» Elanor
Is it possible for home to be a person and not a place?

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Azrael



Verängstigt und gleichermaßen verwirrt sah sich Elanor um. Erneut war sie an einem Ort angelangt, den sie nicht kannte. Gedankenverloren hatten ihre Schritte sie hierher geführt. Fremde Gestalten, fremde Umgebung. Die helle Stute wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt, doch aus irgendeinem Grund schienen sich ihre Hufe nicht von dem verschneiten Boden lösen zu wollen. Waren ihre Gliedmaßen aufgrund der Kälte bereits eingefroren? Zitternd legte Elanor eines ihrer Ohren in den Nacken, betrachtete die Umgebung weiterhin unsicher. Nebel verdeckte ihr die Sicht und die Palominostute war sich mehr als sicher, dass sie an einem der Plätze angelangt war, wo man lieber Gesellschaft hatte. Räuspernd sammelte sie sich und stellte sich gerade hin. Wer immer sie auch sehen würde, dieser Jemand sollte nicht denken, dass sie schwach war. Zu Beginn war sie hilflos durch das Tal getaumelt und Niemand hatte sich nur für einen kurzen Augenblick für sie interessiert. Außer, wenn man seine Späßchen mit ihr treiben wollte. Elanor hatte glücklicherweise Niemandem ihr Vertrauen geschenkt, aber sie war dennoch verletzt. Sie wusste nicht einmal weshalb. Hengste, die sie spaßend umkreisten um ihr Angst zu machen, Elanor erschien es fast schon, als sei das hier etwas normales. Aber egal, wie sehr sie darüber nachdachte, sie konnte sich nicht erinnern, je etwas so abstraktes gehört zu haben. Sie mochte ihre Erinnerungen verloren haben, aber sie wusste dennoch, dass das Wesen der Pferde Güte und Liebe aufzuweisen hatte, aber nicht… Soetwas.

Elanor spürte das seltsame Gefühl der Rachsucht in sich aufsteigen und wieder einmal bemerkte sie, wie sie sich immer mehr verschloss. Sie hatte noch Niemanden getroffen, der ihr hätte helfen können, oder der ihr wenigstens ein Lächeln schenkte. Das einzige, was ihr bekannt vorkam, war das reine weiß um sie herum, doch es war doch nicht das nach dem sie suchte.
Zuhause. Ja, genau. Das war es was die hübsche Stute wollte. Ein Heim, eine Gemeinschaft, ein Ort wo sie sich wohl fühlen konnte. Ein Ort, der dieser Kälte und Einsamkeit in keinem Fall glich. Unsicher schritt Elanor los, beobachtete dabei, wie sie mit jedem Schritt tiefer in den pulverigen Schnee einsackte. Der Winter hatte gerade erst begonnen, doch es war bereits eiskalt und die Schneeflocken behinderten ihre Sicht ebenso, wie es der Nebel tat, der schwer über der Ebene hing. Einige blieben in ihren langen Wimpern hängen, schmückten bald auch ihr seidiges Langhaar, sowie ihr helles Fellkleid. Schnaubend schüttelte sie die weiße Schicht ab. Als Schimmel herum laufen, wollte sie dann doch nicht. Die Kälte zog sich an ihren Beinen hinauf, bis hin zu ihren Ohren und die Palominostute wünschte sich nichts sehnlicher als ein wenig Wärme. Oder vielleicht sogar einen Artgenossen, von welchem diese Wärme ausging? Elanor schüttelte den Kopf. Diese Welt in der sie zu leben schien war wie ein Alptraum. Niemand der ihr hier begegnen würde, würde ihr zur Seite stehen, solche Hoffnungen hatte sie bereits nicht mehr. Mit Grauen erinnerte sie sich an die erste Begegnung, die sie mit einem Pferd dieses Tales gemacht hatte. Ein prachtvoller Hengst, gewiss, aber zu diesem Zeitpunkt war Elanor noch viel zu verwirrt gewesen, um das wirklich mitzubekommen. Das selbe galt für sein boshaftes Grinsen. Er war ein Schauspieler gewesen, Jemand der mit List immer zu seinem Ziel kam. Elanor hatte ihn um Hilfe gebeten, nach dem Weg gefragt und sobald sie sich an ihn gewandt hatte, war das Grinsen verschwunden, anstelle dessen war ein freundliches Lächeln getreten. Elanor hatte sich eine kurze Weile mit ihm unterhalten. Eine kurze Weile, die im Endeffekt doch zu lang gewesen war. Erst als der Hengst von ihr Besitz ergriffen hatte, war der Stute aufgefallen wie dumm und töricht sie sich verhalten hatte. Aus dem Klammergriff des Riesen hatte sie sich natürlich nicht befreien können und so wartete sie einfach nur ab. Wartete darauf, dass es entweder vorbei war, oder sie vor Schmerzen zusammenbrach. Danach hatte Elanor sich lange an einem Fluss befunden, hatte sich nicht einen Schritt fortbewegt, bis eine Stute sie in ihrem jämmerlichen Zustand gefunden hatte. Lange Zeit hatten sie sich unterhalten, vielleicht sogar angefreundet, bis die gescheckte Stute versicherte, dass sie eine Heilerin sei und sie eventuell untersuchen könnte. Die Palominostute erinnerte sich noch genau an den traurigen Blick der Fremden, als sie ihr mitteilte, dass sie so gesehen keine Stute war. Sie war unfruchtbar, nicht dazu fähig, dass zu tun, was ihnen als das weibliche Geschlecht auferlegt war. Elanor war geschockt von ihren Worten, nicht nur, weil sie tatsächlich 'sonderbar' war, sondern weil die Stute sie kurz danach verließ mit den Worten, dass sie sich nicht mit Jemandem wie ihr abgeben wollte. Danach hatte sie noch viele andere Pferde getroffen, doch sie hatte bereits in ihren Gesichtern erkannt, dass sie nicht besser waren als all die anderen. Hasserfüllt war sie jedes Mal so schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Diese Welt war grausam und Elanor wusste nicht, ob sie das hier noch lange durchhielt.

Mit einem lauten Schnauben blieb sie stehen. Sie war immer noch allein und die Kälte kroch ihr langsam bis in die Knochen. Wie lange würde sie das hier noch aushalten? Allein und ohne Schutz? Aber wenn sie sich zurückerinnerte, so war das hier so oder so ein sehr gefährlicher Ort. Niemand schien auch nur einen Funken Gutes in seinem Herzen sitzen zu haben und Worte waren getränkt mit Lügen und Heuchelei.
Elanor hätte fast ihre Beine einknicken lassen, um sich in den Schnee zu legen und auf ihren baldigen Tod zu warten. Doch sie riss sich zusammen, sah mit eiserner Miene nach vorne. So tief war sie noch nicht gesunken. Sie würde weiter kämpfen, zumindest für diesen Augenblick. Ein Knirschen erweckte Elanors Aufmerksamkeit und sofort zuckte ihr Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Es war nach wie vor nebelig und der Schnee bildete nicht nur auf dem Boden eine undurchdringbare Schicht. Auch in der Luft konnte Elanor kaum hindurchsehen. Die Palominostute spitzte angestrengt die Ohren und kniff die Augen zusammen. Wer ist da? fragte sie schließlich mit fester Stimme, bereit jeden Augenblick zu flüchten. Sie war sich unsicher, ob sie dem Grauen der Welt erneut den Rücken zukehren sollte, oder vielleicht einfach ein Teil dessen werden sollte.


Wörter: 1087

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05.12.2014, 06:30
» Azrael


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Elanor



Schwarzer Engel, lass mich fliegen wie noch nie.

Sein Körper stand auf dem Feld, umgeben von Nebel. Sein Körper versank in diesem, so das er nur schwer zu erkennen war. Er hasste es hier zu sein... doch er war selber Schuld. Er hatte geliebt, und nicht nur den Herrn.. sonder eine Stute. Eine reinweiße Stute... doch mit ihr hatte er auch nach Jahren den Schmerz erlebt.. denn sie starb. Doch er hätte sich darauf einstellen sollen... sie war kein Engel.. dementsprechend auch nicht Unsterblich. Jahrelang hatte er versucht zurück in den Himmel zu kommen, doch er war gescheitert. Wenn man ihn begegnete, sah man ihn nur als normales Pferd an, dass er aber früher über Leben und tot gerichtet hatte waren ihn egal. Wobei sie seinen Namen kennen mussten, oder sie fürchteten sich einfach zu sehr und wollten es nicht wahrhaben. Sein Kopf wiegte sich langsam hin und her. Er hatte Aufgegeben, würde eh nie wieder in den Himmel kommen, hatte es einfach vergeigt. Wegen so einer Kleinigkeit. Verachtend schnaubte er. Ihm wurde verziehen, aber was soll´s. Trotzdem musste er weiterhin auf dieser Erde verweilen. In dieser Dreckswelt. Von Hass geprägt. Und doch konnte, oder auch wollte er daran nichts ändern. Für Geschöpfe, die nach dem tot seiner liebsten ihm egal geworden waren. Und da kam wieder dieser schmerz in seinem Brustbereich auf. Er musste darüber hinwegkommen, schließlich war es nun schon länger her. Auch wenn es ihm immer so vorkam als wäre es gestern gewesen. Sein Haupt wiegte sich mal wieder hin und her. Er wollte es in diesem Moment einfach vergessen und unbeschwert dastehen und nachdenken. Auch wenn er das eigentlich immer tat. Was sollte man auch machen so ganz alleine. Azrael war schon viel herumgekommen, hatte Geschichten von den Tal Dunkelzeit gehört, und allein der Name ließ ihn herkommen. Doch wer wusste schon wie lange er hier verweilen würde. In den anderen Tälern hatte er es nie lange ausgehalten, wenn es hochkam ein Monat.
Schneeflocken rieselten langsam vom Himmel, bedeckten die Ebene mit weißen, pulvrigen Zeug. Einige Flocken verfingen sich in seinem Fell und Mähne. Seufzend hob er seinen Kopf, doch als er eine Flocke ins Auge bekam, senkte er diesen wieder. Was wäre eigentlich wenn er sich irgendwie umbrachte, würde er dann wieder in den Himmel kommen? Hey, eigentlich war dies gar kein schlechter Gedankengang, doch selbst dann würde ihn der Zutritt verwährt werden, da war er sich ziemlich sicher.
Die Erinnerung an dich bleibt, FÜR IMMER. Schon wieder waren seine Gedanken bei seinem Mädchen, was nun irgendwo verweilte... ohne ihn. Er stand immer noch im Zwiespalt, ob es nicht doch ein Fehler war sich zu verlieben, andererseits war es eine schöne aber auch gleichzeitig schmerzhafte Erfahrung gewesen. Besonders wenn einer der beiden im Prinzip unsterblich war. Wer weiß, wie sonst sein Leben verlaufen würde... wenn er weiter im Himmel verweilt hätte. Er würde oben rumhängen mit seinen Buch und Namen aus diesem Buch streichen und gleichzeitig andere wieder reinschreiben. Doch er fragte sich immer noch, ob er sauer sein sollte. Wobei er immer auf der Seite des Herrn stand. Hatte Dämonen das Leben ausgelöscht. Doch ob er es weiterhin machen wollte? Am liebsten wäre er komplett unabhängig. Aber das würde er niemals sein, er war immer an irgendwem gebunden.
Seine Ohren vernahmen Geräusche. Sein Haupt hob sich wieder, versuchte jemanden ausfindig zu machen. Konnte durch den dichten Nebel nichts sehen. Also musste er seinen ausgeprägten Gehörsinn folgen. Langsam setzte er sich in Bewegung. Stampfte durch den Schnee. Er roch etwas, und war sich dabei ziemlich sicher dass es sich um ein anderes Pferd handelte. Doch ob dieses normal war oder nicht konnte er so noch nicht herausfinden. Seine Schritte wurden immer schneller, und schon bald stand eine kleinere Palominostute vor ihm. Doch was sie war, konnte er immer noch nicht wissen.. komisch. Seine Flügel waren nur für andere, übernatürliche Wesen sichtbar, also würde es sich sicher bald zeigen ob es sich um ein normales Wesen handelte. "Azrael ist da.", hauchte er ihr ins Ohr als er sie umrundete. Schickes kleines Ding. Doch er hatte sich geschworen, nie wieder etwas mit einem Mädchen anzufangen, denn der Schmerz würde immer und immer wieder kommen. Denn irgendwann würde die Zeit und der tot die beiden trennen, und dieses schmerz wollte er nie wieder erleben...

sry x:


Wörter: 766

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05.12.2014, 23:18
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Am liebsten hätte er seinen Kopf gegen die Felswand des Gebirges gerammt, nur um sich selbst zu bestrafen und endlich diese elende Stimme aus seinem Kopf vertreiben zu können. Faithless liebte nicht. Faihtless mochte nicht. Faithless litt nicht. Aber bei dieser Stute war er nicht Faithless. Er war jemand anderes, jemand besseres. Und dieses Ding in seinem Kopf beherrschte ihn so, dass er dieser Stute tatsächlich Schmerzen zugefügt hatte. Er sah in ihre vor Schreck geweiteten Augen und konnte die Tränen sehen. Einen schrecklicheren Schmerz als in diesem Moment hatte er in all den Jahrtausenden nicht gespürt. Ein erschrockenes Seufzen kullerte aus seinem Rachen, ehe er überhaupt verstand, dass sein klopfendes Herz aussetzte, nur um dann schneller und immer schneller zu rasen und ihm Schmerzen zu bereiten. Kummer. Das musste es sein, was er empfand. Doch er kannte das Gefühl nicht, konnte es gar nicht einordnen. "Englyn, bitte.." murmelte er leise und wagte es, einen Schritt auf sie zu zugehen. Doch es war zu spät. Sie schüttelte bereits den Kopf und wandte sich zum Gehen. Und er ließ sie gewähren, denn er wusste: er war gefährlich für sie. Und er konnte nur bei ihr bleiben wenn er selbst zu egoistisch war. Konnte er egoistisch sein wenn es um ihr Wohl ging? Konnte er sie denn überhaupt gehen lassen? Ihre Wunde war von einem Geist - dem Geist - gebissen. Er wusste nicht, ob das irgendwelche Folgen für sie haben würde. Normalerweise überlebte niemand, wenn Faithless angriff. Und mit eben jenem Biss war es Faithless vergönnt, Geister zu verwandeln. Doch unter diesen Umständen ... er wusste doch nicht...

Er zögerte. Wahrscheinlich länger, als er sich selbst zugestand. Sein Oberstübchen lachte hämisch. 'Mal schauen was aus der wird?! Vielleicht ein Mischwesen, etwas ganz Neues? Vielleicht verreckt sie auch nur dran?' "Ihr wird nichts geschehen! Es ist eine normale Fleischwunde.!" murmelte er, ohne sich recht sicher zu sein. Englyn, bitte warte..." Er galoppierte aus dem Stand an und hechtete der Stute nach, die er soeben so abgrundtief verletzt hatte, wahrscheinlich seelisch schlimmer denn physisch. Er hatte sie rasch eingeholt, Faithless drahtiger Körper war auf schnelle Strecken trainiert. Er versperrte ihr den Weg und sah ihr tief in die verweinten Augen. "Ich weiß, ich sollte nicht.. Ich sollte dich... gehen lassen. Aber ich kann nicht." murmelte er zwischen zusammengekniffenen Augen. "Ich... es tut mir so leid. Ich habe dir gesagt, ich kann für nichts garantieren. Diese Stimme in mir. Das andere ich. Ich. Ich.... Ich wusste doch nicht, dass er die Macht über mich hat. Dass er SO eine Macht über mich hat. Ich dachte ich kann... kann dem etwas entgegen setzen. Aber meine Gefühle waren wohl zu stark... Ich..." Er spürte, wie seine ohnehin heißere Stimme immer mehr erstickte, als er gegen den Kloß in seinem Hals kämpfte. "Es tut mir leid." murmelte er leblos und leer, während sein Oberstübchen kicherte und sich köstlich amüsierte.


09.12.2014, 09:13
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Während sie bereits auf dem Weg davon war, kniff sie immer mal wieder die Augen. Ein energisches Pochen ging von der Wunde aus, aber den Schmerz konnte sie nicht mehr spüren. Viel zu sehr überschlugen sich ihre Gedanken, gepaart mit der Enttäuschung und der Erkenntnis, dass es schwachsinnig gewesen war von ihren geregelten Wegen abzugehen. Zur Winterkälte gesellte sich recht rasch eine innere Kälte, Resignation. Die kleine Schwarze begann unter dem Gehen her zu zittern und schluchzte letztendlich auch hin und wieder.
Sein Rufen vernahm sie nicht, auch nicht, dass er ihr hinterher galoppiert war. Erst als er ihr den Weg versperrte hielt sie mehr oder weniger überrascht und genötigt inne. Im selben Moment klappten ihre Ohren wieder dicht an ihren Hinterkopf. Bedächtig wich sie ein paar Schritte zurück, die glasigen und gleichsam von Zorn erfüllten Augen fixierten den Fahlen durchdringend. “Du kannst nicht? Du kannst mich nicht gehen lassen? Aber du kannst mich verletzen! DAS kannst du. Du kannst dich selbst nicht einschätzen. Dich nicht selbst beherrschen!“, knurrte die Kleine mit energischer Stimme, vermied es aber laut zu werden. Wieder kniff sie kurz die Augen zusammen und hielt sie geschlossen als direkt sein Es tut mir leid folgte. Sie atmete hörbar laut und tief ein. Diese Worte schmerzten beinah mehr als die Wunde. Mit jedem Wort, mit jedem Gedanken und mit jedem Atemzug glaubte sie, pochte die Wunde noch mehr als zu vor. Selbstverständlich gab es dafür eine logische Erklärung. Ihr Herz rannte und somit war auch das Pochen der Wunde enorm. Ob sie noch blutete oder wie tief sie war, konnte Englyn weder direkt sehen, noch interessierte es sie. Es war lediglich Beweis genug, dass sie hätte nicht von ihrem verdammten Weg abweichen sollen.
Die Augen wieder aufgeschlagen, war das zornige Funkeln etwas abgeebbt. “Ich hätte meinem Weg treu bleiben sollen und deiner Warnung Gehör schenken! Und deshalb wirst du mich gehen lassen!“ Englyn schluckte. Aber der Kloß ließ sich dadurch nicht in die Irre führen. Er war nicht einfach wegzuschlucken. Dafür hatte sie den Fahlen in der kurzen Zeit zu dicht an sich heran gelassen. Und egal wie energisch sie sich zu sagen versuchte, dass er gefährlich war… Wollte sie doch nicht gehen… nicht gehen gelassen werden. Wieder einmal schüttelte sie den Kopf. Hielt aber sofort zischend inne, die Ohren wieder fest an den Hinterkopf geklappt. Jetzt hatte sie den Schmerz gespürt, der von der Wunde ausging. Und als habe die Stimme in Faith Kopf gehört, fuhr sie trotz des daraus resultierenden Schmerzes herum zu Faith Kopf. “Du wirst irgendwann nichts mehr zu lachen haben!!“, fauchte sie und wich dann selbst erschrocken zurück, das Pochen am Hals wieder verdrängt. Gemächlich schloss sie abermals die Augen und besann sich zur Ruhe.


09.12.2014, 15:27
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.



Sein Glück war es, dass er theoretisch keine Atmung nötig hatte. Denn was nicht am Leben war, musste auch nicht am Leben erhalten bleiben. Trotzdem schnappte er nach Luft, denn seine Brust schien sich zusammenziehen. Schmerzhaft. Der Geruch ihres Blutes machte es nicht besser, schürte sein schlechtes Gewissen umso mehr. Er wollte, dass sie verstand. Dass sie ihn verstand und die Qualen, die er in diesem Moment durchlitt. Doch wie sollte er dieser Stute begreiflich machen, was er war? Wer er war? Und vor allem, was sich in seinem Kopf abspielte? "Englyn, ich bin nich alleine. Da ist jemand bei mir drin, oben. Ein... ein zweites... ein zweiter Verstand. Ich kanns nich beschreiben, Gott...." "Ich bin nicht allein." versuchte er es noch einmal, ehe er abrupt und erschrocken innehielt. Selbst das Kichern in seinem Kopf verstummte.

"Hast du das etwa gehört? Das Lachen, das mein ich.... Sag mir, hast du das gehört? Oder hast du das geraten?" wieder trat er näher an sie heran, diesmal jedoch von einer Neugierde getrieben, die sich kaum in Grenzen halten ließ. Natürlich konnte niemand seine Stimme im Kopf hören. Natürlich nicht. Aber natürlich klopfte sein Herz auch nicht. Und natürlich atmete ein Geist auch nicht. Dieser Stute war es gelungen, ihm zumindest zu einem Teil sterblich werden zu lassen. Doch was aber... Sie würde doch nicht etwa das Stimmchen in seinem Kopf hören können, oder? Nun, da er ihr nahe war, besah er sich auch die Wunde. Ein Stich in der Herzgegend erinnerte ihn daran, dass er Schuld daran trug. Am liebsten hätte er sie tröstend umhalst und ihr wie einem Füllen erklärt, dass bald alles wieder gut sein würde. Doch nichts war gut. Diese unglaublich tapfere und einzigartige Stute stand dem schlimmsten Wesen des gesamten Planeten gegenüber. Ein eigentlich gutmütiger Kerl mit dem Verstand eines Geistesgestörten, der Naivität eines verlorenen Kindes, dem Herzen eines Freundes und alles beisammen gemischt ergab eine durch und durch wunderliche Kreatur, die in jedem Moment seines Lebens herzlos oder warmherzig, liebevoll oder mörderisch sein konnte. Abwechselnd, versteht sich. Teilweise gar im selben Moment wie das ein und das andere. Niemand hatte bis jetzt überhaupt den Versuch gewagt, damit umzugehen. Und nun floh auch Englyn, zurecht. Er war eine Gefahr für sie und eigentlich war dies der Moment, wo er selbst es hätte besser wissen müssen. Wo er hätte gehen sollen. Doch das Ding in seiner Brust, das so heftig schlug, sehnte sich nach ihr wie ein Magnet. Er war zu lasterhaft, als dass er dieser Begierde nicht nachgeben konnte.


09.12.2014, 22:22
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless



Wer war sie schon? Eine gewöhnliche, schwarze, kleine Stute die sich offensichtlich eingebildet hatte, sie könne etwas in Faith wirken. Etwas ändern… etwas bewegen. Zurecht hatte sie nun erfahren müssen, dass dem nicht so ist. Sie schnaubte abfällig. ”FAITH, ich weiß doch… ich habe dir von Anfang an geglaubt. Du musst mir nichts beweisen, nichts beschreiben. Und ich würde gern sagen, dass ICH dich auch nicht allein lasse. Aber mir scheint, als wäre das alles andere als gut. Gefährlich...und ich hätte einfach weiter machen sollen, wie ich das sonst getan habe.” Und dich nicht an mein Herz klopfen lassen…

Englyn erschrak selbst nochmals als Faithless inne hielt und an sie heran trat. Aber sie war doch selbst erschrocken. hatte sie tatschlich etwas gehört? Oder war das nur Einbildung gewesen? Völlig irritiert wich sie wieder zurück. ”Ich habe nichts geraten…”, murmelte sie leis, schüttelte den Kopf ungläubig und wich auch weiter zurück. ”Lass mich…”, hauchte sie, während sich wieder Tränen in ihren Augen sammelten. Aber tatsächlich, es war verstummt. Hoffentlich aus dem selben Grund wie Englyn zurück wich und noch immer wieder und wieder den Kopf schüttelte, schnaubte und die Tränen ihr übers Fell hinab kullerten.
Dann machte sie auf der Hinterhand kehrt, stieß sich energisch aus der Hinterhand in den Galopp und jagte fort. Fort von Faith, von dieser Stimme die sie glaubte lachen gehört zu haben. Sie hatte nicht nur das Gefühl innerlich zu zerbersten, auch die Wunde konnte sie nun deutlich spüren. Sie pochte nicht nur… Die kleine Schwarze stieß nun abrupt die Hinterhand in den Boden und kam wieder zum Stehn. ”Kann nicht sein… Du irrst dich… Du wirst verrückt!... nein er macht dich verrückt!...”, dann nur noch ein wispern. ”Wieso?... Hier.. Jetzt.. Er?” Vorsichtig wandte sie sich wieder in die Richtung des Fahlen, hoffte darauf, dass er ihr abermals gefolgt war oder sie wenigstens nicht all zu weit gekommen war. Hol mich! Lass mich nicht gehn!, schoss jener Gedanke in ihren Kopf, geleitet von dem selben Gefühl welches sie für verrückt erklären mochte. Dieses warme Gefühl, dass Sehnsucht, Wärme und ein krässlicher Schmerz zugleich sein mochte. Wieder einmal versuchte sie sich etwas zu sammeln, den Atem zu beruhigen und somit auch ihren Herzschlag um das Pulsieren der Wunde zu verringern. Sehnsüchtig blickten ihre dunklen, glasigen Seelenspiegel gen Faith. "Was hast du mit mir gemacht?" Diese Frage schien tatsächlich auf zweierlei Wegen zu beantworten möglich. Selbstverständlich fragte sie sich, was Faith mit ihrer Gefühlswelt angestellt hatte. wie es ihm möglich war ihr so nahe zu kommen. Und gleichzeitig quälte sie nun die Frage was er ihr da angetan hatte und ob sie tatsächlich dieses Lachen vernommen hatte.


09.12.2014, 22:57
» Elanor
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Azrael



Je tiefer die helle Stute die Luft einatmete, um eventuell fremde Gerüche zu erkennen, desto kälter wurde ihr Körper. Elanor hatte sowieso nicht damit gerechnet, dass irgendwer auf ihren Ruf hören würde, aber die eisige Stille die ihre Ohren nach ihren fragenden Worten erreichte, enttäuschte sie dennoch zu einem gewissen Grad. Seufzend schüttelte sie den Kopf, ließ ihre Mähne dabei von einer auf die andere Seite fallen. Je länger sie über die Situation in welcher sie sich befand nachdachte, desto lächerlicher erschien sie ihr. Sie machte sich zum Narren, so wie sie hier herum lief, wie ein kleines, naives Püppchen, welches gerade ihre Eltern verloren hatte. Gerade wollte sie sich zielstrebig weiter durch den Schnee kämpfen, da durchzuckte ihren Kopf ein grauenhafter Schmerz. Geschockt blieb sie stehen, blinzelte, als sie bemerkte wie schwarze Punkte vor ihrem inneren Auge aufflackerten und sie daran hinderten, die Umgebung perfekt wahrzunehmen. Sie wusste nicht was auf einmal vor sich ging, aber ein gutes Omen war es ganz gewiss nicht.

Das Knirschen des Schnees und das leise Ein- und Ausatmen eines anderen Pferdes, ließen Elanor in blanker Panik herum fahren. Aber sehen tat sie nichts. Ein unangenehm hohes Piepen mischte sich zu den grausamen Schmerzen in ihrem Kopf und am liebsten hätte sie dem Bedürfnis, die Beine einknicken zu lassen einfach nachgegeben. Aber jeder wusste, wie gefährlich es wirklich war, sich im Winter zu Boden gleiten zu lassen. Vor allem mit dem fremden Tier, welches sich langsam seinen Weg in ihre Richtung bahnte. Wer wusste schon, was für ein Wesen sich dort vor ihr befand? Vielleicht wollte es ihr nichts gutes? Doch die kleine Palominostute war so oder so nicht dazu fähig, zu fliehen. Ihre Beine standen so fest im Schnee, wie die Wurzeln eines gewaltigen Baumes im Boden verankert waren. Schluckend versuchte sie einen Schritt zurück zu treten, aber es wollte ihr nicht gelingen. Tatsächlich fühlte es sich an, als würden ihre Hufe am Boden festkleben, der einzige Weg der ihr blieb, war sich nach unten gleiten zu lassen. Doch Elanor kämpfte mit all ihren Kräften, gegen diesen Instinkt.
Langsam versuchte Elanor wieder tief ein- und auszuatmen, die Kälte für einen Augenblick in ihrem Körper zu behalten, um sich zu beruhigen. Gequält schloss sie die Augen, spürte wie das Pferd, denn ja, es war eindeutig ein Pferd, sich nun direkt neben ihr befand. Die Wärme des Tieres kam immer näher, bis diese sie schließlich komplett ummantelte, ebenso wie der ihr merkwürdig vertraute Geruch dieses Pferdes. Dieses Wesen roch nach einer Vergangenheit, die sie nie gehabt hatte und Heimat. Elanor war kurz davor sich wohl zu fühlen, bis sie den Atem des fremden Tieres an ihrem Ohr spürte, eine tiefe, samtige Stimme ihr einen Namen ins Ohr hauchte, der eine neue Welle des Schmerzes freisetzte. Fast schon winselte sie, als dieses Mal ihre Vorderbeine einknickten und sie zu Boden rissen. Schwer atmend ließ sie ihre Augen zusammengekniffen, weigerte sich, nach oben zu dem Tier zu sehen, was ihr allem Anschein nach diese grausamen Schmerzen eingebrockt hatte.

Azrael? Azrael!?
Dieser Name sagte ihr so viel und doch absolut, rein gar nichts. Es war, als müsste sie sich dringend an dieses Pferd erinnern, an diesen Namen und an den Hintergrund, den der Fremde besaß, aber Elanor erinnerte sich nicht. An keinen einzigen Augenblick.
Wütend stemmte sie ihre Vorderbeide wieder in den Boden, sprang auf und drehte sich ruckartig um, um dem Fremden nicht ihre Rückhand zu präsentieren. Sie war misstrauisch, sobald es darum ging, anderen nicht ins Gesicht blicken zu können. Sie war schon immer so gewesen und aus irgendeinem Grund glaubte Elanor auch, dass sie es auch vor der Amnesie, die sie so kaltherzig heimgesucht hatte, so mit ihren Gegnern gehandhabt hatte. Für einen kurzen Augenblick schmerzten ihre Schulterblätter, als wäre dort etwas, was sie all die Zeit nicht bemerkt hatte und für den Bruchteil einer Sekunde hörte sie, wie ihr Jemand einen Namen zuschrie. Ariel.
Elanor glaubte kurz an eine Erinnerung, einen Anhaltspunkt ihrer Vergangenheit, aber so schnell, wie diese biltzhaften Bilder in ihrem Kopf aufgetaucht waren, so schnell verschwanden sie auch. Schwer atmend und mit zusammengekniffenen Augen, drehte Elanor sich um, betrachtete das Pferd vor sich.

Ein Hengst, durchaus hübsch und schön gebaut, aber das Funkeln in seinen Augen, war der Palominostute nicht geheuer. Trotz allem blieb sie trotzig stehen, verbat es sich selbst auch nur einen Schritt zurück zu weichen. Je länger sie den Fremden anschaute, desto mehr gerieten die pochenden Schmerzen in ihrem Kopf in den Hintergrund. Langsam klärte sich auch ihre Sicht wieder und das unangenehme, schrille Geräusch, welches sie all die Zeit über gehört hatte, verschwand. Langsam entspannte Elanor ihre verkrampften Muskeln und seufzte erleichtert.
Azrael also. Um den Fremden herum waberte so etwas wie ein Schatten. Die helle Stute konnte nicht genau definieren, was es war, aber es irritierte zu sehr darüber nachzudenken. Viel mehr interessierte sie die Tatsache, dass sie den Fremden zu kennen schien. Ihr Körper hatte mehr als merkwürdig auf ihn reagiert und seine gesamte Erscheinung, sein Geruch, seine Stimme, wirkten so vertraut. Ob sie mit ihm gute, oder aber schlechte Erinnerungen verband wusste sie jedoch nicht. Im Endeffekt wusste sie gar nichts, aber vielleicht kannte der Fremde sie.

Azrael? murmelte sie, spürte auch dieses Mal wieder, wie vertraut es ihr schien, diesen Namen in den Mund zu nehmen. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Vermutlich war das alles ein Irrtum. Der Hengst hätte sie längst darauf aufmerksam gemacht, wenn sie sich kennen würden, oder nicht?
Du kommst mir bekannt vor. verlangte sie trotz allem, stellte eine indirekte Frage, auf welche sie sich eine Antwort erhoffte. Elanor war pragmatisch veranlagt, aber sie war sich trotz allem unsicher, ob sie all die Fragen stellen sollte, die ihr durch den Kopf schwirrten. Und dein Rücken irritiert mich. Du bist nicht sterblich, nicht wahr?
Eine neue Frage, auf welche sie ebenfalls eine Antwort erwartete. Sie hatte viel von diesem Tal und seinen Bewohnern gehört, ebenso viel von den unheimlichen Gestalten, die hier herumirrten. Azrael wirkte nicht direkt unheimlich, aber auch nicht, wie ein allzu freundlicher Zeitgenosse. Und die dunklen Schatten, die irgendetwas vor Elanor zu verdeckten, machten die Palominostute nahezu wahnsinnig.


Wörter: 1084

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13.12.2014, 15:28
» Lune d'Argent
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Rehvenge



Die Welt war bedeckt von einer funkelnden, dichten Decke aus tausend Schneekristallen. Die schlanke Gestalt Lune d'Argents fügte sich perfekt in deren Mitte ein, die Stute verschmolz beinahe mit ihrer Umgebung. In ihren schwarzen Augen spiegelte sich die dichte Nebelwand vor ihr, so dass es aussah, als wären sie verschleiert. Als Lune an diesen Ort gelangt war – dem Stillreich, so hatte man ihr gesagt – war eine trügerische Hoffnung in ihrem Herzen entflammt worden. Die Aussicht auf einen Neuanfang, auf ein besseres Leben. Doch ihre momentanen Situation dämmte das Feuer in ihr. Dabei spürte Lune d'Argent genau, dass es nicht mit schlechtem Wetter zusammen hing. Irgendetwas an diesem Ort berührte sie, aber keineswegs in positiver Weise. Sie konnte keine 5 Meter weit sehen, doch ihr Geruchssinn trügte sie keineswegs. Lune blieb abrupt stehen, denn in ihren Nüstern hatte sich ein fremdartiger Geruch verfangen. Ein Raubtier? Nein, das glaubte sie nicht. Dennoch spitzte sie wachsam die Ohren, setzte ihren Weg allerdings unbeirrt fort. Vor ihrem geistigen Augen erschienen Silhouetten aus dem Nebel, Gestalten aus vergangenen, schmerzlichen Jahren. Ironischerweise spürte sie gleichzeitig, wie ihre Hormone, angetrieben von ihrer Rosse, in ihrem Körper verrückt spielten. Und ja, sie verspürte Begehren – schließlich hatte auch sie gewisse Bedürfnisse, die sie unmöglich übergehen konnte, doch Lune hatte diesem besonderen Bedürfniss seit Jahren nicht mehr nachgegeben. Und sie verspürte keineswegs den Wunsch, dies zu ändern, egal, wie lautstark ihr Körper gegen ihren stummen Protest ankämpfte.

Zwangsläufig kam ihr die Erinnerung an den letzten Hengst, den sie geliebt hatte, in den Sinn. Ihr Körper war nach dieser einen Begegnung schier unersättlich geworden. Wie töricht, dachte sie leichthin. Es ist nicht gesund, sich von seinen Wünschen leiten zu lassen. Das hatte sie am eigenen Leib erfahren – und trotzdem schaffte sie es immer wieder, ihr zartes Lächeln auf ihren Zügen zu bewahren. Ihre wunde Seele fand Nacht um Nacht Linderung. Vor allem bei Vollmond konnte Lune d'Argent sich stundenlang mit dem weiten Firmanent und sich selbst beschäftigen, ohne, dass ihr langweilig wurde. Denn das überirdisch schöne, silbrige Leuchten weckte in der Schneeweißen Bilder von glücklichen Zeiten, von liebevollen Gesichtern – den Gesichtern ihrer Eltern. Ja, Lune d'Argent hätte jeden Grund gehabt, sie aufs Bitterste zu hassen – doch sie glaubte nicht, dass sie zu so einem zerstörerischen Gefühl wie Hass überhaupt fähig war. In ihrem Gesicht war jedoch eine Menge Stolz und Widerstand zu lesen, wenn man sie zu Boden richtete. Und was besonders wichtig war – sie erhob ihr Haupt ein jedes Mal von der staubigen Erde, noch gestärkter als zuvor. Diese Einstellung hatte eine Menge Tränen gekostet. Tränen, Schmerz, und Blut.

Mittlerweile hatte Lune die Idee verworfen, nach einem bestimmten Plan ihren Weg hier heraus zu suchen, sie ließ sich einfach von ihren Beinen tragen. Aus der Ferne tönten leise Waldgeräusche an ihre Ohren, die sich nach dessen Quelle in verschiedene Richtungen drehten und leicht zuckten. Weit kann es doch nicht mehr sein, oder? Lunes Beine wurden, trotz des Winterfells, allmählich recht kühl, doch sie ließ sich keinerlei Spur von Erschöpfung anmerken. Und im Gegensatz zu ihrer Zeit als Gefangene war dies hier – ihre Beine, die brennende Kehle, und die frische, freie Luft – ein lächerlich niedriger Preis, den sie nur allzu gerne zahlte. Ein Preis, mit dem sie sich Freiheit und Unabhängigkeit sicherte. Die Freiheit, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu dürfen. Die Stute atmete tief ein, und als sie den Atem wieder ausstieß, nahm er vor ihren Nüstern die Gestalt von blassen Wolken an. Doch so wohl sie sich auch fühlte, sie konnte das unbehagliche Gefühl, das sie ereilte, nicht abschütteln. Was ist es? Instinkt? Warnung?

Lune d'Argent spürte etwas. Ein leises Knirschen von Schnee, das Geräusch von Hufen und … ein Schnauben? Die helle Stute fuhr abrupt herum, wobei ihre schwarze Mähne und der lange Schweif um ihren Körper flog. Sie hätte beinahe aufgeschrien, nicht aus Furcht, sondern aus Überraschung, doch das Geräusch blieb in ihrer Kehle stecken. Aus dem Nebel trat ein Hengst hervor. Ihr aufmerksamer Blick musterte ihn, diskret und dennoch gründlich. Hochgewachsen, schlank, und dennoch trug er eine gewisse Stärke in sich. Die Schimmelstute fand, dass er eine geheimnisvolle Ausstrahlung besaß. Lune ließ ihre Augen auf den seinen ruhen, die von einem ungewöhnlich leuchtendem Blau waren. Nicht wie das Meer, dachte sie bei sich. Eher wie Eis. Sie verharrte an derselben Stelle, stumm und beobachtend, den Kopf erhoben. So unerwartet fiel also das seit Wochen erste Treffen mit einem Artgenossen aus? Lunes zeitweise schneller Puls hatte sich gelegt, und ein höfliches Lächeln war auf ihre Lippen getreten. „Ihr habt mich überrascht“, sprach sie und straffte den Rücken. „Mein Name ist Lune d'Argent“, stellte sie sich vor und neigte leicht den Kopf. Der weiche Klang ihres französischen Namens verblasste wie zuvor als leichter Schleier in der kühlen Luft. Doch das war es nicht, was sie innerlich kurz stutzen ließ – es war der Klang ihrer eigenen Stimme. „Es sind meine eigenen Worte, die meine Lippen verlassen – selbst gewählt, ob ich schweigen oder sprechen will.“ Diese Erkenntnis traf sie unerwartet hart – doch zum ersten Mal seit jeher war es eine Pein, die ein Glücksgefühl in ihr auslöste.


20.12.2014, 17:11
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Sie wich von ihm mit einer Angst in ihren wunderschönen, glasigen Augen, dass ihm schlecht bei dem Gedanken wurde, dass er es war der diese Angst verursacht hatte. Wie hatte er der Stimme in seinem Kopf nur nachgeben können? Bei all den anderen Dingen war es ihm egal, oftmals war schließlich jenes Oberstübchen es, dass die richtigen Entscheidungen traf.Weil es sein Verstand war. Sein kühler, berechnender Verstand. Aber, und das war ihm bewusst, der Verstand hatte bei Englyn nichts zu sagen. Dies war eine Herzensangelegenheit. Ein Mädchen, dass sein Herz zum schlagen brachte, hatte keine Kopfentscheidungen verdient. Es musste mit dem Herzen berührt, gesucht, geführt, geliebt werden. Als sie von ihm davon stürmte, spürte er diesen Schmerz in seiner Brust und der Atem blieb ihm fort. Ein Glück, dass er diesen notwendigerweise nicht brauchte und nur aus Solidarität stets seine Lungen mit Sauerstoff anfüllte. Sehnsüchtig blickte er ihr nach, jedoch nicht fähig ihr zu folgen. Wenn sie ihn wirklich nicht bei sich wollte, durfte er ihre Entscheidung nicht anfechten. Jemanden zu lieben bedeutete auch, ihn gehen zu lassen wenn ihm danach stand. Aber liebte er Englyn denn? Und wenn ja, auf welche Weise?

Atemlos blickte er ihr nach, bald schon konnte er sie kaum noch erkennen. Sie entfernte sich weiter, und immer weiter. Und hielt denn doch inne. Brauchte sie etwas? Hatte er sie so verletzt, dass sie zusammen zu brechen drohte? Dass der Schmerz sie übermannte? Erneut jenes Ziehen in der Brust, seine Beine setzten sich ganz automatisch in Bewegung und rasend vor Angst um sie galoppierte er ihr nach, nur um in gebührender Distanz stehen zu bleiben. Nein. Er würde nicht erneut an sie heran treten, ihren Raum betreten, ihr zu nahe kommen. Er wollte nur wissen, ob alles in Ordnung war. Ob sie Hilfe brauchte. Wahrscheinlich ahnte sie es, doch er würde sie nie wieder - auch wenn sie ihn nie wieder sehen wollte - aus den Augen lassen. Er war ein Geist, er konnte sie auch beschützen und behüten ohne auch nur einen Hauch seines Daseins zu verraten. Makaber mochte es anmuten, aber Faithless würde die Rolle eines Schutzengels einnehmen. Über sie wachen. Denn ein Wesen wie sie verdiente, glücklich zu sein. Und genau dieses Gefühl, diese Wärme und diese Zuneigung, lag in seinen blassblauen Fischaugen, so gut diese die Emotionen zu transportieren vermochten. Kein Wort sprach er, doch seine geknickte, in sich zusammen gefallene Haltung machte jedes Wort nichtig. Und sein Oberstübchen? Es lachte hämisch die beiden Narren aus, die da auf den Nebelfeldern standen.


24.12.2014, 22:19
» Azrael


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Elanor



Die dunklen Augen hatten sich immer noch nicht von der hellen Stute abgewandt. Sie war um einiges kleiner als er. Doch das war ihm egal. Mehr als ein Zeitvertreib war sie eh nicht. Eventuell konnte sie ihm ja noch mehr von diesem Tal erzählen. Er hatte gehört hier wohnen Erzengel, diese würde er ja recht gerne einen Besuch abstatten. Bleiben wollte er nicht. Aber allen Herden mal ein Besuch abzustatten könnte ja spannend werden. Auch wenn er sich ziemlich sicher war, das er weiterhin Einzelgänger bleiben wollte. Schließlich würde er nur mit ansehen müssen, wie immer wieder Herdenmitglieder starben und dazu kamen. Und er wurde weiterhin einfach immer älter. Immer und immer wieder der selbe Kreislauf. Und dieser würde sich erst mit seinem Tod beenden... zumindest für ihn. Andere teilten sicherlich sein Schicksal, doch diese musste er erst einmal finden. Doch vielleicht war er auch geradewegs auf ein außergewöhnlichen Pferd gestoßen. Diese helle Stute. Sie schien ihn seinen Augen einfach nicht sterblich, doch noch konnte er nicht wirklich sagen was sie denn jetzt wirklich war. Aber irgendwie würde er auch noch das erfahren. Ein Grund mehr, noch nicht zu gehen. Auch wenn sich die helle scheinbar nicht sehr wohl fühlte. Also trat er einen Schritt zurück, ließ sie aber immer noch nicht aus den Augen. Musste sich fast schon ein lachen verkneifen, so wie sie da stand. Aber gut. Wenigstens keine mit großer Fresse... sie hatte wenigstens Respekt und das gefiel ihm. Er strahlte die Ruhe selbst aus, vielleicht würde sich das auch auf der Fremden ausbreiten, das sie nicht so verspannt dastand. Aber gut, wer wusste schon was ihr alles widerfahren war. Oder sie wusste einfach das der Todesengel Persönlich vor ihr stand. Auch wenn er sein Werk nicht mehr nachgehen konnte. Aber damit hatte er sich einfach abgefunden. Jahre hatte er versucht es zu ändern. Langsam musste er es einfach einsehen. Vielleicht war die Gesellschaft in diesem Tal gar nicht so schlimm. Und wenn doch würde er einfach weiterziehen, schließlich hatte er immer noch nicht die ganze Welt gesehen... aber er hatte dazu auch noch genug Zeit. Erst einmal würde er alles in diesen Tal erkunden. Jeden einzelnen Fleck. Dann konnte er mit guten Gewissen weiterziehen. Denn er wollte nichts verpassen. Wer wusste denn schon ob nicht irgendwo eine Chance lauerte, doch wieder zurück zu kommen.
Die helle Stute hatte nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal das Wort erhoben. Sie murmelte seinen Namen nach. Als würde sie wissen was er war. Seine Ohren stellten sich auf und gespannt wartete er ab. Vielleicht erzählte man sich ja hier Geschichten über ihn. Doch mehr als ein das er ihr bekannt vorkam kam nicht. Langsam schüttelte er seinen Kopf. "Und woher, wenn ich fragen darf?" Er hatte keine Lust ihr direkt an den Kopf zu knallen wer er war. Also ließ er sie erst einmal im dunkeln tapsen. Doch er wurde wieder hellhöriger, als sie meinte das sein Rücken sie irritierte. Sie konnte die Schatten also sehen. Dann war sie wirklich nicht normal. Und seine Vermutung hatte sich bestätigt. "Wie wahr wie wahr. Doch scheinbar bist du es auch nicht. Sonst würdest du es nicht wissen." Er war noch nie sofort aufgefallen. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seinen spröden Lippen. Dieses Tal war jetzt schon um einiges besser als das andere. Doch so schnell konnte sich dies auch wieder ändern. Er kannte sich, doch erst einmal wollte er jetzt einfach alles auf sich zukommen lassen.


Wörter: 609

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02.01.2015, 21:33
» Rehvenge
I feel like a Monster.

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Lune d'Argent



Sein Körper hatte sich von der Stute entfernt. Er konnte ihre nähe nicht mehr ertragen. Brauchte sein Dopamin. Und diese Pflanze hatte er auch gefunden. Doch jetzt war mal wieder alles in ihm Taub. Er spürte nicht wie er lief, und knickte immer und immer wieder zusammen. Musste schon aufpassen das er nicht einfach so hinfiel. Sein ganzer Körper zitterte, als wäre er ein Alkoholiker auf Entzug. Er war einfach kaputt, doch anders konnte er sich nicht helfen. Er wäre eine Bestie ohne diese Drogen. Nach außen hin zeigte er sich immer so hart, doch eigentlich war er einfach nur ein krüppeliges Monster. Musste sich einmal im Monat vergewaltigen lassen. Fühlte sich bei diesen Gedanken schon wieder extrem dreckig. Am liebsten wollte er einfach loskotzen. Doch Pferde konnten sowas nicht. Besser so. Sonst würde er sich sicherlich jeden Tag des öfteren übergeben.
Sein Körper hatte sich in irgendeiner Höhle zur Ruhe gelegt, und jetzt fühlte er sich bereit, sich wieder auf den Weg zu machen. Schließlich war die Nacht wieder hereingebrochen. Also konnte er sich wieder frei bewegen, wenn auch nicht lange. Da jetzt aber Winter war, konnte er wenigstens einige Stunden länger den Tag auskosten. Auch wenn er dies nicht brauchte. Im Sommer kam er auch gut klar. Was er jetzt brauchte war Xhex. Sie konnte ihn wenigstens wieder auf andere Gedanken bringen. Doch wahrscheinlich erledigte sie noch ihre Aufgabe, oder irrte einfach so im Tal herum und kam erst wieder wenn er bei der Prinzessin war. Und da kam sie wieder. Diese ekelige Gänsehaut. Sein Fell stellte sich mal wieder auf. Er durfte einfach nicht daran denken. Musste es ins hinterste Eck seinen Gehirnes drängen. Irgendwie schaffte er es schon, er musste nur dran glauben.
Rhev setzte sich endlich in Bewegung. Sein Weg kam ihn ewig vor, doch er kam relativ schnell voran. Bis seine Sicht sich immer mehr verschlechterte durch aufkommenden Nebel. Und dieser wollte sich gar nicht mehr lichten. Seine Augen gewöhnten sich aber relativ schnell an diese Umstände. Jedoch musste er weiterhin aufpassen nicht auszurutschen. Da der Schnee recht hoch war, und er schnell einsickerte. Und das Gras dadrunter gefroren war. Doch auch dies meisterte er irgendwie. Trotzdem entschied er sich erst einmal stehen zu bleiben. Und ruhig zu verharren, über irgendwas nachzudenken. Man fand schon was. Jedoch riss ihn kurze Zeit später das knirschen von dem Schnee aufhorchen. Jemand befand sich in seiner Nähe und schien immer näher zu kommen. Er drehte sein Kopf herum, und entdeckte eine weiße Stute die wenige Meter von ihm entfernt war und kurz vor ihm stehen blieb. Er musterte sie kurz. Nichts besonderes. Wenn sie bleiben wollte, sollte sie bleiben. Sie würde schon schnell genug merken was er für eine Gesellschaft war. Keiner hielt es wirklich lange mit ihm aus. Mal sehen wie lange die fremde es aushielt.
"Mit anderen sollte man rechnen wenn man so durch die Gegend irrt" Seine Stimme hatte keinerlei Emotionen. Sein ganzer Körper strahlte Desinteresse aus. Aber ihm war es komplett egal was die Stute von ihm dachte. Er hoffte einfach das sie schnell wieder kehrt machte. Auch wenn ihr französischer Akzent außergewöhnlich war. Also hatte sie einen langen Weg hinter sich gehabt. Diese Lune d´Argent. "Rehvenge", sprach er kurz und knapp aus. Hielt dann auch erst einmal den Mund und wartete ab. Hoffte einfach das sie ging. Er wollte seine letzten Tage alleine genießen, bis er mal wieder die schlimmste Begegnung im Monat hatte.


Wörter: 605

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feel like a monster
It's scratching on the walls, in the closet, in the halls.
The secret side of me, I never let you see.I keep it caged.But I can't control it.I feel it deep within, It's just beneath the skin.I must confess that I Feel like a monster. I hate what I've become.The nightmare's just begun.
My secret side I keep hid under lock and key.
I keep it caged, but I can't control it.
02.01.2015, 22:48
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless


Die kleines Schwarze aber, sie brauchte die Luft zum Atmen und hatte das Gefühl jemand würde sie um diese berauben. So sehr sie sich bemühte das Pulsieren zu verringern, den Atem zu beruhigen… Die Gefühle überschlugen sich. Auch wenn es ihr nicht zu 100% gelingen wollte, so war es schmerzlindernd in vielerlei Hinsichten. Es schien unendlich lange zu dauern, bis sie sehen konnte wie Faith sich in Bewegung setzte. In ihre Augen schlich sich Erleichterung, weil sie die Situation ganz und gar nicht einschätzen oder gar zu händeln wusste. So wie Faith mit etwas zu kämpfen schien, dass er vielleicht gar nicht geglaubt hatte verspüren zu können. So war es Englyn, die sich stets von etwas derartigem fern gehalten hatte. So etwas hatte es zwischen niemandem zuvor gegeben. Nie hatte sie einen Fremden derart an sich heran gelassen, geschweige denn es derart bereuen und gleichzeitig lieben können. Der Schmerz am Hals jedenfalls rückte in den Hintergrund als Faith auf sie zu kam.
Da stand er ihr Nahe und doch weit genug entfernt ihr nicht weh zu tun. Sie erhob ihre Stimme ganz leis, gar gebrechlich. “Ich werde nicht gehen Faith… ich kann nicht gehen. Ich weiß eigentlich gar nicht wer du bist, aber du hast mein Herz berührt.“ Vorsichtig neigte sie ihr Haupt und reckte es ihm entgegen. Den Schmerz den sie dabei in der Halsgegend verursachte ignorierte sie gekonnt. In ihren dunklen Augen funkelte Sanftmut, Ruhe, Liebe. Ja sie glaubte, wenn es dieses Gefühl tatsächlich gab, dann musste es das sein. Es schien Schmerzen bereiten zu können wie die Wunde die sie von Faith am Hals trug. Und dann war da wieder ein Lachen… Englyn blickte Faith unglaubwürdig an. War sie jetzt völlig irre? Kurz nur klappte sie daraufhin die Ohren an den Hinterkopf, bevor sie das Lachen auszublenden versuchte und ihren Gedanken zu Faith wieder Platz einräumte. “… Was hast du nur mit mir gemacht? …“, hauchte sie wieder mit diesem gebrechlichen Klang in ihrer Stimme. Dabei hatten sie diese Frage bereits zu analysieren versucht. Englyn konnte noch immer nicht glauben, dass jemand ihr völlig fremdes, ihr vermeintlich nicht unbedingt gut gesinntes, so einfach nach ihrem Herz greifen konnte. Vielleicht war es gerade das? Dieses Ungewöhnliche. Nein es war gefährlich… oder doch nicht?
Vorsichtig reckte sie letztlich ihre Nüstern soweit an seine heran, dass er ihren warmen Atem spüren konnte. Dann biss sie die Zähne zusammen und zog scharf Luft. “Kannst du…. kannst du dir ansehen was du getan hast? Ob es einfach so heilen wird?“ Dann wisperte sie ganz leise. “Es schmerzt…“



14.01.2015, 07:58
» Elanor
Is it possible for home to be a person and not a place?

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Azrael



Elanor kniff die Augen zusammen, ein nichtiger Versuch ihre Unsicherheit zu überspielen. Der Hengst vor ihr kam ihr nicht vom Äußeren bekannt vor, weckte mit seiner Stimme eine tief verwurzelte Erinnerung oder ließ sie aufgrund seiner Augen erkennend erschaudern. Nein, es hatte nichts mit dem hier und jetzt zu tun, davon war die Palominostute überzeugt. Der Name der kurz in ihrem Kopf herum gehuscht war, ließ sie erneut stocken. War es möglich, dass sie sich tatsächlich kannten? Sie selbst hatte keine Erinnerungen an diese Welt. Alles war ihr fremd. Man würde meinen, sie hätte zumindest ein wenig Erfahrung, würde aus einem reinen Instinkt heraus wissen, welche Pflanzen sie fressen durfte, wie steil eine Klippe sein konnte, so dass sie diese erklimmen konnte, doch all dieses Wissen schien ihr vollkommen abhanden gekommen zu sein. Elanor wusste weder mit sich und ihrem Körper, noch mit anderen umzugehen. Es war als hätte sie die Körpersprache verlernt, ebenso wie all das wichtige und überlebenshelfende Wissen, welches man ab seiner Geburt von seiner Mutter und seinem Vater mitbekam. Hatte sie je eine Familie gehabt? Eltern? Oder war sie als ein Waise aufgewachsen, hatte sich so durch die Welt gequält, immer nur mit dem nötigen Wissen, welches sie am Existenzminimum hielt?

Elanor schnaubte, begutachtete erneut das Pferd vor sich und eine Erinnerung blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Es war wie ein Film. Sie selbst und er, der dunkle Hengst der sich bedrohlich vor ihr aufbaute, ihr aber dennoch keine Angst machen konnte, denn die plötzliche Erkenntnis, dass sie ihn kannte, beruhigte sie. Sie wusste es einfach, tief in ihrem Inneren, auch wenn es sie angesichts der Dinge, nicht beruhigen sollte.
Sie erinnerte sich an einen Verstoß, einen fast schon verzweifelten Blick, die Worte Todesengel und Exil. Und ihr mehr als tiefgehendes Mitleid, vielleicht sogar noch andere Gefühle, die sie selbst nicht einordnen konnte.Wie sollte sie das auch? Der kurze Geistesblitz hielt nur für einige Sekunden an und Elanor war sich nicht sicher, ob es überhaupt so viel wie eine Erinnerung gewesen war.
Azrael schien jedenfalls noch nicht allzu überzeugt zu sein. Aber warum sollte er auch, im Grunde wusste die Palominostute nichts. Und verstehen tat sie mit jeder vergehenden Sekunde weniger. Was hatte das alles zu bedeuten?
Du bist wahrhaftig nicht der erste, der sich das fragt… murmelte sie nachdenklich, wich keinen einzigen Schritt zurück, als sie Azrael aus der Nähe begutachtete. Er war kein Pferd, welches in Vergessenheit geriet. Er war schön und gut gebaut, vermutlich mit Charaktereigenschaften gesegnet, die ihn auf ewig in die eigenen Erinnerungen einbrannten. Vermutlich eher auf eine negative Art und Weise, aber Elanor war Niemand der sich erlauben durfte vorschnell zu urteilen. Trotz allem geschah es ihr oft. Beziehungsweise immer, denn auf so vielen Tieren war sie in der kurzen Spanne, an welche sie sich erinnerte, noch nicht begegnet.

Ich kenne dich. sagte sie schließlich, mit einem solch bestimmten und herrischen Ton in der Stimme, dass man kaum ein Argument dagegen finden konnte. Doch ich weiß nicht woher. Das Einzige was ich weiß ist, dass du mir vertraut bist. Mehr kann ich dir nicht sagen. Eine nicht unbedingt zufrieden gebende Antwort, doch was sollte sie schon tun oder sagen? Ihre Gedanken hingen immer noch an dieser einen Erinnerung fest, krallten sich an jener fest, als sei es ein Rettungsanker, welcher zu ihr - der rettungslos Ertrinkenden - in die stürmende See geworfen worden war.
Auch wenn Elanor den Fremden kannte, so blieb sie dennoch misstrauisch. Wenn Azrael tatsächlich mit dieser Erinnerung in Verbindung gebracht werden konnte, was dann? Exil? Das einzige Wort, welches nach wie vor laut und stark in ihren Ohren nachklang. Wenn es tatsächlich er war, dann waren sie keine Freunde nicht wahr? Aber allem Anschein nach, schien Azrael sich auch nicht an sie zu erinnern, wer auch immer sie war. Eine unbedeutende Stute, die das gesamte Spektakel damals beobachtet hatte? Ws würde sie jetzt darum geben sich zu erinnern. Nicht einmal die Umgebung, die anderen um sie herum wollten ihr einfallen. Geräusche, selbst Gerüche schienen vollkommen aus ihrem Geist gelöscht und je mehr sie versuchte sich zu erinnern, desto stärker wurden die pochenden Kopfschmerzen.

Ich erinnere mich nicht. sagte sie schließlich, machte der ganzen Sache ein Ende. An gar nichts. Kurz fragte sie sich, ob man ihre Erinnerungen blockiert hatte, doch sie schob den Gedanken beiseite. Wer würde davon profitieren? Vermutlich Niemand. Sie erschien eine ganz normale Stute zu sein, die sich besonders idiotisch anstelle, sobald es darum ging, richtig in das Leben einzusteigen.
Mein Name ist Elanor. Oder Ariel. Die Palominostute dachte einen Augenblick nach, legte den Kopf schief und musterte den dunklen Hengst vor sich mit ein wenig Misstrauen in den dunklen Augen. Sollte sie ihm von diesen Erinnerungen und diesem Namen erzählen? Sie entschied sich dagegen. Das Wort Exil warnte sie, auch wenn die Gefühle die sie passend zu diesem Wort empfunden hatte keineswegs etwas mit Hass, Angst oder Abneigung zutun gehabt hatten. Kannte sie denn ihre ganze Geschichte? Nein. Ein Grund mehr den Mund zu halten, die Worte die ihr auf der Zunge lagen für sich zu behalten und abzuwarten, ob sich vielleicht noch etwas ergeben würde. Die Kopfschmerzen ebbten langsam ab und Elanor schloß daraus, das sie in der nächsten Zeit keinesfalls mehr mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden würde. Hoffte sie. Denn allem Anschein nach würde sie - wenn überhaupt - ihrer Vergangenheit nur langsam und mit Schmerzen verbunden, auf die Schliche kommen. Dennoch quälte sie eine Frage, die sie dringend stellen musste.

Sagt dir der Name Ariel etwas? Sie nannte weder den Zusammenhang, noch brachte sie irgendetwas anderes nach diesen Worten zustande. Sie konnte nur hoffen, dass dieser Azrael keine gepflegte Feindschaft mit dieser Stute führte. Und was wenn es wirklich sie war? Diese Ariel? Müsste Azrael sich dann nicht an sie erinnern? Oder hatte man sie verändert? Ihr die Erinnerungen genommen, den Namen verändert, das Aussehen… In eine fremde Gegend geschickt, nur um sie von etwas fern zu halten, oder gar zu beschützen. Wobei Elanor das letzte ausschloß, denn beschützt hatte man sie keinesfalls.


Wörter: 1049

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19.01.2015, 16:51
» Azrael


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Elanor



Konnte diese Stute so wie er ein Engel sein? Vielleicht sogar ein Erzengel so wie er es was? Jedoch hatte er sie nie gesehen... oder auch einfach nicht wahrgenommen. Er hatte sich meist immer abseits aufgehalten. Schrieb Namen in Büchern, leitete die Sellen weiter und half den trauernden mit dem Schmerz klar zukommen. Jetzt wusste er selbst wie sie sich Gefühlt hatten. Damals konnte er es nie wirklich nachvollziehen, seine Familie starb nicht einfach so. Zumindest hatte er nie mitbekommen das jemand aus ihren Kreisen gestorben oder verbannt wurde. Er war der erste soweit er es wusste. Doch vermisste man ihn überhaupt? Diese Frage stellte er sich jeden Tag. Wobei... nein das würde man nicht tun. Die meisten hatten nichts mit ihm zutun gehabt. Wobei er diese Nähe in diesem Moment einfach nicht haben wollte. Mittlerweile sah er das ganze auch anders. Jetzt wäre er froh wenn er jemanden an seiner Seite hatte der oder die wie er war. Dann verstand man ihn wenigstens. Wusste wie schlimm es war die anderen sterben zu sehen und zu wissen das man so lange leben würde bis man ihn irgendwie umbrachte. Wobei das auch nicht wirklich leicht war. Doch welcher Engel sollte schon hier auf der Erde sein und aus welchen Grund? Nicht jeder hatte sich doch verliebt. Die meisten hatten einfach kein Interesse an die normalen Pferde. Außer er. Seine Stute hatte er geholfen als ihre Mutter gestorben war. Stand ihr bei und dann passierte es einfach. Sie verliebten sich beiden gegenseitig. Da dies aber schnell raus gekommen war wurde er auch schnell aus dem Himmel verbannt. Wenige Jahre hatte er mit seinem Mädchen gehabt ehe auch sie gestorben war. Hatte man ihn da oben ersetzt, oder kümmerte sich jetzt keiner mehr um die toten? Er wusste es nicht und würde es auch nie erfahren. Er wusste nur das man ihn hier auf der Erde nicht erkannte, obwohl er so vielen geholfen hatte als sie gelitten haben. Wenn er sich jetzt vorstellte, nahm man an er sei ein ganz normales Pferd. Außer die helle Stute. Sie meinte sie kannte ihn. Doch das woher hing immer noch in seinem Kopf. Er konnte sich einfach nicht zusammenreimen woher sie sich kennen sollten.
"Also magst du mir auch nicht sagen was du dann bist?" Es verwirrte ihn alles so. Wäre sie ein Engel würde er ihre Flügel sehen, da war er sich hundertprozentig sicher. Also musste sie ein anderes magisches Wesen sein. Was aber wahrscheinlich auf irgendeiner Art etwas mit Engeln zutun hatte. Doch da gab es nichts was ihm einfiel. Also musste er warten bis sie mit der Sprache rausrückte. Wenn sie dies überhaupt irgendwann tat. Er konnte sie da ja nicht wirklich einschätzen. Doch wenn sie nicht darüber reden wollte war es auch okay. Er würde sie damit nicht nerven bis sie irgendwann mit der Sprache rausrückte. Jeder sollte selbst wissen wann er reden wollte und wann nicht.
Wieder sagte sie das sie ihn kannte. Und doch konnte sie ihn immer noch nicht sagen woher, nur das er ihr vertraut vorkam. Komisch. "Bekannt kommst du mir aber nicht wirklich vor..." Es war keineswegs böse gemeint, doch konnte die helle sich ja auch irren. Doch warum sollte sie sich irren? Es gab ja sicherlich nicht in jeder Ecke nen Engel. Oder ein Pferd was so aussah wie er nur mit einem komischen Rücken... auch wenn der Rücken nur so aussah wenn er seine Flügel versteckte, doch das wusste sie ja nicht. Und das würde er auch nicht herausposaunen. Wenn er sie besser kennen würde, würde er es ihr eventuell sagen. Er hatte eh nichts mehr zu verlieren, da konnte er sein Geheimnis auch bestimmten Personen erzählen wenn er ihnen vertrauen konnte. Es sollte schließlich nicht das ganze Tal wissen das der Todesgott persönlich hier verweilte. Seine Kräfte hatte er ja immer noch, auch wenn ihm sein Buch fehlte. Dieses würde er sicherlich auch nie wiedersehen, außer jemand hatte es geklaut und würde es ihm dann hier auf Erden wiedergeben. Dann konnte er seinen Job wenigstens wieder nachgehen, da war ihm die andere Umgebung auch egal. Doch er vermisste seinen Job einfach. Er lebte so in den Tag hinein, hatte nichts zu tun und langweilte sich langsam extrem.
"Aber du weißt das du mich kennst, komisch das du dich an sowas erinnerst" Wohin würde das ganze also führen? Sie erinnerte sich an nichts aber das sie ihm kannte. Hatte er eine wichtige Rolle in ihrem Leben geführt? Dann müsste er sie aber auch kennen. Sie stellte sich als Elanor vor und er nickte als Zustimmung das er es verstanden hatte. Doch auch dieser Name sagte ihm nichts. Sie war ihm völlig fremd. Und sie kannte ihn... wusste das er anders war. Seine Ohren spielten, der Schweif zischte durch die Luft. Der kalte Wind fuhr durch die Mähne so wie durch das Fell. Doch ihm war nicht kalt. Das war ihm nie. Brennende hitze machte ihm auch nichts aus. Er spürte immer die gleiche wärme, oder auch kälte je nachdem wie man es nennen wollte.
Er bemerkte das Elanor ihn misstrauisch musterte, doch auch diesen Grund konnte er sich nicht erklären. Sagte jedoch dazu nichts. Sollte sie doch machen was sie wollte, er störte sich an sowas nicht.
Doch als der Name Ariel fiel wurde er hellhörig, natürlich kannte er sie... sie war ein Erzengel so wie er. Sie war eine Heilerin, kümmerte sich um die Umwelt und achtete darauf das alles lebendig blieb. Doch woher wusste sie auch diesen Namen? "Ariel, ein Erzengel. Heilerin und sehr Umweltbewusst. Achtet immer darauf das alles heile bleibt. Ja ich kenne sie." Er hoffte das es kein Fehler war ihr diese kleinen Information über Ariel zu geben. Doch vielleicht kannte sie Ariel genau so gut wie er. Da bestand aber immer noch die Frage woher? War sie auch mal im Himmel gewesen ohne das er sie wahrgenommen hatte und wurde dann auch verbannt? Dabei war dieses verbannen doch so selten. Kaum einer wagte es sich, sich gegen den Herrn zu stellen. Nun gut er hatte es auch nicht getan. Es war nicht seine Absicht, doch die Liebe hatte einfach gesiegt.


Wörter: 1070

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22.01.2015, 20:33
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Er fühlte sich unglaublich verloren in dieser Situation. Der Hengst, der anderen das Leben binnen Sekunden zerstören konnte, war plötzlich schwach und hilflos. Er hatte ein Wesen, das ihm viel bedeutete, verletzt. Sein sonst stummes Herz überschlug sich im rasenden Galopp. Allein ihr Anblick jagte ihm einen Schauer über den Rücken. "Was hast du nur getan?" fragte er sich selbst, fragte er die Stimme in seinem Kopf. Er trat einige Schritte zurück, wollte gehen. Trat wieder näher, wollte nicht gehen. In ihm tobte ein Kampf, ein ganz anderer als er es gewohnt war. Diesmal kämpfte nicht etwa sen Oberstübchen mit dem gar nicht so unfreundlichen Fahlen. Diesmal kämpfte seine Angst, ihr noch einmal weh zu tun, mit dem Herzen, das unbedingt bei ihr bleiben wollte. Er konnte sie doch auch gar nicht allein lassen, oder? Aber sie würde doch ohnehin nicht mehr..

Erschrocken sog er die Luft ein, als Englyn zu ihm trat. Seine Augen weiteten sich, ihre Worte richteten soviel Schaden an. Sie schlitzten in seinem Herz schlimmer, als jedes boshafte Wort es vermocht hätte. "Ich weiß nicht, was ich gemacht habe. Oder was du gemacht hast. Aber für dich wärs besser gewesen, es wär nich passiert." seufzte er leise. Er hatte immer Spaß daran gehabt, andere zu quälen. Nun aber spürte er wie es sich anfühlte, selbst gequält zu werden. "Ich... ich kann nicht." murmelte er leise, Angst schwoll in seiner Stimme. Er fürchtete das Resultat seiner Gewalt. Doch er war es ihr schuldig. Langsam trat er neben sie. Der Duft ihres Blutes reizte ihn, erregte ihn. Doch er drückte die Woge von unangebrachten Gefühlen rasch nieder. Der Kloß in seinem Hals verformte sich, wurde größer, als er die Wunde sah. Klaffend, blutend, doch vor allem: nicht normal. Was konnte sein Biss eigentlich anrichten? Da niemals eines seiner Opfer überlebt hatte, war auch niemals ein solcher Fall eingetreten. Ihm wurde mulmig zumute, seine Beine gaben allmählich nach. "Wir... wir müssen dich zu einem Heiler... Du musst zu einem Heiler. Wir... ich muss dich dort hin bringen..." Die Idee, Englyn zu einer der Herden zu bringen die über das nötige Wissen verfügten, war heikel. Denn im Gegensatz zu Englyn wusste jeder im Tal, wer er war. Und mit Sicherheit würde niemand der Stute helfen oder aber gar die Situation gegen ihn wenden. Ihn mit Englyn erpressen. Er wusste weder ein, noch aus. Wie konnte er Englyn schützen? Wie ihr helfen? Ob sich ein Heilkundiger finedn würde? Ob Faithless seine Lakaien dazu bringen konnte, einen Heiler gefangen zu nehmen?


24.01.2015, 15:23
» Tauriel
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R e h v e n g e


Nachdem Tauriel sich von dem Leopardschecken verabschiedet hatte, war sie ihrer Tätigkeit als Kräutersammlerin nachgegangen und hatte für Maugrim's Herde oder auch Rudel einen kleinen Vorrat an Heilkräutern angelegt. Die Magie derer sie sich in der Zeit bemächtigt hatte, zehrte nun an ihren Kräften und verursachte einen leichten Schwindel. Sie mochte es sich nicht ausmalen wie zehrend diese Aufgabe, in diesen Mengen war, wenn man eine Normalsterbliche war. Tauriel war mit der Unsterblichkeit ihrer Ahnen gesegnet und auch wenn ein großer Energieaufwand ihr durchaus auch ihrer restlichen Lebenssäfte entziehen konnte, so dauerte es schlicht länger bis dieser Fall eintrat.
Doch für heute hatte sie genug getan und hatte dem Zaubergarten den Rücken gekehrt mit dem Ziel, zu den warmen Quellen zu gehen um dort ein Bad zu nehmen. Ihre Hufen taten jedoch einen mächtigen Umweg, sodass die elegante Fuchsstute erst den See erreichte, an denen die Adoyan Enay lebte, vorbei an dem Dorf und dem Salzsee der Ahnen, über den Friedhof bis sie nun mitten in den Nebelfeldern stand. Etwas irritiert blickte sie umher, das leichte Zittern ihres schwächelnden Körpers nicht beachtend. "War wohl zu viel...", raunte sie sich selbst zu und schwenkte leicht den Kopf, während sie mit langsamen Schritten, die gelegentlich eher einem Taumeln glichen, weiter ging.
Die endlose Weite die die Nebelfelder in ihr auslöste und ihr Herz in stummer Verzweiflung schneller schlagen ließ, ergriff ihre Glieder und hätte sie noch ein paar mehr Mondschattengewächse heraufbeschworen, so wusste Tauriel nun, wäre sie schon im Zaubergarten zusammen gebrochen. Welch törichter Eifer sie ergriffen hatte. In einiger Entfernung sah sie einen großen schwarzen Hengst und eine weitere Gestalt, die sich jedoch wieder von ihm entfernte. Tauriel war zu müde um abzuwägen wie gesund diese Begegnung für sie sein würde, sodass sie relativ zielstrebig, aber dennoch leicht schwankend, auf den Fremden zuging. Wie so häufig zeichnete sich ein freundliches - aber heute auch erschöpftes - Lächeln auf ihren Lippen ab, ehe sie in einem akzeptablen Abstand stehen blieb. "Guten Tag.", Tauriel erhob ihre Stimme die viel leiser und sanfter klang als sonst, was an der Erschöpfung liegen konnte. "Ich habe leider die Orientierung verloren.", begann sie kurz ihre Lage zu erklären. "Eigentlich wollte ich... zu den warmen... Quellen.", mehrere Pausen in denen tiefe Atemzüge folgten, flatternde Augenlider und abermals ein schwaches Zittern welches ihren Laib heimsuchte. "Kannst du mir sagen... ob es vielleicht noch weit ist...?", Tauriel machte einen Ausfallschritt um das Gleichgewicht wieder zu finden, dem Fremden jedoch tapfer in die Augen schauend.


27.01.2015, 16:13
» Rehvenge
I feel like a Monster.

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Tauriel



Dieses mal war es nicht er selbst der ging. Sondern die weiße Stute hatte sich von ihm entfernt. Er war anscheinend nicht die Gesellschaft die sie sich erhofft hatte. Tja, Pech gehabt. Er wusste ja selbst wie ungerne man sich mit ihm abgab. Er war ein arrogantes Arschloch. Und das zeigte er auch. Dazu war er noch ein Monster, war eine perfekte Mischung. Wegsperren sollte man ihn. Und einmal im Monat wieder rausholen. Dann durfte er sich mal wieder mit der Prinzessin abkämpfen. Was er nicht alles für Xhexania tat. Doch sie war die einzige die ihn verstand... die er Freundin nennen konnte. Denn sie wusste wann man ihn lieber in Ruhe lassen sollte, und stand ihn zur Seite wenn es ihm scheiße ging. Auch wenn ihm dies nur auf die nerven ging. Zumindest auf der einen Seite, die andere Seite fand es dann doch toll wie sie sich in diesen schweren Zeiten um ihn kümmerte. Auch wenn er dies nie zeigen oder auch sagen würde. Da konnte Xhex lange warten, und das wusste sie auch. Doch sie war einfach die einzige die so an ihm ran kam. Schließlich teilten beide das gleiche Schicksal. Nur das sie ihren Büßergurt hatte und er die ganze Zeit die Betäubungspflanzen nahm. Frauen kamen ihm eh nicht zu nah, und würden erst recht flüchten wenn sie merkten das er Impotent war. Und wäre er es nicht, würde der Stachel an seinen Glied sie abschrecken... und dann wären sie spätestens über alle Berge. Das einzige was er machen könnte, wäre sich mit einer Symphatin zu vereinen. Doch das würde er nie machen. Er hasste sie... hasste sich das er selbst zur Hälfte einer war. Und das nur wegen den Bastard der seine Mutter damals vergewaltigt hatte. Doch er hatte seine Strafe bekommen.. durch seinen Tod. So wie der Vater von Bella, der ihre Mutter immer geschlagen hatte. Seine Mutter so wie seine Schwester waren einfach alles für ihn. Und wenn wer ihnen ein Haar krümmte, konnte dies nur mit dem Tod enden. Er war halt der einzige Mann in der Familie und musste seine Frauen beschützen.
Er vernahm Schritte, sie schienen noch nicht wirklich nah zu sein... doch sein Gehör verriet ihm, das dieses Tier oder was es war in seine Richtung lief. Durch den Nebel konnte er nicht wirklich viel erkennen und somit wartete er erst einmal ab. Bis dann doch schneller als er dachte eine Fuchsfarbene Stute zu erkennen war die sich direkt zu ihm gesellte. Sie schien nicht gerade wohlauf, sondern eher erschöpft. Doch das sollte ihm ja egal sein. Es würde ihn nicht einmal kümmern wenn sie vor seinen Hufen tot umfiel.
"Abend" Erklang seine tiefe, raue Stimme aus seinem Mund. Doch schon kurz danach brabbelte die Füchsin weiter. Er wartete ab bis sie zu verstummte und es auch einige Minuten so blieb. Es schien schon fast als würde die Stille gar nicht mehr enden bis er sich dann doch entschied das Wort zu erheben. "Komplett falsche Richtung. Du bist in der Nähe der Gaistjan Skairae. Du musst zum Märchenwald der von hier aus im westen liegt und dann einfach weiter laufen... dann kommen die Quellen" So, alles gesagt jetzt würde sie sicherlich wieder gehen... zumindest hoffte er es. Denn es war nicht mehr lange und er müsste zurück in einer Höhle. Und dann bald zu der Prinzessin. Bei den Gedanken verkrampfte sich sein ganzer Körper. Er biss sich auf die Lippen. Redete sich ein das es ja nur einmal im Monat war und er es auch dieses mal schaffen konnte.. zumindest wusste er, dass auch sie am ende litt.


Wörter: 635

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feel like a monster
It's scratching on the walls, in the closet, in the halls.
The secret side of me, I never let you see.I keep it caged.But I can't control it.I feel it deep within, It's just beneath the skin.I must confess that I Feel like a monster. I hate what I've become.The nightmare's just begun.
My secret side I keep hid under lock and key.
I keep it caged, but I can't control it.
28.01.2015, 20:34
» Elanor
Is it possible for home to be a person and not a place?

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» Katarzyna Okrzesik » Alexia Khruscheva (CR drauflassen)



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Azrael



Der Blick der kleinen Palominostute ruhte weiterhin auf dem dunklen Hengst. Kurz glaubte sie, Flügel auf seinem Rücken pragen zu sehen, doch diese Illusion verschwand binnen kürzester Zeit. Sie machte sich etwas vor. Und zwar gewaltig. Irritiert schüttelte sie den Kopf, ehe sie diesen anhob und den Hengst kampflustig ansah, aber auch mit einer gewissen Furcht, in den dunklen Augen. Dieses Tier dort vor ihr, sie kannte es. Aber er kannte sie nicht. Konnte es sein, dass sie nicht die Einzige war die unter Amnesie litt? Das sie ein Band teilten, welches ihnen beiden verborgen blieb, aufgrund einer verschleierten Vergangenheit? Langsam sank die Schutzmauer, die die kleine Stute um sich errichtet hatte. Azrael wirkte auf einmal viel offener und freundlicher, nicht länger wie der bedrohliche Schatten, der sie zunächst heimgesucht hatte. Vielleicht, weil sie beide verwirrt von dieser plötzlichen Begegnung waren. Aber allem Anschein nach,ging es ihm viel mehr um die Tatsache, dass er erkannt hatte, dass er kein gewöhnliches Pferd war. Was an ihm anders war, als an gewöhnlichen Vierbeinern, konnte Elanor selbst nicht feststellen. Sie war Niemand, der sich mit solchen Dingen allzu lange befasste, denn ja, die Welt drehte sich weiter, auch wenn Jemand ein wenig sonderbar war. Oder anders. Es war nichts, für das man Jemandem unnötig Aufmerksamkeit schenken musste. Aber dennoch musste sie hier bleiben. Wie angewurzelt stand sie vor dem stattlichen Hengst, sich nicht ganz bewusst, warum sie sich nicht bewegen konnte. Zusätzlich schlug ihr Herz bis zum Hals. Was war nur in sie gefahren? Würde sie ihn nicht kennen, hätte sie längst die Flucht ergriffen, wäre durch den Schnee gehechtet, wie ein gejagter Hase.
Elanor rümpfte leicht die Nase, als Azrael ihr eine Frage stellte. Bitte? Was sie war? Konnte er nicht sehen, was sie war? Eine Stute, goldgelbe Färbung, weißes Langhaar und auch noch nicht allzu alt. Von der Statur eher Pony als Pferd, nicht die hübscheste, aber mit Sicherheit auch nicht hässlich. Ein Pferd? fragte sie daher, eher verwirrt als sarkastisch nach. Er war wohl kaum dumm und dennoch stellte er diese Frage? Hatte er denn einen Anlass dazu, zu glauben, sie sei kein gewöhnliches Wesen? Ich bin nur eine ganz gewöhnliche Stute. Da gibt es nicht äußerst viel zu erzählen, aber irgendetwas sagt mir, dass es bei dir anders ist? Vor allem, wenn man an die Schatten auf dem Rücken des Hengstes dachte. Vielleicht waren es aber auch Schwingen, die der hübsche Braune stolz in die Luft reckte. Was sie sich schon wieder zusammenreimte und vorstellte war unglaublich. Sie konnte kaum fassen, dass gerade sie sich solch idiotischen Gedanken hingab. Vielleicht hatte ihre Verzweiflung, einen Platz wo sie hingehörte zu finden, schon solche Ausmaßen angenommen, dass sie jetzt mit 'Engeln' sprach.

Die nächsten Worte des Braunen versetzten Elanor einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend. Weshalb konnte sie sich genauso wenig erklären, wie die Tatsache, dass sie diesen Hengst kannte. Es tut mir Leid, wenn dir das unangenehm ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich irgendwoher kenne. Aber natürlich… Kann ich mir das nur einbilden. Vielleicht bin ich schon so verzweifelt auf der Suche nach meiner Vergangenheit, dass ich wildfremde Tiere als Familie ansehe. Elanor lachte freudlos auf und wand verletzt den Blick ab. Sie war eine Idiotin. Nicht nur, weil sie einem Fremden das erzählte, sondern auch, weil es tatsächlich der Wahrheit entsprach. Was erhoffte sie sich hier zu finden? In Azrael zu finden? Bei seinem Namen klingelten all die Glöckchen, die sich in ihrem Kopf befanden und Adrenalin strömte durch ihre Adern, doch helfen tat das alles nicht. Gähnende Leere war nach wie vor das Einzige, was sich in ihrem Kopf befand. Und diese fetzenhaften Momente, an die sie sich glaubte zu erinnern. Einmal ein Name, Ariel. Und dann ihr Mitleid, ihre Trauer, Sehnsucht. Ein fallender Engel. Und Schluss. Das half ihr im Grunde aber auch nicht wirklich weiter.
Das Gespräch fiel auf Ariel. Und es geschah wieder. Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrem Kopf aus, zwang sie augenblicklich in die Knie. Eine Szene, wie aus einem Film, spielte sich vor ihrem inneren Auge ab. E-Es gibt keine… Engel. zischte sie, doch eine neue Schmerzenswelle packte sie, zeigte ihr einen kleinen Teich mit Jungtieren. Und sie… Sie stand daneben? Doch sie wirkte nicht wie das Pony, welches ihr traurig in der Spiegelung des Flusses entgegen blickte. Sie wirkte stark, mächtig, wunderschön und unerreichbar. Und einfach nur glücklich. Und wieder fiel der Name Ariel. Konnte es möglich sein, dass sie tatsächlich…? Der Schmerz ebbte langsam ab und Elanor sah schwer atmend auf, begutachtete Azrael und blinzelte einige Male. Sie konnte immer noch nicht wirklich erkennen, was sie so irritierte. Engel gab es nicht. Konnte es nicht geben. Sie wollte vergessen, was sie so eben gesehen hatte, vergessen, was wohl eine Erinnerung dargestellt hatte, doch sie konnte nicht. Wie auch? Ein Engel, sagst du… murmelte sie schließlich, richtete sich mit zitternden Beinen wieder auf. Es war als hätte man ihr eine Blockade in den Kopf gesetzt und um jede Erinnerung musste sie kämpfen. Jede Erinnerung kam nur mit ungeheuren Schmerzen einher. Und war der Hengst vor ihr der Einzige, der ihr beim Erlangen des verlorenen Wissens helfen konnte? Schaudernd schüttelte sie sich und richtete sich wieder vollständig auf. Ist es möglich, dass ich Ariel bin? Nein, ist es nicht. Unmöglich. Es gibt keine Engel, aber wieso sollte ich… Perplex sah sie von dem Braunen weg über die verschneite Landschaft. Plötzlich schien sie alles viel klarer zu sehen und einen Augenblick machte ihr Herz einen Satz. Eben noch hatte sie sich nicht ein Stück für ihre Umgebung interessiert und plötzlich wirkte die Natur wie ein Segen auf sie. Ich erinnere mich an einen Teich, Jungtiere und wie ich bei ihnen stehe. Und Jemand ruft mich mit dem Namen Ariel. Mehr weiß ich nicht. Und sie wusste nicht, ob sie angesichts der Schmerzen noch mehr wissen wollte.


Wörter: 1034

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29.01.2015, 00:39
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless


Vielleicht ein klein wenig erschrocken, horchte sie nach seinen Worten. Ebenso wie sie seine Bewegungen genauer beobachtete und er ihr mit einem Mal so unendlich leid tat. Sie hatte ja keine Ahnung was in seinem Kopf vor ging. Denn sie war sich sicher, dass es noch etwas Anderes als die Stimme in seinem Kopf gab, von der sie glaubte sie hören zu können. Sicher aber, war sie nicht. Wenn Faith nicht klar gemacht hätte, dass es die Stimme in seinem Kopf war, hätte sie es für eine eigene gehalten. Für etwas das „ihrem“ Kopf entsprungen war. Normal war das allerdings trotzdem nicht. Genauso wie alles Andere hier nicht normal war. Es lief Englyns Meinung nach aus dem Ruder, etwas dass sie so nie hätte zugelassen. Aber dagegen wehren konnte sie sich nicht. Was in ihrem Kopf vor ging sah ähnlich aus wie das was Faith ihr hier eben offenbarte indem er wich und doch wieder zurück kehrte. Es war ganz offensichtlich, dass er mit sich haderte.

Den Kopf schüttelnd schnaubte die kleine Stute und kniff einen kurzen Moment die Augen zusammen. “Nein Faith, wie kannst du so etwas sagen. Wir schaffen das. Wir machen das…. wir… wir kommen damit zurecht. Bitte. Sag so etwas nicht!“ Sorge ruhte in ihren Augen. Sorge er könnte ihr nun den Rücken kehren. Jetzt wo sie sich zusammen gerissen hatte und sich im Klaren darüber war, dass es für sie kein Zurück gab. “Du musst nicht, wenn es dir nicht…“ Vielleicht etwas argwöhnisch folgte ihr Blick seiner Bewegung. Aufmerksam beobachtete sie ihn aus den Augenwinkeln, sodass ihr nicht entging, dass ihm die Sache nicht ganz geheuer war. “Faith?“, dann begann er drauf los zu reden. Von einem Heiler war die Rede. Sie dorthin zu bringen. Sie wandte vorsichtig ihren Kopf zu ihm herüber, stupste ihn sacht an. “Ein Heiler? Was ist denn damit?“, zischte sie durch die Zähne weil sie die Bewegung am Hals schmerzte. Dann schoss ihr ein ganz anderer Gedanke in den Kopf. “Faith? Hast du das schon einmal getan?“ Ob es mit der vermeintlichen Stimme zusammenhängen konnte? Englyn hatte ja keine Ahnung mit welchen Gedanken Faith kämpfte. Bis auf den Schmerz, fühlte sie sich im Moment noch ganz gut. Wenn man davon absah, dass sie sich bereits für verrückt erklärte weil sie meinte, seine Stimme im Kopf hatte lachen hören…
Erwartungsvoll blickte sie ihn an. Selbstverständlich erwartete sie eine Erklärung. Schließlich ging sie davon aus, dass er nicht zum ersten Mal jemandem weh getan hatte.
Nun schoss es ihr kalt durch den Körper auf welches sie mit einem kurzen aber heftigen Zittern reagierte. Dann war sie wieder ruhig. Lediglich ihr Atem ging schnell. Angst glitt in jede Faser ihres Körpers. Mit dieser Angst, glänzend in ihren fragenden Augen, sah sie Faith an.


29.01.2015, 13:12
» Tauriel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

R e h v e n g e smilie



Der Blick der erfahrenen Fuchsstute legte sich in den eisblauen des Rappen und für einen Moment war Tauriel versucht sich in diesen Augen zu verlieren. Einfach so lange in sie hinein zu sehen bis es sie auflöste. Bis die Zeit, die Welt ihr übriges tat und sie aus diesem Anblick befreien würde. Erlösen. Doch es war ihr nicht gegönnt, denn der Fremde richtete das Wort an sie und auch wenn es eine einfache Begrüßung war, so konnten ihre Ohren den satten Klang seiner Stimme in sich aufnehmen und abspeichern - als wolle sie diesen Klang nie vergessen. Rau und tief. Ein heißkalter Schauer lief ihr über den Rücken und Tauriel kam nicht darum herum etwas verwundert aufzuatmen. In den letzten 550 Jahren - also so lange sie lebte - war keiner in der Lage gewesen sie mit einem einfachen Wort, so schlicht, aus einer inneren, konservativen Fassung zu bringen. Dem anderen Geschlecht gegenüber hatte sie noch nie viel Interesse gezeigt und sie war der Meinung, dass einzig und allein Legolas ein Gefühl in ihr auslösen könnte, dass sie schlicht als 'Liebe' bezeichnen würde. Sie liebte ihn auch. Als einen Freund, als einen Bruder. Doch sich einzugestehen, dass ihre Gefühle tiefreichender waren traute sie sich nicht. Und jetzt? Jetzt stand ein großer schwarzer Hengst vor ihr, dessen Körperbau sie ungewollt eingehender in Augenschein nahm, dessen intensiver Geruch ihr die Sinne zu vernebeln drohte und ein kribbelndes Feuerwerk durch ihren Körper schickte. Eine unbekannte Leidenschaft die ihr eine leichte Erregung abrang. Hatte Legolas das je mit seiner bloßen Anwesenheit geschafft? Tauriel vermochte auf diese Frage nicht zu antworten, denn schon sprach der schwarze Riese weiter. Zwischen all den seltsamen Empfindungen, spürte sie wieder die übermächtige Müdigkeit, die ihren Gliedern empor kroch.
Als der Fremde endete folgte ein resigniertes Seufzen von der schönen Fuchsstute und sie hob kurz den Blick in die Richtung in der sie nun gehen sollte. Einen kleinen Ausfallschritt machend verzogen sich ihre dunklen Lippen zu einem schmalen Lächeln. "Danke., ihre Stimme klang ungewohnt rau und zugleich auch sanft, aber ebenso lag ihr ein Ton inne, den Tauriel nicht kannte und der sie nervös machte da sie befürchtete, dass der Fremde es heraushören konnte. Der Klang ihres aufgeregten Herzens, das stark gegen ihren Brustkorb schlug und in einem Takt für ihn sang, als wolle es ihn direkt zu sich einladen. Dabei kannte sie ihn nicht! Wäre sie stark genug gewesen, so hätte sie aufgebracht mit dem Schweif geschlagen und wäre hoch erhobenen Hauptes davon stolziert, ihn in seiner Perfektion hinter sich lassend. Doch sie war nicht einmal ansatzweise in Besitz ihrer Kraft, fühlte sich schwach und eindeutig nicht bereit dazu, ihn so kaltherzig hinter sich zu lassen. "Was bist du?", noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wie sie die Konversation aufrecht erhalten konnte, sprudelten diese Worte aus ihrem Mund. Sie wusste, dass er kein Normalsterblicher war. Doch das was er war, war ihr sehr fremd. Ihre Augen tasteten wieder seinen Körper ab, doch oberflächlich sah er 'normal' aus, außer die Augen. Sie sagten so viel und doch eigentlich nichts.

Als Tauriel merkte, dass sie ihn unverhohlen angestarrt hatte wandte sie den Blick für einen Moment ab, so tuend, als hätte sie eine Bewegung am Rande wahrgenommen. Doch im Grunde konnte sie sich in ihrem jetzigen Zustand kaum auf irgendetwas konzentrieren, außer auf das Geschöpf vor ihren Hufen. Ihr Blick flackerte wieder zu ihm herüber, sie räusperte sich damit ihre Stimme nicht mehr diesen willigen Ton innehatte. "Mein Name ist Tauriel - wie darf ich dich nennen?", Konversation. Sie würde sich in Konversation üben.


10.02.2015, 21:24
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Geschlossen