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Salira


VornameJasmin
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Wir sind frei,
Frei wie der Wind,
Wir sind frei,
Wir sind wer wir sind
(Santiano)


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Huhu,

ich hab ja schon einige Male gesagt, dass ich mich nun auch im Buch schreiben versuche. Ist eigentlich nichts besonderes, also zumindest das, was ich mache... da ich aber so viel motze, wollt ich mal ein wenig vom Anfang dalassen, falls das wer lesen möchte:
(War noch nicht im Korrektorat, also sind sicher noch Fehler drin):

»Zum Schluss möchten wir die Bevölkerung der Kernzonen noch einmal darauf hinweisen, dass das Verlassen der Kernzonen zu Ihrer Sicherheit verboten ist. Bitte entfernen Sie sich aus den gekennzeichneten Bereichen nur mit Erlaubnis und in Begleitung eines ansässigen Helis. Und nun kommen wir zu den Wirtschaftsnachrichten…« Die Nachrichtensprecherin rasselte routiniert ihren Text herunter. Ein kleiner Mikrochip spielte die nötigen Informationen direkt in ihren Kopf.
Zusammen mit seinem besten Freund Felix saß Rayo an der Theke des ’Glimber’ und sah auf einem altmodischen Flachbildschirm. Nachdenklich schwenkte er das Glas, in dem nur mehr eine Pfütze des bunten Cocktails war und fragte sich, warum er sich immer wieder zu einem Besuch der Bar überreden ließ. Ein nicht unbedeutender Faktor war Felix. Dieser saß gerade neben ihm und verfolgte die Sendung mit wütender Miene. Die Bilder, die kurz nach der Warnung eingeblendet wurden, zeigten die Grausamkeit, vor der sie täglich gewarnt wurden. Sie waren ein abschreckendes Beispiel, um ihnen vor Augen zu führen, was passieren würde, wenn sie sich als Bürger der Kernzonen nicht an die Regeln hielten. Wilde Wandler hatten den Leichnam eines Menschen verstümmelt. Reste von Kleidung hingen an dem zerfetzten Leib. Die Leiche lag in einer Blutlache. Knochen ragten aus dem zerstörten Fleisch.
»Wieso lässt man diese Tiere gewähren? Das ist so unfair. Wir müssen uns verstecken, während die Kannibalen mit allem durchkommen und uns alles befehlen können. Und unsere Regierung unterstützt sie auch noch!«, rief Felix neben ihm und griff nach dem Glas. Man sah ihm seine siebenunddreißig Jahre nicht an. Optisch wirkte er kein Jahr älter als dreiundzwanzig. Die blonden Haare gingen ihm bis zu den Ohren und standen wild ab. Ein wenig beneidete Rayo seinen Freund. Sein hörbares Seufzen sorgte für einen schuldbewussten Blick von Felix.
Die Besucher in der Bar murmelten derweil ihre Zustimmung. Einige wirkten dabei gleichfalls beschämt. Es war nicht so, als würde er die Menschen nicht verstehen können. Schließlich wurde er täglich daran erinnert, wie sie zu jemanden wie ihm standen. Rayo war in ihren Augen ebenfalls ein Raubtier, ein Wandler. Der Unterschied zwischen Helis und Aelis war in ihrer Vorstellung kaum existent. Immerhin konnten sich beide in Tiere verwandeln. Helis bewohnten zusammen mit den Menschen die Kernzonen, während die Aelis draußen in der wilden, ungezähmten Natur lebten und die Regeln für die Bewohner der Kernzonen nach ihrem Belieben bestimmen und ändern konnten.
»Sorry! War nicht auf dich und die anderen Helis bezogen. Ihr verhaltet euch ja nicht so, als wärt ihr was Besseres«, ruderte sein bester Freund neben ihm zurück und starrte auf sein Glas. Die hellgrüne Flüssigkeit schwappte beinahe über den Rand, als Felix es zu drehen begann.
»Ich weiß«, nahm Rayo die Entschuldigung an. »Und ich verstehe es einerseits. Trotzdem hat meine Art auch viel durch die Menschen ertragen müssen. Wir sind der Grund für die Chips und Seren, die euer Leben verlängern und Krankheiten kurieren können, die lange Zeit als unheilbar galten«, erinnerte Rayo ihn an das alte Thema, das sie schon unzählige Male durchgekaut hatten.
»Ja, sehr selbstlos von euch«, gab Felix leise zu.
Kraftlos schüttelte Rayo den Kopf, ohne aufzusehen.
Die Vergangenheit war ein rotes Tuch für alle Wandler. Die Ereignisse und Katastrophen, deren Folgen auch heute noch ihrer aller Leben beeinflusste, war vor seiner Geburt geschehen. Es war genau das eingetreten, was viele Filme und Bücher von damals beschrieben hatten. Noch heute fürchtete er die Grausamkeit von damals. Die Wandler waren gejagt und getötet worden, wenn sie nicht in Forschungseinrichtungen gebracht und wie Vieh behandelt worden waren. Das Blutvergießen das darauf folgte, als sich die Wandler zusammenschlossen und die Menschen in kleine Lager getrieben hatten, blieb unvergessen.
»Früher haben die Menschen auch nicht gefragt, ob wir als Forschungsobjekte herhalten, eingesperrt und missbraucht werden wollen. Heute forschen wir gemeinsam weiter. Und immerhin können wir innerhalb der Kernzonen in Sicherheit leben. Es ist hier gar nicht so übel.«
»Die Helis sind nicht so«, gab Felix zu. »Und ihr seid ja nicht das Problem. Aber diese Wilden nehmen sich einfach zu viel heraus. Sie sind nur Tiere ohne Gewissen, auch wenn sie sich in menschlicher Gestalt bewegen.« Der bunte Cocktail in Felix’ Hand war beinahe leer. Erneut murmelten die anderen Gäste ihre Zustimmung. Sie hatten ihnen zugehört. Rayo verstand sie, wirklich. Die Wandler außerhalb der Zonen bekleckerte sich nicht gerade mit Ruhm, wenn es um die Schaffung eines friedlichen Miteinanders ging. Regelmäßig kochten die Emotionen zwischen den Aelis und den Bewohnern der Kernzone hoch. So sehr die Helis auch versuchten zu vermitteln, die wilden Aelis waren ihrer tierischen Seite mehr zugetan als zivilisierten Argumenten. Die Zeit in der Wildnis hatte sie unempfindlich gegenüber menschlichen Belange gemacht. Auch wenn sie deren Technik nutzten, zogen sie es vor, gemäß ihren Instinkten zu leben, wie sie immer wieder eindrucksvoll bewiesen.
»Wir haben immerhin ein funktionierendes Leben und sollten es einfach so hinnehmen. Meistens verhalten sie sich ja still, wenn es um die Kernzonen geht«, erwiderte Rayo mit einem Seufzen und wandte sich wieder seinem eigenen Glas zu. Diese Diskussion konnte er nicht gewinnen, nicht wenn die Menschen um ihn herum sich eingesperrt fühlten. Die Städte, die Kernzonen genannt wurden und der Lebensraum der Menschen waren, verteilten sich auf der ganzen Welt. Sie waren zu ihrem Schutz errichtet worden und doch konnte man kaum darüber hinwegsehen, dass sie nur bessere Gefängnisse waren.
»Trotzdem sollten sich diese Tiere nicht so viel herausnehmen dürfen. Sie schlachten uns ab, sobald wir ihre Grenzen überschreiten. Als würden sie nur darauf warten, dass wir den Vertrag brechen«, rief ein junger Mann von der anderen Seite der Theke. Er sah kaum älter aus als sie selbst.
»Sie haben damals den Krieg gewonnen und diese Regeln aufgestellt. Es war ihr Recht. Sie hätten auch anders entscheiden können und ihr wärt ausgelöscht worden. So ist es nicht optimal, aber kein Weltuntergang.«
»Sie haben uns wie Tiere eingesperrt. Sie unterdrücken uns und ändern ständig die Regeln, wie es ihnen beliebt. Das ist kein gutes Leben«, wetterte ein anderer Gast.
Rayo wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als die Sprecherin der Nachrichtensendung erneut eingeblendet wurde. Ihre professionelle Maske der Emotionslosigkeit hatte Risse bekommen. Das Display des altertümlichen 3D-Fernsehers hatte einen rot blinkenden Rahmen bekommen, der eine Eilmeldung ankündigte.
»Wie wir gerade erfahren haben, wurde ein Treffen zwischen dem Präsidenten von Kernzone 7 und des dort herrschenden Alphas vereinbart. Es wird morgen um 09:30 Uhr stattfinden. Wir bitten daher die Bevölkerung der Kernzone 7 um Vorsicht und möchten noch einmal an die besonderen Verhaltensweisen in diesem Fall erinnern: Gehen sie frühzeitig außer Haus, um zur Arbeit zu gelangen und vermeiden Sie für morgen alle sonstigen Aktivitäten. Sollten Sie Ihre Wohnung doch verlassen müssen, gehen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit niemals allein. Bitten Sie einen der ansässigen Helis, Sie zu begleiten. Auch wenn keine feindlichen Handlungen innerhalb der Stadt zu erwarten sind, ist jegliche Art der Provokation untersagt und kann mit dem Ausschluss aus der Kernzone bestraft werden. Wer das Treffen angesetzt hat, wurde uns bisher noch nicht mitgeteilt. Es wurde uns jedoch versichert, dass es ein Freundschaftsbesuch ist. Natürlich halten wir Sie auf dem Laufenden und informieren Sie, sobald die letzten Aelis sich wieder zurückgezogen haben«, teilte die Nachrichtensprecherin mit. Deutlich hörte man ihre Besorgnis heraus. Sie kam ebenfalls aus dieser Zone, wenn sich Rayo richtig erinnerte.
Er fragte sich, was Aresh, der führende Alpha dieser Umgebung und damit auch Herr über die Kernzone 7, wohl jetzt schon wieder im Schilde führte. Seine Besuche waren bisher niemals ohne Grund gewesen.
»Nun kommen wir noch zu den regulären Nachrichten. Das allgemeine Flugverbot wurde aufgehoben. Ab sofort fliegen die Shuttle zwischen den Kolonien und der Erde wieder. Die U-Bahn pendelt ebenfalls wieder zwischen den verschiedenen Kernzonen.«
Das war die letzte Meldung und das Bild verdunkelte sich. Solang sich niemand bequemte, ein anderes Signal einzustellen, würde der Fernseher stumm bleiben. Der schwarze Bildschirm passte zur Stimmung über die Ankündigung.


Wörter: 1439

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12.01.2019, 16:43
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