Die Welt zwischen lüsternen Blicken
Und dem Klang vom Untergang
Deiner zitternden Lippen inmitten
Von "Alles wird Gut" und "Ich habe den Mut"
Steht ein "Bitte komm zurück"
In der Farbe von Blut
Trotz dem Gefühl das ein Ende sich nähert
Schlägt es tapfer, dein emsiges Herz
Da wo du liegst
Aus dem Bergeversetzen
Wurd ein Meer von Komplexen
Im Verbergen ansetzen
Ein Wettbewerb im Verletzen
Vom gekehrt in der stählernen Haut
Willst du zuhören
Doch Schmetterlinge sterben so laut
Es ist ohne Leuchtturm
Allein in nem Meer
Mutsignale verloren, treiben umher
In der Luft zwischen uns
Jede Träne, jeder Frage die blieb
Neben mir, genau da wo du liegst
In deinem Alaska!
Dein eigenes, endloses Weiß
Doch bevor dich die Lawine ergreift
Atme kurz ein und Schweig
Setz an, Springe dich frei
Tag ein, Tag aus
Tag ein, Tag aus
Tag ein, Tag aus
Tag ein, Tag aus
Und jetzt genau da wo du fliehst
Vorm eigenen, kleinen Alaska
So weit, so weiß und leer
Die Welt voll mit steinernen Blicken und eisigen Winden
Die das Atmen im Keim schon ersticken
Inmitten von Werden und Warten
Und Entfernungen raten
Bleibt die Lüge vom Freisein
Ein Sterben auf Raten
Der Tanz von Echolot und Puls wenn er bebt
Malt dein Herz in den Spuren im Schnee
Nun wo du gehst
Aus dem Lächeln und Tuscheln
Wurde ein ätzendes Nuscheln
Nun anstelle von Kuscheln
Sinnloses Grenzen gepusche
Letzten Endes im Grunde
Stress und Stress
Leuchtgeschosse vor deinen Augen
Brüllen: "SOS"
Wieso? Wenn es doch stimmt
Wie sich die Erde bewegt
Sind immer die gleichen Sterne zu sehen
In der Luft zwischen uns
Jede Träne, jeder Frage die blieb
Neben mir, genau da wo du liegst
In deinem Alaska
Dein eigenes, endloses Weiß
Bevor dich die Lawine ergreift
Atme kurz ein und Schweig
Setz an springe dich frei
Tag ein, Tag aus
Tag ein, Tag aus
Tag ein, Tag aus
Tag ein, Tag aus
Vergangenheit
Ein Leben. Dreiundzwanzig Jahre. Und nur die Stute weiß, was ihr in all dieser Zeit widerfahren ist. Woher genau sie die Narbe hat, die breit auf ihrer Brust prangt. Warum sie so ist, wie sie ist, und ob sie schon immer so war oder ob es einen Schlüsselsituation gab. Ob sie je geliebt hat und geliebt wurde. Wie ihre Kindheit war und ob sie überhaupt eine hatte. Ob es Freunde gab, die irgendwann gegangen sind, oder ob sie ihr genommen wurden. Fragt man sie nach ihrer Vergangenheit, bekommt man entweder keine oder eine zynische Antwort.
Nur Levana selbst weiß es, alles, bis ins kleinste Detail, und nie wird sie es vergessen. Die unbeschwerte Kindheit voll Lebensfreude, Spaß und unendlichen Möglichkeiten. Die Liebe ihrer Eltern, die immer da waren, so lange sie lebten. Das erste Treffen mit ihrer großen Liebe. Die folgenden Jahre voll vertrauter Zweisamkeit. Die Geburt ihrer Kinder. Dann der Tod ihrer Eltern. Der Absturz in die tiefe Trauer ob diesen Verlust. Wie ihr Herz zum ersten Mal brach. Wie sie Mann und Kinder fast vollkommen vergaß, während sie mit sich selbst kämpfte. Die Katastrophe, wo sie den Rest ihrer Liebsten verlor, und beim Versuch sie zu retten das Zeichen, die Narbe, davon trug. Wie ihr Herz zum zweiten Mal in tausend kleine Teile zerbrach und nicht mehr heilte. Wie sie davon zog, versuchte Schmerz und Trauer hinter sich zu lassen und letztendlich vollkommen allein im unbekanntem Stillreich einkehrte.
Niemand mehr da, von den Liebsten. Sie alle warten auf der anderen Seite, im Nirvana. Irgendwann wird auch ihre Zeit gekommen sein. Vielleicht noch nicht heute, vielleicht auch nicht morgen, aber vielleicht schneller, als es der Schimmelstute am Ende doch lieb wäre.
Man lebt und erlebt. Man gewinnt und verliert. Und am Ende stirbt man allein.