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Fenris » 24.05.2017, 20:20 » Der Märchenwald #2

Nidalee



Dicht aneinander gedrängt flogen sie dahin. Ihre Mähnen flatterten im Wind, woben sich ineinander und trennten sich wieder, tanzten umeinander wie Herbstblätter im Sturm. Den Blick nach vorn gerichtet nahmen sie jede Kurve, jeden Slalom, der ihnen von den Bäumen vorgegeben wurde in einem Einvernehmen, als würden sie die Gedanken des jeweils anderen hören können. Die Welt verschwamm in einem Meer aus Grau. Die beiden Einhörner hatten keinen Blick für die Schönheit des Waldes, für die zarten ersten Knospen, die bereits ihren Weg zu den weichen Sonnenstrahlen suchten, die durch das über ihnen tronende Blätterwerk funkelte. Eine wahrhaft märchenhafte Kulisse.
Fenris keuchte. Sein Atem raste. Er hörte sein Blut in den Adern rauschen, fühlte sein Herz pulsieren im Takt zu ihren trommelden Hufen auf dem weichen Waldboden. Seine Muskeln spielten unter seinem schimmernden Fell. Der Hengst warf den Kopf in den Nacken, lachte laut und kehlig auf und streckte seinen Hals lang nach vorn, um noch ein wenig an Schnelligkeit zu gewinnen. Langsam aber sicher schob sich sein massiger, wenngleich auch eleganter Körper Stück für Stück weiter vor und an Nidalee vorbei, sodass er schon bald die Führung ihres kleinen Wettrennens erlangt hatte. Keine Frage, er wollte natürlich seine Stärke und Ausdauer unter Beweis stellen, so wie alle männlichen Vertreter seiner Rasse es taten. Wieso er gerade jetzt in dieser Situation ein geradezu brennendes Verlangen danach hatte, sich der mitternachtsblauen Stute zu präsentieren, konnte er warscheinlich selbst nicht erklären. Es sporte ihn einfach an ihren warmen Körper an sich zu spüren. Grinsend drehte er den Kopf zu der Nachzüglerin, um zu sehen was für einen Eindruck er wohl auf Nidalee machte.
Als Fenris sie gerade mit seinem Blick gefunden hatte, traf es ihn wie ein Schlag. Nidalee schimmerte! Nicht grau oder schwarz-weiß. Nein bläulich! Er riss die Augen auf blähte seine Nüstern und wandte den Kopf gerade noch rechtzeitig nach vorn um einen gewaltigen Baumstamm direkt vor sich auftauchen zu sehen. Mit einem gewaltigen Satz sprang er darüber, drehte sich noch halb im Flug um seine eigene Achse und wartete nach seiner Landung mit gespitzten Ohren auf ihre Ankunft. Seine Schulterflammen tanzten vor Erregung. Doch als die Stute auftauchte war von Blau keine Spur. >> Aber!? Du warst doch...! Wie zum...? Was zum...? <<, brachte er keuchend hervor. Sie war blau! Er war sich zu hundert Prozent sicher. Sie war blau gewesen! Der Hengst bebte. Stoßweise atmend ging er langsam auf die Mitternachtsblaue zu. Langsam, um ja kein noch so kleines Deatil von ihr zu übersehen betrachtete er sie mit leicht zusammengekniffenem Blick. Er fixierte eine Stelle auf ihrer Stirn, nahe ihrer bernsteinfarbenen Augen. Fenris stoppte erst als er Nase an Nase zu ihr gewandt stand. Kein Flecken Farbe zu erkennen. Seltsam. Er seufzte tief. >> Ich hab mich wohl geirrt. Tut mit leid. << Er grinste schief, beinahe charmant und begann ihr die Mähne zu knabbern, sozusagen als kleine Entschuldigung.
Fenris » 15.12.2016, 19:08 » Der Märchenwald #2

Nidalee (Trail Of Broken Wings)



Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Der schwarze Hengst hoffte so sehr, dass Nidalee Recht behielt. Aber wer konnte schon sagen was noch alles auf ihre kleine Truppe zustürmen würde? Vielleicht ein Unwetter bei dem sich alle verliefen? Oder ein Streit der einen Keil zwischen sie treiben würde? Ob sie je wieder miteinander auskämen?
Fenris brummte nur kurz, was die Stute zu verärgen schien. Daher schob er noch schnell ein >> Warscheinlich hast du Recht. << hinterher. Er wollte sie auf keinen Fall erzürnen. Schließlich war sie ja so eine Art "Leidensgenossin". Doch die Mitternachtsblaue fing sich wieder, sodass er ihre Unterhaltung fortsetzen konnte. Doch Moment mal. Was war denn das? Täuschte er sich oder begann sich an Nidalee`s Ohren sich etwas zu verändern? Die Luft um deren flauschige Enden flirrte leicht, als wohne ihnen eine übermäßige Hitze inne. Und verfärbten sich die Spitzen etwa?
Der Hengst blinzelte einmal heftig. Komisch. Er musste sich getäuscht haben. Die Stute sah aus wie eh und je. Seltsam. Hatte er vielleicht etwas falsches gegessen oder kündigten sich da etwa Kopfschmerzen an?
Die Äußerung der Blauen machte ihm die Gegenwart wieder bewusst. >> Was bitteschön soll das denn heißen? Gefalle ich dir heute nicht? <<, tat er gespielt beleidigt. Halt! Meinte sie da gerade etwa indirekt, dass sie ihn normalerweise attraktiv fand? Oder sprach er ihren Worten eine zu große Bedeutung zu? Es wäre nicht das erste Mal, dass er sich die Zunge verbrannte, nur weil er reinen Tisch machen wollte. Besser er behielt es für sich und beobachtete wie sich die Dinge entwickelten. Aber einen dankedenklichen Blick konnte er sich dennnoch nicht verkneifen. Sicherlich er mochte und schätzte Nidalee sehr. Doch ob er sie auf diese eine Art und Weise gut fand, vermochte er nicht zu sagen.
>> Na warte! Ich krieg dich! << rief er und folgte der Stute mit einer geschmeidigen Bewegung, die seine Mähne zum wallen und seine Flämmchen zum lodern brachte. Er lachte auf und warf spielerisch die Nüstern in die Luft. Dachte Nidalee etwa sie konnte ihm entkommen?
Fenris » 09.11.2016, 23:11 » Der Märchenwald #2

Nidalee (Trail of broken wings)


Der schwarze Hengst seufzte. Natürlich. So ein Kommentar konnte nur von dem guten Seraphil kommen. Wie konnte man nur ständig so auf Angriff gebürstet sein. Er meinte es ja nicht böse, nur ging es Fenris langsam auf die Nerven. Solch unqualifizierte Sprüche halfen ihnen auch nicht weiter, sie trapazierten nur seinen Geduldsfaden. Tief luftholend versuchte er einen klaren Gedanken zu fassen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man den jungen Flammenträger fragte. Es war einfach zu verwirrend, ihre Situation zu verzwickt. Aber er musste Raythan finden, egal wie lange es dauerte oder was er dazu auf sich nehmen musste. Schließlich konnte er nicht zulassen, dass zwei, die ineinander ihre wahre Liebe gefunden hatten, wegen eines "Missverständnisses" nie wieder zueinander fanden. Seine Unsicherheit spiegelte sich in den orange züngelnden kleinen Feuern auf seinem Fell wieder. Sie flackerten schwächer als normalerweise und wer ganz genau hinsah, konnte erkennen, dass sie hecktischer tanzten, als hätten sie Angst zu verlöschen.
Fenris blähte die Nüstern als Nidalee sich an ihn wandte. Dachte sie er wäre nicht schon alle Optionen durchgegangen, die er vermutet hatte? Doch bevor er eine warscheinlich recht unwirsche Antwort geben konnte, hatte sie sich bereits korrigiert. Der junge Hengst beruhigte sich langsam wieder. Die Mitternachtsblaue schien einen guten Einfluss auf ihn zu haben. >> Du hast Recht. Ich habe mein möglichstes gegeben, aber ich weiß einfach nicht mehr ob ich noch richtig liege mit meinen Vermutungen. Jede Möglichkeit, die ich in beatracht gezogen habe, hat sich als falsch herausgestellt. Ich bin langsam auch am Ende meiner Weisheit. << Er senkte den eben noch empört erhobenen Kopf und schloss die Augen. >> Manchmal frage ich mich ob unsere Rasse verflucht ist. Es ist doch schrecklich nur die Schönheit der Welt zu entdecken, wenn man jemanden hat der die wahre Liebe für einen darstellt. Was wenn man ihn niemals findet? << Im selben Moment hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. Völlig mit sich selbst beschäftigt, hatte er vergessen, dass er ja mit Nidalee sprach. Mit jener, die schon als Fohlen ihren Seelengefährten gefunden und auch verloren hatte.
Der Rappe verzog das Gesicht. >> Tut mir leid. << Er sah die junge Stute an. Ihm waren ihre auf mysteriöse Art auftauchenden Wunden nicht entgangen, die sie im Laufe ihres Lebens immer wieder getragen hatte. Er konnte ihren Schmerz nur allzu gut verstehen. Er wollte nicht, dass sie sich allein fühlte. Aber andererseits wollte er sie auch nicht bemitleiden oder in Watte packen. >> Hatte doch tatsächlich vergessen, dass wir unseres eigenen Glückes Schmied sind. Hab ich recht? << Fenris grinste schief. Er hatte seinen ganz eigenen Charme, verstand auch ohne Worte, was in seinem Gegenüber vor sich ging. Erst jetzt bemerkte er, dass die mitternachtsblaue Stute seine Schulter anscheinend interessiert musterte.  Als diese sich zu besinnen schien, sahen seine grell leuchtenden Augen belustigt drein. >> Na seh ich denn auch ordendlich aus heute? Oder hab ich mir mal wieder meine Hörner verlegen? <<, neckte er Nidalee und stupste sie sanft am Hals.
Fenris » 28.06.2016, 18:32 » Der Märchenwald #2

Trail of broken wings


Der schwarze Hengst sah sich suchend um. Wohin war dieser Holzkopf verschunden? Ärgerlich stampfte er mit dem rechten Vorderhuf auf, als wollte er aus dem Erdboden eine Atnwort herausprügeln. Was hatte sich Raythan dabei gedacht? Einfach so zu verschwinden war gar nicht seine Art. Wie blöd musste man sein, seine wahre Liebe einfach so zu verlassen? Fenris verstand die Welt nicht mehr. Wenn er jemanden hätte... eine Person die in ihm die Farben des Lebens hervorrufen könnte, die er schon so lange verzweifelt suchte... nie würde er sie gehen lassen. NIE!
Wütend schnaubte der Rappe. Seine gelben Augen schmetterten jedem Lebewesen, das ihm zu nahe kam, Blitze entgegen. Keine Frage, er war außer sich. Wie oft hatte er auf seine Freunde eingeredet, sich endlich richtig auszusprechen. Das die beiden nicht ohne einander existieren könnten, war nicht zu übersehen. Wie konnte es also sein, dass sie selbst so blind für die Gefühle des jeweils anderen waren?
Fenris legte die Ohren an und verengte die Augen. >> Dummkopf. Einfach so zu verschwinden. <<, murmelte er. >> Was hast du dir nur dabei gedacht? <<, wiederholte der Hengst seinen vorhherigen Gedanken. Er sah zu Rahu zurück. Wie verloren sie wirkte... Ein hoffnungsvolles Lächeln glitt wie von selbst über sein Gesicht. Er wollte die graue Stute so nicht sehen. Nein, irgendetwas musste er unternehmen. Langsam setzte sich der Schwarze in Bewegung. Was sollte er sagen? Wie konnte er ihr Trost spenden? Wollte er das überhaupt? Denn schließlich war sie an dieser Misere genauso schuld wie Raythan. Wären die beiden einfach ehrlich zueinander gewesen, würden sie vielleicht ein glückliches Leben führen anstatt hier durch die Pampa zu stolpern. Aber wem machte der Hengst etwas vor? Er wusste selbst wie kompliziert solche Liebesangelegenheiten sein konnten. Es gab eben nicht immer nur Friede-Freude-Möhrensalat, wie einem das die Eltern früher immer weis machen wollten. Die Realität sah ganz anders aus. Hattte er nicht schon oft versucht sein Glück zu machen und war am Ende doch wieder nur auf die Nase gefallen... Es war hart zurückgewiesen zu werden. Und manch einer erholte sich nicht mehr davon, stürzte in eine noch düsterere Welt als es diese graue eh schon war. Manchmal war es Fenris ein Rätsel wie er all diese Niederlagen hatte überstehen können. Vielleicht war es ihm nur gelungen, weil er seine Freunde hatte, die ihm Mut zusprachen obwohl er es kaum verdiente. Der Rappe war nicht immer der angenehmste Zeitgenosse, ungeduldig wie er sein konnte. Aber Rahu und Raythan waren immer eine Stütze für ihn. Manchmal glaubte er Farben zu erkennen, wenn er die beiden zusammen sah. Doch diese verblassten sofort, wandte er den Blick ab. Als dies das erste Mal auftrat, ertappte er sich dabei, immer wieder einen der beiden zu betrachten. Aber nichts passierte. Erst einige Zeit später, als sie durch die Gegend streiften und sich beide in seinem Blickfeld befanden, begann sich die Welt um ihn herum zu verändern. Nur als er die Augen nur für einen Moment lang schloss, war alles wie immer. Grau in grau. Selbiges glaubte er bei Celestial und Reverie bemerkt zu haben. Doch jeder erneute Versuch, einen Blick auf die wunderbare Welt der Farben zu werfen, schlug fehl. Es machte ihn fast wahnsinnig, nicht zu wissen was vedammt nochmal mit ihm nicht stimmte...
Der Hengst schüttelte schnaubend den Kopf. Keine Zeit für solches Selbstmitleid. Jetzt zählte einzig und allein Rahu. Er stubste die Stute sanft in die Seite. >> Hey, mach nicht so ein Gesicht. Wir finden ihn schon wieder. Ich verspreche es dir. << Veilleicht sagte er das nur um sich selbst zu beruhigen. Aber er hoffte, dass ihr seinen Versuch der Aufmunterung ein wenig Hoffnung geben konnte. Diese konnten sie alle gebrauchen, in Zeiten wie diesen.
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