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Alle - Nur Rollenspiel

Geadelt wird, wer Schmerzen kennt.
Vom Feuer, dass den Geist verbrennt.


Vali » 11.12.2016, 12:22 » Der See #2

Ar Dân



Die Stimme des anderen Rapphengstes verstummte eben so schnell wieder, wie er zu sprechen begonnen hatte. Etwas erstaunt wand Vali seine Ohren in die Richtung des Hengstes, der sich gerade als Ar Dân vorgestellt hatte. 
Einen kurzen Moment wusste nicht einmal mehr Vali, der sonst so wortgewandt und einfallsreich war, was er sagen sollte. Es herrschte unbehangliches Schweigen zwischen den beiden Rappen. In dieser Zeit überlegte der große Rappe, ob er den kleineren vielleicht doch noch verjagen sollte. Ein Gespräch schien mit diesem kleinen Feigling ja ohnehin nicht möglich zu sein.

Nichts desto trotz hielt Vali noch einen Moment inne. Der große Rapphengst stand wie immer straff und stramm da, zeigte nach außen keinerlei Miene, verzog nicht das Gesicht. Seine Augen waren kühl und ließen andere Pferde noch nicht einmal erahnen, was in seinem Kopf, seinen Gedanken vorging. Alles in allem strahlte der Rappe eine unglaubliche Selbstdisziplin und Stärke aus. Das war ihm sehr wichtig. Die Schwachen konnten in dieser Welt nicht überleben. Und genau aus diesem Grund tat ihm sein Gegenüber fast schon leid. Für den Hauch einer Sekunde empfand Vali so etwas wie Mitleid, ehe er unmerklich den Kopf schüttelte und seine perfekte Maske wieder aufsetzte.

"Ar Dân", wie immer war die Stimme des Rappen gefährlich ruhig. "Wenn ich dich jetzt angreifen würde, was würdest du tun?", Vali zog noch immer keine Miene. Nicht einmal er selbst wusste, ob das nur eine rhetorische Frage war oder ob es eine Warnung an Ar Dân war. Vielleicht war Vali aber auch nur an der Antwort des anderen Rappen interessiert. 
Vali » 01.11.2016, 10:54 » Der See #2

Ar Dân




Für einen kurzen Moment, war Vali gewillt, zu gehen. Der Rappe neben ihm war seltsam. Sein Verhalten war so unnatürlich, er druckste herum und brachte doch keinen vollständigen Satz zwischen den Lippen hervor. Was war nur los mit ihm?
Vali fing langsam an, sich über den Rappen zu amüsieren. Allerdings ließ er sich noch nichts anmerken. Nur seine Mundwinkel zuckten einmal schnell in die Höhe. Es war einfach zu befremdlich, wie sich sein Gegenüber benahm.  Allerdings fing er sich sofort wieder und setzte seinen gelangweilten und herablassenden Blick auf, welchen er sonst immer trug. 

"Mein Name ist Vali.", kam es plötzlich aus dem großgewachsenen Rappen hervor. Er wusste selbst nicht, wieso er das sagte und war auch ein wenig überrascht darüber. Dieses mal ließ er sich davon aber gar nichts anmerken. Irgendetwas an dem kleinen Rappen faszinierte Vali. Es hieß ja, magische Wesen konnten die Magie anderer spüren. Vali selbst wusste über seine Kraft des Eisfeuers bescheid. Dennoch wurde er den Gedanken nicht los, dass sich um den kleineren Rappen auch etwas übernatürliches rang. 
"Darf ich fragen, wie du heißt?", Vali war es gar nicht gewohnt, so freundlich mit einem anderen Pferd zu reden. Es sei denn, das andere Pferd wäre eine Stute. Da würde er stets freundlich und galant sein. Doch vor ihm stand nur ein zierlicher Hengst. Der Rappe war sich im klaren, dass er den Fremden mit nur einer raschen Bewegung in dessen Richtung verjagen konnte. Er würde wahrscheinlich weglaufen wie ein scheues Reh und Vali würde ihm nie wieder begegnen. Aber das würde er noch nicht tun. Erst würde der Rappe heraus finden, ob der Fremde tatsächlich ein Magisches Wesen war und vielleicht stärker als gedacht war. Oder ob er einfach nur ein kleiner, verweichlichter Hengst war, welcher vor jeder Gefahr floh.
Vali » 15.10.2016, 17:48 » Der See #2

Ar Dân



 Vali soff noch immer gierig das kalte und klare Wasser des Sees. Viel zu lange hatte er nicht mehr ausgiebig getrunken. Gerade, als er seinen Kopf wieder heben wollte, um das Pferd endgültig zu verjagen, erhob der zierliche Rappe seine Stimme. Gut, er hatte seine Stimme wohl kaum erhoben. Eher klangen seine leisen Worte wie ein zarter Windhauch, welcher nur durch zufall in die Ohren des Rappen fanden. Zumindest empfand Vali so. Entgültig schnellte Valis Haupt in die Höhe und er sah den anderen Rappen, welcher seinem Blick allerdings ausweichte, direkt in die Augen. Sie waren stahlblau. Fast noch blauer als die eisigen Augen von Vali selbst.
Der Blick des großgewachsenen Rappen lastete scharf auf seinem kleineren Artgenossen. Gut, es war keine Kunst, kleiner zu sein als Vali. Schon als Fohlen war dieser ausgesprochen groß und schlacksig gewesen. Auch heute zierte kein überflüssiges Pfund fett seinen Körper. Nur ein paar dezente Muskeln zeichneten sich unter dem schwarzbraunen Fell ab. Allzu stark war er nicht, aber falls er in eine brenzlige Lage kommen sollte, hatte er noch immer die Kraft des Eisfeuers, welches ihm die Götter geschenkt hatten.

Damit das andere Pferd nicht dachte, Vali sei stumm, fing dieser doch noch an zu sprechen. "Ich grüße dich.", war seine ungewöhnlich freundliche Antwort. Irgendwie weckte der kleine Rappe ein wenig Mitleid in Vali. Sofern dieser überhaupt in der Lage war, Gefühle wie in etwa 'Mitleid' zu verspüren. Seine Stimme war ruhig und tief, er sprach laut und deutlich, so wie er es immer tat. "Ist alles in Ordnung bei dir?"
Vali war vollkommen erstaunt über sich selbst. Er hatte sich vollends andere Wörter zurecht gelegt, mit denen er den Zierlichen hoffentlich verjagen hätte können.  Dennoch weckte der kleinere bei Vali irgend ein Gefühl, welches er schlecht zuordnen konnte. Der große Rappe würde sich zuerst anhören, was mit dem Anderen los war, ehe er entschied, weiter zu ziehen oder ihn doch noch fort zu jagen.
Vali » 13.10.2016, 20:02 » Der See #2

Ar Dân​




Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte der Rappe endlich den See. Schon seit Stunden hatte ihn der kratzende Durst in seiner Kehle wahnsinnig gemacht. Da der Abend aber ohnehin schon dämmerte, entschied Vali sich, den doch recht weiten Weg zum Fluss aufzunehmen, um dort einen sicheren Platz für die Nacht zu finden. Genervt von seinem Durst und der eigentlich viel zu langen Reise, erreichte er endlich den See. 
An sich hätte er ja auch einen kurzen Umweg zu dem kleinen Fluss machen können, um dort zu trinken. Aber erneut hatte der Rappe sich auf sein Ziel so derart fixiert, dass diese Möglichkeit für ihn überhaupt nicht in Frage gekommen war. 

Jetzt ärgerte er sich über seine eigene Verbissenheit, was er jedoch nie vor einem anderen Pferd zugeben würde. Zudem konnte diese Hartnäckigkeit auch durchaus positive Seiten haben.
Vali striff an den anderen Pferden vorbei, welche wohl auch hier ihr Nachtlager aufschlagen wollten. Zwar war Vali nicht vollkommen antisozial, dennoch hatte er gerade keine Lust auf einen zu treffen. 
Er trabte los, bis an die Stelle, die er oft besuchte, um zu trinken. Der See spiegelte sich scheinbar unendlich weit und  die Grashalme auf dem Boden wurden durch die zunehmende Dämmerung rötlich gefärbt. Und gegen eine schöne Umgebung hatte nicht einmal Vali etwas einzuwenden.

In der einsetzenden Dunkelheit hatte er fast nicht bemerkt, dass sich direkt am Ufer des Sees noch ein Pferd befand. Sein Fell war noch schwärzer als das von Vali. Es war von einer eher zierlichen Statur und würde deshalb wohl keine Gefahr darstellen. Außerdem schien es ohnehin mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein.
Vali stellte sich genau neben den anderen Hengst und soff gierig große Schlucke es eiskalten Wassers. Ja, dafür hatte sich diese Reise verdammt noch mal gelohnt. Obwohl er so nah neben dem anderen Pferd stand, hütete er seine Zunge und sagte nichts. Er hatte das Gefühl, dass er genau so wenig Gesellschaft wollte wie Vali selbst. Dennoch hoffte der Rappe, dass das andere Pferd diesen Platz bald verlassen würde, damit er sich auf seinen Schlafplatz legen konnte und diesen anstrengenden Tag ausklingen lassen konnte. 
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