Stillreich » Das Tal » die sterne werden fallen
Ort: Zaubergarten - Teilnehmer: Naasir, Ophelia
»Ophelia
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Wer möchte?



Was ist gut? Und was ist böse?
Was ist falsch? Und was ist richtig?


So viele Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Und keine einzige Antwort. Ich hatte Knox verlassen. Und Jye. Meine erste wahre Liebe und meinen besten Freund. Ich hatte sie verlassen und war in das Gebiet meiner Feinde vorgedrungen. Hatte von ihnen gelernt, hatte Informationen beschafft. Und bei all dem geglaubt, das Richtige zu tun. Nun aber...

Wie geht man damit um, wenn das eigene Weltbild in sich zusammenbricht und nichts als Scherben - auf allen Ebenen - zurücklässt? Wie heilt man von einer solchen Verletzung? Und wie geht man damit um? Wie sollte ich ihm je wieder unter die Augen treten? Mein Atem geriet ins Stolpern, als ich an ihn dachte. So lange hatte ich gehofft, dass es ihm gut ging. Dass er sich erholte. Dass er all seine Erinnerungen wieder erlangte. Doch nun, da mein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen war, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich damit klar kam. Denn der, der er nun geworden war - der er schon immer gewesen ist? - war mir fremd. Oder hatte ich selbst mich einfach so sehr verändert. Zu sehr?

Die Wut ballte sich in meinem Magen, grummelte tief unter meinen Muskeln, die sich bei jeder Bewegung anspannten und wieder entspannten. Als ich das Gefühl hatte, nichts mehr ertragen zu können, keine einzige weitere Emotion, schlug ich mit dem Vorderhuf so kräftig gegen einen Stein, dass dieser zur Seite hin wegsackte. "Verdammte Scheiße!" krächte ich heißer, der Schmerz zuckte von meinen Gelenken über die Knie bis hinauf in die Schulter. Aber zumindest war für einen Moment der Schmerz sehr viel tiefer verstummt. Wenn ich mir nicht bald etwas einfallen ließ, würde ich an dem Kummer und der Unsicherheit zugrunde gehen.


24.05.2020, 14:23
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Ophelia

Langeweile. Das war, was ihn antrieb. Nichts war geschehen. Dunkelheit hüllte ihn ein. Der Regen schlug sich auf seine Laune wieder. Irgendwie machte ihm gerade nichts Spaß. Er warf seine Mähne nach hinten, die an seinem Körper klebte. Normalerweise liebte er den Regen, doch selbst das war ihm verleidet. Warum fand er nichts, womit er sich beschäftigen konnte? Er hatte gerade Lust auf Spaß mit Freunden, doch keiner hatte Zeit gehabt, sondern ihn nur weitergeschickt. Langsam kam er sich wirklich unnötig vor. Vielleicht sollte ich doch eine Zeitlang verschwinden. Alles ist ruhig, es wird schon nicht auffallen. Seufzend rannte er los. Nein, dass konnte er nicht. Nie würde er sich verzeihen, wenn er erneut verschwand und etwas passierte. Die Zeit würde die Wunde heilen, doch es würde jahrhunderte Dauern. Und wenn schon, er hatte Zeit. Mehr Zeit als die Sterblichen sich vorstellen konnten. Naasir erinnerte sich nicht mehr an diese Zeit. Er war mehr. Mehr als nur ein Mensch. Ein Vampir. Viel mehr. Stumm lächelte er. Ja, daran dachte er immer gern. Er war mehr. Er war besonders. Er hetzte voran, sprintete durchs Tal, ignorierte alles was er sah. Nichts war wichtig. Er war er. Er war jemand. Er war genug. Dieses Gefühl war toll. Ja er war jemand. Nicht etwas, keine Waffe, er war jemand und er war wichtig, auch wenn seine Freunde gerade keine Zeit hatten. Sie kümmerten sich um wichtige Dinge, die Naasir von jeher verabscheut hatte. Jemand musste sich darum kümmern. Doch dieser jemand war nicht Naasir. Ja das Leben war toll. Er lief, bis seine Lungen brannten. Sein Körper zitterte vor Anstrengung. Die Sonne war aufgegangen und der Regen verklungen. Sein Körper war aus einem anderen Grund vollkommen durchnässt, doch das störte ihn nicht. Dann sah er Sie. Eine Stute, ein Opfer, ein Spielzeug vielleicht? Oder nur jemand, der allein sein wollte? Ein gezielter Tritt und der derauffolgende Schmerzlaut ließ ihn grinsen. Vielleicht doch etwas Spaß und abwechslung? Was wusste er schon. Die letzten Begegnungen in diesem Tal, mit normalen Tieren, waren schlecht verlaufen. Vielleicht sollte er einmal höflich sein? Ich würde sagen, der Stein hat trotz allem gewonnen, beurteilte er die Situation. Auch wenn dieser etwas abgesplittert war, schien der Schmerz der Stute deutlich höher zu sein. Vielleicht suchstr du dir das nächste Mal einen ebenbürtigen Gegner. Seine ruhige Stimme strafte seinen Körper lügen. Immer noch war er verausgabt durch die Stundenlange Hetze, doch er selbst bermerkte es gar nicht, stand trotzdem stolz vor der Stute. Ic h bin Naasir, mit wem habe ich das Vergnügen? Bloß höflich bleiben, Naasir, schalt er sich selbst.


Wörter: 486

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25.05.2020, 21:13
»Ophelia
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Naasir




Vielleicht hatten beide die Wahrheit gesagt. Vielleicht keiner von ihnen. Ich wusste es nicht, nicht nach einer schlaflosen Nacht in absoluter Stille. Auch nicht nach zwei oder vier. 



 

Der Schmerz zuckte so brennend und heiß wie Flammen durch die Fasern meines Beines und ich verfluchte das verdammte Ding von einem Stein, während ich den Kopf schüttelte und einen Schritt zurückhumpelte. Ich würde keine Antworten auf meine Fragen finden, und vor allem nicht, solange ich gegen Steine trat. Das würde mir, wenn überhaupt, nur Schmerz einbringen. 

Mein Kopf schreckte nach oben, als ich eine Stimme vernahm, deren Worte ganz eindeutig an mich gerichtet waren. Ich hätte als Schakalin den Fremden kommen hören sollen, doch ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass meine Sinne mich verraten hatten und der Gefahr preisgegeben hatten. Doch der Klang seiner Worte schien keinen Anlass zur Sorge zu bieten. Als ich aufblickte, stand ein großgewachsener und durchaus gut aussehender Hengst vor mir, der sich mit einem zynischen Spruch auf den Lippen als Naasir vorstellte.

"Ophelia." erwiderte ich und nickte kurz, ehe ich ihn eingehender musterte. Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren und zapfte jene Reserven an, die ich der Genmutation meiner Mutter verdankte. Ich wusste, dass sich das bald mit Kopfschmerzen rächen würde. Doch das nahm ich ihn Kauf. "Der Stein hat, wie ich finde, unfair gespielt." Konterte ich und warf dem Stein einen gespielt beleidigten Blick zu. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Naasir und eine geringfügige Dankbarkeit lag vermeintlich in diesem Blick, hatte er mich doch - ganz gleich welche Intention er verfolgte - aus dem Gedankenkarussel gelockt und befreit, welches mich seit Tagen und Wochen gefangen hielt und mich um den Verstand brachte. "Sind alle Steine hier in der Gegend zu ... unangenehme Zeitgenossen?" 



28.05.2020, 19:54
» Naasir


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Orphelia



 

Irgendwie ging es immer voran. Seine  Körper erholte sich nur langsam von der Hetze, die er Stunden, vielleicht sogar Tagelang geführt hatte. Wieder einmal war er froh, kein normales Pferd zu sein. Etwas besonderes, dass war er. Selbst unter seinen Freunden gab es niemanden wie ihn. Innerlich schmunzelte er. Seine Selbstheilung stolperte hinterher, mahnte ihn.
Ja, bald musste er sich wieder um Blut kümmern, doch noch hatte er Zeit. Noch war es nicht dringend. Ein verfürerisches Lächeln erhellte seine Züge. Vielleicht war ja diese Stute interessiert. Von ihm aus konnte es auch sofort loslegen. 
Ihr abwesender Gesichtsausdruck mahnte ihn jedoch zur Geduld. Wie sehr er es hasste. Geduld war nichts für ihn, er hatte sie regelrecht. Trotzdem war er immer wieder gezwungen auszuharren. Meist lohnte es sich, oft war es unumgänglich. Ein Ärgernis durch und durch. 
Vielleicht war es auch ein Spiel, gegen einen Stein zu schlagen und zu sehen, wer stärker war. Dann wäre er natürlich sofort dabei, wenn sich eine Gelegenheit bot. Und wenn nicht, konnte er sicher nachhelfen. 
Grinsend lauschte er ihren Worten, achtete zu wenig auf seine Maske. Nur einen Moment war der Wahnsinn darin zu sehen, den er vor Fremden so gut versteckte. Der Stein hatte also falsch gespielt? 
Nun, der Stein ist auch eindeutig auf Streit aus. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, so heißt es doch. 
Gespielt abschätzig betrachtete Nassir den Stein und besah sich dann den Huf der Stute, den sie leicht entlastete. Als Krieger würde diese kleine Verletzung ausreichen. Doch sie waren nicht im Krieg. War sie eine Kämpferin? Ihre Haltung sprach davon, der kurze Moment, als sie ihn entdeckt hatte. Vielleicht bildete sich der Hengst auch nur etwas ein. 
Nein, ich kann beruhigen. Die meisten Steine in diesem Tal scheinen mir durchaus freundliche Gesellen zu sein. Aber wer weiß schon, was sie morgen tun? Vielleicht planen sie auch nebenbei die Weltherrschaft. 


Wörter: 356

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29.05.2020, 12:22
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Naasir



Ophelia nutzte die Strukturen ihres Hirns, die auf die Mutation zurückzuführen waren, um den Hengst so eingehend zu betrachten, wie es ihr die Situation erlaubte. Für einen kurzen Moment huschte ein Schatten durch die Augen des Hengstes, doch zu rasch und flüchtlig, als dass Ophelia hätte erkennen können, was es gewesen war. Jedoch - ein ungutes Gefühl schauderte ihr kalt über den Rücken. Sie spürte, wie ihr Körper den Impuls empfand, einen Schritt zurückzutreten. Doch ihrer Ausbildung hatte sie zu verdanken, dass sie es nicht tat. Ja nicht schwach wirken. Erst recht nicht, wenn der Hengst tatsächlich etwas zu verbergen hatte.
"Dann frage ich, ob denn Krieg oder Liebe zwischen mir und dem da", sie neigte den Kopf gen Stein, "herrscht. Von beidem ist mir nämlich nichts bekannt." Sie lächelte schwach und musste an Lucien denken. Daran, dass Krieg und Liebe oft ganz nah beieinander lagen und man manchmal die Grenzen gar nicht mehr erkannte. Doch so wärmend der kurze Gedanke an ihn gewesen war, so schmerzhaft war er nun. Lucien. Niemals würde sie ihn wiedersehen. Niemals wieder seine Wärme spüren. Und den Trost, den seine Berührungen in ihr hinterließen. Die sie heilen ließen und aus dem einst verbitterten Mädchen wieder eine glückliche Stute zauberten. Wenn auch nur für Momente. All das - sie hatte es weggeschmissen. 
"Na das will ich doch hoffen, dass sie freundlich sind. Schließlich habe ich vor, eine Weile zu bleiben. Doch in derart gewalttätige Aktivitäten möchte ich keineswegs hinein gezogen werden." Wachsam sah sie Naasir in die Augen. Hoffte darauf, ein Indiz, eine kurze Regung aufzuschnappen, woran sie war. Wo war sie hier eigentlich gelandet? Wer herrschte hier und wer nicht? Wie ging man hier mit Mutationen wie ihr um? Und hatte der König auch in diesen Landen seine Finger im Spiel. Und wenn ja, fand sie das gut - oder nicht? 



06.06.2020, 19:57
» Naasir


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Ophelia



 

Reglos verharrte er, beobachtete die Umgebung genau. Nichts entging ihm. Die Insekten versteckten sich instinktiv vor Naasir. Eine Sache, die sie ihm kaum noch auffiel, so normal was es schon. In der Stute arbeitete es, doch war war es, dass sie ausheckte? Überlegte sie einen Angriff oder dachte sie über das gesagte nach? War sie Gefahr oder Spaß? 
Am Ende würde es sich zeigen müssen. Ihre Haltung blieb steif, doch die Anspannung veränderte sich. Also kein Angriff? Wie schnell konnte sie reagieren, wenn er angriff?
Ein Lächeln huschte über seine Züge, als sie auf seine Antwort reagierte. Klang sehr, als könnte sie Spaß machen, in jeder Hinsicht. 
Nun, es ist nicht ungewöhnlich, dass die eine Seite des Kriegs oder der Liebe es erst als letztes erfährt. Es gehört dazu, immerhin geht es doch um eine Eroberung. 
Nur einen Moment zeigte er einen Teil von sich. Ein kleines Stück des Tieres, das in ihm schlummerte und gerne spielte. Ob sie sich darauf einließ?
Hab Geduld Naasir, erklangt Dimitris Stimme in seinem Kopf. Wie sehr er es doch hasste.
Es kann wohl keiner sagen, was die Steine so vorhaben, aber ich denke, sie werden keine Gefahr sein. Ich habe bereits öfter mit ihnen zu tun gehabt, doch sie sind keine Kämpfer. Die Gefahr lauert ganz anders. 
Interessiert stellten sich seine Ohren auf, während er begann, sie in ruhigen Schritten zu umrunden. Dabei beobachtete er sie genau, wartete auf jede Regung. Er hielt genügend Abstand, um nicht direkt bedrohlich zu wirken, dennoch wollte er sehen, ob sie der Gefahr des Tals gewachsen war oder an ihr zerbrechen würde. Es wäre schade darum. 


Wörter: 314

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16.06.2020, 14:42
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