Drehen = Spin. Wir sind hier schließlich in Deutschland ;D
Da stoppen und drehen wir. Wobei Caspers Spin/Drehen noch
sehr langsam ist, weil ers ja gerade erst lernt und an sich im
Moment nicht als Manöver kennt, sondern eher als Korrektur
seines gegens Bein Drängelns.
Gerade bei jungen Pferden sollte man die nicht so einschnüren und auch auf diesen Bildern sieht es schrecklich aus, echt " Ich brauch sicher keine Nummer von nem Stall, eher du. Nämlich von nem Stall, wo du artgerechtes Reiten lernst Das was man hier von dir sieht wirft kein gutes Licht auf dich! Und das hat nix mit Theater zu tun. Ich stelle bloß fest, dass du dein (junges!!!) Pferd schrecklich eng hältst und deine Bilder stellen in meinen Augen kein artgerechtes und tiergerechtes Reiten dar. Wenn du Kritik nicht verträgst, stell halt keine Bilder rein.
Gestern hatte ich ja wieder Reitunterricht und Caspers Lunge war so gut, dass er tatsächlich die volle Reitstunde durchgehalten hat und wir ganz normal trainieren konnten, als wäre er gesund. Wir haben an den Volten gearbeitet, vor allem aber daran, dass er von meinem angelegten Bein weg gehen muss. Da wehrt er sich nämlich absolut dagegen. Ich musste auf der Volte in allen drei Gangarten reiten und dann innen, gerade und außen stellen. Darum ging es vor allem. Und darum, seine Schulter zu aktivieren. Am Ende ist er dann so gegen das Bein gelaufen, dass wir gedreht sind. (Hilfen: Beide Zügel nach hinten arbeiten in die Richtung, in die er drehen soll und das äußere Bein vorn am Gurt anlegen. Dann Zügelimpulse im Takt.) Die Zügel sollen so wenig wie möglich genutzt werden, sind aber bei Casper notwendig weil er noch nicht drehen kann ;D An sich ging es aber darum, dass er vom Bein weichen soll. Was er nicht tat. Stattdessen setzte er sich auf den Arsch, ging vorne hoch und verlor beinahe das Gleichgewicht. Also eine Art Steigen. Ich bin dran geblieben und hab ihn trotz des Rumhampels drehen lassen, bis er lieb war. Dann ein kleines Päuschen. Beim nächsten Mal war ich gaaaaanz lieb und hab nur angefragt, ob er vielleicht drehen würde. Und siehe da, Hüh dreht beim geringsten Druck des Schenkels. Schöne Sache (: Da haben wir dann auch aufgehört, weil er das schließlich so toll gemacht hat.
Heute wollte ich morgens ausreiten. Ihm eine Abwechslung bieten neben dem derzeit etwas stressigen Training. Allerdings hat er enorm gehustet K. hat ihm dann das Mittel gespritzt und er musste eine halbe Stunde stehen. In der Zeit hab ich das Bridle nachgeschnitten und Mähne eingeflochten. (Bridle = im Genick werden unseren Pferden die Haare ganz kurz geschnitten, damit die Trense nicht mit der Mähne reibt & so. An sich schneidet man etwa eine Ohrlänge so knapp. Sieht man evtl. auch auf Bildern von Casper.) Dann sind wir noch ganz ruhig eine Schrittrunde ohne Sattel raus. Morgen dürfte er dann wieder geritten werden, da hab ich aber keine Zeit. Erst übermorgen gehts wieder hin (:
Bei uns ist halt die Ausbildung absolut abhängig vom späteren Einsatzbereich. Freizeitpferde haben da definitiv etwas mehr Zeit. Bzw. auch die Turnierpferde, die später keine DM oder so gewinnen sollen. An sich geschieht es aber immer gleich: Bodenarbeit, ohne und mit Sattel. Dann Gewichte und Raschelsachen am Sattel. Dann Reitergewicht und erstes Longieren mit Reiter. Dann Reiten mit Knotenhalfter und dann richtig. Wobei das immer auch auf das Pferd ankommt. Schließlich reagieren nicht alle Pferde gleich auf die Übungen. Die späteren Hochleistungspferde werden genauso angeritten, sollten aber mit 4 Jahren dann schon die Basis kennen, da sie sonst nicht bei den wichtigen Jungpferdeprüfungen starten dürfen. Da wird nicht viel von ihnen verlangt, an sich werden nur die Gänge beurteilt und so.
Naja. Ich finde es halt nur richtig. Schließlich sind wir diejenigen,
die etwas vom Pferd wollen. Und mit der richtigen Körpersprache
klappt das auch alles. Wo du Horsemanship sagst, eine unserer
Turnierdisziplinen ist ja die Western Horsemanship Da geht es um
den Umgang des Reiters mit dem Pferd.
Naja das kommt drauf an. Die meisten von unseren werden mit zwei
langsam an die Arbeit gewöhnt. Ab drei bzw. drei einhalb dann angeritten
und mit vier etwa auf den Jungpferdebasis Prüfungen vorgestellt.
Eine Bekannte von mir war allerdings vor kurzem zum Praktikum bei
so einem enormen Leistungsstall. Da wurden die Pferde dann mit knapp
6 in Rente geschickt, entsprechend früher natürlich auch ausgebildet.
Das tut einem dann eher Leid.
das ganze Westernreiten basiert darauf, sich dem Pferd als Artgenosse zu nähern. Sowohl bei Freizeit, als auch Turnierreitern. Vor allem bei der Bodenarbeit merkt man das. Wir nähern uns dem Tier wie ein ranghöhers Pferd um uns den Respekt zu verdienen und wir bestrafen unsere Pferde auch so, wie ein ranghöherer Artgenosse. Das ist die Grundlage des Westernreitens. Das Pferd soll sich nicht an den Menschen anpassen sondern umgedreht. Deswegen zwicke ich Casper ja auch, wenn er was Unerlaubtes tut. Ein Artgenosse würde ihm mit den Zähnen kneifen in dem Moment, was sich ähnlich anfühlt.
Also ich finde das Gangpferdereiter wirklich nahezu genauso gechillt sind wie Westernreiter. schlimm finde ch ja wirklich nur die Englischhoppler. Und da auch fast nur die turmierambitionierten. Ich denke mal, dass du dir das nicht nur einbildest. Eine Reitweise sagt oft auch ganz viel über das Lebensgefühl aus.
Keine Ahnung, ich weiß nicht was Schlaufis sind ;D
Im Equipment gibt es genug Ähnlichkeiten, nur in
der Art, dann auch mit dem Pferd umzugehen und
das ganze einzusetzen beim Reiten liegen die Unterschiede
Man kann schließlich auch mit Englischsattel eine
Pleasure reiten, während man mit einem Westernsattel
springt. Es kommt auf das Reiten selbst an.
& Rollkur und Ähnliches kennen wir natürlich nicht, weil
unsere Pferde ja am langen Zügel laufen ;D Wir nehmen auch
mal die Nase ran zum korrigieren, aber dann höchstens für einen
einzigen Schritt.
Naja bei uns im Turniersport sind wir da nicht so. Ich kenne kaum Westernfreizeitreiter,
da wir durch K. eigentlich alle Turnier reiten. Sie erwartet das ein wenig von uns weil
die Main Ranch eben auch schon so den Ruf einer Talentschmiede hat. Wir stellen fast
den gesamten Landeskader und sind sehr erfolgreich. Daher werden die Jüngsten schon
an das Turnierreiten heran geführt. Wir haben keinen Leistungsdruck oder so, K. erwartet
das nicht von uns. Aber sie bietet es jedem an und fördert das ungemein. Es kommt ihr
ja insofern zugute, dass wir ihre Arbeit präsentieren. Sie lebt von Berittpferden und
von ihrem Gehalt als Trainerin. Wenn so viele gute Reiter aus ihrem Stall kommen, gehen
die Leute dort auch zum Training hin.
An sich haben wir hier auch ein paar Zicken. Das lustige daran: das sind meist die Hunter-
Reiter ;D Hunter ist die einzige Westerndisziplin, die im Englischsattel geritten wird und wo
gesprungen wird ;D Das ist echt verdammt makaber, dass genau die die Zicken sind.
Aber so an sich ist Western irgendwie nicht nur eine Reitart, sondern vielmehr ne Lebenseinstellung,
wo für Zicken & co an sich kein Platz ist. Wir haben auch Auseinandersetzungen, aber
das regelt sich immer sofort. Das Klima untereinander ist einfach angenehmer.
Das sind die Zügel ;D Wir haben ja keine geschlossenen Zügel. Es gibt zwei
verschiedene Arten. Die einen, die man am Gebiss fest knotet. Und die anderen
die man nur einhakt. Die, die man einhakt, werden dann wenn nötig
in den Bauchgurt eingehakt, durch die Ringe der Wassertrense durch und dann
normal als Zügel geritten. Bei ihm war es dort notwendig, weil er den Kopf
immer enorm hochgerissen hat und dabei das Buckeln versuchte. Da er allerdings
das Reitpferd eines älteren Ehepaars werden soll, wo die Frau auch noch durch
eine Rückenverletzung leicht behindert ist, darf er sowas gar nicht erst anfangen.
Mittlerweile läuft er aber ohne solche Dinger. Das Bild ist knapp ein Jahr alt.