Stillreich » Das Tal » [NP] Burg Drachenstein
»Aerys Caetanus
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Levana



Aerys wusste, dass er sich wahrscheinlich daneben benahm. War er schon ein so stattlicher Hengst aus einer ehrwürdigen Familie, war er doch noch immer das kleine Kind, welches im Schutze der Burgmauern spielt und davon träumt, eines Tages Drachen zu zähmen und Feinde zu besiegen. Manchmal glaubte er, im Erwachsensein angekommen zu sein. Nun aber, mit Levana neben sich und tief in Gedanken versunken, begann er wieder daran zu zweifeln. 

Gemeinsam liefen sie durch die karge und triste Einöde des Ortes, der einst blühende Heimat und Leben versprach. "Ich glaube, zu helfen ist mir ohnehin nicht. Die Vergangenheit kehrt nicht zurück. Ich bin es, der zu lernen hat, los zu lassen." Sprach er mit einem traurigen Lächeln aus, was er sich selbst lange nicht als die btitere Realität hatte eingestehen wollen. "Ich bin wohl auch einfach zu rührselig. Ich hänge an einem Ort, einem Gebäude, der einst meine Heimat war. Die Wiege meines Lebens. Der Spielplatz meiner Kindheit. Und die Obdach meiner gesamten Familie." Er sah sich um und schloss dann kurz die Augen. "Meine Familie lebt hier nicht mehr. Also sollten auch meine Gedanken von diesem Ort fortziehen. Doch irgendwie... Schaffe ich das nicht." Insgeheim fragte Aerys sich, ob auch Levana einen Ort besaß, dem sie sich so verbunden fühlte. Ein Ort, dem ihr Herz gehörte.

Es war erst ein Gefühl der Wärme, das er spürte. Erst als er aufblickte wurde ihm bewusst, dass Levana ihn gestreift haben musste. Ein rascher Blick in ihr Gesicht verriet ihm, dass dies alles andere als in Ordnung für die Stute war. "Es ist an mir. Es tut mir leid. Ich habe nicht darauf geachtet, wohin ich laufe." Er gewann rasch einige Schritte Abstand zu ihr und konnte förmlich die Anspannung in der Luft spüren. "Ich... ich habe auch meine Probleme mit.. Ich meine... Nähe und so." Es war ein kläglicher Versuch, die Situation zu retten. Doch anders wusste Aerys sich nicht zu helfen.



02.01.2018, 09:38
»Levana
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Aerys Caetanus



Die Vergangenheit kehrt nicht zurück. Die Worte des Hengstes bohrten sich in Levanas Herz. Oder das, was davon noch übrig war. Wie Recht er doch damit hatte. Wie schmerzhaft klar das der Hellen mittlerweile war. Egal was man versuchte, etwas Vergangenes würde nie wieder kommen. Es war weg. Für immer. Mit einer wilden Entschlossenheit wollte die Alte verhindern, das Aerys Caetanus mitbekam, was seine Worte, dazu noch dieser traurige Tonfall, in ihr auslösten, biss sich dabei, ohne es wirklich zu merken, bis aufs Blut auf die Unterlippe. Erst der rostige Gemschack ihres eigenen roten Lebenssaftes, ließ Levana zucken, aber nicht weil es wehtat. Körperlicher Schmerz, den nahm sie fast gar nicht mehr wahr. Seelischer Schmerz war viel schlimmer. Eher, weil der Hengst nun sehen würde, das sie etwas beschäftigte. Die Helle schnaubte, versuchte die offene Stelle an ihrer Lippe unauffällig zu verbergen. „Ich verstehe das. Los lassen ist schwer.“ gab die Stute lediglich von sich, die Stimme rau und ehrlich. „Und manchen gelingt es nie ganz.“ Hatte sie das gerade wahrlich leise laut ausgesprochen? Die Ohren spielten. Was tat sie hier nur? Bemühte sich kalt zu bleiben und schaffte es irgendwie doch nicht. Erst die offene Lippe, jetzt diese Worte.

Erst als Aerys Caetanus nach der kurzen, flüchtigen Berührung ihrer Körper fast schon die Flucht ergriff, Distanz zwischen sie Beide brachte, konnte Levana kurz aufatmen. Es war jedoch wirklich nur ein Augenblick, in dem sich in ihr das Gefühl von Sehnsucht nach Nähe schmerzhaft aufbaute. Wie lange war es her gewesen, dass sie die Wärme eines anderen so nah und klar gefühlt hatte? Dieses Hin und Her der eigenen Emotionen, es nagte an den Kräften der Alten. Genau aus diesem Grunde war sie lieber allein. Und eigentlich doch nicht. Die Stimme des Hengstes klang leicht unsicher, als sie erneut die Stille dieses Ortes durchbrach. Die Helle schnaubte, blinzelte kurz zu dem stattlichen Grauen herüber. Es tat ihm scheinbar wirklich leid, dabei konnte er doch gar nichts dazu. „Ist okay.“ Gab die Weiße mit rauer Stimme zurück. Hörte man genau hin, konnte man meinen etwas wie Trauer und Bedauern daraus zu hören. „Das war nicht immer so.“ Schon wieder. Was war nur los mit ihr. Beinahe entrüstet stampfte die Alte auf, warf leicht genervt den Kopf in den Nacken. Ein Wutausbruch über sich selbst, den der Hengst vermutlich auch falsch verstehen konnte.

Es dauerte einige Sekunden, in denen die Schimmelin wild mit den Ohren spielte, ihr Gesicht sich wie Stein härtete, der Ausdruck in ihren Augen fast einem Feuer glich, bis sie begriff, dass sie ja gar nicht allein hier weilte. Nun, wie sollte man das jetzt erklären. Auf die Wut über sich selber folgte die Erkenntnis, dass sie das jetzt irgendwie richten musste. Immerhin wollte Levana nicht, das der Hengst sich schlechter fühlte als vorher. „Nun…“ setzte die Helle an, blinzelte beinahe entschuldigend zu ihrem Gegenüber. „Manchen gelingt es eben nie ganz.“ Schon wieder dieses sinnlose Geschwurbbel. Erneut biss die Helle sich auf die Lippe, riss die gerade angetrocknete Schicht Blut herunter. Einige Tropfen fielen auf den felsigen Boden. Nun hatte sie auch noch den Ort seiner Kindheit besuddelt. Das lief ganz und gar nicht gut.



20.04.2018, 10:57
»Dessert Rose
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Niilan < 3


Rose konnte in diesem Moment gar nicht beschreiben, wie glücklich sie war endlich wieder mit ihrem Niilan zusammen zu sein. Sein braunes Fell schimmerte in der Sonne und der kleine Stern auf seiner Stirn schien zu leuchten. Sie Füchsin war schon zufrieden einfach nur seine Gestalt zu betrachten. Im Vergleich zu ihr wirkte er richtig kräftig, obwohl er als Araber einer zierlichen Rasse angehörte. Aber Rose hatte immer noch etwas hervorstehende Rippen. Denn ihr mangelte es weiterhin an Muttermilch, die sie von Sayura nicht bekommen konnte. So gab sie sich mit dem saftigen Gras auf der Wiese zufrieden. Denn sie war auch dafür von dankbar. Immerhin wäre sie ohne Graphites ganz verhungert und nicht nur abgemagert. Aber darüber wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Die Zeit war da, um sie jetzt mit Niilan zu genießen.

Dessen Worte beruhigten das Stutfohlen ungemein. Sie würde nie ohne Niilan weiterziehen müssen, zumindest nicht ohne dem Wissen, wo er stecken würde. „Dann bin ich froh. So kann ich dich immer wieder finden, egal wo wir sind. Ich werde nämlich immer versuchen, bei dir zu bleiben. Oder dir sagen, wohin ich mit Graphite und Sayura unterwegs bin." Antwortete sie, hoffte aber sogleich, dass nie so etwas geschehen würde. Dass sie beide für längere Zeit getrennt sein würden. Wie sollte sie diese Tage überstehen? Es war jetzt schon so schwer gewesen. Und langweilig! Sie brauchte Niilan, allein schon als ihren Spielkameraden.
Der Braune schien von ihren Worten ganz angetan zu sein, so groß wie er wurde als er sich bedankte. Grinsend versuchte sie ihn wieder auf den Boden zu holen, indem sie nach seinem Schopf schnappte und ihn mit den Lippen neckisch herunter zog. „Heb mir nicht gleich ab." Lachte sie mit glänzenden Augen. Innerlich liebte sie es nämlich, wenn er den Macho etwas raus hängen ließ. Er war halt doch ein junger Hengst.

Rose bereute es fast, ihre aktuelle Situation mit ihren Zieheltern angesprochen zu haben. Damit war die ganze gute Stimmung dahin und schien nun von einer dunklen Wolke überschattet zu werden. Leise seufzend senkte sie ihren Kopf und scharte etwas mit dem rechten Huf über den Boden. Dabei lösten sich kleinere Steine zwischen den Pflastersteinen. Als sie dann aber Niilans Stimme hörte, hob sich ihr Blick automatisch und hielt an den dunklen Augen des jungen Hengstes fest. Dennoch lösten seine letzten Worte bei ihr gleich eine sanfte Verteidigungsreaktion aus. „Nicht fluchen, Niilan. Das macht man doch nicht." Bein diesen Worten pustete sie sanft seine Ganasche mit ihren Nüstern an. „Aber ich versteh was du meinst, aber ich muss zugeben, dass ich mich nicht getraut habe, sie das zu fragen. Die Tage war so viel anderes los, dass ich die Gedanken versucht hab zu verdrängen. Und wenn sie nachts vorm Einschlafen da waren, hab ich an dich gedacht. Dann war alles wieder besser." Gab sie leicht lächelnd zu und zuckte dabei mit einer Schulter. „Du gibst mir immer ein gutes Gefühl." Bei diesen Worten schmiegte sie ihren Kopf wieder an seinen Hals und atmete leise aus. Aber wenn sie so über die Worte des Braunen nachdachten hatte er wirklich recht. Graphite hätte sie doch nie aufgenommen und sich so herzzerreißend um sie gekümmert, würde ihm nicht etwas an ihnen liegen. Aber andererseits war sie nicht Sayuras leibliche Tochter und eine solche wollte die braune Stute bestimmt mit Graphite…
Die Augen schließend kuschelte sie sich noch näher an den warmen Hals und genoss einfach seine Anwesenheit, die ihr ein gutes Gefühl gab. Aber Niilans besorgte Stimme brachte sie dazu, etwas von ihm abzurücken. Aber im nächsten Moment verstand sie auch, weshalb er so nervös wirkte. „Natürlich, dem Risiko will ich uns nicht aussetzen. Deine Eltern würden sich freuen, wenn Graphite zu ihnen kommt, weil er nicht weiß wo ich bin, aber es sich denkt." Versuchte sie ihn sogleich zu beruhigen. Aber bei seinen nächsten Worten und dem dazugehörigen Blick, zog sie nun doch etwas den Kopf ein. „Habe ich. Aber nur, weil Graphite weiß, wie viel mir an dir liegt. Er hat schon nach einem Tag gemerkt, dass ich nur Trübsal blase. Er hat von sich aus gesagt, dass er sich Sorgen um dich macht. Und mich gefragt, ob ich nicht nach dir suchen könnte." Gab sie leicht lächelnd zu. Ja, Graphite hatte wirklich große, sorgenvolle Augen gehabt, als er sich nach Niilan erkundigt hatte. So war sie auch seiner Bitte gefolgt und hatte sich auf die Suche nach dem ihrem besten Freund gemacht.

Dennoch nisteten sich wie immer diese Gedanken in ihren Kopf, dass es wohl an ihr liegen musste. Wäre sie nicht an diesem Fluss gewesen und hätte versucht zu trinken, als Graphite vorbei gekommen war, wäre diese Kette nicht geschehen. Aber andererseits würde sie nie etwas daran ändern wollen. Ansonsten hätte sie den braunen Hengst nie kennen gelernt und hätte keinen besten Freund gefunden, der ihr so schnell ans Herz gewachsen war, dass es sich anfühlte, als wäre sie nicht ganz, wenn er nicht da war.
Bei seiner schroffen Stimme, zuckte sie kurz etwas zusammen. Nicht aus Angst sondern weil sie von seinem lauten und ruppigen Ton so überrascht war. „Aber…" Doch weiter kam sie gar nicht, weil Niilan noch nicht fertig war. „Das weißt du nicht mit Sicherheit..." Versuchte sie dagegen zu sagen, aber als sie weiter darüber nachdachte, konnte sie ihm doch nur zustimmen.
„Ich weiß nicht. Aber das war der Auslöser für Sayuras Anfall oder was das war. Ich glaube, sie wollte immer hören, wie ihr gemeinsames Kind zu ihm Dad sagt." Seufzte sie leise. „Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen, also ist es irgendwie meine Schuld…" Am Ende brach ihre Stimme etwas und sie musste stark schlucken, um an dem Kloß in ihrem Hals vorbei zu kommen. Schnell schloss sie ihre Augen, damit Niilan nicht sah, dass sich schon wieder ein nasser Schleier in ihre Augen schlich.
Die Zähne zusammen beißend unterdrückte sie die aufsteigenden Tränen und drehte dabei ihren Kopf etwas weg. Sie wollte nicht wieder so gefühlsduselig rüber kommen.

Sie schaffte es aber gleich wieder, ihre gewohnte gute Laune herauf zu beschwören und lächelte zu ihrem Freund hoch. Ihrem besten Freund. Denn das war er wirklich. Es würde auch niemanden mehr geben, der diesen besonderen Platz in ihrem Herzen sonst noch gewinnen konnte. Der war unwiderruflich an Niilan vergeben und das würde sie wohl niemals bereuen. Zudem er wirklich für jeden Spaß zu haben war. Ebenso wie sein kindlicher Ãœbermut, den wohl so viele junge Hengste an den Tag legten. „Natürlich, aber das muss ich dir doch nicht noch unter die Nase reiben." Grinste sie glücklich. „Wer sonst passt so perfekt für diesen Posten?" Da sträubte sich sogleich alles in ihr, als sie nur daran dachte, dass jemand anderes diesen Platz an ihrer Seite einnehmen konnte. Sogleich hoffte sie aber auch, dass auch sie für immer Niilans beste Freundin sein würde. „Ich hoffe das bin ich auch für dich?" Meinte sie nun doch etwas zögerlich.
Diese Frage hielt sie aber nicht davon an, ein Spiel an zu zetteln und so preschte sie sogleich davon, nachdem sie den Braunen angestachelt hatte. „Du fängst mich doch eh nicht!" Schallte ihr lachen über den Hof ehe sie auf die Mauern zu galoppierte, die ins Innere der Burg zu führen schienen. Kurz vor der Ecke musste sie etwas bremsen, um nicht aus zu rutschen, aber sobald sie wieder festen Boden unter den Hufen spürte preschte sie auch schon wieder los und blickte kurz über ihre Schulter ehe sie in den nächsten Gang nach rechts huschte, der nur durch das Sonnenlicht erhellt wurde, dass durch die schmalen Fenster fiel. Dennoch reichte das Licht aus, um ihr zu zeigen, dass links von ihr eine Abzweigung weg ging, die nicht sofort zu erkennen war. Dort huschte sie hinein und versteckte sich in einer kleinen Nische. Um sich nicht zu verraten, versuchte sie ihren schweren Atem etwas zu unterdrücken. Sonst hörte Niilan sie doch sofort! Gespannt hörte sie auf sein Hufgetrappel, dass schnell näher kam.


28.09.2019, 20:44
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