Unbenanntes Dokument

Alle Posts von

Alle - Nur Rollenspiel

Kein Avatar hinterlegt.


Leorah » 24.02.2014, 17:36 » Der Wald #2

Fenris


Ihre schwarzen Augen fixierten den eleganten Hengst, der - ohne es wohl zu bemerken - doch recht unbeholfen wirkte und auf sie beinahe den Eindruck machte, als sei etwas ganz und gar falsch. Doch was? Leorah jedoch fragte nicht nach. Was ging es sie auch schon an, was den anderen bedrückte? Sie kannte ihn nicht, hatte ihn nicht gern, nichts. Ebenso wenig, wie ihn ihre Probleme angingen, war es auch umgekehrt. Sie war keine dieser Stuten, die sofort angekrochen kamen und einen auf Mutter Theresa machen mussten, nur weil jemand eine Schnute zog. Sie wartete daher einfach ab und entschied sich, erst dann zu sprechen, wenn das Gespräch sich in eine produktive Richtung wandte. Sollte dies nicht geschehen, dann... nun ja... sie konnte ja eigentlich einfach gehen. Warum sollte er sie schon aufhalten?

Als es ihr gerade fast schon zu langweilig wurde, öffneten sich seine Lippen erneut und Worte prallten in ihr Gehör, die einen kurzen Moment Stille erzeugten und dann ihren Lippen befahlen, lauthals zu lachen. Es schepperte beinahe, so herzhaft lachte Leorah. Sie wollte den anderen gewiss nicht auslachen, aber... Allein die Vorstellung, hier in diesem Tal einfach nur eine Gemeinschaft zu suchen. Was glaubte der eigentlich, wo er war? Hatte er sich schon einmal umgesehen? Womöglich umgehört? Er war hier im Stillreich und da gab es nichts, was das Attribut "normal" verdiente. "Entschuldige.. aber..." sie keuchte, holte tief Luft, zwinkerte ein paar Lachtränchen aus ihren Augenwinkeln. "Ich wollte dich nicht..auslachen.. puh. Entschuldige!" Sie atmete nun noch einmal tief ein und aus, ihre Brust hob und senkte sich. Dann, als sie sich beruhigt hatte, sah sie ihn erneut aufrichtig in die schönen Augen. So aufrichtig eine Spionin eben schauen konnte. "Du befindest dich im Stillreich, mein Freund."

Als wäre dies schon Erklärung genug,wartete sie ab. Ihre Blicke schweiften ab. Sie sah sich im Wald um. Es knackte überall und die Tiere verursachten Geräusche, die ihr in den Ohren lagen. Hier kratzte es, dort heulte es, und da jammerte es ein wenig. Dass hier überall gefährliche Wesen lauern konnten machte ihr nichts aus. Sie hatte sich mit dem Mächtigsten aller verbrüdert, stand in dessen Dienst. Sie war Faithless' Spionin und würde alles über Envinyatar herausfinden. Nun aber war sie wohl an einen gelangt, der ihr kaum dabei helfen konnte. Es wäre wohl an der Zeit, einfach weiter zu ziehen. Er brachte ihr nichts, also brauchte sie sich doch auch nicht mit ihm unterhalten. Doch sie wollte,...wollte sich mit ihm unterhalten. Merkwürdig. Doch das ließ sie wieder aufhorchen, aufblicken. Nun erst fiel ihr ein, dass dem Hengst die Bezeichnung des Tales wohl nur wenig bringen würde. Er machte ganz deutlich, dass er sich hier nicht auskannte. "Hier gibt es nicht einfach nur Herden.... Hier gibt es Kreaturen, die du selbst in deinen kühnsten Alpträumen nicht vermuten würdest." Sie wartete ab, ließ ihre Worte kurz wirken und setzte dann die Krönung auf: " Glaubst du an Geister?"
Leorah » 22.12.2013, 21:10 » Der Wald #2

Fenris


Ein zarter Windhauch kam auf, als Leorah ihre Umgebung musterte und sich ihren Plan noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Sie musste Envinyatar finden oder zumindest einen Bekannten. Sie wollte sich in den Kreis der Adoyan Enay einschleusen, Informationen erhalten, wollte wissen, warum der einstige Führer der Herde zurückgekehrt war. So einfach, wie sie sich das vorgestellt hatte, würde das aber nicht werden. Sie hatte zwar eine grobe Beschreibung des Hengstes erhalten, würde ihn dennoch nicht unbedingt erkennen.

Als nun aber ein heller Hengst auf sie zu trat - Leorah bemerkte es schnell, sie war nicht umsonst Spionin - wusste sie aber, dass er es zumindest nicht war. Keine Spur schließlich von einem braunen Hengst. Dieser hier hatte eher einen cremigen Ton, den sie so recht nicht einschätzen konnte. Sein Auftreten war zögerlich, beinahe verunsichert. Er schien, als habe er Angst oder als wäre er orientierungslos. Und als er dann bei ihr war, unterstrich sein Gestotter bloß den Eindruck, den sie bis dahin gewonnen hatte. Misstrauisch beäugte sie jenen, der selbst bei der Nennung seines Namens ins Stottern geriet. Pa-Fenris? Irgendetwas schien ihr faul, Leorah aber dachte bei sich, dass sie das ja nichts anging, solange der werte Herr nichts mit ihrer eigenen Mission zu tun hatte. "Leorah." Sie schmückte ihr Gesicht mit einem seidigen Lächeln, als sie ihn betrachtete. Was Leorah zu einer guten Spionin machte? Sie war unscheinbar und konnte auf Knopfdruck zuckersüß und vertrauenserweckend sein. Und so entlockte sie auch dem letzten Pferd sein Geheimnis. Auch bei Fenris setzte sie jene Maske auf, die ihr wahres Ich gut zu verbergen wusste.

"Die nächste Herdengemeinschaft? Mein Lieber, hier gibt es nicht nur eine Herde. Wonach suchst du denn?" Ein leises Kichern floh ihr aus dem Mund, als sie den Blick nicht von ihm nahm. Man mochte Leorah durchaus selbstsicher nennen. Doch auch das war wohl bloß Teil ihrer Fasse. Tief in ihr war die Welt nicht ganz so rosig und solide, wie sie das gern nach Außen hin trug. Niemand kannte ihre wahren Gefühle und sie tat ihr Bestes, damit dies auch so blieb. Die Stute besaß tausend Gesichter, doch niemals zeigte sie das, des kleinen, verletzten Mädchens, das auf der Suche nach Heimat und Familie war. Das jemanden suchte, der für sie da war. Denn dies war ihr wahres Gesicht. So verdammt verletzlich und angreifbar. Sie konnte nicht begreifen, wie manch einer eben diese Schwäche ganz offen zeigte und somit jene, die ihm schaden wollten, anlockte.

Die Graue legte ihren Kopf schief und wartete. Musterte dabei ihr gegenüber und versuchte, nichts zu übersehen. Auch das war ein Teil ihres Jobs, ihrer Aufgabe: sie durfte die Details nicht vergessen. So nichtig sie im ersten Moment auch schienen, sie konnten später lebensnotwendig werden.
Leorah » 19.12.2013, 20:10 » Der Wald #2

Wer möchte?


Auf der Suche. Nach ihm. Erkundungen einholen. Informationen sammeln. Nicht auffallen. Sich einfach so gut es ging in die Gegebenheiten einmogeln. Wer würde schon das zierliche helle Stütchen verdächtigten, das doch nur aus Haut und Knochen zu bestehen schien? Einfach nicht auffallen. Als angehende Spionin musste sie so sein. Sie durfte sich nicht verdächtig machen. Durfte von anderen nicht als merkwürdig wahrgenommen werden. Sie musst ein das Bild passen, als habe Gott selbst sie in die Szene gemalt. Als habe sie nie etwas anderes getan. Als wäre sie nie woanders gewesen. Unscheinbar. Das musste sie sein. Das war jedoch gar nicht so einfach, wenn man so schön und bezaubernd war, wie Leorah.

Sie würde ihn schon noch finden. Envinyatar. Der ehemalige Leithengst der Adoyan Enay. Einstmals Gebieter über jenes reich, das Faithless gefährlich werden konnte. Doch wo war der Braune nun und was hatte ihn eigentlich dazu bewogen, zurück in dieses Tal zu kehren? Was überhaupt dazu, dass er damals fortging? Wollte er die Macht der Herde erneut an sich reißen oder gar eine weitere Macht im Stillreich etablieren? Der Fahle hatte ihr so viele Fragen in den Kopf gehämmert, dass sie mittlerweile Schmerzen davontrug die sich von ihren Schläfen hin zu der hintersten Ecke ihres Kopfes trugen. Sie hielt inne, sog den kühlen Duft des Winterwaldes in sich ein, während ihre Augen geschlossen waren. Die Geräusche von knackenden Bäumen, krächzenden Raben und anderem Getier, drangen nun deutlicher an ihr Ohr. Sie war eins mit der Natur. Sie war ein Teil ihrer Umgebung. Und sie war zufrieden. Und vielleicht, ganz vielleicht, stolperte sie ja bald auch über ihn oder zumindest jemanden, der ihr mehr Informationen geben konnte.
Seite: 1 2
Deine Suche ergab 18 Treffer.