Unbenanntes Dokument

Alle Posts von Obsidian

Alle - Nur Rollenspiel



Obsidian » 12.04.2016, 07:15 » Strand & Meer #2

Wer hat Lust? 


 Der edle Hengst galoppierte anmutig und seiner Rasse entsprechend über den weißen Sand und hinterließ nur die weitläufigen Hufspuren. 
Auch wenn er frei wirkte, sein Herz war grfangen und gleichzeitig so zerrissen, dass er vor der Dunkelheit fliehen wollte. Die ihn zu ersticken drohte. 
So rannte er, so schnell er konnte, aber die Dämonen folgten ihm auf Schritt und Tritt, versuchten ihren Tribut einzufordern und das Leben dieses Hengstes in eine einzige Qual zu verwandeln. 
So schnell ihn seine langen Beine tragen konnte, rannte er den Strand, nahe am Meer  entlang und versuchte weiterhin die Stimmen seiner ehemaligen Herde, und Familie, zu vertreiben, die ihn immer wieder heim suchten. 
Ihn als Verräter beschuldigten. Ihn immer wieder aus der Gemeinschaft warfen. Sie zeigten Obsidian, jedes Mal wenn er kurz langsamer wurde, dass er die Schuld am Untergang seiner Herde trug. 
Diese ständigen Wiederholungen schürten seinen Selbsthass.
Nach endlosen Stunden des galoppierens, knickten die Beine unter dem buckskinfarbenen Hengst ein und zitterten, als wollten die überanstengten Muskeln reißen. Der Schmerz betäubte seine Gedanken und ließen ihm die Ruhe, die er so dringend brauchte und jetzt in vollen Zügen genoss.
Kurz sah er sich um und fragte sich, wie lange er schon hier war, seit ihn seine Familie verbannt hatte.
Auch wenn er sich ausruhte und am liebsten schlafen würde, er musste aufmerksam seine Umgebung beobachten. Als er aber weder ein anderes Pferd noch eine Gefahr witterte, legte er seinen schweißnassen Kopf in den Sand und döste ein.  Doch Obsidian fand keinen ruhigen Schlaf, er durchlebte die schlimmsten Ereignisse aus seiner Vergangenheit immer wieder. Nie ließen ihn die Dämonen in Ruhe. 
Du hast ihn getötet. Du hast ihn getöt. Verschwinde aus unseren Reihen. Such dir eine andere Herde. Du bist hier nicht mehr willkommen. Sonst töten wir dich genauso grausam, wie du unseren Leithengst getötet hast. 
Wieso sollte ich meinen eigenen Vater töten?!
Weil du immer schon das schwarze Schaf warst.
Aber wenn er es war!
Du glaubst doch nicht, dass dein jüngerer Bruder, seinen geliebten Vater tötet? Unterlass es solche Vorwürfe gegen ihn zu hegen, nur weil du nicht mehr der zukünftige Leithengst sein wirst! 
Aber das wollte ich nie werden! 
Das sagst du nur, weil es jetzt schon zu spät ist! 
«Nein! Es stimmt nicht! Ich war es nicht! Nein!! Lasst mich!!»
Der Körper des Hengstes bebte und erhob sich, dennoch konnte er nicht aus diesem Alptraum aufwachen, der ihn gefangen hielt, nur seine Stimme dröhnte über den Strand. 
Seite: 1 2 3 4 5
Deine Suche ergab 61 Treffer.