Stillreich » Das Tal » Die verwunschene Quelle #2
» Beg You Pardon
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Jesien



Immer wieder atmete die kleine Stute tief ein, genoss die starke Nähe des hellen Hengstes. Es tat so gut, endlich wieder jemanden an der eigenen Seite zu haben, dem man augenscheinlich vertrauen konnte. Viel zu lange schon war die junge Braune auf sich alleine gestellt gewesen und viel zu lange schon hatte sie keine sozialen Kontakte mehr pflegen können, ohne in Panik auszubrechen, oder aber gares direkt zu bereuen.

Jesien schien nun wirklich anders zu sein. Ganz anders als alles, was sie bisher kennen lernen hatte dürfen. Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Züge, als sie sich enger an den Hengst schmiegte. Was sie nun brauchte, war Nähe. Absolute Nähe. Und die würde sie Jesien nun abverlangen. Ob er wollte oder nicht. So schnell würde er sicher nicht von ihr loskommen. Nun war er erst einmal ihr Gefangener in dieser Hinsicht. Und so schnell würde sie ihn sicherlich nicht gehen lassen. Dafür hatte Pardon einfach viel zu lange auf eine solche Gelegenheit gewartet. „Dich lasse ich nicht mehr gehen…“, waren schließlich auch ihre bestätigenden Worte an den Hengst, als sie leise kicherte und ihre Augen für einen Moment schloss. Sie fühlte sich so geborgen, so sicher in seiner Gegenwart, dass es ihr schon beinahe unwirklich vorkam. So lange war sie auf der Flucht gewesen, hatte sich versteckt und war davongelaufen. Doch nun würde all dies endlich ein Ende haben. Nun würde sie endlich eine Heimat bekommen. Zusammen mit Jesien, dem treuen, starken, neuen Begleiter an ihrer Seite.

Ob er nun wollte, oder nicht. Er gehörte nun zu ihr. Und das zeigte sie ihm nun auch noch deutlicher. Vorsichtig bewegte sich Pardon ein klein wenig von dem Hengst fort, lächelte und tänzelte schließlich aufgeregt wieder zu ihm. Wie ein kleines, verspieltes Fohlen legte sie  ihre Nüstern auf die seinen, prustete sanft, lachte dann und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe sie wieder lachend von ihm abließ und kurz darauf von ihm wegsprang. Ein paar aufgeregte Bocksprünge später, kam sie wieder zu ihm getrabt, lachte abermals, und schaute ihn fragend an. Ein kleines Spiel. Fang mich doch, wenn du kannst! Schien ihr kecker Blick zu sagen, als sie schnaubte und mit ihrem rechten Vorderhuf spielerisch auf den Boden einschlug. Sie war eben noch immer die kleine junge Stute. Verspielt. Nur eben versteckt unter einer dicken Fassade, die Jesien nun gebrochen zu haben schien.


13.12.2016, 16:29
» Liesel
engelstod.

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Celos



Liesel hatte alles getan, was in ihrer Macht stand. Das war - zugegeben - nicht viel. Denn sie verstand sich nur wenig auf das Heilen von Wunden oder auf Magie. Sie war zwar hier und da zum Spielball größerer Mächte geworden, wusste jedoch kaum etwas davon, jene Mächte selbst anzuwenden. Sie fühlte sich machtlos, konnte Celos kaum helfen. So sehr sie es auch versuchte. Sie gab es nicht gern zu, doch sie mochte den Hengst von Minute zu Minute mehr. Der Gedanke, dass er die Infektion vielleicht nicht würde überstehen können, schnürte ihr die Kehle zu und ließ ihr die Tränen in die Augen  steigen. Doch noch hielt er sich wacker. Die Wunde wurde nicht viel besser, ein paar Tage vergingen. Celos und Liesel blieben an jenem Ort, der so verwunschen und schön war. Sie genossen die Ruhe, redeten, schiwegen gemeinsam. Celos schlief viel. Liesel begrüßte es, denn sie wusste, dies war ein Zeichen und Mittel zur Heilung. Schlimmer wäre es gewesen, wäre ihr kleiner - nun ja, eher großer - Patient unruhig gewesen, hätte das kranke Bein gar belastet. Sie war zufrieden mit ihm, nicht jedoch mit der Heilung. 

Einige Tage, nachdem sie aufeinander getroffen waren, wachte Liesel am frühen Morgen durch das Zwitschern der Vögel auf. Der harte Winter schien vorbei, der Frühling kündigte sich durch seine gefiederten Boten an. Sie seufzte leise, zufrieden. Celos schlief neben ihr. Sie hatte Wache halten wollen, war jedoch selbst viel zu müde und somit eingeschlafen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, denn sie hatte sich und noch viel schlimmer ihn in Gefahr gebracht. Doch es war nichts geschehen und in der kommenden Nacht würde sie besser auf ihn Acht geben. Er sah so friedlich und engelsgleich aus, wie er da schlief. Sorgenvoll musterte sie ihn, versuchte Falten der Schmerzen auf seiner Miene zu erahnen. Aber nein, er war friedlich. Und das wiederum beruhigte sie, so dass sie die Augen für einen kurzen Moment noch einmal schloss und auf die wunderschönen Geräusche des erwachenden Tages und Waldes lauschte. Sie wollte ihn nicht wecken. Celos konnte jede Minute seines heilenden Schlafes gebrauchen.

Hab mal nen kleinen Sprung eingebaut, weil der letzte Post schon so lange her war smilie 



Wörter: 417

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31.01.2017, 17:53
»Marisol
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Aodhan.



Die unangenehme Stille, die sich seit geraumer Zeit auf ihre Ohren drückte, verursacht durch die klirrende Kälte, wurde durch ein immer lauter werdendes, gluckerndes Rauschen abgelöst. Zuerst glaubte Marisol noch an eine Sinnestäuschung, verursacht durch ihre Müdigkeit und vor Kälte steifen Glieder, als dann aber irgendwann auch warmer Dampf auf ihr Fell traf und ihr teilweise die Sicht nahm, glaubte sie nicht länger daran. Neugierig und begierig darauf, der Kälte zu entkommen, folgte sie einem Pfad aus dem wundervollen, märchenhaften Wald heraus, bis sie an einen Ort gelangte, der komplett in Dampfschwaden gehüllt war. Um eine Quelle herum standen einige ihrer Artgenossen, in Gespräche vertieft, in Gruppen, oder allein, die der jungen Stute keine Beachtung schenkten oder nur kurz zu ihr hinüberblickten und sich dann wieder abwandten. Umgekehrt schenkte Marisol niemandem wirklich ihre Aufmerksamkeit. Dazu war sie zu müde. Als sie an der Quelle angekommen war blähte sie die Nüstern, sog den feuchtwarmen, leicht schwefeligen Dampf ein und trank durstig einige Schlucke, ehe sie sich mit allen Vieren in das herrlich warme Nass stellte, woraufhin sich die Wärme auf ihren gesamten Körper verteilte und die Steifheit langsam daraus vertrieb. Ebenso wurde ihre Müdigkeit beinahe schlagartig weniger. Offenbar besaß diese Quelle heilende Wirkung, was ihr nur recht war. Ihre Mutter hatte ihr oft von solchen Orten erzählt und ihr nahegelegt, einen solchen aufzusuchen, wenn sie die Chance dazu hätte, da um diese Quellen viele Heilpflanzen auch im Winter gut gedeihen konnten. Was nicht zu verachten war, gerade in der kalten, krankheitsgeplagten Zeit des Jahres.. Marisol schloss die Augen, stellte das linke Hinterbein auf und döste, genoss die wundervolle Wärme um sich herum, ließ die leise gemurmelten Worte der Anderen an sich vorbeiziehen und fing an, sich zu entspannen. Hier konnte sie es eine Weile aushalten. Vielleicht sogar für immer, wenn der elende Winter nicht endlich verschwand. Sie grinste in sich hinein und blinzelte in den dichten Nebel, der sich in ihren Wimpern und ihrer Mähne als Tropfen verfing.


01.02.2017, 16:53
» Byblis


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Rajuku



Die Panik war ihr mehr als im Gesicht geschrieben. Ihr ganzer Körper versteifte sich immer mehr. Sie würde gleich sterben, sie wusste es. Es würde nicht mehr lange dauern und er würde ihr das Genick brechen. Ihre schreie waren heiser geworden, es kam kaum noch ein Ton aus ihrer trockenen Kehle. Ghost, wo bist du nur? Ich brauche dich. Ich sterbe hier und dann werde ich die nie wieder zu Gesicht bekommen. Innerlich schrie sie laut, doch nach außen hin kamen nur röchelnde Geräusche. Zu mehr war sie im Moment nicht mehr fähig. Was dauerte das ganze auch so lange. Musste er so mit seinen Opfern spielen? Doch warscheinlich war das der Plan. Er spielte mit ihr. Dabei hatte sie sich doch schon aufgegeben, sie kämpfte nicht dagegen an. Sie hatte eh keine Chance gegen diesen Wolf. Er war zu stark für sie. Und als hätte er es gehört wurde sein Biss und sein rumziehen noch fester. Tränen liefen ihr aus den braunen Augen. Lange hielt der Griff nicht an und er lies sie los und stolperte zurück. Sie sprang direkt zurück und kauerte sich wieder halb in den Busch. Sie kam immer noch nicht weg, außer durch diesen verdammten Busch. Doch nach ihrem Glück, würde sie sich in diesen nur verfangen und das ganze verschlimmern. Sich ihn noch mehr ausliefern als jetzt. 
Der braune lief auf der Stelle rum. Seine Ohren klappten zur Seite und seine Stimme erklang. Sie zuckte dabei wieder zusammen und senkte ihre Blicke zu Boden. "Und wer hat mich verletzt? Du." Ganz stimmte es auch nicht. Doch den großteil hatte er getan. Und ob sie unter diesen Umständen mit ihm mitwollte? Nein. Nachher brachte er sie dann in einer Höhle um. Dort würde man sie ja niemals finden... doch wer sollte sie auch finden? Es würde sie niemand vermissen. Dieses irre Lachen erklang wieder aus seiner Kehle und fraß sich in ihrem Kopf fest. Nein, er würde ihr nichts tun. Deshalb hatte er sie auch gerade im Nacken gebissen und hatte nicht den anschein gemacht sie je wieder loszulassen. "Duuu.... du hast mich gerade gebissen. Vergessen?" Sie wusste das sie sich sicherlich zu viel herausnahm. Sie duckte sich nach den Worten auch direkt wieder weg. Aber ja, was sollte sie anderes tun als ihn nicht zu folgen? Ihr blieb doch eh nichts anderes übrig. Wenn sie nicht aus freien Stücken ging, zog er sie mit. Da war die Option alleine zu laufen doch die bessere. Es ersparte ihr doch einiges an Schmerz.
Der Regen nahm immer und immer mehr zu. Ein zittern fuhr wieder durch ihren Körper. Und ja, sie musste hier weg sonst würde sie sicherlich noch erfrieren. Als sie ein grollen vernahm schrie sie laut auf und sprang in den Dornenbusch. Sie quieckte auf, als sich die Dornen in ihrer Haut vergruben und verfingen. Die würde sie wohl noch Jahre mit sich herumtragen. Die Tränen liefen weiter über ihrer Wange und fielen zu Boden. Als es wieder leiser wurde, kam sie langsam wieder aus diesem Busch gekrochen. Sie würde ihn folgen, egal wohin. "Ich...folge dir." Ihre Stimme zitterte, jedoch wagte sie sich ihn ins Gesicht zu schauen, direkt in die Augen die sich weiteten und sich wieder verengten. Bis sie dann doch irgendwann still standen.


Wörter: 620

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03.02.2017, 01:26
»Jesien
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Beg You Pardon



Jesien hätte zu Beginn ihrer Begegnung niemals gedacht, dass das, was nun gerade geschah, jemals geschehen würde: sie schmiegten sich aneinander. Pardon hatte auf ihn einen alles andere als anhänglichen, liebesbedürftigen Eindruck gemacht! Bei dem Gedanken daran musste Jesien verträumt schmunzeln. Es war so erstaunlich, so wunderbar, wie sich manche Dinge entwickelten. Und über diese durchweg positive Entwicklung war der helle Barockhengst besonders erfreut und dankbar. "Das musst du auch nicht," brummte Jesien zustimmend und gerührt, nachdem er ihre Worte vernommen hatte. Ein Jammer, was Pardon in der Vergangenheit alles widerfahren war! Doch ab jetzt würde alles besser werden, nun standen ihr gute Zeiten bevor. Denn nun hatten sie sich gefunden. Und Jesien würde nicht zulassen, dass ihr jemals wieder jemand ein Haar krümmen würde.

Als die braune Stute übermütig zu spielen begann, grinste der Helle amüsiert und beobachtete sie aufmerksam und eingehend. Er mochte es, wenn sie lachte. Sie war so schön dabei. Und es stand ihr so viel besser, als  die Ablehnung und der Hass. Jesien staunte nicht schlecht, als er ihre Nüstern plötzlich auf den seinen spürte - ihr warmer Atem stieß ihm wohlig entgegen und Jesien grummelte genüsslich. Die Nähe, die Zuneigung, welche Pardon ihm schenkte, war ihm neu und unbekannt. Es war aufregend. Aber gleichermaßen auch einschüchternd. Jesien wusste, wie abnormal es war, dass das für einen Hengst in seinem Alter Neuland war. Und insgeheim schämte er sich dafür. Vermutlich würde er nicht den Mut aufbringen können, um sich diesbezüglich zu outen. Jesien gestand es sich nicht gerne ein, doch er war ein Feigling.
Zwar genoss er ihre Annäherungen, ihre Spielereien und innerlich brannte er für das, was sie tat - doch Jesien konnte es nicht zeigen. Er konnte nicht einsteigen, in dieses Spiel. Er konnte sich an dieser wundervollen Beschäftigung nicht beteiligen. Er hasste sich dafür und er konnte sich vorstellen, wie ernüchternd dass für Pardon sein musste. Nein, das durfte er nicht einfach so im Raum stehen lassen! Jesien bemühte sich wirklich sehr und versuchte, mitzumachen. Auch er begann auf der Stelle zu tänzeln und warf seinen Kopf in einem eher kläglichen Versuch von Losgelassenheit in den Nacken. Aber mehr auch nicht. Er war unbeholfen. Und deprimiert.

"Es tut mir leid," stammelte er ich schuldbewusst und zog sichtlich das Genick ein. Er war so ein Nichtsnutz! Was musste sie denn nun auch von ihm denken? Er machte bestimmt einen total steifen, verbohrten Eindruck auf sie. Und das, obwohl er zuvor so große Töne gespuckt hatte und auf selbstbewusst getan hatte. Wie lächerlich! Jesien schämte sich in Grund und Boden. "Aber ich weiß nicht, wie das geht." Bei diesen Worten zuckte der Schimmelhengst selbst etwas zusammen. Wie doof sich das anhörte, wie zurückgeblieben. Er wusste nicht einmal, wie man spielte. Wie man Blödsinn machte und rumalberte. Doch woher auch? In seiner Welt hatte es solche Dinge bislang nicht gegeben. "Also das, was du machst. Spielen. Ausgelassen sein. Und so." Ihm wurde heiß. Und wenn er könnte, würde er spätestens jetzt knallrot anlaufen. Irgendwie outete er sich jetzt doch. In jeder Hinsicht. "Ich habe sowas noch nie gemacht."
Unsicher blinzelte er ihr entgegen, musste sich zwingen, ihr in die Augen zu sehen. Er konnte ihrem Blick kaum standhalten. Jesien hatte Angst, dass sie ihn auslachen könnte. Dass sie sich von ihm abwenden könnte, weil er so sonderbar war. Er fürchtete sich davor, in ihrem so schönen Blick plötzlich Ablehnung zu finden - doch er musste sich dieser Angst stellen, so wie Pardon sich zuvor ihrer Angst gestellt hatte.



03.02.2017, 22:03
» Rajuku
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Byblis



Das die Bunte sich erneut nicht rührte mache den Grauen beinahe wahnsinnig. Doof nur, das er das schon längst war oder zumindest den Anschein machte. Was genau mit ihm los war wusste ja nicht einmal er selber. Sie hockte einfach nur wieder in diesem verdammten Busch, der seine Dornen in ihren Körper bohrte. Warum zum Teufel hatte Rajuku sie vorgezerrt, wenn sie doch wieder darein sprang? Zwar sah der Rüde, wie versteift und panisch sie ihm gegenüber hockte, doch er konnte es nicht begreifen. Die Stimmen im Kopf waren verstummt, was die vorher noch ruhelos wechselnden Pupilen in einer normalen Größe verharren ließ, doch die Empfindungen & Sehnsüchte Aller waren noch da. Ein innerlicher Kampf, der nur nicht mehr deutlich im Außen zu sehen war. Die feinen Ohren zuckten, während der Wolf die Hündin im Blick behielt, die Pfoten nicht ruhend auf dem Boden lassen konnte. Das Grollen wurde stärker, kam immer näher. Kurz huschten die Augen von Rajuku zum Himmel, der überfüllt war mit tiefdunklen Regenwolken.

Die fast schon vorwurfsvolle Stimme der Bunten lenkte die mickrige Konzentration, die der Irre aufbringen konnte, zurück zu ihr. Die Ohren zuckten, ein kurzes wütendes Funkeln erschien in den Augen des Rüden. „Ich?“ brachte Rajuku zischend hervor, schüttelte heftig das Haupt. „Dieser blöde Busch, in dem du hockst.“ Er hatte sie doch nicht verletzt, oder? Ja, vielleicht hatte er heftiger Gezerrt, als es nötig gewesen wäre, aber sie wollte ja nicht gehorchen und hatte sich Anfangs gewehrt. Was hätte er tun sollen? Ganz ruhig. Das wird schon. Tief zog der Graue die Luft ein, nur um sie Sekunden später heftig auszustoßen. Ruhe bewahren war sicher kein schlechter Plan, nur wie sollte man das, wenn man ruhelos und verrückt war? „Ich wollte nur helfen.“ Das war sogar die Wahrheit. Im Grunde wollte er sie nur von diesen dämlichen Dornen wegholen. Tat das denn verdammt nochmal nicht weh? Der Geruch ihres Blutes, süßlich und frisch, ließ den Durst nach Blut in ihm stärker werden. Ihre geduckte, ängstliche Haltung, die Tränen die ihr über das doch sehr ansehnliche Gesicht liefen, machten es nicht gerade einfacher. Doch, dieser eine Teil in ihm, er war stark und hielt alle anderen im Schach. Gott sei Dank. Rajuku selbst – sofern man sagen konnte das er ein Selbst hatte – wäre sicherlich zu schwar irgendwas gegen das was sich in seinem Inneren befand auszurichten.

Endlich schien die Hündin zur Besinnung zu kommen. Sie kroch aus dem Dornenbusch, in geduckter Haltung, vermied direkten Blickkontakt. Rajuku brummte leise, jedoch nicht mehr halb so gefährlich oder drohend wie zuvor. Er trat einen Schritt beiseite, ließ ihr Platz. Fast so, als wenn er sie nicht bedrängen wollte. Schon eine kuriose Handlung, wenn man bedachte das der Graue die Bunte zuvor angepackt und einfach an ihr herum gezerrt hatte. „Komm.“ befahl der Rüde, die Stimme dunkel und bestimmend, ließ keine Widerworte zu, versprach jedoch auch im Unterton, dass er sie nicht mehr anrühren würde, sofern sie gehorchte. Ein letzter Blick, dann drehte Rajuku ab und schritt mit weit ausgreifenden Sprüngen voran. Ob die Hündin mit ihm Schritt halten konnte, ging dem Grauen nicht eine Sekunde durch den Kopf. Er war um einiges Größer, von kräftigerer Statur und sicher, die Bunte würde Probleme haben mit zu halten. Nur so lange sie nichts sagen würde, würde Rajuku sein Tempo auch nicht ändern. Er war Jemand, der kaum zum logischen Denken fähig war, ruhelos und chaotisch im Kopf. Da brauchte es schon Ansagen zum Fehlverhalten, damit er dieses überhaupt mitbekam. Nur an Flüchten brauchte die Bunte gar nicht denken. Er würde sie schneller haben, als sie laufen würde können.



16.02.2017, 14:41
» Beg You Pardon
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Jesien



 Das musst du auch nicht.
Diese Worte klangen in den Ohren der kleinen Stute unglaublich gut. Jesien würde sie so schnell nicht wieder alleine lassen. Das hatte er ihr gerade versprochen. Und das würde sie für immer in ihrem Herzen halten. Sein Versprechen war so viel wert für die kleine Braune. Es tat so gut, zu wissen, dass es jemanden wie ihn gab. Dass sie nicht alleine war, das beruhigte sie ungemein. „Danke.“ Hauchte sie leise und lächelte den Schimmelhengst an. Es war ehrlich gemeint. Sie dankte ihm für alles. Dafür, dass er für sie da war. Dafür, dass er ihr sein Vertrauen schenkte. Und dafür, dass sie begann, ihm zu vertrauen. Es hatte lange Zeit gedauert, bis sie wirklich soweit gewesen war. Und es würde sicher noch einige Zeit dauern, bis sie wieder so weit sein würde, bis sie wieder „normal“ war. Aber mit Jesien an ihrer Seite bestand die Chance auf Normalität. Er konnte ihr helfen.

Übermütig jauchzte die kleine braune Stute, schlug mit ihrer Hinterhand aus und quietschte vergnügt. Es tat gut, all diese Last von ihren Schultern zu schmeißen. Das Toben und ausgelassene Bocken taten ihr einfach unglaublich gut.
Nur warum machte Jesien nicht mit? Etwas verwirrt hielt Beg You Pardon in der Bewegung inne und schaute den Schimmel an. Mit schwebenden Tritten und hoch erhobenem Schweif trabte sie auf den Hengst zu. Ihre Nüstern waren vor Aufregung gebläht, als sie prustend vor ihm zum Stehen kam. „Ich verstehe nicht ganz…“, ihr Blick huschte über seinen Körper, er schien unbeholfen, geradezu tollpatschig. Ganz anders, als das, was sie bisher kennengelernt hatte. Und seine Worte? Sie spiegelten genau das wieder, was er ihr mit seinen wackeligen und unbeholfenen Bewegungen zeigte.

Verwirrt schüttelte Pardon ihren Kopf. So Etwas hatte sie bisher in ihrem Leben noch nie erlebt. Das verunsicherte sie vollkommen. „Aber warum… Ich meine, warst du denn nie jung? Ein Fohlen? Hattest du keine Freunde?“ Die Worte kamen ohne großes Überlegen aus ihrem Mund, wahrscheinlich würde Jesien sogar sauer sein, weil sie so unverhohlen sprach. Aber für die kleine, braune Stute war das Ganze vollkommen unverständlich. Das hatte sie einfach nicht erwartet, und wusste dementsprechend auch nicht damit umzugehen.
Noch einmal spielten ihre Ohren, sie beobachtete und lauschte auf jede noch so kleine Reaktion Jesiens. Doch, weil er auch ziemlich verunsichert schien, beschloss sie, selbst zu handeln. Vorsichtig trat sie wieder an ihn heran, lächelte sanft und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Es ist mir auch egal.“, meinte sie schließlich seufzend. „Irgendwann werde ich es dir vielleicht beibringen. Hauptsache ist aber erst einmal, dass du bei mir bist.

Dass ihre Rosse eingesetzt hatte, hatte die kleine Stute noch nicht bemerkt.


08.03.2017, 13:45
»Jesien
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Beg You Pardon ♥



Jesien hatte noch nie jemandem so nahe gestanden, wie ihr. Vermutlich hatte er es auch schon nicht mehr für möglich gehalten, dass er überhaupt noch irgendwann jemanden finden würde, dem er sich so verbunden fühlen würde. In seiner bis vor kurzem so isolierten, einsamen Welt war kein Platz für Freundschaften oder Zuneigung gewesen - sein Alltag hatte darin bestanden, die Zeit totzuschlagen und dabei nicht vor die Hunde zu gehen. Der Barocke war schon immer der Schwächste ihrer Gruppe gewesen und hatte mehr zu kämpfen gehabt, als die anderen.

Fasziniert beobachtete Jesien, wie Pardon ausgelassen herumtollte und augenscheinlich Spaß hatte. Es war beeindruckend, wie federleicht und unbeschwert sie plötzlich wirkte! Nur zu gerne hätte er sich ihrer Spielerei angeschlossen um ihr zu zeigen, dass ihre Freude durchaus ansteckend war - doch Jesien war unbeholfen, wusste nicht wie. Das aufgeregte Funkeln in seinen dunklen Augen dürfte jedoch trotzdem darauf schließen lassen, wie begeistert er innerlich von diesem Schauspiel war. Und wie gerne er doch von sich behaupten würde, dass er das auch schon oft getan hatte und noch oft tun würde.
Ihre Reaktion auf sein Geständnis war absehbar gewesen und dennoch traf es den Schimmelhengst härter, als er angenommen hatte. Ihr Unverständnis zeigte ihm wieder einmal, wie abnormal seine Familie - und auch er - doch waren. Er fühlte sich wieder einmal bekräftigt darin, Recht gehabt zu haben. Jesien war der Einzige gewesen, der seine Familie und deren Lebensstil immer wieder in Frage gestellt hatte - so lange, bis man ihn emotional regelrecht abgeschottet und ausgeschlossen hatte. Wie viel er doch verpasst hatte! Wie viel Lebenszeit doch verschenkt worden war an eine Familie, die in Wirklichkeit vielmehr eine Zweckgemeinschaft gewesen war. "Doch, schon.." murmelte Jesien nervös und zuckte unruhig mit den Ohren. Die Erinnerung an das Vergangene trieb ihm den Kummer ins müde Herz.
"Meine Familie hat ein anderes Leben geführt, als die meisten." Wie zur Hölle sollte der Helle etwas erklären, was er selbst nicht einmal im Ansatz verstand? Er hatte keine Beweggründe seiner Mutter jemals nachvollziehen können. Und noch viel weniger hatte er begriffen, weswegen seine Brüder (die ja so viel stärker und rebellischer waren, als er) sich nie zur Wehr gesetzt hatten. Sie hatten es geduldet. Sie alle. "Ich schätze, es ist kompliziert - aber ich hatte niemanden, außer meiner Mutter und meinen drei Brüdern. Es gab nur uns. Immer." Beschämte wandte Jesien den Blick ab, atmete einmal tief durch und seufzte dann schwer. "Seit meiner Flucht bist du erst das dritte Pferd, dass ich treffe. Ich kannte all das bisher nur aus Erzählungen, bin komplett unbedarft. Deswegen bin ich auch so sonderbar, es tut mir leid."

Natürlich musste Jesien in Erwägung ziehen, dass er Pardon damit vergraulte. Er offenbarte ihr immerhin, dass er ein kompletter Sonderling war der noch nie Kontakte - geschweigedenn intime Beziehungen - zu Artgenossen hatte pflegen können. Im Grunde war er wie ein Fohlen, dass noch alles lernen musste; gefangen im Körper eines ausgewachsenen Hengstes. Wer wollte auch schon mit so jemandem befreundet sein? Jesien war vielmehr ein Klotz am Bein, als eine Bereicherung.
Als die Braune schließlich zu ihm trat, ihren Kopf an seine Schulter legte und ihm versicherte, dass es keine Rolle spielte und sie nur froh war, dass er bei ihr war, ließ ein großer Teil der Anspannung von Jesien ab. Und als sie ihm schließlich noch offenbarte, dass sie es ihm irgendwann beibringen würde, entlockte sie dem Barocken sogar noch ein leises Lachen. Pardon war wirklich Gold wert! Sie hatte in seinem Leben gefehlt - sie war die, die es nun bereicherte. "Danke," murmelte er leise und schmiegte seinen Kopf dabei sachte an ihren Hals. Wie schön und friedlich dieser Moment doch war; so rein und leicht. Unbeschwert. Frei.

Doch plötzlich schlug Jesien ein süßlich-herber Duft entgegen und er kräuselte erstaunt die Nüstern. Er konnte den Geruch nicht mit Sicherheit zuordnen oder einschätzen - es war zwar nicht das erste Mal, dass er ihm in die Nüstern kroch, doch er hatte sich bis dato noch nie damit auseinandergesetzt. "Riechst du das auch?" fragte er Pardon schließlich vollkommen unbedarft, nicht ahnend, dass er damit im Begriff war in ein Fettnäpfchen zu treten.



10.06.2017, 09:46
» Beg You Pardon
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Ich spiele die Rosse jetzt einmal ausnahmsweise kurz weiter… tut mir Leid, dass ich länger nicht aktiv war :/

Jesien



Die kleine Stute beobachtete weiterhin aufmerksam jede noch so winzige Bewegung und Reaktion des Schimmels. Sie wollte ihn möglichst genau kennenlernen… Und sein Verhalten eben ein wenig besser verstehen können. Er war anders, sonderbar. Aber auf keinen Fall angsteinflößend oder sonst irgendwas. Er war für sie da, das wusste sie jetzt. Er war ein geduldiger und freundlicher Geselle, an dessen Seite sie sich immer wieder wohl fühlte.

Neugierig lauschte Pardon schließlich seinen Worten und versuchte zu verstehen, was genau er ihr denn da gerade erklärte. Er hatte also eine komplizierte Vorgeschichte gehabt, wenn man es so wollte. „Wenn du nur deine Familie hattest… Dann kann ich verstehen, dass das alles hier neu für dich ist.“ Kurz schenkte sie dem Schimmel ein freundliches Lächeln und berührte abermals seinen Hals. „Ich mag dich trotzdem. Ich mag, wie du dich um mich kümmerst. Und ich mag es, in deiner Nähe zu sein. Alles andere bekommen wir auch noch hin!“ Beg You Pardon war zuversichtlich. Sie wusste, dass es wahrscheinlich nicht einfach werden würde, für sie beide. Aber sie wollte den Schimmel nicht mehr an ihrer Seite missen. Er gab ihr ein wundervolles Gefühl, machte sie einfach so glücklich, wie sie es schon sehr lange nicht mehr gewesen war. „Es braucht dir absolut nichts leidtun, mein lieber Jesien. Ich mag dich, ganz genauso wie du bist!

Beg You Pardon schloss die Augen und genoss für einen Augenblick die Nähe des Hengstes. Dass sie so Etwas jemals wieder fühlen könnte, hätte die junge Stute eigentlich nie für möglich gehalten. Jesien war einfach wirklich anders. Ganz anders, als alles, was sie bisher hatte kennen lernen dürfen. Fröhlich lachte die hübsche Braune abermals, ehe sie ein kleines Stück von ihm zurücktrat. „Bitte“, hauchte sie leise und stupste den Schimmel schließlich ganz sanft an. „Ich habe dir nur die Wahrheit gesagt… Du machst mich einfach glücklich!“ Wieder lachte die kleine Braune, sprang schließlich mit einem kleinen Quietschen von ihm fort und lachte ausgelassen. So wohl hatte sie sich einfach schon ewig nicht mehr gefühlt. Erst recht nicht in der Nähe eines Hengstes, oder gar in Zeiten der Rosse. Oh Oh… Mitten in der Bewegung hielt Pardon in, stockte und schaute wieder zu Jesien. Er hatte es auch bemerkt.

Etwas unsicher trat Pardon schließlich rückwärts, sodass sie Jesien ansehen, und auf jegliche Bewegungen des Hengstes reagieren konnte. Ihre Ohren spielten unsicher, ihre Nüstern waren gebläht. Diesmal aber mehr vor Angst, als vor freudiger Aufregung. Rosse bedeutete Gefahr. Und diese Gefahr ging von Hengsten aus. Das hatte Pardon nur zu gut in Erinnerung.
Jesien bedeutete zwar gerade keine direkte Gefahr, aber auch er war einfach nur ein Hengst. „Das ist meine Rosse.“ Hauchte Pardon schließlich leise, ohne ihren Blick auch nur ein einziges Mal von dem Schimmel zu nehmen. „Bitte bleib dort. Ich…“ Die kleine Braune schüttelte sich kurz, ehe sie noch ein klein wenig von Jesien zurück trat. „Ich hab Angst, Jesien…“, gab sie schließlich zu und schaute den Hengst vorsichtig an. Das hier war etwas, das ihre Bekanntschaft, oder vielmehr Freundschaft, auf die Probe stellen konnte. Rosse, Hormone, all das war nicht zu kontrollieren. Das wusste die junge Stute nur zu gut.
Immer wieder spielten ihre Ohren, als sie auf eine Reaktion des Schimmels wartete.


23.06.2017, 10:26
»Jesien
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Beg You Pardon



Jesien hatte in der Tat nicht bezweifelt, dass Pardon zu ihm halten würde. Sie war eine treue Seele, genau wie er - das hatte er sofort erkannt. Dennoch hatte er ihre Reaktion gefürchtet; der Barocke hatte befürchtet, dass er sie ein wenig verschrecken und sie sich sodann wieder etwas verschließen würde. Doch die Braune war und blieb zuversichtlich; damit nahm sie Jesien einiges an Anspannung ab und er konnte sich ebenfalls ein Lächeln abverlangen. Die Bindung zwischen ihnen war noch ganz zart - aber offenbar auf einem bislang guten, standhaften Fundament erbaut. "Ich danke dir," entgegnete der Schimmelhengst ehrlich gerührt; dabei funkelten seine dunklen Augen aufrichtig.
Du machst mich einfach glücklich! Erstaunlich, wie viel solche Worte auslösen konnten. Jesien war auch glücklich - er hätte nicht gedacht, dass er jemals jemanden kennenlernen würde, den er so gerne mochte, wie Pardon. Seine Welt war klein und unbedeutend gewesen; und plötzlich war da so viel, was davor nicht einmal annähernd da gewesen war. Der Barocke hatte Angst gehabt vor all diesen Veränderungen und seinem neuen Leben - doch nach anfänglichen Schwierigkeiten schien sich endlich alles zum Guten zu wenden. "Du mich auch," entgegnete er daher etwas verlegen und blinzelte der braunen Vollblüterin schüchtern zu.

Noch vor wenigen Augenblicken war Pardon ausgelassen umher getollt - und nun, ganz plötzlich, lag Unruhe und Panik in der Luft. Jesien begriff nicht sofort, was los war - daher starrte er sie einige Herzschläge lediglich verwirrt an. Doch dann begriff er. Das, was er gerochen und nicht sofort erkannt hatte, musste ihre Rosse sein. Anders konnte er sich ihr urplötzliches, sonderbares und ängstliches Verhalten nicht erklären. Was hatten die Hengste in ihrer Vergangenheit ihr nur angetan?
Das ist meine Rosse. Der Helle erstarrte, als sie es ihm bestätigte. Er konnte ihre Furcht nicht nur sehen, sondern sogar regelrecht spüren. Auch wenn es Jesien kränkte, dass sie von ihm wich und ganz offensichtlich Angst hatte, erkannte er, dass es nicht direkt an ihm lag - sondern eben viel mehr an dem, was ihr in der Vergangenheit widerfahren war. Sie projizierte es lediglich auf ihn.
Als sie ihn bat, dort zu bleiben, nickte Jesien lediglich stumm. Der Barocke war sichtlich vor den Kopf gestoßen und maßlos mit der Situation überfordert. Sein Herz schlug schnell, sein Puls war bereits in die Höhe geschossen; was sollte er bloß tun? Ich hab Angst, Jesien. Spätestens in diesem Moment zerbarst sein Herz in tausend Einzelteile.
"Aber.. ich verstehe nicht.. wieso denn?" stammelte der Schimmelhengst betroffen, sein Blick lag ruhig aber dennoch eindringlich auf ihr. "Ich würde dir doch niemals etwas antun, Pardon! Niemals!" Zumindest nichts, was sie nicht auch wollen würde. "Ich dachte das weißt du?" Jesien war unruhig; die momentane Situation belastete ihn. Es überforderte ihn. Und alles in ihm wollte wegrennen - so, wie er es immer dann tun wollte, wenn es kompliziert wurde.



15.08.2017, 16:03
» Aynur
.: Licht in der Dunkelheit :.

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Aurian


>>> von den Höhlen kommend
 

Die Antwort des Anderen bestätigte Aynurs Verdacht, dass er auf die simple Frage nach dem Wohlbefinden nicht wahrheitsgemäß antworten würde. Nein, warum auch? Irgendwie schien alles, was Aurian von sich gab und wie er handelte einfach nur eine riesengroße Lüge zu sein. Ein Versuch den Hellen schließlich doch noch los zu werden? Der Cremello wollte nicht so denken, doch der dunkle Fuchs in seiner ganzen Art und Weise, er brachte ihn zum Grübeln. Hatte er je einen ähnlich gelagerten Fall getroffen und ihm geholfen? Klar, viele waren anfangs vorsichtig, verschlossen, abweisend, aber Aurian strahlte noch etwas anderes aus, was der Helle bisher nicht zuordnen konnte. Und das war etwas, was ihn mit der Zeit sicherlich wahnsinnig machen könnte. Vorerst jedoch galt es die Konzentration auf dem Anderen zu fokussieren.

Besorgt beobachtete Aynur Aurian, wie er mit wackeligen Schritten den schmalen Pfad hinab ins Tal voran ging. Im Geiste sah er ihn schon den Weg hinunter fiel und sich dabei eventuell alle möglichen Knochen brach. Ohne lang darüber nachzudenken ob er vielleicht eine Grenze übertrat, trabte der Cremello leichtfüßig direkt an die Seite des Fuchses um diesen notfalls stützen zu können. „Ich denke die Quelle wäre ein guter Ort.“  Zumindest hatte Aynur gehört, dass das Wasser der verwunschenen Quelle gewisse Heilkräfte hätte. Das könnte Aurian ganz sicher nicht schaden.

Aufgrund der Schmale des Pfades trennten die beiden Körper nur Millimeter, über die hinweg Aynur die Wärme, die von dem Anderen ausstrahlte, spüren konnte. Er wusste nicht warum, konnte es nicht einordnen, aber es fühlte sich gut an. An einer besonders engen Biegung geschah es sogar, dass die beiden Hengste sich noch näher kamen. Als der Helle die leichte Berührung spürte, jagte ein Schauer über seinen Körper. Irgendwas stimmte nicht und bevor es dem Cremello noch komischer wurde – vielleicht färbte ja dieses außergewöhnliche Individuum auf ihn ab?- setzte er sich vor den Anderen. Würde dieser nun doch fallen, dann würde er ihn eben mit dem Körper abbremsen. Ob Aurian die Berührung auch gefühlt hatte?

Die Wanderung zur Quelle war lang. Und schweigsam. Keiner der Beiden sagte mehr ein Wort. Stumm schritten sie hintereinander her. Aynur drehte sich nicht mehr zu Aurian um. Lediglich das Geräusch von Hufschlägen verriet ihm, dass der Dunkelfuchs ihm noch folgte. Immer wieder versank der Helle in Nachdenklichkeit, welche er dann sofort versuchte zu vertreiben. Wenn man sich zu viele Gedanken machte, vor allem um Dinge die man eh noch nicht lösen könnte, konnte einen das kaputt machen. Das leise Plätschern der Quelle kam wie gerufen. „Wir sind da.“ durchbrach der Cremello die Stille und wendete sich damit das erste Mal wieder direkt an Aurian. Direkt am Ufer des Gewässers hielt der Helle inne, betrachtete kurz sein Spiegelbild. War diese Falte auf seiner Stirn schon immer da? Mit einem Schnauben wand er sich ab und machte Platz für den Anderen. Er sollte und musste sich stärken.



Wörter: 585

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10.09.2017, 19:03
» Aviv


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Kalahari



Wieder war ein Jahr vergangen. Nichts konnte die Zeit aufhalten und auch nicht den Jahreszeitenwechsel. Es hätte ihn jedoch auch stark gewundert, wenn sie nicht alle schön nacheinander angetreten wären. Vermutlich hätte sich jedes Lebewesen auf kurz oder lang ein wenig gewundert, wenn eine Jahreszeit ausgefallen wäre. Doch für Aviv und seine drei Brüder wäre dies, über dieses Wundern hinaus, höchst besorgniserregend gewesen. Denn was bedeutete es wohl, wenn eine Jahreszeit ausfiel? Ich glaube nicht, dass ich dir das noch erklären muss, oder? Ja genau, ich glaube du hast die richtige Antwort erraten. Und es würde wahrlich nichts Positives bedeuten. Aber das wusstest du ja schon, nicht wahr?

Es war dem fuchsfarbenen Aviv ein Deja-vu; das Jahr über hatte er sich hier und dort herumgetrieben, nachdem er noch eine Weile Zeit mit Catori verbracht hatte.
Wer ist Catori, fragst du? Nun, das ist das Fohlen, welches Aviv letztes Jahr zu etwa dieser Zeit getroffen hatte, als Nutty seinen gezwungenen Winterschlaf im Kobel nachkam. Sie hatten sich nett unterhalten und auch ein wenig gespielt, insbesondere als Nutty dazu kam hatte Aviv noch mehr Spaß. So sehr, dass man meinen könnte er wäre selbst noch ein Fohlen.
Als es Sommer wurde, hatte er sich gefragt, wie oft Sol seine Zeit wohl am Meer verbrachte bei seinem Delfin Seth. Aviv war überfragt, ob Seth vielleicht sogar fähig war im Süßwasser zu schwimmen. Allerdings hatte er auch nicht aktiv nach einer Verbindung des Wassers zum See gesucht. Nun ja, um genau zu sein; er hatte angefangen und war am Meer entlanggewandert, hatte sogar schon einen Einschnitt entdeckt: Steile Klippen umgaben den Einschnitt ins Land. Doch noch bevor er es sich genauer betrachten konnte – oder er das Meer respektive den Strand weiter absuchen konnte – stöhnte Nutty theatralisch herum. Die Seeluft mache ihn ganz krank und überhaupt, konnten sie sich denn keinen Tag aussuchen, an dem es weniger sonnig und bullig heiß war?
Aviv schmunzelte über die Beschwerden seines kleinen Freundes und beeilte sich schleunigst in den kühleren Wald zu gelangen. (Kaum dort angekommen begann das Eichhörnchen direkt damit sich mit allerlei Zeugs voll zu stopfen und Aviv überlegte, ob die Hitze nur ein vorgeschobenes Argument war und sich sein Freund einfach nur besinnungslos vollfressen wollte.) Doch irgendwie hatten sie es seither verpasst das Meer noch einmal aufzusuchen.
Auch der Herbst war dann recht bald gekommen, die Blätter begannen sich zu verfärben, die Temperaturen zu sinken. Und rasch darauf folgte der Winter.

Aviv spürte regelrecht, wie langsam seine Zeit gekommen war. Nevis Kräfte schienen schwächer zu werden. Gewiss, die Welt lag noch unter einer Schneedecke, jedoch wurde sie bereits dünner. Nun lag es an ihm die Natur anzustupsen, den Frühling Eintritt zu gewähren, der bereits freundlich anklopfte und bat seine Show aufzuführen.
Langsam näherte er sich der verwunschenen Quelle, hier und dort hörte er Stimmen, die in Unterhaltungen verwickelt waren – er bemerkte gar nicht, dass eine der Stimmen möglicherweise seinem zweitjüngsten Bruder zugehörte – und beschloss sich abseits der Blicke der anderen zu positionieren. Niemand musste Zeuge werden von dem, was er vorhatte. Suchend hob er den Blick nach oben. Ah, da war es ja! Nutty war genau wie letztes Jahr in seinen Winterschlaf gegangen. Wieder einmal widerstrebend. Da wo sie her kamen hatte er nie seinen Winterschlaf benötigt und konnte Aviv rund um die Uhr zur Seite stehen. Da wo sie her kamen war jedoch vieles anders gewesen. Manchmal dachten sie beide sehnsüchtig an diese Zeit zurück. Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt gekommen in Erinnerungen zu schwelgen. Eher konnte er etwas dafür tun, dass ein Stück Heimat hier einzog.
Vorsicht schnoberte er mit der Oberlippe den Schnee zur Seite. Hier an der Quelle war es trotz des Schnees wärmer als überall sonst im Tal, also würde es hier wohl am wenigsten auffallen, wenn der Frühling hier entspringen würde. Ein vertrocknetes Pflänzchen kam unter dem Schnee zum Vorschein. Avivs Lippen berührten die Pflanze sanft, wie zu einem Kuss. Für Außenstehende musste dies reichlich seltsam aussehen, es hatte schon etwas sehr intimes, wie er da stand und offensichtlich das Pflänzchen liebkoste. Doch er war allein, niemand konnte ihn sehen. Der Kopf wanderte weiter suchte das nächste lebensmüde Pflanzenkind und während er suchte begann die soeben noch hoffnungslos vertrocknete Pflanze grün zu werden und sich aufzustellen. Als sei die Zeit vorgespult worden, rankte sie sich auf und schlug ihre Blätter auf. Nachdem er bereits drei weitere Pflanzen berührt hatte drehte er sich zurück zur ersten Pflanze. Ah ja, er hatte richtig gelegen, eine Wildtulpe. Noch ein kleiner Stups und schon begann die Knospe zu wachsen. Bald würde sie aufbrechen. Begeistert schaute er sie an, ein jungenhaftes Lächeln lag auf seinen Lippen. Fast hatte er schon vergessen, wie viel Spaß es machte Dingen Leben einzuhauchen. Unwillkürlich zuckte er zusammen und schaute sich um. Er hätte schwören können etwas gehört zu haben. Als hätte sich etwas bewegt… Seine Ohren wackelten unruhig und versuchten die Ursache zu ermitteln. Er schaute hoch zu Nuttys Kobel, als sich in ihm Unsicherheit breit machte.


Wörter: 969

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28.03.2018, 10:06
» Kalahari


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Aviv


Durstig versenkte die junge Stute ihre Nüstern im klaren Wasser der Heilquelle. Es war eine wahre Wohltat nach ihrer langen Reise endlich einen Ort zur Rast gefunden zu haben. Gierig sog sie immer mehr des kühlen Nass' in sich hinein. Kalahari wusste nicht ganau wann sie zuletzt getrunken hatte. Im Prinzip spielte es auch keine allzu große Rolle. Solange genug des frischen Grünfutters vorhanden war, nahm die Stute alle Mineralien zu sich, die sie benötigte. Wasser ist schließlich auch in Pflanzen enthalten, nicht wahr.?  Der Frühling war angebrochen und mit ihm bekam die Erde wieder ihre Energie zurück, die ihr der Winter genommen hatte.

Ein Gewusel entflammte, dass wie Kalahari wusste ihr bald ein wenig auf die Nerven gehen würde. Schließlich sah und hörte sie um einiges mehr als manch anderer ihrer Artgenossen. Und nicht nur das. Die Stute besaß nicht nur scharfe Augen und Ohren, sondern noch eine weitere unverwechselbare Eigenart. Ihr Fell wechselt gewissermaßen die Farbe. Natürlich nicht zwischen allen Farben des Regenbogens, aber zumindest im Spektrum von dunklem Schokobraun zurr hellen Caramellfarbe. Aber wer jetzt glaubt, dass dies eine tolle Sache wär, der irrt gewaltig! Allein dieser Umstand brachte der Braunen mehr als einmal den Spott ihrer Herdenmitglieder ein. Sie kann diese "Fähigkeit" jedoch nicht steuern, diese verändert sich je nach ihrem Gemütszustand. Praktisch wenn man Angst hat und sich verstecken will (dunkles Fell), eher unpraktisch wenn man Etwas unbemerkt beobachten möchte, dabei aber sehr aufgeregt ist (hell leuchtendes Fell). 
Jetzt fragt man sich natürlich zurecht: wieso, weshalb, warum? Ganz einfach! Kalahari hat eine etwas andere Familie. Ihre Mutter, eine ganz normale Stute, lernte einst einen fremden Hengst kennen, der einer Herde von Pferden entstammt, die man vielleicht als "Einhörner" bezeichnen kann. Diese Rasse zeichnet sich durch einen gehörnten Kopfschmuck und die teilweise Aufsehen erregenden Fellfarben aus, besitzt aber keine besonderen Fähigkeiten, wie man zunächst vermuten würde. Die Braune selbst besitzt nicht diese typischen Hörner. Eine Vermischung der Gene, sorgte allerdings für eine Zellmutation, die ihr dieses einzigartige (stimmungsringmäßige) Fellkleid bescherte.
An ihren Vater kann sich Kalahari kaum erinnern. Kurz nach ihrer Geburt verließ er sie und ihre Mutter um beide zu schützen. So wuchs die Stute, mehr oder weniger den Hänseleien der anderen Fohlen ausgesetzt, in einem Herdenverband auf, den sie jedoch bei erster Gelegenheit verließ um die Welt zu erkunden. Ab und zu besuchte sie ihre Verwandten, verweilte aber nie mehr als ein paar Tage bei ihnen. 

So kam es nun, dass sie sich auf einem ihrer Streifzüge an dieser verwunschenen Quelle wieder fand. Lauschend hob die Braune den Kopf. Wasser tropfte von ihren Lippen und plätscherte fröhlich gen Erdmittelpunkt. Ihr gelassen wirkendes dunkelwuchsfarbenes Fell schillerte leicht in der Sonne.
Sie schenkte dem Hengst, der etwas abseits stand, erst Beachtung, als ihr sein seltsames Verhalten auffiel. Küsste er gerade tatsächliche eine halb vertrocknete Pflanze? Was zur Hölle stimmte nicht mit ihm???
Gerade wollte Kalahari sich unauffälig aus dem Staub machen, als sie bemerkte, dass durch seine feine Berührung das Pflänzchen zu ergrünen begann. Fassungslos starrte sie auf den Fleck wo nun eine hübsche kleine Wildtulpe ihre Blätter in den Himmel streckte. Fasziniert beobachtete sie wie der Fremde mit wachsender Begeisterung jedem noch so kleinen Kraut anscheinend neues Leben einhauchte. 
Langsam, wie ein Schauder begann sich ihre Haarpracht von den Nüstern bis hin zur Schweifrübe in ein fast feurig wirkendes rotstichiges Braun zu verwandeln. >> So ein Mist! <<, entfuhr es der Stute leise, als diese es bemerkte. Unwillig tippte sie kurz mit einem Huf auf den Boden auf. Jetzt war es vorbei mit der Unauffälligkeit. Innerlich bereitete sich Kalahari schon auf das übliche Gelächter vor, das vermutlich als nächstes auf die herabrieseln würde.Stolz hob sie den Kopf, als würde sie sich zur Verteidigung wappnen...


Wörter: 732

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09.05.2018, 01:02
»Catch Me
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Wer Mag ?

Einige Zeit war vergangen von Ihrer ankunft im Tal. Über hören sagen erfuhr Mia das Sie im Stillreich war. Was war dies hier nur für ein Tal ? Viel mehr konnte oder wollte Ihr niemand verraten. Mia hatte sich die Mühe gemacht das Gebirge hinab zu steigen, hin und weder rutsche sie einige Meter über die harten steine oder stieß sich an den Gebirgswänden, wovon Sie einige Macken davon trug. Es war ein anstrengender Weg bis zum Grund des Gebirges und hin und wieder fürchtete Mia das es Ihr letzter weg war, da an einigen stellen der Pfad sehr schmal und rutschig von einigen Schauern war. Dennoch hatte Sie es geschafft und war ganz schön Stolz auf sich auch mit der höhe klargekommen zu sein. In Ihrer Heimat gab es nur die Wüste, hin und wieder mal eine erhöhte Sanddüne, aber ansonsten weitflächig ebenerdig.  Die Fuchsfarbene, blonde Stute durchlief auf Ihrer Reise mehrere Orte. Am fuße des Gebirges erstreckte sich ein riesiger Wald, Bäume die etliche Meterlang hoch waren, in dessen ein leichter Wind wehte. Danach verlief Ihr weg durch eine große hochgewachsene, saftige grüne Wiese. Das wohl schmackhafteste Gras welches Mia je gefressen hatte. Doch auch da hielt Sie noch nichts, Sie wollte Ihre Reise erstmal noch ein bisschen fortsetzen. Sie wollte das Tal noch einige Zeit erkunden und mehr über dies erfahren. Am Ende der Wiese ragten wieder Bäume hinauf. Deren Blätter waren jedoch viel dunkler als die des Waldes den Sie vor kurzen verließ. Die ersten Schritte in da kleine Wäldchen hinein waren erst etwas unheimlich da Die dunklen, engeschichteten Baumkronen kein Licht hindurch ließen doch je weiter Mia Schritt desto heller wurde es zur mitte hin wieder. Doch es war kein normales Sonnenlicht. Es war eher ein weißes Licht, strahlend und irgendwie auch magisch. Mia erblickte ein Wasserloch, welches direkt von dem weißem Licht angestrahlt wurde. Wasser! entfuhr es die roten freudig. Sie hatte mittlerweile seid Tagen nichts mehr getrunken und lange h ätte Sie dem durst auch nicht mehr standhalten könnten. Mit schnellem Schritt lef Sie zu dem Wasserloch, doch es war kein normales Wasserloch. Es sah eher aus wie eine Quelle. Ganz egal was dies war, Ihr Durst war einfach zu mächtig. An der Quelle angekommen ließ sie ruckartigg den Kopf fallen und tauchte Ihr Maul in das kühle Nass ein. Sie schloss die Augen und trank genüsslich das Wasser. Es war wie ein Segen nun endlich was trinken zu können. Lange hätte Ihr Körper das nicht mehr aushalten können. Im Gebirge konnte Sie zwar einwenig aufgefangenes Wasser trinken, doch es war einfach zu wenig. Als Ihr durst gelöscht war zog Sie ihr Maul langsam aus dem Wasser zurück und öffnete die Auge ehe Sie erschrak. Mia blinzelte mehrere male und sah, nein eher starrte, ins Wasser. Ihr Spiegelbild war nicht Ihrs. Shein hauchte Mia sprachlos und sentimental in richtung des Wasseres. War Mia doch dehydriert und träumte dies gerade alles einfach nur ? Hatte Sie es vielleicht gar nicht aus der Wüste hinaus geschafft sonder lag dort noch ? Leblos? von den aßgeiern umkäpft für den ersten bissen ? Bist du das wirklich Shein ? Mia lief eine träne über Ihren Wangenknochen hinab. Sie wusste das dies nicht real sein kann, das Ihr spiegelbild, nunja sein Ebenbild hr nicht antworten könnte. Doch es tat Ihr einfach so gut sein Abbild zu sehen. Sie konnte ihn förmlich spüren, bei sich, wie in alten Tagen. Ein trauriges aber herzliches lächeln umspielte Mias Lippen. Es tut mir alles so unfassbar Leid. Ich vermisse euch alle so sehr. Was soll ich nun denn nur tun ? Mia schloß die Augen als Ihr eine weitere Träne hinab lief. Im nächstem Moment als Sie diese wieder öffnete war jedoch nur Ihr eigenes Spiegelbild zu erkennen. War es nun soweit gekommen das sie anfing dinge zu sehen die gar nicht existieren konnten? Vermutlich hatte Sie sich den kopf wohl irgendwie auch beim abstieg des Gebrirges gestoßen. Mia richtete sich wieder auf. Dennoch spürte Sie immer noch die anwesenheit Sheins, Sie umgab ein vertrautes Gefühl. Ein Gefühl welches Ihr Sicherheit gab. Sie merkte wie anstrengend die Reise wurde und legte sich nieder. Nah am Wasser, mit der hoffnung es würde nocheinmal geschehen, ehe sie einschlief...


17.05.2018, 09:04
» Aviv


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[ich mach mal da weiter, wo im Frühling aufgehört wurde...]

KALAHARI

Doch es blieb zunächst wieder ruhig. Auf den ersten Blick konnte er auch nichts erkennen. Unbeirrt machte er also weiter. Schnoberte hier und dort, Schnee schmolz, Pflänzchen wuchsen.
Von Minute zu Minute durchströmte ihn mehr und mehr sein Lebenswille, sein Geist. Aviv fühlte sich lebendiger und wacher. Je mehr Pflanzen er zum Aufwachen bewegte, den Schnee schmolz, den Frühling einhauchte, desto schwächer wurde er. Nur sehr langsam, aber doch war es so, dass er ein Stück weit sich selbst weggab, um seine Umgebung aus dem Winterschlaf zu befreien. Doch das tat seinem Gefühl keinen Abriss wacher zu sein. Mental fühlte er sich stärker, noch fröhlicher als ohnehin schon und ein wohlig warmes Gefühl übermannte ihn. Er konnte es kaum abwarten Nuttys Blick zu sehen, der schlaftrunken gähnend aus seinem Kobel kriechen, sich die Augen reiben und anschließend noch einmal herzhaft gähnen würde. Seither er diesen Schlaf benötigte, war dies die Choreographie des kleinen plüschigen Eichhörnchens.  Und jedes Mal war er völlig aus dem Häuschen, was Aviv da „gezaubert“ hatte.  

Dann zuckte er erneut zusammen. Da war doch definitiv jemand in seiner Nähe zugange! Das war eindeutig ein Fluch gewesen. Zugegebenermaßen, es war ein sehr leiser Fluch gewesen, aber dennoch vernehmbar. Noch einmal huschte sein Blick hoch zum Kobel. Er kannte da jemand, der unglaublich gut fluchen konnte. Aber dieser Störenfried war momentan von dieser Tat freigesprochen. Erstens hörte Aviv seine tiefen Atemzüge bis unten und zweitens klang dieser Fluch nach einer eher weiblichen Stimme. Und Nutty hatte definitiv alles andere als eine weibliche Stimme…

Avivs Augen verengten sich, als könne er so besser sehen. Und tatsächlich, eigentlich war der Besuch sogar alles andere als unauffällig. Dort stand sie; eine Stute am Rande der Quelle, das Fell spiegelte sich in den sanften Wogen und Wellen der Quelle ab. Offenbar hatte sie kurz zuvor getrunken, denn von ihr ausgehend breiteten sich kleine Wellenberge und -täler aus, die von ihr halbkreisförmig wegtrieben. Außerdem glaubte er aus der Entfernung zu sehen, wie vereinzelt Wassertropfen an ihrem samtenen Maul hingen. Sie stand da, als sei sie eine stolze Statue. Und Aviv war ebenso Statuen gleich – allerdings eher wie eine vor Schreck erstarrte Salzsäule. Wie hatte er die Stute einfach so übersehen können? Wieder wanderte sein Blick hinunter zur Spiegelung auf den Wellen. Diese Farbe wirkte in der Spieglung so unwirklich, fast schon kupferstichig. Allein ihre Farbe machte es für ihn noch unglaubwürdiger, dass sie nicht gerade erst dort erschienen war. Die Dame hätte ihm doch schon längst ins Auge fallen müssen!

Dann besann er sich seiner guten Kinderstube und nickte der Fremden freundlich zu. Dann überlegte er kurz was er machen sollte. Und noch ehe er sich selbst im Klaren darüber war, hatte sein Körper offenbar die Kontrolle übernommen und ging langsamen Schrittes auf die Stute zu. Erst wenige Meter vor ihr kam er zum Stehen und überlegte fieberhaft was er sagen könne.

Dann endlich – für ihn nach einer Ewigkeit, in Wahrheit waren gerade nicht einmal fünf Sekunden verstrichen – sagte er: »Ein wunderschöner Tag an einem ebenso schönen Ort, nicht wahr?«

Und gleich im nächsten Moment wollte sich der fuchsfarbene Hengst dafür treten. Was hatte er denn da für eine Frage vom Stapel gelassen? Lief das jetzt unter rhetorischer Frage, wollte er eine Antwort darauf bekommen? Was hatte sich sein Mundwerk davon versprochen? Und noch viel wichtiger; was war in ihn gefahren? Das konnte nur etwas mit seinen Frühlingsgefühlen auf sich haben. Anders konnte er sich das gar nicht erklären. Eigentlich war er doch der schüchterne, überlegte Typ. Aber offenbar hatte irgendetwas soeben bei ihm ausgesetzt. Oh man!


Wörter: 730

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13.09.2018, 11:42
» Khan Veritas


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Xia



Der Schimmel würde am liebsten auf den Rappen zugehen, ihn berühren um sich nur nochmal zu versichern das diese Begegnung echt war. Er nicht in einer Traumwelt oder so war. Das sie sich ausgerechnet hier in diesem Tal wieder trafen, nach so einer langen Zeit. Am liebsten würde er Xia um den Hals fallen, ihn nie wieder gehen lassen. Allerdings rieß sich der Schimmel zusammen. Wollte ihn nicht zu überrumpeln. Zwar schien er auch überrascht, allerdings wusste er nicht wie weit er gehen konnte. Zumal er sich sicher war das wenn er sich lösen musste es schmerzte. Khan wurde nicht umsonst aus den Palast geschmissen. Er war schwul und hegte Gefühle für den Hengst vor ihm. Es ist nur nie rausgekommen. Was wohl auch besser war, er wusste nämlich nicht wie der Rappe auf diese Neuigkeit reagieren würde. Vielleicht wäre es dann erst Recht mit den beiden vorbei. Denn wie würde es jetzt schon mit ihnen weiter gehen, nachdem sie sich so lange nicht mehr gesehen hatten? War es wie früher oder war die komplette Freundschaft kaputt? Er hoffte das ihm wenigstens die Freundschaft blieb. Er hatte den Rappen immer hinterher getrauert. Egal mit wem er seine Liebesspielchen auslebte, er hatte dabei immer Xia im Kopf gehabt. Weswegen er zeimlich oft den Partner wechseln musste, das war zwar nicht der einzige Grund aber quasi der Hauptgrund. Natürlich musste er hin und wieder auch wechseln das seine Eltern nichts mitbekamen, allerdings war er da auch irgendwann gescheitert. Sie standen in seinem Zimmer als er direkt bei der Sache war. Aber wer weiß, vielleicht hatte man ihn auch verraten. Irgendein Hengst der es nicht haben konnte das er für Khan nicht der einzige war. Nein, sie waren ihn allesamt egal gewesen, er wollte immer nur Xia. Brauchte die anderen einfach als Ablenkung. Und ja, am liebsten würde er sich jetzt erneut ablenken. Dieser Schmerz bahnte sich immer mehr den Weg durch seinen Körper, wurde fast unerträglich. Hin und wieder musste er seinen Blick senken da er ihn nichtmal so lange anschauen konnte ohne das eine Gänsehaut gefolgt von Herzschmerz ihn überkam.
Furchtbar. Das Wort was ihn wieder aus seinen Gedanken zog. Am liebsten wollte er direkt nachfragen was geschehen war, allerding schien Xia richtig damit zu kämpfen weshalb er erst einmal stumm war. Jedoch konnte er sich nicht komplett zusammenreißen. Er trat einen Schritt auf den anderen Hengst zu und berührte ihn leicht mit seinen Nüstern am Hals. "Möchtest du darüber reden?" Khan war ein guter zuhörer, und er würde versuchen komplett für Xia da zu sein. Viel zu lange konnte er dies nicht tun. Das musste ja jetzt irgendwie nachgeholt werden. Am liebsten würde er sich gerade komplett an den Rappen schmiegen, seine komplette wärme an ihn übertragen das er sich geborgen fühlte. Jedoch wusste er das dies zuviel sein würde, was ihn direkt wieder traurig stimmte. Der glanz wich direkt aus seinen Augen und sein Blick senkte sich wieder richtung Boden und starrte die Erde unter seinen Hufen an. Die Stille breitete sich wieder aus, nahm die beiden Pferde gefangen. Er wagte es sich auch nicht diese zu durchschneiden. Wartete darauf das was von dem Rappen kam, aber es passierte nichts.
Er wusste nicht mehr wie lange die beiden so standen, jedoch schreckte er auf als Xia die Stille endlich durchbrach. Die Worte hallten immer und immer wieder in seinem Kopf wieder. Er war hier nicht sicher, sollte lieber gehen. "NEIN!" Kam es prompt aus seinem Mund, der Kopf sich dabei schüttelnd. Nein, er würde nicht wieder gehen, sie waren einfach zu lange getrennt. "Ich mein.... Warum?" Er konnte es nicht verstehen... doch warscheinlich wollte er es auch nicht verstehen wenn der Rappe es ihm erklärte.


 


 



Wörter: 703

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10.10.2018, 22:17
» Kazuya


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Ehemals FA Rudelgebiet:

Myra




Für Kazuya war es nichts besonderes, hier am Boden zu liegen. Er erinnerte ihn an seine Zeit bei den Menschen. Es gehörte schon zu einem TEil seines Wesens. Vielleicht war es deswegen so schief gegangen. Doch mit dem ersten Kampf, kamen nur weitere, bis er sich nicht mehr hatte aufrecht halten können. So oft hatte er gekämpft und gewonnen, hatte jeden Gegner, den seine BEsitzer ausgesucht hatten besiegt, doch am Ende war er zum Sterben zurückgelassen worden. Weil er nichts konnte, weil er schwach war. Kazuya hatte das schon vor langem akzeptiert und auch, dass er nichts dagegen tun konnte. Wieso auch? Es blieb ihm nichts mehr. Nun würde er wieder kämpfen, wenn es verlangt wurde. Wieder würde er sein Leben riskieren, wenn es Kennocha als nötig empfand. Oder Ruari, aber den hatte der Husky erst einmal gesehen.

Es fiel ihm nicht schwer, am schneebedeckten und nassen Gras zu liegen. Wieso auch. Es war eben ein Teil seiner selbst, den er nicht ändern konnte. Außerdem, was machte die Nässe schon. Er hatte schlimmeres erlebt und sein Fell war dicht.
Kayzua fühlte die BEwegung über sich. Reglos verharrte er, entspannt lag er da, ergab sich vollkommen. Das war die einzig richtige Reaktion, das war ihm klar. Also tat er, was getan werden musste, denn sein Rang war der niedrigste von allen.
Deswegen richtete er sich auch gehorsam auf und sah an der Hündin vorbei.
Dankbar senkte er den Kopf. Sie schien seine ENtschuldigung angenommen zu haben, was gut war.

Das stimmt. Mein Name ist Kazuya. Der Rüde hielt seinen Kopf weiter gesenkt, wagte nicht zu fragen, wie die Hündin ihm gegenüber hieß. vielleicht würde sie es ihm ja sagen.



Wörter: 299

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10.01.2019, 21:51
» Kennocha


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ehemals FA Grenzgebiet

Engelspfote



Zumindest gibt es kaum Magie hier. KEnnocha lächelte beruhigend und betrachtete die Umgebung. Kazuya kam für einen Moment vorbei, lief in seinem eifrigen Bemühen, seine Pflicht zu tun, eilig an ihr weiter. Irgendwie war er dafür jedoch zu spät. Sie lächelte innerlich, als sie dem Rüden folgte und widmete sich bei der schon zögerlich gestellten Frage wieder an Engelspfote. Es war zu verstehen, das gestotter und die Angst. Hatte sie davor Angst? Vor Engeln und Magie? Nun, vielleicht war dann sogar Kennocha ihr schlimmster Alptraum?
Diese Tiere gibt es überall. Und es gibt viele Definitionen von Magie. Jeder kann andere Wölfe heilen, wenn er willens ist zu lernen. Es gibt Kräuter, die Leben retten können. Daran ist nichts magisches. Und Engel. Vielleicht gibt es sie, doch sind es Flügel, die sie dazu machen oder gibt es auch Wölfe, die keine haben und sich trotzdem so ehrenhaft verhalten.
Kennocha rügte sich selbst. Wieso war sie wieder einmal so ausgeschwiffen? Dabei schien Engelspfote sowieso schon Probleme zu haben, ihren Ausführungen zu folgen. Dabei wusste Kennocha wesentlich mehr. Doch es lag nicht an ihr, die Angst der Fähe weiter zu schüren. Weder vor ihr, noch vor anderen.
Dennoch schien die Jüngere bereit zumindest ein wenig zu lernen. Zumindest schien sie zu begreifen, was KEnnocha ihr sagen wollte. Auf jeden Fall einen Teil davon. Trotzdem nahm sie es Engelspfote nicht übel, bleib stattdessen ruhig.
Hast du denn ein Rudel? Warum bist du ohne ihnen unterwegs? Nun war sie doch erstaunt. Wenn sie gerade nioch ein Rudel hatte, konnte sie sich natürlcih den Fenrir Ano nicht anschließen, doch vor allem musste Kennocha aufpassen, dass es keinen Hinterhalt gab und das andere Rudel angriff. Unabhängig davon, ob die Wölfin log oder wirklich so hilfsbedürftig war.

Voller Trauer betrachtete sie GEstalt, die immer mehr in sich zusammensank. Was würdest du denn gerne können? fragte sie sanft nach.
Sag mir nicht, was du deiner Meinung nach können solltest, sondern was du möchtest! Sie konnte nur hoffen, das klare Worte ausreichen würden, um die junge Fähe umzustimmen.
Weißt du, jeder kann lernen, wenn er es nur will. Egal ob es länger dauert oder schneller geht. Es kommt nur darauf an, wie sehr du es möchtest, stimmte die Fähe sanft zu. Genau behielt sie die Jüngere im Blick. Die Hoffnung glomm auf, langsam und sehr schwach, doch vielleicht konnte sie Engelspfote damit erreichen.



Wörter: 431

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10.01.2019, 22:07
» Myra
.: Workaholic :.

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Kazuya



Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe sich der Rüde erhob und Myras Worten beugte. Anders konnte man das auch gar nicht bezeichnen. Der Fremde schien nur vom Boden aufzukommen, weil die Dunkle es ihm gesagt hatte. Er hielt den Kopf abgewandt, den Blick gegen Boden. Hatter er die Hündin überhaupt schon angesehen, mitbekommen wer da vor ihm stand? Myra war sich nicht sicher. Sollte ein Wächter nicht den Blick stets auf die Umgebung und auf eventuelle Fremde gerichtet lassen? Nun, vielleicht war er doch gar kein Wächter? Oder er hatte wahrlich gefühlt, dass er einem höheren Rang vor die Pfoten gestolpert war. Aber so unterwürfig, das musste wahrlich nicht sein, auch wenn ein kleiner Teil in Myra sich förmlich darüber freute. Man erkannte sie schließlich an und allein das Gefühl war soviel wert.

Die Stimme des Huskys zerschnitt die Stille des Wintertages. Sein Fell war dort, wo es vorher noch den Boden berührt hatte und am Liebsten darin versunken wäre, durchnässt. Myra schüttelte den Kopf. So wie er da stand wirkte er beinahe wie ein Schwächling und auch wenn die Dunkle so etwas nicht leiden konnte, er versprach doch Abwechslung von der Langeweile. Und vielleicht täuschte der erste Eindruck ja? "Sehr erfreut, Kazuya." ließ Myra ihre dunkle, fast schon rau Stimme erklingen und nickte kurz. "Ich bin Myra." Er fragte nicht. Vielleicht weil es ihn nicht interessierte? Oder weil er sich wohl eher nicht traute. Dabei war die Dunkle keine von diesen herrischen Biestern – nicht ganz zumindest – die alle durch Furcht und Schrecken gefügig machten. Nein, so wollte sie nicht sein. Man konnte gut mit der Dunklen auskommen, sofern man wusste sich zu verhalten. Und, wenn sie ehrlich war, würde Kazuya nicht bald ein wenig von seiner Unterwürfigkeit ablegen, würde sie sicher bald das Weite suchen. Auf Dauer war so etwas einfach zu anstrengend.

Kurz ließ die Hündin ihren Blick wandern, ließ ihrem Gegenüber ein wenig Zeit sich zu entspannen. Er musste doch merken, dass sie ihm nicht gleich an die Kehle gehen oder ihren Rang demonstrieren würde? Jedenfalls nicht, wenn er ihr keinen Grund dazu gab. "Dürfte ich vielleicht erfahren wobei ich dich gerade ausgebremst habe?" Ein wenig Smalltalk um die Situation zu entschärfen wäre sicher nicht verkehrt. Es würde sich schon zeigen ob Kazuya es wert war ihm kostbare Lebenszeit zu opfern. Immerhin entsprach der erste Eindruck nicht immer der Wahrheit. Und wenn nicht, es wäre auch danach noch genug Zeit neue Mitgleider aufzutreiben.



Wörter: 437

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11.01.2019, 12:47
» Kazuya


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Myra



Kayzua nickte leicht. Irgendwie war er vollkommen durcheinander. Doch alles wirkte ruhig, niemand war hier. Trauer erfüllte Kayzua, wenn er daran dachte, dass das Rudel beinahe zerfiel. Dabei hatte er selbst kaum zeit hier verbringen können. Doch Kennocha würde sich sicher darum kümmern, immerhin war es ihre Aufgabe.
Doch auch Myra schien eine wichtige Aufgabe zu haben. Zumindest so wie sie sich gab, erschien es ihm nur logisch. Der Husky erkannte immerhin ranghohe Tiere, wenn er sie sah.
Er verbeugte sich leicht, schon seine Vergangenheit zur Seite. Die Kämpfe, das Blut. Und am Ende hatte sich niemand um ihn gekümmert, als er sterbend am Boden lag. Bis heute verstand er nicht, wieso er nach wie vor hier war, doch er nahm es, wie es kam, das hatte er sich geschworen.
Freut mich, dich kennenzulernen, Myra. Nur langsam wurde es besser mit ihm. Er konnte sich etwas entspannen, auch wenn es wohl nicht so aussah. Er setzte sich schräg zu der Hündin, deren schwarzes fell sich deutlich von der Umgebung abhob.
Darf ich fragen, welchen Rang du in diesem Rudel hast? Er wollte nicht nerven, keinen Ärger dafür bekommen. Niemals würde er gegen ein Rudelmitglied kämpfen. Selbst wenn er dadurch selbst verletzt wurde. Er beschützte nur sein Rudel, seine Familie, vor Fremden.

Langsam setzte er sich auf und betrachtete die Umgebung, bevor er die starke Hündin genauer musterte. Doch wichtiger fand er, die Umgebung im Auge zu behalten, auch wenn es nach wie vor ruhig war. Deswegen brauchte er auch einen Moment, bis er Myras Worte verstanden hatte.
Ich war gerade auf Patrouille. Tut mir Leid, dass ich so unachtsam war.
Schuldbewusst senkte er den Blick. Er hätte einfach besser aufpassen müssen, egal wie er versuchte es zu wenden, es blieb seine Schuld.
Ich hoffe, ich habe dir nicht wehgetan oder so etwas, setzte er vorsichtig nach. vielleicht hätte er sich davon vorher überzeugen sollen.


Wörter: 331

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31.01.2019, 14:21
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Stillreich » Das Tal » Die verwunschene Quelle #2
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