Ich würde mich anbieten An sich sieht ja bei meinem Profil alle die frei sind und suchen (Die mit Stiftchen neben Name ) Wer zu deiner Beschreibung passen könnte: Jessamy, Sempiternal wäre evtl auch interessant. ist eig n ziemlich zynisches Biest, aber hat ja eig n weiches Herz, Q ist son bisschen n Spaßvogel, aber auch total nett. Da ich keine wirklich bösen Charaktere kann, wären eig fast alle von meinen tauglich
Ich bin mittlerweile vollkommen verwirrt, mit wem ich offene Plays habe, wo ich zu schreiben habe und wo ich evtl. selbst auf jemanden warte Es wäre daher super freundlich, wenn ihr mir hier kurz Bescheid geben könntet, wenn ich euch noch einen Post schulde bzw. ihr mir einen schuldet. Sodass ich posten bzw. meine Benachrichtigungen einschalten kann.
Am Morgen, als Silver aufwachte, war Nathan schon verschwunden. Auf Arbeit. Eigentlich hätte ihr klar sein müssen, das ihr frisch angetrauter Ehemann keinerlei Wert auf die traditionelle Woche legte, die dem Paar eigentlich zustand. Stattdessen ermittelte er und ließ sie allein in diesem Haus, das ihr so fremd war. Was sollte sie nun tun? Ihre geliebten Bücher hatte sie verloren bei jenem Brand. Zumal Nathan wahrscheinlich auch die Bücher, wie ihre restliche Habe, veräußert hätte. Nun gehörte sie in sein Haus wie Couch und Kühlschrank – sie war ein Möbelstück für ihn, nicht mehr. Eine andere Art Sklavin, als ihre Mutter es dereinst gewesen war.
Langsam schob sie ihre Beine aus dem Bett, das edle Laken fiel raschelnd zur Seite. Sie wollte es soeben aufheben, als es leise an der Tür klopfte.
„Seid Ihr wach, Siress?“ Eine Dienerin lugte vorsichtig durch einen Spalt hinein, in ihren Händen ein Tablett mit Frühstück. Silver seufzte leise. Der Gedanke, dass ihr nun Diener zur Seite standen, missfiel ihr. Doch sie würde die kleine, ältere Frau nicht vor den Kopf stoßen.
„Tritt ein.“ Silver setzte sich zurecht und empfing das Tablett auf ihrem Schoß. „Möchtet Ihr die Tageszeitung oder kann ich euch anderweitig zu Diensten sein?“ Silver nippte an dem stark gebrühten Kaffee und wies auf einen Stuhl. „Setz dich zu mir.“ Doch die kleine Frau schüttelte vehement den Kopf, sodass ihre dunkle Haube aus Locken lustig wippte. „Nein, Siress. Das steht mir nicht zu.“ Sie verneigte sich noch einmal viel tiefer, viel demütiger und Silver spürte einen Stich im Herzen. So demütig hatte auch ihre Mutter den Vampiren dienen müssen. Ob diese Frau wohl… ob sie menschlich war? Wie dereinst ihre Mutter?
„Dann mach dir einen schönen Vormittag, ich komme ganz gut allein zurecht.“ Die Dienerin verbeugte sich ein letztes Mal und verließ mit einer Spur von Irritation, aber auch Zurückweisung das Zimmer. Silver indes knipste den Fernseher an und begab sich auf die Suche nach dem Nachrichtenkanal. Gerade, als sie das richtige Programm fand, blitzte das Bild ihres Ehemanns auf dem Bildschirm auf. Sein nachdenkliches Gesicht füllte den Screen und Silver fror das Bild ein. Nachdenklich musterte sie sein Gesicht, seine Züge, die nachdenkliche Stirnfalte, die traurigen, kalten Augen. Und ein leises Ziehen stahl sich in ihr Herz. War das Angst, was sie fühlte?
Silver hatte sich in ihr neues Leben eingefunden. Morgens stand sie auf und ließ sich das Frühstück ans Bett bringen. Nicht, dass sie nicht lieber selbst aufgestanden und in die Küche gegangen wäre. Doch die Dienerin, Damayanti, nicht vor den Kopf stoßen. Mittlerweile hatte sie ein wenig über die alte Frau in Erfahrung bringen können. Damayanti stammte aus Indien und muss früher eine Schönheit gewesen sein. Sie war menschlich, doch einige Tropfen Vampirblut in ihrer Ahnenreihe verschafften ihr ein gesundes, sehr langsames Altern. Die exotische Frau trug schöne, farbenfrohe Saris und Gewänder. Ihre Nase zierte ein goldener Ring, der die Vorzüge des einst so schönen, nun faltigen aber immer noch ansehnlichen Gesichts unterstrich. Damayanti war ihrem Herren gern eine Dienerin. Silver konnte das nicht begreifen. Was hatte Nathan getan, dass diese herzensgute Frau ihn mochte? Für gewöhnlich reagierten die Menschen zwar mit Respekt auf ihn, doch niemals fürsorglich oder gar liebevoll. In Damayantis Gesicht hingegen spiegelte sich Wärme, wenn sie ihren Herren sah. Silver konnte sich diese herzliche, warme, wenn auch nur einseitige Beziehung nicht erklären. Doch wozu auch. Es genügte ihr zu wissen, dass die Inderin auch ihr zur Seite stand und allmählich gewannen sie einander lieb.
Damayanti hatte soeben den Tee serviert und verließ leise das Wohnzimmer. Es war einer jener seltenen Abende, an denen Nathan zuhause war. Silver hatte sich aufs Sofa gekuschelt und behielt ihren Mann im Auge, der über Akten versunken am Schreibtisch saß. Sie fürchtete sich bei weitem nicht so sehr vor ihm, wie sie es vielleicht hätte tun sollen. Jeden Abend, wenn er ins Schlafzimmer kam, nahm er sich, was ihm seiner Meinung nach zustand. Und Silver, verängstigt, nahm es hin und gab ihm so gut es ging, was er von ihr verlangte. Mehr war da nicht. Freundliche Worte, ein Gespräch, nichts um ihren Mann kennen zu lernen. Nathan war und blieb der Fremde, den sie nicht einschätzen konnte. Doch immer, wenn sie durch Zufall einen Blick von ihm einfing, war sie wie gelähmt. Er erschien so endlos traurig, dass es ihr weh tat. Auch wenn sie allen Grund gehabt hätte, ihn von ganzem Herzen zu hassen. Doch bis auf das allabendliche Leid, tat er ihr nicht weh. Er beachtete sie nur ganz einfach nicht.
Vorsichtig legte Silver das Buch, das sie gerade las, aus der Hand. Ihr grüner, leuchtender Blick hob sich und sie beobachtete Nathan. Er sah elend aus. Den Kopf hatte er auf seine Hände sinken lassen. Die schlanken Finger vergruben sich in den schwarzen Locken, die ihm wild ins Gesicht fielen. Er sah schön aus, aber so verloren. Ehe sie begriff, was sie tat, stand Silver auf und trat zu ihm. Ihre Hände fanden seine Schultern, die sie aufmunternd drückten. Erschrocken erstarrte Nathan wie zu einer Skulptur.
„Entschuldige, ich…“
„Schon gut.“ Seine Stimme klang beherrscht, aber Silver erahnte darin ein nervöses Zittern. Brachte ihn ihre Nähe tatsächlich so aus der Fassung?
„Soll ich dir etwas bringen?“, fragte sie mit schwacher, ängstlicher Stimme. Ihre Finger fuhren mehr aus Nervosität, denn Zuneigung, streichelnd über seinen Rücken. Diese Nähe zu ihrem Peiniger brachte beide aus der Fassung. Silver schalt sich innerlich, was sie sich dabei bloß gedacht hatte. Doch ungeschehen konnte sie es nicht machen.
„Nein, ich… ich brauche nichts.“ Seine raue Stimme, sonst so ausdrucksstark und laut, nun ein raues Flüstern. Er wendet sich erneut seinen Akten zu, doch sie kann die Anspannung spüren.
„Setz dich bitte wieder….“ Doch er kam nicht weit. Silver betrachtete das kleine goldene Armband, das auf dem Tisch lag. Gedankenverloren strich sie darüber und eine eisige Woge überkam sie. Ein Zittern durchfuhr ihren Körper und sie spürte Schmerz. Äußerlich erstarrte sie, innerlich jedoch litt Silver Qualen, ehe sie mit einem Schnappen nach Luft aus ihrer Trance erwachte. Sie hatte die Höhlen oberhalb der Stadt gesehen. Hatte in schwarze Umhänge gewandete Männer gesehen, die in ihrem Gesicht eine auffällige Narbe oder Zeichnung trugen. Sie hatte gespürt, wie ihr Schmerzen zugefügt wurden und sie hatte instinktiv gewusst, dass sie missbraucht und verhört, ja gefoltert wurde. Nathan warf ihr einen unbeeindruckten, jedoch genervten Blick zu.
„Was soll das? Verpiss di….“
„Sucht in den Höhlen über der Stadt nach ihr.“ Murmelte Silver und lief rasch aus dem Zimmer, sich nicht im Klaren darüber, was ihr Auftritt gerade sollte.
Silver konnte hören, wie das Auto fort fuhr. Als sie zurück ins Wohnzimmer kam, war Nathan verschwunden. Sie war nicht unbedingt traurig darüber. Wenn er nun fort war, hieß das, dass sie die Nacht allein würde verbringen können. Damayanti klopfte leise.
„Kann ich Euch noch etwas bringen, Herrin?“
„Kannst du dich einfach zu mir setzen?“
„Aber Herrin, es steht mir nicht….“ In den braunen Augen der Dienerin schimmerte es traurig.
„Nur ein wenig, bitte. Ich möchte nicht allein sein.“ Murmelte Silver. Die Dienerin nickte. „Es ist nicht immer einfach mit dem Herrn, das weiß ich.“ Ganz offensichtlich vermutete die Dienerin Nathan als die Ursache ihres Kummers, doch Silver konnte noch immer jene Schmerzen auf der Haut spüren, jenes eisige Kribbeln der ersten Unterkühlungen. Das verschwundene Mädchen musste zwar eine Vampirin sein, doch auch Vampire erforen, wenn sie langer Zeit extremer Kälte ausgesetzt wurden. Und es war Winter.
Die Tür knarrte leise, als Nathan mitten in der Nacht nach Hause kam. Seine Augen wirkten schwarz, in umgab eine Aura der Dunkelheit. Silver schreckte aus den Laken, als seine kalte Hand sie weckte.
„Du hattest recht.“ Noch ehe sie reagieren konnte, spürte sie seine rauen Lippen auf den ihren. Er hatte sie noch nie geküsst. Sie hatte sich nicht einmal vorzustellen gewagt, wie er schmeckte. Sie schloss die Augen und konnte für einige Sekunden vergessen, was er ihr angetan hatte. In dem Moment erlebte sie das erste Mal ihn. Ihn allein, ohne all die Grausamkeit die er in sich trug. Der Kuss währte nicht lang, er schreckte viel zu früh zurück. Vielleicht irritiert, weil sie ihn erwiderte. Sie konnte seine warmen Lippen noch auf ihren spüren, als er das Zimmer bereits hektisch verließ und erstmals nicht bei ihr schlief. Ihre Gedanken kreisten um den Mann, der ihr täglich das Herz brach. Was hatte dieser Kuss zu bedeuten?
Silver zitterte am gesamten Leib, als sie mit Nathan das geräumige Schlafzimmer betrat. Das Haus, das ihr Schwiegervater dem jungen Paar zur Verfügung stellte, war hübsch eingerichtet und entsprach Silvers Geschmack. Zumindest das vermochte sie ein wenig glücklicher zu stimmen. Sie verbrachte lieber eine lieblose Ehe in einem schönen Haus, als dass sie die Abneigung ihres Gatten in einer Bruchbude ertragen musste.
„Nun…“ stammelte sie, ihre Stimme ebenso zitternd wie ihr Körper. Nathans kalte Blicke waren starr aufs Bett gerichtet. Silver konnte nicht einmal erahnen, ob er sich über etwas Gedanken machte oder einfach nur vor sich hinstarrte, ebenso wie sie überfordert von der neuen Situation. Doch dann kam Leben in den schönen, rauen Mann. Mit festen Schritten trat er auf Silver zu, die instinktiv zurückwich. Grobe Hände packten ihre Handgelenke und stießen sie aufs Bett.
„Zieh dich aus.“ Seine Stimme hatte einen so kalten Unterton, dass sie eine Gänsehaut davon bekam. Silver wusste nicht, wie sie angemessen reagieren sollte. Es kam gar nicht in Frage, dass….
„Zieh dich sofort aus, sonst tu ich es. Und glaub mir, das willst du nicht.“ Silver wollte so vieles nicht, doch sie hatte gegen Nathan keine Chance. Sie selbst war nur Halbvampirin, eine Frau noch dazu. Nathan entstammte einem alten, reinblütigen Adelsgeschlecht. Er war älter als sie und weitaus stärker. Unter Tränen strich sie die Träger ihres Kleides herunter, nestelte am Verschluss auf dem Rücken. Ihr Ehemann betrachtete sie grimmig.
„Geht das nicht schneller?!“ Mit einer eleganten Bewegung befand er sich auf dem Bett neben ihr, sie konnte seinen warmen Atem auf ihrem Hals spüren. Er packte das Kleid und riss es einfach auseinander. Das Geräusch des Stoffes brannte sich in Silvers Gehör ein, schreckstarr ließ sie über sich ergehen, was folgen mochte. Nathan drückte ihre Schenkel auseinander. Sie glaubte, in seinen Augen eine Spur von Wahnsinn zu erkennen. Sie wimmerte, als er sie mit dem Rücken aufs Bett drückte. Seine andere Hand öffnete seine elegante Anzughose, aus der er sich rasch zu befreien wusste. Die letzte Barriere, ihrer beider Unterwäsche, wurde ebenso schnell zerstört wie ihr Kleid. Drängend stieß er in sie, nahm ihr nebst ihrer Jungfräulichkeit auch jede Würde, die sie besaß. Silver schloss die Augen, um ihn nicht sehen zu müssen. Ihre Gedanken lösten sich mit jedem Stoß aus ihrem Kopf, verirrten sich in eine schönere, friedlichere Ferne. Erst als sie den warmen, klebrigen Samen an ihren Schenkeln herablaufen spürte und Nathan sich zurückzog, wandte sie sich zur Seite und zog die Knie an.
„Das nächste Mal ein bisschen mehr Eigeninitiative.“ Die höhnische Stimme ihres Gatten gab ihr den letzten Stoß, die junge Vampirin begann zu schluchzen.
„Sei ruhig, ich will schlafen.“ Nathan hatte sich mittlerweile vollends entkleidet und seinen Platz zu ihrer Rechten eingenommen. Wenige Augenblicke später schlief er seelenruhig, während sie das Schluchzen zu unterdrücken versuchte, dass sich immer wieder krampfhaft ihren Hals heraufschob. Sie musste an ihre Eltern denken. Daran, wie sie vor wenigen Monaten starben. Daran, warum sie starben. Benjin Moreau war ein einst angesehener, vollblütiger Vampir gewesen. Er hatte diverse Ämter inne, die ihm im Rahmen seines adligen Geblüts auch zustanden. Jeder hatte ihn geachtet, bis er sich verliebte – in eine Sklavin, eine menschliche Sklavin. Er hatte Vivian geheiratet, sein altes Leben für sie aufgegeben, seine Familie gegen sich aufgebracht und es nie bereut. Silver war ein Kind der Liebe, ein Wunschkind. Doch die vampirische Aristokratie empfand Benjins Heirat als Verrat. Es brodelte Jahre in den Herzen seiner Gegner, bis sie vor nunmehr einem Jahr das Haus der Familie in Brand gesetzt und somit das Leben ihrer Eltern beendet hatten. Nur Silver hatte überleben können. Doch ihr Leben war gefährdet. Als ungebundene Halbvampirin bedeutete jeder Atemzug für sie eine Gefahr. Ihre einzige Möglichkeit bestand darin, sich durch Heirat einen gewissen Schutz zu erkaufen.
Langsam wand sie sich und musterte Nathan, der friedlich neben ihr lag. Im Schlaf war er wunderschön. Er war ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Nicht seiner Manieren wegen. Er war Hauptmann der Garde. Somit war er für den Schutz ihrer Rasse verantwortlich und riskierte nicht selten sein Leben. Er war es, der verschwundene, verschleppte Vampire rettete, Morde aufklärte und die Vampire gegen Angriffe durch Menschen beschützte. Er war ein Held. Ein Held, der soeben seine Frau vergewaltigt hatte.
Der spitzenbesetzte Saum des schwarzen Kleides war schön anzusehen, Silver strich immer wieder darüber. In Gedanken versunken, bemerkte sie nicht wie die Dienerin den Raum betrat.
„Herrin, es wäre nun an der Zeit. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet.“ Auch im Gesicht des älteren Dienstmädchens standen Sorgenfalten. Bis auf den hohen Rat gab es wohl niemanden, der diese Hochzeit befürwortete. Dennoch hatte sich Silver zu fügen. Sie befand sich nicht in der Position, Ansprüche oder eigene Wünsche geltend zu machen. Also erhob sie sich, das Kleid raschelnd ihren kleinen, weiblichen Körper umschmeichelnd, und ging zur Tür. Ein letzter Blick in den Spiegel: Das dunkle MakeUp unterstrich die grasgrünen Augen, das silberfarbene Haar, dem sie ihren Namen zu verdanken hatte, fiel in sanften Wellen bis auf die Hüften. Sie war schön. Doch die Trauer, ihr ständiger Begleiter, konnte auch mit all den Perlen, Rüschen und dem Zierrat nicht vertuscht werden.
Die Dienerin geleitete Silver in einen großen Raum, der durch eine Unmenge an Kerzen in ein sanftes, warmes Licht getaucht wurde. Ihr Blick fiel auf den Mann am Altar. Das dunkle Haar hing ihm ein wenig strähnig in die Stirn, verdeckte die hellen Augen, die wie Eis funkelten. Es war unhöflich von ihm, sich seinen 3-Tage-Bart während der Zeremonie stehen zu lassen, doch es vollendete das raue Äußere des jungen Mannes. Zitternd und mit dem Gefühl, dass der Boden schwankte, näherte sich Silver dem Altar und stellte sich neben Nathan, der nun seine gefühllosen Blicke auf sie lenkte.
Schön. Wunderschön. Ein Adjektiv, dass seine Braut perfekt beschrieb. Silver machte ihrem Namen alle Ehre, schimmerte wie ein Stern in der Dunkelheit und doch… Wenn er tief in sich selbst nach Gefühlen für sie suchte, stieß er unweigerlich immer wieder nur auf Wut und Verachtung. Er hätte dieser Heirat niemals zugestimmt, doch der vampirische Adel legt keinen Wert auf die Meinung ihrer Sprösslinge. Nathan war, seines Charakters wegen, beinahe unverheiratbar. Nicht unter die Haube zu bringen. Keine Aristokratin, die sich nicht in großer Not befand, würde einen Rüpel wie ihn heiraten: ungepflegt, jähzornig und stets schlecht gelaunt. Unverheiratete Vampire galten ab einem bestimmten Alter als Ausgestoßene. Sein Vater hatte diese Ehe arrangiert, damit sein Sohn sich den Traditionen des Adels gemäß band und somit kein schlechtes Licht auf die Familie Nekrasov fiel.
Für die meisten Vampire war dies ein glücklicher Tag. Der Höhepunkt ihrer Existenz. Denn die meisten Vampire verbanden sich mit dem, den sie liebten. Doch Nathan liebte nicht. Und Silver liebte nicht. Ein vom Schicksal zusammen gewürfeltes Paar. Entsprechend nüchtern verlief die Zeremonie, nach dem Blutaustausch an der Halsschlagader war das Band zwischen Silver Moreau und Nathan Nekrasov besiegelt. Bis dass der Tod sie schied.