Charakter "Will has a remarkably vivid imagination. Beautiful, pure empathy. Nothing that he can't understand, and that terrifies him."
„Als Asperger-Syndrom wird eine tiefgreifende Entwicklungsstörung innerhalb des Autismusspektrums bezeichnet, die vor allem durch Schwächen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet ist sowie von eingeschränkten und stereotypen Aktivitäten und Interessen bestimmt wird. Beeinträchtigt ist vor allem die Fähigkeit, nonverbale und parasprachliche Signale bei anderen Personen intuitiv zu erkennen und intuitiv selbst auszusenden. Das Kontakt- und Kommunikationsverhalten von Asperger-Autisten erscheint dadurch „merkwürdig“ und ungeschickt“
Will Graham ist ein ruhiger, einsamer Zeitgenosse. Er bleibt gerne für sich, alleine, ist nur von der Natur umgeben. Er meidet Artgenossen, wo es nur geht, denn er fühlt sich in ihrer Gegenwart nicht sicher. Sie verunsichern ihn, bringen ihn aus dem Konzept. Er ist durchaus emotional, allerdings sind seine Emotionen durch die Krankheit an der er leidet sehr roh und einfach. Er wird von ihnen schnell aus dem Konzept gebracht und kann nicht mit ihnen umgehen. Er denkt sehr viel nach, hinterfragt alles und jeden.
Was ihn sehr prägt, ist seine große Empathie. Er kann sich in Personen hineinversetzen, wie kein anderer. Doch wenn er sich einmal dafür öffnet, lässt er alles mit hinein, alles gute aber auch alles schlechte. Hieraus resultiert auch seine große Gabe. Er kann sich in Serienkiller, Irre, Psychopathen hineinversetzen, er erlebt wie sie ihre Opfer quälen und töten, erlebt ihre Emotionen, ihre Gedanken, einfach alles. Früher einmal hatte er so geholfen eben diese aufzuspüren. Doch dann ging es zu weit, er wurde verletzt und gab es auf, zog sich ins Stillreich zurück. Doch auch hier verfolgen ihn die grausamen Taten der Talbewohner. Er ist nun an einem noch viel Grausameren Ort. Durch das Böse, was er in sich aufnimmt, wenn er in die Köpfe der Killer eindringt, wird er selber immer dunkler, er kann die Grenzen zwischen ihnen und seinem Selbst nicht mehr klar erkennen, er dreht langsam durch. Er erfährt Alpträume und schlafwandelt.
Doch was Will nicht weiß, ist dass etwas in seinem Kopf ist. Es hat nichts mit bösen Geistern oder Gedanken von Killern zu tun. Es ist eine ganz erdliche, herkömmliche Krankheit namens Enzephalitis. Dank ihr erfährt er auch im wachen Zustand Halluzinationen, verliert immer wieder Stunden, Tage und bekommt Krämpfe und Anfälle. Er ordnet diese aber seinem geistlichen Zustand zu und verliert dadurch in der Tat den Verstand.
„Viele Kinder und Erwachsene mit Asperger-Syndrom neigen dazu, unablässig und langatmig zu reden, meist über ihr Lieblingsthema, und missachten dabei oft vollständig, ob der Zuhörer an diesem Thema interessiert ist und das Gespräch mitträgt. Weitere Charakteristika sind eine sehr detailorientierte Erzählweise mit Schwierigkeiten, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, abrupte und für den Zuhörer nicht nachvollziehbare Themenwechsel, das Wörtlichnehmen von Redewendungen, das Antworten auf rhetorische Fragen, die Verwendung von Metaphern und Wortschöpfungen, die nur dem Sprecher geläufig sind, das Festhaften an Formulierungen, die wie auswendig gelernt oder wie aus einem Buch vorgetragen klingen, Selbstgespräche, das Nichterfassen von Nuancen (zum Beispiel Ironie, Necken) und ungenaues Zuhören.“
"You have an empathy disorder. What you feel is overwhelming you."
Vergangenheit "I don't feel like myself. I feel like I've been gradually becoming different for a while. I just feel like somebody else."
Will Graham lebte mit seinem Vater zusammen, seit er denken konnte. An seine Mutter hat er keine Erinnerung mehr, sie muss wohl relativ früh gestorben sein. Sein Vater war ein Vagabund, er zog durch die Lande, immer weiter, immer weiter. Will konnte nie gleichaltrige Fohlen kennenlernen, und wenn, dann war er immer der Neue, der Komische, wurde gemieden. Er lernte nie, mit anderen Artgenossen umzugehen, außer seinem Vater. Und dieser war nicht gerade der umgänglichste Artgenosse.
Das Einschneidendste Erlebnis seiner Kindheit war, als er das erste Mal an einen Ort kam, an dem ein Mord stattgefunden hatte. Er sah mit einem Mal durch die Augen des blutrünstigen Hengstes, der hier eine Stute und ihr Fohlen getötet und danach zerrissen, die Bäume mit ihren Einzelteilen dekoriert hatte. Er spürte dessen Faszination, seinen Stolz als das 'Kunstwerk' vollendet war. Als er aus der Vision herausbrach, war er schweißgebadet und stand geschockt vor dem Blutbad. Er war gerade mal ein Jährling.
Schließlich, als er alt genug war, trennte er sich von seinem Vater. Er zog durch die Gegend, wie er es von klein auf gewohnt war, und sehnte sich doch nach einer Heimat. Schließlich fand er eine Art Herde, eine Gemeinschaft aus jungen Hengsten, die es nach Gerechtigkeit dürstete. Sie nutzten ihn und seine Fähigkeit (aus) um Killer in ihrem Land zu fangen und zur Strecke zu bringen. Es ging alles gut, bis auf den Fakt, dass es ihn zerstörte, und sie beschützten ihn und passten auf ihn auf. Allerdings nicht gut genug. Eines Tages schickten sie ihn an einen Ort, den sie für sicher befanden, und er kam schwerverletzt wieder heraus. Es war ein Wunder, dass er diesen Tag überhaupt überlebte.
Er beschloss, sie für immer zu verlassen. Er wollte endlich sein friedliches Heim, nur für sich, wo er dem Ganzen entgehen konnte. Er kam ins Stillreich. Doch die Bilder in seinem Kopf, sie blieben, sie jagten ihn, tun es bis heute noch. Und das Stillreich stellte sich als gar nicht so still heraus. Es war ein Ort voller Grausamkeit und Tod, und das sollte er mit der Zeit auch merken. Bisher lebt er noch friedlich vor sich hin, doch wer weiß was ihn noch erwartet.
"I'm having a hard time thinking. I'm losing my mind. I don't know what's real."
