Zwischen uns das Eis – Ich werde es durchbrechen
Zwischen uns die Worte – Ich höre auf zu sprechen
Zwischen uns drei Schritte – Ich komme bei dir an
Und zieh dich an mich ran
Bis nichts, nichts, nichts mehr zwischen uns steht Und ich endlich spür, wie dein Herz schlägt
Der sonst so redegewandte, großkotzige Hengst fühlte sich in dieser Position so machtlos. Und machtlos sein war etwas was er mehr fürchtete als alles andere. Doch wenn er nun die Augen schloss und den herben Duft des weißen Hengstes inhalierte, so war es ihm egal. Es war ihm egal, was mit ihm geschah, solang es durch ihn geschah. Er würde sich Necare komplett hingeben. So viele Jahre hatten sie nun schon zusammen verbracht, in Rivalität, Streit, Zusammenhalt. Es schien als wären sie nun unzertrennbar, als gehörten sie zusammen. Dennoch rang nun jeder von ihnen um Atem und es schien als stünde eine Barriere zwischen ihnen, jeder fürchtete die Konsequenzen seines Handelns.
Als Umbra so an Necare hing, seinen Mähnenkamm bearbeitete schien es in seinem Kopf drunter und drüber zu gehen. Einerseits drang es ihn, weiter zu machen. Andererseits fragte er sich, was er da tat. Verführte er da wirklich seinen engsten Freund, wie eine dahergelaufene Stute? Was ging hier nur vor? Er hielt inne und schloss wieder die Augen, die Ohren zuckten als der Andere wieder sprach. Als dieser den Ton zur Frage anhob, öffnete Umbra seine dunklen Augen wieder und folgte dem Anderen, wie er sich mit ohrenbetäubendem Lärm durch das Wasser bewegte. Er sog scharf Luft ein, als dieser seine Schweifrübe berührte und daran zu knabbern begann. Doch er wich nicht zurück. Erst als die dunkle Stimme des Anderen wieder erbebte, rührte der Dunkle sich wieder. Ein schiefes Lächeln lag auf seinen Zügen. Mit einem Mal schnellte Umbra herum, der Andere hatte es heraus gefordert. In einem Akt reiner Extase drückte er dem Anderen einen Kuss auf den Mund, biss beherzt in dessen Unterlippe und zog sich dann zurück. Das tiefrote Blut malte einen wunderschönen Kontrast auf das bleiche Fell des Anderen. Er lachte, der Klang ließ seinen Brustkorb vibrieren, unter dem sein Herz so schnell schlug, dass er befürchtete gleich umzukippen.
Er trat um den Anderen herum und presste nun seine Brust gegen das Hinterteil des Anderen. Es schien als hätten seine Hormone, seine Triebe komplett von ihm Besitz ergriffen, als er seine Brust gegen den Schweif des Anderen rieb. „Dachtest du wirklich, ich mache es dir so einfach?“, meinte er und kniff darauf hin mit seinen Lippen in die knackige Pobacke des Hengstes.
„Oh, wir werden uns vereinen. Und wir werden Anhänger um uns Schüren. Vergiss die Vergangenheit, vergiss alles was du je gehört hast. Wir, WIR werden sie alle übertreffen.“, raunte er und glaubte seine Stimme würde gleich den Geist aufgeben, vor seinen Augen tanzten weiße Sterne über die Schwärze, so erregt war er von dem Gedanken ihres gemeinsamen Erfolgs.