem doch fiel, sich anzupassen. Der Cremellohengst liebte die Abwechslung, die Veränderung. Er brannte für das Spiel mit dem Feuer, für das Risiko und der Verwandlung. Und in den wenigen Wochen, die er nun hier im Stillreich lebte, hatte er dieses Tal bereits liebgewonnen. Es bot ihm genau die richtige Plattform um sich zu entfalten - hier waren sowohl Gleichgesinnte wie auch passende Opfer vorhanden. Als seine Augen sich endlich an das Tageslicht gewöhnt hatten, ließ er aufmerksam seinen starren, stechenden Blick über die Umgebung wandern. Geduldig, abwartend, lauernd.



14.09.2016, 22:19
» Zahrat Alssahra
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Pavel



 

Ihre Suche hatte Zahrat Alssahra nun wirklich beinahe überall hin getrieben. Eine Herde jedoch hatte sie noch immer nicht gefunden. Mittlerweile war ihr doch sonst so feiner Körper deutlich ausgemergelt und wirklich sehr heruntergekommen. Von einst brillanten Zuchtstute war nicht mehr viel übrig geblieben. Aber nicht nur physisch sondern auch psychisch hatte sie sich die kleine Stute deutlich verändert. Ihr Mut war beinahe versiegt. Und ihr Stolz war auch nur noch ein Hauch von dem, was sie einst gezeigt hatte. Zudem war sie unglaublich ängstlich geworden. Ständig sah sie irgendwo jemanden, der sie verfolgte. Ständig sprang sie panisch zur Seite. Und immer wider begrüßte sie andere Tiere mit einer deutlich Abwehrhaltung. Ja, die Wochen und gar Monate hier im Tal hatten die kleine Stute geprägt. Und so schnell, würde sie sicher nicht wieder vollkommen zu ihrem alten Ich zurückkehren können.

Nun jedoch galt es erst einmal ein Quartier zu finden. Der Herbst sollte nun bald schon wieder einbrechen. Zahrat spürte schon die kalten Winde auf ihrem Fell, bibberte gar in Gedanken daran. Schutz war nicht nur die Gruppe einer Herde. Nein, Schutz war auch mittlerweile eindeutig wortwörtlich genommen für sie. Ein Gebäude, eine Höhle. Einfach irgendetwas, das sie von all dem abschirmte, was es so draußen im Herbst und Winter an Wetterkapriolen gab.

Von einem verrückten kleinen Fuchs hatte sie gehört, dass es hier in der Gegend irgendwo ein Gebäude gab, das sich Irrenanstalt  nannte. Was genau das war, konnte sie nicht sagen. Aber ein Gebäude klang nach vier Wänden und einem Dach. Und das klang nach Schutz vor dem Wetter. Also nach genau dem, was sie suchte. Als dann jedoch dieses große und absolut angsteinflößende Gebäude vor ihr auftauchte, stockte Zahrat Alssahra für einen Moment der Atem. Sicher sah das ganz und gar nicht aus. Eher wie „Wehe du verschwindest nicht sofort, dann werde ich dich töten!“ Aber naja, vielleicht täuschte auch einfach nur das Äußere und innen war es viel besser? Etwas unsicher spielten die Ohren der kleinen Stute, als sie sich dem Gebäude weiter näherte. Unruhig schnaubte sie, peitschte mit dem Schweif. Ihr gesamter Körper stand unter Spannung, bereit, bei Gefahr schnellstmöglich zu verschwinden.

 Doch dazu kam es nicht. Denn bevor sie in das Gebäude eintreten konnte, erschien ein anderes Pferd an dem Eingang. Ein Cremello. Ganz hell, wenig Mähne und helle Augen. Zahrat Alssahra blieb stehen und betrachtete den Fremden genauer. Er schien sich hier draußen noch nicht ganz zurecht zu finden. Vorsichtig wieherte sie, versuchte den Hengst auf sich aufmerksam zu machen. Sie tänzelte leicht auf der Stelle, wölbte ihren feinen Hals und hob den Schweif an. Sie hatte schon lange keine Gesellschaft mehr gehabt und hoffte nun, dass dieser Zeitgenosse zu den angenehmeren gehörte.

Dennoch blieb die kleine Fuchsstute vorsichtig. Wie ihr ehemaliger Geliebte ihr eingeflößt hatte, waren auch versteckt überall Gefahren zu finden. Bei der leisesten Vorahnung würde sie hier verschwinden.


15.09.2016, 10:37
»Pavel
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Zahrat Alssahra



Hier draußen hatte Pavel keine Gesellschaft erwartet. Er hatte die Irrenstalt schon lange beobachtet, regelrecht studiert - es verirrten sich auffallend wenig Lebewesen hierher. Für ihn war das der ausschlaggebende Punkt gewesen, zu bleiben. Denn genau das hatte er gesucht: die Abgeschiedenheit, die Verlassenheit, die pure Isolation. Pavel hatte seine Existenz in Frage gestellt, sein Dasein überdacht und all seine Pläne und Ziele kurzerhand über Bord geworfen. Seine Vorstellung, alleine erfolgreich zu werden, hatte sich als unrealistisch erwiesen. Um Macht zu erhalten brauchte man andere, die sie einem zuwiesen. Daher war der Cremellohengst nun auf die Idee gekommen, sich bei den ansässigen Herden umzuhören - vielleicht war ja genau die richtige Organisation dabei, die ihm als Sprungbrett dienen könnte? Die ihn groß rausbringen konnten? Er wartete schon so lange darauf, stand schon seit so vielen Jahren vergebens in den Startlöchern. Wenn nicht jetzt, wann dann? Pavel fühlte sich gestärkt, gar optimistisch als er eifrig losspurten wollte, nachdem sich seine Augen an das grelle Tageslicht gewöhnt hatten.
Das Wiehern einer Stute ließ ihn inne halten. Erstaunt ließ suchte er die Gegend nach ihr ab und entdeckte sie schließlich: ein zierliches, fuchsfarbenes Mädchen. Sie wirkte jung und unverdorben. Pavel war ehrlich überrascht, dass ein so liebliches Wesen diesen düsteren Ort aufsuchte. Der hochgewachsene Hengst zögerte kurz - sollte er überhaupt auf sie reagieren? Ihre Gesellschaft suchen? Jetzt hatte er gerade neue Motiviation finden können; Pavel befürchtete, dass sie - wie immer - nicht von langer Dauer sein würde. Doch wer konnte einer so hübschen Stute schon überhaupt irgendwas abschlagen? Der Cremello jedenfalls nicht und er wieherte höflich zurück, setzte ein charmantes Lächeln auf als er sich ihr langsam näherte. Sie sollte sich nicht vor ihm fürchten, noch nicht. Er hatte nichts Böses im Sinn, bislang. Sie durfte ihn nur nicht wütend machen - denn sein Temperament hatte er überhaupt nicht im Griff.
Als er sich ihr näherte, fiel ihm ihre Rosse sofort auf. Der süßliche Duft verkroch sich in seinen Nüstern und versuchte, seine Sinne zu benebeln. Pavel wusste sich allerdings zu zügeln und lächelte sie weiterhin unbeirrt an. Seine Miene wirkte charmant und höflich - dennoch zurückhaltend und abwartend. Eigentlich genau die richtige Mischung; er hatte all dies in den letzten zehn Jahren intensiv geübt. Er war ein Meister der Illusion geworden. "Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich Ihnen," begrüßte er sie überschwänglich, gar großspurig. Pavel beschloss, sich doch ein wenig zurückzunehmen. Die Stute war noch jung - er befürchtete, dass er sie mit zu viel Höflichkeiten verschrecken würde. "Was führt Sie ausgerechnet an diesen Ort? Er scheint mir nicht zu Ihnen zu passen." Pavel neigte fragend das massive Haupt schief und bedachte die Fuchsene mit interessierten Blicken - dabei hielt er anständig den angebrachten Sicherheitsabstand ein. Noch wollte er sie nicht in die Ecke treiben. Aber ja, sie wirkte hier tatsächlich so komplett Fehl am Platz. Sie war lieblich, bildschön und wirkte lebendig - die Irrenanstalt war tot, kalt und abgestorben. "Ich heiße Pavel. Sehr erfreut!"



17.09.2016, 11:08
» Zahrat Alssahra
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Pavel



Ein freudiges Lächeln trat auf Zahrats Züge, als der hübsche Cremello wirklich zu ihr kam. Überschwänglich begrüßte sie ihn mit einem Wiehern und aufgeregtem Tänzeln. So lange schon, so lange schon war es her, dass sie ein anderes Pferd getroffen hatte. Und so lange schon war sie alleine und schutzlos unterwegs. Sie vermisste die Gesellschaft und die Nähe anderer Pferde so sehr… Sie hoffte bloß, dass dieser Hengst ihr gegenüber freundlich gesinnt war. Deshalb blieb sie einfach erst einmal vorsichtig und auf der Hut. Das hatte ihr Sulain schließlich geraten, dass man nicht zu schnell jedem Pferd vertrauen durfte. Auch Ahorn, ihre erste Begegnung hier im Tal hatte das bewiesen. Ein freundliches kleines Pony? Nein, das war er definitiv nicht gewesen! In Gedanken daran schüttelte sie sich, verdrängte sie ganz schnell wieder. Nein, hier war ein neues Pferd. Und ein Neuanfang, der sicher besser enden würde, als damals.

Sanft lächelte die junge Fuchsstute ihren Gegenüber an, als dieser sprach, lauschte mit aufmerksam gespitzten Ohren seinen doch sehr sanft klingenden Worten. Auch er schien aufgeregt, jemand anderen zu treffen. Vielleicht ein wirklich gutes Zeichen? Sanft nickte sie, erwiderte seine Begrüßung glücklich. „Das wünsche ich Ihnen ebenfalls! Trotz des kühlen Wetters…“, ein wenig zitterte die kleine Araberstute. Sie war diese Wetterkapriolen nicht gewohnt. Erst heiß, dann plötzlich kalt und windig, das war einfach nicht gemacht für junge Stuten mit wenig Fell. Und dazu noch aus der Obhut der Menschen, wo sie doch so gut und warm behütet im Stall gewesen war… Nein! Gute war es dort auch nicht! Wieder schüttelte sie sich. Sie war doch geflohen, weil es ihr so schlecht ergangen war… Da konnte sie sich doch jetzt nicht wieder danach zurücksehnen!

Unterschlupf…“ antwortete sie schließlich auf seine nächsten Worte. Und das war die Wahrheit. „Ich brauche für die kalte Jahreszeit Schutz. Mein Fell vermag es nicht, mich ausreichend zu wärmen. Vier Wände und ein Dach über dem Kopf, das ist es, was ich hier gesucht habe.“ Sanft lächelte sie den Cremello an. Das war die Wahrheit, und das konnte man ihr wohl doch auch so abnehmen. Sie hoffte, dass sie den Fremden dadurch nicht verunsichert oder gar verärgert hatte. „Mein Name lautet Zahrat Alssahra. Aber ich werde fast überall nur Zahra genannt.“ Wieder lächelte sie den Cremello an. Pavel, das klang sanft und eigentlich ganz schön. Nicht zu imposant, nicht angsteinflößend. Vielleicht konnte er wirklich etwas Passendes als Gesellschaft für sie werden. Vielleicht hatte sie nun wirklich das gefunden, was sie schon so lange gesucht hatte.

Und was genau führte Euch hierher?“, fragte sie schließlich den hellen Hengst. „Wenn Ihr es hier so unwohl findet, muss es ja für euch auch einen triftigen Grund geben?“ Die kleine Fuchsfarbene hoffte, dass sie ihn dadurch nicht zu sehr bedrängte. Sie war einfach neugierig. Und sie wollte möglichst viel über den noch fremden Hengst erfahren. Auch das hatte ihr Sulain damals beigebracht.


19.09.2016, 10:09
»Pavel
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Zahrat Alssahra



Pavel war erstaunt, dass er von der zierlichen Vollblüterin so freudig empfangen wurde. Doch es schmeichelte ihm und er ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken. Er wirkte gelassen, bestückt mit einem gesunden Maß Selbstvertrauen - sein Lächeln war höflich und charmant, dennoch ausreichend distanziert und mit einem Hauch Kälte getränkt, um sich interessant zu machen. Der Cremello wusste, wie er sich zu präsentieren hatte und es machte ihm Spaß, sich in Szene zu setzen. Daraus bestand sein Leben, welches eigentlich in Wirklichkeit armselig war. Doch er wusste sich damit zu arrangieren und glaubte den richtigen Weg gefunden zu haben, um das Beste daraus zu machen.
Ihr Lächeln war sanft und bildschön. Sie machte einen so reinen, weichen Eindruck auf Pavel - wäre sein Herz nicht längst versteinert, so wäre er regelrecht dahingeschmolzen. Sie war wundervoll, eine Augenweide und lieblich dazu. "Ja, das Wetter ist rau und unbeständig," pflichtete ihr bei und bedachte sie mit sorgenvollen, mitleidigen Blicken als er sah, wie sie zitterte. Sie war zierlich, besaß nur spärliches Fell - es verwunderte Pavel nicht, dass sie fror. Sein Beschützerinstinkt, welcher nicht nur gesunder Natur entsprang, war sofort aktiviert.
Ihre Antwort auf seine Frage bestätigte ihn darin, dass sie den Sommer eindeutig dem Winter vorzog. Sie hatte einen Unterschlupf gesucht, einen Ort, an dem es wärmer war und an welchem sie der Kälte trotzen konnte. Vermutlich hatte sie dabei jedoch nicht an einen derart düsteren Bunker gedacht - Pavel konnte sich ihre Enttäuschung über diesen 'Fund' regelrecht vorstellen. "Das ist durchaus nachvollziehbar," stimmte er ihren Worten nickend zu. Pavel wirkte durch und durch verständnisvoll - vielleicht war er das ja sogar auch. Der Cremello wusste selbst nicht mehr, welche seiner Emotionen echt und welche nur gespielt waren. Er hatte den Bezug zu sich selbst irgendwie ein bisschen verloren. "Dieses Gebäude wird Ihnen aber keine Behaglichkeit bescheren." Er lächelte ihr freundlich zu. "Es ist düster und ungemütlich." Pavel wusste, dass es im Stillreich eindeutig andere Orte, andere Unterschlüpfe gab, die viel besser zu der fuchsfarbenen Vollblüterin passen würden.
Zahrat Alssahra. Der hochgewachsene Hengst kreiste kurz seine Ohren, nachdem sie sich ihm vorgestellt hatte. Was für ein wundervoller, außergewöhnlicher Name! Pavel könnte sich nicht erinnern, jemals einen ähnlich klingenden Namen zu Ohren bekommen zu haben. "Sie tragen einen besonderen Namen, Zahra," entgegnete er anerkennend und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln. Der Cremello war jetzt schon überzeugt davon, dass er ihren Namen niemals mehr vergessen würde. Und er hatte augenblicklich Gefallen an ihr gefunden, das war ungewöhnlich. Sein Drang, etwas zu besitzen und zu kontrollieren, entfachte sich normalerweise erst mit der Zeit und nicht wie jetzt sofort. Pavel spürte, dass es ihm schon jetzt wichtig war, sie zu behalten.
Als sie ihn fragte, was ihn hierher getrieben hatte, wo er den Ort doch als so düster und unheimlich beschrieb, konnte Pavel sich ein Auflachen nicht verkneifen. Eine durchaus berechtigte Frage, das musste er ihr lassen. Zahra war intelligent und aufmerksam - gute Eigenschaften, wie der Cremello fand. "Ich möchte alle Orte in diesem Tal kennen, das ist mir wichtig," begann er wahrheitsgemäß. Pavel wusste, wie wichtig es war, seine Heimat wie seine eigene Westentasche zu kennen - in brenzligen Situationen konnte man davon nur profitieren. "Und dieses Gebäude war meine ganz persönliche Mutprobe. Ich wollte wissen, wie lange ich es darin aushalte." Der Helle grinste breit, sichtlich amüsiert. "Ich habe schon von so vielen gehört, wie angsteinflößend es ist, durch die dunklen, kahlen Gänge zu wandern. Man sagt sogar, es würde darin spuken." Pavel erzählte lebhaft und angeregt; dieses Gebäude hatte es ihm tatsächlich angetan.
Es war irgendwie Eins mit ihm geworden - doch das konnte er Zahra so natürlich nicht sagen. Das würde sie wahrscheinlich nur ängstigen. "Diesem Reiz konnte ich mich nicht entziehen," gestand er schließlich gut gelaunt, während der raue Wind seinen Körper eher unsanft umschmeichelte.
"Leben Sie alleine hier im Stillreich?" erkundigte er sich interessiert und spitzte seine Ohren, als er sie aufmerksam ansah. Pavel wusste, dass er nicht zu aufdringlich sein durfte - Zahra war zu wachsam und alles andere als leichtsinnig. Er durfte ihr nicht gleich präsentieren, wie besitzergreifend und fordernd er war. Damit würde er sie lediglich in die Flucht schlagen, dessen war er sich sicher.



25.09.2016, 00:13
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Stillreich » Das Tal » Die Irrenanstalt #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Faun.