Stillreich » Adoyan Enay » NP Trainingsplatz der Kämpfer #1
» Lisa
my name is sue, how do you do?


VornameLisa Sue
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RPG-BeiträgeØ 447 Wörter
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Aktivität100%


Prag läßt nicht los.
Dieses Mütterchen hat Krallen.
Franz Kafka




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Nebenplayort!


Wörter: 1

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05.11.2014, 13:25
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tear



von hier an übernommen/gespielt von Eule.

Viele Monate waren bereits ins Land gezogen, seit er zu den Adoyan Enay zurückgekehrt war. Auch Raphael's Tod lag nun eine gefühlte halbe Ewigkeit hinter ihnen und Jason hatte das Gefühl, dass die Taubheit, welche dieser Verlust in den Reihen der Herde hinterlassen hatte, langsam aber sicher nachließ. Er konnte spüren, dass das Leben in ihre Reihen zurückkehrte. Die Flut ging zurück; was folgte war die Ebbe. Nur die Leere in seinem Inneren war trotzdem geblieben. Er hatte den Verlust noch nicht überwinden können, hatte den Schmerz darüber tief in sich eingesperrt und beschloss, ihn niemals wieder freizulassen. Doch er pochte, stach und brannte - immer und immer wieder. Jason war keiner der großen Gefühle; doch seine Bindung zu Raphael war tief und innig gewesen auf seine ganz eigene spezielle Art und Weise. Nichts und niemand würde das Loch, welches sein Tod hinterlassen hatte, jemals füllen können.
Doch Selbstmitleid war etwas, was in Jason's Wortschatz nicht zu finden war. Er ließ sich nicht gehen, blickte noch immer fokussiert nach vorne und in die Zukunft, die ihnen allen bevorstand. In all seiner Lebenszeit hatte Jason gelernt, nicht in der Vergangenheit zu schwelgen, sich nicht von ihr fangen oder beeinflussen zu lassen. Er kannte das Ziel und wusste, welchen Weg er zu gehen hatte. Das war er den Adoyan Enay schuldig. Das war er Raphael und all seinen Gleichgesinnten schuldig. Dass er trotz all der Rückschläge nicht von diesem Weg abgekommen war, erfüllte Jason mit Zufriedenheit und Zuversicht. Und er war sich sicher, dass Raphael es ihm hoch anrechnete - völlig gleich, wo er nun war.

Es war ein rauer, nass-kühler Morgen. Es war noch früh, als Jason sich auf den Weg zum Trainingsplatz machte. Für heute hatte er sich dort mit Tear verabredet um das weitere Vorgehen, hinsichtlich ihrer Ausbildung, zu besprechen. Bisher war er all ihren Annäherungsversuchen seit seiner Rückkehr ausgewichen und hatte sie abermals sanft aber dennoch entschlossen zurückgewiesen. Er mochte auf sie womöglich einen herzlosen, unterkühlten Eindruck machen - doch insgeheim war da nur Furcht, die ihn dazu trieb, sie abzuweisen. Er hatte Angst, dass sie ansonsten eine Grenze überschritten, die sie nicht überschreiten durften. Zudem waren sämtliche Bindungen - seien sie nur freundschaftlich oder gar tiefergehender - einfach nicht sein Ding. Das war nicht der Grund für seine Existenz, das war nicht seine Aufgabe. Darin war nicht gut. Seine Gleichgültigkeit mochte Tear durchaus strafen; aber vielleicht würde sie irgendwann erkennen und verstehen, warum er das tat. Dass er es nicht tat, um ihr zu schaden. Sondern viel mehr, um sie zu schützen.
Der Trainingsplatz wirkte verlassen und verwahrlost. Jason sah dieser kleinen Ebene, umrandet von dichten Tannen und Kiefern, sofort an, dass sie schon lange nicht mehr besucht oder gar genutzt worden war. Kummer überfiel ihn, doch er schüttelte ihn ab. Es ging nicht darum, das zu kritisieren, was nicht gemacht wurde sondern darum, es zu ändern. Jason hatte schon vor langer Zeit gelernt, sich von seinem Umfeld nicht negativ beeinflussen zu lassen - eine Fähigkeit, die nicht vielen zu Teil wurde.
Tear war noch nicht hier. Doch das verwunderte ihn nicht. Jason war, wie so oft, viel zu früh. Er hatte sicher gehen wollen, dass er vor ihr hier war. Die Vorstellung, dass er derjenige sein musste, der auf sie zuging, hatte ihn verunsichert. Die Stimmung zwischen ihnen war angespannt, unergründlich. Und er wollte schlicht und einfach nicht der Auslöser dafür sein, dass all das, was zwischen ihnen war, im negativen Sinne kippte. Er wollte sich seine Schwäche weder eingestehen, noch sie jemandem - insbesondere Tear - zeigen. Er wollte stark, selbstsicher und entschlossen wirken, wenn er hier auf sie wartete.
Und er wollte ihr insbesondere das gewohnte Bild präsentieren, wenn sie hier auftauchte: er thronte in der Mitte dieser kleinen Ebene, eindrucksvoll und imposant, und nahme damit den gesamten Trainingsplatz ein; zog alles und jeden in seinen Bann. Er wollte der unaufdringliche Mittelpunkt sein, der sich problemlos in das Gesamtbild einfügte.
Ein leises, tonloses Seufzen perlte über seine Lippen, als er abermals an die Schimmelstute dachte. Wie absurd es doch war, dass sie sich so tief in sein Bewusstsein geschlichen hatte, ohne dass er die Kontrolle hierüber besessen hatte. Und Kontrolle war etwas, was Jason bekanntlich höchst ungern abgab.



20.11.2016, 15:36
» Tear
schneewittchen.

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Jason


Mit zusammengekniffenen Augen hatte Tear die neusten Ereignisse bei den Adoyan Enay beobachtet. In der Regel hielt sie sich nicht mehr in der Mitte des Herdengebietes auf, sondern eher an den Grenzen, in der Nähe von Orten, die sie fast unscheinbar erscheinen ließen. Manchmal fragte sie sich, ob sie sich selbst einfach zu wichtig nahm, ob die Beobachtungen die sie machte, wirklich irgendeine Art von Bedeutung hatten, aber die meiste Zeit arbeitete sie wie immer, nahm alles was um sie herum passierte in sich auf und merkte es sich für später. Die neu eintreffenden Engel betrachtete sie mit Misstrauen, Illiums ab und an vorkommendes Verschwinden begutachtete sie mit Verwunderung, Hybrid Theorys plötzliche Anwesenheit nach seinem vermeintlichen Tod ließ sie stutzen. Doch sie schlussfolgerte nicht daraus, ließ die Dinge einfach um sie herum geschehen. Sie wusste, dass die Adoyan Enay sich auf einen Krieg vorbereitete, auch wenn momentan überraschend wenig von ihrer Gegenseite kam. Andererseits, konnten sie das denn wirklich wissen? Sie selbst hatte zugegeben, noch nicht für einen Auftrag bei den Gaistjan Skairae bereit zu sein. Sie war zu schwach, nicht trainiert. Ein Angriff und sie wäre vermutlich außer Gefecht gesetzt. Weshalb sie sich heute auch mit Jason treffen würde. Ein merkwürdiges Kribbeln fuhr durch ihren Körper und irgendetwas schnürte ihr, wie üblich, die Kehle zu, wenn sie an den Rappen dachte. Wütend und stur starrte sie weiter geradeaus, als würde sie gerade nicht innerlich zergehen. 

Vor Raphaels Tod hatte sie ihre Gefühle für den Engel gut leugnen können. Wirklich oft hatte sie ihn damals ja auch nicht gesehen. Die Angst jedoch, die sie erfüllt hatte, als man ihr von dem Tod des Erzengels berichtet hatte, hatte sie nicht leugnen können. Nicht eine Sekunde lang hatte sie gezögert ihren Auftrag abzulegen und kopflos zurück zu den Adoyan Enay zu stürmen. Die zwei Tage die sie unterwegs gewesen war, hatten ihr fast den Verstand geraubt und als sie Jason dann wohlauf gesehen hatte... Wütend über sich selbst schüttelte sie Augen verdrehend den Kopf. Sie war eine Idiotin, eine Närrin, aber zur selben Zeit war an den Dingen die passiert waren und die sie getan hatte nichts zu ändern. Dennoch, die Tatsache, dass sie Jason heute wiedersehen würde war... unangenehm. Sie wollte Zeit mit ihm verbringen, sie liebte es sich mit ihm zu unterhalten, noch dazu wollte sie nichts dringender, als sich endlich zu beweisen. Sie wollte den Adoyan Enay helfen, Dinge herausfinden, die für sie nützlich sein konnten, aber das war ein gefährliches Unterfangen und dafür brauchte sie Jasons Hilfe. Die sie auch gerne annahm, egal wie sehr sie sich jetzt auch quer zu stellen schien. Seufzend sah sie noch einmal zu ihrer geliebten Herde, musterte jedes einzelne Mitglied, ehe sie kopfschüttelnd umdrehte und sich auf den Weg machte. Sie zu beschützen war ihre oberste Priorität, weshalb sie auch so dringend Informationen über die Gaistjan Skairae brauchte. Und Niemand außer sie und Jason waren momentan dazu bereit. Wenn sie ehrlich war, war nicht einmal sie bereit dazu, denn wie sie bereits Jason, Illium und all den anderen erklärt hatte, ihre Kampferfahrung war gleich Null. Das Ziel war es natürlich, nicht entdeckt zu werden, aber sollte etwas passieren, musste sie vorbereitet sein. 
Mit bestimmten Schritten lief sie in die Richtung des Trainingsplatzes, den sie traurigerweise noch nie betreten hatte und blieb ein wenig verdutzt stehen, als sie einen ersten Blick darauf warf. Man merkte, das Raphaels Tod sie alle mitgenommen hatte, denn hier war mit Sicherheit lange Niemand mehr gewesen. Seufzend lief sie weiter, versuchte die gewaltige Präsenz Jasons erst einmal auszublenden. Tear versuchte sich an einem aufrichtigen Lächeln in seine Richtung, doch dieses auf ihren feinen Zügen zu halten, erschien ihr fast unmöglich. Die Zeit schien sich in die Länge zu ziehen und jeder Schritt war eine Qual. Als sie sich endlich bei dem stolzen Hengst einfand schnaubte sie, ob aus Erleichterung oder blanker Panik war ihr selbst unklar. Kurz ließ sie einen prüfenden Blick über das schwarze Haupt ihres Trainers gleiten. Er hielt sich zu aufrecht, wich ihrem Blick aus, schien zu selbstbewusst. Er verbarg etwas vor ihr und die Schimmelstute konnte sich in etwa denken, um was es sich handelte. Sie würde nicht fragen und nicht nachbohren, dennoch legte sich ein zartes Lächeln auf ihre Züge. Sie hatte einen guten Lehrer, früher wären ihr diese kleinen Veränderungen niemals aufgefallen. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass ihr Blick viel zu oft als nötig an Jason hing. 

"Guten Morgen.", brachte sie schließlich hervor, nickte als eine weitere Art von Begrüßung, auch wenn sie bereits seit einer lächerlich langen Zeit stillschweigend neben Jason stand. Sie wollte nach seinem Befinden fragen, ihm beistehen, aber andererseits wollte sie ihm erst einmal den benötigten Freiraum geben. "Ich weiß, wir sollten das alles nicht überstürzen, aber dieser Auftrag ist wichtig... Womit fangen wir an?" Tear wollte tatsächlich nicht, dass sie sich zu schnell in die ganze Sache hinein stürzten und letztendlich wichtige Dinge übersahen oder ihre Ausbildung zu überstürzt abgeschlossen wurde. Dennoch war es auch wichtig, dass sie Faithless etwas voraus hatten, herausfanden was er plante und wie sie selbst weiter vorgehen mussten. Den goldenen Mittelweg zu finden wäre vermutlich ein guter Plan.


Wörter: 999

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20.11.2016, 16:45
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tear



Der stetige Wandel, welchen sie durchlebten, wurde Jason lästig. Er ertappte sich heute schon wieder bei dem Gedanken, dass es ihm zu viel wurde. Dass er keinen Nerv mehr dafür hatte, abzuwägen und zu analysieren. Ständig in Bereitschaft zu sein, niemals zur Ruhe zu kommen. All die schlaflosen Nächte hatten ihm sämtliche Energie geraubt. Jason wusste nicht, wie beispielsweise Illium mit diesem Druck umging. Oder die anderen Engel. Auf ihren aller Schultern lastete eine unglaubliche Last, eine enorme Verantwortung welche sie vermutlich kaum zu tragen vermochten. Zumindest empfand Jason es so. Allerdings hatte er natürlich noch mit keinem der anderen Engel darüber gesprochen; zudem hatte er auch nicht vor, sich jemandem anzuvertrauen. Die Gefahr, sich als Schwächling herauszukristallisieren, war ihm dabei zu groß. Er wollte nicht das Gespött der Adoyan Enay werden! Außerdem war Jason ohnehin für seine Verschlossenheit bekannt; niemand würde jemals von ihm erwarten, dass er sich jemandem anvertraute. Völlig gleich, worum es ging. Lieber sollten sie ihn für ein gleichgültiges, herzloses Arschloch halten, als zu wissen, was wirklich in ihm vorging. Wie sensibel er insgeheim war, wie feinfühlig und emotional. Sie sollten nur sein Selbstbewusstsein bewundern, nicht erkennen, wie verunsichert auch er in den letzten Monaten gewesen war. Auch ihn ließ dieser Wandel, all diese Veränderungen nicht kalt. Auch er fürchtete sich vor dem, was vor ihnen lag. Es gab nur einen entscheidenden Unterschied: Jason teilte diese Emotionen nicht. Mit niemandem. Er sperrte sie in sich ein, setzte sich alleine mit ihnen auseinander. Es war sowas, wie sein heiligstes Geheimnis.

Seine Gedanken drohten immer weiter abzudriften, sich in den unendlichen Weiten seiner Fantasie, sich in seinem dunklen Abgrund zu verlieren, doch als Tear den Trainingsplatz betrat, war plötzlich alles wieder glasklar. Sein Gedankenstrang brach ab, sein Blick fokussierte sich augenblicklich wieder und umschlang ihre zarte Gestalt. Ihre Schritte wirkten ruhig und gleichmäßig; doch Jason glaubte ihre Anspannung förmlich zu spüren. Tear wirkte zwar nicht unbedingt bedrückt, machte aber auch keinen durchweg fröhlichen Eindruck. Jason fragte sich einen Augenblick lang, ob es an ihm lag. Ob sein Verhalten dies herausbeschwört hatte oder ob es einfach nur Zufall war. Er hätte sie ganz einfach fragen können, traute sich aber nicht. In dieser Hinsicht war der Rappe alles andere als mutig; viel zu sehr fürchtete er sich vor dem, was Gefühle anrichten konnten. Er hatte in seiner Vergangenheit hautnah erlebt, wie solche Bindungen enden konnten. Und er hatte sich damals geschworen, dass er selbst sowas niemals würde zulassen.
"Guten Morgen," erwiderte er höflich distanziert, nachdem Tear ihn begrüßte. Ihm war nicht entgangen, dass sie einige Atemzüge zu lang einfach nur neben ihm verharrt hatte, ehe sie ihre Stimme erhob. Doch Jason störte sich nicht daran - in seinen Augen machte die Helle ohnehin beinahe alles richtig. Sie war für ihn regelrecht die Verkörperung von Perfektion. Ihr zartes Lächeln war ihm sofort ins Auge gefallen und hatte eine kurze Wärmewelle in seinem Körper freigesetzt; seine Miene war jedoch undurchlässig geblieben. Er durfte sich nicht von äußeren Eindrucken beeinflussen lassen. Er durfte nicht zulassen, dass Tear ihn schwach machte. Und dennoch war Jason töricht genug, um ihr ebenfalls ein mattes Lächeln zu schenken.
Tear überraschte ihn ein wenig damit, dass sie sich sofort auf die 'Arbeit' konzentrierte. Seltsamerweise hatte der Rappe durchaus damit gerechnet, dass sie sich nach seinem Befinden erkundigen würde. Vielleicht danach, wie es ihm mit dem Verlust von Raphael erging. Doch die Schimmelstute schwieg das Thema tot; vermutlich, um ihn nicht zu bedrängen. Jason wusste, dass Tear feinfühlig genug war um zu erkennen, dass der Dunkle mit Aufdringlichkeit nicht umzugehen wusste. Und trotzdem war er in der Tat enttäuscht, dass sie nur rein geschäftlich hier war. Aber er sah auch ein, dass es so besser war. Viel besser. Für sie beide.
"Willst du erst ein wenig Theorie durchsprechen oder direkt zu Praxis übergehen?" Seine Stimme klang kühl und hart, zerschnitt die Luft zwischen ihnen wie eine scharfe Messerklinge. Sämtliche Wärme - sofern man dabei überhaupt von Wärme sprechen konnte - verschwand aus seiner Miene. Jason verwandelte sich zu dem, was nun von ihm erwartet wurde: ein knallharter Geschäftsmann, ein konzentrierter Lehrer. Für private Dinge war keine Zeit; durfte keine Zeit sein. Seine Aufgabe war lediglich, Tear fit zu bekommen. Ihr sein Wissen zu vermitteln, seine Erfahrungen mit ihr zu teilen. Jason musste also endlich aufhören, sich von anderen Dingen ablenken zu lassen. Denn das würde ihm früher oder später gefährlich werden - und ihr auch.



20.11.2016, 22:28
» Tear
schneewittchen.

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Jason


Tear spürte wie Jason sich anspannte, nahm jede kleinste Bewegung des Rappen unterbewusst war. Doch viel schlimmer als seine verspannten Muskeln, war seine kalte, schneidende Stimme, die in totalem Kontrast zu dem vorherigen Lächeln stand. Die kleine Schimmelstute starrte tapfer geradeaus und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Vermutlich wusste Jason ohnehin schon, was sie für ihn empfand. Vermutlich wusste das bereits jeder der Adoyan Enay, doch Tear hatte damit abgeschlossen, dass sie ihre Gefühle nicht ändern konnte. Was sie wirklich daran verachtete war, wie sie sie handeln ließen. Kopflos, unüberlegt, ohne jegliche Rationalität. Die Liebe an sich wollte sie nicht länger verleugnen. Sie freute sich wenn sie den Rappen sah, auch wenn sich seit langer Zeit kein wirkliches Lächeln mehr auf ihrem Antlitz abgezeichnet hatte. Ihr Herz schlug schneller und sie spürte, wie sie förmlich aufblühte. Vermutlich hätte sie alles für den Engel getan und genau das machte ihr Angst. Es war töricht so zu denken. So bereit zu sein, nach den eigenen Gefühlen zu handeln. Vermutlich sah sie für andere aus wie eine Idiotin, vielleicht sogar für Jason, aber sie richtete sich auf und hob stolz ihren Kopf an. Musste sie sich wirklich dafür schämen, so für Jason zu empfinden? Sie musterte ihn kurz aus dem Augenwinkel, ignorierte dabei, wie sich die Stille langsam über sie legte. Er brachte sie um den Verstand, aber gleichzeitig stärkte er sie auch. Mit einem leisen Räuspern stellte sie sich nun vor Jason, verließ den Platz an seiner Seite, um ihm gut in die Augen blicken zu können.

Als sich ihre Blicke trafen, überkam sie kurz eine Schauer. Wärme erfüllte sie und sie wand kurz widerwillig und beschämt den Blick ab. Vielleicht hätte sie doch einfach weiterhin neben dem Rappen stehen bleiben sollen, dann hätte sie wenigstens diese lästige Angelegenheit kurzzeitig ignorieren können. Mit einem tiefen Atemzug sah sie wieder zu ihrem 'Mentor', der nun vollkommen in seiner Rolle aufzublühen schien und nickte ihm zaghaft zu, um ihm zu zeigen, dass sie nun bereit war. 
"Ich denke die Theorie wäre zunächst ganz hilfreich." Soviel Tear sich auch von anderen abgeschaut hatte, Wissen war nach wie vor Macht. Sie wusste zu wenig von den Grundlagen, um sich wirklich damit befassen zu können. Sie wusste wie man zuschlug, sich in dem Mähnenkamm seines Gegners verbiss, aber nützliche Tipps dazu kannte sie keinesfalls. Die Stille die sich erneut über sie legte war furchtbar unangenehm und Tear schluckte schwer. Zaghaft verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, schaute sich auf der Lichtung um, so wie sie es in den letzten Minuten vermutlich schon tausende Male getan hatte. Die Situation war ihr unangenehm. Mehr als unangenehm und sie glaubte nicht, dass sie sich die Spannung die zwischen ihnen in der Luft lag nur einbildete. Vorsichtig sah sie wieder zu ihm auf, wäre bei seinem durchdringendem Blick beinahe zurück gezuckt, konnte sich aber gerade noch beherrschen. Normalerweise tauschten sie Blickwechsel aus, die - zumindest für sie selbst - unergründlich schienen. Sie waren voller Wärme, aber unterschwellig spürte Tear, dass dort noch etwas anderes war. Jetzt sah Jason voller Kälte auf sie herab und Tear wäre am liebsten sofort zu Boden gegangen, doch sie blieb standhaft, erwiderte Jasons Blick ohne noch einmal von ihm fort zu blicken.

"Jason." Ihre Stimme war leise, aber fest, klang leicht nach in der Stille, die sie umhüllte. Sie wusste selbst nicht, woher sie den Mut nahm plötzlich zu sprechen. Im Moment fühlte sie sich komplett nackt, als würde Jason bis in ihr Innerstes sehen können und Tear wusste nicht ob sie sich ihm komplett offenbaren wollte. Für einen Augenblick verlor sie sich noch in den Tiefen von Jasons Augen, ehe sie beschämt die Ohren zurück legte und zur Seite schielte. Sie war wohl doch nicht stark genug. Noch nicht. 
Tear hatte vollkommen aus den Augen verloren, weshalb sie eigentlich hier waren. Was immer zwischen ihnen stand, es war vermutlich besser es jetzt zu klären, als dass es irgendwann zwischen sie geriet, wenn sie sich gerade auf einer Mission befanden. "Du bist ein Engel, nicht wahr?" Die Frage hatte ihr ewig auf der Zunge gelegen und während sie die Antwort durch zahlreiche Gerüchte des Stillreiches bereits ahnte, wollte sie die Antwort von Jason hören. Sie hatten sich seit Tear es das erste Mal angesprochen hatte nicht mehr darüber unterhalten. Die Zeit hatte es sie vermutlich beide vergessen lassen, aber diese eine Frage nagte immer noch an ihr. Mittlerweile wusste sie durch zahlreiche gesprächige Leute, wie die Adoyan Enay aufgebaut war, was für eine Macht sie da eigentlich führte und Tear hatte keine Angst davor. Sie verstand, dass diese Wesen sie überdauern würden. Um Jahrzehnte, Jahrhunderte, dass sie kräftiger waren, als sie es jemals sein würde, aber das Jason zu ihnen gehörte... 

Angestrengt studierte sie den Frost, der sich zwischen ihren Hufen gebildet hatte. Sie wagte nicht zu dem Rappen auf zu schauen. Sie vertraute ihm genug, um zu wissen, dass er ihr niemals schaden würde, aber sie hatte Angst vor der Wahrheit, die sie in seinem Blick finden würde.
 


Wörter: 994

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06.01.2017, 12:59
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tear



Es war erstaunlich, aber jemand war einem nur so lange egal, wie man nichts von dessen Gefühlen wusste. Jason hatte nie mit jemandem eine engere Bindung eingehen wollen - und es war ihm bislang leicht gefallen, weil ohnehin niemand daran interessiert gewesen war. Doch in den letzten Monaten hatte sich das geändert. Tear war in sein Leben gestolpert und er hatte zu spüren begonnen, dass ihr mehr an ihm lag, als sie zugeben wollte. Und dass sie ihn aufrichtiger mochte, als andere. Vielleicht beruhte das sogar auf Gegenseitigkeit.
Der Rappe hatte lange versucht, diese Wahrheit zu leugnen. Er hatte sich nicht eingestehen wollen, dass er gemocht wurde. Ausgerechnet von ihr. Wo er doch bislang nicht unbedingt nur Freundliches für sie übrig gehabt hatte. Oftmals hatte sie unbeabsichtigt seine Launen zu spüren bekommen; Jason hatte mit aller Macht versucht, Tear auf Abstand zu halten. Als er realisiert hatte, dass sie mehr in ihm sah, hatte er begonnen, sie mit Ablehnung und Zurückweisung zu strafen. Doch selbst das hatte die Meinung der zierlichen Vollblüterin nicht mehr geändert. Und insgeheim bewunderte Jason sie für diese Stärke, für diese Entschlossenheit, die sie an den Tag legte. Und es schmeichelte ihm, so sehr es ihn auch beunruhigte.

Die Helle kam mit selbstsicheren Schritten auf ihn zu - egal, was gerade in ihr tobte, sie wusste es zu verstecken. Tear ließ sich nichts anmerken, wirkte ruhig und gefasst. Jason hingegen verkrampfte sich ungewollt und spürte die Unbehaglichkeit, die ihn fest im Griff hielt. Einerseits wollte er ihr aus dem Weg gehen, um sich ihr nichts ausgesetzt zu fühlen und andererseits freute es ihn, sie zu sehen. Sie sah gut aus. Gesund und wohlgenährt trotz des ungewöhnlichen harten Winters, den sie hinter sich hatten. Jason war überzeugt davon, dass der Frühling nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ. Höchstens noch ein oder zwei Monate.
Während sie sich schweigend gegenüberstanden und sich ansahen, konnte der Dunkle spüren, wie unangenehm diese Situation auch für Tear war. Das helle Mädchen war angespannt und nervös. Sie wusste vermutlich nicht, wie sie sich in seiner Gegenwart verhalten sollte. Vielleicht aus Furcht, sie könnte etwas falsches tun oder sagen - vielleicht war es aber auch die Intension, ihm gefallen zu wollen. Doch das tat sie ohnehin, auch wenn sie sich dessen ganz gewiss nicht bewusst war. Jason hingegen stand steif und stark vor Ort, sah starr auf sie hinab und versuchte, sich seine eigene Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Er wollte ihr Ruhe und Gelassenheit vermitteln, sie damit aus dem Feuer der Emotionen retten - er wollte, dass sie beide auf dem Boden der Tatsachen blieben und sich nicht von ihren Gefühlen beeinflussen oder leiten ließen. Jason wollte stark, für sich aber in erster Linie auch für Tear.
Dass sie sich erstmal für die Theorie entschied, überraschte den Rappen nicht. Er nickte knapp. Es war die klügere Entscheidung. Auch für ihn. Damit könnte er Zeit schinden, zur Ruhe kommen. Sich quasi anklimatisieren. Auch ihm würde diese Ausbildung einiges abverlangen. Auf jeder Ebene. "Wenn du eine gute Spionin sein willst, musst du viel dafür tun. Es bedeutet viel Arbeit und viele Opfer, die du bringen musst. Du wirst ein Teil deines eigenen Lebens aufgeben müssen, um gut in dem zu sein, was du tust. Es wird dein Leben maßgeblich verändern. Bist du dir dessen wirklich bewusst? Möchtest du das wirklich, Tear?" Eigentlich war es nicht seine Aufgabe, sie zu warnen. Eigentlich durfte er das gar nicht tun. Die Adoyan Enay konnten jeden helfenden Huf gebrauchen - und gerade gute Spione fehlten ihnen. Doch Jason brachte es nichts übers Herz, die Schimmelstute ins Verderben laufen zu lassen, ohne sie zu warnen. Er wollte sich nie vorwerfen müssen, dass er nicht wenigstens versucht hatte, sie auf den richtigen Weg zu bringen. Sein eindringlicher, plötzlich mit einem Anflug von Wärme gefüllter Blick, ruhte eingehend in ihrem.

Jason. Er zuckte unter ihrer Stimme zusammen. Sein Name klang aus seinem Mund so rein und schön - ganz anders, als er es selbst wahrnehmen wollte. Nervös spitzte er die Ohren und sah sie an. Der klang ihrer Stimme, die Unsicherheit in ihrem Blick - all das  verriet ihm, dass sie ihm eine unangenehme Frage stellen wollte. Und, dass sie nun mental betrachtet diesen Trainingsplatz vorrübergehend verlassen hatten. Der Rappe wurde unruhig. Private Themen lagen ihm nicht. Er sprach nicht gern über sich oder über das, was er dachte oder fühlte. Er wollte nicht mit sich selbst konfrontiert werden. Instinktiv spürte er, dass Tear jedoch genau das anzusteuern versuchte. Sein muskulöser Körper spannte sich an, seine Haltung war nun noch härter und verkrampfter, als zuvor. Sein Blick war verbissen, er malmte unbewusst mit seinem kräftigen Kiefer. Innerlich versuchte Jason sich auf  das, was nun kommen würde, vorzubereiten. Doch es würde ihm nicht gelingen. Ihre Frage warf ihn - wie erwartet - vollkommen aus der Bahn.
Du bist ein Engel, nicht wahr? Er schwieg. Und starrte sie an. Solange, bis Tear ihren Blick abwandte und angespannt gen Boden starrte. Es verstrichen Minuten, in denen niemand etwas sagte. Jason konnte nur seinen eigenen Herzschlag hören; und den Puls, der in seinen Ohren rauschte. Für diese Augenlicke fühlte der Engel sich betäubt, regelrecht gelähmt. Er war unfähig, etwas zu sagen oder etwas zu tun. Womöglich war das allein schon Antwort genug auf ihre direkte, durchaus mutige Frage. Um ehrlich zu sein hätte Jason es Tear nicht zugetraut, dass sie ihn nochmals derart in die Enge treiben würde. Er war überzeugt davon, dass es das Mädchen viel Überwindung gekostet hatte.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis der dunkle Vollblüter seine Stimme wiederfand. Er räusperte sich. Einmal, zweimal. Unbewusst war er einen kleinen Schritt zurückgewichen, sein verschlossener aber gleichzeitig dennoch klarer Blick ruhte nach wie vor auf ihrer zierliche, makellosen Gestalt. Dieses Gespräch war heikel, nahezu gefährlich. Jason war sich daher nicht sicher, ob er es wirklich ausreizen wollte. "Macht das für dich einen Unterschied?" fragte er sie leise, mit kehliger Stimme. Dem kaum merklichen Beben seiner tiefen Stimme konnte man entnehmen, dass er sich davor fürchtete, dass sie bejahen könnte. Denn es würde alles verändern. Es würde sie verändern. Und ihn. Denn seine Frage war keine normale Frage gewesen; es war ein Geständnis.



04.02.2017, 15:13
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Wiederholung wg. Löschgefahr


Tear



Es war erstaunlich, aber jemand war einem nur so lange egal, wie man nichts von dessen Gefühlen wusste. Jason hatte nie mit jemandem eine engere Bindung eingehen wollen - und es war ihm bislang leicht gefallen, weil ohnehin niemand daran interessiert gewesen war. Doch in den letzten Monaten hatte sich das geändert. Tear war in sein Leben gestolpert und er hatte zu spüren begonnen, dass ihr mehr an ihm lag, als sie zugeben wollte. Und dass sie ihn aufrichtiger mochte, als andere. Vielleicht beruhte das sogar auf Gegenseitigkeit.
Der Rappe hatte lange versucht, diese Wahrheit zu leugnen. Er hatte sich nicht eingestehen wollen, dass er gemocht wurde. Ausgerechnet von ihr. Wo er doch bislang nicht unbedingt nur Freundliches für sie übrig gehabt hatte. Oftmals hatte sie unbeabsichtigt seine Launen zu spüren bekommen; Jason hatte mit aller Macht versucht, Tear auf Abstand zu halten. Als er realisiert hatte, dass sie mehr in ihm sah, hatte er begonnen, sie mit Ablehnung und Zurückweisung zu strafen. Doch selbst das hatte die Meinung der zierlichen Vollblüterin nicht mehr geändert. Und insgeheim bewunderte Jason sie für diese Stärke, für diese Entschlossenheit, die sie an den Tag legte. Und es schmeichelte ihm, so sehr es ihn auch beunruhigte.

Die Helle kam mit selbstsicheren Schritten auf ihn zu - egal, was gerade in ihr tobte, sie wusste es zu verstecken. Tear ließ sich nichts anmerken, wirkte ruhig und gefasst. Jason hingegen verkrampfte sich ungewollt und spürte die Unbehaglichkeit, die ihn fest im Griff hielt. Einerseits wollte er ihr aus dem Weg gehen, um sich ihr nichts ausgesetzt zu fühlen und andererseits freute es ihn, sie zu sehen. Sie sah gut aus. Gesund und wohlgenährt trotz des ungewöhnlichen harten Winters, den sie hinter sich hatten. Jason war überzeugt davon, dass der Frühling nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ. Höchstens noch ein oder zwei Monate.
Während sie sich schweigend gegenüberstanden und sich ansahen, konnte der Dunkle spüren, wie unangenehm diese Situation auch für Tear war. Das helle Mädchen war angespannt und nervös. Sie wusste vermutlich nicht, wie sie sich in seiner Gegenwart verhalten sollte. Vielleicht aus Furcht, sie könnte etwas falsches tun oder sagen - vielleicht war es aber auch die Intension, ihm gefallen zu wollen. Doch das tat sie ohnehin, auch wenn sie sich dessen ganz gewiss nicht bewusst war. Jason hingegen stand steif und stark vor Ort, sah starr auf sie hinab und versuchte, sich seine eigene Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Er wollte ihr Ruhe und Gelassenheit vermitteln, sie damit aus dem Feuer der Emotionen retten - er wollte, dass sie beide auf dem Boden der Tatsachen blieben und sich nicht von ihren Gefühlen beeinflussen oder leiten ließen. Jason wollte stark, für sich aber in erster Linie auch für Tear.
Dass sie sich erstmal für die Theorie entschied, überraschte den Rappen nicht. Er nickte knapp. Es war die klügere Entscheidung. Auch für ihn. Damit könnte er Zeit schinden, zur Ruhe kommen. Sich quasi anklimatisieren. Auch ihm würde diese Ausbildung einiges abverlangen. Auf jeder Ebene. "Wenn du eine gute Spionin sein willst, musst du viel dafür tun. Es bedeutet viel Arbeit und viele Opfer, die du bringen musst. Du wirst ein Teil deines eigenen Lebens aufgeben müssen, um gut in dem zu sein, was du tust. Es wird dein Leben maßgeblich verändern. Bist du dir dessen wirklich bewusst? Möchtest du das wirklich, Tear?" Eigentlich war es nicht seine Aufgabe, sie zu warnen. Eigentlich durfte er das gar nicht tun. Die Adoyan Enay konnten jeden helfenden Huf gebrauchen - und gerade gute Spione fehlten ihnen. Doch Jason brachte es nichts übers Herz, die Schimmelstute ins Verderben laufen zu lassen, ohne sie zu warnen. Er wollte sich nie vorwerfen müssen, dass er nicht wenigstens versucht hatte, sie auf den richtigen Weg zu bringen. Sein eindringlicher, plötzlich mit einem Anflug von Wärme gefüllter Blick, ruhte eingehend in ihrem.

Jason. Er zuckte unter ihrer Stimme zusammen. Sein Name klang aus seinem Mund so rein und schön - ganz anders, als er es selbst wahrnehmen wollte. Nervös spitzte er die Ohren und sah sie an. Der klang ihrer Stimme, die Unsicherheit in ihrem Blick - all das  verriet ihm, dass sie ihm eine unangenehme Frage stellen wollte. Und, dass sie nun mental betrachtet diesen Trainingsplatz vorrübergehend verlassen hatten. Der Rappe wurde unruhig. Private Themen lagen ihm nicht. Er sprach nicht gern über sich oder über das, was er dachte oder fühlte. Er wollte nicht mit sich selbst konfrontiert werden. Instinktiv spürte er, dass Tear jedoch genau das anzusteuern versuchte. Sein muskulöser Körper spannte sich an, seine Haltung war nun noch härter und verkrampfter, als zuvor. Sein Blick war verbissen, er malmte unbewusst mit seinem kräftigen Kiefer. Innerlich versuchte Jason sich auf  das, was nun kommen würde, vorzubereiten. Doch es würde ihm nicht gelingen. Ihre Frage warf ihn - wie erwartet - vollkommen aus der Bahn.
Du bist ein Engel, nicht wahr? Er schwieg. Und starrte sie an. Solange, bis Tear ihren Blick abwandte und angespannt gen Boden starrte. Es verstrichen Minuten, in denen niemand etwas sagte. Jason konnte nur seinen eigenen Herzschlag hören; und den Puls, der in seinen Ohren rauschte. Für diese Augenlicke fühlte der Engel sich betäubt, regelrecht gelähmt. Er war unfähig, etwas zu sagen oder etwas zu tun. Womöglich war das allein schon Antwort genug auf ihre direkte, durchaus mutige Frage. Um ehrlich zu sein hätte Jason es Tear nicht zugetraut, dass sie ihn nochmals derart in die Enge treiben würde. Er war überzeugt davon, dass es das Mädchen viel Überwindung gekostet hatte.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis der dunkle Vollblüter seine Stimme wiederfand. Er räusperte sich. Einmal, zweimal. Unbewusst war er einen kleinen Schritt zurückgewichen, sein verschlossener aber gleichzeitig dennoch klarer Blick ruhte nach wie vor auf ihrer zierliche, makellosen Gestalt. Dieses Gespräch war heikel, nahezu gefährlich. Jason war sich daher nicht sicher, ob er es wirklich ausreizen wollte. "Macht das für dich einen Unterschied?" fragte er sie leise, mit kehliger Stimme. Dem kaum merklichen Beben seiner tiefen Stimme konnte man entnehmen, dass er sich davor fürchtete, dass sie bejahen könnte. Denn es würde alles verändern. Es würde sie verändern. Und ihn. Denn seine Frage war keine normale Frage gewesen; es war ein Geständnis.




08.06.2017, 09:50
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Jason 



Macht das für dich einen Unterschied? Ewigkeiten löste sich Tear nicht aus ihrer plötzlichen Starre und sah bloß teilnahmslos auf den vereisten Boden. Das einzige Lebzeichen waren ihre Ohren, die sich nervös in Jasons Richtung drehten. Macht das für dich einen Unterschied? Sie liebte Jason. Er war nicht nur Jemand, der sie von innen heraus stärkte und dazu antrieb ihren Lebenszielen zu folgen, er war auch Jemand dem sie bedingungslos vertraute. Es war keine Sache von Respekt, Vertrauen oder Angst, weswegen sie beinahe einen Schritt zur Seite getan hätte. Es war die Erkenntnis, dass sie für ihn nichts anderes war, als eine langsam verblassende Existenz. Seine Worte formulierten eine Frage, die sie sich selbst nie gewagt hatte zu stellen. Machte es einen Unterschied für sie? Für ihr dummes, kleines Herz gewiss nicht. Es schlug noch immer so schnell gegen ihre Brust, wie an dem Tag, an welchem sie den stattlichen Rappen kennengelernt hatte. Seine ruhige Stimme, das wissende Funkeln in seinen Augen… Er war der Erste gewesen, den Tear in diesem Tal gesehen hatte und insgeheim wünschte sie sich auch, dass er der Letzte wäre. Nein, für ihr Herz und ihre Gefühle machte dieser Umstand keinen Unterschied. Aber die Hoffnung, die sich wie eine Krankheit durch ihren Körper gefressen hatte, verließ sie binnen Sekunden. Jason war unsterblich und Tear war viele Dinge, aber ganz sicher nicht das. 

Fest presste die junge Schimmelstute ihre Lippen aufeinander und legte die Ohren zurück. Sie hasste sich selbst für die Dinge die sie empfand. Vermutlich war es absehbar gewesen, dass diese törichte Schwärmerei in nichts enden würde, als dem Brechen ihres Herzens. Sie war umgeben von mächtigen Kreaturen, für die sie nicht länger exisrtierte, als einen einzigen Augenaufschlag. Mit hartem Blick schielte sie zu Jason. Wie alt war er? Wie lange lebte er bereits in dem immer gleichen Körper, während der Rest von ihnen sich mit Alter und Zeit zu Staub verwandelte? War das überhaupt wichtig? Tear wagte nicht diesen Gedankengängen zu folgen. Sie befanden sich in einem Krieg und die Schimmelstute war nicht länger dazu bereit, sich immer und immer wieder von sich selbst ablenken zu lassen. Doch die Nähe des anderen ließ sie erzittern und ein Wort von seinen Lippen und sie hörte ihm zu, als sei seine Stimme das Wasser und sie eine Verdurstende. Und er vertraute ihr. Gerade eben hatte er ihr mit dieser vorsichtig gestellten Frage bestätigt, dass die Engel unter ihnen verweilten und sich auch auf seinem Haupt prächtige Schwingen befanden, die Tear niemals zu Gesicht bekommen würde. Macht das für dich einen Unterschied? “Es ändert nichts.” Ihre Stimme klang wie der Frost, der sich auf den dürren Zweigen über ihnen festgesetzt hatte. Und dennoch zitterte sie. Konnte sie es länger leugnen? Wie sehr sie sich nach dem anderen sehnte und wie weit entfernt er ihr schien, obwohl er sich genau neben ihr befand? “Und dennoch ändert es alles.” Es sollte nichts ändern, das war der schneidende Punkt. Bei jedem anderen Mitglied der Adoyan Enay hätte Tear bloß mit den zierlichen Schultern gezuckt und mit ihren Aufgaben weitergemacht. Doch Jason… 

Sie hatte sich so eng an ihn gebunden, dass ein Leben ohne ihn nicht mehr von Wert schien und plötzlich war ihr sehr klar, dass es ihm nicht so ergehen konnte. Nicht so ergehen durfte. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie an seine vorherigen Worte dachte. An die Warnung. Denn es war nichts anderes gewesen. Ein Spion der Adoyan Enay zu sein bedeutete, sich dieser vollkommen zu verschreiben. Gefühle waren nichts weiter als eine Ablenkung und obwohl sie es schätzte, dass der Rapphengst so eindeutig versuchte sie von diesem Weg abzuhalten, so wurde ihr erst jetzt richtig klar, was das für sie bedeutete. Für sie beide. “Ich sollte dich nicht lieben.”, wisperte sie. Fünf einfache Worte, von einer solchen Macht, dass sie sie beinahe selbst in die Knie zwangen. Sie gehörte nicht in seine Welt und dennoch war sie hier, umgeben von den Geschöpfen Gottes. Sie sollte sein Geheimnis nicht kennen, sollte sich nicht gegen die Regeln zwischen Sterblich und Unsterblich auflehnen, oder ihre Verpflichtungen den Adoyan Enay gegenüber in Frage stellen, doch sie tat all diese Dinge ihres Herzens wegen. Mit jedem Schlag bedeutete es ihr, wie Richtig es dennoch war, hier neben Jason zu stehen. Selbst jetzt noch verhalf er ihr zur Ruhe und erdete sie, allein durch seine Anwesenheit. “Doch es ändert nichts.” Es änderte nichts an ihren Gefühlen und es änderte nichts an ihrer Situation. Tear hatte zuvor nur nicht verstanden, weshalb eine nicht zu durchbrechende Wand zwischen ihnen zu stehen schien. Mit festem Blick sah Tear zur Seite und sah Jason in die dunklen Augen. Ihre Beine zitterten und ihr wurde unglaublich warm, aber sie weigerte sich von dem Engel fortzusehen. Sie wollte in seine Augen sehen, wenn das hier das Ende bedeutete.


Wörter: 920

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26.09.2018, 17:03
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tear



Es dauerte quälend lange, ehe Tear etwas sagte. Sie hatte gefühlte Stunden geschwiegen, bis sie sich schließlich aus ihrer Starre gelöst hatte. Jason hatte in der Zwischenzeit kaum gewagt zu atmen, hatte sie lediglich angestarrt; und vermutlich war seine Anspannung regelrecht greifbar gewesen. Seine Gedanken rasten. Und immer wieder hatte er sich dieselbe Frage gestellt: War es ein Fehler gewesen, ehrlich zu Tear zu sein? Der Rappe hatte zwar über seine Antwort nachgedacht, nicht jedoch darüber, was diese bei seinem Gegenüber auslösen wurde. Erst jetzt, wo er sah, wie beschäftigt das helle Mädchen plötzlich wirkte - und wie weggetreten - wurde ihm die Tragweite dessen bewusst, was er ihr soeben unwiderruflich anvertraut hatte. Er war ein Engel; sie hatte mit ihrer Vermutung richtig gelegen. Dieses Eingeständnis würde Jason nicht mehr zurücknehmen können - nie wieder. Ãœber die Konsequenzen machte er sich dennoch keine Gedanken; der Hengst wusste, dass ihre Existenz nicht für immer ein Geheimnis bleiben konnte. Und er bereute es nicht, die Schimmelstute nicht angelogen zu haben. Er hatte die Wahrheit schon immer bevorzugt. Doch er befürchtete, dass er Tear mit dieser Wahrheit überforderte. Und es tat ihm seltsamerweise leid. Vermutlich war es nicht fair gewesen, sie in diesen Sog zu stoßen - in dem Wissen, sie nicht wieder herausziehen zu können.

Es ändert nichts. Jason sog die kalte Luft tief ein, hielt sie fest, bis seine Lunge schmerzlich pulsierte. Erst, als er es kaum noch aushielt, atmete er geräuschvoll aus. Ihm war die Kälte in ihrer Stimme nicht entgangen. Und so gerne er auch wollte, er konnte nicht abschätzen, was in Tear gerade vorging - was sie dachte, oder fühlte. So ratlos, wie in diesem Moment, hatte sich der dunkle Hengst schon lange nicht mehr gefühlt. Beinahe hilflos, wie ein kleines Fohlen. Er hasste es, die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Es beunruhigte ihn merklich. Und dennoch ändert es alles. Natürlich tat es das. Jason blinzelte nervös, versuchte, den Blick des Mädchens einzufangen - doch sie wich ihm gekonnt aus, die ganze Zeit über. Hielt sie ihn jetzt für ein Monster? Würde sie ihn jetzt, wo sie die Wahrheit über ihn wusste, meiden? Schneiden, wie einen Außenseiter? Jason wusste nicht, wieso er sich darüber sorgte. Er wusste, dass es ihm eigentlich egal sein sollte, ob Tear ihn mochte oder nicht. Doch das war es nicht. Seltsamweise wollte er nicht, dass sie ihn verabscheute. Er wollte, dass sie noch immer mehr in ihm sah, als andere. Sie war die Erste gewesen, die es gesehen hatte. Das Gute, in ihm. "Es tut mir leid." Worte, die er noch nie wissentlich formuliert hatte. Worte, die bei anderen so unbeutend wären - doch bei ihm so viel mehr bedeuteten, als die meisten erahnen könnten. Es tat ihm leid, dass er dieses große, schwarze Loch geöffnet hatte und Tear nun in den Abgrund blicken musste. Doch wäre es etwa wirklich besser gewesen, sie anzulügen und zu leugnen, dass er anders war? Jason wusste es nicht. "Was denkst du jetzt, von mir?"

Ich sollte dich nicht lieben. Es war nicht zu übersehen, wie der massive Rappe unter ihren Worten zusammenfuhr. Er war sichtlich unvorbereitet gewesen; niemals hätte er geglaubt, dass die Schimmelstute jemals so etwas zu ihm sagen würde. Nicht, weil er sie nicht für mutig hielt. Sondern viel eher deswegen, weil er der Meinung war, derartigen Gefühlen nicht würdig zu sein. Er war nicht in der Lage, Liebe zu geben. Und aus diesem Grund war er überzeugt davon, dass er auch nicht berechtigt war, Liebe zu nehmen. Alleine das machte ihn in seinen Augen alles andere als liebenswert. Ãœberrascht starrte er sie an; sichtlich sprachlos. Was sah sie bloß in ihm, was nicht einmal er selbst war? Jason konnte sich nicht erinnern, ihr jemals einen guten Grund gegeben zu haben, ihm derart wertvolle Gefühle anzuvertrauen. Doch es ändert nichts. Jason blinzelte verwirrt. Tat es das nicht? Für ihn änderte das gerade alles. Erkennend, dass er die Kontrolle über die Situation endgültig verloren hatte, knirschte der Rappe angespannt mit den Zähnen. Und jetzt? Was jetzt? Was sollte er tun? Was war richtig, und was war falsch?

Sie suchte plötzlich seinen Blick, sah ihm nun direkt in die Augen. Und da, wo vorher noch Chaos in ihm herrschte, lichtete sich der Nebel augenblicklich. Es war, als würde sie ihn nicht nur ansehen - es war viel mehr, als würde sie direkt in ihn hineinsehen. Jason kam sofort zur Ruhe, spürte, wie die Anspannung von ihm abfiel und nichts als Zufriedenheit hinterließ. Er mochte sie. Und Tear war die Einzige, von der er das behaupten konnte. Ob sie das wohl wusste? Nur zu gerne hätte Jason es ihr gesagt, jetzt, in diesem Augenlick. Doch der sonst so mutige, unerschrockene Hengst fürchtete sich vor nichts mehr, als vor Gefühlen. Niemals könnte er laut aussprechen, was er empfand. Und er bewunderte Tear dafür, dass sie das konnte. Sie war so viel stärker, als sie dachte. Doch er wusste es - er konnte es nicht nur sehen, sondern auch fühlen. "Für mich ändert das alles." Er sah ihr tief in die Augen, als er laut aussprach, was in ihm vorging. Diese wenigen Worte hatten ihn unsagbar viel Ãœberwindung gekostet - denn es war ein Fenster in seine Seele, welches er ihr geöffnet hatte. Jason hatte noch nie jemandem etwas von sich anvertraut. Und für ihn waren diese augenscheinlich nebensächlichen Worte von schwerer Last und großer Tragweite gewesen. Was viele abtun würden, würde Tear verstehen. Sie kannte ihn besser, als ihm vermutlich lieb war. Und Jason vertraute ihr.
Er hatte ihre Liebe nicht verdient. Doch irgendwie war ihre Liebe nun das Wertvollste, was er besaß. Niemand sonst hatte ähnliches für ihn übrig. Und niemandem sonst, hätte Jason überhaupt geglaubt, ihm etwas zu bedeuten. Doch bei Tear war das anders. Ihr glaubte er jedes Wort, jedes. Er kannte niemanden, der ehrlicher, aufrichtiger und loyaler war, als das weiße Mädchen. "Ich bin nicht gut für dich, Tear," verlieh er seinen Selbstzweifeln eine Stimme. Sein Blick verankerte sich in ihrem; er konnte die Hitze spüren, die sich in der Mitte seines Inneren ansammelte und langsam begann, Wärme in jeden Winkel seines Körpers zu entsenden. Zumindest nicht gut genug.

[out: sorry Alina .__. der Post ist absolut bescheiden.. ich hoffe, das wird wieder besser!]


26.10.2018, 21:51
» Tear
schneewittchen.

Dieses Tier nutzt Bilder von:
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Jason



So viele Gefühle hatte sie noch nie auf dem Antlitz Jasons gesehen. Mit gespielter Gleichgültigkeit sah sie dabei zu, wie der stattliche Rappe mit sich selbst rang und versuchte seine Emotionen vor ihr und vermutlich auch sich selbst zu verstecken. Hatte er Angst? Angst davor nun mit einer Schülerin zusammenarbeiten zu müssen, bei dessen bloßer Berührung ihn der Scham überkam? Unruhig schlug Tear mit dem Schweif. Sie hätte ihre Gefühle nicht so einfach preisgeben dürfen. Es war unprofessionell und im Endeffekt waren sie Kollegen. Die Adoyan Enay verließ sich auf sie beide. Noch mochte sie mit ihrer Ausbildung nicht fertig sein, noch nicht bereit sein für die Aufgaben, die bald auf sie zukommen würden, aber bald schon würde sie sich in den Schatten der Bäume vor den Mitgliedern der Gaistjan Skairae verstecken, um Informationen über sie herauszufinden. So, wie Santiano es damals getan hatte. Die gesamte Zeit ihres Lebens hatte Tear auf diesen Moment hingearbeitet. Sie wollte helfen und plötzlich war sie sich unsicher, was sie mehr wertschätzte. Jasons Leben oder die Adoyan Enay, die mittlerweile ihre Familie geworden waren. Vielleicht hatte sich über die Zeit hinweg so etwas wie Freundschaft zwischen ihr und Jason entwickelt, aber ihre Bindung war schwach, wurde überschattet von den irrationalen Empfindungen, die Tear ihm entgegenbrachte. Zerstörte sie gerade alles, was sie sich aufgebaut hatte? Aber er musste es bemerkt haben. All die Zeit war es ein unausgesprochenes Geheimnis gewesen, welches zwischen ihnen gestanden hatte. Ihre Gefühle für ihn waren nichts Neues. Das Unbehagen zeichnete sich so deutlich auf dem Gesicht des anderen ab, dass Tear einen kleinen Schritt zurückwich. Vor Jahren hatten sie zueinander gefunden. Tear war kaum mehr als ein Jungtier gewesen, welches knapp dem Fohlenalter entsprungen war. Mittlerweile war sie älter und reifer geworden, doch all die Jahre würden sie niemals an die Art Weisheit heranbringen, die Jason ihr jeden Tag vermittelte. Es war töricht sich an jemanden zu binden, der sie überleben würde und der sie dazu verleitete, ihre Loyalität infrage zu stellen. Und dennoch änderte sich an ihren Gefühlen nichts. Und auch nicht an ihrem sturen Vorhaben, Jason die Wahrheit zu offenbaren.

Wenn Tear es sich selbst wagte einzugestehen, dann hatte sie es bereits geahnt. All die Jahre hatte sie auf Jason und den engeren Kreis um Raphael herum geblickt und genau gesehen, dass etwas an ihnen anders war. Ihre Aura, ihr Lächeln, der Glanz in ihren Augen. Jason gehörte zu ihnen, doch das änderte nichts an seinem Charakter und nichts an den Gründen, weshalb sie sich in ihn verliebt hatte. Es bestätigte ihr nur ein weiteres Mal, wie hoffnungslos ihre Zuneigung dem anderen gegenüber wirklich war. Für sie gab es in diesem Leben keine Hoffnung. Leise Worte drangen an ihre Ohren und ließen Tear leicht zusammenfahren. Es überraschte sie nicht, das der Rapphengst glaubte, er habe einen schlechten Einfluss auf sie. Sie hatte diese Worte sogar erwartet. Tiefgründige Unterhaltungen zwischen ihnen waren selten, häufig unterbrochen von Aufträgen, Anweisungen und Zeichen des Krieges. Dennoch hatte die junge Stute bemerkt, dass manchmal dunkle Schatten Jasons Blick trübten, oder er sich weigerte eine tiefere Bindung mit anderen einzugehen. Erst jetzt erschloss sich ihr jedoch das volle Ausmaß seiner Gefühle Weshalb er der Welt so distanziert gegenüber trat. Es schmerzte zu sehen, wie sehr sich eine solch wundervolle Seele selbst verachtete. "Denkst du wirklich so schlecht von dir?”, fragte sie ruhig. "Ich denke dasselbe wie vorher über dich.”, antwortete sie sanft. Sie wollte ehrlich sein und nicht vor der Möglichkeit zurückschrecken, Jason für immer zu verlieren. Es ist, wie es ist. Nobel zu handeln bedeutete nun, ihm die Wahrheit zu sagen. "Du bist ein mutiger Krieger, der loyal zu jenen hält, welche er im Herzen trägt. Nichts ändert etwas daran.” Ihr unergründlicher Blick traf auf die dunklen Tiefen Jasons und begegnete seiner Verzweiflung mit nichts als Liebe. Es mochte sich ihr nicht erschließen, wie ein solch stattliches Wesen von solchen Selbstzweifeln geplagt werden konnte, aber vielleicht würde sie es eines Tages erfahren. Vielleicht sogar von Jason selbst. "Du bist derjenige, der meinem Leben einen Sinn gegeben hat. Du hast mich gerettet.” Zurückversetzt wurde sie in eine Zeit, in welcher sie ohne Verständnis für die Magie um sich herum durch das Tal geirrt war. Sie hielt es nach wie vor für ein Wunder, dass sie überlebt hatte. "Du hast mich hierhergeführt, mich inspiriert und indem bestätigt, was ich getan habe.” Zaghaft trat sie den Schritt, den sie zuvor zurückgewichen war, wieder auf Jason zu. "Um ehrlich zu sein, glaube ich eher, dass du derjenige bist, der mein Leben am meisten bereichert hat.”


// Schwachsinn, du bist super. Ich liebe es :3


Wörter: 818

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11.01.2019, 06:16
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Stillreich » Adoyan Enay » NP Trainingsplatz der Kämpfer #1
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