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Kalahari » 09.05.2018, 01:02 » Die verwunschene Quelle #2

Aviv


Durstig versenkte die junge Stute ihre Nüstern im klaren Wasser der Heilquelle. Es war eine wahre Wohltat nach ihrer langen Reise endlich einen Ort zur Rast gefunden zu haben. Gierig sog sie immer mehr des kühlen Nass' in sich hinein. Kalahari wusste nicht ganau wann sie zuletzt getrunken hatte. Im Prinzip spielte es auch keine allzu große Rolle. Solange genug des frischen Grünfutters vorhanden war, nahm die Stute alle Mineralien zu sich, die sie benötigte. Wasser ist schließlich auch in Pflanzen enthalten, nicht wahr.?  Der Frühling war angebrochen und mit ihm bekam die Erde wieder ihre Energie zurück, die ihr der Winter genommen hatte.

Ein Gewusel entflammte, dass wie Kalahari wusste ihr bald ein wenig auf die Nerven gehen würde. Schließlich sah und hörte sie um einiges mehr als manch anderer ihrer Artgenossen. Und nicht nur das. Die Stute besaß nicht nur scharfe Augen und Ohren, sondern noch eine weitere unverwechselbare Eigenart. Ihr Fell wechselt gewissermaßen die Farbe. Natürlich nicht zwischen allen Farben des Regenbogens, aber zumindest im Spektrum von dunklem Schokobraun zurr hellen Caramellfarbe. Aber wer jetzt glaubt, dass dies eine tolle Sache wär, der irrt gewaltig! Allein dieser Umstand brachte der Braunen mehr als einmal den Spott ihrer Herdenmitglieder ein. Sie kann diese "Fähigkeit" jedoch nicht steuern, diese verändert sich je nach ihrem Gemütszustand. Praktisch wenn man Angst hat und sich verstecken will (dunkles Fell), eher unpraktisch wenn man Etwas unbemerkt beobachten möchte, dabei aber sehr aufgeregt ist (hell leuchtendes Fell). 
Jetzt fragt man sich natürlich zurecht: wieso, weshalb, warum? Ganz einfach! Kalahari hat eine etwas andere Familie. Ihre Mutter, eine ganz normale Stute, lernte einst einen fremden Hengst kennen, der einer Herde von Pferden entstammt, die man vielleicht als "Einhörner" bezeichnen kann. Diese Rasse zeichnet sich durch einen gehörnten Kopfschmuck und die teilweise Aufsehen erregenden Fellfarben aus, besitzt aber keine besonderen Fähigkeiten, wie man zunächst vermuten würde. Die Braune selbst besitzt nicht diese typischen Hörner. Eine Vermischung der Gene, sorgte allerdings für eine Zellmutation, die ihr dieses einzigartige (stimmungsringmäßige) Fellkleid bescherte.
An ihren Vater kann sich Kalahari kaum erinnern. Kurz nach ihrer Geburt verließ er sie und ihre Mutter um beide zu schützen. So wuchs die Stute, mehr oder weniger den Hänseleien der anderen Fohlen ausgesetzt, in einem Herdenverband auf, den sie jedoch bei erster Gelegenheit verließ um die Welt zu erkunden. Ab und zu besuchte sie ihre Verwandten, verweilte aber nie mehr als ein paar Tage bei ihnen. 

So kam es nun, dass sie sich auf einem ihrer Streifzüge an dieser verwunschenen Quelle wieder fand. Lauschend hob die Braune den Kopf. Wasser tropfte von ihren Lippen und plätscherte fröhlich gen Erdmittelpunkt. Ihr gelassen wirkendes dunkelwuchsfarbenes Fell schillerte leicht in der Sonne.
Sie schenkte dem Hengst, der etwas abseits stand, erst Beachtung, als ihr sein seltsames Verhalten auffiel. Küsste er gerade tatsächliche eine halb vertrocknete Pflanze? Was zur Hölle stimmte nicht mit ihm???
Gerade wollte Kalahari sich unauffälig aus dem Staub machen, als sie bemerkte, dass durch seine feine Berührung das Pflänzchen zu ergrünen begann. Fassungslos starrte sie auf den Fleck wo nun eine hübsche kleine Wildtulpe ihre Blätter in den Himmel streckte. Fasziniert beobachtete sie wie der Fremde mit wachsender Begeisterung jedem noch so kleinen Kraut anscheinend neues Leben einhauchte. 
Langsam, wie ein Schauder begann sich ihre Haarpracht von den Nüstern bis hin zur Schweifrübe in ein fast feurig wirkendes rotstichiges Braun zu verwandeln. >> So ein Mist! <<, entfuhr es der Stute leise, als diese es bemerkte. Unwillig tippte sie kurz mit einem Huf auf den Boden auf. Jetzt war es vorbei mit der Unauffälligkeit. Innerlich bereitete sich Kalahari schon auf das übliche Gelächter vor, das vermutlich als nächstes auf die herabrieseln würde.Stolz hob sie den Kopf, als würde sie sich zur Verteidigung wappnen...
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