Ich muss mir das jetzt einfach mal von der Seele schreiben, weil ich das alles einfach absolut unfair finde und ich es schlichtweg nicht verstehen kann.
Im Mai/Juni/so um die Drehe habe ich mich für den Master beworben. Zu dem Zeitpunkt waren aber meine Noten noch nicht fertig, da ich noch zwei weitere Hausarbeiten und die Bachelorarbeit zu schreiben hatte. Mein Notendurchschnitt lag bei 2,5 - die "magische" Hürde bei dem Master. Ab 2,5 Zulassung, drunter nicht. Na schön. Ich habe dann eine Zusage bekommen, vorausgesetzt meine Bachelorarbeit würde min. eine 2 werden. Nun habe ich gestern und vorgestern meine restlichen Noten bekommen. Die Bachelorarbeit entspricht nicht den Vorgaben, ich habe die Note um 0,5 (!!!) verpasst. Dafür sind die beiden anderen Hausarbeiten sehr gut benotet wurden, sodass mein GESAMTSCHNITT im vorgegebenen Rahmen liegt. Aber DENNOCH werde ich nun abgelehnt, weil die Zulassung an die Note der Bachelorarbeit geknüpft war und eben nicht an den Gesamtdurchschnitt. EINE Note versaut mir nun also, wofür die restlichen Noten der SECHS Jahre eigentlich gereicht hätten. Und das schlimmste an der Sache: jemand der jetzt die Bachelor mit ner 6 total verbockt hat darf sie nachholen und wenn er dann im Zweitversuch eine 2 schreibt - tja - dann hat er den Studienplatz. Ich Idioten, die insgesamt nen besseren Schnitt hat und die Bachelorarbeit auf ANHIEB bestanden hat bin raus. Wie kann das eigentlich sein?
Zudem haben die mir jetzt durch ihre Kleinkariertheit wirklich alles kaputt gemacht. Ich durfte mich nämlich aufgrund der beschränkten Zulassung für KEINEN weiteren Studienplatz bewerben. Hätte ich das gedurft und nen anderen Platz gehabt hieße es nun einfach "Shit happens, studierst halt das andere." So aber muss ich jetzt min ein halbes Jahr warten bis ich nich neu bewerben darf. Ein halbes Jahr, in dem ich arbeitslos sein werde und kein bisschen finanzielle Unterstützung haben werde.
Da bleibt natürlich noch die Option, gar keinen Master zu studieren. Aber der Bachelor ist rein gar nichts wert. Potentielle Arbeitgeber haben mir bei Praktika bereits gesagt: "Komm wieder wenn du den MASTER hast, dann nehmen wir dich gern. Bachelor, nein danke." Und so sieht es auf dem Arbeitsmarkt auch aus. Mal abgesehen davon, dass ich eigentlich so oder so nicht ohne Master aufhören möchte, das ist nichts halbes und nichts ganzes.
Jetzt hab ich erstmal keine Ahnung wie weiter. Ab Dezember kann ich ich theoretisch neu bewerben, aber ob mich dann einer nimmt? Evtl. könnte ich mich in Leipzig bewerben und jeden Tag pendeln, sind zwar 2 Stunden Fahrt (eine Fahrt), aber ist ja auch nur für 2 Jahre und man muss ja eig auch nicht jeden Tag in die Uni. Aber trotzdem eigentlich keine schöne Lösung. Vielleicht nimmt mich ja ein Master in Jena, aber da sind die Auswahlkriterien deutlich strenger als z.B. in Leipzig Da ist der Germanistik-Master ohne Zulassungsbeschränkung. In Jena muss man für nahezu alles (ich zitiere) "einen überragenden Bachelor" aufweisen. Super.... Den hab ich mit meiner 2 natürlich nicht.
Und das alles ist für mich noch nichtmal das schlimmste. Mich stört es nun weniger. Da bleib ich halt n halbes Jahr daheim, mach Praktika oder geh jobben und bewerb mich dann halt neu. Ist ja "nur" ein halbes Jahr. Das geht ja noch. Aber meine Eltern... Ich hab das Gefühl sie dermaßen enttäuscht zu haben. Andauernd halten sie mir vor ich hätte mir bei der BA keine Mühe gegeben und hätte nix gemacht. Aber ich WEISS ja, dass ich mir so viel Mühe wie noch nie gegeben hab und mich einfach im Thema verrannt habe. Aber das glauben sie mir nicht. Sie denken, ich saß die ganze Zeit da und hab Däumchen gedreht. Meine Mum sagt sie glaubt an mich, aber bei meinem Papa hab ich nicht mehr das Gefühl. Ich hab eher das GEfühl, er hat mich aufgegeben. Keine Ahnung wieso.
Ich hab jetzt einfach nur Angst. Was, wenn ich wirklich GAR KEINEN Master finde, der mich nimmt? Was mach ich denn dann? Und wie überbrück ich jetzt das halbe Jahr? Meine Mum fordert von mir ein Praktikum in Erfurt/Weimar zu suchen. Aber da müsste ich jeden Tag 4 Stunden pendeln. Das wäre okay wenns nur für zwei/drei Tage die Woche ist und wenn der Arbeitstag nicht so lang wäre. Aber es wäre ne 40 Stunden Woche, da müsste ich früh um 4 oder so los, damit ichs rechtzeitig hin schaffe und komme erst irgendwann spätabends wieder. Das möchte ich nicht. Das wäre es mir fürs Studium wert, aber nicht für nen Praktikum, das nicht bezahlt wird und mir beim Master nicht angerechnet wird.
So. Und nun vielen Dank an alle, die das trotz der Länge durchgelesen haben
Aber mittlerweile ist mein Vater überzeugt dass ich - selbst wenn ich den Master in Jena bekäme - nach Leipzig soll, weil das Studium dort deutlich besser ist als in Jena, weil es
