Stillreich » Das Tal » Die verwunschene Quelle #2
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Huckleberry Fynn



Hanzo erwiderte den Blick des Schwarzen, der ihn ebenfalls ansah. Der Buckskin war vollkommen ruhig, wie fast immer. Schweigen lag ihm mehr, als viele Worte. Die falschen, unbedachten Worte konnten eine Reihe von schlimmen Konsequenzen haben. Huckleberry Fynn wirkte nachdenklich. Vielleicht lag das am Alter? Viele alte Wesen hatten so einen nachdenklichen und weisen Ausdruck inne. Ob der Buckskin auch irgendwann so aussehen würde? Weise, vom Leben gezeichnet? Hanzo waren die Narben, die den Körper des Anderen zierten, nicht entgangen. Vielleicht war er früher ein Krieger gewesen, stark und heldenhaft? Oder einfach nur ein Mörder, der ab und an selber einstecken musste? Nun, bösartig wirkte der Schwarze nicht. Im Grunde war die Vergangenheit auch egal, die Gegenwart zählte. Und in dieser ging keine Gefahr von dem Alten aus.

Als Huckleberry Finn erneut seine Stimme erhob, den Namen von Hanzo wiederholte und beteuerte erfreut über diese Begegnung zu sein, zuckten die Ohren des Bullen leicht. Viele Aussagen wurden viel zu leichtfertig getätigt, aber in diesem Falle glaubte er dem Anderen. Er schien wirklich erfreut über Gesellschaft. Ob das auch am Alter lag? Wurde man einsamer, je älter man wurde? Kurz erschien eine nachdenkliche Falte zwischen den dunklen Augen des Buckskin. Die Dunkelheit um die Beiden herum schien Huckleberry Fynn was zu verschlingen. Er verschmolz dank seines schwarzen Fells, tarnte sich unbeabsichtigt. Hanzo bemerkte, wie der Anderen nun seinen Blick zu Himmel wandern ließ, die Sterne betrachtete, so wie er es noch vor kurzem getan hatte. Er tat es ihm gleich, doch noch immer war dort nichts zu sehen, außer Sterne. Vermutlich würde man dort auch nichts weiter sehen können.

Die Stimme des Rappen zog Hanzos Konzentration zurück auf ihn. Denkst du der Winter dieses Jahr wird hart werden? Der Buckskin schnaubte dunkle, ehe er die feinen Ohren kurz spielen ließ und sich umsah. Nun, er konnte keine genau Prognose treffen. Erwartete der Andere denn eine? Oder hatte er nur Furcht das nächste Jahr nicht zu erleben? "Ich weiß nicht." wich Hanzo mit ruhiger, dunkler Stimme aus und riskierte nochmals einen Blick zum Himmel. Es war Nachts schon ziemlich kühl. Lange würde der Schnee auch nicht mehr auf sich warten lassen. Die Bäume waren fast kahl. "Vielleicht. Vielleicht nicht. Es kommt auch darauf an ob man selbst sich ein Durchstehen zutraut." Wahrscheinlich stimmte das. Vieles hatte mit der eigenen Willenskraft zu tun. Ein Wesen, was schon weit vor Winteranbruch denkt, es würde nicht überleben, würde es vermutlich auch nicht. Und vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun ob man allein durch den Winter musste oder eine Herde hatte, die einem Rückhalt und Hilfe bot. Ob Huckleberry Fynn einer Herde angehörte? Der Corvus Corax zumindest nicht, denn dann wäre sein Gesicht Hanzo bekannt gewesen.



Wörter: 507

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08.10.2016, 19:13
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Hanzo




Der Buckskin schien genau so überfragt zu sein, wie Huck es selbst war. Allerdings musste der junge Hengst sich noch nicht um die selben Dinge sorgen, über die der Alte nachzugrübeln hatte. Hanzo war groß und kräftig gebaut. Wahrscheinlich würde nicht einmal ein Rudel Wölfe ihm etwas anhaben können. Mit seinen großen Hufen und den starken, muskulösen Beinen konnte er sich mit Sicherheit wunderbar verteidigen.

Ein wenig fühlte Huck Fynn sich selbst in die Zeit zurück versetzt, in der er noch so jung war. Er hatte kaum Sorgen - konnte tun und lassen was er wollte. Huckleberry hatte kein allzu schweres Leben. Stets war er ein unbekümmerter Hengst, den nichts so schnell aus der Ruhe brachte. Er erinnerte sich daran, wie er stundenlang über weite Wiesen laufen konnte, ohne sich zu überanstrengen. An die Zeit, als er noch so stark war, dass er sich gegen Angriffe von Raubtieren mit Leichtigkeit wehren konnte. Ja, vor vielen Jahren war der Rappe der Statur des Sandfarbenen gar nicht so unähnlich. Ein leises Seufzen entfuhr Huck, von dem er nicht sicher war, ob Hanzo es gehört hatte.
Vielleicht sollte er vorerst aufhören darüber nachzudenken, wie dieser Winter wohl verlaufen würde. Vielleicht würde sich alles in Wohlgefallen auflösen und er konnte den nächsten Frühling noch erleben. Egal, wie viele Sorgen er sich machte - im Endeffekt würde es ihm rein gar nichts bringen. 
Wenn er den Winter überlebte, dann war das gut. Wenn er dies nicht tat, konnte er an dieser Tatsache nichts - aber auch gar nichts - ändern. 

Dennoch beruhigten den Schwarzen diese Gedankengänge fast überhaupt nicht. Er versuchte, sie einfach in die letzte Ecke seines Hirns zu verbannen. Einfach nicht mehr daran denken. Ändern lässt sich sowieso rein gar nichts. 
"Da magst du Recht haben, Hanzo.", gab Huck dem Buckskin kurz darauf zur Antwort. "Egal, wie viele Sorgen man sich bereitet - am Ende wird man davon noch mehr in die Tiefe gezogen und verbringt sein Leben nur in ständiger Angst." 
Angst. Auch wenn Huck das als junger Hengst niemals geglaubt hatte, dass dieses Gefühl überhaupt existierte, so war sie doch jetzt allgegenwärtig. Er wollte es sich selbst nicht eingestehen, aber der Rappe hatte eine Wahnsinnige Angst davor, zu sterben. Er wollte sein Leben nicht enden lassen. Obwohl er wusste, dass seine Zeit bald kommen würde. Mit viel Glück würde er noch ein zwei Jahre hier erleben... Aber danach sah es schlecht für ihn aus. Wenn er diesen Winter überhaupt überleben würde. Der Tod war in seinem Alter so allgegenwärtig, so real wie er ihm noch nie gegenüber stand. Aber Huck versuchte, auch diesen Gedanken an das sterben zu verbannen. Es hatte ohnehin keinen Sinn darüber nachzudenken. Ein wenig verkrampft und gespielt ruhig sah er wieder zu Hanzo, als er auf eine Antwort von diesem wartete.


Wörter: 553

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09.10.2016, 17:30
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Huckleberry Fynn



Hanzo registrierte den wechselnden Ausdruck in den dunklen, tiefen Augen des Anderen. Er wirkte nachdenklich mit einem Hauch Traurigkeit. Oder bildete sich das der Buckskin ein? Unbemerkt geriet das Haupt des Bullen in leichte Schieflage, während er Huckleberry Fynn nicht aus den Augen ließ. Das Seufzen, was dem Schwarzen entfleuchte, schien von ganz tief unten zu kommen. Woran er wohl dachte? Hanzo wusste es nicht. Und er würde nicht nachbohren. Das war nicht seine Art. Dem massigen Hengst fiel auf, wie alt und gebrechlich der Rappe wirklich war. Nicht wirklich schwach, aber doch vom Alter gezeichnet. Das war wahrlich nicht zu verleugnen. Huckleberry Fynn würde es schwer haben durch den Winter zu kommen. Erst recht wenn er allein unterwegs war. Früher, in jungen Jahren, da war er dem Buckskin sicher sehr ähnlich gewesen. Er hätte glatt der Vater von Hanzo sein können, wenn dieser nicht schon vor Jahren gestorben wäre. Der Buckskin konnte sich zwar nicht mehr daran erinnern, aber er dachte auch nicht darüber nach, das sein Gegenüber eins seiner Elternteile sein könnte.

Hanzos Ohren spielten, als Huckleberry Fynn seine Stimme wiederholt erhob. Ohne Murren gab der Schwarze dem Bullen recht. Doch das war es nicht, was an dessen hilfsbereiten Ader kratzte. Es war eher der Zusatz, das Wort Angst, was den Massigen aufhorchen ließ. Der Ausdruck der dunklen Augen wurde leicht trüb, aber nicht so das es sofort aufgefallen wäre. Hanzo war fast, als wäre genau in dem Augenblick, wo Huckleberry Fynn von Furcht zu sprechen begann, dessen Haltung zusammen gesunken. Noch mehr als zuvor schon. Er wirkte plötzlich wahrhaftig einsam, verlassen und ängstlich. Als wenn er Hilfe brauchte. Der Buckskin straffte die Haltung. Wer Hilfe brauchte, der hatte in Hanzo einen gute Gesellschaft gefunden. Seitdem kalter Atem ihm damals geholfen hatte, ihm das Leben zurückgab, damals als er noch ein Fohlen war, war Hilfsbereitschaft ein Wort, mit dem man ihn beschreiben konnte. Hanzo half, wo er konnte, mit all den Mitteln die er zur Verfügung hatte. Und Huckleberry Fynn hatte es geschafft genau auf diese Ader zu treffen, vermutlich ohne das er es beabsichtige hatte.

"Darum sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen." meinte der Buckskin nach einem Augenblick der Stille vollkommen ruhig und nickte mit seinem schweren Haupt um seine Aussage zu untermalen. "Was geschehen soll, wird sowieso geschehen. Da kann niemand etwas gegen tun. Schicksal." Ja so nannte man das wohl. Das er auf seinen Retter getroffen war, kurz bevor sein kleines Herz aufgehört hätte zu schlagen, war auch Schicksal gewesen. Das er von ihm nach Jahren zu sich gerufen wurde, auch. Und das Hanzo hier und heute auf Huckleberry Fynn gestoßen war, muss auch Schicksal gewesen sein. Und für den Schwarzen vielleicht eine Hilfe den Winter zu überstehen? "Der Schutz einer Herde ist immer gut, wenn der Winter vor der Tür steht." Der Buckskin ließ eine kurze Pause, beobachtete die Reaktion des Anderen. Er hatte vermutlich Niemanden außer sich selbst. Kein guter Start für den Alten. "Allgemein kann eine Herde im Rücken eine große Hilfe sein." Es war nicht Hanzos Art den Schwarzen darauf hinzuweisen, das man gerade im Alter, wenn die Kräfte nachließen, lieber nicht alleine wandeln sollte. Genauso wenig würde er ihn über eine eventuelle Herde oder seine Beweggründe, weshalb er allein war, wenn er es denn war, ausfragen. Huckleberry Fynn würde seine Hinweise vermutlich auch so verstehen.



Wörter: 637

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09.10.2016, 18:25
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Hanzo



Huck Fynn bemerkte selbst wie aufmerksam der junge Hengst neben ihm war. Wahrscheinlich war dieser unsicher, dass er etwas falsches sagen würde. Der Rappe selbst konnte nicht einschätzen, wie er selbst regiert hätte, wenn ihre Rollen umgekehrt verteilt wären. Wenn Hanzo der Alte wäre und Huck in der Blüte seines Lebens stehen würde.
Allerdings stand dieser Gedanke nicht zur Debatte. Das würde einfach nicht passieren. Solch einen Zauber gab es wohl noch nicht einmal im Stillreich.

Hanzos Ohren spielten ein wenig unsicher oder auch alamiert, als Fynn von angst sprach. Er hatte den unterschwelligen Ton in der Stimme des Rappens wohl wahrgenommen. Danach sprach der Sandfarbene vom Schicksal. Ja, daran hatte Huck auch schon oft gedacht. Vielleicht hatte man sein eigenes Leben nicht selbst in der Hand. Die wichtigsten Dinge waren ohnehin nicht der eigenen Entscheidung überlassen. Manchmal kam es Huck Fynn vor, als wäre sein Leben ein Buch, dessen eigenen Ausgang er nicht kannte. Als wäre dieses Buch von einer höheren Macht geschrieben worden, die mal mehr und mal weniger gut den Pferden und allen Wesen hier gegenüber gesinnt war. Das war einerseits ein schöner Gedanke. Man konnte sich damit vor großer Verantwortung drücken. Andererseits schien er auch eine trübe Seite zu haben - als ob nichts in ihren Leben auch nur irgendeiner Entscheidung unterliegen würde. Als ob es schon im Vorherein von einer höheren Macht entschieden wurde.

Huck war nie der Typ, welcher solche Gedanken hegte. Aber es stimmte wohl, was man sagte: Im Alter wird man einfach seltsam. Wäre Huck nicht so alt geworden, hätte er es selbst nicht geglaubt.
Hanzo sprach weiter. Vom Schutz einer Herde. Natürlich - Huck hatte selbst schon darüber nachgedacht. So konnte er nachts ruhig schlafen, während andere auf ihn aufpassten. Allerdings war der Rappe dafür doch noch ein wenig zu stolz. Er hatte schon immer auf sich selbst aufgepasst und das hatte sechsundzwanzig Jahre lang hervorragend funktioniert. Außerdem hatte selbst Huck schon von den Machenschaften der Gaistjan Skairae und den Corus Corax gehört. Die Herden schienen ihm unheimlich. Vorallem der Leithengst der Gaistjan Skairae war ihm absolut nicht geheuer. Einmal war Huck an ihrem Herdengebiet vorbei gelaufen und hatte schon diesen eigenartigen Geruch wahrgenommen. Er konnte es selbst kaum beschreiben. 

"Ich gebe ganz offen zu, dass ich nicht allzu viel von den Herden hier halte. Irgendetwas kommt mir an ihnen falsch vor. Ich denke nicht, dass ich mich da gut einfinden könnte. Außerdem war ich schon immer ein Einzelgänger.", wieder entfuhr Huck ein kurzes Seufzen. "Und im Alter wird man wohl noch verbohrter als man es in den jungen Jahren schon ist. Selbst, wenn einem der Tod gegenübersteht." Damit war es gesagt. Sicherlich hatte Hanzo es sich schon denken können. Huck sah nicht mehr so aus, als könnte er tiefste Kälte und knappe Nahrung so einfach wegstecken. Dennoch fühlte der Rappe sich ein wenig befreit, dass er es selbst laut aussprechen konnte. Auch, wenn es noch immer einen furchtbaren Beigeschmack hatte. Eines Tages würde Huck sich damit abfinden müssen. 


Wörter: 583

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« Im Alter bereut man vor allem die Dinge, die man nie erlebt hat. »
09.10.2016, 20:24
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Huckleberry Fynn



Dem Buckskin entging nicht, dass Huckleberry Fynn genauso aufmerksam alles bemerkte, wie er es tat. Es störte ihn nicht. Was man sich selbst eingestand, das sollte man auch Anderen erlauben. Der Schwarze wirkte weiterhin nachdenklich. Manchmal hatten seine Augen diesen Ausdruck, als wenn der Alte zwar körperlich da, aber geistig vollkommen weg war. An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit. Vielleicht stimmte es, was überall gesagt wurde. Im Alter wurden man seltsam. Den Bullen kümmert es nicht wirklich. Das Altern war ein normaler Prozess an dessen Ende der Tot wartete. Also war es wohl auch ziemlich normal, das man sich im Wesen veränderte und komisch wurde. Wobei komisch auch wahrscheinlich kein treffender Begriff wurde. Was war schon komisch? Für ein Jeden etwas anderes. Genauso wie normal und unnormal.

Die Stimme des Anderen erklang, lieferte Hanzo alles was er wissen musste. Die Ohren zuckten, denn befriedigend waren die Antworten von Huckleberry Fynn nicht. Nicht ganz zumindest. Das er tatsächlich Furcht empfand, das verriet sein Hinweis auf den Tod. Er wusste also das er kaum Chancen hatte den Winter zu überleben. "Ich möchte ganz sicher nicht belehren, vorschreiben oder gar Ratschläge erteilen." begann der Buckskin und senkte ein wenig das Haupt. Nun, wie sollte er es am Besten machen ohne dem Alten auf den Schlips zu treten? "Jedoch ist gerade in Zeiten, wo Krieg herrscht ein Einzelgang oft gefährlich. Dazu der Winter." Der Bucksin unterbrach sich selber. Viel zu viele Worte, eigentlich. Was tat er überhaupt hier? Er belehrte doch und trat dem Alten wahrscheinlich viel zu nahe. Nun gut. "Wir sind nicht falsch." schwang Hanzo schließlich um. Was für Herden Huckleberry Fynn auch immer meinte, die Corvus Corax war ganz sicher keine schlechte Herde. Nur weil sie zurück gezogen waren, sich nicht im Krieg involvierten und nicht Jeder willkommen war, war sie sicher nicht falsch. Hanzo fühlte sich wohl in den Kreisen der Anderen. Wohler als allein.

Vielleicht sollte der Buckskin den Alten doch irgendwie dazu überreden, sich Anschluss zu suchen? Sonst wäre dieses Treffen wahrscheinlich das Einzige, was es zwischen den Beiden gab. Mittlerweile war Hanzo sich sicher, Huckleberry Fynn würde alleine nicht mehr viele Tage haben. Und er war sich auch sicher, das der Alte das selber wusste. Nur weil man immer Einzelgänger war, musste man das doch nicht bis Ende seiner Tage sein, oder? Der Buckskin hatte keinen Zweifel daran, das sich der Schwarze schon einfügen könnte, auch wenn dieser daran zweifelte. Das er es vielleicht sogar lieben und zu schätzen lernte, eine Herde im Rücken zu haben. Gut, für Jemanden, der sich nicht gern unterordnete, war es manchmal schwer, aber selbst solche Persönlichkeiten konnte sich integrieren. Die Ohren des Bullen spielten weiterhin leicht, während er seinen Gegenüber nicht aus den Augen ließ. Wie konnte er ihm helfen ohne ihm zu Nahe zu treten? Es schien fast unmöglich. Vielleicht einfach gerade heraus? Aber das war absolut nicht Hanzos Art. Un wenn, zu welcher Herde sollte er ihm raten, wenn er fragen würde? Zu der Eigenen? Nun, auch wenn er den Meister schon länger kannte, so wusste er nicht, ob der Alte in der Corvus Corax Willkommen wäre. Und sonst? Zu den anderen Herden konnte Hanzo kaum etwas sagen, er hatte sie noch nie aufgesucht, nur Gerüchte gehört. Doch Gerüchte konnten auch einfach unwahr sein.



Wörter: 625

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10.10.2016, 12:53
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Hanzo 




Die Worte des Buckskin ließen den Alten aufhorchen. So, wie er sprach gehörte er sicher selbst einer Herde an. Daran hatte Huck noch gar nicht gedacht. Er hoffte, dass er Hanzo nicht verärgert hatte. Dieser blieb allerdings ruhig und gelassen - zumindest kam das Huck Fynn so vor. 
Vielleicht hatte er sich auch nur gut unter kontrolle. 

Der Rappe selbst wusste auch nicht viel über die Herden, welche sich hier im Stillreich angesiedelt hatten. Es waren seiner Meinung nach vier Pferdeherden und ein Wolfsrudel. Gut - aus dem Wolfrudel schied er schon einmal aus, obwohl sein Fell so lang und zottig war wie das eines alten Wolfes. Selbst die Farbe war ähnlich. Huck musste ein klein wenig über seine eigenen Gedanken grinsen. Nein, er konnte sich schlecht als das Pferd im Wolfspelz ausgeben.
Die anderen drei Herden waren verfeindet, so wie Huck das mitbekommen hatte. Außerdem wurde ihnen Übernatürlichkeit und Magie nachgesagt. Zugegeben - an Magie glaubte der Rappe definitiv nicht. Davon war er schon zu lange am Leben und hatte die ersten sechsundzwanzig Jahre seines Lebens nie etwas davon gehört. 
Andererseits wurde ihnen diese Übernatürlichkeit bestimmt nicht ohne Grund nachgesagt. 

Die vierte Herde, welche hier existierte, schien sich aus normalen Pferden zusammen zu setzen. Zumindest hatte Huck das von einem anderen Pferd gesagt bekommen. 
Er wusste, dass er sich eines Tages einer Herde anschließen müsste. Andererseits fragte er sich, ob die Herden überhaupt einen Alten aufnahmen, der zu nichts mehr zu gebrauchen war und im Grunde nur das Gras von den Herdenplätzen wegfressen würde.


"Darf ich fragen, welcher Herde du angehörst?", hörte Huck sich dann selbst sagen. "und bist du wirklich der Meinung, irgendeine Herde würde mich in meinem Zustand noch aufnehmen wollen?"

Vielleicht würden sie den Alten aus Mitleid aufnehmen. Oder ihn gleich wieder fortschicken. Huck war von beiden Möglichkeiten nicht begeistert. Die erste würde seinen Stolz kränken, die zweite würde für ihn spätestens im nächsten Winter zum verhängnis werden. 
Fynn verlagerte sein Gewicht wieder und entlastete sein rechtes Hinterbein. Dort hatte er vor vielen Jahren einmal einen Schlag von einem fremden Pferd abbekommen. Der dumpfe Schmerz, der sich noch jetzt an dieser Stelle ausbreitete, erinnerte ihn daran, dass alles einmal vergänglich war. Jahrelang hatte er keine Probleme mit dieser Narbe gehabt. Jetzt pochte sie wieder und sein Bein konnte sein eigenes Gewicht nur mit großer Mühe tragen.
Hanzo währenddessen ließ seine Ohren vor und zurück wandern und schien über irgendetwas nachzudenken. Huck konnte schon fast erahnen, woran er dachte. Der Sandfarbenen würde bestimmt wollen, dass Huck einen der Herdenplätze aufsuchte und darum bat aufgenommen zu werden.

Natürlich war dies kein schlechter Gedanke, aber der Rappe konnte sich damit einfach nicht wirklich anfreunden. Er war immer so unabhängig und frei gewesen. 

 


Wörter: 541

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10.10.2016, 18:57
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Huckleberry Fynn



Hanzo bemerkte, wie sich die Aufmerksamkeit des Schwarzen nochmal sammelte und anwuchs. Scheinbar hatte der Buckskin etwas gesagt, was Huckleberry Fynn aufhorchen ließ. Ein kurzer, heftiger Wind schaffte den Weg durch die Bäume, zerrte an dem fülligen Langhaar des Bullen, trieb ihm den dichten Schopf in die Augen. Hanzo schüttelte das mächtige Haupt, machte den Blick auf den Anderen wieder frei. Dieser verlagerte sein Gewicht und entlastete das rechte Hinterbein. Ob ihm die Gelenke schmerzten? Es war kein Geheimnis, das im Alter das Wetter auf die Knochen schlagen konnte. Man kam nicht mehr gut zum Liegen und noch schwerer wieder hoch. Besonders nass kaltes Wetter konnte einem dann zu schaffen machen. Der Buckskin schnaubte, lauschte den Worten nach, die Huckleberry Fynn an ihn gewandt hatte. Nun, was sollte er darauf sagen? Die Wahrheit? Hanzo hatte eigentlich keinen Grund sie dem Rappen vorzuenthalten. Was sollte er ihm schon tun?

"Ich weiß nicht was du über die Herden hier gehört hast." begann der Buckskin schließlich, unterbrach sich jedoch selber. Im Kopf suchte er nach den richtigen Worten. Die Ohren ruhten nun gespitzt in Richtung seines Gegenüber. Er wusste wahrlich nicht was man dem Alten über die Gemeinschaften hier zugetragen hatte. Und Huckleberry Fynn ließ sich auch nicht in die Karten gucken. Und Hanzo war sich nicht sicher ob er das, was er über die Anderen gehört hatte, einfach so weiter tragen sollte ohne die Gerüchte vorher zu ergründen. Lieber nicht. "Ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht ob man dich aufnehmen würde, aber ich denke auch du kannst einen Nutzen haben." Konnte der Alte das wirklich? Hanzo war sich nicht sicher, aber er mochte gern glauben das man auch im Alter noch einen Sinn für eine Gemeinschaft haben konnte. Zum Beispiel als Aufpassen für Fohlen. Das war ja nun nicht wirklich schwer. Oder als Späher, der das Auftauchen von Fremden meldete?

"Der Corvus Corax." gab der Bulle schließlich zu und blinzelte kurz. Die Reaktion des Anderen auf diese Aussage interessierte ihn schon. Er wusste das sich viele Gerüchte über die Herde im Tal rankten. Viele fanden sie unheimlich, andere waren neugierig und wieder andere wollten einfach nur Teile der Magie erhalten. Nur die bekam nicht Jeder. Der Meister wählte sorgfältig aus. Gerade Jene, die nur kamen um durch die Magie Macht zu erhalten, wurden meist nicht ausgewählt. Ob Seelendieb Huckleberry Fynn eine Chance geben würde? Zwischen Hanzos Augen erschien erneut eine nachdenkliche Falte zwischen den Augen. Die Corvus Corax war zwar mit Übernatürlichem gesegnet, aber auch Normalsterbliche durften mitunter ihre Zelte aufschlagen. Vermutlich waren die Chancen des Schwarzen bei der Corvus Corax am Besten, denn dort war man nicht unbedingt auf ihn angewiesen um die Herde zu erhalten. Und man hielt sich größtenteils aus dem Krieg heraus. Das war vielleicht auch nicht verkehrt. Es war ruhiger, als dort, wo man im Krieg involviert war.



Wörter: 537

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10.10.2016, 19:21
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Hanzo



Fast schon musste Huck sarkastisch auflachen, als er die Worte des großen Hengstes neben ihm vernahm. Auch er hatte einen Nutzen. Aber dies wäre nicht Hucks Art gewesen. Er wollte Hanzo nicht kränken, nur weil er in dieser Hinsicht wütend auf sich selbst war. 
Früher hätte er einen Nutzen für jede Herde gehabt. Er war stark und ausdauernd, ein guter Kämpfer. Und er konnte verdammt gut logisch denken. Auch wenn er damals noch ein sehr hitziges Temperament hatte, was ihn bei den anderen Pferden nie beliebt gemacht hatte, so war er doch auf so gut wie jedem Posten einsetzbar.

Jetzt war er alt, schwach und fühlte sich mit jedem Tag zunehmend nutzlos. Seine Beine drohten des öfteren, unter seinem Gewicht nachzugeben. Und das, obwohl Huck Fynn alles andere als Übergewichtig war. Sein Kopf machte ihm auch manchmal Probleme. Er konnte sich schon lange nicht mehr so gut auf eine Sache konzentrieren, wie noch vor zehn Jahren. 
Manchmal entglitt ihm ein Gedanke, ehe er ihn auch nur im Ansatz aussprechen konnte. Dann wurde er von seinem Gegenüber erwartungsvoll angesehen, wusste aber selbst nicht mehr was er sagen wollte. Er wusste beim besten Willen nicht, in welcher Hinsicht er noch nützlich für eine Herde war. 

"Ich weiß, du versuchst mich aufzumuntern...", begann Huck. "Aber ich weiß selbst am besten, dass ich kaum mehr einen Nutzen für irgendjemanden habe. Es ist ein Kreuz mit dem alt sein.", Die Stimme des Rappen klang weder böse noch traurig. Er sprach in diesem Moment sehr monoton.
Jedoch sprach er schnell weiter, in der Hoffnung dieses Gesprächsthema schnell hinter sich zu lassen und ein neues anzufangen. Huck redete ungern über sich selbst, vor allem wenn er sich schon in seiner Meinung festgefahren hatte.

"Diese Herde, in der sich die Pferde in Raben verwandeln können?", der Rappe kam sich in diesem Moment selbst verrückt vor. Er hatte noch nie an so etwas geglaubt. Und das tat er auch jetzt nicht wirklich. Aber er wollte ein wenig mehr über die Herde erfahren, welcher sich Hanzo angeschlossen hatte. Und er war sich sicher, dass der Sandfarbene ihn nicht anlügen würde.


Wörter: 407

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13.10.2016, 12:45
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Huckleberry Fynn



Hanzo vernahm das kurze, sarkastische Auflachen des Schwarzen. Die feinen Ohren spielten. Huckleberry Fynn glaubte seinen Worten nicht. Er glaubte nicht an sich selbst. Das war traurig, irgendwie. Der Buckskin schnaubte, musterte den Anderen nochmals kurz. Doch, Hanzo war sich sicher, irgendwas würde auch der Alte noch tun können, was nützlich für eine Gemeinschaft war, auch wenn der nicht daran glaubte. Bei den monotonen Worten des Rappen konzentrierte der Bulle seine Ohren wieder nach vorne, ließ sie auf sich wirken. Nun, vielleicht hatte er Huckleberry Fynn wirklich aufmuntern wollen, aber das was er gesagt hatte, das war seine Meinung und nicht nur so daher gesagt. "Ich meinte das so wie ich sagte." gab der Buckskin von sich und nickte bekräftigend. Der Schwarze sollte wahrlich nicht denken das er lügen würde, nur damit es dem Anderen besser ging. "Wir alle werden mal alt und es wäre ernüchternd wir hätten dann alle keinen Nutzen mehr."

Hanzo fiel auf, wie unwohl der Ausdruck in den Augen des Anderen geworden war. Das Thema schien ihm nicht sehr gelegen, darum nahm der Buckskin den rasanten Themensprung des Alten hin. Nun, inwiefern durfte er von den Geheimnissen der Corvus Corax sprechen? Das sie sich in Raben verwandeln konnten, das ging mittlerweile ja ausreichend durch das Tal. "Nicht alle." gab der Bulle schließlich knapp mit dunkler Stimme zurück und nickte kurz. Er würde Huckleberry Fynn nicht anlügen, aber auch nicht zu viel preis geben. Das er einer der Raben war, würde er vermutlich auch besser für sich behalten. Zumal er sich bisher nur in die Gestalt des Vogels zaubern konnte, jedoch noch nicht fliegen. Bald vielleicht, da würde Seelendieb ihnen das beigebracht haben. Dann könnte er des Nachts über das Tal gleiten und vollkommene Freiheit spüren. Zumindest für einige Augenblicke.

Die Dunkelheit um die beiden Hengste herum wurde immer schwärzer. Zumindest kam es Hanzo so vor. Die Blesse seines Gegenüber strahlte förmlich aus dem Schwarz von Nacht und Fell hervor. Es war schwer die Umrisse von Huckleberry Fynn zu erkennen, so dass der Buckskin ein Schritt näher an ihn heran trat. Das wäre sicher auch von Vorteil, sollte der Alte noch mehr über die Herde wissen wollen. Es musste Niemand anders hören. Und vielleicht konnte Huckleberry Fynn sich dann doch noch dafür begeistern, an eine Herde Anschluss zu suchen. Hanzo würde vermutlich auch mit ihm zusammen zum Meister gehen und um Aufnahme bitten. Bis dahin müsste er sich dann vielleicht noch überlegen welche Aufgabe der Alte in der Herde übernehmen könnte.



Wörter: 489

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13.10.2016, 13:21
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Hanzo




Aufmerksam lauschte Huck den Worten des Sandfarbenen. Hanzo schien allerdings nicht wirklich über seine Herde sprechen zu wollen und äußerte sich nur knapp über die Sache mit den Pferden und Raben. Freilich nagte die Neugier an dem alten Rappen, dennoch würde Huck nicht weiter nachbohren. Wahrscheinlich durfte Hanzo ohnehin nicht viel über die Corvus Corax preisgeben. Und wenn die Gerüchte, welche sich um diese Herde rankten, stimmten, dann wunderte Huck diese Tatsache überhaupt nicht. Dennoch war der Rappe sich sicher, dass er sich keinem Meister verpflichten wollen würde.

Der Abend wurde langsam dunkler und dunkler und Huck würde sich bald in die Wälder zurück ziehen wollen, um sich dort einen sicheren Platz für die Nacht zu suchen. Hanzo musste bestimmt auch bald zu seiner Herde zurück kehren, damit er dort in Frieden schlafen konnte. Ja, Huck beneidete den Buckskin ein wenig. Er hatte ein sicheres Zuhause und anscheinend auch die Freiheit, tagsüber herum zu streifen. Trotzdessen würden Huck, die Aufgaben welche man so in einer Herde zu erledigen hatte, bestimmt bald erdrücken. Er wurde als tunichtgut geboren, der sich gerne einmal vor der Arbeit und großer Anstrengung drückte und er würde als solcher wahrscheinlich auch sterben. 

"Ich verstehe schon, dass du nicht viel über deine Herde erzählen möchtest. Das brauchst du auch gar nicht.", sprach der Rappe. Er würde dieses Thema schnell beenden, damit Hanzo sich nicht wie in einem Verhör fühlen musste. "Wir sollten das Thema Herden am Besten gleich hinter uns lassen. Ich denke nicht, dass du mich alten Sturkopf noch dazu bewegen kannst, mich einer Gemeinschaft anzuschließen.", Huck lachte leise auf, ehe er seinen Gegenüber mit einem freundlichen, wenn auch von dem langen Tag etwas müdem, lächeln ansah. 

 


Wörter: 346

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15.10.2016, 18:57
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Huckleberry Fynn



Hanzo beobachtete den Rappen weiterhin. Die Nachdenklichkeit, die auf dessen Gesicht immer wieder zu erkennen war, schien zu ihm zu gehören. So wie die Sturheit, die Huckleberry Fynn an den Tag legte und auch gar nicht wirklich versuchte zu verheimlichen. Er schien wie ein Freigeist, der nur in der Freiheit eines Einzelgängers seinen Frieden finden konnte. Das fand der Buckskin zwar schade, aber er akzeptierte den Alten so, wie er war, und würde ihn ganz sicher nicht zwingen zu einer Herde zu gehen. Das lag einfach nicht in seiner Natur. Vielleicht, irgendwann in der kommenden Zeit, würde der Schwarze einsehen, das eine Gemeinschaft doch nicht so schlecht wäre, wie er zum jetzigen Zeitpunkt noch dachte. Und vielleicht würde Hanzo den Alten dann in der Corvus Corax wieder sehen. Freuen würde ihn ein Wiedersehen mit Huckleberry Fynn sicher, da war sich der Buckskin sicher. Und wenn er ihn nicht in seiner Herde wieder treffen würde, dann irgendwo anders in diesem Tal. Kommt Zeit, kommt Rat.

Unbemerkt war der Abend im Laufe der Begegnung fortgeschritten und Dunkelheit machte sich über der Welt um die Zwei herum breit. Hanzo schnaubte kurz, dunkle, eher er den Blick einmal wandern ließ. Es war spät geworden. Vielleicht sollte er zu der Corvus Corax zurück kehren. Nachts war es nicht ratsam alleine umher zu wandern. Die Stimme des Alten holte Hanzo zurück in das Treffen. Seine Augen glitten auf die Gestalt des Alten zurück, dem das Thema Herde scheinbar genug war. Der Buckskin nickte, verstehend. "Danke." antwortete der Bulle knapp auf die Aussage, das Huckleberry Fynn nicht vor hatte weiter nach zu bohren. Scheinbar hatte er verstanden, das es nicht so leicht war, von der Corvus Corax zu reden ohne dabei zu viel preis zu geben. Hanzo wusste auch einfach nicht, wie viel er erzählen dürfte, vom Meister aus. Das leise Lachen, was der Schwarze von sich gab, klang durchaus freundlich, aber auch müde. Nun gut, mit dem Alter brauchte man sicher auch mehr Ruhe, als in jungen Tagen. Hanzo ließ kurz die Ohren spielen. Irgendwo in der Nähe erklang der Ruf eines Uhus. Ja, es wurde langsam Zeit heim zu kehren.

"Es ist spät geworden." meinte der Buckskin schließlich und schnaubte ab. Sicher würde Huckleberry Fynn es verstehen, wenn er sich nun verabschiedete und seiner Wege zog. "Es hat mich gefreut deine Bekanntschaft zu machen, aber es wird Zeit für mich zu gehen." Die Stimme des Bullen verriet, das er seine Aussage durchaus ernst meinte. Er war wirklich erfreut über diese neue Bekanntschaft, auch wenn das Treffen und das Gespräch nur von kurzer Dauer gewesen war. "Vielleicht trifft man sich wieder. Vielleicht auch bei der Corvus Corax." Eine kurze Pause, ein prüfender Blick, dann wand Hanzo sich ab. "Ich wünsche ein angenehme, erholsame Nacht, Huckleberry Fynn. Auf Wiedersehen." Mit einem letzten Blick auf den Schwarzen setzte sich Hanzo ruhig und bedächtig in Bewegung, verschwand in der immer dichter werdenden Dunkelheit der Nacht.

>>> weg



Wörter: 559

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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr
15.10.2016, 19:14
» Huckleberry Fynn
old but gold.

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Hanzo



So sehr Huck die Gesellschaft des Buckskin genoss - er war trotzdem froh, dass auch Hanzo fand, dass es an der Zeit war, ihre erste Begegnung zu beenden. Es war dunkel und kalt geworden, bald müsste Huck sich einen warmen und sicheren Platz zum schlafen suchen. 

Er spitzte seine großen, pelzigen Ohren, als er den Worten des Sandfarbenen lauschen. Für eine ungewisse Zeit würden dies die letzten Worte sein, welche er aus Hanzo Mund hörte. Lächelnd nickte er, ehe er selbst antwortete: "Die Freude ist ganz meinerseits Hanzo. Mach es gut, wir werden uns bestimmt einmal wiedersehen." Wir werden uns bestimmt einmal wiedersehen. So sicher war das in Anbetracht von Hucks Gesundheitszustand nicht. Dennoch war er sich jetzt sicher, dass er zumindest noch ein weiteres Treffen mit dem Buckskin erleben würde.
Er konnte jetzt einfach noch nicht sterben. 

Huck sah zu, wie Hanzo ihm den Rücken kehrte und im der mittlerweile schon tiefen Dunkelheit verschwand. Kurz blieb der Rappe noch stehen, ehe auch er sich in die entgegengesetzte Richtung drehte, um sich auf den Weg in den dichten, kleinen Wald zu machen, aus dem er vor ein paar Stunden gekommen war. Auch wenn es schon dunkel war, konnte Huck die kleinen Wolken sehen, welche sein Atem bildete. Es würde eine kalte Nacht werden, in der er bestimmt nicht viel schlaf finden würde. Sein Hinterbein schmerzte noch immer, als er sich ein wenig staksig in den Waldesrand schlich, ehe er vollkommen mit der Dunkelheit und dem Dickicht des Waldes verschwand.


>> WEG


Wörter: 280

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« Im Alter bereut man vor allem die Dinge, die man nie erlebt hat. »
16.10.2016, 11:53
» Beg You Pardon
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Jesien



Leicht beschämt senkte die kleine Stute ihren Kopf, als sie Jesiens Reaktion wahrnahm. Das Ganze schien den Schimmel doch deutlich mehr getroffen zu haben, als sie gedacht hatte. Und dabei war es doch nur ihre Geschichte. Und nicht die seine gewesen, die sie dort erzählt hatte. Vorsichtig lächelte Beg You Pardon. Irgendwie schmeichelte ihr das ein bisschen. Dass sich Jesien so sehr für sie einsetzte, dass er so sehr mit ihr fühlte. So Etwas hatte sie schon Ewigkeiten nicht mehr spüren dürfen. Und ja, irgendwie tat das ziemlich gut. Sanft schaute sie auf, direkt in die verschreckten Augen des Hengstes. „Danke.“, hauchte sie leise. Und das meinte sie ernst. Sie wusste, dass ihr Jesien zwar gerne geholfen hätte, ihr den Schmerz genommen und die Erinnerungen verdrängt hätte. Doch dazu besaß wahrscheinlich niemand die Macht. Aber alleine schon, dass er sein Mitgefühl stammelnd für sie ausdrückte, war schon mehr als die hübsche Barone jemals verlangen konnte. Das tat ihr unglaublich gut.

Als Jesien schließlich nachdenklicher wurde und nur einen einzigen Satz murmelte, spielten Pardon Ohren ein wenig verwirrt. Hatte sie ihm eben etwas Falsches gesagt? Hatte sie sich doch nicht so verhalten, wie man es normalerweise tat? Wahrscheinlich hatte sie wirklich wieder einen Fehler gemacht... So wie sie es dann doch ständig tat. „Tschuldigung...“ murmelte sie leise und senkte abermals ihren schönen Kopf. Sie wollte das nicht. Da hatte sie Jesien einmal vertraut und ihm alles erzählt, ihm sogar gedankt und dann war es doch wieder nicht das Richtige, was sie tat. Sie machte aber auch ständig alles falsch! Wütend auf sich selbst hieb sie mit ihrem Huf auf den Boden ein, schnaubte aufgebracht und peitschte mit ihrem Schweif.

Und auch das Wetter schlug plötzlich um, passte sich ihrer Stimmung an. Ein Gewitter kam auf. Typisch für diese Jahreszeit und doch nicht gerade passend für die junge Stute. Leicht panisch tänzelte sie auf der Stelle, schaute ängstlich erst zu Jesien und dann gen Himmel. Laute Geräusche, Gewitter und Dunkelheit. All das waren Dinge, die sie immer noch unglaublich in Panik versetzen konnten. Einfach dank ihrer Vergangenheit.

Als ein Blitz den Himmel für einen Moment erhellte, wieherte die kleine Braune panisch auf, steig und schoss nach einem kurzen Blick zu Jesien unter die Bäume. Hier suchte sie Schutz. Zumindest vorübergehend. Zitternd, schnaubend und unruhig tänzelnd blieb sie schließlich unter einer dicken Kiefer stehen. Hoffte, dass das Gewitter nun möglichst schnell vorbeizog. Vor Angst kniff sie die Augen zusammen, zuckte bei jedem Donner und Blitz vor Angst zusammen.


29.10.2016, 19:19
»Jesien
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Beg You Pardon



Es war ganz offensichtlich, dass ihr seine aufrichtige Anteilnahme und sein ehrliches Mitgefühl ein wenig unangenehm war. Wobei unangenehm vermutlich das falsche Wort war. Es rührte die Braune, bedeutete ihr womöglich unsagbar viel. Nur sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Und das äußerte sich in Beschämung und Unsicherheit. Jesien konnte all das nur zu gut nachempfinden, war er im Grunde doch gar nicht ganz unähnlich gestrickt, wie Pardon es zu sein schien. Der helle Barocke lächelte der Braunen zuversichtlich zu, neigte sein Haupt sachte schief - beinahe wie zu einem Gruß - als sie sich bedankte. Er nahm ihre Bedankung gerne an; es schmeichelte ihm sehr und es freute ihn, dass sie ihm glaubte. In der Vergangenheit war es leider immer öfters so gewesen, dass man Jesien's Worten keinen Glauben geschenkt hatte. Vermutlich war das Misstrauen größer gewesen als die Vernunft darüber, dass nicht in jedem der Teufel lauern konnte. Der Schimmel hatte mit der Schwarzseherei zwischenzeitlich aufgehört. Er hatte erkannt, dass es ihm in keinster Weise half.

Sichtlich verwirrt suchte er ihren Blick, als sie sich aus heiterem Himmel bei ihm entschuldigte. Pardon wirkte plötzlich wütend und so negativ. Jesien dachte nochmals über die letzten Minuten nach, doch er fand den Grund nicht, weswegen die Stimmung nun so urplötzlich gekippt war. Fragend legte er sein massiges Haupt schief und bedachte die Braune zunächst mit eindringlichen Blicken. Noch konnte er nicht erkennen, auf wen sich ihre Verärgerung bezog. War er ihr vermutlich doch zu nahe getreten? Jesien hatte sie vermutlich unterschätzt, war sich zu sicher gewesen.
"Wieso entschuldigst du dich?" fragte er behutsam nach, seine Stimme dabei ruhig und tief. Nach außen wirkte der Barocke vollkommen gelassen und selbstsicher; doch sein Herz pochte nervös von innen gegen seine Brust. Der Gedanke, dass die braune Stute bald schon verschwinden würde und ihn stehenlassen würde, war beängstigend. "Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest."

Wie aus dem Nichts zog ein Gewitter auf und es begann innerhalb kürzester Zeit wie aus Eimern zu gießen. Jesien konnte die Angst der Braunen bereits spüren, bevor sie sich äußerte. Als Pardon ängstlich zu tänzeln begann, schließlich panisch wieherte und stieg, versuchte der Helle vergebens, die Stute zu beruhigen. Erst als diese unter eine dichte Kiefer geflohen war, folgte er ihr vorsichtig und gesellte sich halbwegs zu ihr unter den schützenden Baum. "Hey, Pardon, beruhige dich. Es ist nur ein Gewitter, du brauchst keine Angst haben," versuchte er sie voller Hingabe zu beruhigen, strahlte dabei sämtliche Zuversicht aus, welche ihm innewohnte. "Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir." Sachte beugte er sich zu ihr, berührte sie ganz zart am verkrampften Hals. Aber nur kurz. Dann zog er seinen Kopf behutsam wieder zurück, blieb jedoch hier an ihrer Seite. Pardon sollte wissen, dass sie auf ihn zählen konnte.



29.10.2016, 21:36
» Byblis


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» Theresa Weber



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Rajuku



 


Ihre Kehle war trocken, sie vergaß mal wieder zu schlucken. Hatte so Angst vor diesen Wolf. Und es gab einfach keinen Ausweg. Er drängte sie komplett ein. Der einzige Ausweg war wohl schnell durch diesen Dronenbusch zu verschwinden. Doch ob sie das wirklich schaffen würde war auch noch fraglich. Vielleicht würde er dann richtig wütend werden, und sie direkt auf der Stelle umrbingen wenn er sie bekam. Und das würde er sicherlich tun. Denn schnell war sie nicht wirklich. So ein Wolf war da sicherlich schneller. Also musste sie es weiterhin hinnehmen, jedoch achtete sie auf jeden Fehler des Wolfes um vielleicht doch einmal die Chance nutzen zu können. Dabei hoffte sie so sehr Ghost in die Arme zu rennen der sie dann vor diesen großen und vielleicht auch bösen Wolf rettete. Denn normal wirkte er nicht. Doch sie wollte ihm auch nicht einfach was vorwerfen. Wobei, tat sie doch gerade. Aber in ihren Augen sahen Wölfe nun einmal alle böse aus. Sie waren einfach schon größer als Hunde, und sahen viel wilder aus. 
Seine Augen lagen komplett auf ihr gerichtet, funkelten dabei auf. Bis aus seiner Kehle ein dunkles drohendes Knurren erklang. Sie zuckte zusammen, trat einen Schritt zurück und hing mit ihrem Hintern schon wieder in diesem Dornenbusch. Was war wenn er sie jetzt angreifen würde? Sie umbringen wollte? Sie hatte niemals eine Chance gegen ihn. Sie beobachtete ihn weiter, die dunklen Augen wechselten andauernd hin und her. Die Pupillen wurden groß um dann wieder klein zu werden. Bis plötzlich wieder stillstand war. Was war das für ein Vieh vor ihr? Irgendwas konnte mit ihm doch nicht stimmen. Doch musste sie das ganze weiterhin ertragen. Bis sie flüchten konnte. 
Er deutete auf seine Verletzung zu. Stimmt, die hatte sie schon wieder ganz vergessen. Doch es konnte schon nicht so schlimm sein. Sie wollte sich das ganze nicht ansehen, aus Angst das der Wolf in eine unachtsame Sekunde auf sie lossprang und sie zerstückelte. 
Seine Stimmung änderte sich direkt aber wieder, er sprach ihren Namen wieder irre kichernd aus. Das ganze wurde ihr langsam immer suspekter. Wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen und sich wen anders suchen. Sah sie wirklich wie ein Opfer aus? Es wurde auch nicht besser als er sich als Rajuku vorstellte. Denn das änderte ja nichts an seinen benehmen. Und es dauerte nicht lange da preschte der Wolf nach vorne, packte sie im Nackenfell das sie laut anfing zu schreien. Es tat nicht wirklich weh, dennoch war es der Schreck. Würde er sie jetzt umbringen? Er versuchte sie nach vorne zu zerren. Noch wehrte sie sich, bis sie merkte das sie keine Chance hatte, so ließ sie sich mitnehmen, vor ihren Augen schon der eigenen tot.



Wörter: 501

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01.11.2016, 20:56
»Necare Volturi
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Umbra




Diese ganze stille regte ihn auf. Er wollte das es wie früher war, wobei.... wenn er so darüber nachdachte wollte er genau das nicht mehr. Er wollte Umbra für sich haben, ganz alleine. Keine Abendleid und keine Samira. Nur der schwarze und Neco. So verschieden, und doch so gleich. Seine Muskeln zogen sich unter seinem Fell zusammen, sein Atem ging stoßweise. Der Rappe würde ihn noch komplett verrückt machen. Wo das ganze irgendwann hinführte konnte man doch schon sehen oder? Umbra stand neben ihn, beknabberte seinen Mähnenkamm. Bis Neco sich zu seinem Arsch bewegte und seine Schweifrübe beknabberte, doch scheinbar nahm das Umbra nicht so einfach hin, schließlich schnellte er herum. Kopf an Kopf standen die beiden voreinander. Sein Kopf bewegte sich auf den Kopf von Neco zu. Er hielt die Luft an, die Muskeln spannten sich unter seinem weißen Fell an. Und da lagen schon die Lippen von Umbra auf seine. Zwei spröde Lippen die sich gerade berührten, wenn auch nicht lange denn der Rappe biss beherzt auf seine Unterlippe. Ein schauder lief durch seinen Körper. Gefolgt von einem stöhnen. Das rote Blut perlte aus seiner Lippe, tropfte ins klare Wasser und beklebte teilweise auch sein reinweißes Fell. Endlich konnte er wieder Luft holen, es war schon eher ein Keuchen. Was musste er ihn auch einfach stehen lassen. Seine Ohren klappten in den Nacken. Ließ es nicht einfach auf sich sitzen. Sie waren zwei Hengste, gleichstark wie sie sich schon einmal bewiesen hatten. Und Necare würde das ganze niemals so hinnehmen lassen. Doch lange hatte er nicht zum reagieren, na gut ein Pluspunkt für den Rappen. Er trat wieder um den Schimmel herum, drückte seine Brust gegen sein Hinterteil, rieb sich an diesen. Wieder das keuchen, dieses mal schon viel heiserer als vorher. Seine Kehle war vollkommen ausgetrocknet. "Es war doch wohl ein versuch wert", gab er ihn heiser zurück. Er hatte kaum noch eine Stimme. Die Erregung saß in seinem kompletten Körper. Die Gänsehaut kam wieder als er seine Zähne in seiner Pobacke spürte. Die nächsten Worten merkte er sich, würde sie so schnell nicht vergessen. Sie würden das Tal unterjochen, ohne irgendwelche Weiber. Wenn es sein musste würde er sie höchst persönlich aus dem Weg räumen. Er wollte von dem weiblichen Geschlecht nichts mehr wissen. "Das ganze Tal, es wird uns gehören. Und noch viel viel mehr" Seine Stimme brach nun komplett ab, er wollte den Schwarzen hier und jetzt, wollte nicht noch länger warten. Doch wie der Rappe schon sagte, er würde es ihm nicht leicht machen. Doch sollte nicht bald was passieren würde, nahm er das ganze einfach selbst in die Hufe. Er würde schon zu seinem Ziel kommen, schließlich war er kurz vorm Platzen.



01.11.2016, 23:16
» Rajuku
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Byblis



Wäre Rajuku fähig gewesen klar und mit kühlen Kopf die Situation zu beleuchten, wäre ihm sicher aufgefallen, wie panisch die bunte Hündin im Grunde war. Die Augen schreckgeweitet, suchten immer wieder nach einem Ausweg aus der für sie wahrscheinlich beengende Situation. Nur, der Graue war nicht fähig so zu denken oder das alles so zu begreifen. Sonst wäre er nicht nach vorne geprescht und hätte sie am Nackenfell gepackt und das dann noch als Hilfe angesehen, so wie er es tat. Ihr sofortiges helles Schreien ließ den Rüden in der ersten Instanz fester zupacken und heftiger an ihr herumzerren. Ja genau, schrei um dein Leben, kleines Hündchen. Im nächsten Augenblick löste sich der Fang des Grauen aus ihrem weichen, längeren Fell und er stolperte beinahe erschrocken, zugleich jedoch auch mit einem wütendem Funkeln in den dunklen Augen, rückwärts. Alter ich hab gesagt ihr sollt die in Ruhe lassen! Verdammt nochmal! Wir suchen uns nen Unterschlupf und nehmen die mit. Mehr nicht! Kapiert? Die Stimme hallte laut im Kopf des Rüden nach. Ihr Tonfall war tief, warnend, drohend. Keine Widerworte waren zu hören.

Die Ohren von Rajuku klappten zur Seite, während er erneut auf der Stelle trat. Der Regen fiel weiter. Unaufhörlich suchte er sich seinen Weg zu Boden. "Komm schon." brummte Rajuku befehlend und es klang tatsächlich nicht mehr halb so wahnsinnig, wie zuvor. "Du bist verletzt. Dir ist kalt. Es regnet." Als ob das nun alles erklären würde. Byblis hatte alles recht dazu verwirrt, verunsichert und panisch zu sein. Der Graue hätte es ihr nicht mal übel genommen, sofern er das alles auch so klar fassen könnte. Konnte er nur nicht. Irgendwie traurig, das Ganze. Er war ganz sicher nicht immer so gewesen. Niemand käme doch so auf die Welt, oder? Im nächsten Moment erklang wieder ein leises, irres Kichern aus der Kehle des Wolfes. "Ich tu dir doch nix." Na ja, ganz sicher konnte man da ja nicht sein. Zwar hatte er sie beim Zupacken nicht verletzt, es war auch gar nicht so brutal, das es ihr Schreien gerechtfertigt hätte, aber welches normales Wesen schoss einfach so nach vorne und fasste zu, wenn es keine üblen Absichten hatte, noch dazu bei einem solch verschüchterten Ding? Vermutlich gar keins. Aber Rajuku war auch nicht normal.

Der Regen nahm immer mehr zu. Es grollte irgendwo in der Nähe. Ein Gewitter? Rajuku ließ den Blick kurz zum verhangenen Himmel gleiten, nur um im nächsten Moment die Bunte hastig immer wieder zu umrunden. Fast so als wolle er sicherstellen, das sie nicht versuchte abzuhauen. Würde der Rüde ihr nachsetzten, sollte die Fähe es tun? Na bestimmt. Kurz hielt Rajuku an ihrer Seite an, da wo sie verletzt war, und schaute sich die Wunde scheinbar prüfen an. War wirklich nicht schlimm. Na trotzdem war es besser man würde sich irgendwo unterstellen, wo kein Dornenbusch vorhanden war. "Ich will dir echt nix." kicherte der Graue, begann wieder um sie herum zu tigern. "Nur unterstellen. Ist besser." Als ob der Wolf wirklich wusste was besser war. Besser wäre es er würde sich umkehren und das Weite suchen, Byblis ihre Ruhe lassen und sie nicht immer wieder erneut zu Tode ängstigen. Die ersten Blitze zuckten, erhellten den Himmel auf warnende Art und Weise. Sie würden noch Beide drauf gehen, wenn die Bunte nicht bald mal aus dem Hintern käme. Nicht das Rajuku über den Tod oder allgemein Konsequenzen irgendeines Handelns oder irgendeiner Untätigkeit nachdachte. So schnell starb es sich ja auch einfach nicht. Seine Augen hatten aufgehört sich so schnell zu weiten nur um sich dann wieder zu verengen. Sie verharrten nun in einer Position.



02.11.2016, 12:58
»XIA
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Khan smilie


Xia konnte Khan nur anstarren, die Augen schreckgeweitete, die Glieder zitternd. Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte, wie er sich verhalten konnte. Es fühlte sich an, als könnte er dem anderen jeden Augenblick Schaden zufügen. Er müsste nur seine Stimme erheben, ein Lied summen und der Schimmel wäre wie in Trance, Instinkte würden eingreifen und ehe sich der Rappe versah war der andere tot. Wie konnte etwas so schwerwiegendes nur so einfach sein? Am liebsten hätte sich Xia umgedreht und wäre davon gerannt, doch tief in seinem Inneren hatte er immer auf diesen Augenblick gehofft. Auf diesen Moment, in welchem sie sich wieder trafen und alles war wie früher. Der Rappe verstand nun, dass das ein Wunschdenken gewesen war. Dumm und töricht war er gewesen zu glauben, dass sie einfach wieder die beiden besten Freunde waren, die mit glockenhellem Lachen über die Felder sprangen. Khan hatte sich verändert, genauso wie er es getan hatte. Der Hengst vor ihm war wunderschön, überagte ihn ein wenig und erinnerte kaum noch an das Jungtier, mit welchem er so viel Spaß gehabt hatte. Die Augen waren die selben, doch die Mimik hatte sich ebenfalls verändert. Erst jetzt fiel Xia der grimmige Zug um Khan's Mundwinkel auf und die fast schon bedrückende Leere, die sich in seinen Augen widerspiegelte. Ob er sich in den Augen seines Freundes auch so sehr verändert hatte? Was sah er? Einen arroganten Rappen, der ihm mit selbstsicheren Worten begegnet war, bevor er im Schock verstanden hatte, wer da eigentlich vor ihm stand?. Xia wollte seine zuvorigen Worte rückgängig machen, doch er hatte fälschlicherweise geglaubt, dass sich vor ihm nur ein weiterer Reisender befand. Jemand der ihn wollte und dessen Lebenskraft er innerhalb von Sekunden in sich aufnehmen konnte. Aber das würde er Khan nicht antun. Niemals. Und Xia scherte sich nicht darum, wie sehr er sich dafür zurückhalten musste. Doch was noch schlimmer war, als seine angespannten Glieder zurückzuhalten und nicht anzufangen mit seiner sirenenhaften Stimme zu singen, waren die Worte, die Khan aussprach. Rausgeschmissen? Wenn möglich weiteten sich die Augen des Rappen noch weiter und er legte nur missverständlich den Kopf schief. Er sah, wie sich um den Schimmel eine Wolke aus Trauer und Abwehr bildete, also war es wohl besser, nicht weiter auf dem Thema herum zu reiten. Und dennoch... Das Königpaar hatte den Kronprinz geliebt. Mehr als alles. Vermutlich auch einer der Gründe, weshalb er all diese Privilegien bekommen hatte. Xia war sich fast sicher, dass kein geringerer als Khan Veritas hätte verlangen dürfen, mit ihm in den Gängen des Palastes fangen zu spielen. Was konnte nur passiert sein, dass ihm soetwas widerfahren war? Für einen furchtbaren Augenblick lang, dachte Xia darüber nach, was wäre wenn dieses Monster auch ihn gefunden hätte, zu einem Raubtier mit einer engelsgleichen Stimme gemacht hätte, ewig dazu verdammt andere leblos und ohne Liebe zurückzulassen. Doch der Rappe schüttelte bei diesem Gedanken kurz und strikt den Kopf. Wäre noch Jemand anderes wie er hier gewesen, hätte er dies bemerkt. Und diesen Jemand getötet.

Die Fragerei nach dem wieso, weshalb, warum, wurde ihm abgenommen, als Khan ihn auf sich selbst ansprach. Kein gutes Thema. Für einen winzigen Augenblick versuchte Xia ein freundliches Lächeln aufzusetzen, sich zu entspannen und so zu tun, als sei er noch der alte, doch er war unfähig dazu und verstand es schnell genug, um die Maske sofort wieder fallen zu lassen. Wenn er Khan schon vor sich hatte, wollte er auch ehrlich mit ihm sein. Sie waren beste Freunde gewesen, hatten ein Band geteilt, welches nicht tiefegehender hätte sein können und Xia war nach wie vor dankbar dafür. Mit verkniffenen Zügen wand er den Blick ab und sah in die Ferne.
Furchtbar." Was es vermutlich nicht einmal annähernd traf, denn Xia war zu einem Mörder geworden. Einer Bestie. Aber ändern konnte er das nicht mehr, egal wie sehr er es auch versuchte. Nie hatte er sich wirklich damit abgefunden, hatte nie Jemandem davon erzählt, wie furchtbar es ihm wirklich damit ging und hatte doch so gelebt, wie es am einfachsten für ihn war. Die Last auf seinen Schultern schien auf einmal das doppelte zu wiegen und die verzweifelten Tränen die sich in seinen Augen bildeten, waren etwas, was Xia nur verabscheuen konnte. Wütend versuchte er den Kloß im Hals herunter zu schlucken und die Tränen fort zu blinzeln. Er war kein verdammter Schwächling und dennoch fühlte er sich wie einer. Die Tatsache, dass er aus seinem alten Leben herausgerissen worden war, ohne, dass er sich jemals bei Khan hatte verabschieden könnten war genauso erdrückend, wie die Erkenntnis, dass er ihm nicht hatte helfen können. In all den Jahren, in welchen Khan Probleme gehabt hatte, hatte er nicht mit ihm darüber sprechen könnten. Wie ein Feigling war er mit eingezogenem Schwanz davon gerannt, hatte sich nie mehr umgedreht und angefangen das zu tun, was man von ihm erwartet hatte. Stute um Stute, Hengst um Hengst hatte er verführt und vernichtet und in all dieser Zeit war Khan allein gewesen und hatte mit Problemen gekämpft, die Xia eventuell hätte beheben können, wäre er nicht kopflos davon gerannt. Doch natürlich hatte er einen Grund dafür gehabt. Khan war ihm zu wichtig gewesen, als das er ihn in Gefahr hätte bringen können und es hätte nicht lang gedauert, bis man sein Geheimnis enttarnt hätte. Und was wenn er Khan etwas angetan hätte? Der Hunger in seinem Inneren so groß geworden wäre, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte? War das überhaupt möglich? Das Monster in ihm schrie förmlich vor Lust und hielt auf den Schimmel zu, also war das Beantwortung genug für Xia. „Es ist etwas furchtbares geschehen. Vielleicht... Vielleicht solltest du gehen. Du bist hier nicht sicher." Bei ihm. Es schmerzte so sehr diese Worte auszusprechen und weiterhin gegen die Trauer des Verlustes anzukämpfen. Zerrissen blickte er dem anderen entgegen, hoffte einfach, dass dieser gehen und sich in Sicherheit bringen würde. Doch wenn er ehrlich war, war das nicht worauf er hoffte. Er wollte, dass der andere blieb, hier, an seiner Seite. Dort wo er hingehörte. Am liebsten hätte der Rappe diese Worte jedem entgegen geschrien, der ihn für dieses denken verurteilen würde, denn wer verstand schon, wie es sich anfühlte vollkommen allein zu sein?


17.11.2016, 15:55
» Beg You Pardon
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Jesien



Die kleine Stute hatte sich allmählich beruhigt. Das Gewitter war mittlerweile vorbeigezogen. Und mit ihm auch die Panik der kleinen Stute. Laute Geräusche, Blitze am Himmel und der pladdernde Regen, das alles war noch nie etwas für sie gewesen.

Vorsichtig schaute sie wieder zu dem Schimmel an ihrer Seite hinüber. Jesien war ihr natürlich gefolgt, ganz der fürsorgliche Gentleman, den sie in ihm kennengelernt hatte. Sanft schenkte sie ihm ein zaghaftes Lächeln, schaute kurz zu Boden, ehe ihr die Worte langsam und doch noch sehr leise über die Lippen traten. „Es tut mir Leid, dass ich einfach davongestürmt bin... Aber ich hatte einfach pure Angst. Danke, dass du mir gefolgt bist und jetzt hier bist.“ Abermals lächelte die kleine Braune. Die sanften Berührungen des Hengstes taten gut und beruhigten sie allmählich. Sicher, ihr Körper war noch immer sehr angespannt und sie war noch nicht in der Lage sich wieder ohne Zittern zu bewegen... Aber die schiere Panik hatte nun wirklich recht schnell von ihr abgelassen.

Der weiße Hengst war ein Wunder, zumindest in dem, was er mit ihr anstellte. Leicht beschämt senkte Pardon ihren Koprf und schaute gen Boden. Sie hatte sich geschworen, dass solche Gefühle nie wieder in ihr aufkeimen würden, dass sie endgültig damit abschließen würde, jemals positiv in der Gegenwart eines Hengstes zu empfinden. Doch Jesien... der Hengst war einfach so ganz anders als alles andere, was sie bisher hatte kennen lernen dürfen. Er stimmte sie schon beinahe um in ihre Meinung. Aber auch nur beinahe... Er ist und bleibt nunmla ein Hengst. Und sie sind und bleiben gefährlich... Man konnte also sagen, dass das Vertrauen noch lange nicht gefasst war. Aber eine leichte Sympathe für den Schimmel gab es dennoch.

Langsam hob Pardon wieder ihren feinen Kopf und blickte Jesien an. Ein kleines Lächeln zierte ihre Züge, als sie aus dem sicheren Schutz der Kiefer hervortrat und auf den Schimmel zuschritt. Zaghaft legte sie ihren Kopf an seine Schulter und schloss seufzend ihre Augen. Wärme. Nähe. Das war es, was sie vermisst hatte. Und das war es, was sie so sehr liebte. Sie war schon immer sehr gesellig und freundlich gestimmt gegenüber anderen Pferden gewesen. Und wirklich viel hatte sich daran noch immer nicht geändert.

Jesien war es, der diese Seite wieder in ihr hoch brachte. Zufrieden seufzte die kleine Braune, schmiegte sich immer enger an den Hengst, fühlte wie seine Wärme auch sie umschloss. „Danke...“ hauchte sie noch einmal, hoffte, dass dieser Moment nicht so schnell wieder vergehen würde.


22.11.2016, 19:34
»Jesien
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Beg You Pardon



Es war nicht ungewöhnlich, dass Tiere Gewitter fürchteten. Die Natur und ihre Gewalt waren eindrucksvoll und vor allem einschüchternd - auch Jesien mochte den Gedanken nicht, dass der Himmel oftmals wütend und zerstörerisch war. Blitze waren gefährlich, konnten Brände auslösen. Und der damit einhergehende Wind schäumte die Gewässer derart auf, dass sie einem ebenfalls bedrohlich werden konnten. Doch der Barocke hatte gelernt, diese Urängste zu zügeln, sie realistisch einzuschätzen und nüchtern zu betrachten - daher wirkte er auch jetzt, während des Gewitters zumindest äußerlich unbeeindruckt. Bei Pardon war das allerdings anders; sie stellte das direkte Gegenteil von ihm dar: sie war nicht nur ängstlich, sondern panisch. Und Jesien wusste im ersten Moment nicht, wie er ihr helfen sollte. Ein Glück, dass das Gewitter nur kurz gewesen war und schon bald fortzog.
Als die Braune sich dafür entschuldigte, dass sie einfach Hals über Kopf davon gestürmt war, lächelte Jesien ihr verständnisvoll zu. "Kein Problem," versichterte er ihr mit ruhiger Stimme. "Gegen seine Instinkte kommt man in Extremsituatonen nicht an." Vor allem wenn man von Angst getrieben war, war eine frühzeitige Kontrolle schier unmöglich. Jesien kannte das nur zu gut. "Nichts zu danken," hauchte der helle Barocke sichtlich gerührt und erwiderte ihr Lächeln sanft.

Jesien staunte nicht schlecht, als Pardon aus dem Schutz der Kiefer trat und ihren Kopf sachte an seine Schulter schmiegte. Eine Zärtlichkeit dieser Art, hatte der Schimmel noch nie mit jemandem ausgetauscht. Sie mochte nach außen hin klein und unbedeutend wirken - doch für Jesien war das etwas Größes, Besonderes. Es war ein Zeichen von Vertrauen und es bedeutete dem Schimmel sehr viel, dass Pardon ihm diese Geste entgegen brachte.
Als Pardon sich abermals bedankte, lächelte Jesien lediglich stumm - strich ihr jedoch zustimmend mit einer kurzen aber sanften Berührung über den Hals. Der Hengst konnte nicht greifen, was sich hier gerade entwickelte. Nach all den Rückschlägen der letzten Monate war die braune Stute die Erste, die ihn wieder lebendig werden ließ.
Gerade als der Barocke seine Blicke schweifen ließ, entdeckte er Sowa, seine Eule. Sein Seelentier. Sie war ihm bereits seit je her ein treuer Gefährte, sein bester Freund - und wenn Sowa in seiner Nähe war, bedeutete dies, dass er sicher war. Dass er sich geborgen fühlen durfte. Er warf seinem Seelentier einen tiefen, innigen Blick zu ehe er glückselig strahlend diesen Moment der Zufriedenheit genoss.



26.11.2016, 14:32
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Stillreich » Das Tal » Die verwunschene Quelle #2
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Anwesende Tiere: Aviv. Byblis. Engelspfote. Kalahari. Kazuya. Kennocha. Khan Veritas. Myra.