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Tau Eridani » 20.08.2014, 18:53 » Strand & Meer #2

Astaroth


Das Lächeln eines Siegers kroch auf die Lippen des Fremden, als sie selbst ihre Haltung straffte. Sie war verwundert, auch wenn sie dies nie zugeben würde. Was ließ ihn so strahlend lächeln? War sie etwa der Grund oder gab es etwas, was Tau Eridani nicht bemerkte? Sie war misstrauisch, zurecht. In einer Welt wie diesen - kalt und herzlos - musste man auf alles gefasst sein und stets mit dem Schlimmsten rechnen. Ihr weltlicher Körper war nicht bereit, Schmerzen zu ertragen oder Angriffen zu trotzen. Sie war, genaugenommen, nur eine schwache und recht zierliche Stute. Ihre Vorgeschichte verhalf ihr leider zu keinerlei imposanten Fähigkeiten oder Kräften. Sie war ein Stern, ja. Aber bis auf ihr Scheinen und ihre Schönheit hatte sie alles verloren.

Seine Worte waren flapsig, wenig gentlemanlike. Doch Tau ignorierte das einfach. Sie war es nicht gewohnt, dass man höflich mit ihr umging. Da alle Hengste ihr nach rannten war sie selbst den größten Idioten gewohnt. "Nenn mir einen Grund, warum ich gesprächig sein sollte." konterte sie mit einem leichten Kopfschütteln, das ihr Unverständnis gegen seine direkte Art zum Ausdruck brachte. Doch die folgenden Worte rissen sie in ein Loch, eine Spirale in der sie zu fallen drohte. Astaroth. Sie kannte seinen Namen. Die Geschichten, die sich die Sterne über ihn erzählten. Sterne waren nämlich sehr gesprächig und erfreuten sich an Geschichten, denn was sonst erlebten sie? Sterne waren Wächter und Beobachter. Der Tratsch war ihnen praktisch angeboren, um das doch eher einseitige Dasein zu fristen. Sie wusste, dass es sich um einen Gefallenen handelte. Keinen gefallenen Stern wie sie. Keine Sternschnuppe. Er war ein gefallener Engel. Ein Dämon. Doch all das war nichtig in Anbetracht des anderen Fakts: er stammte aus dem Himmel wie sie. Vielleicht wusste er, wie Tau Eridani dorthin zurück gelangen konnte? Nichts sehnlicher wünschte sie sich. Nichts anderes war das Ziel ihres Lebens. Zurück in den Himmel und dann über die wachen, die sie auf Erden in ihr Herz geschlossen hatte: Mutter und Vater. Doch sie verbarg ihre Überraschung und plötzliche Nervosität so gut sie konnte hinter einem kalten Lächeln. "Mein Name ist Tau Eridani." Sie klimperte mit ihren Wimpern, was andere Hengste mit Sicherheit um den Verstand gebracht hätte. Da es sich hierbei jedoch nicht um einen normalen Sterblichen handelte war sich Tau nicht sicher, welche Wirkung ihr extraordinäres Antlitz auf ihn haben würde. Konnte der Stern auch ihn betören mit ihrer Schönheit? Oder war er immun gegen ihr Äußeres, das fast schon schmerzhaft anmutig war?
Tau Eridani » 19.08.2014, 21:53 » Strand & Meer #2

Astaroth


Die leise Melodie der Sterne klang ihr im Herz, als sie den Blick wieder hob und ihren Schwestern einen letzten Gruß für diese Nacht entsenden wollte, ehe sie selbst zu Bett ging. Ihr müder, fleischlicher Körper hungerte alle Stunden nach Schlaf. All die Jahrhunderte als Stern hatte sie dieses Bedürfnis nicht gekannt. Sie seufzte leise und wandte sich von der Schönheit der Sterne ab, als eine Stimme zu vernehmen war. Männlich und rau. Sie straffte sofort ihren gesamten Körper und nahm jene anmutige Haltung an, die nur einer Sternin zu eigen war. Sofort begann ihr Antlitz vor Schönheit und Selbstsicherheit zu strahlen und von der soeben noch empfunden Schwäche war kaum etwas zurück geblieben. Tau Eridani hatte gelernt, dass sie keine Schwäche zeigen durfte. Aufgrund ihrer astralen Schönheit, die auf Erden ihresgleichen suchte, wurde sie von Anfang an von Hengsten aller Altersklassen angehimmelt. Der Versuch sie zu erobern hatte vielen den Verstand gekostet, doch daran war Tau nicht interessiert. Allein die Rückkehr in das Firmament und ihre Familie lagen ihr am Herzen.

Ihre Augen erfassten einen für Sterbliche eher älteren Hengst, der von einem schönen grauweiß war. Eine unglaublich prächtige Mähne wurde vom salzigen Meereswind getragen und umspielte das markante, schöne Gesicht. Sie sah ihn ausdruckslos an, zeigte keinerlei Emotionen. "Guten Abend." entgegnete sie seinem Gruß mit fester Stimme. Sie wusste gut genug, dass ihr sterblicher Körper, diese schwache Hülle, keine Chance gegen den Gegenüber haben würde. Und ihre astralen Fähigkeiten konnte sie nicht ertasten. Entweder war sie zu jung oder aber ihr würde es nie wieder vergönnt sein ein wahrer Stern zu sein. Stattdessen konzentrierte sie sich einfach darauf, die Ruhe zu bewahren und ein selbstsicheres Auftreten zu Tage zu bringen, was ihr nicht schwer fiel. Anmut, Eleganz und Selbstsicherheit lagen den Sternen im Blut. Sie waren nicht umsonst funkelnde Schönheiten im dunklen Reich der Nacht.
Tau Eridani » 19.08.2014, 21:09 » grafikservice~ for you in full blossom.♥
Kläglich? Total schön smilie
Kannst du mir für meine Neue auch was basteln C:
Das darf ruhig kühl, unnahbar und so sein. Evtl kannst du
ja iiiirgendwas reinbringen, was bissl an Universum, Sterne und so
erinnert? Sie ist ja ne Sternin smilie

Und dann ihren Namen drauf und "the stars collide, they whisper it's alright" Und wenns geht noch eine Signatur mit Ausschnitten und darauf "that's not how i think right now, i'm just trying to breathe" und bissl größer "it's a long way"

Danke
smilie
Tau Eridani » 19.08.2014, 21:04 » Strand & Meer #2

Astaroth


Ihr Herz schlug schwer, als sie den Nachthimmel betrachtete. Die Sterne funkelten hell, heller noch ihre Schwestern. Die Sterne des Sternbildes Eridanus. Sie sangen, das wusste Tau. Sie sangen seit Jahren um ihre gefallene Schwester, die auf Erden gefesselt im Körper eines Pferdes lebte. Voller Sehnsucht blickte sie in das von weißen Punkten erhellte Schwarz, die Tränen tropften leise aus ihren wunderschönen Augen, rannen ihre Ganaschen herab. "Schwestern, ich vermisse euch. Eines Tages werde ich wieder bei euch sein!" Ihre Stimme klang fest, denn noch hatte sie sich nicht eingestanden, dass eine Rückkehr unmöglich war. Vor genau drei Jahren war sie als Sternschnuppe vom Himmel gefallen. Dieselbe Nacht, in der die Tochter zweier liebender, fürsorglicher Pferde geboren wurde. Sie nannten das Mädchen Angetenar, ohne zu wissen das ihr kleines Mädchen die Wiedergeburt des gefallenen Sternes war. Und auch Angetenar wusste lange Zeit nicht, wer sie war. Sie wuchs unbeschwert auf und doch blickte sie oft des Nachts einsam und sehnsüchtig in den Himmel. Eine Sehnsucht, die sie sich damals nicht erklären konnte. Doch die Bruchstücke verdichteten sich, Erinnerungsfetzen prallten auf sie ein und aus Angetenar wurde Tau Eridani, die sich ihrer Herkunft besann.

Sie mochte auch daran nicht denken, denn das Verlassen ihrer Eltern hatte sie ebenso verletzt und zerstört wie die Verbannung aus dem Himmel. Verbannt? So zumindest empfand es Tau, denn sie hatte das Firmament ohne Grund verlassen müssen. Ihre Eltern hatte sie aus freien Stücken zurück gelassen, doch nicht etwa leichten Herzens. Die Sternin hatte ihren Eltern Kummer bereitet, ohne dass diese es sich je hätten anmerken lassen. Sie litten unter Taus Absonderlichkeit, ihrer strahlenden Schönheit der alle Hengst nachgeiferten. Die Art, die Tau als eine Sternin auszeichnete. Sie war nicht von dieser Welt und das wurde jeden Augenblick deutlicher, denn je älter Taus Körper wurde, umso mehr besann sich ihr Wesen auf ihre eigentliche Herkunft. Ihre Sehnsucht. Den Schmerz, den die Trennung hervor gerufen hatte.

Ein klagender Laut rang aus ihrer Kehle, als sie den Blick mit Gewalt senkte. "Schwestern... Mutter... Vater..." Sie liebte, sie liebte von ganzem Herzen. Doch bei keinem ihrer Liebsten konnte sie sein. Sie war allein, verbannt. Ein leiser Regen nieselte auf sie hernieder, doch die Sternin bemerkte es nicht. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre inneren Kraftreserven, auf die Ruhe in sich. Sie musste sich beruhigen, denn sonst würde der Kummer sie auffressen. Dabei konzentrierte sie sich auf den matschigen Sand zu ihren Hufen, das kühle Wasser das gegen ihre Beine floss, den leichten Regen auf ihrem Leib, das sanfte Rauschen der Wellen und sie spürte, wie sie zu ihrer eigentlichen Fassung zurückgelangte.
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