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Yué » 11.01.2019, 20:37 » Der Fluss #2
Sanu
Blut durchströmte Yués Maul. Es wärmte sie an diesem kalten Tag. Es war einige Zeit vergangen seit sie in dieses Tal kam und bisher war ihr kein anderer Wolf begegnet. Spuren hatte es gegeben, ja, aber mehr auch nicht. Pferde hatte sie unmengen gesehen, aber diese Tiere waren einfach zu groß für einen einzelnen Wolf, also hielt sie sich eher an Hasen, Eichhörnchen und Kaninchen.
Ein plötzliches Rascheln riss die Wölfin aus ihren eher einfachen Gedanken. Hinter der Eiche... Yué wirbelte herum, stand mit gesträubtem Fell und gefletschten Zähen vor einem großen Gebüsch. Erst war kein Geräusch zu vernehmen. Die Fähe prüfte die Luft und sog mit ein paar gezielten Atemzügen den Geruch eines fremden Wolfes ein. Ein Rüde. Eingefähr gleichen Alters. Außerdem verriet sein Geruch, dass sein Ernährungszustand nicht gerade gut war, also entweder ein noch sehr unerfahrener Wolf oder ein schlechter Jäger.
Yué machte einen Schritt vorwärts. Ihre Haltung war immer noch drohend und ein leises Grummeln entwich ihrer Kehle. "Wer bist du? Zeig dich." sprach sie mit klarer Stimme, während ihr Blick misstrauisch das Gebüsch absuchte. es war nur Einer, so viel war sicher, aber man konnte ja nicht vorsichtig genug sein.
Yué » 02.01.2019, 21:01 » Der Fluss #2
Sanu
Es war ein regnerischer Tag. Ein Rudel Wölfe hatte sich versammelt um Abschied zu nehmen von einem geliebten Mitglied. Zwei Wölfinnen standen sich gegenüber, Kopf an Kopf, blickten traurig zu Boden. Es war ein stummer Abschied von Mutter und Tochter. Ihr Lippen bewegten sich nicht, doch sie sagten sich so viel. Irgendwann löste sich die jüngere, braune Wölfin, drehte sich um und verschwand in den verregneten Wald. Sie drehte sich nicht einmal um.
Zwei Jahre war der Abschied von Yué und ihrer Familie nun her, aber traurig war sie nicht. Es war normal. Ein Ritual, welches sich täglich wiederholte, mal mit mehr und mal mit weniger Drama.
Im Gegensatz zu damals war es eine kalte Nacht. Yué trottete an einem Fluss entlang, das Gras zu ihren Pfoten war mit zarten Eiskristallen überzogen und auch am Ufer des Flusses fanden sie sich in größerer Form wieder, sie waren in dem hellen Licht des Mondes gut zu erkennen. Das schimmernde Gras hatte schon fast etwas Mystisches. Vorsichtig nähere sich die Wölfin dem Flussufer und senkte den Kopf um zu Trinken. Der Mond spiegelte sich im Wasser. Mond... Yué. Nicht gerade ein einfallsreicher Name für eine junge Wölfin, aber ihr gefiel der Klang.
Ein plötzliches Rascheln ließ Yué zusammen zucken. Die gespitzten Ohren nahmen einen schnellen Herzschlag wahr. Hase... Vor dem letzten Sonnenaufgang hatte die Fähe das letzte Mal etwas gefressen. Die braunen Augen spähten in die Dunkelheit und konnten im ersten Moment nichts ausmachen, bis sich zwei weiße Ohren im hohen Gras bewegten. Die schwarzen Spitzen wirkten wie Augen, die die Umgebung absuchten.
Auf leisen Pfoten näherte sich Yué dem kleinen Tier, welches ihre Anwesenheit noch nicht bemerkt hatte. Beim näher kommen bemerkt sie, dass der Hase ihr den Rücken zugedreht hatte und sorgsam an einem Grashalm knabberte. Sein weißes Fell schimmerte im Mondlicht, die schwarzen Ohrspitzen und der schwarze Stummelschwanz stachen besonders hervor. Bevor Meister Lampe überhaupt bemerkte wie ihm geschah sprang Yué auf ihn zu und packte das wehrlose Tier im Genick. Er war nicht besonders groß, schien noch ein Jungtier zu sein. Erst als das Jungtier sich nicht mehr bewegte ließ Yué den leblosen Körper zu Boden gleiten. Das zuvor makellose Fell war blutgetränkt und doch wirkte es so als würde das Tier friedlich schlafen. Yué leckte sich über die Lefzen. Der Geschmack nach Blut erfüllte ihr Maul und der Hunger überkam sie. Langsam begann sie das Fell vom Fleisch zu lösen, Knochen zerbarsten zwischen ihren Kiefern.
Yué lag zu Füßen einer großen Eiche, zwischen den Vorderpfoten der leblose Hase.
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