Alois Kennocha & der Rest
Immer noch drückte die weiße den kleinen Rüden das Blatt gegen sein Bauch. Dabei wirkte Uhr schon fast verzweifelt... doch vielleicht war sie dies auch schon langsam. Sie wollte aber nicht das Alois das mitbekam. Schließlich sollte er sich sicher fühlen, denn ob er wirklich überleben würde war fraglich. Die Blutungen stoppten durch das Blatt ein wenig, doch nicht vollends. Doch langsam wurde ihr immer mehr bewusst, das die beiden los mussten, da war das gesprochenen danke von Alois schnell vergessen. Sie reagierte nicht mehr drauf. Wollte ihn einfach nur in Sicherheit wissen... lebend. Kurz leckte sie noch einmal über die Lefzen des Jungen. "Pass auf, ich werd dich jetzt auf mein Rücken packen, und wir suchen ein Rudel, oder etwas anderes was dir helfen kann... aber in diesem Zustand kannst du nicht mehr laufen", murmelte sie ihn leise zu. Sie wartete aber nicht mehr auf seine Antwort, denn jede Minute war jetzt kostbare Zeit. Langsam drängte sie ihren Kopf unter seinen Körper, und ließ ihn so schlaff auf ihren Rücken fallen. Das Blut, was immer noch aus seiner Wunde klaffte, beschmutze sofort ihr weißes Fell... das würde am Ende noch Chaos geben, denn dieser Blutgeruch würde sie nur wieder rasig machen.
Uhr setzte sich in Bewegung, darauf bedacht nicht zu schnell zu werden, um am Ende Alois zu verlieren. Sie hoffte nur das es nicht zu spät war. Es würde ihr sicherlich das Herz zerreißen wenn er sterben würde. Schließlich war sie dann Schuld gewesen. Bei anderen wäre ihr das egal, doch der kleine hatte sich irgendwie langsam in ihr Herz eingenistet, auch wenn sie dies kein bisschen zeigte, zumindest nicht so wie andere dies tun würden.
Nach einer kurzen Zeit, erblickte Uhr eine weiße Fähe. Hm, vielleicht würde sie helfen. Schließlich konnten sie zu zweit mehr tun als Uhr alleine... und mit Glück hatte sie vielleicht sogar Ahnung. Wie in Trance rannte Uhr auf die Fähe zu, bemerkte nicht den Rüden, den sie sogleich umrannte, und mit der Geschwindigkeit die sie drauf hatte, wurde er sicherlich zu Boden geschleudert. Doch ihr war das alles gerade so egal... sollte er doch ein paar Schrammen haben, Alois war wichtiger... denn er lag im sterben.
Keuchend blieb Uhr vor der Fremden stehen, starrte diese wenige Minuten an. "Hilfe.... bitte hilf mir.... uns", keuchte sie mit heiserer Stimme. Langsam müsste sie sich etwas einfallen lassen wer Alois verletzt hatte, schließlich konnte sie schlecht sagen, das sie es selbst war. Doch die Antwort war recht simpel. Ein fremder Wolf. Sie wollte den weißen Beschützen doch es war zu spät... jetzt musste nur noch Alois mitspielen.... doch so wie er wirkte, würde er sie sicherlich nicht verpetzen.
Langsam ließ sie den verletzen Körper ab, blickte Alois mit besorgten Augen an, begutachtete die Wunde, die immer noch stark blutete. Sie deutete mit ihrer Nase auf diese Wunde und sah wieder zu der fremden Fähe. "Wissen sie was zu machen ist? Er wird sonst sterben", flüsterte sie leise... und merkte wie sich eine Träne in ihren Augen bildete, doch diese blinzelte sie sofort weg. Nein, Alois sollte nicht denken das sie sich Sorgen machte, er sollte weiter denken was sie doch für ein asoziales Weib war, damit sie ihn am ende bei dieser Fähe absetzen konnte und gehen konnte.... vielleicht auch mit einem gebrochenem Herz. |