» Gwyn
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Jemanden von Löwe



Diche Nebelschwaden zogen über die weitläufige Ebene, so dicht, dass man kaum Umrisse ausmachen konnte, man würde einfach in irgendwen reinlaufen wenn man nicht aufpasste. Kein Weg führte durch diese dichte Suppe aus weissem Dunst und man konnte sich nur verlaufen etwas anderes war nicht möglich, ausser man war kein Wesen dieser Welt.

Inmitten dieser dichten Nebelsuppe schritt eine unbekannte Gestalt, ebenso weiss wie der Nebel in der sie sich tummelte, die beinahe kaum sichtbaren Umrisse liessen auf ein zartes Wesen schliessen, die Gestalt war von einer anziehenden Eleganz. Die Schritte die die Fremde auf dem Grund tat wurden vom Nebel verschluckt auch der leise Atem der Fremde wurde nicht an andere Ohren getragen sondern einfach verschluckt... wie ein schwarzes Loch frass dieser Nebel alles in sich hinein... alles und jeden!

Wie um Himmelswillen bist du wohl wieder in solch eine Gegend geraten??
"Das weiss ich doch nicht..." eine zarte helle Stimme durchbrach die dicke Nebelsuppe als sie intuitiv auf ihre Gedanken die Antwort gab. Die zarte Gestalt der Schimmelstute hob sich vom weissen Nebel kaum ab und auch als sie lautstark prustete und den Kopf schüttelte drangen die Geräusche nirgendwohin.
Leises summen begleitete die Stute auf ihrem Weg, eine Melodie die niemand anderes kannte, da sie der Fantasie der fremden Stute entsprang. Es war eine fröhliche und unbekümmerte Melodie, diese schien die Stute zu beflügeln und wie ein Schmetterling tanzte sich das filigrane Wesen seinen Weg durch den Nebel.
Eigentlich sollte die Umgebung in Sonnenschein und grünem Gras getaucht sein so fröhlich und lebendig wie das leise Summen über die zarten Lippen sprang.
Du elender dummer Dummkopf, meinst du, du bist alleine hier, schon mal überlegt dass in diesem Sumpf der Verdammnis eventuell auch noch andere Wesen ihr Unwesen treiben... Gestalten denen du vielleicht nicht begegnen willst hä?! "Gestalten denen du vielleicht nicht begegnen willst" äffte die Stute spöttisch und voller Ironietriefender Stimme ihren Geist nach, ein glockenhelles Lachen trat über ihre Lippen und mit einem energischen Schweifwedeln setzte sich die Schönheit in einen lockeren Trab, nicht achtend darauf wie tadelnd die Stimme in ihrem Kopf sie dazu ermahnte umzukehren, sich in Acht zu nehmen und weiss der Teufel auch immer was sie noch versuchte zu sagen!

Die dunklen Augen der Stute erkannten keinerlei Umrisse und sie beschloss den lockeren Trab beizuhalten, vielleicht irgendwann würde sie auf Artgenossen treffen... wenn sie denn überhaupt wollte. Gwyn war niemals eine Stute gewesen die die Nähe zu Artgenossen suchte, es sei denn sie fühlte sich nicht sicher genug in einer Gegend, dann schloss sie sich liebend gerne jemanden an, doch sie war der Meinung, dass sie alleine stark genug war, sie würde ihre Artgenossen sowieso nur in Schwierigkeiten bringen.

Mal sehen wo sie ihre schreitenden Trabbewegungen hinführen würden. In die Lebensfreude der kleinen Stute legte sich die Übermut und aus dem Mund der Stute erklang ein herrschendes, wohlklingendes wenn nichtgleich lockendes Wiehern...Armes dummes Mädchen...geradewegs ins Verderben!!


21.09.2014, 20:31
»Faithless
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Englyn


Der Fahle betrachtete sie mit unverhohlenem Interesse. Es lag keinerlei romantisches Gefühl darin, noch etwa der Wunsch sich ihres Körpers zu bemächtigen. Sie selbst war es, die ihm gefiel. Sie war direkt und mutig, hatte von ihm zudem noch nie etwas gehört, sodass sie von keinen Vorurteilen geplagt war. Es gab bloß zwei Arten von Pferden, die er bis jetzt getroffen hatte. Jene, die sich ihm anbiederten. Und jene, die vor ihm flohen in blinder Panik. Englyn jedoch, die ihn nicht kannte und um sein Wesen nicht Bescheid wusste, blieb standhaft. War mutig. Glich einer Kämpferin, so trotzig blieb sie trotz der omnipräsenten Macht Faithless'. Natürlich war sie auch intelligent und so entging ihr nicht, dass an Faithless etwas anders war. Dass er selbst nicht von dieser Welt war. Und sie erkannte die Gefahr. Trotzdem nahm sie die Beine nicht in die Hand, sie blieb und fragte. Wieder Mut ihrerseits. Wieder Anerkennung seinerseits.

Sie ist dumm, nicht mutig. Interpretiere nichts in einen Sterblichen hinein, nur weil es dir gerade so bequem ist. Sie ist einfach nur zu idiotisch, um sich in Sicherheit zu bringen. Törichtes Mädchen.

"Das glaube ich nicht, sie ist etwa Besonderes." flüsterte Faithless zurück und besah dabei Englyn, die in deutlicher Abwehrhaltung vor ihm stand. "Zu erklären, wer oder was ich bin ist schwierig. Reden tue ich mit dir. Und zuweilen mit meinem Oberstübchen, wenn's recht ist." Er lächelte charmant und fixierte sie mit seinen leblosen Augen, die nun zu glimmen schienen. Und wieder eroberte das Mondlicht seinen fahlen Körper, der daraufhin einen gespenstischen Schein annahm. Und noch immer stand sie da. Diese mutige, zierliche Schwarze. Beeindruckend. schoss es ihm durch den Kopf. Doch ein schrecklicher Schmerz durchzuckte seinen Leib in diesem Moment, er krümmte sich zusammen. Seine Fellkugel. Sie... sie war tot?!

Ja, sie ist tot.

Geschockt starrte Faithless ins Leere. Durch die Bindung, die er zu ihr unterhielt, konnte er spüren wenn sie starb. Er selbst, Bruder des Todes, war natürlich mit so manchem Gespür geboren. Allerdings musste es sich um eine enorm starke Bindung handeln, damit Faithless die Ebene solchen Wissens erreichte. Wut, Verzweiflung, Trauer - in seinen Augen, seinem Gemüt mischten sich Gefühle, die eigentlich den Sterblichen vorbehalten waren.

Du wirst wie sie. Schwach. Lebendig. Sterblich. Jammerlappen!

"Sie ist tot." flüsterte er, leise. Für sich selbst. Und eine einzelne Träne kroch aus seinen Augenwinkeln. Englyn hatte er beinahe vergessen. Der unsterbliche Geist besaß allzu sterbliche Gefühle, die er so jedoch noch nie vor einem Sterblichen gezeigt hatte. Doch diese Nachricht, dieser Verlust - er traf ihn zu unvermittelt, als das er hätte anders reagieren können.


15.10.2014, 17:17
»Englyn
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Faithless



Egal auf welcher Tatsache sein Blick beruhte und ob er nun ihr direkt galt oder aus seinem ihr so suspekten Verhalten entstanden war, er entging ihrem aufmerksamen Auge nicht. Außerdem, so war sie der Meinung, sollte man etwas derart Seltsames, etwas dass sie im ersten Moment gar nicht beschreiben vermochte, durchaus im Auge behalten. In diesem Moment fragte sie sich, ob wenn es zu einer Auseinandersetzung kommen würde, sie gegen etwas dass sich einer ganz anderen Macht zuschrieb, überhaupt eine Chance hatte. Vielleicht mit etwas Geschick und bedachtem Handeln. Während sie sich darüber den Kopf zerbrach ob überhaupt eine Chance bestünde sich zu widersetzen, schien er von ihr angetan. Angetan oder beeindruckt von ihr, wie sie es beim besten Willen nicht vermuten würde. Umso überraschter war sie, als er wieder mit sich selbst zu reden schien.

“Was? Von wem redest du?“, fauchte sie ihn fast schon auf sein Flüstern hin an, bevor er letztlich direkt auf ihre Frage antwortete und Englyns Blick sich aufzuklären schien.
Ein Irrer… er ist Irre… krank? Vielleicht gehört das zu seinem übernatürlichen Sein?
Die Seite auf welche sie ihr Haupt geneigt hatte, wechselte mit seinen Worten und es war als versuche sie ihn jetzt genauer zu betrachten, gar zu analysieren. Ein kurzes Zucken schoss durch ihren Körper, weil sie vermutlich erschrocken war als sie in seine Augen blickte. “Das kannst du nicht erklären? Bist du denn überhaupt etwas Lebendiges? Oder nur ein Trugbild meiner Augen?“ Sie ließ die Tatsache allein im Raum stehn, dass er mit sich selbst zu reden schien. Mit etwas in seinem Kopf. Woher sollte sie wissen, jetzt wo sie sich sicher war, dass er nicht wie sie war, ob er nicht vielleicht tatsächlich „Zwei“ war. Wie oft sprach man denn von geteilten Seelen, einer gespaltenen Persönlichkeit… vielleicht war das alles gar kein so wirren Geschwätz. Ob noch mehr wie er einfach unter ihnen lebten? Schon an ihr vorbei gegangen waren, ohne dass sie sich dessen bewusst war?

Abermals erschrocken sprang sie regelrecht zurück und blickte ihr Gegenüber fast schon besorgt an. Was um alles in der Welt war dieser „Hengst“ und was von der einen auf die andere Sekunde mit ihm geschehen? Jetzt erblickte Englyn in seinen Augen, was sie auch in anderen Augen sehen konnte. Es war, als wäre er mit einem Mal nicht mehr was er zuvor gewesen war. Nicht in seinen Augen, seinen… Seelenspiegeln?
Als ihm eine Träne entwich, trat die kleine Schwarze wieder auf ihn zu, ihr Haupt besorgt gesenkt als er von Tod sprach. “Wer ist tot?“, hauchte sie beinah lautlos und war sich gar nicht bewusst darüber wie nahe sie ihm bereits war und welcher besorgte Glanz in ihren eigenen Seelenspiegeln lag, obwohl sie ihn nicht kannte und nicht sagen konnte was er war. Manchmal schoss ihr doch auch der Begriff „töricht“ in den Kopf. Aber das Leben würde so oder so bereit halten was es für sie gedacht hatte. So war sie fast schon versucht darin ihn an stupsen zu wollen. Hielt sich aber merkbar zurück. “Ist alles in Ordnung?


16.10.2014, 07:59
»Faithless
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Englyn


Er vernahm ihre Fragen, doch er war nicht imstande sie zu beantworten. Alles in ihm schmerzte, sein Herz - ja, er hatte eines - drohte zu bersten und die innere Stimme lachte ihn schallend, höhnisch aus. Wut stieg in ihm auf, Verzweiflung, Trauer. Gefühle, die er in seinem mehrere Jahrhunderte andauernden Dasein nur selten und nur im Anflug hatte spüren können, müssen. Er selbst wusste, dass er den Tod geliebter Personen spüren konnte. Personen, mit denen er auf die ein oder andere Art tief verbunden war. Doch er hätte nicht geahnt, dass Nyu eine von ihnen war. Dass Nyu ihm so nahe stand, dass eine solche Bindung überhaupt möglich war. Die kleine Hündin. Er hätte sie nicht gehen lassen dürfen, er hätte ihr nachlaufen sollen.

Sie war ein Welpe. Ein kleiner, idiotischer Welpe mit viel Fell und wenig Hirn. Es ist nicht schade um sie. Sei froh, sie war eine Last für unser Vorhaben. Je weniger sterbliche Schwächen du hast, und Liebe gehört zweifelsohne dazu, desto besser.

"Halts Maul, verdammt. Du weißt nicht wovon du redest. Liebe ist keine Schwäche!" brach es mit krächzender Stimme aus ihm heraus. In seiner Aufgewühltheit war es ihm nicht mehr möglich den Dialog mit seinem Inneren stumm zu führen. Es platzte aus ihm heraus, denn er spürte noch immer ihre weichen, kleinen Pfoten auf seinem Rücken und das Kitzeln ihres Felles an seinen Nüstern, als er sie vorsichtig mit den Lippen anhob um ihr das Reiten zu ermöglichen. Sie war nur ein Welpe gewesen. Doch sie war mutig gewesen. Clever. Liebenswert. Und so etwas wie sein Anker in dieser Welt. Nun war sie tot, fort, Leere. Er spürte, wie sich sein Körper spiralförmig in einem Sog verlor, der in die Tiefen dieser emotionalen Welt führte. Doch etwas hielt ihn wach, am Leben - sofern man von einem Leben reden durfte. Da war Wärme, die der eiskalte Leib des Geistes sofort verspürte. Da war eine besorgte Stimme, ganz nahe und sein verklärter Blick wurde allmählich klarer und mit Entsetzen in den Augen sah er Englyn an, die den Absturz des Geistes hautnah miterleben konnte.

Sie ist eine Gefahr. Sie hat deine Schwächen gesehen. Töte sie.

Er schüttelte den Kopf, auf keinen Fall! In diesem Moment der Hilflosigkeit war sie, die Sterbliche die er kaum kannte, sein letzter Halt. Ihre Wärme beruhigte ihn, so wie ihn sterbliche Wärme schon immer beruhigt hatte. "Nyu. Sie ist tot. Ich spüre es. Sie war da. Und jetzt ist sie... ist sie... fort. Ich hätte sie beschützen sollen, stattdessen habe ich es zugelassen das sie geht. Diese verdammten Raben!" Seine Worte waren eher ein Stammeln, jedoch wahrscheinlich das Vernünftigste und Klarste was Faithless je von sich gegeben hatte in all der Zeit.

Wieder schob ein leichter Windstoß die Wolken vom Mond davon, wieder glomm sein Leib. Und doch hoffte er inständig, dass Englyn stehen bleiben würde. Er senkte den Kopf, floh den Mondschein. Auch das eine Premiere. Sonst geizte er mit seinen "Reizen" nicht, wusste sie einzusetzen um sich in Szene zu setzen. Doch in diesem Moment wollte er keine Szene, keine Show. Er wollte Nähe. Trost. Hoffnung.


16.10.2014, 22:02
»Englyn
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Faithless


Plötzlich hatte sie das Gefühl wie weggewaschen zu sein. Durchsichtig, neben sich stehend… ein Geist?! So sehr war er mit sich beschäftigt und was auch immer ihn mit einem Mal so heftig schmerzte. Was auch wieder war, sie war ordentlich erschrocken deshalb. Jetzt aber wirkte er so zerbrechlich, fast schon normal. Und doch wusste die kleine Schwarze, dass er das nicht war. Kurz nur kam ihr in den Sinn, dass alles nur ein Spiel war. Immerhin war sie der festen Überzeugung gewesen dieses „Etwas“ wäre irre. Aber der Gedanke erstarb so rasch wieder wie er gekommen war, denn es war doch tatsächlich so, dass kein Schauspiel nötig war um an die Stute heran zu kommen. Sie glaubte auch, obwohl sie gar nicht sicher war was sie nun glauben sollte, zu sehen wie er sich mit irgendetwas quälte. Das war so echt… leise Schnaubte sie.

Und wieder erschrak die Schwarze und zuckte ordentlich in sich zusammen, sodass sie aus Reflex auch die Ohren an den Hinterkopf klappte. Ihr Schopf lag nun wirr über Ohren und Stirn und ihre Augen funkelten wieder besorgt. Liebe ist keine Schwäche… So ganz korrekt war diese Aussage nicht. In gewisser Weise, das wusste sie inzwischen, konnte einen dieses Gefühl in den Wahnsinn treiben oder zu Dingen auffordern, die man sonst nicht getan hätte. Bis hin zur Selbstaufgabe… Wieder schnaubte sie leis, einem Seufzen gleich ob ihrer Gedanken. Denn selbstverständlich konnte dieses Gefühl auch stark machen und eben zu Dingen bewegen die man sich davor vielleicht gar nicht getraut hätte. Hier aber schien sie im Moment aus dem so mysteriösen Hengst ein Häufchen Elend zu machen. Oder einfach nur zu beweisen, dass auch diese Gestalt über ein Herz und Gefühle verfügte. Obwohl da etwas in oder mit ihm war, dass es scheinbar nicht zulassen wollte.

Dann war es, als wäre er wieder bei sich oder Englyn nicht mehr durchsichtig. Er nahm sie wieder wahr, realisierte, dass da noch wer war. Allerdings gefiel ihr der erste Ausdruck in seinen Augen nicht. Und es war für einen Moment als lese sie in seinen Augen, dass mit was auch immer er redete, sich wieder eingemischt hatte. So blieb es nicht aus, dass sich ein beruhigendes Gefühl über ihre kurze Unruhe legte nachdem er den Kopf geschüttelt hatte. Fast als hätte sie verstanden, dass er der Stimme widersprochen hatte. “Tot? Du kannst spüren, dass jemand tot ist?“ Unwillkürlich blickte sie sich um, um sicher zu gehen, dass nichts davon in der Nähe passierte. Aber weit sehen konnte sie kaum, des Nebels wegen. Ihr Blick lag schließlich wieder auf Faith und sie beobachtete wieder dieses Spiel im Mondschein, bis er diesem zu entgehen schien. Ihretwegen? “Du brauchst das nicht tun. Dass du nicht bist was du im ersten Augenblick vielleicht vorgibst zu sein, ist mir durchaus bewusst!“ Vorsichtig kam sie ihm also wieder nahe. Ihr Nüstern sachte an seine, nachdem er den Kopf gesenkt hatte. Etwas zögernd, weil ihr die Frage in den Sinn kam, ob er sich „anfühlte“ wie ein normaler Artgenosse. Ihr warmer Atem ging nur minimal schneller, bis sie vorsichtig ihre, an seine Nüstern zu stupsen versuchte. trotz aller Vorsicht und Unsicherheit mit einem warmen, fürsorglichen Leuchten in ihren dunklen Augen.


17.10.2014, 08:11
»Faithless
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Englyn


Rein theoretisch hatte Faithless' Oberstübchen recht. Englyn war eine Gefahr, jetzt da sie seine eigentlich sehr sterbliche Schwäche kannte. Faithless Hülle war, wie die eines jeden Geistes, sterblich. Jeder Geist besaß eine lebendige und eine tote Seite. Es war bloß eine Frage des Schicksals, welche zur Macht kam. Bei Faithless hielten sich beide Seiten die Waage, er besaß sowohl Herz als auch Verstand. Liebe, als auch Mordlust. Er war das mitunter zwiegespaltenste Wesen dieser Welt, trotz oder womöglich auch gerade weil er kein geschaffener, sondern ein geborener Geist war. Und genau dieses Herz, das er doch besaß, schmolz dahin als Englyn bei ihm stand. Ihm Halt bot.

"Ich... ich kann das nicht immer spüren. Nur wenn mir jemand wichtig ist. murmelte er leise, eine für ihn ganz ungewohnte Art sich mit jemandem zu unterhalten. Ernsthaft, ohne den Wahnsinnigen zu mimen. Er wusste, er gab damit Geheimnisse preis. Aber es erschien ihm, als wäre diese Stute das Risiko wert. Doch was, um alles in der Welt, verleitete ihn zu so einer dümmlichen Annahme? Er kannte sie kaum, dennoch mochte er sie und gab ihr Seiten zu sehen, die er selbst von sich nicht kannte. Weiber sind die wahren Teufel. schoss es ihm durch den Kopf und wäre der Schmerz nicht so überwältigend hätte er gegrinst. Stattdessen zuckten seine Mundwinkel nur ganz leicht, doch der traurige Aussdruck manifestierte sich auf seinem Gesicht. Zum Glück war ihm dies nicht inmitten der Herde geschehen. Er konnte sich nicht leisten, dass seine treuen Untergebenen ihn in einem so schwachen Moment sehen konnten. "Wenn du wüsstest, was ich bin, wärst du schneller am anderen Ende der Welt als du dir vorstellen kannst." Faithless war schließlich nicht nur ein Geist, sondern ein Urgeist. DER Urgeist schlechthin. Er war der Bruder des Todes, eine Instanz die seit Anbeginn der Existenz dieser Welt sein Unwesen trieb. Jahrelang nur im Verborgenen, bloß ein Funken von Lebendigkeit. Doch sein Wesen hatte sich über die Jahrmillionen manifestiert und verdichtet, sodass letztlich ein lebendiges Wesen daraus entstehen konnte. Er war so alt, auch wenn sein fleischliches Leben noch recht jung war.

Die Wärme durchzuckte ihn wie Strom. In diesem Moment, da er ihre Wärme spürte, musste sie die unsagbare Kälte seiner Präsenz spüren. Faithless Körper war eiskalt, eine weitere Besonderheit seiner Art. Neugierig versuchte er in ihren Blicken zu erforschen, wie sie darauf reagierte. Dieses warme, fürsorgliche Glitzern in ihrem Blick war so schön. Noch niemals zuvor hatte ein Wesen ihm solche Gefühle entgegen gebracht. Angst, Furcht, Bewunderung, Treue. Aber Wärme? Fürsorge? Sie war so tapfer. Tapferer, als je ein Pferd oder ein anderweitiges Wesen gewesen war. Und Faithless war unsagbaren Massen an Individuen begegnet. Wer war diese Stute und was machte sie so besonders? "Bist du sterblich?" ...oder bist du ein Engel? platzte es aus ihm heraus, denn angesichts ihres Mutes konnte er es fast nicht glauben.


17.10.2014, 12:13
»Englyn
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Faithless


Noch war sie sich nicht darüber im Klaren was er war oder sein konnte. Auf jeden Fall war er nicht wie sie. Sicherlich wirkte auch Englyn in ihrem tiefschwarzen Fellkleid im Mondenschein auf ihre Art und Weise. Oder wenn die Sonne sie warmem Licht zum Glänzen brachte. Aber das hier war etwas anderes. Etwas dass man regelrecht spüren konnte, ohne es zu sehen, wenn man sich damit befasste.

Dass es anders war, er sonst anderes war und so fast unsicher wirkte, ging an der kleinen Schwarzen nicht vorbei. Jetzt war er niemand mehr vor dem man im ersten Augenblick Reißaus nehmen würde. Meist war man doch hart getroffen von etwas, wenn man derart in sich zusammen fiel, oder an Größe verlor. “Heißt, du hast jemanden für dich wichtigen verloren?“ Eigentlich war es keine Frage, sondern eine Feststellung. eine für Englyn tiefgründigere, welche sie zur Überlegung brachte ob er sowas wie Freunde hatte? Eine Begleitung oder vielleicht Anhänger die waren wie er? Es folgte ein nachdenkliches Brummen, bis ihr der Versuch zu Schmunzeln auffiel. Dieser holte sie wieder zurück und alsbald auch seine Worte sie er an sie wandte. “Wie kannst du behaupten ich würde davon laufen? Du hast keine Ahnung wer ich bin. Keine Ahnung wie ich bin!“, warf sie dem Fahlen merkbar enttäuscht an den Kopf. Vielleicht ging ihr das auch zu nahe, weil sie als feingliedrige, kleine Stute oft für die kleine, nette, Ängstliche gehalten wurde. “Ich bin doch noch da oder nicht? Egal was das Leben mir bieten mag, du wirst mich nicht davor wegrennen sehn!“, sagte sie zwischenzeitlich wieder ruhiger und vor allem entschlossen. Und dass diese Entschlossenheit aus tiefstem Herzen kam und sie fest davon überzeugt war, stand ihr in ihre noch aufgebracht funkelnden Augen geschrieben.

Trotzdem war ihr danach dieser Berührung nach zu kommen. Diesem Bedürfnis ihm ihre Nähe und Wärme zu zeigen. Dass sie nicht einfach davon laufen würde. schon als sie ihm näher gekommen war, war klar, dass von ihm keine Wärme aus gehen würde. So war es ein heftiger Kontrast, als ihre warmen Nüstern und ihr sachter warmer Atmen auf den kalten Hengst stießen. Ihr Atem wurde ruhiger und der kurze Blick abwärts lag wieder in den Augen des Hengstes. Sie ließ ihre Nüstern sacht auf seine gepresst und hoffte darauf, dass er ihre Wärme wenigstens spüren konnte. “Es ist nie einfach geliebte Wesen zu verlieren…“, hauchte sie in die Berührung ehe sie sich mit einem sanften Lächeln löste. “Diese Frage hat mir noch keiner gestellt. Aber ja… ich bin aus Fleisch und Blut und entweder setzt jemand irgendwann meinem Leben ein Ende, oder die Zeit holt mich ein.“ Ihre Stimme klang leis, ein wenig amüsiert über diese Frage. Aber vielleicht würde all das den Schmerz des Verlustes etwas bei Seite schieben. “Ich denke, diese Frage brauche ich nicht zurück geben…


17.10.2014, 13:52
»Faithless
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Englyn


Ja, er hatte jemanden verloren, der ihm wichtig war. Ein kleines Fellbündel. Einen Welpen. Einen der mutigsten Welpen die er kannte. Dabei fiel ihm auf, dass er sichtlich von mutigen Sterblichen angezogen wurde. Auch Nyu hatte sich ihm trotzig in den Weg gestellt. Eines unterschied die kleine Hündin dennoch von Englyn. Nyu hatte aus Trotz die Furcht hinunter geschluckt und sich ihm in den Weg gestellt. Englyn begegnete ihm mit herzlicher Wärme. Eine solche Wärme, dass sich ein fremdes, wohl aber angenehmes Gefühl in seiner Magengegend ausbreitete. War es etwas das, was ihm all die Jahrhunderte gefehlt hatte? Ein Wesen, das ihm mit Wärme und ohne Furcht begegnete?

In seinen deprimierten Blick mischte sich Bewunderung, als sie so aufgebracht auf seine Worte reagierte. Nein. Sie hatte keine Furcht. Gottverdammt, sie war das mutigste Wesen des Universums. "Nein, ich habe keine Ahnung wer du bist. Aber ich weiß, wer ich bin." Ein kurzes Zögern, sein Oberstübchen versuchte sich einzuschalten. Doch Faithless unterdrückte es, ließ den unsterblichen Teil seinerselbst schreiend und tobend hinter einer gedanklichen Mauer verschwinden. "Kennst du den Tod?" Was für eine dumme Frage, das wusste er. Aber wusste Englyn auch, dass der Tod ein durchaus existentes Wesen war und einen Bruder besaß? Und dass dieser Bruder nun vor ihr höchstpersönlich trauerte und bewunderte, atmete und starb? "Englyn, ich zweifle deine Worte nicht an. Bist die mutigste Stute die mir je begegnet ist. Trotzdem wäre es klüger, wenn du die Beine in die Hand nimmst." Denn er wusste von seinem zwiegespaltenen Ich und konnte nicht genau sagen, wielange sich das blutrünstige Tier in ihm an Ketten legen lassen würde. Und wenn er sich eines nicht würde verzeihen können, dann ihren Tod. Womöglich war er durch die Unachtsamkeit, die zu Nyus Tod geführt hatte, nun desensibilisiert. Doch er wagte nicht, ein weiteres so zauberhaftes Wesen in Gefahr zu bringen. Dies wäre der Punkt gewesen, wo er selbst hätte gehen sollen. Zu ihrem Schutz. Doch er war egoistisch genug, es nicht zu tun. Diese Stute faszinierte ihn und er wollte sie kennen lernen und wissen, woher sie diese Kraft schöpfte.

"Aus Fleisch und Blut. Die Zeit. Mh..." brummelte er leise und ein zwickendes Geräusch kratzte an seinem Herzen. Das war das Üble an den Sterblichen, nämlich gerade das: man verlor sie nach einer Zeit. Deshalb hatte Faithless auch nie versucht, einem von ihnen den Zutritt zu seinem Herzen zu gewähren. Selbst Leiko, die Mutter seines Sohnes, war für ihn bloß Verschleißmaterial gewesen. Sie war tot, oder? "Nein, du brauchst sie nicht zurückgeben. Wahrscheinlich nicht." Denn erneut erhellte der Mond seinen Körper, das daraufhin all seine Konturen verlor und durchschimmernd wurde. "Dennoch ist nicht alles an mir unsterblich, Englyn. Und die Tatsache, dass du das weißt, ist gefährlich für dich. Doch ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um zu verhindern, das ich dir etwas antue." Denn durchaus waren seine Handlungen nicht immer selbstbestimmt, sofern sein Oberstübchen als eigenständig agierende Instanz gesehen werden konnte. "Bitte vergiss das nicht." Er wusste nicht warum, es war ihm dennoch verdammt wichtig das sie das wusste. Dass er, der gerade in diesem Moment handelte, agierte, den Körper beherrschte ihr kein Härchen krümmen würde.

Aber ich werde es tun. Sie weiß zuviel. Sie bringt alles in Gefahr. Sie wird unser Vorhaben scheitern lassen. Sie wird...

"Nichts wird sie. Sie wird leben. Ich lasse es schon oft genug zu, dass du andere Wesen zerstörst. Sie nicht. Und wenn ich dich töten muss, um dich daran zu hindern."

Dann wirst du dich selbst töten.

"Dann ist es eben so."

Entschuldigend blinzelte er zu Englyn, es musste für sie wahnsinnig merkwürdig erscheinen wenn er mit sich selbst sprach. Doch wenn er emotional aufgeregt war, sprach er all das, was er sonst nur mit sich dachte, laut aus.


17.10.2014, 14:12
»Englyn
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Faithless


Mit einem Wesen dieser Art hatte Englyn noch keine besonderen Begegnungen gehabt. Wölfe, die ihr nicht unbedingt wohlgesinnt waren. Aber auch deren Jungen war sie nie begegnet. Ob Faith sich vor irgendetwas fürchten musste, wenn nicht einmal vor dem Tod? Oder musste er? Englyn jedenfalls nahm das Leben wie es ihr gegeben wurde. Wieso also Furcht? Sie konnte sich nicht erinnern an eine Zeit in der sie sich vor etwas hatte fürchten müssen. Sie hatte schnell gelernt oder für sich entschieden, dass für jeden ein Weg vorgeschrieben war. egal in welche Richtung man gehen würde, das Glück oder Pech war das selbe. Nur der Weg vielleicht ein Anderer.

Etwas irritiert seines Ausdrucks wegen, neigte sie wieder einmal ihr Haupt welches sie längst wieder herauf genommen hatte. Das wiederrum machte sie derart ruckartig, dass ihr Schopf wieder wirr auf ihrem Kopf verteilt lag. ”Das weiß ich nicht und es macht mir den Anschein als könne ich das nie so genau wissen. Aber eine Rolle spielt das trotzdem nicht!” Aufmerksam verfolgte sie seine Gesichtszüge, sein Ausdruck in den Augen und auch sonst jede Bewegung die er tat.
Mit dieser Frage aber hatte sie nun ganz und gar nicht gerechnet. ”Den Tod kennen?”, sie lächelte,”Nein, aber du vermutlich. Ich kann nur von Begegnungen mit dem Tod als Ableben berichten. Aber wer oder was der Tod ist oder ob es so etwas in Gestalt gibt. Dessen bin ich mir nie sicher gewesen. Wenn du aber so fragst und ich mich dich genauer betrachte, würde ich sagen du kennst ihn persönlich.” Auch wenn sie lächelte und sie das gerne aus Spaß heraus gesagt hätte. Nach der heutigen Begegnung mit Faith und seiner so direkt gestellten Frage, konnte sie fast erahnen was sie zu hören bekommen würde. Heute sollte sich ihre Welt auf den Kopf stellen und das ganz gewaltig und mit einer Menge tam tam.
Wieder lächelte sie und schüttelte den Kopf. ”Klüger? Sagen wir es einmal so. Ich glaube an einen mir bestimmten Weg im Leben. Und ob ich dem Tod oder wem auch immer, auf dem Weg links oder rechts begegne, spielt überhaupt keine Rolle. Es gibt kein Flucht ergreifen für mich. Ich stelle mich dem was kommt. Und wenn du ein Monster bist, dann soll es eben so sein!” Ihre letzten Worten verloren an Lautstärke, wirken gebrechlich. Denn was sie gesehen hatte, konnte sie kaum mit dem Tod in Verbindung bringen. Natürlich war da noch etwas gegen das er ganz offensichtlich anzukämpfen versuchte. Zumindest im Moment. Vielleicht gingen, wer immer die Zwei waren, sie sonst Huf an Huf und vertraten die selbe Meinung und folgten den selben Zielen. Sie war ihm eben erst begegnet und er schien für sie im Moment jedenfalls noch wie ein riesen großes Rätsel.

Ihr Blick trübte sich.”Ich bin nicht die richtige Gesellschaft für dich was? Die Zeit würde dir jemanden wie mich rauben, nicht wahr?” Ein Schnauben, einem Seufzen gleich. Dann lag ihr Blick wieder auf seiner Gestalt, wechselte auf ihre Eigene. Sie Tieferschwarz, er aschfahl… nein durchsichtig… nein… Seine Worten holten ihre Aufmerksamkeit wieder zurück, sodass sie ihn wieder direkt ansah. Alles was sie darauf anwortete war die Wiederholung seiner letzten Worte. ”Alles in der Macht stehende tun, um zu verhindern, dass ich dir etwas antue.” Nun wich Englyn einen Schritt zurück, lächelte ein falsches Lächeln. ”Du kennst mich nicht und willst mir versprechen du wirst mir nichts tun? Unsere Wege kreuzen sich heute das erste Mal und du sprichst als ob sie das regelmäßig tun… oder tun werden. Wieso sollten sie das?” Kaum waren die Worte in die vom Mond erhellte Dunkelheit gesprochen, bereute sie diese. ”Tut mir Leid…”

Da wollte sie gerade den Schritt wieder auf ihn zugehen, als er wieder mit sich oder seinem Kopf zu reden begann. Den Dialog konnte sie sich selbst ausmalen. Dazu brauchte sie die andere Seite gar nicht hören. Daraufhin schüttelte sie den Kopf. ”Vielleicht hast du das vorhin falsch herum definiert Faith. Es scheint mir fast als wenn es für DICH besser wäre, wenn sich unsere Wege nicht mehr kreuzen. Zu DEINER Sicherheit. Nein?”
Nicht nur dass er mit sich selbst redete war merkwürdig. seine ganze Erscheinung, das Sein,... er war im Ganzen einfach merkwürdig und trotzdem kein Grund einfach umzukehren. Er mochte merkwürdig sein, auf eine Art Irre. Aber irgendetwas wollte Englyn auch nicht einfach sich von ihm abwenden lassen. Er war, so wie sie anscheinend für ihn, doch irgendwie faszinierend. Dabei spielte keine Rolle was er war.


17.10.2014, 16:25
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Sie musste eine Hexe sein, genau. Anders konnte er sich gar nicht erklären, was sie aus ihm machte. Was sie aus ihm heraus kitzelte. Die wirren Gedanken waren verstummt, die Gefühle umso lauter. Die Sterblichkeit fraß sich plötzlich durch ihn hindurch, in seinen Brustkorb und brachte das Herz zum schlagen.

Und dann schlägt dein Herz.
Und dann schlägt dein Herz.


Verwirrt musterte er das Wesen, das ihm solche unbekannten Gefühle bescherte. Das er nicht kannte, das ihn jedoch faszinierte. Hexe? Nein. Eine Hexe war etwas altes, hässliches. Sie hingegen war schön in ihrer satten, schwarzen Farbe. Wie Samt. Er hätte sie gern berührt, mit seinen Nüstern. Hätte spüren wollen, ob ihr Fell so weich war wie es aussah. Wollte wissen, wie sich seine kalten Glieder an ihrem glutheißen Körper anfühlten. Aber es war nicht nur das Körperliche. Er wollte sie kennen lernen, wissen welcher Geist hinter einer solch starken Persönlichkeit stand. Jedes Wort das sie nun sprach versetzte ihn in Staunen. "Wie kannst du, wenn du sterblich bist wie du ja behauptest zu sein, so mutig und tapfer sein, Englyn? Wie kannst du mit einer solchen Überlegenheit an das Leben herantreten? Du verwunderst mich, Mädchen. Verwunderst mich sehr." Ein anerkennendes Lächeln stahl sich auf seine Züge. "Selbst den Tod scheinst du nicht zu fürchten. Also lass dir gesagt sein, dass es ihn wirklich gibt. Leib- und wahrhaftig. Das weiß ich, weil ich sein Bruder bin. Staunste, mh? Ja, der Tod hat einen Bruder. Früher habense geglaubt, dass der Bruder des Todes das Leben sein müsse. Aber falsch geraten. Mein Bruder ist das Sein und ich das Nichtsein." Er hüstelte leise, hoffte sie nun nicht doch verschreckt zu haben. Aber etwas in ihm glaubte an sie und ihren Mut. Er wusste, so leicht war sie nicht einzuschüchtern.

"Und wie du siehst ist die Zeit tatsächlich was Komisches für. Jemand der theoretisch gar nicht ist, so wie ich, der braucht sich auch um die Zeit keine Gedanken machen. Ich kann nicht sterben. Ich kann bloß vergehen, meine fleischliche Hülle verlieren und somit all meine Macht. Und dann befinde ich mich wieder in einem existenzunähnlichen Zustand. Aber es gibt mich noch und dann muss ich nur wieder erstarken." Er seufzte leise, beklagend. "Aber wie du siehst bin ich nicht herzlos. Ich verliere an die Zeit, gegen die Zeit. Hab Nyu ja gesagt, sie soll da nich hingehen. Hab ihr gesagt ich beschütz sie. Und was ist? Sie ist tot. Hab sie nicht beschützen können. Werd auch dich nicht beschützen können."

Du kannst sie beschützen, mein Lieber. Das weißt du. Du kannst sie zu einer deinesgleichen machen, um sie ewig an deiner Seite zu wissen. Oder du kannst sie von Raphael verwandeln lassen. Es gibt viele Möglichkeiten das Leben dieser Sterblichen in die Unendlichkeit hinaus zu strecken. Fraglich jedoch, warum du das tun solltest. Du kennst sie nicht. Sie bedeutet dir nichts. Sie ist eine unter vielen. Was willst du mit ihr? Leiko hättest du schützen sollen.

"Leiko war ein Biest. Eine falsche Schlange. Nichtsnutzig. Sie hätte das ewige Leben nicht verdient." blaffte sich Faithless selbst an, bedachte Englyn dann mit entschuldigendem Blick. "Ach... Sicherheit. Englyn, ich brauch keine. Nicht wirklich. Kann zwar sterben, also der Körper hier. Aber wie gesagt, dann bin ich bissl im Dämmerzustand und dann komm ich wieder. Das ist zwar doof, langweilig und zuweilen schmerzhaft. Nicht aber das Ende für mich. Was willst du mir also anhaben?" Er lachte leise. "Du hast nur ein Problem, meine Liebe. Ein Teil von mir hasst dich, der andere..." Nein, er liebte sie natürlich nicht. Wie konnte er? Er kannte sie nicht. "Der andere mag dich, bewundert dich. Komisch, mh? Ich finds meist auch merkwürdig." Er mochte es nicht, so zwiegespalten zu sein. Die Kontrolle zu verlieren. Sich selbst zu verlieren. Ja genau, so fühlte es sich jedes Mal an. Er wollte nichts mehr verlieren, weder sich selbst noch ein Wesen, das ihm nahe stand. Aber wie sollte er auch nur einem von beidem entgehen?!


20.10.2014, 16:38
»Englyn
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Faithless


Die kleine Schwarze hatte ja keine Ahnung wen sie vor sich hatte und was in seinem Kopf alles vor ging. Oder war es gar nicht nur sein Kopf? Sein Blick, immer wieder wirr, dann aufgeklärt. Als stünden Fragen im Raum, und dann doch nicht mehr. Natürlich hatte er Fragen gestellt und ja sie hatte ihm geantwortet. Aber es war tatsächlich als gäbe es noch mehr Fragen, Antworten oder sonstige wirre Gedanken. Mit was er tatsächlich kämpfte und was für Gedanken sich überschlugen blieb ihr allerdings verborgen.

Da war etwas in seinen Augen. vielleicht konnte sie nicht direkt herauslesen was ihm durch den Kopf “spukte”, aber es schien ihn ausgiebig zu beschäftigen. Vermutlich hätte man gesagt, man sieht die Zahnräder im Kopf laufen. Wie ein Zahn in den anderen greift. wie das Uhrwerk arbeitet - rattert. Auf seine Worte hin funkelten ihre dunklen Seelenspiegel gar amüsiert. ”Mutig und Tapfer? Vielleicht ist es aber auch töricht. Meinst du nicht? Aber es ist einfach eine Einstellung zum Leben, welche aus allem resultiert was einem widerfahren ist.” Erfreut über sein Lächeln erwiderte sie dieses herzlich. vor wenigen Minuten noch glaubte sie er würde im Kampf gegen sich selbst verloren gehen, als er vom Tod jemandem ihm nahestehenden berichtete. Gar eine gruslige Vorstellung etwas derartiges zu spüren. Aber er war sich im Klaren darüber. Englyn konnte nur hoffen, dass es ihrem Begleiter gut ging, dass er lebte. Und auch wenn sie über keine besonderen Fähigkeiten verfügte, so glaubte sie, würde ihr irgendetwas sagen, wenn sich dieser Seelenverwandte von ihr abwenden würde. Gewollt oder ungewollt…
Wieder lächelte sie. Sie hatte es gewusst. Unwillkürlich musste sie den Kopf schütteln. ”Hast du eine Ahnung wie unwirklich sich das alles für anhören mag? Da schreitet man Jahre lang durchs Leben und bemerkt gar nicht, dass nicht alles wie man selbst ist. Man vernimmt Geschichten und glaubt irgendwelche wirren Geister aus alten Zeiten haben sie ausgeschmückt. Und dann tauchst du auf. Und du bist echt… echt unecht. Oder… egal. Du bist nicht wie ich. Du bist,.... dann wohl das Nichtsein!” Ohne darüber nachzudenken stupste sie ihn erneut mit ihren Nüstern an seinen an. ”Des Todes Bruder. Nun wird man mich auch für verrückt halten!”, neckte sie mit einem Zwinkern. Wobei sie der Überzeugung war, dass man hier um Faithless Bescheid wusste.

Wieder trübte sich ihr Blick etwas. ”Aber übertrifft all das nicht der Schmerz des Verlustes? Wenn man sich Sterblichen hingibt und sie verliert?” Englyns Vorstellung diesbezüglich ließ es ihr kalt über die Kruppe laufen. Sie zuckte kurz zusammen ob ihres Gedankens. Dann schüttelte sie energisch den Kopf. ”Du brauchst mich nicht zu beschützen. Ich achte schon selbst auf mich. Ehrlich!”, dabei baute sie sich etwas in ihrer Größe auf und schnaubte leis. ”Nein, nicht herzlos. Es scheint mir nur so, als ob du dir mit dir selbst im Wege stehst. Aber darüber darf ich nicht urteilen. Ich kennen dich nicht.”

Und besser war es wohl nicht zu wissen was in seinem Kopf vor ging. Es war genug um Englyn wieder zu erschrecken. Sie zuckte zusammen und wich einen Schritt zurück. Das ewig Leben nicht verdient? Die kleine Stute nickte erst nur, weil sie diesen einen Satz zu verdauen versuchte. Von Vampieren hatte sie schon gehört, Geschichten. Geschichten über das unglückliche, ewige Leben. ... ewiges Leben…
Dann war sie wieder bei ihm, blickte ihn wieder mit vollem Bewusstsein an und horchte nach seinen Worten. Sie schnappte daraufhin neckisch nach seinen Nüstern. ”Ich habe gar kein Problem! Mir ist egal ob mich da etwas hasst. zur Not muss es sich damit anfreunden, dass es mich gibt! Aber… naja… eigentlich ist das eher unwahrscheinlich. Es hat mich bisher nirgends gehalten. Also wird es mich vermutlich bald auch wieder los sein!” Mit diesem Problem wirst du also nicht weiter kämpfen müssen. Seltsam wie Englyn das alles bewegte. Wie sie sich den Kopf zerbrach und es sie schmerzte bei den Gedanken weiter zu ziehen. Sie kannte Faith gar nicht und hatte er nicht selbst gesagt, dass es besser war davon zu gehen? Leise seufzend wich sie einen weiteren Schritt zurück. ”Ich denke es ist besser wenn ich jetzt weiter ziehe!”, hörte sie sich sagen als stünde sie neben sich und blicke sich selbst entsetzt an. Wieso sollte sie jetzt gehen? Weil sich da wer oder etwas in ihre Gefühlswelt schlich. Gar in ihr Herz? Nur ihr Begleiter hatte diesen Platz inne. Sie wich also noch einen Schritt zurück und lächelte lieblich und doch nicht ehrlich.


20.10.2014, 22:25
»Faithless
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Englyn


Er musterte sie aus seinen kühlen Fischaugen, nahm ihr warmes, herzliches Lachen wahr und spürte dieses Kribbeln in seinem Brustkorb, der jahrelang als leer und versteinert galt. Sie ist eine Hexe, sie tut dir nicht gut. Sie verzaubert dich auf irgendeine Weise, anders kann es gar nicht sein. Sie lügt. Sie ist keine Sterbliche. Doch Faithless war sich sicher, dass sie das war. Sie war so echt, so lebendig, so warm. Sie war normal. So normal man in diesem Tal nur sein konnte. Und genau das, gepaart mit ihrem Mut, faszinierte ihn so. Und ihre Herzlichkeit bohrte sich schmerzhaft und tief in sein Herz und entlockte diesem zärtliche Gefühle. Nein. Englyn tat ihm ganz und gar nicht gut. Faithless war ein leichenausgrabender, Mord und Totschlag provozierender, die Weltherrschaft an sich reisender Diktator mit einem Hauch von Wahnsinn und vor allem eiskaltem Kalkül. 'Aber wer war ich vorher?' begann er sich zu fragen. Eine Frage, die er so noch nie gestellt hatte. Denn noch nicht immer war er so verdorben, so unrein. Unsterblich, natürlich. Doch die dunkle Seele hatte noch nicht immer Besitz von ihm ergriffen. Zu Beginn seiner Existenz war er wahrscheinlich genau das, wofür man ihn hielt: der weiße Ritter, der die edlen Damen und die mutigen Herren vor seinem Bruder schützte. Nun aber, da er sich seinen Kopf mit dem Oberstübchen teilte... Hin und hergerissen musterte er sie, abwechselnd wurde sein Blick heiß vor Zuneigung, Kalt vor Hass.

"Töricht. Ja. Aber jedes edle Herz ist töricht, Englyn. Vernunft geht selten mit Heldentaten einher, hast du das nicht gewusst?" Er lächelte, es war ernst gemeint auch wenn etwas in seinem Hinterkopf sich dagegen stemmte. "Und natürlich hört es sich unwirklich an. Wir blieben lange im Verborgenen. Sind ja nicht umsonst früher nur Märchen gewesen, hehe. War schon lustig wenn die Kleinen davon erzählten, dass es Geister gäbe. Sie aber nicht dran glauben. Haha. Hätteste sehen müssen, als der Mond auf mich fiel. So schnell is sonst nie jemand gerannt. Aber... aber am Anfang..." Er brach ab. Er durfte nicht zugeben, dass es ihm Leid tat. Dass seine körperliche Wandlung zu Beginn mit seinem reinen Herzen einher ging und er es schmerzlich mit ansah, dass man vor ihm Reisaus nahm. Nein. Zuviel Schwäche durfte er ihr wirklich nicht zeigen. Aber er wollte. Denn er liebte es, wie er in ihrer Gegenwart ein anderer sein konnte. Das frühere Ich. Wie er Nyus Tod verarbeiten konnte, wie er jemanden an seiner Seite wusste. Ihm war bewusst, dass dieser Teil seines Gewissens nicht damit fertig werden würde, wenn er nun allein sein sollte. Der Schmerz. Noch konnte er ihn ertragen, weil diese Stute bittersüßen Balsam darüber streute. "Der Schmerz... er ist selten, Englyn. Bin nich so der Typ, der sich oft ans sterbliche Leben hängt. Nich mehr. Früher war das anders, aber mittlerweile... Gibt nur noch selten jemanden, ders verdient. Was glaubstn wieviele Heuchler jeden Tag um mich rum schwirrn?" Er verdrehte die Augen lächelnd. Heuchler! Pah! Das sind deine Soldaten, du Idiot. Du brauchst sie. Ohne sie bist du ein Nichts! Er schüttelte den Kopf, verdrängte die Stimme die letztlich die Wahrheit sprach. Doch Faith konnte die Stimme nicht lange zurückdrängen. Etwas in ihm blockierte, als sie weitersprach. Es zupfte erst leise an seinem erwachenden Herzen, dann immer rascher. Es begann zu rasen, gerade da es aus dem Winterschlaf erwachte. "Du willst... du meinst... du wirst.. oh." Er blickte zu Boden und konnte seinen vor Furcht, Schmerz und Hass lodernden Blick nur schwer verstecken. Wie konnte sie...? Dieses niedere Wesen...? Aber da sprach sein Oberstübchen aus ihm, oder? So konnte er doch nicht von ihr denken? Aber andererseits konnte sie doch nicht einfach gehen? Das kannte Faithless nicht. Er kannte es nicht, zurück gestoßen zu werden. Das war vollkommen unsinnig. Niemand ließ Faithless stehen. Nein. Auch sie nicht. Er hob den Blick und fixierte sie mit kaltem Blick, seine Stimme war frostig. "Lass dein falsches Lächeln, Englyn." Er spuckte ihren Namen förmlich aus, zerkaute ihn und beherrschte seinen nun zitternden Körper nur mühsam. Erneut wurde ihm klar, dass die größten Kräfte aus Zuneigung erwuchsen - auch die negativen. Als hätte man die Uhr danach stellen können, schob sich eine Wolke vor den Mond und Faithless Gestalt wurde nur noch sanft, jedoch glühend erhellt. In seinem Zorn schimmerte sein Leib bedrohlich, gleisend blau. Die Kälte seines Körpers verstärkte sich, verströmte sich. Die Luft zwischen den beiden Pferden gefror, ihr Atem wurde zu kleinen Wölkchen. Das Gras zu ihren Hufen knickte ein, starb. Zu solchen Kräften war Faithless nur fähig, wenn er sehr intensiv empfand. 'Verdammt, was macht sie mit mir?!' schoss es ihm durch den Kopf.


21.10.2014, 21:25
»Englyn
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Selbst Englyn genoss Faith´ Nähe und seine Worte. Ihr gefiel seine Bewunderung ihrer Person gegenüber ohne dabei überheblich zu sein. Ob es nun diese Art war oder seine Fragen, seine Worte. Es spielte keine Rolle wer er war, sein sollte oder in der Vergangenheit gewesne war. Immer wieder schlich sich ihr deshalb der Gedanke in den Kopf, dass sie selbst verrückt sein musste. vielleicht würde sie irgendwann aus einem tiefen Traum erwachen, denn alles erschien ihr so unwirklich. Wo war denn die Realität hin verschwunden? Oder war sie gar nicht verschwunden?
Vorsichtig warf sie einen kurzen Blick über die Umgebung. Selbst diese war als wolle sie ihre Gedanken bestätigen. Wo war sie hier nur gelandet? Sie, die offen war für Alles, für Jeden und die es nie lange an einem Ort gehalten hatte. Und wo zum Teufel war ihre Begleitung hin? Dabei war es doch fraglich ob diese Begegnung in dieser Art und Weise stattgefunden hätte, wenn sie den Apfelschimmel zu ihrer Seite gehabt hätte. Nicht, dass sie Schutz benötigte. Ihre Wege trennten sich oft um sich wieder zu begegnen. Ihre Gedanken schweiften einen kurzen Moment weit aus, bis ihr der Blick des Fahlen wieder begegnete. Ob es nicht doch besserwar ihn zu fürchten? Nur kurz schlich sich Unsicherheit in ihren Ausdruck. Nur kurz…

”Jedes edle Herz ist töricht…”, wiederholte sie mit warmem Lächeln. Unglaublich, dass gerade er sie so mit Worten umschmeichelte. Im ersten Augenblick ihrer Begegnung hatte sie nicht mit einer derartigen Wendung gerechnet. Nicht mit dieser Richtung, die zu Weilen auch ihr tief ans Herz klopfte. Sie warf ihr Haupt lachend. ”Wenn ich zurück denke, was man mir alles aufgetischt habe. Und heute soll ich erfahren, dass das gar keine Geschichten und Märchen sind, sondern die Realität!” Wie total irre und unglaubwürdig war das denn? sie konnte es weder würdig in Worte betten, noch anderweitig zum Ausdruck bringen. War das nun etwas dass es zu beweinen galt, oder etwas dass man mit freudigem Lächeln abtat als etwas Neues…. vorsichtig neigte sie ihr Haupt und blickte ihn wieder aus ernsten, großen Augen heraus an. ”Der´s verdient? Ich glaube mich würde es zerreißen wenn ich wüsste ich würde sie alle überleben. Ich kann sie alle kommen und gehen sehn und werde immer wieder allein gelassen. Daraus erschließt sich mir persönlich, dass ich mich nicht mit Sterblichen abgeben würde. Nicht ihre Nähe aufsuchen. Es würde mir das… das Herz zerreißen!” Sicherlich gab es die Einen und die Anderen. Und wenn jemand Macht hatte oder etwas Außergewöhnliches in ihren Augen war, da schlug doch auch mal die Gier und der pure Egoismus zu. Komme was wolle. Aber dazu musste man nicht über irgend eine besondere Macht verfügen. Selbst als Sterblicher war man dieser Art ausgesetzt.
Im ersten Moment wollte er ihr direkt Leid tun und sie in der Tatsache, dass sie neben sich stand bestätigen. Gerade war sie einen Schritt auf ihn zu gegangen und wollte sich seiner wieder annehmen, da traf sein kalter Blick sie bis tief ins Herz. Dann seine Worte. Ihr Blick glitt zum sich verdunkelnden Himmel und sie fragte sich, ob es nicht doch an der Zeit war der Angst den Platz zu überlassen. Sie schluckte und nahm den Blick wieder vom Himmel herab.
Verächtlich schnaubend betrachtete sie erst Faithless, dann was um ihn herum geschah. Sie ignorierte die Kälte die nun um sie herum schlich. Ihre Ohren klappten erzürnt an den Hinterkopf und sie baute sich zu ihrer vollen Größe auf, schlug energisch mit dem Schweif und ließ ihn mit einem kräftigen Schlag einer ihrer Vorderhufe auf den Boden wissen, dass sie ihn nicht fürchten würde. ”FAITHLESS!”, knurrte sie ihn an. sie mochte vielleicht nicht leuchten, nichts um sich herum töten oder die Luft verändern, aber man konnte förmlich sehen wie der Zorn in ihren Augen glühte. ”Lass das!”, fauchte sie noch energisch und schnappte in seine Richtung um das Ganze noch zu unterstreichen.
Ihr Herz raste, ihr Atem ging entsprechend schnell und sie musste sich zur Ruhe mahnen eh sie eines ihrer Ohren kurz aufrichtete. ”Wieso tust du das? Das ist nicht was du tun willst… Sag mir, dass du das so nicht willst, Faithless!” Nun war es die Enttäuschung die sich ihres Ausdruckes bemächtigte, während sie einer überzeugten Kriegerin gleich standhaft blieb. Wieso hast du überhaupt so viel in ihn gegeben… in “irgendjemanden”


21.10.2014, 23:08
»Faithless
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Englyn


Das Herz zerreißen... Tat sie das nicht gerade mit ihm? Sie wollte gehen, die Beine in die Hand nehmen. Faithless selbst hatte ihr dazu geraten, hatte ihr geraten sich von ihm fern zu halten. Doch ein kleiner, unvernünftiger Teil in ihm hatte gefleht, sie werde nicht gehen. Und dieser kleine Teil, der irgendwie zu erstarken drohte, war sein Herz. "Man kann niemandem das Herz zerreißen, der keines besitzt." fauchte er leise, ohne aber die Bewunderung aus seinem Blick wischen zu können. Die Stimmung war innerhalb von Sekunden gekippt, da die Furcht erneut jemanden zu verlieren so kurz nach Nyus Tod ihn erzürnen ließ. Ein zorniger Urgeist war nichts Gemütliches, bei weitem nicht. Doch warum wollte sie gehen? Warum ließ sie ihn allein? Im Stich? Begriff sie denn nicht, dass sie den fürchterlichsten und monströsten Hengst des Tales, ja vielleicht gar der Welt um den Finger gewickelt hatte ? Kapierte sie nicht, dass sie das Herz eines herzlosen Wesens zum Schlagen brachte und dieses Wesen nicht bereit war (und auch gar nicht dazu imstande) einen weiteren Verlust zu verkraften? Und nein, Faithless würde nicht in sich zusammen brechen. Selbst zerbrechen. Er würde in blinder Wut seinem Oberstübchen die Macht übergeben, was Mord und Totschlag zur Folge haben würde. Englyn begriff nicht, dass sie gerade gewaltig in das Machtgefüge des Tales - Engel, Raben und Geister - eingriff, da sie die Wut des Geistes provozierte und somit riskierte, dass dieser seine Wut in Form von Angriffen und Krieg abtragen würde. Aber all das zählte doch jetzt gar nicht. Was zählte war sein Herz. Das leise bummbumm. bummbumm. bummbum.. in der kalt geglaubten Brust. Und dann schlägt dein Herz. Und dann schlägt dein Herz. Und dann schlägt dein Herz eine Melodie....

Ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und verblüfft wurde es sofort wärmer, sein Blick dunkler und sein Leuchten erlosch. Stattdessen war sie es nun, die zu leuchten schien. Ihre Augen. So voller hitzigem Zorn und Mut. Sie fauchte ihn an, energisch, selbstbewusst. Gott, dieses Weib hat Schneid! schoss es ihm wieder und wieder durch den Kopf und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Hätte er seinen Sohn mit ihr gezeugt wäre er wohl keine solche Enttäuschung geworden! Aber nein, er schob diesen egoistischen Gedanken, der den Gefühlen die er für sie hegte gar nicht würdig war, sofort beiseite und wich sogar einen Schritt zurück. Angst hatte er keine, nicht physisch gesehen. Denn ein einziges Zucken seines Körpers würde ihren Tod zur Folge haben. Blöd nur, dass er das nicht tun würde. Sie war zu wertvoll. Doch als sich Verbitterung und Enttäuschung in ihre Stimme woben, drückte plötzlich etwas. Etwas schweres lag in seiner Brust auf dem pulsierenden Klumpen. Er wusste nicht was es war, was er da spürte. Doch es tat weh. Ihre Enttäuschung tat ihm weh. Wie konnte das sein? "Du bist eine unglaubliche Stute, Englyn. Unglaublich. Ich habe Dinge getan. Ich habe gemordert und gequält. Dinge getan, die du dir gar nicht ausmalen kannst. Und all das ohne Reue. Aber du elendes Weib... was tust du mit mir? Wie machst du das? Was hast du an dir, dass ich jetzt so schwer atmen kann?" Er trat wieder einen Schritt näher und glaubte, von ihrem glühenden Blick verbrannt zu werden. "Ich bin mit Abstand das gefürchtetste Wesen dieser Gegend, ja nicht nur dieser Gegend. Weit mehr als das. Und du.... du zuckst nichma mit der Wimper. Wie, um alles in der Welt, machst du das?!" Seine Stimme klang ehrlich verblüfft und anerkennend, jedoch auch skeptisch. Nach wie vor konnte er nicht glauben, dass sie keine Hexe war. Nie im Leben konnte eine Sterbliche in so kurzer Zeit Gewalt über ihn erlangen. Nie! (Oder doch?!)


22.10.2014, 22:24
»Englyn
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Niemals würde sie die Beine in die Hand nehmen. Niemals vor Furcht die Flucht ergreifen. Aber auch niemand hatte sie bisher zum Bleiben gebeten. Zum Bleiben verzaubert. So als müsse sie ein schlechtes Gewissen fürchten wenn sie ihm den Rücken kehrte. Aber all das würde die Stute nicht zum Bleiben überreden. Nicht irgendwelche Gedanken oder Empfindungen. Nicht das… ”Und wieso reagierst du dann derart? Ich bin nur eine flüchtige Begegnung. Eine vergängliche Begegnung. Eine ganz kurze Phase in all deiner vielen Zeit. Ein Hauch von Nichts!” Für die kleine Schwarze zählte nicht wer vor ihr stand. Was war er schon für sie? Was interessierten sie Gruselgeschichten, Morde oder Reibereien. Es war nicht ihre Geschichte, es war seine. Und Englyn war nur ein winziges Staubkörnchen darin. Ein kleiner Windhauch und sie war vergessen. Wie bei allen anderen vorher auch.
Es war ganz einfach auszublenden was er war oder dass er mit sich selbst ein Problem hatte. Ja sie hatte ja eben erlebt wie er umschlagen konnte und war sich auch sicher, dass sie, wenn er wollte, gar nicht die Chance hatte zu gehen. Dann aber hatte sie etwas Falsches in dem Fahlen gespürt, gesehen und sich getäuscht. Bitter getäuscht.

Im ersten Moment entging ihr wie er sich wieder “normalisierte”, oder wie auch immer sie das hätte beschreiben sollen. Eines aber entging ihr nicht und brachte sie gar kurzzeitig noch mehr in Rage, bevor die Enttäuschung ihrer Herr wurde. ”Du wagst es jetzt über mich zu lachen? Die Situation?!” Sie realisierte dass er zurück gewichen war und fragte sich nur einen winzigen Moment was wohl der Auslöser dafür sein konnte. Da ihr aber spontan nichts passendes einfallen wollte, dachte sie nicht weiter darüber nach. Erhitzt rannte ihr Atem und ihr ganzer Körper bebte auch noch als er längst von der Enttäuschung übermannt gewesen war. Als er zu reden begann, klappten ihre Ohren an den Hinterkopf und waren fast gänzlich unter ihrer Mähne verborgen. Ihr zorniger Blick lag starr auf Faith, während sie angestrengt seinen Worten lauschte und den Kopf zu schütteln begann. Nach und nach erhöhte sie das Tempo und erstarrte in ihrer Bewegung als er ihr wieder näher kam. Was hast du an dir, dass ich jetzt so schwer atmen kann? … sie wiederholte diesen Satz in ihren Gedanken mehrere Male und holte einmal tief Luft bevor er zu weiteren Worten ansetzte. Sein Glück, dass ihr das “elende Weib” fast entgangen war, oder überlaufen von all seinen anderen Worten. Seufzend schüttelte sie den Kopf ohne ein Wort zu sagen und schloss eine gefühlte Ewigkeit die Augen. Ihr Atem ging wieder ruhiger und sie konnte spüren wie sie die Ruhe durch jede einzelne Faser ihres Körpers jagte und dieser von einem kurzen, kaum merkbaren Schütteln erfasst wurde weil der hitzige Zorn ihm entwich. ”Indem ich, einfach ich bin… Was sollen mir Geschichten imponieren, Vergangenheit oder mögliche Dinge die mich ereilen könnten. Was soll mir Angst machen wenn ich meinen Pfad stets alleine gehe? Wen soll ich fürchten, wenn ich meinem vorgegebenen Pfad folge und was mir das Leben bringt so oder so akzeptieren muss und es vor allem einfach kann!” Sie öffnete ihre Augen wieder und blickte gar liebevoll zu Faith auf. ”Vielleicht bin ich ja töricht, oder mein Herz ist es. Aber ich sehe, nein spüre, dass da nicht nur das ist vor dem du mich die ganze Zeit zu warnen versuchst. Von dem du glaubst ich müsse die Flucht ergreifen. Da ist viel mehr und das weißt DU genauso gut wie ich! Und dabei bin ich, einfach nur ich. Ein vergänglicher, kleiner Teil deines Lebens.” Eine Hexe! vielleicht war sie in manchen Charakterzügen zwischendurch einmal eine Hexe und war auch bereits als eine solche betitelt worden. Aber sie konnte sich nicht entsinnen Tochter außergewöhnlicher Eltern zu sein. Nein viel mehr eines Tyrannen… eines Mörders...vielleicht sollte sie Faith für seine Erzählungen hassen.. vielleicht war er jemand gleich, an dessen Seite sie nie wieder stehen wollen würde. Aber nein! Sie hatte als das hinter sich gelassen und seufzte ob ihrer Gedanken und vielleicht auch ihrer Worte die sie eben noch an ihn gerichtet hatte. ”Vielleicht bist es auch DU, der mich verzaubert! Schonmal darüber nachgedacht?” Sie hätte gerne gelächelt. Es wäre der richtige Zeitpunkt gewesen. Aber noch hatte die Ruhe nicht jeden Winkel ihres Seins erreicht und so blieb ihre Miene versteinert und ausdruckslos. Nur in ihren Augen lag noch immer die Enttäuschung über seine Reaktion.


22.10.2014, 23:39
»Faithless
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Englyn


Es war unfassbar, was sie mit ihm trieb. In ihr glomm der Zorn, heißblütig wie das Feuer eines Vulkans. Und er wärmte sich an ihrer Flamme, denn ihm war kalt. Seit Jahrhunderten, Jahrtausenden hatte er nichts anderes empfunden als Kälte und nie hatte er sich nach etwas anderem gesehnt, denn er kannte es nicht. Er hatte die Bitterkeit von Furcht geschmeckt, die Schwärze von Hass, aber nie zuvor hatte er sich an der Glut einer Lebenden wärmen können. Denn mit Wärme war ihm nie jemand begegnet. "Ja, ich wage es zu lachen. Du bist unglaublich, Englyn. Sowas wie dich gibts nich nochmal." Wieder musste er sich das Grinsen aus dem Gesicht zwingen, um sie nicht zu verärgern. Und merkwürdigerweise war es genau das, was er wollte: sie nicht verärgern, ihr keinen Grund geben zu gehen.

Sieh nur wie schwach sie dich macht. Lass das nur deine Soldaten hören, sehen. Schau dich um, die fremden Spione werden Raphael und den Raben Kunde erstatten: Der Geist ist weich geworden.

Er schüttelte wieder den Kopf, diese Stimme - sein Oberstübchen - hatte ihm oft geholfen, doch in seiner Beziehung zu Englyn, ganz gleich welcher Natur diese war und wie flüchtig sie sein mochte, hatte nur er selbst etwas zu suchen. Keine Stimme, die ihr eine Gefahr bedeuten würde. Keine Kraft, die zu zerstörerisch war für eine Stute, die sich nicht fürchtete. "Hab ich mich auch immer gefragt. Mir macht nix Angst. Bin doch eh schon tot. Hab nix zu verliern. Nich viel. Siehst ja, ab und an..." Er schluckte schwer, schob jedoch den Gedanken an Nyu beiseite. "Manchma trifft man jemanden, da bekommt man Angst ihn gehn zu lassen. Weißte wie ich mein? Ist ganz selten, aber kommt vor. Und bei manchen kommts noch seltener vor. Und dann, dann sollte man echt Angst haben. Das übersteht keiner, egal ob Geist, Engel oder du. Also lass lieber wirklich kein in dein Herz." Er zwinkerte ihr zu, aber irgendwie tat es ihm weh. Er wollte, dass sie jemanden in ihr Herz ließ - ihn. Warum? Alle Sinne ins einem Körper schrillten Alarm. Doch er wollte es. Er spürte es. Sein Glück war irgendwie an sie gebunden. Warum? "Bist vergänglich ja, das ist ein Problem. Aber keines, was man nicht lösen könnte. Mädchen ich bin ein Geist, tot. Glaubst doch nich im ernst, dass du vor mir in Sicherheit wärst wennde tot wärst? Ich könnt dich selbst dann wiederfinden. Du bist kein kleiner Teil meines Lebens, irgendwie. Irgendwas haste gemacht, dass es so nich is. Ich sag doch eine Hexe!" Er trat ganz nahe an sie, sodass sein kalter Atem sich mit ihrem warmen verband. Ihre nächsten Worte brachten ihn fast um den Verstand. Ruckartig wandte er sich um die eigene Achse und begann, auf und ab zu gehen. "Verzaubert? Ich dich? Haha. Ha. Hahaha. Du spinnst wohl. Ich kann nich zaubern, ich bin tot. Ich mache Angst, ich töten, ich stoße ab. Aber noch nie hat sich einer freiwillig bei mir aufgehalten, Englyn. Die wollten alle Macht. Ich bin fast so alt wie die Erde selbst, Englyn. Aber noch nie - ich schwörs - is mir warm geworden. Klingt blöd, is aber so. Ich bin aus Eis. Sozusagen. Bin kalt. Ich wusst nich, dass mir warm werden kann. Und jetzt das... Sieh es dir an!" Er wandte sich wieder zu ihr und stolperte auf sie zu, zuerst berührte er sie mit seinen Nüstern - eiskalt. Dann mit seinem Hals - eiskalt. Und dann berührte jener Teil seiner Brust ihren Körper, hinter dem bei Normalsterblichen das Herz schlug. Und es schlug. Und die Stelle, sie war warm. In seiner Fremdheit drohte es Faithless von innen zu verbrennen, es schmerzte. Diese Glut in seinem Körper. Doch er liebte den Schmerz. Liebte DIESEN Schmerz. "Das hat ich noch nie. Entweder bin ich krank, wobei ich das glaube gar nich werden kann, oder du bist schuld." Er seufzte leise und trat zurück, ihr tief in die Augen blickend. Und in seinem Blick, der allein durch die Tatsache dass seine Augen blendend hell waren und bloß zwei schwarze Stecknadelköpfe darin schwebten ohnehin kühl wirkte, lag Wärme.


01.11.2014, 11:00
» Jean
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Gwyn



Und wieder war er allein. Laila war gegangen, ohne etwas zu sagen. Mal wieder hatte er es vergeigt, hatte erst einmal in diesem Tal seinen willen bekommen. Und das war auch nicht wirklich das was er wollte. Laila war dagegen doch so interessant gewesen, schade das es so enden musste. Ein leises seufzen entglitt seinen Lippen. Er würde nicht aufgeben, irgendwann würde ihn sicherlich noch irgendwas über den weg laufen, er musste sich nur noch weiter gedulden, ehe er wieder den schönen Duft riechen durfte.
Sein Körper bewegte sich vom Mohnblumenfeld weg. Er bewegte sich immer schneller, wohin wusste er nicht. Er lief einfach stur geradeaus. Würde schon sehen wo er am ende landete. Einige Stunden war er nun schon sicherlich unterwegs, war durchs Moor gelaufen, hatte ein Fluss überquert, ist über eine riesen Wiese gelaufen... ehe sich immer mehr Nebel vor ihm erstreckte. Aber nur vor ihm, um sich herum war nichts von diesem schleierhaften Zeug zu sehen. Langsam fiel er wieder im Schritt und lief somit langsam durch die Nebelwand durch. Seine Augen gewöhnten sich relativ schnell an diese Umstände. Ein wiehern drang in seine Ohren, sehr weiblich wie er fand. Und genau das regte seine Aufmerksamkeit an. Langsam folgte er der Richtung, aus dieser das wiehern kam. Und es dauerte auch nicht lange, als eine weiße Stute dahertrabte. Er stellte sich ihr so in den weg das sie anhalten musste. Ein breites Lächeln legte sich auf seinen Lippen. Die Ohren waren aufgestellt, und allgemein würde man nicht ahnen was er wirklich vor hatte. Das komische war, er zog die weißen Stuten an, denn sie hatte in seinen Augen sehr viele Ähnlichkeiten mit Laila, doch leider war sie es nicht. "Bonjure, ich hoffe ich störe nicht" Der Französische Akzent stach wie immer stark heraus. So das, dass r richtig über seine Lippen rollte. Mal schauen wie die weiße so auf ihn reagierte. Ob sie ihn kalt ließ, oder auf ihn ansprang.

muss erst wieder reinkommen, sry x.x


01.11.2014, 15:09
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless


Vermutlich hätte man die Stute rot anlaufen sehen, wenn sie nicht im Besitz von rabenschwarzem Fell gewesen wäre. Und eigentlich hätte sie im Zusammenspiel mit Faith, zischend heißen Dampf fabrizieren sollen. Brummelnd schüttelte sie den Kopf. “Bitte? Natürlich gibt es mich nicht noch einmal. Aber deshalb die Situation zu belächeln, halte ich für unangebracht!“ Dabei war mit ihren Worten der eigentliche Zorn fast schon gewichen. Ihr entging auch nicht, dass er sich Mühe zu geben schien und sie bezog das scheinbar auch richtig auf sich selbst. Vielleicht wollte er ja tatsächlich nicht, dass die kleine Schwarze ihm den Rücken kehrte. Nicht weil er ihr etwas tun wollte. Nein nicht deshalb…. oder aber sie täuschte sich doch in ihm…

Fast so als habe sie diese Stimme in seinem Kopf vernommen, wandte sie ihren Blick einen kurzen Moment an ihm vorbei angestrengt durch den Nebel. Sehen konnte sie allerdings nichts und so galt ihre Aufmerksamkeit sofort wieder Faith. Erst das Kopfschütteln, dann seine Worte und seine Reaktion auf diese. gern hätte sie ihn liebevoll umhalst, horchte aber nur weiter aufmerksam seinen Worten. Sie musste unwillkürlich nicken. “Ich weiß um diesen Schmerz Bescheid, deshalb gibt oder gab es irgendwann nur noch einen zu meiner Seite. Jemand dem ich nicht nachweinen werde, wenn er nicht mehr auftaucht. Dem ich ein schöneres Leben wünsche, sollte er das zeitliche Segnen. Dem ich dankbar bin, wenn er zu meiner Seite trabt. Mein Herz ist schon lange verschlossen…“ Obwohl sie sich dessen im Moment gar nicht mehr so sicher war. zumindest war sie sich sicher das Faith fest daran klopfte. Red dir doch keinen Mist ein. Du kennst diesen Kerl doch gar nicht. Mit einem Schnauben entledigte sie sich dieses Gedankens und lächelte sacht. ”Nicht in Sicherheit wenn ich tot wäre?” Englyn schüttelte schnaubend den Kopf. ”Ein winzig kleiner Faith. Weder ich kenne dich, noch du kennst mich. Wieso soll ich also etwas getan haben?” Die feine Stute versuchte sich an einem krellen, biestigen Lachen um seiner Behauptung der “Hexe” noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen. ”Wieso Hexe?” Dann beobachtete sie skeptisch sein Tun und neigte ihr Haupt etwas zur Seite. Leis brummelnd horchte sie wieder einmal nach seinen Worten. Klang wieder ziemlich wirr, fast so als wolle nun er dem Wort “Hexe” noch mehr Ausdruck verleihen. Aber nein, das war er selbst und es schien Elayne tatsächlich so als müsse sie ihm glauben. ”So wie du dich benimmst, könnte man im Moment schon meinen eine Hexe hätte ein perfektes Werk vollbracht.” Ja sie musste unwillkürlich lächeln bis zu dem Zeitpunkt als sie seine Kälte das erste Mal spürte, an ihren Nüstern. Etwas überrascht ob seiner Berührung und noch mehr irritiert als es damit nicht enden wollte und sie hielt die Luft an als er die Wärme und sein schlagendes Herz gar darlegte. Erst als er wieder zu sprechen begann und zurück wich, atmete sie tief ein und hielt seinem Blick stand. ”Krank? Ich schuld? Vielleicht bist du einfach…. verrückt!”
Vorsichtig trat sie auf ihn zu und presste ihre Nüstern auf seine kalten. ”Wenn ich eine Hexe bin, kannst du zaubern!”, murmelte sie und schloss einen kurzen Moment seufzend die Augen.
Dann wich auch sie wieder zurück und blickte ihn an. ”Oder aber ich bin verrückt und jemand sollte mich aus meinen Träumen wachrütteln.” War es doch so, dass sich alles immer mehr zu etwas unglaubwürdigem entwickelte. Heute Morgen noch erwacht mit dem üblichen Drang die Welt in jedem einzelnen Zentimeter zu erkunden und da stellte man ihr das in den Weg? Oder war sie heute Morgen gar nicht erwacht? ”Bin ich wach?”, rutsche ihr der fragende Gedanke dann über die Lippen und sie blickte Faith entschuldigend lächelnd an, neigte dabei wie schon viele Male zuvor ihr Haupt.


03.11.2014, 20:48
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Die Stute stellte ihn vor ein Rätsel, dessen Lösung womöglich bereits in den Jahrtausenden seiner Existenz von den Trümmern einer in die Dunkelheit gesogenen Existenz verschüttet wurde. Gefühle. Natürlich war der Fahle sich ihrer bewusst und auch seiner eigenen Fähigkeit, jene zu empfinden. Doch bis dato hatte die Palette seiner Emotionen Wut über Neid, Eifersucht und Hass geführt. Teils abgeschwächt, teils ineinander verwischt. Selbst die Zuneigung zu Nyu war getrübt durch Egoismus und Verklärung, die Wut und den Hass auf die Corvus Corax. Nun aber spürte er etwas Reines in sich, dass sein Herz in diesem elektrisierenden Takt schlagen ließ. Seine Anatomie gab natürlich die lebensnotwendige Einheit "Herz" her, aber noch nie zuvor hatte er diese benutzt. Es war eben da, kalt und schlummernd. Nun aber pochte es, schlug es, tanzte es und hämmerte auf seine Brust ein. Und diese Wärme, das Kitzeln und Kribbeln. Es ergriff seinen Körper, gesamt. Allumfassend. Jede einzelne Faser seines Körpers stand unter Strom. Und ihre Wärme. Diese versengende, alles verbrennende Wärme die seiner Kälte den Garaus machte. Verdammt!

Erschrocken vor der Intensität seiner Gefühle wich er von ihr zurück. Sie sprach von Schmerz und einem verschlossenen Herzen. Aber er nahm ihre Worte wie einen Brei von Lauten wahr. Er konnte das Stimmchen in seinem Hinterkopf spüren, wie es lauter wurde. An den Fesseln riss und zerrte, die er ihr angelegt hatte. Es brach über ihn, wie eine Woge der Verzweiflung. "Bist du total bescheuert? Sie macht dich schwach. Sie tötet dich. Bist du Vollidiot dir dessen nicht bewusst? Sie mag dich nicht, sie ist eine Spionin. Irgendwer hat sie geschickt. Irgendwer der dich tot sehen will. Sie ist eine Mörderin. Eine hinterhältige Spionin. Sie hat scheinbar einen Weg gefunden dich zu töten. Den einzigen Weg, der je bekannt war. Töte sie, ehe sie dich tötet. LOS!"

Faithless stemmte sich gegen das, was er liebevoll sein Oberstübchen nannte. Doch durch die tiefen Empfindungen, die Englyn in ihm wach rief, war sein Verstand von einem Schleier getrübt. Ruckartig schnappte er nach vorn und biss ihr gezielt in den Hals. Er konnte ihre Wärme spüren, dieses elektrisierende Kribbeln. Und dann schmeckte er ihr Blut, metallisch und klebrig, auf seiner Zunge. Seine Augen weit aufgerissen fing er sich wieder, fand zurück zu sich und in die Wirklichkeit. Doch der Fehler war begangen. Irreparabel? Verzweifelt, mit wässrigen Augen die die Tränen nur mühsam zurückhielten, besah er Englyn und sah das ganze Ausmaß seinerselbst. Sie blutete. Englyn, ich... Das war's. Das einzige Wesen, das in ihm je Leben geweckt hatte, würde ihn verachten. Würde ihn von sich stoßen. Zu Recht, natürlich. Er trat zurück, noch einen weiteren Schritt. Er wurde sich bewusst, dass er sie getötet hätte wenn er nicht zu sich gekommen wäre. Er war zutiefst erschrocken, ebenfalls ein ihm unbekanntes Gefühl. Leere breitete sich in ihm aus.


02.12.2014, 08:31
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless


Selbst die kleine schwarze Stute war überrascht. Sie konnte sich selbst kein Bild darüber machen wieso sie so aufeinander reagierten. Selbstverständlich hatte sie sich einen Kopf darüber gemacht und war eigentlich auch auf einen grünen Zweig gekommen. Und doch ermahnte sie sich nicht voreilige Schlüsse zu ziehen, weil sie diesen verdammten Hengst doch gar nicht kannte. Was war es, was sie derart auf ihn reagieren lies. Wieso hatte sie ihm nicht einfach die Kruppe gekehrt und war von Dannen gezogen?
Während sie noch von ihren eigenen Gedanken überrannt wurde, wich Faith zurück. Aufmerksam verfolgte sie seine Reaktion und blickte ihn fragend an. Sofort war ihr klar, dass er so mit sich beschäftigt war, dass er gar nicht merken konnte welchen Blick sie ihm zu warf. Ebenso wie ihr bewusst wurde, dass er wieder mit besagter Stimme im Kopf zu hadern schien.
Sie beobachtete ihn eine Weile regungslos und war damit beschäftigt aufmerksam zu horchen, falls er wieder mit besagter Stimme diskutieren würde, aber da war nichts… Dachte sie…

So plötzlich und unerwartet wie er vorschnellte und sie am Hals packte, war keine Zeit zu reagieren. Als ihr bewusst wurde was Faith tun würde, schoss bereits der Schmerz durch ihren Körper und ihre Ohren klappten instinktiv dicht an den Hinterkopf. Zu allem Überfluss konnte sie letztlich spüren, wie das Blut aus der Wunde trat. Ihr Herz tat sein Bestes dazu und pochte rasend schnell. So schnell wie ihr Tränen in die entsetzt weit aufgerissenen dunklen Augen traten. Nur weil sie überhaupt nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet hatte, stand sie regungslos da, hatte nicht nach ihm geschnappt und starrte ihn lediglich an. Jetzt schoss ihr tatsächlich auch die Frage in den Kopf, ob es gut war jemanden an sein Herz klopfen zu lassen. Jemanden den man nicht kannte, Zutritt zu gewähren. sich einem Gefühl derart schnell und unachtsam hin zu geben. Ihren Namen vernahm sie noch… aber hatte er noch mehr gesagt? War da noch mehr? War das sein Ernst? Vielleicht hätte sie auf ihn hören sollen, als er ihr klar gemacht hatte, dass er gefährlich für sie sein würde.

Die Gedanken der kleinen Schwarzen überschlugen sich. Ihren Blick hatte sie zwischenzeitlich ins Leere gewandt und schüttelte beinah ununterbrochen ihren Kopf. ”Nein…”, murmelte sie und wich letztlich zurück. Dann fand ihr glasiger, verletzter Blick wieder in den Seinen. Vielleicht war es doch besser ihrer einst so kleinlichst beibehaltenen Linie treu zu bleiben. So musste es sein,... So sollte es sein…
Englyn schüttelte den Kopf abermals und trat noch weitere Schritte zurück. Mit einem Schluchzen wandte sie sich schließlich ab und kehrte Faith die Kruppe. Kurz nur hielt sie inne, dann setzte sie ihren Weg nach einmal tiefen Luft holen in lockerem Trab fort. ”Besser so…”, schluchzte sie noch vor sich her, ohne zurück zu blicken.


02.12.2014, 21:19
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Geschlossen