» Na'amah
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

» Askar Daris



Unzählige Dünen räkelten sich über die Wüste. Aufmerksam lauschte ich dem rieseln des Sandes.
Es war so lebensfremd und denoch nannten wir es Heimat, durchzogen sie und hinterliesen Spuren im roten Grund, bis der mürrische Wind entschied sie zu zerpeitschen.
Doch die grelle Wüstensonne war erkaltet, mein Fell nicht sandig sondern klamm.

Zerfetzte Worte drangen an mein Ohr. Ich riss die Augen auf, alles weiß. Hatte mich die Sonne erblinden lassen?
Ich schüttelte mein Haupt und meine Sinne erquickten sich an der heftigen Bewegung. Es war der Nebel, es war das fremde Land und es war Askar der zu mir sprach.
"Ich hab dich nicht verstan..." ich stockte, meine Augen liefen die Umgebung ab.
"Askar, dass ist nicht witzig"
Mein Atmen beschleunigte sich und ich wechselte die Richtung. Die Worte waren verhallt und ihr Ursprung nicht mehr zu deuten.
"ASKAR!" schrie ich, wiehrte schrill. Drehte mich, trabte ein Stück, lauschte und galoppierte in die entgegengesetzte Richtung. Nein, dass war das zerpflückte Echo meines eigenen Schreies gewesen.
"ASKAR, bitte!"
Immer noch bewegte sich mein Körper, ich drehte und wendete mich, spitzte die Ohren und stieß immer wieder mein flehendes Wiehren aus.


08.03.2014, 04:15
» Askar Daris
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Na'amah



Die Welt hatte mich verschluckt. Als stünde ich im Bauch eines großen, weißen, übermächtigen Wesens, dessen Gase, gottseidank geruchlos, mich aufzulösen drohten. Ich blickte an mich herunter, abseits der Brust nur Nebel. Ich schwimme. Und hörte die Stute schon längst nicht mehr. Der Übermut hatte mich gepackt und davongeschleudert, irgendwo in die Fremde. Dabei war alles fremd, nichts bekannt, eine völlig neue Welt. Weißer Fleck auf der Landkarte. Na'amah? Das war kein Rufen mehr. Ich war längst fort und jeder Versuch, mich jetzt noch bemerkbar zu machen, war so oder so zum Scheitern verurteilt. Es war völlig gleich, was ich tat. Ich sagte ihren Namen nur um mich zu beruhigen - dabei war ich völlig ruhig. Wohin sollte ich? Wohin musste ich? Es war gleich. Bewegung fuhr durch meinen Körper und nahm mich mit.

--> Die verwunschene Quelle


08.03.2014, 13:34
» Tullamore Dew


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» venomxbaby



» alle Posts von Tullamore Dew

Noir



You take your needles and sew my mouth shut
But you will never hear the last of me
This is the reason that were all so fucked up
You are the reason that we dont believe

We never wanted it to be this way
They never listen to a word we say

So scream your heart out, you are the chosen
You gotta show them silence is the enemy
Scream it out loud, we are the broken
We gotta show them silence is the enemy


Der Weiße musterte die fremde Stute. Sie war wirklich hübsch an zu sehen. Jedoch ragte sie zierlich empor. Die Beine der Fremden zitterten und sie schien sich vor irgendjemandem oder irgendetwas zu fürchten. Tullamore wusste nur zu gut wie sehr sich Angst anfühlte. Er wollte der Stute helfen, doch diese schien sich von ihm zu distanzieren.
Hör mal, ich frage dich jetzt einfach direkt weil ich weiß wie es ist. Fliehst du vor irgendetwas? Kann ich dir helfen?
Traurig sah Tullamore sie an. Eine wunderschöne, arme, verlorene Seele die nur noch von ihrem Körper umtucht war.
Er fühlte sich als würde er in einen Spiegel schauen. Er erkannte ein Stück seiner selbst in ihr. Manchmal war es bekanntlich besser einfach nichts zu sagen, doch das war auch nicht Tullamores Art. Vor allem nachdem er seine ganze Familie verloren hatte, hatte der Hengst einfach nichts mehr zu verlieren und somit konnte er alles auf eine Karte setzen.

Der Frühling breitete sich langsam über dem Land aus und selbst die Nebelfelder wurden ihrem Namen nicht mehr gerecht.
Die ersten Grashalme sprossen aus dem Boden und die Sonne wärmte das Fell des weißen Hengstes.
Hier und da sah man Tiere die sich den kompletten Winter über verzogen hatten und sich dem Winterschlaf an nahmen. Die Vögel sangen freudige Lieder und flogen lebendig über den Köpfen der Pferde davon.
Er liebte dieses Frühlingsgefühl, wenn da nicht seine Schuldgefühle für seine Familie wären. Daher ließ ihn das alles ziemlich kalt und verscheuchte diese dämlichen Gedanken die ihn plagten.
Gegen seine verlorene Situation konnte Tullamore sowieso nichts tun, also warum noch einen Gedanken ein seinen Verlus verschwenden? Tief in seinem inneren wusste er aber, dass ihn diese Gedanken sein komplettes, restliches Leben verfolgen würden und er dieser Situaion hilflos ausgesetzt war. Manchmal fragte er sich warum nicht er von den Flammen verschluckt worden war. Dann wäre doch vieles sicherlich einfacher geworden. Zumindest müsste er nicht leiden und seine Familie konnte es mit der Zeit bestimmt besser verkraften nur einen Teil verloren zu haben, anstatt so wie er einfach alles was sein Leben bestimmte zu verlieren.

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!





Wörter: 483

__________________

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!


13.03.2014, 13:02
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Tullamore Dew



Gedankenverloren wie die weiße Stute war, schnellte ihr Kopf nach oben und blickte dem Hengst ins Gesicht. Jedoch nur für einen kurzen Moment, bevor sie sich wieder bewusst wurde, wie dumm diese schnelle, unüberlegte Bewegung war. Unerwartete Dinge erweckten den Jagdtrieb, nicht, dass es sich bei Tullamore Dew um ein Raubtier handelte, aber es gab genügend vergleichbare Dinge. Neugierde wurde ähnlich hervorgerufen. Nur deshalb hatte auch sie dies getan. Ich weiß wie es ist. Wusste er, wie es war zu sterben? Das Wissen bald sterben zu müssen? Zwar war er älter als sie, aber den Tod sah sie an ihm noch nicht, so musste sie feststellen, dass er wohl etwas vollkommen anderes meinte. Womöglich betraf es ihren zitternden Leib.
N... nein., brachte sie hauchend hervor. Eine glatte Lüge bezog es man auf seine erste Frage, eine Wahrheit wenn es die Antwort auf die zweite war. Natürlich war sie auf der Flucht, sofern man vor sich selbst und dem was in einem steckte flüchten konnte. Wie also sollte er ihr helfen können? Niemand hatte es bisher gekonnt und würde es je können. Unsicher trat sie von einem Bein aufs andere. Die Angst drohte die Überhand zu gewinnen. Eine Bewegung zu viel von Tullamore und sie würde laufen, so schnell sie ihre zarten Beine tragen konnten.
Manchmal dachte die Stute darüber nach, ob sie jemals mutig gewesen war. Hatte es mal eine Noir gegeben, welche ganz normal Gespräche führen konnte, vielleicht sogar eine heldenhafte Seite hatte? Sie konnte sich partout nicht daran erinnern. Also gab es solche Seite nie.

Seufzend wandte sie sich fast genüsslich ein wenig in der Sonne, versuchte so viel wie möglich von der Wärme in sich aufzunehmen, bevor eine finstere Wolke sie wieder mit sich nehmen würde. Es war soweit, die Schimmelin hatte den eisigen Winter auf wundersamer Weise irgendwie überstanden. Erfrieren würde sie jetzt nicht mehr, wenn nicht noch böse Überraschungen auf sie warteten. Verhungern sicherlich auch nicht. Was hatte man für sie also vorbereitet?
Erschrocken zuckte sie zusammen, als ein kleiner Vogel dicht über ihren Kopf davon flog. Hatte sie gerade tatsächlich kurz die Augen geschlossen, um den Frühling zu begrüßen? Zitternd trat sie zwei Schritte zurück. Der Hengst hätte sie in dem Moment angreifen können oder auf irgendwelche anderen dummen Ideen kommen können. Noir musste aufmerksam bleiben. Ihr weit geöffneten Augen starrten zum Boden, immer die beiden Vorderhufe des Schimmels im Blick.


13.03.2014, 14:33
» Tullamore Dew


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» venomxbaby



» alle Posts von Tullamore Dew

Noir



Also diese Stute vor ihm war nun wirklich nicht gesprächig, sie verhielt sich regelrecht komisch. Schade nur, dass sie seine Hilfe nicht annehmen wollte. Aber was sollte er tun. Tullamore Dew hatte ein regelrechtes Helfersyndrom seit seine eigene Familie in Flammen untergegangen war. Es war definitiv nicht einfach für den Wallach.
Jedoch, was sollte er tun. Er war mit seinem Latein am Ende. Es schien so als wollte ihn kein anderer Artgenosse in seiner Nähe haben. Vielleicht hatte er ja irgendetwas abstoßendes an sich? Tullamore reckte seinen Kopf in alle Richtungen und roch an sich. Er konnte keine unangenehmen Düfte an sich wahr nehmen. Und auch so war der Schimmel sauber und gepflegt. Nein, er konnte sich wahrlich nicht vorstellen was die Stute gegen ihn hatte. Dabei war sie doch so ein niedliches Geschöpf.
Tullamore Dew scharrte unruhig mit seinem rechten Huf. Die Sonne prallte auf Noir und ihn.
Nunja, du bist ja nicht wirklich gesprächig. Aber ich möchte dich trotzdem etwas fragen. Warum ist so ein wunderschönes Wesen wie du alleine hier draußen. Warum bist du nicht mit einer Herde unterwegs. Weißt du denn etwa nicht wie gefährlich es hier draußen für dich ist? Stell dir vor ich wäre nicht ich. Wenn ich böse Absichten hätte dann hättest du absolut keine Chance mir zu entkommen. Du hast wirklich Glück dass du mir über den Weg gelaufen bist und nicht irgend einem anderen Pferd. Und ich kann dir versprechen dass ich dich nicht hier alleine stehen lassen werde. Tullamore merkte, wie er die Stute mit seinen vielen Worten überforderte aber er wusste nicht, wie er es dem hübschen Stütchen sonst noch verdeutlichen sollte und konnte.

Also senkte Tullamore seinen Kopf und begann das frische Frühlingsgras zu kauen ohne auf eine Antwort zu warten. Die Stute würde ihm sowieso keine Antwort geben. Also konnte er sich den wichtigen Dingen im Leben widmen und dazu gehörte nunmal Nahrung. Tullamore Dew liebte das frische Frühlingsgras. Das Sommergras war meist zu verdorrt und schmeckte nicht mehr so wie es ausschaute. Aber dieses Frühlingsgras, das hatte einen wunderbaren, nein geradezu tollen Geschmack. Es schmeckte nach der kommenden Wärme, dieser wundervollen Sonne die hoch am Himmel stand. Es schmeckte nach frischem Quellwasser das weder abgestanden noch zugefroren war. Und dieses Gras setzte Frühlingsgefühle in dem Schimmel frei. Sein größter Wunsch war es eine eigene Familie zu haben, die er mit Leib und Seele verteidigen würde.

Darfst das Leben mit Würde ertragen, nur die Kleinlichen machen es klein; Bettler können dir Bruder sagen, und du kannst doch ein König sein.


Wörter: 458

__________________

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!


27.03.2014, 07:35
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Tullamore Dew



Wenn Noir ihren Zustand beschreiben sollte, so würden ihr die passenden Worte fehlen. Seit einiger Zeit, stand sie nun starr an diesen einen Fleck und wagte es sich nicht einmal etwas tiefer durchzuatmen. Sie muss wohl den Eindruck hinterlassen, dass sie hier völlig Fehl am Platz war und gerne woanders wäre. Einen Ort den sie nicht benennen konnte.
Gelegentlich gelang es ihr eher aus dem Zufall heraus, Signale zu senden, die eine innere Ruhe in ihr vortäuschten. Bisher war es ihr aber nie gelungen, sie nach ihrem Willen zu gebrauchen.
Die kleine Stute schluckte schwer, betrachtete die kleine Spur, welche der Hengst mit seinem Huf hinterließ. Er wurde ihrer Anwesenheit langsam überdrüssig oder was sollte dieses Verhalten vermitteln? Sie zuckte zusammen, als Tullamores tiefe Stimme erklang. Aus Furcht ging sie ein paar wenige Schritte zurück, um den Abstand zu vergrößern und schaute sich hektisch um.
Skeptisch beobachtete die Weiße ihr Gegenüber aus dunklen Augen. Waren das nicht Worte, wie sie oft gesagt wurden vor einem Angriff? Schmeichelnd, lieb gemeint. Doch in ihren Ohren klang es nahezu wie eine Drohung. Tatsächlich kamen seine Worte nur dumpf an, vor Aufregung. Wenn ich böse Absichten hätte, dann hättest du absolut keine Chance mir zu entkommen. Als wäre sie sich dessen nicht von Beginn an bewusst gewesen. Ihre Hufe hafteten schwer wie Bleistücke auf dem Untergrund und so sehr der Wunsch nach Flucht auch in ihrem zitternden Leib sein würde, so würde sie sich nicht bewegen können. Von Kämpfen hatte Noir schon gar keine Ahnung, zumal ihr dazu auch die Kraft fehlte.

Es verging einige Zeit, bis ihre Wahrnehmung wieder klarer wurde. Tullamore wirkte das Interesse an ihr vollkommen verloren zu haben. Ein perfekter Moment für ihren lückenhaften Fluchtplan? Vielleicht tat der Hengst auch nur so und wäre ihr sofort dicht auf den Fersen.
I... Ich b-b-bin in kei... keiner., antwortet sie schließlich zögerlich. Wie sollte Noir das auch anstellen, als solch sozial inkompetentes Wesen.
Es verging wieder einige Zeit des Schweigens. Während sie den Weißen vor sich anstarrte, versuchte sie die Worte in ihrem Kopf zu formen und brauchbar zu sortieren. Es ist überall gefährlich. A... aber ich brauche ke... keinen Beschützer.

(Sorry doof. smilie Aber ich wollte unbedingt zurückschreiben.)[/kl


28.03.2014, 12:57
» Tullamore Dew


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» venomxbaby



» alle Posts von Tullamore Dew

Noir



Tullamore Dew beobachtete Noir genau. Ihr Verhalten erschien ihm sehr apatisch. Er wusste wirklich nicht was er noch machen sollte. Du brauchst also keinen Beschützer? Tullamore Dew schnaubte verächtlich und sah in eine andere Richtung.Von Beschützern wollte er gar nichts mehr hören. Ich will dich nicht beschützen. Verdammt ich will nur für dich hilflosen Ding da sein Tullamore schrie die Stute an. Plötzlich verstumme er und sah das Wesen vor ihm an. Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht an schreien aber du bist einfach so ein großes Rätsel für mich. Der Schimmel schüttelte seinen Kopf. Ihm tat es wirklich Leid dass er Noir so angegangen war. Wo sie doch so hilflos da stand.

Der Weiße spielte verlegen mit seinen Ohren und ließ seine Muskeln im Körper zucken. Irgendwie erschien ihm dieses Gefühl angenehm und beruhigend.
Tullamore Dew merkte, dass seine Kehle trocken war. Es dürstete ihn.
Willst du auch etwas trinken? Gleich den Weg dort runter ist ein Fluss. Das Wasser dort schmeckt sehr gut. Wasser das gut schmeckte, Tullamore wusste einfach nicht mehr was er noch hätte sagen sollen. Nunja, entweder kommst du jetzt mit oder du bleibst hier. Ich werd auf jeden Fall gehen. Ohne sich um zu drehen stapfte Tullamore Dew davon in der Hoffnung Noir würde ihm folgen. Aber irgendwie glaubte er nicht daran dass die Weiße ihm folgen würde. So ging er verträumt in Richtung Fluss.

Diese Noir ist mir ein absolutes Rätsel. Ich weiß wirklich nicht was ich noch machen soll. Wenn sie mir jetzt nicht folgt dann kann selbst ich ihr nicht mehr weiter helfen, obwohl ich es so gerne möchte. So eine wunderschöne Stute hat ein durchaus besseres Leben verdient als sich selbst aufzugeben.

Seine Gedanken an Noir konnte Tullamore Dew nicht wirklich ab schalten. Sein Helfersyndrom kursierte immer weiter in seinem Schädel herum und so langsam fragte sich ob er selbst noch normal im Kopf war. Seine Mutter hatte...Nein, über seine Mutter würde Tullamore Dew nicht nach denken wollen. Zu tief saßen die Schmerzen um seine Familie, wie eine elendige Wunde die von verfaultem Fleisch umrahmt nie wieder heilen würde. Das Brandwasser sackte immer weiter heraus, dennoch würde sie nie leer laufen.

(Achwas, macht doch nichts. Bin heute auch nicht wirklich kreativ smilie )


Wörter: 403

__________________

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!


07.04.2014, 11:32
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Tullamore Dew



Panisch stolperte die Weiße rückwärts, überschlug sich fast, weil ihre Beine sie schneller von diesen Fleckchen Erde wegbringen wollten, als es ihr körperlich möglich war. Sie hätte sich auch umdrehen können, doch das würde bedeuten, dem Feind den Rücken zudrehen zu müssen. Oder wäre dies gerade das Richtige? Schaute man einem Jäger in die Augen oder nicht? Sie wusste es nicht. Ihr Kopf war gerade auch nicht frei für solche Überlegungen. Ihr Blut rauschte durch ihre Ohren, sie konnte in jeder einzelnen Faser den wild pochenden Puls spüren. Bei einigen Gefäßen fürchtete sie darum, dass sie zerspringen würden. Verbluten. Ob das ein angenehmer Tod war? Was geschah dann eigentlich mit einem? Wenn Noir sich richtig erinnerte, so war es das Blut, welches den Sauerstoff transportierte, schlussfolgernd erstickte man... genauso fühlte sie sich gerade. Ihr angespannter Körper schien sich zu weigern weiter die Luft um sie in sich aufnehmen zu wollen.

Ihr war gar nicht bewusst, dass sie ihre Augen geschlossen hatte, bis aus dem Schwarz ein grau- weiß wurde. Sie stand. Einige Meter zwischen ihr und den Hengst, welcher sich als unscharfe Kontur abzeichnete. Mit dem wärmeren Frühlingswetter und den langen Sonnenstrahlen, war der Schleier nicht mehr ganz so dicht und doch schien er der kleinen Stute eine Art Sicherheit zu vermitteln. Eine Wand. Wenn sie auch durchdringbar war, sogar recht einfach.
Zitternd und nach Atem ringend musterte sie Tullamore, der nun wieder genauso so ruhig aussah, wie zuvor. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ein erschrockenes Quitschen, als wieder seine Stimme erklang. Doch er schrie nicht, sondern sprach ganz normal. Beinahe mit einem reuhaftigem Unterton. Vorsichtig schüttelte sie ihren Kopf, nicht sicher ob er es wahrnehmen würde. Vermutlich nicht, denn im nächsten Augenblick wandte sich der weiße Hengst schon ab und ging. Trinken. Noir fuhr sich langsam mit ihrer Zunge über ihre trockenen Lippen. Wann hatte sie zuletzt etwas Flüssigkeit zu sich genommen?
Unsicher trat sie von einem Bein aufs andere. Ich... ich bin nicht hilflos., rief sie ihm plötzlich hinterher, jedoch klang ihre weiche, bebende Stimme nicht wirklich überzeugt davon.
Es vergingen weitere quälend lange Sekunden in denen sie sich seufzend von einer Seite zur anderen wog. Schließlich hob sie ihren Blick, versuchte Tullamore Dew auszumachen, doch war er in der Nebelbank verschwunden. Unsicher wandte sie ihren schmalen Kopf in alle Richtungen. Nichts.
Wenn er dort entlang zu diesem besagten Fluss wollte, dann dürfte sie doch auch dort hinkommen, wenn sie ihr einfach abbog. Ein Fluss hatte schließlich einen länglichen Verlauf, meist länger als nur ein paar Meter und irgendwo musste er beginnen, sowie enden. So hatte sie also die Hoffnung ebenfalls dorthin zu kommen, aber eben nicht auf ihn zu treffen.
Zögerlich setzte sie einen Huf vor den anderen, den Blick ziemlich nah vor sich auf den Boden gerichtet, schließlich wollte sie auch nicht ins Wasser fallen. Genauso wenig aber auch irgendein verräterisches Geräusch von sich geben, auch wenn dies eigentlich schon die hochstehenden Gräser verhinderten. Sie schoben sich nicht nur auseinander, um ihr Platz zu machen, sondern knackten hier und da mal. Vermutlich dickeres Material, welches zerbrochen wurde.


12.04.2014, 12:51
» Tullamore Dew


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» venomxbaby



» alle Posts von Tullamore Dew

Noir



Tullamore konnte sich über das fremde Wesen nur sehr wundern. Sie war so anders als alle anderen Genossen und Genossinnen die Tullamore Dew kannte. Er schüttelte ablenkend sein anmutiges Köpfchen und stapfte erhobenen Hauptes durch die dichte Weite des Nebels.

Wie ein dichtes Gewebe aus feinsten Perlen
hängt feucht und grau Nebel.
Es ziehen schimmernd Lichter durch den Vorhang
Stumpf und körnig verschleiert.
Ein Schatten in der Ferne, diffundiert langsam dahin.
Wie die Welt im Nebel schweben deine Gedanken
zwischen Sein und Auflösen
Du greifst in den Vorhang, versuchst deine Gedanken
zu fassen und zu halten.
Es bleibt nicht alles an deinen Fingern kleben
nur ein paar Perlen - Nebel.

Tullamore Dew mochte den Nebel. So wurde er keineswegs von anderen entdeckt und konnte sich ungestört zurück ziehen.
Er war sich definitiv nicht sicher ob ihm die Stute folgen würde - doch er hatte sein Möglichstes gegeben um sie zu bitten ihm zu folgen. Tullamore Dew hatte viel gelernt in seinem bisherigen Leben, seine Familie hilflos sterben zu sehen war durchaus das Schlimmste was einer wandernden Seele passieren konnte.
Trotz seiner schlimmen Erfahrungen wollte und konnte Tullamore Dew seinen Beschützerinstinkt nicht aus schalten. Und so ging ihm auch die kleine Stute nicht sofort aus dem Kopf. Doch was sollte er schon machen? Im Endeffekt war es ihr Leben - und wenn sie Tullamore Dew nicht folgen wollte dann konnte er nichts daran ändern.

Als Tullamore Dew hinter der Nebelwand verschwand roch er den köstlichen Duft von Wasser. Es dürstete ihn. Er senkte seinen Kopf ab und tauchte seine Nüstern in das ständig fließende, pulsierende Wasser hinab. Was für eine Wohltat.


Wörter: 287

__________________

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!


08.05.2014, 08:31
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Tullamore Dew



Selbst der hellste Sonnenstrahl vermochte nicht die dichten Nebelschwaden zu vertreiben. Die Feuchtigkeit schien hier beständig hoch genug zu sein, um selbst den wärmsten Sommertag zu überstehen. Diese Erkenntnis gab der Stute ein wenig Frieden. Das Leben mochte in keinster Weise beständig sein, doch dieses Fleckchen schien es zu sein. Wenn man mehr träumen könnte, so wäre es möglich diese in sich zu verankern. Für einen Moment still stehen. Ruhe und Gelassenheit verspüren. Doch sie konnte es nicht. Zwar war sie in der Lage kurzzeitig in diese bunte Welt zu verschwinden, doch genauso schnell wurde sie wieder herausgerissen und war es nur das kleine Vögelchen, welches aus dem scheinbaren Nichts der weißen Suppe zu ihren Hufen empor flog.

Noch immer hatte sie keinen Fluss erreicht. Ob der Hengst genauso lange laufen musste? Oder vielleicht besaß Noir auch nur das Pech, dass der Fluss auf ihrer Höhe einen scharfen Knick weg von ihr besaß und sie nun stundenlang querfeldein laufen könnte.
Ein Geräusch ließ die Schimmelin erstarren, ihren Zierlichen Kopf emporgestreckt schaute sie sich hektisch in alle Richtungen um. Links von ihr ragte ein dunkler Schatten empor. Obwohl er einige Meter entfernt war, deutlich größer als sie. Ihre Beine begannen zu schlottern, bevor ihr ganzer Körper erfasst wurde.
Noch vor wenigen Minuten mochte sie diesen Ort, hatte den Gedanken geliebt vor neugierigen Blicken verborgen zu sein, doch nun war es ein Ort des Grauens. So schnell sie nur konnte, wandte sie sich in die andere Richtung und rannte. Das hohe Gras peitschte gegen ihre schmale Brust, hinterließ sicherlich den ein oder anderen dünnen Striemen, welcher in den nächsten Tagen bereits wieder verblassen würde. Doch den kurzen Schmerz spürte Noir in ihrer Furcht nicht. Blind und taub war sie für ihre Umgebung.
Ihr voller Lauf wurde durch einen viel härteren Aufprall gestoppt. Es fühlte sich an, als würde sie gegen eine massive Wand springen und so torkelte sie benommen zurück. Erschrocken schrie sie auf und kniff die Augen zusammen, als sie den Körper vor ihr erkannte. Oh Gott, ihr Ende...


03.06.2014, 17:21
» Tullamore Dew


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» venomxbaby



» alle Posts von Tullamore Dew

Noir



Als Tullamore Dew seinen Durst gelöscht hatte, dachte er noch immer an das zarte Stütchen welches immernoch nicht zum Fluss gelangt war. Nunja, vielleicht hat sie es sich anders überlegt und möchte mit mir einfach nichts zu tun haben. Es war mit Sicherheit nicht das erste Mal, dass Tullamore Dew von jemandem nicht akzeptiert wurde. Doch nachdem Dew seine komplette Familie verloren hatte, war ihm das gerade egal. Er hatte genug Sorgen mit denen er sich herum plagen musste; sei es das Überleben.
Und so senkte der Schimmelhengst sein Haupt erneut und schmeckte das köstliche Nass in seinem Maul.
Regen prasselte auf den Hengst nieder, doch bei den schwülen Temperaturen empfand er es als durchaus angenehm. Die Fliegen nervten ihn nicht mehr so sehr, die Luft wurde klarer und der Nebel zog sich nicht mehr so heftig zu wie zuvor.
Immer wieder waren die Gedanken des Hengstes bei seiner Familie. Gerade aus dem Grund mochte Tullamore Dew den Nebel. Hier erinnerte ihn nichts an das schreckliche Feuer, dass ihm seine komplette Familie geraubt hatte. Bei diesem Gedanken traten dem taffen Hengst Tränen in die Augen, niemals hätte er gedacht, dass ihn diese Gedanken auch nach vergangener Zeit zu solcher Traurigkeit führten. Tullamore Dew hatte immer gedacht, er wäre stärker als seine Gefühle. Dass er jeden Tag aufs Neue eines besseren belehrt wurde trug nicht gerade zu mehr Stärke bei. Es bewirkte im Gegenteil, dass Tullamore Dew psychisch und physisch immer mehr ab baute. Dies war auch ein Grund, weshalb der Hengst nicht wirklich auf die Schimmelstute ein gehen konnte. Dew hatte sein möglichstest getan. Zwingen wollte und konnte er niemanden. Der Hengst kannte es von sich selbst, dass Zwang Situationen generell verschlimmerte. Und trotz allem, fragte er sich jeden verdammten Tag warum nicht er, sondern seine komplette Familie gestorben war.


Wörter: 314

__________________

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!


23.07.2014, 09:09
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Tullamore Dew



Innerhalb kürzester Zeit hatte es begonnen in Strömen zu regen. Die Tropfen fielen in so einer Geschwindigkeit und Dichte vom Himmel, dass es auf ihren zarten Körper, der eigentlich gar keine allzu große Angriffsfläche bot, wie abermillion Stupser. Als würde sie jemand mit einem Stock ärgern wollen.Ihre Mähne, die sonst so leicht über ihren Hals schmiegte, klebte nun strähnig an ihre, genauso wie ihr Fell sich etwas verdunkelt hatte und an einigen Stellen ungeordnet aufrecht stand.
So fühlte sie sich noch verletzlicher, kleiner und unbedeutender. Sich selbst unsicher darüber, ob sie zitterte rein aus Angst oder ob sich tatsächlich trotz der Wärme etwas fröstelte. Vielleicht war sie krank.

Doch trotz allen bösen Erwartungen geschah nichts. Sie wurde nicht gebissen, geschlagen, umher geschubst, nicht beschimpft. Ganz im Gegenteil, außer dem tiefen Grollen des Unwetters gab es kein Geräusch. Rasch öffnete sie die Augen. Tu...Tullamore Dew., wisperte sie leise. Ihre großen Augen blickten unsicher zu den Hengst hinauf. War er wütend? Überrascht?
Doch alles was die Schimmelin sehen konnte, waren seine dunklen Augen, die einen anderen Ausdruck hatten, als zuvor. Sie wirkten tiefer, unergründlicher, wenn man nicht gleich von Leere reden mochte. Schnell senkte sie wieder ihren Blick, um nicht aufdringlich zu wirken, nicht aber ohne die feuchte Spur von seinem Augenwinkel hinab zu sehen, welche so eingebrannt wirkte. Konnte Regen exakt solche Spur ziehen? Und dann wusste sie was so anders war. Ein erstickter Laut kam aus ihrer Kehle. Ich... Es tut mir Leid, wenn ich... Ich wollte dir nicht weh tun., purzelten die Worte heraus. Hatte sie ihn bei dem Zusammenstoß verletzt? So sehr, dass ihn Tränen in die Augen stiegen? Gott, sie war so ein Fehler. Der größte Fehler, der wohl auf dieser Welt existierte.


25.07.2014, 23:05
» Pamina
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Wer möchte?



Klein und verloren kam sie sich vor, in dieser Weite des Nichts, das sich vor ihr ausbreitete, nur von wabernden Nebeln überzogen. Die Stille war gespenstisch. Dehnte sich in ihrem Kopf.
Pamina merkte, wie ihr Herz zu rasen anfing. Ihr Atem schien zu laut für diese leere Umgebung, die von der schwülen Hitze niedergedrückt zu werden schien.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie hierher gekommen war.
Auch ihr Kopf fing an zu schmerzen, wahrscheinlich hatte sie mal wieder zu wenig getrunken.
Wo bin ich hier? fragte sie sich.

Die Umgebung war ihr nicht vertraut, Nebelfelder wie diese gab es in ihrem Zuhause nicht. Dunkel erinnerte sie sich daran, mit ihrer Herde geflohen zu sein. Vor was wusste sie nicht mehr. Selbst jetzt spürte sie noch einen Rest Panik in sich, als sie an den Moment zurückdachte, in dem sie gemerkt hatte, das sie ihren Bruder und ihre Eltern im Gewimmel verloren hatte. Nur, vor was waren alle geflohen? Wovor hatten sie Angst gehabt?

Ihr Kopf pochte. Es brachte nichts, jetzt weiter darüber nachzugrübeln. Jetzt musste sie erst einmal wissen, wo sie war, sich zurechtfinden. Um den Rest würde sie sich später kümmern.

(einplay .___. erster post nach sehr langer pause)


08.08.2014, 23:14
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless

Da irrte auch die schwarze Kleine mehr oder minder durch den Nebel und stellte sich die selbe Frage wie eine weitere Seele im Nichts. Sie konnte regelrecht spüren, dass da noch jemand war und nicht unbedingt große Bedrohung von ihm, beziehungsweise ihr, ausging. Ihren eigenen Begleiter hatte sie verloren. Obwohl ihnen meist klar war sie würden einander wieder finden. Seelenverwandte, so glaubte die feingliedrige Stute ganz fest, fanden sich immer wieder, egal in welche Richtung der Eine und der Andere gegangen war.

Die tiefgründigen Seelenspiegel versuchten angestrengt in den Nebeschwaden die auszumachen, die sie bereits lange gewittert hatte. Als Englyn glaubte nicht mehr weit von ihr zu sein, schnaubte sie leis, verharrte in ihren Bewegungen und ließ die Ohren aufmerksam nach allen Richtung spielen, sodass ihr nicht das kleinste Geräusch entgehen würde.

Kurz nur schlich ihr der Gedanke in den Kopf ihre Sinne könnten sie täuschen und sie war diesmal auf sich allein gestellt. Energisch schüttelte sie den Kopf um dann direkt wieder in völliger Bewegungslosigkeit zu verharren. Ihr Schopf hing nun wirr zwischen, und einzelne Strähnen auch auf ihren Ohren. Dann als sie meinte etwas vernommen zu haben, drehte sie lediglich eines ihrer Ohren in jene Richtung, während jeder Muskel in ihrem Körper angespannt bereit war die Flucht zu ergreifen, sollten sie ihre Sinne tatsächlich getäuscht haben. Noch konnte sie keine Gestalt, nicht einmal eine Silhouette in den dunklen Schwaden ausmachen. Ob die Andere ihr Schnauben überhaupt vernommen hatte? Auf diese Frage hin musste sie ein Seufzen unterdrücken. Nicht jetzt


15.08.2014, 10:27
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit dem er zuletzt das Herdengebiet verlassen hatte um einen kleinen Rundgang durch das Stillreich zu unternehmen. Früher, als der Mensch noch lebte, hatte er des öfteren kleine Spaziergänge getätigt. Er hatte den Zweibeiner auf seinem Rücken getragen um nicht etwa den Anschein zu erwecken, etwas anderes zu sein als nur ein ganz normales Pferd mit vier Hufen und einer langen Nase. Der Mensch, eher eine Marionette, hatte als Sprachrohr und Fassade gedient, alle waren darauf herein gefallen. Nun aber lebte Faithless als Pferd unter Pferden in einem von Tieren beherrschten Reich. Zum einen war es so doch reichlich schwieriger für ihn geworden, denn auch Engel und Zauberer hatten sich angesiedelt und konnten fern jeglicher menschlicher Zivilisation ihr Naturell ausleben. Doch es war auch einfacher, denn die Menschen besaßen Waffen von denen Faithless nur träumen konnte. Ihm selbst konnten sie freilich nichts anhaben, doch seine treuen Gefährten starben durch die kleinen Eisenkugeln, die mittels menschlicher Magie - der Technik - rasend schnell abgeschossen und in die Leiber der Tiere gepresst wurden.

Das Nebelfeld schien ihm gerade recht, um einen entspannten Spaziergang zu unternehmen. Der Nebel hüllte den Geist in einen sanften Schleier. Bei klarer Nacht war er stets schnell auszumachen, denn sein Leib leuchtete leise im sanften milchigen Licht. Im Nebel aber wurde jenes Fluoreszieren unsichtbar. Er ging in der Masse der wabernden Wogen unter, was ihm nicht schlecht gefiel. Er wusste, dass hier draußen noch andere waren. Wenn auch wenige. Doch er kümmerte sich nicht darum. Wenn ihm eines dieser Wesen über den Weg stolperte, so entschied es sich ob er nach Gesellschaft dürstete oder nicht. Denn Faithless war durchaus ein Pferd, das sich nach Gesellschaft sehnte und nicht nur die Dunkelheit im Herzen trug. Sein Geist war zwiegespalten und dementsprechend war es stets eine situative Entscheidung des Schicksals, welchem Teil seines Inneren man begegnete und wer gerade die Oberhand behielt. Im Moment, das durfte zur Gnade aller sein, war der Sanfte und durchaus sterbliche Teil seiner Seele an der Oberfläche, während die Dunkelheit tief in ihm schlummerte und nur ab und an einige Einwürfe in den Raum schoss. Sein Inneres mochte es nicht, dass Faithless fühlte und empfand wie andere Pferde. Der Fahle selbst konnte nicht erahnen, warum sein Oberstübchen sich so dagegen sträubte. Jenes jedoch, im logischen Denken weitaus fähiger, wusste, dass Liebe die größte Waffe werden konnte und sich durchaus auch gegen einen selbst richtete.

Seine Hufe trugen ihn ohne Widerhall über die Felder, während seine Nase nach oben gereckt wie ein Hund schnüffelte. Ob er Nyu finden würde, sein kleines Fellknäuel? Oder gar jemand ganz neuen kennen lernen würde? Ob er von Einsamkeit geplagt werden würde oder ob er Gesellschaft fand? Faithless mochte Macht über vieles haben, nicht aber über das Schicksal.


24.08.2014, 14:18
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless



Ob sie sich doch getäuscht hatte? Ihre Sinne ihr einen Streich gespielt hatten? Dabei war sie sich so sicher gewesen, dass da noch wer durch den Nebel irren musste. Vielleicht lag es auch daran, dass sie hier vorher noch nie gewesen war und ihr Begleiter nicht aufzufinden war. Nicht ungewöhnlich, aber doch jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung.
Erbost über die vermeintliche Täuschung ihrer Sinne, warf sie ihr Haupt zwei, drei Mal zornig in die Luft und schnaubte.
Genau dann, dann als ihr Haupt durch die Luft pfiff, stieg ihr doch wieder etwas in die Nüstern, sodass sie abrupt in ihrer Bewegung inne hielt und die Augen verengte. Ob ihr Verstand nun völlig durch den Wind war?
Die kleine Schwarze ließ ihren Blick durch die wabernden Nebelschwaden schweifen und versuchte wieder einmal angestrengt irgendetwas darin ausfindig zu machen. Etwas beunruhigend war, dass sich die Witterung verändert hatte. Es war jemand anderes der nun mit ihr durch den Nebel streifte. Ein Hengst… Ein Hengst von dem sie anhand seiner Witterung nicht aus machen konnte in wie fern er gefährlich sein könnte.
Ihre Ohren klappten leicht an den Kopf zurück und auch ihre Augen waren noch immer verengt, als sie tatsächlich eine Silhouette ausmachen konnte. Der Unbekannte wirkte durch seine helle Farbe wie ein Gespenst, dass durch den Nebel schlich, lautlos, unerkannt und einer Illusion gleich. Aber eine Illusion konnte er wohl kaum sein, wenn ihr seine Witterung deutlich die Nüstern hinauf stieg.
So groß es ihr eben möglich war, baute sich die Stute etwas auf, wollte so klar stellen, dass sie sich nicht fürchtete. Ihre Unsicherheit war aus den Augen verschwunden, wenn sie ihr auch noch in gesundem Maße in den Knochen steckte. Also schnaubte sie erneut, den Blick fest auf den Geist geheftet du die Ohren aufmerksam aufgerichtet.


27.08.2014, 10:18
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Der suchende Ausdruck verschwand, als er ein anderes Pferd oder zumindest Tier wahrnahm. Er blieb abrupt stehen und musterte seine Umgebung eindringlicher, seine Nüstern blähten sich um den Quell des Duftes zu lokalisieren. Ein schwarzer Schemen stach aus dem seichten Nebel hervor, als er sich konzentrierte. Dem Geruch nach eine Stute. Er legte sein charmantestes Lächeln auf die Lippen und trottete dann eher tollpatschig, denn elegant zu ihr hinüber. Doch all das war natürlich nur Täuschung wenn man bedachte, wen genau man vor sich hatte. Ob die Rappene von ihm gehört hatte? Den meisten Pferden des Tales war Faithless durchaus ein Begriff, bloß Neulinge wussten zuweilen nicht, dass ein geisteskranker Geist – welch Wortspiel! – sein Unwesen im Stillreich trieb.

„Schau an, schau an. Wen hamwer denn da?“ Faith grinste frech und stellte sich vor die Schwarze, die Haltung angenommen hatte. Er konnte kaum Angst, noch Unsicherheit sehen. Doch trotzdem spürte er sie. Denn sie wäre eine Närrin, fürchtete sie sich nicht den Geisthaften im Nebel anzutreffen. Bei Tag wirkte das Äußere des Fahlen bereits erschreckend, das milchige Licht des Mondes und der Nebel komplettierten jedoch das geisterhafte Antlitz und verschafften ihm den würdigen Auftritt, den er sich als Geist natürlich wünschte. Seine blauen Augen musterten die Stute durchdringend und er hätte gern gewusst, wie sie in ihrem tiefsten Inneren auf ihn reagierte. Ihn erkannte. Ihn einschätzte. Doch das gehörte leider nicht zu seinen Fähigkeiten. Die Gedanken der anderen waren seit jeher tabu für ihn, er hatte nicht die Macht sich diese anzueignen. Es soll wohl wahrhaft Wesen geben, die dazu in der Lage waren. Faithless war es nicht. Seufzend musste er also abwarten, bis sie ihm von sich aus etwas preis gab. Ob das der Wahrheit entsprach? Er konnte lediglich auf die von ihm seit Ewigkeiten perfektionierte Gabe zurückgreifen, Pferdeverstand anzuwenden. Das jedoch blieb ihm wie jedem anderen Sterblichen übrig.

Du kannst es auch einfach sein lassen und die Stute töten. Sie bringt dir eh nicht viel. Wie er diese kleine, listige Stimme in seinem Kopf hasste, die ihn stets zu Taten drängte die ihm eigentlich missfielen. Nun gut, zugegeben: das Oberstübchen hatte mehr Verstand als er, er jedoch besaß Herz. (Schlug es überhaupt? Niemand zuvor hatte versucht es heraus zu finden!) Zwei Dinge, die stets kollidierten und nicht zuletzt dazu führten, dass Faithless mit sich selbst im ewigen Streit lag. Für den Moment schüttelte er bloß den Kopf, um die nervige Stimme zurück in den Hinterkopf zu verbannen.


27.08.2014, 19:32
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless



Und da war er, der Hengst der einem Geist gleich durch den Nebel trat. Während Englyn immer der Meinung gewesen war, dass sie eine spindeldürre, kleine Erscheinung ist, fragte sie sich nun, was an „spindeldürr“ noch zu unterbieten war. Die Art wie er auftrat und seine Farbe selbst, machten ihn zu einer Erscheinung der Englyn mit Vorsicht begegnen würde. Aber was das Exterieur betraf, machte er doch deutlich weniger her als sonst ihre Begleitung. Aber sie war schließlich allein unterwegs und auch nicht gerade ein respekteinflößendes Monster an Erscheinung. Da konnte sie gedanklich noch so frotzeln. Man musste sich immer erst an den eigenen Nüstern packen.

Als er schließlich auf sie zu kam, wirkte er nicht direkt als wolle er ihr Ärger machen. Trotzdem gefiel ihr seine Wortwahl nicht. Auch die Art der Aussprache hatte sie so noch nie zuvor vernommen und so ging in ihrem Hinterkopf doch gleich die Alarmglocke los, dass vielleicht doch große Vorsicht geboten war. Es folgte ein fast schon abfällig klingendes Schnauben, gefolgt von einer schnippischen Wortwahl, die sie kaum ausgesprochen, auch direkt bereute. „Das spielt keine Rolle, wen wir da haben!“, fauchte sie also, direkt bereut. Viel effektiver war meist, wenn man die Ruhe bewahrte und sich nicht gleich auf den kleinsten und empfindlichsten Nerv stützte.

Englyn hatte ja keine Ahnung mit wem oder was sie es zu tun hatte und was sich in dessen Kopf abspielte. Also fragte sie sich einen winzigen Moment lang, was der Grund war für sein Kopf schütteln. Seine Erscheinung addiert mit seiner seltsamen Wortwahl oder seinem Ausdruck und seinem Verhalten, ließen ihn schon recht ungewöhnlich auf sie wirken. Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf, während seiner von einer zweiten Stimme belagert war. In ihrem ertönte nur eine einzige Stimme und die riet ihr einmal mehr zur Vorsicht.
Tief Luft geholt setzte sie nun doch zu weiteren Worten an. “Wen hat die Schwarze denn angetroffen?“, eine für sie ungewöhnliche Art von sich selbst zu sprechen, die sich aber ganz von allein aufgrund ihres Gegenübers in ihrem Kopf gebildet hatte. Die Schwarze oder die schwarze Kleine, wie sie so oft schon von anderen genannt worden war.


12.09.2014, 08:35
»Faithless
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Englyn


Skepsis mischte sich in den Blick der Nachtschwarzen, während er sie amüsiert taxierte. Er war es nicht mehr gewohnt, unerkannt bleiben zu dürfen. Die meisten Pferde des Tales wussten genau, wen sie vor sich hatten. Und so brachten die meisten kaum mehr als ein verängstigtes Heucheln zutage. Diese hier jedoch wagte es in einer für ihn sehr spannenden Form, schnippisch zu reagieren. Man hätte glauben können, Faithless würde auf eine solche Respektlosigkeit mit Gewalt antworten. Für gewöhnlich war diese Option auch gar nicht so abwegig. Doch ihm gefiel es, Paroli geboten zu bekommen. Diese elenden Arschkriecher, die ihm Tag für Tag den Dickdarm hinauf schlängelten, ödeten ihn an und es vergnügte ihn, einmal wieder vpn einem Pferd als Artgenosse wahrgenommen zu werden.

"Bin Faith." murmelte er freundlich, darauf hoffend das sie seinen Namen nicht kannte. Ihn nicht kannte. Noch nicht von ihm gehört hatte oder das verkürzte Faith nicht mit dem Geisteranführer Faithless in Verbindung brachte. "So. Nun rück schon raus mit der Sprache, wie soll ichn dich nennen? Is doch doof, dich Schwarze zu nenn. Dann musst du mich ja Weißer nenn. Immer dieses Schwarz-Weiß-Denken - PAH!" Er kicherte leise vergnügt vor sich hin und genoss, wie der Mond sich seines Körpers bemächtigte und diesen leicht schimmern ließ. Er spürte die Mondstrahlen, wenn sie in seinen Körper eintauchten. Es war stehts wie eine Symbiose, eine Wechselwirkung. Während er die Wirkung des Mondlichtes maximierte, wurde seine Gestalt in ein sanftes Licht getaucht. Natürlich war gerade das ein durchaus schauriger Anblick. Doch er hoffte stets, dass eines Tages auch jemand sehen und erkennen würde, dass ein Geist nicht zwingend grausam sein musste.

Natürlich sind Geister grausam, du Idiot. Nur DU bist zu dumm es zu begreifen. Du verunstaltest unsere gesamte Spezies, unser Sein. Du verunglimpfst das, was uns zu Wesen des Todes macht. Du lässt dich von der dümmlichen Lebhaftigkeit anstecken, infizieren. Du machst dich zum Gespött. Ohne mich wärst du schon längst tot, mögen deine körperlichen Fähigkeiten noch so überragend sein.

"Sei doch still, du hast keine Ahnung." Zischte der Fahle mit verdrehten Augen sich selbst zu. Er hasste es, wenn sein Oberstübchen sich mit seinen aufrührerischen Gedanken zu Wort meldete. Er schüttelte den Kopf, als wolle er das kleine Gedankenmännchen gegen die Wand werfen, es zur Stille bewegen. Doch auf die Schwarze musste es bloß hochgradig verwirrt wirken, was er da trieb.


18.09.2014, 20:42
»Englyn
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Faithless



Sein Ruf war ihm nicht weit genug voraus geeilt um Englyn mit seinen Gruselgeschichten zu erreichen. Das Amüsement welches sie aus seinem Blick heraus zu deuten vermochte, ließ den Zorn in ihr herauf quellen. Was bitte war an der schwarzen, zierlich Stute amüsant genug das so offensichtlich zu zeigen? Vermutlich wäre sie ihm gegenüber nicht gar so gedankenlos, wenn sie gewusst hätte wer oder was er war. So aber war er nicht mehr als all die anderen Hengste die ihr bereits begegnet waren und sie entweder blöd angequatscht hatten oder sich anderweitig versucht hatten sich ihrer zu ermächtigen. Eigentlich hielt sie, außer von ihrem Begleiter, gar nicht mehr allzu viel von Hengsten. Natürlich hatte auch sie einmal von einer besseren Familie als die Ihre geträumt. Von einer Herde, von Zusammenhalt, von Zuspruch und Schutz…

Faith…, murmelte sie mehr zu sich mit zarter Stimme und überlegte ob ihr der Name bereits irgendwo begegnet war. Kaum war sie zu dem Entschluss gekommen, dass ihre weder Hengst noch Name etwas sagten, sprach er sie bereits auf ihren Namen an. ein weiteres Mal und wieder auf eine Art und Weise die Englyn nicht herunter gehn wollte. “Schwarz-Weiß-Denken?“, wiederholte sie seine letzten Worte mit fragendem Unterton und neigte ihr Haupt zur Seite. Ihr Schopf rutschte ihr entsprechend von den Ohren und über die Stirn dabei. “Wieso sind Namen so wichtig? Sie sind bedeutungslos…“ Dann verstummte sie einen Moment. Nicht weil er sie mit einem vergnügten Kichern angesprochen hatte, sondern weil es schien als würde nicht der Mond auf dem Körper des Hengstes liegen, sondern er ihn regelrecht aufnehmen. Englyn wich unwillkürlich einen einzigen Schritt zurück, eh sie sich zur Größe mahnte und ihn wieder direkt anblickte. “Englyn, man nennt mich Englyn!“

Dann aber erschrak die feine Stute und wich tatsächlich abrupt noch ein paar Schritte zurück. Die Nüstern gebläht, schnaubte sie irritiert und legte einen skeptisch, fragenden Blick auf diese so seltsame Gestalt. “Wer oder was bist du Faith. Und mit wem um alles in der Welt redest du!?“ Ihre Augen hatte sie zwischenzeitlich verengt, die gewichenen Schritte wieder auf ihn zu gegangen. Sie mochte ihn nicht unbedingt für nicht mehr ganz knusper halten, aber in irgendeiner Art und Weise schien dieser Hengst auf keinen Fall normal.
Die Schwarze war noch nie zuvor etwas begegnet, dass nicht aus Fleisch und Blut war oder sich irgendeiner Magie bemächtigte.


19.09.2014, 10:59
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
Geschlossen