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I ain't no angel, I never was

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Ich bin mir nicht sicher ob das jetzt der richtige Ort ist... Aber Grenzgebiet klang für mich am plausibelsten,
da müsste sie ja schließlich erstmal durch, wenn sie ins Rudelgebiet will? Ich hoffe mal es passt ;D



Kennocha


Wie lange die Fähe schon so vor sich hingetrabt war, wusste sie selbst nicht. Zu Beginn war sie gerannt, so schnell wie sie ihre Beine trugen, getrieben von den Blicken, die sie noch immer auf sich spürte, obwohl niemand mehr in ihrer Nähe war und dem Getuschel, welches sie noch immer zu hören glaubte. Sie hatte nicht auf den Weg geachtet, sie ist einfach nur gerannt. Dementsprechend hatte sie auch nicht die leiseste Ahnung, wo sie sich aufhielt.

Hunger und Durst ließen sie etwas langsamer werden. Eine kurze Trinkpause war das einzige, was sie sich gönnte, war sie einmal an einem Gewässer vorbei gekommen. Ihre Beine drohten aufzugeben, viel zu lange war sie bereits gelaufen, viel zu wenig hatte sie gegessen. Aber sie konnte nicht stehen bleiben, immer weiter trieben sie die Blicke und das Geflüster. Die Weiße glaubte bald wahnsinnig zu werden, warum konnte sie das ganze nicht vergessen? Warum konnte sie nicht verstehen, dass sie weg von allen war, dass ihre Blicke nicht mehr auf ihr liegen konnten und sie ihre Stimmen nicht mehr hören konnte?

Doch dann ließ etwas weißes in der Nähe sie augenblicklich anhalten, für einen Moment gar alles vergessend. Wie eingefroren blieb sie stehen, blinzelte einmal, zweimal. Doch der Wolf unweit von ihr blieb weiß. Fasziniert und ohne auch nur darüber nachzudenken, dass es möglicherweise unhöflich war, starrte sie die andere Fähe an. Sie traute sich nicht näher zu kommen, traute sich überhaupt nicht, sich in irgendeiner Form zu bewegen.
War dies ihr Untergang? Oder die Hoffnung? War sie vielleicht schon längst gestorben und hatte es nur nicht gemerkt? War sie jetzt da wo diese Engel waren, die vergessen hatten ihr die Kraft zu geben anderen zu helfen?
Für einen kurzen Moment fand sich Wut in ihr. Wut, und auch Hass, auf diejenigen, die ihr dieses Leid zugefügt haben, diese vermeintlichen Engel. Ein leises Knurren entfuhr ihr. Doch dann bewegte sich die Fähe, minimal, und doch, es reichte, dass die Wut der Angst wich. Engelspfote duckte sich, machte sich klein, versuchte mit dem Erdboden gleich zu werden - ein unmögliches Unterfangen, setzte sich ihr helles Fell doch deutlich vom dunklen Waldboden ab. Vielleicht hatte man sie auch nicht vergessen, vielleicht hatte sie nur selbst versagt, vielleicht würde man sie jetzt bestrafen?

Sie drückte den Kopf in den Boden, als könnte sie so in eben diesem verschwinden und ließ gleichzeitig die andere weiße Fähe nicht eine Sekunde aus den Augen, wartete auf irgendetwas, ein Zeichen, dass sie entdeckt wurde, ein Angriff oder - insgeheim wünschte Engelspfote sich ebendies - einfach nur lautloses Verschwinden.


Wörter: 498

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09.10.2018, 08:54
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Alles gut


Engelspfote



Kennocha betrachtete voller Trauer die Situation des Rudels. Es ging immer weiter bergab. Das Rudelgebiet war beinahe ausgestorben und bot ihr kaum mehr den Trost, den sie anfangs noch gefunden hatte.
Ruari war nun beinahe erwachsen und hatte sich selbst auf den Weg gemacht. Ob er wieder kam, konnte Kennocha nicht sagen, doch sie hatte ihr bestes gegeben und war dem jungen Hund eine möglichst gute Familie gewesen. 
Nur wenige Tiere waren gerade auf Rudelgebiet. Entspannt beobachtete sie die Umgebung und sah einen hellen Ball auf sie zu kommen. Kurz darauf erkannte sie die Staturen eines Wolfes. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie sich angespannt hatte. Aufmerksam wartete sie darauf, dass das Tier näher kam. Der Geruch einer Fähe stieg ihr in die Nase, als sie die Witterung aufnahm. Die Haltung verwirrte Kennocha ein wenig. Sie war nicht aggressiv, trotzdem wurde sie nicht langsamer, als sie immer mehr ans Rudelgebiet herankam und es irgendwann auch betrat. Es war noch ein Stück bis zum eigentlichen Platz, also richtete sich Kennocha auf und stellte sich dem Eindringling in den Weg. Ein deutliches Knurren entwich ihr, wollte sie doch die Aufmerksamkeit der Fremden auf sich lenken. 
Kurz darauf hielt sie tatsächlich inne. wie erstarrt stand sie da, jeder Muskel im Körper angespannt. Kennocha beruhigte sich etwas. Das Knurren der fremden Fähe war voller Unsicherheit. Hoch erhobenen Hauptes blieb sie stehen, die Rute nach oben gerichtet. Ihre Nackenhaare waren nur minimal aufgestellt. Mehr brauchte es nicht, um die Fremde in die Knie zu zwingen. Wie ein Häufchen Elend lag sie da. Wieder einmal musste sie sich fragen, wie viel grausamkeit dieser Wolf bereits erlebt haben mochte. 
Ihre nächsten Worte versuchte sie mit Bedacht zu wählen. Ihre Nase verriet ihr, dass dieser Wolf nach keiner der Herden roch. Doch war ihre Absicht wirklich unschuldig oder versuchte sie die Chance und Abwesenheit von Ruari zu nutzen, um Kennocha anzugreifen? 
Guten Tag. Was suchst du auf dem Rudelgebiet er Fenrir Ano?
Sie hielt ihre Stimme möglichst neutral. Schwäche war etwas, das sie sich nicht leisten konnte. Trotzdem würde sie nicht unhöflich sein, wenn ihr Gegenüber nicht damit begann. 
Hoch erhoben wartete sie auf die Antwort der fremden Fähe. Kennochas Ohren waren gespitzt, doch außerhalb der Rudelmitglieder und der hellen Fähe, war nichts zu hören. 
 


Wörter: 427

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09.10.2018, 14:32
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Kennocha


Rudelgebiet? Fenrir Ano? Verwirrung spiegelte sich in den Augen der Jungen und zögerlich hob sie den Kopf ein klein wenig an um die andere Weiße unsicher und ebenso verwirrt anzusehen. Sie kannte diese Worte nicht, wusste nicht, was sie bedeuteten. Kaum dass der Blick den der anderen Fähe traf, senkte sie ihn aber schon wieder. "Fenrir Ano?", fragte sie mit vor Unsicherheit brüchiger Stimme. Hatte sie jemals selbstbewusst gesprochen, ohne diese Unsicherheit und Brüchigkeit, die einen jedes Mal dazu verleitete anzunehmen, dass sie gleich komplett verstummen würde? Genau genommen wusste sie es nicht, zumindest konnte sie sich nicht daran erinnern.
Sie versuchte ein bisschen mehr Kraft in ihre Stimme zu bringen, als sie zum nächsten Satz ansetzte, doch wirklich gelingen wollte es ihr nicht. "Ich wusste nicht, dass dies ein Rudelgebiet ist... Tut mir leid.." Den letzten Teil, ihre Entschuldigung, verschluckte sie beinahe, es war nur ein leises Murmeln. Mit auf dem Boden vor ihr gerichtetem Blick überlegte sie, was sie jetzt wohl tun sollte. Gehen? Immerhin hatte sie kein Recht hier einzudringen. Andererseits, wäre es nicht irgendwie auch komisch, wenn sie sich einfach umdrehte und ging? Wirkte das nicht erst recht so, als hätte sie versucht einzudringen und es wäre ihr missglückt?
Aber wenn sie hier blieb, wie wirkte das?

"Soll, soll ich gehen?" Engelspfote stellte die Frage ohne dabei den Blick zu heben, ohne die Andere anzusehen. Die Frage kam ihr dumm vor, aber irgendwie musste sie doch in Erfahrung bringen, was sie tun sollte.
Andererseits, wenn sie jetzt gehen würde, wer sagte ihr, dass sie nicht in 500 Metern an einer anderen Stelle unbewusst wieder in das Rudelgebiet eindrang, und wer versprach ihr, dass sie dann nicht etwas viel schlimmeres erwartete? Engelspfote kannte sich nicht aus mit so etwas, sie wusste nicht, woran man ein Rudelgebiet erkannte. Sie hatte immer in einem gelebt, aber sie hatte es nie verlassen - bis jetzt. Oder zumindest nie alleine. Manchmal waren sie unterwegs, oft, sehr oft sogar, man brachte sie zu verletzten Rudelmitgliedern, erwartete von ihr, dass sie diese heilte...
Beharrlich fokussierte sie den Waldboden vor sich, nein, sie wollte nicht daran denken. Aber auch da hatte man ihr nicht erklärt, woran man ein Rudelgebiet erkennt, sie musste ja auch nur neben her laufen, nicht mehr und nicht weniger.

Zögerlich und scheu, auf eine Antwort wartend, hob sie den Blick wieder etwas, ein kleines Stück zumindest, gerade so weit, dass sie die Fähe ihr gegenüber vor sich sehen konnte.


Wörter: 450

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10.10.2018, 12:52
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Engelspfote



Trauer erfasste Kennocha, als sie auf die gebrochen wirkende GEstalt vor sich sah. Die weiße Fähe hatte sich aufgerichtet, wagte es jedoch nicht näher zu kommen. Alles in ihr sagte ihr, dass sie dem fremden Wolf helfen sollte und sie nicht aus dem Revier vertreiben sollte. Konnte eine der Herden so skrupellos sein? Oder war die fremde Fähe nur eine gute Schauspielerin, die alles tat, um an Informationen zu kommen?
Auch das wagte Kennocha nicht zu denken. Etwas an der Aura der Fremden ließ sie innehalten. Es war mehr ein Gefühl als gewissheit, doch sie vertraute darauf. 
Kennocha ließ sich nieder und betrachtete die Fremde, selbst liegend, den Kopf hoch erhoben. 
Ja, hier ist das Rudelgebiet der Fenrir Ano. Die Herden sind verstreut, aber auch hier gibt es mehrere im Stillreich. Bist du neu hier? Unsere Grenzen sind markiert und sollen Fremde warnen, wenn diese nicht nach Schutz suchen. 
Ich bin Kennocha, die aktuelle Leiterin des Rudels. Ich kümmere mich in der Abwesenheit meines Ziehsohns Ruari um das Rudel. Mit wem habe ich das Vergnügen?

Sie versuchte alles, um die Unsicherheit der fremden Wölfin zu verringern. Die gestotterten Worte machten ihr klar, dass sie auch noch einen weiten Weg vor sich haben würde.
Es steht dir frei zu gehen. Doch hier an der Grenze ist es noch nicht gefährlich. Du kannst auch gerne hier ausruhen und uns danach verlassen. Oder dich uns anschließen. 
Eine zweite Chance. Das wollte sie geben. Jeder hatte sie verdient, deswegen war es ihr auch besonders wichtig. 
 


Wörter: 282

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18.10.2018, 14:32
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Kennocha


Sichtlich überfordert mit der Flut an Informationen, die auf sie einstürzten drückte sie den Kopf wieder in den Waldboden und versuchte das neu erlangte Wissen zumindest halbwegs zu verarbeiten. Wenigstens Fenrir Ano verstand sie jetzt, offensichtlich war das einfach der Name des Rudels. Aber was waren das für Herden von denen sie sprach?
Als die Weiße fragte,ob sie neu hier wäre schielte Engelspfote etwas zu ihr rüber und bemerkte, dass sich die andere wieder hingelegt hatte, wenngleicht sie aufmerksam blieb. "Ich, ja, nein, ich, eigentlich weiß ich gar nicht wo ich bin..." Sie hatte den Kopf wieder leicht gehoben, fühlte sich aber noch immer alles andere als sicher.
Die Grenzen sind markiert, aber wie? Woran sollte Engelspfote erkennen, dass sie eine Grenze überschritten hatte, wenn sie nicht einmal wusste, woran man das erkennt? "Es, es tut mir leid, ich kenne mich mit sowas nicht aus." Gegen Ende des Satzes wurde ihre Stimme leiser, erstarb fast. Wieder kamen die Erinnerungen zurück. Womit kannte sie sich denn aus? Mit überhaupt gar nichts, so war es doch. Heilen sollte sie können, aber nicht einmal das konnte sie. Ihr Blick war wieder gen Boden gerichtet und sie kämpfte gegen die Trauer und die Verzweiflung an.
Engelspfote war mehr als dankbar, dass die Weiße sie aus ihren Gedanken holte und sich als Kennocha vorstellte. Wer Ruari war wusste sie auch nicht, aber sie nahm einfach einmal an, dass er der Leiter des Rudels sein musste. "Engelspfote", flüsterte sie ihren eigenen Namen als Antwort. Sie hoffte inständig Kennocha hätte es gehört. Sie mochte ihren Namen nicht. Sie sah in ihm den Grund für ihr bisheriges Leben. Ein Leben, dem sie nicht viel Gutes abgewinnen konnte, in dem sie sich lediglich sinnlos vorkam, nicht mehr und nicht weniger.

Sich ausruhen, und danach gehen. Wollte Engelspfote das? Eigentlich nicht. Würde sie sich hier ausruhen, würden doch bloß die Stimmen, das Geflüster und die Blicke zurückkommen. Alle Erinnerung wäre wieder da, alles wovon sie doch eigentlich davon lief. Und dann würde sie wieder anfangen zu laufen, solange bis sie in das nächste Rudelgebiet lief, oder gar schlimmer, in das gleiche wieder hinein, doch diesmal ohne vorher aufgehalten zu werden.

Aber der zweite Satz war es, der sie den Kopf fast ruckartig heben ließ, für einen kurzen Moment keimte Hoffnung in ihren Augen auf. Hier wäre sie nicht die einzige Weiße, vielleicht könnte man ihr auch Tipps geben, wie sie das mit der Heilung hinbekommt. Doch so schnell wie die Hoffnung kam verschwand sie auch wieder und ein Schatten der Trauer legte sich in ihren Blick als sie den Kopf wieder senkte. "Ihr hättet doch gar nichts von mir. Ich kann doch überhaupt nichts..." Wieder bahnten sich Verzweiflung und Trauer ihren Weg und ließen ihre Stimme langsam brechen.
Was wollte schon irgendjemand mit ihr? Selbst wenn sie ihr helfen könnten, Engelspfote wäre nie gut darin ihre Fähigkeiten einzusetzen. Schließlich hatte sie es bisher nicht einmal ansatzweise hinbekommen.


Wörter: 570

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18.10.2018, 22:10
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Engelspfote
Kennocha fragte sich, was dieser armen Seele passiert war, dass sie nun so verängstigt und unsicher war. Waren es andere Wölfe gewesen? Doch schon nach kurzer Zeit wurde ihr auch klar, dass sie wohl blind durchs Leben laufen musste.
Du bist im Stillreich. Es ist ein magischer Ort, auch wenn es wohl keine Magie hier gibt. Sie würde der anderen Fähe nicht offenbaren, dass sie selbst eines dieser Magiebegabten Wesen war, die sie gerade erwähnt hatte.
Hier leben vorwiegend Pferde. Diese anzufallen ist aber alleine meist keine gute Idee, denn sie sind sehr wehrhaft. Einige Wölfe haben sich ebenfalls einer der Herden angeschlossen. Insgesamt gibt es vier Herden und unser Rudel.
Aufmerksam betrachtete sie die andere Wölfin. Ihre ganze Haltung, ihr Gestotter, Kennocha würde ihr gerne Helfen, doch auch ihre Möglichkeiten hatten Grenzen. Sie musste an andere Mitglieder denken, die auch unsicher oder ängstlich gekommen waren.
Du müsstest es riechen, wenn du etwas darauf achtest. Die Duftspuren markieren unser revier, wie auch die Pferde haben ihre Möglichkeiten, versuchte Kennocha der Wölfin zu helfen. Sie schien es wirklich nicht zu wissen, doch wie hatte sie bisher überlebt? Das kam ihr immer unwahrscheinlicher vor, doch lag die Wölfin zu ihr, die sich als Engelspfote vorstellte. Eigentlich ein schöner und erhabener Namen, nur das er so gar nicht zu der Gestalt passte, die nun vor ihr war.
Engelspfote erinnerte sie ein wenig an junge Welpen, die noch nichts von der Welt kannten. Doch sie musste schlimmes gesehen haben, wenn sie sich selbst jetzt noch nicht entspannen konnte.
Wieder wurde ihr Herz schwer, als sie die Antwort auf ihr Angebot vernahm.
Jeder kann etwas. Und wenn du etwas anderes lernen möchtest, kann dir das Rudel dabei helfen. Wenn du es wirklich willst.
Kennocha hatte die kurze Hoffnung in den Augen der jüngeren Wölfin gesehen. Immer wieder traf sie auf Hunde und Wölfe, die so schlecht von sich dachten, es war wirklich traurig. Sie konnte nur versuchen, ihnen zu helfen, wenn diese das auch wollten.
Nun lag es an Engelspfote.


Wörter: 354

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04.01.2019, 11:36
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Kennocha



"Keine Magie?", Engelspfote hob neugierig den Kopf. Mit großen hoffnungsvollen Augen sah sie die andere Fähe an. Für einen kurzen Moment vergaß sie alles, was sie verfolgte, all die Stimmen und die Verzweiflung. "Keine...", sie stockte, sollte sie wirklich fragen? Doch die Neugier siegte: "Keine Wölfe die geboren werden mit der Kraft andere zu heilen, keine ... Engel?" Das letzte Wort sprach sie deutlich leiser aus. Wenn es stimmte, wenn man das hier nicht kannte? Vielleicht hatte sie hier eine Chance? Wenn es so etwas hier nicht gab, dann würde niemand etwas von ihr erwarten, was sie nicht konnte.

Der übrigen Erklärung Kennochas schenkte sie nur wenig Aufmerksamkeit. Sie würde sich die Informationen so oder so nicht alle merken können. Außerdem wollte sie nicht schon wieder nachfragen, sie kam sich sowieso schon viel zu dumm vor. Was auch immer diese Pferde waren, es gab hier viele von ihnen und sie waren gefährlich. Engelspfote konnte sich nicht errinnern schon einmal von diesen Wesen gehört zu haben. Aber sie würde sich fernhalten, sobald sie herausfand wie diese heißen. Ein leichtes Nicken, war alles was sie als Antwort gab.

Duftspuren, das klang sinnvoll. "Ich, das wusste ich nicht, aber es stimmt, es riecht anders hier als in, als in, in meinem Rudel." Engelspfotes stimme brach am Ende des Satzes und sie senkte den Blick wieder. Nicht nur, dass sie das mit den Duftspuren nicht wusste, was ihr durchaus etwas peinlich war, es schien so selbstverständlich davon zu wissen, sie merkte auch wieder, dass dies nicht ihr Rudel war. Sie gehörte hier nicht hin und jetzt hatte Kennocha das Wissen, dass sie einem anderen Rudel angehörte, jetzt hatte sie wohl überhaupt keine Chance mehr.

Die Stimmen waren wieder da, lachten sie aus. Die Verräterin, die ihre Aufgaben nicht erfüllt hatte und die nun an der Flucht scheiterte. Sie wollte sich die Ohren zuhalten, doch es würde nichts bringen, sie würden nicht gehen, sie waren in ihrem Kopf, hatten sich festgesetzt. Die vermutlich aufbauenden Worte Kennochas machten es nicht besser. Engelspfote spürte die Tränen in ihren Augen während die Stimmen sie weiter auslachten, mit aller Kraft kämpfte sie gegen diese an und sprach mit schwacher Stimme. "Ich nicht, ich... kann nichts, gar nichts, überhaupt nichts..." Traurig schüttelte sie den Kopf.
Aber lernen, konnte das gehen? Konnte sie etwas lernen? "Aber.. Meinst du das wirklich? Also das auch ich etwas lernen kann?" Ihre Stimme war immer noch schwach, noch immer glitzerten Tränen in ihren Augen, gegen die sie sich wehrte, doch eine leichte Hoffnung hatte sich erneut dazu gesellt. Die Stimmen waren leiser geworden. Engelspfote hatte wieder etwas Abstand gewonnen.


Wörter: 460

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08.01.2019, 21:18
1
Geschlossen