ILLIUM, WITH HIS WINGS OF SILVER-KISSED BLUE
and a face designed to seduce both males and females, not to mention
his ability to do the most impossible acrobatics in the air,
would provide a worthy diversion.
Mit freundlicher Haltung und einem offenem Lächeln auf dem Antlitz, trat Illium auf den Fremden zu. In letzter Zeit war eine menge Zuwachs zu ihnen getreten und manchmal kam es dem Engel so vor, als sei dies erst der Anfang. Der Schecke freute sich natürlich, dass der Wiederaufbau der Adoyan Enay so gut lief, doch andererseits fragte er sich auch, woher plötzlich das ganze Interesse kam. "Willkommen.", stieß er freundlich hervor. "Was führt euch hierher?"
Illium kniff seine Augen zusammen. Es fiel ihm seltsam schwer, dem Schimmel irgendeine Art Aufgabe zuzuteilen. Seiner Auffassung nach, eignete sich der Fremde für mehrere Gebiete und das machte es dem Schecken deutlich schwerer als gewohnt. Ein Spion könnte er sein, doch mit seinem freundlichen Wesen konnte er dort zwischen seinen restlichen Spionen schnell unter gehen. Ein Krieger war er definitiv nicht. Vielleicht ein Berater? Ein Stratege? Oder gar ein Heiler?
Illium fasste schließlich seinen Entschluss und lächelte den Fremden ermutigend an. "Ich würde dich gerne zu einem vertrauten Kreis meinerseits stecken. Die meisten von ihnen sind Strategen. Sie sehen, was innerhalb und außerhalb der Herde geschieht und entwickeln Pläne, die das Allgemeinwohl berücksichtigen, teilweise aber auch den Krieg. Mit deinem freundlichen Wesen, bist du vielleicht dazu fähig sie ab und an einen etwas friedfertigeren Weg wählen zu lassen."
Illium stupste den Schimmel noch einmal zur Begrüßung an. Der Neue war nun Mitglied der Adoyan Enay.
Illium nickte, überlegte für eine kurze Weile. Er hätte sie zu den Spionen gesteckt, wusste jedoch, dass Jason und Tear für den Moment ausreichen würden und war auch davon überzeugt, dass diese Sterbliche mehr als nur ein paar Übungsstunden brauchte. Er wollte sie nicht schon jetzt in ein gefährliches Gebiet drängen, entschied sich daher lieber für eine andere Tätigkeit. Die Stute war neu, würde sich demnach erst ein wenig behaupten müssen, aber er war sich insgeheim sicher, dass sich sich gut schlagen würde. "Ich würde dich gerne zu den Wächtern stecken. Sobald etwas merkwürdiges geschieht, lässt du es mich wissen. Sollte etwas vorfallen, bei dem du mehr in Erfahrung bringen musst und Eindringlignen folgen musst, nimm dir bitte Verstärkung mit." Lächelnd nickte er. "Du bist jetzt Mitglied der Adoyan Enay."
Illium wartete einen Augenblick, nachdem die Stute gesprochen hatte, ehe er langsam nickte. Die Dunkle hatte Recht und sie hatte auch Recht damit, nicht in ignoranz zu schwelgen und das Geschehen an sich vorbei ziehen zu lassen. "Wenn du tatsächlich etwas gegen die Gaistjan Skairae ausrichten möchtest, bist du hier richtig.", sprach Illium und versuchte, sein freundliches Lächeln auf seinem Gesicht zu halten. Der Gedanke an Faithless war nie leicht für ihn. Der Tod Raphael's lag bereits weit zurück, aber es war nach wie vor eine schmerzhafte Erinnerung. "Mein Name ist Illium. Wie darf ich dich nennen? Und ich bräuchte ein paar Informationen über dich. Deine Stärken und Vorlieben zum Beispiel." Ein entschuldigendes Lächeln legte sich über Illium's Züge. Er wusste, dass es manchen schwer fiel so offen über sich selbst zu sprechen. "Es hilft mir, dir eine Aufgabe zu geben."
Illium lächelte beruhigend. Es war unschwer zu erkennen, dass der Fremde ein wenig eingeschüchtert von seinem Auftreten war, aber Illium konnte das gut nachvollziehen. Er selbst hatte sich so gefühlt, als er damals vor Raphael gestanden hatte, bereit, sich ihm anzuschließen und ihn auf ewig zu schützen. Ehrfurcht war nicht schlechtes, sollte aber ebenfalls nicht in Massen vorhanden sein.
Der Schecke nickte verstehend, als er die Frage des anderen vernahm. "Erzähle mir ein wenig über dich, deine Stärken und... vielleicht deinen Namen?", lächelte Illium, belustigt über die Tatsache, dass der Fremde, so bedacht auf die Etikette, genau das vergessen hatte. Doch der Engel hätte dem Sterblichen dafür niemals böse sein können. "Ich bin Illium, der Leiter der Adoyan Enay."
Illium hatte den Einzelgänger wahrgenommen, bevor er in Sichtweite getreten war. Seine Präsenz war stark und der Schecke hatte zunächst alarmiert den Kopf gehoben. Doch es war ein Sterblicher. Ein äußerst interessanter Sterblicher, denn er blieb im sicheren Abstand stehen, schien darauf zu warten, dass man sich auf ihn zu bewegte. Ein offenes Lächeln legte sich auf das Antlitz Illium's und ohne zu Zögern trat er auf den Fremden zu. "Guten Tag.", lächelte er ihm entgegen, musterte ihn unterschwellig und versuchte kurz herauszufinden, ob der Schimmel nicht doch irgendetwas verbarg. Doch der Schecke fand nichts beunruhigendes. "Was führt dich hierher?"
Illium sah von einer Anhöhe aus hinab auf eine ihm fremde Stute. Es waren in letzter Zeit öfter Neuankömmlinge in das Stillreich gekommen und der Schecke hatte selten Zeit gehabt, sich weiter mit ihnen auseinanderzusetzen. Sie tummelten sich in Scharen an den Herdenplätzen und auch seine Herde schien da keine Ausnahme zu sein. Mit misstrauischem Blick fixierte er die Fremde, trat langsam auf sie zu, während seine goldenen Augen sie absuchten. Sie erschien ihm nicht gefährlich, aber seine Gutgläubigkeit hatte ihm oft Schiwerigkeiten bereitet. "Willkommen, Fremde,", sprach er mit seiner vollen und warmen Stimme. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er sie das letzte Mal benutzt hatte, zu lange hatte er sich zurückgezogen, um über seinen nächsten Schachzug zu grübeln. Faithless musste gestoppt werden, vor allem, wenn er über die Gerüchte nachdachte, die seine Ohren erreicht hatten. "Was ist dein Anliegen?"
