Stillreich » Das Tal » Die verwunschene Quelle #2
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Neyla



cf Gebirge

Nachdem der Rüde endlich etwas geruht hatte, spürte er langsam seinen Körper wieder. Alles tat ihm weh durch die vielen Überbelastungen und die ganzen unnatürlichen Haltungen. Wieso gab es nur nie etwas, das nicht bedrohlich war.
Er versuchte stattdessen sich etwas zusammen zu reißen, als er das Gebirge verließ. Im lockeren Trab trugen ihn seine Pfoten hinab ins Tal, nachdem er sich oben am Gipfel noch einmal kurz orientiert hatte. Er hoffte nur, nicht so bald wieder in Gefahr zu raten und erneut fliehen zu müssen. Wie er es hasste kämpfen zu müssen. Er wollte doch nicht schon wieder kämpfen müssen. Es war etwas so unnötiges, deswegen kämpfte er auch nicht um seiner selbst Willen. Es war ihm nicht wichtig genug, er hasste es jemanden verletzten zu müssen.
Es widersprach ganz seiner Natur, die er trotz der Schlimmen Zeit bei den Menschen nicht abgelegt hatte. Wieso nur musste immer gekämpft werden.
Der Husky war froh endlich seine Ruhe zu haben und nicht wie ein Irrer flüchten zu müssen. Es war auf Dauer einfach zu anstrengend, und nun, da er schon hier angekommen war, wollte er sich auch erstmal umsehen.
Die stetige Anspannung blieb, auch wenn der Rüde nicht mehr auf der Flucht war. Es gab immer noch Gefahren hier, eine Welt die er als Haushund nicht kannte. Er war noch nicht lange frei und es war ihm allein auch sehr unheimlich. Er beschloss auf die Suche nach einem Rudel oder ähnlichem zu gehen.
Was für ein Glück hatte der Rüde, als er genau das fand. Er konnte seinem Naturell nachgehen ohne direkt in den Kampf geschickt zu werden, solange es nicht unbedingt notwenig war. Es beruhigte den Hund sehr, dass er nun endlich Anschluss gefunden hatte.
Er zog weiter, wollte sich noch etwas die Gegend umsehen, in der er nun lebte. Er hatte von der Fähe die Erlaubnis erhalten, sich noch umzusehen. Er wollte sie nutzen um das Tal weiter zu erkunden.
Beim anbrechenden Tag brach er vom Rudelgebiet auf, er musste auch nicht weit gehen um etwas neues zu sehen.
Die Quelle sah einladens aus. Er wollte sie auch sogleich nutzen um seine Wunden, die noch immer seinen Körper zierten zu säubern. Er ließ sich Zeit, fühlte ein eigenartiges Kribbeln, doch er ignorierte es so gut es ging. Er wusste nicht, ob es etwas positives war, doch er hoffte sehr, dass Kennocha ihn aufgeklärt hätte, sollte die Quelle in unmittelbarer Nähe des Rudelgebietes tödlich sein.
Er trank danach noch etwas, ehe er das Becken wieder verließ.
Er schüttelte sich und genoss die Herstsonne, die sein Fell wieder trocknen würde.
Erst jetzt sah er sich genau um und sah ein kleines Fellknäul in seiner Nähe. Es schien noch zu schlafen, odoch er zuckte instinktiv zusammen.
Dann riss er sich jedoch zusammen, denn der Fellberg sah nicht einmal ansatzweise erwachsen aus und schien allein zu sein.
Zaghaft trat er näher, erkannte den unruhigen Schlaf eben dieser und stupste sie leicht und vorsichtig an. Vielleicht träumte sie schlecht und er wollte ihr helfen.
Gespannt wartete auf ihr Aufwachen und blieb daweil in ihrer Nähe, setzte sich um die Umgebung und sie selbst zu beobachten.


Wörter: 600

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22.11.2015, 21:42
» Neyla
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Kazuya



Langsam erwachte ich spürte, wie Leben die Taubheit meiner Glieder verdrängte. Ich schlug die Augen auf und erschrak: ein großer Rüde saß ein paar Meter weiter vor mir auf dem Boden und schaute mich an. Ich sprang auf. Dann allerdings wich meiner Angst Freude, jemanden zu sehen, der mir vielleicht sogar helfen konnte, zurückzukehren zu meiner Familie. Ich betrachtete ihn. Er sah respektierende aus. Ich hatte schon jetzt, da ich ihn nur ein paar Minuten kannte, noch nicht mal das, ihn nur ansah, große Achtung vor ihm. Er war so jemand, der sich gleich bei seinem ersten Auftreten nur durch sein Aussehen Respekt verschaffen konnte. Er war groß und grau mit Weiß. Seine Fellfarbe erinnerte mich an Silber, an den Mond. Außerdem hatte er teilweise auch Verletzungen, die schmerzhaft und wie von einem vergangenem Kampf gezeichnet aussahen. Auch sein Gesicht war von Kämpfen und anderen  Erfahrungen geprägt. Ein bisschen sah er gleichgültig drein, aber auch irgendwie neugierig und hoffnungsvoll. Wie ein Hund, der in seinem Leben schon viel durchgemacht hatte. Er erinnerte mich ein bisschen an meinen Vater. auch er hatte viele Kämpfe zu bestehen gehabt, bevor er in ein freundlicheres Leben übergehen konnte. Was mich wieder an mein Vorhaben erinnerte, zurück nach Hause zu kommen. Er musste ja denken, ich wäre irgendwie komisch, wie ich ihn jetzt die ganze Zeit angestarrt hatte. Na gut, er hatte mich ja ebenfalls beim Schlafen beobachtet. Was er wohl dachte? Was er vor allem von mir dachte?  Vielleicht konnte er sich schon denken, das ich nicht absichtlich allein hier war. Er war ja auch nicht einfach so hier sitzen geblieben. Warum hatte er hier gewartet, etwa nur darauf, dass ich aufwachte, oder auch aus einem anderen Grund? Und wo kam er her? Wer war er überhaupt? Es gab so viele Dinge, die ich ihn gerne fragen wollte. Aber ich traute mich nicht. Eigentlich war ich immer mutig, auch bei Fremdem oder Unbekannten. Einmal war ich so neugierig, dass ich auf einen Baum geklettert war und eine Eule angestupst hatte, die dort schlief. Die war dann fast vom Baum gefallen, konnte sich aber im letzten Moment mit ihren riesigen Schwingen abfangen und davonsegeln. Doch jetzt... ich brachte kein Wort hinaus. Warum? Hatte er wirklich eine so große Wirkung auf mich? 
Nach langem Ringen mit mir selbst beschloss ich schlussendlich doch, ihn anzusprechen. Zaghaft und fast stotternd, worüber ich mich selbst ärgerte (was sollte er nur denken?!) fing ich an : “ Hallo. Entschuldigen sie, wer sind sie und können sie mir helfen? “. 
 


23.11.2015, 14:17
» Lilli
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Marly



Marly führte sie zu einer bestimmten quelle. Bald hatten sie die Quelle gefunden und Marly stieg ein. Kurz zögerte sie, als er sie aufforderte in die Quelle zu kommen, aber dann nahm sie anlauf und sprang rein. Es war ihr egal ob sie Marly nass gemacht hatte. Endlich konnte sie wieder Schwimmen und dazu noch im warmen Wasser. Sie blieb noch ein bisschen im Wasser, ehe sie wieder an die oberfläche schwamm. Das ist fantastisch! rief sie ihm zu. Endlich konnte sie wieder an was anderes denken als nur an Sophia und Jake. Sie ging zu Marly. Blitzschnell riss sie eine Pfote hoch und spritzte ihn Nass. Lilli quiekte vergnügt. Die Junge Wölfin wusste, sie war kein kleines Junges mehr, aber darf man dann nicht trotzdem Spaß haben?

Aber irgendwann hörte sie ein flüstern: Lilli, du musst zurück! Dein Rudel ist jetzt anders. Bitte geh zurück! Das war ihre Mutter! Sie würde auf Sophia hören. Sie sah zu Marly. Es tut mir leid Marly,  aber ich muss zurück. Ich werde dich nie vergessen. sagte sie zu ihm und sprang in Richtung ihres Rudels. Sie wusste noch genau wo es war. Es mag dumm sein, aber ihre Mutter würde sie nie verraten. Sie vermisste Marly jetzt schon. Wir werden uns Wiedersehen. dachte sie. Ihr Rudel liegt außerhalb des Tals. Was würde sie da erwarten?

Weg vom Tal.
Sorry, aber ich möchte jetzt eigentlich nur noch Animatronics spielen.



24.11.2015, 21:14
» Kazuya


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Neyla



Es schien eine Zeit zu dauern, ehe die junge Wölfin aufzuwachen schien. Er war nicht ungeduldig, doch war er sehr nervös, hoffte, dass sie noch unverdorben war, nichts böses im Sinn hatte. Der Rüde hasste es, wenn das Böse in die Welt kam. All diese Vergäudung von Leben, all der Hass und Böshaftigkeit, das war so schlecht und ungesund. Die Fenrir Ano schienen nicht böse zu sein, etwas das ihn sehr beruhigte. Er hatte gelernt zu Beschützen, dass es ihm zum Verhängnis geworden war, das konnte er nicht ändern, doch er würde es immer wieder tun. Doch er war kein Kämpfer, wollte nicht in der ersten Reihe stehen und alle vernichten. Er hasste den Kampf, den Krieg, das Blutverließen.
Immer wieder tauchten all die Bilder seiner Zeit bei den Hundekämpfen erneut auf. Sie ließen ihn nicht mehr los und begleitete ihn schon so lange. In seinen Träumen und selbst im wachen Zustand sah er sie.
Doch er hatte gelernt das zu akzeptieren, es war seine Vergangenheit, er konnte es nicht ändern. Trotzdem hatte er große Angst vor Fremden.
Welpen waren da meist eine Ausnahme, die wollte er von anfang an beschützen so auch das kleine Bündel vor ihm.
Nur langsam schien sie zu erwachen, Geduldig wartete er, wollte sie nicht ersschrecken, während er die Umgebung im Auge behielt. Ihren Blick ertrug er ruhig, doch blieb eine kleine Unruhe darüber, ob sie ihn angreifen würde. Wölfe hatten das so an sich, dann sicher auch Welpen?
Still steufzte er. langsam sollte er sich daran gewöhnen, dass nicht jeder zwangsläufig böse war, immerhin war er doch jetzt in einem Rudel . Naja, so schnell schien das nicht zu gehen.
Verwirrt sah er die Fähe an, legte den Kopf schief und sah sie weiterhin freundlich an. Ich bin Kazuya, und du? Wobei brauchst du denn Hilfe?
Krank schien sie nicht zu sein, also schien sie hier keine Hilfe zu brauchen, zumindest hoffte er das, denn er hatte davon absolut keine Ahnung.
Bist du allein hier unterwegs?


Wörter: 388

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28.11.2015, 15:24
» Neyla
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Kazuya



Je länger ich ihn anguckst, desto sympathischer schien er mir. Zwar immernoch wie ein alter Kämpfer, doch einer, der zur Ruhe gekommen war. Ich bin Neyla. Und ja, ich bin allein hier. ​Plötzlich fiel mir ein, dass er ja auch irgendwoher kommen musste. Vielleicht kam er aus einem Rudel aus der Nähe. Ich hatte letztens von einem gehört, dass hier irgendwo sein musste. Vielleicht... ja, vielleicht konnte ich ihn fragen ob er mir sein Rudel vorstellte. Denn ich war auch kein Baby mehr und wusste, dass ich mir bald ein Rudel suchen musste, wenn ich nicht allein sein wollte. Ich konnte zwar eventuell auch bei meinen Eltern bleiben, aber das ja auch nicht für immer. Nein, ein Wolf musste sich ein eigenes Revier suchen, oder ein Rudel, dass ihn aufnahm. Ich habe mich verlaufen. Und wo kommst du her? Kennst du dich hier aus? Mir schwirrten so viele Fragen im Kopf herum, die ich Kazuya stellen wollte, aber ich wollte ihn nicht so überrumpeln. Vorhin hatte ich schon einen kleinen Anflug von Erschrockenheit über sein Gesicht huschen, sehen, der sich aber sehr schnell wieder verflüchtigt hat, bemerkt. Ich wusste zwar nicht warum, denn ein Wolfsjunges konnte für so einen erfahrenen Rüden doch keine Bedrohung darstellen, oder doch?  Trotzdem hielt es mich davon ab, ihn gleich mit Fragen zu überhäufen. Wenn ich nur mehr über ihn wüsste! Wenn ich nur wüsste, ob ich ihm vertrauen kann! Obwohl ich mir in dem Punkt eigentlich ziemlich sicher war, weshalb, konnte ich nicht sagen. Aber er kam mir irgendwie wie jemand vor, dem man blind vertrauen konnte, und in dem man einen lebenslangen Freund finden konnte, wenn man nur mal unter seine harte Schale kam. Ich saß also da, schaute ihn an und wartete auf seine Antwort, wobei ich weiter überlegte, wie ich seine Vertrauenswürdigkeit prüfen konnte. 


28.11.2015, 21:21
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Neyla

Langam begann Kazuya sich zu entspannen. Sie schien keiner der wild-aggressiven Sorte zu sein, die meinte, man müsse alles Fremde sofort töten. Je länger sie sich still betrachteten und je mehr Zeit er hatte ihre Mimik zu studieren, umso sicher war er sich damit.
Das war gut, das war sogar sehr gut, denn er hatte einfach nicht mehr die Kraft ewig so weiter zu machen. Doch zumindest hatte er nun Anschluss gefunden in ein Rudel, das nicht ständig den Kampf suchte.
Inzwischen schätze er das Alter der Fähe auf bald ausgewachsen, zumindest schon alt genug, um allein zu leben. Oder war das bei Wölfen anders als bei Hunden? so ganz wusste der Rüde das nicht, er kannte ja keinen Wolf näher, war immer geflüchtet, meistens auch aus gutem Grund.
Über ihren Übermüt schüttelte er belustigt den Kopf. Es tat gut mit etwas so lebendigem zusammen zu sein. Sie versprühte Energie ohne es zu wissen, doch für ihn, der eine gebrochene Seele hatte, war es nur allzu spürbar.
Ich bin auch neu hier, noch nicht lange unterwegs. Ich komme von einer Menschensiedlung, aber die ist weiter entfernt. Und woher bist du? Was machst du allein hier Neyla?
Er legte den Kopf schief, wie er es oft von den Menschen gesehen hatte und sah sie schief an.
Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie sehr übereifrig war, ihm gefiel das, war es doch erfrischend, zu dem sonstigen immer flüchten müssen. Er freute sich auch schon sehr drauf, sein Rudel genauer kennenzulernen. Kennocha hatte er schon kennengelernt, und sie schien wirklich nett zu sein.
Langsam spürte er, dass es ihm besser ging. Die Wunden an seinem Körper taten nicht mehr so weh, der Schmerz war schwächer geworden. Er war erstaunt darüber, doch er wollte nicht klagen, es war so auch viel angenehmer.
Offen sah er die junge Fähe an.


Wörter: 356

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01.12.2015, 00:45
» Neyla
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Kazuya


Irgendwie war ich erleichtert, das Kazuya geantwortet hatte. Ich wusste zwar nicht warum, aber es machte mich glücklich und hellte meine Stimmung auf. Ich komme von meinen Eltern, aus dem Wald. Hab` mich verlaufen, beim Spielen mit meiner Schwester. Du, weißt du ob man das Wasser trinken kann? Ich war mir nämlich immer noch nicht ganz sicher. Jetzt, da die Sonne schien, sah es zwar klar und sehr einladend aus, aber ich wollte sicher sein. Auch wenn ich mich schon ziemlich gut mit so etwas auskannte, hatte ich noch nicht so viel Erfahrung um es gleich zu erkennen. Aber ich hatte trotzdem das Verlangen,  gleich hineinzuspringen. Warte mal, hatte er gesagt, er kommt von den Menschen? Eigentlich sollte ich misstrauisch sein, so wie es Wölfe Menschen gegenüber immer gewesen waren, aber erstens war er nur ein HUND VON den Menschen und kein richtiger MENSCH, zweitens sah er bei dem Wort Menschensiedlung nicht gerade aus, als würde er in glücklichen Erinnerungen schwelgen und drittens musste ich ihm einfach vertrauen. Kazuya war der einzige, der mir im Moment vielleicht helfen konnte und er sah so vertrauenerweckend aus, wie er so den Kopf schief legte, das ich einfach nichts schlechtes über ihn denken konnte. Was hätte mein Dad getan? Bestimmt das gleiche wie ich, dem Fremden vertraut. Die Quelle plätscherte nun so frisch und einladend vor sich hin, dass mir plötzlich wieder einfiel, wie durstig ich war. Wie auch nicht, ich hatte bestimmt seit fünf Stunden nichts mehr getrunken. Langsam machte ich ein paar Schritte in die Richtung des glitzernden Wassers. Wenn ja, können wir was trinken gehen, ich habe furchtbaren Durst und seit Stunden nichts getrunken.  Ob meine Eltern und Geschwister sich wohl Sorgen um mich machen? Bestimmt, denn wenn meine Schwester wirklich umgedreht und nach Hause gerannt war, hatte sie bestimmt schon gesagt, dass ich weg war. Naja, ich wäre ja bald zurück. 


01.12.2015, 16:59
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Neyla



Er bemerkte die kleinen Veränderungen an dem Wolf. Sie sah entspannter aus und zufriedener, und so konnte auch der Rüde endlich etwas von seiner Unsicherheit begraben. Inzwischen war er sich ziemlich sicher, dass sie ihn nicht angreifen würde. Aufmerksam spielten seine Ohren, nahmen die Geräusche der Umgebung in sich auf. Keine Ahnung, bisher ist auf jeden Fall nichts passiert, und ich hab davon getrunken.  Aufmunternd sah er sie an, Von Verhalten her schien sie jünger zu sein, als sie aussah. Lag es daran, dass sie ein Wolf war, oder war es einfach ihre Art, ihr Wesen? Oder eine Mischung aus beiden?
Kazuya würde es wohl nie erfahren, aber er konnte damit leben. Er musste nicht alles wissen oder verstehen, das lag nicht in seiner Natur. Er wollte nur in Frieden leben und kein erneutes Blutvergießen sehen. Er konnte es nicht mehr ertragen, all diese Kämpfe. Er sah es in seinen Träumen. Spürte das Blut in seinem Maul.
Auch begleitete ihn die Angst immer weiter, würde es vermutlich bis er starb. Er hatte Angst davor, erneut eingesperrt zu werden, zum kämpfen gezwungen werden, zu solch sinnlosen Kämpfen, nur um andere zu erheitern.
Frustriert schüttelte er den Kopf, versuchte all die trüben Gedanken zu vertreiben. Er musste endlich beginnen, diese Zeit zu vergessen, doch sie lag schwer auf seiner Seelen.
Klar konnen wir gehen. Er stand auf und folgte ihr zurück zu diesem eigenartigen Becken,
Auch wenn das Wasser auf den ersten Blick unscheinbar wirkte, spürte er doch, dass es das nicht war. Der Rüde konnte es nur nicht erklären, denn er verstand es nicht. Trotzdem hatte ihm das Wasser nicht geschadet, es war sogar angenehm warm.
Neben der Fähe trat er an den Rand des Beckens und trank in langsamen Zügen. Viel Durst hatte er ja nicht, doch er wusste nicht, wann er das näche Mal dazu kommen würde. Er kümmerte sich einfach viel zu wenig um seinen Körper, war er doch immer auf der Flucht und kam kaum dazu.
Nur gut, dass er ein sehr dickes Fell hatte, sodass es gut verdeckt war.


Wörter: 395

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02.12.2015, 23:32
» Neyla
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Kazuya


Gut, dachte ich. Sonst wäre ich noch verdurstet. Nachdem Kazuya
angefangen hatte zu trinken, nahm ich ebenfalls erst ein paar zögerliche Schlucke, dann gierig größere. Nun roch das Wasser auch nicht mehr merkwürdig, das musste an dem Wetter oder meinen verwirrten Sinnen gelegen haben. Im Gegenteil, es schmeckte fantastisch! So frisch und klar, wie Quellwasser normalerweise schmeckt, vielleicht sogar noch besser. Zugleich deutete sich ein wohliges Gefühl in meinem Körper aus, als ob die Sonne in meinem Körper strahlen und in von innen heraus erwärmen würde. Da bemerkte ich, dass sich die echte Sonne am Himmel hinter dicken grauen Wolken versteckt hatte, die langsam jeden einzelnen Strahl verschluckten. Oh nein, nicht schon wieder Regen!
Doch da fing es auch schon an. Aber nicht zu regnen, wie ich gedacht hatte, sondern in großen, dicken Flocken zu schneien! Ich konnte einen Jauchzer nicht unterdrücken! Juhu! Ich liebte Schnee und hatte den ersten Schneefall dieses Jahr schon sehnsüchtig erwartet. Es schneite und schneite, wollte gar nicht mehr aufhören und schon war der Boden.mit einer weißen Schicht bedeckt. Ausgelassen sprang ich herum, wälzte mich im Schnee und fing Schneeflocken mit meiner Zunge auf. Doch was war das? Sie schmeckten süß! Der Geschmack erinnerte mich an etwas, dass wir mal von den.Menschen gegessen hatten, weil sie es im Wald liegengelassen haben. Wie hieß das gleich noch? Ah, genau, Zuckerwatte hatte es Vater genannt. 
Ich fraß es jetzt inzwischen vom Boden, und fragte mich nebenbei, wie das überhaupt sein konnte. Aber Mutter hatte immer gesagt, das unser Tal mehr Wunder verbarg, als man auf den ersten Blick glauben mochte.
In meiner Begeisterung hatte ich Kazuya ganz vergessen. Was sollte er nun denken? Ich meine, wie musste das denn aussehen, wenn ich plötzlich aufhörte zu trinken, im Schnee herumtollte und ihn dann auch noch fraß? Egal, mochte er denken, was er wollte. Außerdem hatte ich. Nicht das Gefühl, dass er jemand war, der einem so was übelnahm. Also versuchte  ihn mit meiner Begeisterung anzustecken. Hey, komm doch auch, das ist total lustig und der Schnee ist Zuckerwatte!  ​Denn ein bisschen hatte ich das Gefühl, er konnte ein wenig Spaß gut gebrauchen. 


03.12.2015, 13:55
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Neyla



Er bemerkte, wie gierig die junge Wölfin trank. Sie hatte anscheinend wirklich schon extremen Durst gehabt. Das sie überhaupt so lang nichts trank. Sie schien nicht wie er damals einfach auf Entzug gesetzt worden zu sein, um bessere Leistungen zu bringen. Immer die falschen Leistungen, wenn es nach Kazuyas Meinung ging. Er bemerkte auch ihre Veränderung, sie wurde wieder lebhafter, kam ihm vor. Nachdem er nicht viel Durst hatte, hatte er sich schnell wieder aufgerechtet und sah nun entspannt in der Umgebung umher. Es war friedlich, wie er fand, genau richtig für den Rüden, der seine Vergangenheit nie würde ganz vergessen können.
Der Husky bemerkte bald die Veränderung des Wetters. Durch sein dichtes Fell störte ihn das wenig, auch wenn die Wunden nicht geschützt waren. Aber das war der Preis, den er in der Arena hatte zahlen müssen.
Zuerst zuckte er zusammen, als Neyla plötzlich losstürmte. Er war sich zwar ziemlich sicher, sie nicht falsch eingeschätzt zu haben, doch sicher konnte er sich nie sein, dazu war viel zu viel passiert im Leben des Rüden. Liebende Familie, Hundekampf, Wildnis. Er konnte nicht sagen, was schlimmer war, die Arena oder das Leben in Freiheit. Er konnte nicht verstehen, wie sich das irgendwer wünschen konnte.
Er beobachtete das Tollen der Wölfin schmunzelnd. So viel Lebensfreude und Fröhlichkeit, die Unbeschwertheit, mit der sie umher lief war beneidenswert. Er hatte auch einmal so gelebt, hatte nicht auf der Schattenseite gelebt und ums Überleben gekämpft. Schön war diese Reine Zeit gewesen. Doch inzwischen war er ernst geworden, hatte seine Freude verloren.
Trotzdem sah er der Energiegeladenen Fähe gern zu. Sie schien Spaß zu haben. Das ist Schnee, keine Zuckerwatte. Außerdem ist Zuckerwatte sehr ungesund und verklebt dem Magen, davon wird dir nur sehr schlecht, sonst nichts. Wir vertragen keinen Zucker. Zweifelnd sah er Neyla an. Schnee der Zuckerwatte war? Tja, wer wusste schon was es hier noch alles gab.


Wörter: 360

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03.12.2015, 21:03
» Neyla
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Kazuya



Doch, probier mal! rief ich Kazuya zu. Glaubte er mir etwa nicht? Nur, weil ich klein wenig jünger war als er. Und ich glaube nicht, dass die Zuckerwatte schlecht für uns ist, mir geht's jedenfalls noch gut und ich hab schon so viel davon gegessen!  Ich sah ihn an. Er hatte es wahrscheinlich nur gut gemeint. Naja, man musste auch ein bisschen Spaß haben im Leben. Aber ich sah auch den ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht. Wie konnte man beim Anblick von Schnee, der eigentlich auch noch Zuckerwatte war, nur so kalt gelassen bleiben? Wahrscheinlich hatte er in seinem Leben schon Unmengen an Schnee gesehen, so dass ihn einzelne Schneefälle nicht mehr sonderlich vom Hocker hauten. Trotzdem, wenigstens ein Lächeln hätte er zeigen können. In diesem Moment schwor ich mir, nie so zu werden, immer ein Stück Kindheit in meinem Herzen zu tragen. Aber was war, wenn er keine schöne Kindheit gehabt hatte? Das wäre ja schrecklich! Da fiel mir auf, wie wenig ich über ihn wusste und sah ihn an. Ernst sah er aus und mit einer Mischung aus Eifersucht, vielleicht auf meine Unbeschwertheit, und ... ja, was war das? Es sah aus, als ob er an eine ferne, vergangene Zeit zurückbrachte, in der es aber anscheinend nicht nur so von schönen Ereignissen abgewimmelt hatte. Vielleicht dachte er an seine Kindheit, wenn er denn eine gehabt hatte. Plötzlich hatte ich den Drang, ihn zu streicheln und zu trösten. Aber das konnte ich natürlich nicht. Er wat erstens ein Fremder, und man kuschelte nicht aus heiterem Himmel mit Fremden, und zweitens hatte ich doch noch den natürlichen Stolz einer Wolfsdame, auch wenn ich vielleicht nicht wirklich so aussah. Aber trotzdem, wie er da so dastand, allein, umhüllt mit einer weißen Schicht der dicken, stetig fallenden Flocken, die immer noch sehr dicht zu Boden schwebten. 



05.12.2015, 08:21
» Kazuya


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Neyla



Irgendwie fühlte sich Kazuya beim Anblick der jungen Wölfin alt. Er konnte es nicht erklären, doch das Gewicht seiner erzwungenen Taten lag schwer auf ihm, drückte ihn immer tiefer zu Boden. Natürlich war es ein rein innerliches Gefühl, denn seinem Körper ging es immer besser. Er erholte sich langsam von den Strapazen der Kämpfe, die ihm jegliche Unbeschwertheit entrissen hatten. Nur noch dunkel konnte er an sich die Zeit davor erinnern. Die Zeit, in der er eine Familie hatte, die ihn geliebt hatte, er durfte überall hin mit. So weit entfernt waren diese Erinnerungen, hatten nicht mehr die Kraft, das Blut vor seinen Augen zu beseitigen.
Umso mehr genoss er die Unbeschwertheit und Fröhlichkeit von Neyla. Sie war so frei voller Sorgen, voller Grauen, konnte das Leben genießen, wie er es seit Jahren nicht mehr schaffte.
Die Zuckerwatte Geschichte klang einfach nur als Hirngespinnst in seinem Kopf wieder, trotzdem lächelte er sie aufmunternd an. Danke, aber nur, weil du jetzt nichts spürst, heißt es nicht, dass es nicht schlecht ist. Aber mach nur weiter, dein Magen verträgt das sicher besser als meiner.  Er versuchte krampfhaft die Erinnerungen zurück zu drängen. Selbst wenn er an das schöne, an seine Kindheit dachte, erfüllte es ihn nur mit Bitterkeit und sein Herz wurde schwer. Nichts konnte daran etwas ändern, denn es war lange vorbei.
Er verfolgte das Toben der jungen Wölfin gebannt, ließ sich von ihrer Kraft und ihrer positiven Einstellung anstecken. So froh, so unbeschwert, und er beneidete sie. Nein, er wollte es ihr nicht nehmen, denn er wollte seine Bürde niemand anderem auftragen, und doch sehnte er sich nach der unbeschwerten Zeit.
Wie wehmütig ihn die junge Fähe nur machte. So kannte er sich gar nicht, doch ob es ihm gefiel, das wagte er nun zu bezweifeln. Trotzdem blieb er bei ihr, wachte über sie, auch wenn es vielleicht sinnlos war.
Was hast du noch vor? fragte er sie irgendwann. Noch immer schneite es. Weiße Flocken landeten auf der Erde, färbten sie langsam ein und verdeckten das Braun und Gelb der Natur.


Wörter: 395

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09.12.2015, 12:20
» Neyla
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Kazuya


Es schneite immernoch und Kazuya sah mich immernoch an. Nun lag deutlich sichtbar ein Ausdruck des Wehmutes und vielleicht auch Neid in seinem Gesicht. Aber auch einen Hauch von Fröhlichkeit konnte ich entdecken, auch wenn er gleich wieder verschwunden war. Eigentlich hatte ich selber keine Ahnung, was ich jetzt anfangen wollte. Vielleicht kannst du mich mit zu deinem Rudel nehmen und da zeigt mir jemand den Weg nach Hause. ​Was sollten sie auch sonst machen, hierbleiben ging ja schlecht, auch wenn es schön gewesen wäre. Aber es wurde mir langsam aber sicher kalt und meine Eltern machten sich sicher schon große Sorgen. Meine Eltern... Ich mochte gar nicht daran senken, sie bald verlassen zu müssen, um mir ein eigenes Rudel zu suchen. Allerdings, wenn in diesem Rudel alle so nett waren wie Kazuya, dann konnte das auch nicht viel schlechter sein, als bei den Eltern zu leben. Meine große Schwester, die schon vor einem Jahr weggegangen war, hatte uns letztens besucht und erzählt, wie lustig und schön es in ihrem Rudel war. In welchen Rudel Kazuya wohl sein würden? Vielleicht im gleichem wie meine Schwester? Hatte mein Vater nicht von einem Rudel erzählt, das sich in der Nähe bildete und lebte. Bestimmt war Kazuya in diesem. Aber ich würde ja sehen... Plötzlich verspürte ich eine enorme Vorfreude. Der Rüde sah allerdings nicht so aus, als ob er sich oft über viele Dinge freute. Das bestätigte meine Vermutung der unschönen Kindheit, die ich vorhin aufgestellt hatte. Ich beschloss, ihm zu helfen. Ihm dabei zu helfen, öfter fröhlich zu sein. Ihm dabei zu helfen, seine offenbar unschöne Vergangenheit zu vergessen oder jedenfalls soweit zu verdrängen, dass er glücklich sein konnte und nicht die ganze Zeit daran zu denken. Und damit konnte ich sofort anfangen. Los, fang mich! rief ich Kazuya also ausgelassen zu, rannte un eine zufällige Richtung los und hoffte, dass mein Plan funktionierte.


13.12.2015, 21:27
» Liesel
engelstod.

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Celos



Sie sah sich hilfesuchend um. Die verwunschene Quelle bot eine Vielzahl an Gewächsen und Kräutern, doch sicher war sie sich ihrer Wirkung nicht. Liesel war eine Geschichtenerzählerin, eine Spionin, eine Mörderin, ein Experiment - nicht aber eine Kräuterkundige.  Doch ein paar nützliche Informationen besaß sie wohl. Hier und da glaubte sie einen Halm erkennen zu können, der förderlich wirken würde. Sie strich Celos sanft mit den Nüstern über dessen Stirn. Der Hengst schien einige Schwierigkeiten damit zu haben, ihre Hilfe anzunehmen. "Mach dir keine Sorgen." murmelte sie leise. "Und hör auf, so einen Unsinn zu reden, Dummerchen." Ein Lächeln eroberte Gesicht und Stimme der Stute.  "Ich möchte dir helfen. Lass es bitte zu." Se hatte sovieles wieder gut zu machen. Sie hatte dem Guten in dieser Welt einen erheblichen Schaden zugefügt und blickte auf eine schwarze, dunkle Vergangenheit zurück. Es lag nun an ihr, dieser Vergangenheit eine ruhmreichere Zukunft entgegen zu setzen. 

Sie lief einige Schritte, ließ den Hengst nur ungern unbeaufsichtigt allein. Was, wenn man ihm Schmerzen zufügte? Was, wenn er ins eigene Unglück stolperte? Oder; noch schlimmer: was, wenn er davon lief um Liesel die "Bürde" abzunehmen, ihn pflegen zu wollen? Verächtlich schnaubte die Stute aus, als einige Vögel hoch in den Wipfeln sangen - recht ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Doch im Stillreich konnte nichts unmöglich genannt werden. Sie suchte einige Kräuter, deren Heilungswirkung sie sicher war. Entzündungshemmend und schmerzlindernd. Vorsichtig nahm sie die zarten Gräser und Blätter zwischen die samtenen Lippen und ging damit zurück zu Celos. Vorsichtig zerkaute sie die Kräuter und verteilte die so entstandene Paste auf der Wunde Celos - vorsichtig. Es würde ihn schmerzen, wenn sie zu fest aufdrückte. Doch sie musste auch den Halt der Tinktur garantieren können. Als sie fertig war, richtete sie sich wieder auf. "Wir warten ein paar Tage. Docb wenn es nicht besser, ja gar schlimmer wird - Celos, ich schwöre dir; ich werde dich zu den Corvus Corax schleppen." Sie bemühte sich um ein Lächeln, doch Angst schwang in ihrer Stimme mit. 

Wie würden die anderen Herden auf die Verräterin reagieren? Würde man sie erkennen? Zumindest die Gaistjan Skairae und vor allem die Adoyan Enay würden Liesel - den Engelstod - erkennen. Und sie würden kurzen Prozess mit der Stute, die nie Herr ihrer Sinne gewesen, machen. Dabei hatte sie Raphael aufrichtig und von ganzem Herzen geliebt. Ihr Innerstes schrie, dachte sie an den gold-weiß geflügelten Erzengel. Doch sie konnte nicht ungeschehen machen, was geschah. Und sie konnte sich damit trösten, dass sie so niemals gehandelt hätte und nur die Besessenheit ihr dieses Handeln abverlangte. Doch der Trost war gering gemessen an ihrem Schmerz. 
 



Wörter: 550

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25.12.2015, 17:23
» Celos


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» Mari Mi



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Liesel, die Unnachgiebige


Kaum hatte er, welch andere Wahl blieb ihm auch?, ihrem Angebot zugestimmt, da blickte sich die Schimmelstute auch schon um, ließ den Blick über die Umgebung schweifen - eine Umgebung, in der sie vermutlich so viel mehr sah als er. Was für ihn aussah wie Unkraut oder, als höchstes der Gefühle, Fressbares, darin sah sie seine Zukunft. Und das Ende seines Leidens. Er stieß einen leisen Seufzer aus, als sie mit den Nüstern seine Stirn berührte, schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ihre Nähe tat so gut. Er konnte sich gar nicht vorstellen, dass die Kräuter mehr Wunder bewirken konnten als die Zuneigung, die sie ihm entgegenbrachte. Aber wenn sie daran glaubte, so war er auch gewillt, es zu probieren. Mit dieser hoffnungsvollen Aussicht kehrte allerdings auch sein Galgenhumor zurück, der ihm in der Einsamkeit immer ein treuer Geselle gewesen war. "Warst du nicht diejenige, die mir gerade schon fast den Totenschein ausgestellt hat? Angesichts dessen sollte ich mir vielleicht doch Sorgen machen, was meine letzten Worte sein sollten", erwiderte er, ohne es böse zu meinen. In seinen Worten klang ein amüsiertes Schmunzeln mit, doch es war nicht die Stute, über die er sich lustig machte - nein, viel mehr betrachtete er die Ironie der gesamten Situation. Ihre Worte waren nur ausschlaggebend gewesen. Man konnte es halten, wie man wollte, wenn Celos eins nicht mochte, waren das tröstende Worte, die nur den wahren Charakter des Geschehens überdecken sollten. Doch seine zynische Zunge verstummte sogleich darauf wieder - sie hatte es schwer bei all der Lieblichkeit, die Liesel verbreitete. Wie schon vorher war er nicht imstande, die passenden Wörter zu formen, es war, als wäre er nicht mehr Herr seiner Gedanken. Deshalb nickte er nur ergeben mit dem Kopf, doch in seinen Augen stand die Dankbarkeit geschrieben, die er wirklich empfand.

Wirklich wohl war ihm nicht dabei, als sie sich von ihm entfernte - auf der Mitte der Lichtung blieb zumindest ein wenig Zeit, um auf einen Angriff zu reagieren, aber wer wusste schon, was alles im Dickicht lauerte? Immerhin war Liesel angegriffen worden, bevor sie sich trafen, da gab es kein Zweifel, bei all dem Blut an ihrem Körper. Was, wenn sie damit die Aufmerksamkeit von Raubtieren auf sich zog? Oder schlimmer, wenn das, was sie vorher angegriffen hatte, noch immer dort draussen auf sie wartete? Er konnte gar nicht sagen, wie glücklich er darüber war, dass sie nicht lange überlegen musste, sondern zielstrebig über die Wiese strich, ein paar Kräuter auswählte und dann zu ihm zurückkehrte. Still beobachtete er ihr Vorgehen - er wagte es nicht, sie in ihrer Konzentration zu stören, doch er konnte auch seinen Blick nicht von ihr abwenden. Als sie sich herab beugte, um seine Wunde zu versorgen, konnte er es nicht lassen, mit den Augen über ihren Körper zu wandern - er wusste, sein Anstand sollte es ihm verbieten, sich wie ein brünftiger Junghengst zu verhalten, aber wie sollte er, bei der verführerischen Aura, mit der ihre Rosse sie umgab; bei der fürsorglichen Aufmerksamkeit, die sie ihm zuteilte? Natürlich schämte er sich, und er konnte nur hoffen, dass sie nichts bemerkte - oh bitte, lass es sie nicht bemerken, flehte er inbrünstig. Und doch wusste er, dass er so viel Glück kaum verdient hatte. Sie müsste entweder blind oder naiv sein, um nicht zu bemerken, was für eine betörende Wirkung sie auf ihn hatte - doch das war er nicht, dieses triebgesteuerte Wesen. Oder? Mit einem Mal kamen ihm Zweifel. Vielleicht hatte er sich zu lange aus allem rausgehalten. Vielleicht kannte er sich selbst nicht mehr. Vielleicht war er doch nicht erwachsen geworden, sondern immer noch der lüsterne Streuner, den sein Vater vertrieben hatte. Doch weiter darüber nachdenken konnte er nicht - wenngleich er sich an das Pochen gewöhnt hatte, das sich von der Wunde her ausbreitete, fuhr ein flammender Schmerz durch das Bein, als Liesel die Blätter mit ihrem Maul auf die Wunde presste. Woher er die Stärke nahm, nicht das Bein in die Höhe zu reissen, wusste er nicht - aber er hätte Liesel mit Sicherheit verletzt, hätte er es getan. Natürlich wollte er auch nicht, dass sie sich noch mehr Sorgen machte, als sie es sowieso schon tat. Doch nicht nur deswegen konnte er den Blick nicht mehr vom Boden abwenden, als sie sich wieder aufrappelte. Nein, viel mehr traute er sich nicht. Was dachte sie jetzt über ihn? Welches Bild hatte sie? Er war so versunken in seinen eigenen Gedanken, dass er sich gar nicht auf ihre Stimme konzentrieren konnte. Doch auch wenn er keinen Zusammenhang zwischen den Worten fand, irgendetwas war anders. Zuerst konnte er es nicht benennen, aber dann fiel ihm die Unsicherheit in ihrer Stimme auf. Also hatte sie es bemerkt. Was sollte er jetzt tun? Es leugnen? Kleinreden? Offen darüber sprechen? Er wusste es nicht. Doch genau in diesem Moment stolperte er über die Worte, die aus ihrem Mund kamen. "Corvus Corax?", fragte er irritiert - über was hatte sie gesprochen? Seine Krankheit? Oder über etwas anderes? Wieso, bei Gott, hatte er ihr bloß nicht zugehört und musste sich noch weiter blamieren - oder vielleicht sollte er es auch als gelungene Ablenkung sehen.


Wörter: 966

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Aufgaben


1. Spiele für einen Tag ein Hundevieh, und du darfst nur wie ein Hund sprechen also nur Knurren, Bellen && Beißen. » Vroni? Hrrrn.

2. Bringe die nächste Person mit den flachsten Flachwitzen (Schwarzer Humor ist auch erlaubt!) zum Lachen. » Ich hasse dich, Vroni! ;D
31.01.2016, 03:38
» Kazuya


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Neyla



Der Schnee drückte die Stimmung des Rüden. Es erinnerte ihn immer wieder an die Vergangenheit, die er nicht abschließen konnte. Er war wachsam, wollte die junge Fähe beschützen. Auch wenn sei als Wolf sicher stärker war, hatte Kazuya weit mehr Erfahrung. Er wollte ihr wirklich helfen, auch wenn er immer noch unsicher war. Allein bei dem Gedanken, was alles passieren konnte, oder wenn er wieder angegriffen wurde. Nun musste er auch die Wölfin beschützen.
Aber er nahm die Aufgabe wirklich ernst.
Natürlich, vielleicht weiß Kennocha Hilfe. Sonst steht es dir sicher auch frei, dich dem Rudel anzuschließen, solltest du das wollen.  Er versuchte wirklich nett zu sein, aber immer wieder kam sie ihm so naiv vor.
Sollte eine so alte Wölfin nicht langsam ausreisen und sich ein Rudel suchen? Zumindest nahm der Hund an, dass es normalerweise so sein sollte.
Er beobachtete sie mit einem leichten Lächeln, wie Neyla unbeschwert im Schnee tobte. Es gab eine Zeit, da hatte er es ebenso genossen. Solange er eine Familie gehabt hatte und es ihm gut ging. Seit er die Schattenseite kennengelernt hatte, war ihm jeder Spaß vergangen. Es war ihm zu viel Risiko. Zu viel Schmerzen konnte einen verderben.
Trotzdem freute er sich über den ausgelassenen Übermut der Jüngeren.
Als sie ihn anstieß zuckte er zurück. Er hatte wirklich gedacht das sie anders war, aber wenn er sich verteidigen musste, würde er es tun. Er machte sich bereit zu fliehen.
Sie jedoch wollte nur spielen.
Also tat er sein bestes, folgte ihr und jagte sie. Zuerst langsam, aber je sicherer er wurde, holte er sie schnell ein und stieß sie dann ebenfalls an, bis er sich abwandte und selbst davon lief.
Ob er trotzdem lang seinem Leben entkommen konnte, daran wollte er nur ein einziges Mal nicht denken.
 


Wörter: 335

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24.02.2016, 00:04
» Nadiel
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Wer will?

Ein Neuanfang? Der bittere Gedanke manifestierte sich, heftete sich wie mit langen, kalten Fingern zwischen all den Erinnerungen des großrahmigen Hengstes fest. Erinnerungen, gute und schlechte. Erinnerungen, an Liebe, an Macht... an Vergangenes.
Nadiel schlug seine Augen auf, dunkle und kalte Seelenspiegel, die noch nicht die Gegenwart erblickten sondern in den Erinnerungen an die vergangenen Zeiten schwelgten. In ihm tobte es, wenngleich sein Äußeres völlig ruhig und entspannt wirkte. Würde er diesen Kampf jemals los werden? Würde er jemals akzeptieren, dass er nun ein Niemand war? Dass vermutlich noch nie jemand seinen Namen gehört hatte? Dass keiner sein Haupt vor ihm in Ehrfurcht (und vielleicht in Angst) senken würde?

Unwirsch stampfte der Hengst mit dem Vorderhuf auf den Boden, als ob er diese Gedanken zerstampfen wollte, wie er es sonst wohl mit einer lästigen Fliege tun würde. Er blinzelte, wollte nun endlich sein Umfeld wahrnehmen... und staunte.
Sein Blick drang hinein in eine weiche, weiße Wand. Nebel. Seine Nüstern blähten sich und seine Ohren zuckten widerwillig nach vorn, als sein Interesse langsam aber sachte geweckt wurde. In mitten des Nebels hörte er ein sanftes Gurgeln, leise und munter. Wie Blut, dass ganz zaghaft aus dem Körper eines jungen Mädchens rinnt, huschte der Vergleich durch seinen Kopf und ein schräges Lächeln umspielte seine dunklen Lippen. 

Langsam setzte er sich in Bewegung, wollte auf das Gurgeln zugehen, wollte herausfinden, was da seine Aufmerksamkeit anzog. Seine Hufe traten vorsichtig über die blassen Reste vergangenen Schnees und erreichten schließlich feine Kiese und Sande. Nadiel zögerte kurz, dann senkte er sein Haupt und ließ seinen Atem über die feuchten Sande huschen. Feucht und leicht modrig. Doch genauso gut klar und erfrischend, wie ein Regenschauer. Schmerzhaft zog sich sein Inneres bei dem letzten Gedanken zusammen, doch er wollte jetzt nicht daran denken. Also schüttelte der majestätische Hengst seinen Kopf und trat weiter vor. 

Schließlich fand er sich an einer munter gurgelnden und glucksenden Quelle eines kleinen Baches wieder. Still war es, wenn man einmal von den Geräuschen des Wassers absehen mochte. Seine dunklen Augen blickten den blutjungen Bachlauf herab, stierten in den Nebel hinein und sahen nichts. So ruhig, so verträumt, so unschuldig... Ihm konnte dieser Ort beinahe gefallen, schoss es dem Hengst durch den Kopf. Vielleicht sollte er tatsächlich erst einmal hier bleiben, denn die Wahrscheinlichkeit war groß, dass ohnehin kein anderes Pferd sich im Nebel an einen so abgelegenen und verwunschenen Ort begeben würde. Was Nadiel wiederum die Möglichkeit geben würde seinen Gedanken nachzuhängen und an vergangene Zeiten zu denken. An die Zeit zu der er noch Weib und Kind hatte...

Zornig legten sich seine Ohren in den Nacken und er biss sich blindlings in die Brust. Spürte den Schmerz, schmeckte den metallischen Beiklang des Blutes. Verdammt seien sie. Verdammt seien sie alle. 


23.03.2016, 16:55
» Amara
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Nadiel


Freihet... endlich war die schöne Stute frei. So viele jahre musste sie in diesem Restaurant leben. Ohne das jemand sie gehört oder gesehen hatte. Sie hatte für ihre “Freunde“ mit Golden Freddy gekämpft. Und was hatten sie getan, als Amara am Boden gelegen hatte? Nichts. Sie hatten sie einfach sterben lassen. 

​Sie folgte einem Bach, bis sie eine Quelle erreichte. Sie sah ein anderes Pferd. Hallo. murmelte sie beim vorbeigehen. Vorsichtig hielt sie eine Huf in das Wasser. Es konnte Gefährlich für einen Roboter sein, aber nichts passierte. Das Wasser war warm. Gut. Das würde sie aufwärmen. Ihr war kalt. Sie ging weiter in das Wasser. Sie senkte den Kopf und trank ein paar schlücke. Sie spürte zwar nie Hunger oder Durst, aber schaden würde es auch nicht. Sie schaute wieder zu dem Pferd. Es... biss sich? Warum verletzte es sich selber? Es sollte froh sein dass es lebte! Warum zur Hölle verletzt du dich selber? fragte sie und ging näher zu dem Fremden Pferd. Hatte es vielleicht auch alles verloren? Wurde es auch von seinem Freunden oder seiner Familie verraten?


25.03.2016, 12:02
» Nadiel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Amara



Sein Atem stockte, hielt gänzlich inne. Nervös zuckten seine Ohren im Nacken, während seine Augen schwarz wie die Nacht und kalt ins Leere starrten. Der metallene Geschmack seines eigenen Blutes erdete ihn und der Schmerz riss ihn ins Hier und Jetzt zurück. 

"Warum zur Hölle verletzt du dich selbst?"

Nadiel hob den Blick. Verstört.
Seine Nüstern blähten sich, als er nach der Quelle der Worte suchte, die nicht die seinen waren. Wer wagte es ihn so unvermittelt anzusprechen, überhaupt so dreist und unverschämt ihm eine Frage zu stellen? Rage brodelte in dem großrahmigen Hengst auf und schließlich fiel sein Blick auf eine weiße, schlanke Gestalt. 
Blitzschnell zuckten Empfindungen über die scharf geschnittenen Züge seines Gesichts. Ein Gesicht, das trotz all des Zorns und der Grausamkeit, eine verführerische Männlichkeit barg. Doch nun flammte Hohn kurzerhand neben Entsetzen in diesem unbeschreiblichen Gesicht auf und es dauerte einen Moment bis der Hengst eine Antwort fand. "Wer will das wissen?", drang es kalt über seine Lippen, fast gehässig in seiner Abfälligkeit.

Diese klapprige Mähre erwartete doch nicht wirklich eine Antwort von ihm, Nadiel? Er, der er ihr weit überlegen war? Doch nein.. Diese Tatsache gehörte der bitteren Vergangenheit an.

Er war ein Nichts. Er besaß keinerlei Fähigkeit, die ihn von einem normalsterblichen Klepper unterscheiden würde. Seine Hufe mochten einer Ameise vielleicht den Garaus machen, doch seine Flamme war verloschen. Gefallen war er - und es war ein Wunder, dass er überhaupt noch (oder wieder?) auf dieser Erde weilte. 

Nadiel kniff seine dunklen Augen zusammen, stierte das bleiche Pferd durch halb geschlossene Lider an. "Hast du keinem anderen, dem du auf den Geist gehen kannst?" Ein jähes, gering schätzendes Lächeln, das seine schmalen Lippen umspielte, doch er wartete erst gar keine Antwort ab: "Wobei... Wenn ich dich so betrachte, wundert mich Nichts." Der Hengst schnaubte und wollte sich zum Gehen wenden.


26.03.2016, 21:31
» Amara
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Nadiel


Amara war verärgert. Dieser Hengst wagte es so mit ihr zu sprechen? Also eigentlich, habe ich dir nichts getan, also brauchst du gar nicht erst so unfreundlich werden. Ich bin Amara the Cat... antwortete die kleine Stute. Als der Hengst sich zum gehen wendete schnaubte sie wütend. Was ist mit dir passiert, dass du so bist? Du bist nicht der einzige hier, der wahrscheinlich etwas schlimmes durchmachen musste! Der Hengst war bestimmt nicht so verraten worden, oder? Oder wurdest du auch von all deinen Freunden verraten? Und wurdest vergessen, als hätte es dich nie gegeben? flüsterte die Schimmelstute. Wahrscheinlich würde er ihre Fragen nicht beantworten und feige wegrennen. So wie ihre Freunde damals zu feige waren um ihr zu helfen.


29.03.2016, 13:05
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Stillreich » Das Tal » Die verwunschene Quelle #2
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