Unbenanntes Dokument

Alle Posts von Aynur

Alle - Nur Rollenspiel



Aynur » 08.10.2016, 18:49 » Hot or Not #6
Ne
Aynur » 07.10.2016, 13:19 » Charakterbewertung #1
Interessant smilie Könnte für mich etwas ausführlicher sein, aber ist sonst gut. 9 Punkte
Aynur » 03.10.2016, 22:03 » Beste Freunde #3
Ja könnte durchaus was werden smilie
Aynur » 03.10.2016, 21:29 » Hot or Not #6
Not
Aynur » 03.10.2016, 21:22 » Beste Freunde #3
Neeee ^^
Aynur » 28.09.2016, 20:04 » Die Höhlen #1

Aurian



Das Gewitter nahm mit jeder Sekunde, die verstrich, an Stärke zu. Der Donner grollte in enormer Lautstärke über das Land und die Blitze tauchten im Minutentakt die Nacht in vollkommene Helligkeit. Aynur störte sich nicht daran. Er hielt den Fremden fest im Blick. Ruhig und vollkommen im Reinen mit sich und der Welt. Der Fuchs rührte sich nicht. Er sprach nicht, er deutete nicht nochmals in Richtung Höhle. Er stand einfach da, wie eine Salzsäule, und erwiderte den Blick des Cremellos. Es war nicht ein Stück zu erahnen, was in ihm vorging. Zumindest nicht, wenn man nicht wusste worauf man achten musste. Aynur blickte direkt in die Augen des Fuchses hinter die Fassade. Er sah nicht viel, doch was er sah reichte ihm. Sein Gegenüber haderte. Vermutlich mit sich selbst. Und mit überhaupt allem. Gleichzeitig schien es dem Hellen, als wenn die Kräfte des Anderen wieder schwanden. Langsam aber sicher. Ob es an dem Gewitter lag? Oder an der Dunkelheit? Genau konnte Aynur sich das für sich selbst nicht beantworten, aber ewig hier stehen würden Beide nicht können. Irgendwas musste geschehen, doch der Cremello würde nicht den ersten Schritt machen. Egal wohin.

Nach einigen Minuten ging ein Ruck durch den Fuchs. Er straffte sich, spannte die Muskeln unter dem rotbraunen Fell, welches durch den Regen einige Nuancen dunkler war, als noch zu Anbeginn des Treffens. Aynurs Ohren spielten, als der Fremde sich in Bewegung setzte, direkt auf ihn zu. Er konnte erahnen welche Kräfte in dem ausgemergeltem Körper des Anderen ruhten. Der Helle registrierte, wie die Ohren seines Gegenübers ins Genick schnellten, sich fest an den Körper pressten. Kurz darauf hörte Aynur das erste Mal die Zähne zusammen schnellen, als der Fuchs in die Luft schnappte. Direkt in seine Richtung. Trotz allem harrte der Cremello an Ort und Stelle, rührte keinen Muskeln. "Das möchtest du wirklich?" fragte der Hengst mit seiner engelsgleichen Stimme, die scheinbar keine Mühe hatte das Grollen des Donners zu übertönen. Er versprach sich keine Antwort von dem Schweigsamen, der sich unbeirrt weiter auf ihn zubewegte. Immer wieder in die Luft beißend, drohend und abweisend. Aynur ließ sich nicht beeindrucken, sodass es nicht lange dauerte, bis der Fuchs ihn erwischte. Er spürte die Zähne des Fremden an seinem Hals. Ein kurzer Schmerz zuckte durch den Körper des Hellen, der sich trotzdem nicht rührte. Ein kleines Rinnsal Blut mischte sich mit dem Regenwasser, färbte das Fell des Cremellos in einem hellen Rotton. Dieser unverwechselbare, rostige Geruch des Lebenssaftes breitete sich flüchtig in der feucht-schweren Luft um die Beiden herum aus.

Aynur hielt den Fremden weiterhin fest im Blick. Die kleine Schramme am Hals pochte leicht. Nicht weiter von Bedeutung. Der Regen würde sie auswaschen und in einigen Tagen wäre sie verschwunden. Geheilt. Ohne Spuren zu hinterlassen, denn dafür war sie zu leicht und oberflächlich. Der Helle schnaubte, eher er nun für sich eine Entscheidung traf. Wenn der Fremde es so wollte. Manchmal muss man Andere vielleicht auch einfach zu ihrem Glück zwingen. Der Cremello setzte sich nun ebenfalls in Bewegung, direkt auf den Fuchs zu. Ohne mit der Wimper zu zucken drückte Aynur seinen Körper, der ebenfalls viel mehr Kraft versteckt in sich trug, als man vermuten würde, gegen den des Fremden. Die harten Hufe des Hellen gruben sich in den aufgeweichten Boden, fanden nur schwer Halt. Aynur kämpfte ohne wirkliche Gewalt. Er würde den Fuchs einfach Richtung Höhle schieben. Langsam und bedächtig. Er würde ihn nicht dorthin treiben, indem er ihm Schmerzen zufügte. Solch Gewalt könnte niemals eine Lösung sein. Der Helle fühlte durch die Feuchtigkeit hindurch die Wärme, die vom Körper des Anderen ausging, und den regelmäßigen Herzschlag. Es gab ihm nur noch mehr Antrieb ihn nicht einfach ziehen zu lassen. Stück für Stück schob Aynur den Fuchs mit seinem Körper vorwärts, Richtung sicherer Höhle. Warum konnte der Fremde es nicht einfach akzeptieren? Warum wehrte er sich so sehr gegen das Gute, was eindeutig von Aynur ausging? Vermutlich weil er es nicht anders kannte, doch dann müsste er es eben lernen.

Aynur » 19.09.2016, 13:20 » Die Höhlen #1

Aurian



Aynur harrte einfach der Dinge, die blauen Augen fest auf den Fuchs gerichtet. Er verzog keine Meine, auch nicht als das Gewitter immer stärker wurde. Das Lächeln blieb auf seinen Lippen und die Augen funkelten weiterhin voll Glückseligkeit. Es schien den Hellen wirklich absolut gar nicht zu stören, das der Regen ihn vollkommen durchnässte. Der Donner grollte laut, zerschnitt das Geräusch der fallenden Tropfen, wenn sie auf dem Boden aufschlugen und zerplatzten. Blitze erhellten in immer kürzeren Abständen die Welt um die Zwei, die sonst in tiefster Dunkelheit lag. Der Mond blieb hinter Wolken verschwunden. Der Cremello hatte etwas Mühe, den Anderen zu erkennen, doch konnte er ihn ganz genau wittern. Und würde mitbekommen, sollte er versuchen sich davon zu schleichen. Bis auf das Geräusch des Regens und das Donnern war es ruhig. Der Fremde sprach nicht mehr. Erneut war er in Schweigen verfallen. Aynur wartete, blickte den Fuchs weiterhin einfach nur an. Nicht fordern, aber doch so, das der Andere wissen würde, das er keine Widerworte gelten lassen würde. Entweder sie würden Beide gehen oder Beide bleiben. Etwas anderes würde Aynur nicht gelten lassen.

Es dauerte gefühlte Minuten, ehe eine Regung in dem Fuchs vor sich ging. Er hob den Kopf und blickte den Cremello direkt in die Augen. Kurz war es Aynur, als würde ihm der Atem genommen. In den Augen des Anderen meinte Aynur Schmerz zu erkennen. Unendlich viel Schmerz, Trauer und Einsamkeit. Augen konnten nicht lügen. Der Helle schnaubte. Was musste der Andere schon alles erlebt haben? Es schien kaum etwas Gutes in seinem Leben gegeben zu haben. Und trotz der vielen negativen Dinge in dem Blick des Fuchses, konnte Aynur auch mehr erkennen. Irgendwo ganz tief da unten meinte der Helle unendlich viel Liebe, Freundlichkeit und Wärme zu sehen. Alles Dinge, die in den Augen des Fuchses tief verborgen ruhten und auf den richtigen Moment warteten. Der Andere schüttelte kurz den Kopf, ehe er erneut in die Höhle deutete. Mehr nicht. Keine weiteren Worte. Aynur schnaubte erneut und straffte die Haltung, so wie der Andere es tat. "Ich werde NICHT ohne dich bleiben." wiederholte der Cremello mit deutlicher Betonung. Er würde den Fuchs nicht allein lassen. Nicht jetzt. "Und du wirst NICHT ohne mich gehen." Es klang nicht wie ein Befehl, denn der Helle ließ einem immer die Wahl. Nur seine Wahl war bereits gefallen. Er würde den Fremden nicht einfach ziehen lassen. Das erschien Aynur einfach nicht richtig. Der Andere brauchte Hilfe und er würde sie ihm geben, wenn er denn mit der Zeit soweit wäre, sie anzunehmen.

Ganz in der Nähe schlug ein Blitz ein. Aynur's Ohren zuckten, der Blick huschte kurz in die Richtung. Der Baum wurde von der Wucht des Blitzes förmlich zerschmettert. So würden wahrscheinlich auch die beiden Hengste enden, wenn ein Blitz sie treffen würde. Der Cremello richtete die Augen wieder auf den Fuchs. "Ich glaube ich weiß was das soll." fing der Cremello schließlich an und hatte Mühe das Grollen zu übertönen. Erneut ein Blitzeinschlag ganz in der Nähe. "Du solltest dich langsam entscheiden, sonst enden wir vermutlich Beide so. Ich glaub nicht das es dir um dich selbst sehr schade wäre, aber vielleicht möchtest du ja gern verhindern das ich so ende?" Aynur war sich fast sicher, das es so fruchten würde. Seine Vermutung, das der Fuchs nur so handelte, weil er meinte nicht gut zu sein und Aynur zu schaden, was er jedoch eigentlich nicht wollte, würde sich dann bestätigen. Das Fell des Hellen war mittlerweile vom Regen etwas dunkler gefärbt und kleine Rinnsale rannten an seinem Körper hinab zu Boden. Der konnte auch die Masse an Wasser nicht fassen. Hier und da waren bereits Pfützen. Auch zu den Hufen des Cremellos hatte sich eine Pfütze gebildet.

Aynur » 16.09.2016, 12:55 » Die Höhlen #1

Aurian



Aynur stand unbeweglich da und genoss in vollen Zügen. Den Kopf gen Himmel gestreckt und die Augen geschlossen. Er erfreute sich an diesem Regenschauer. Er erfreute sich daran, das er hier war. Er erfreute sich an dem Leben. Sogar an die Gesellschaft von dem Fremden erfreute sich. Viele würden das sicher komisch finden. Der Cremello driftete mit den Gedanken zurück. Immer hatte man ihm gesagt das er eine so vollkommen andere Sicht auf die Dinge der Welt hatte. So farbenfroh und positiv sehend. Das Lächeln auf den Lippen des Hengstes wurde etwas breiter. Für ihn war es schon immer so gewesen, das die Anderen eine andere Sicht auf die Dinge hatten. Und oft auch eine so vollkommen verdrehte, falsche Sicht. Es lag an dem Hellen Seelen zu heilen, ihnen zu helfen das Leben zu führen, was für Jedem vorgesehen war. Ein schönes, erfülltes, glückliches Leben. Irgendwo und Irgendwann. Gerne hatte er diese Aufgabe angenommen. Das Leben war zu schön es zu verschwenden mit negativen Dingen oder verpassten Chancen. Vielleicht würde es irgendwann ein jeder auf der Welt genau so sehen. Dann würde alles passen, da war sich der Cremello sicher

Fast unbemerkt war der Regen stärker geworden. Dicke, volle Tropfen durchnässten das Fell des Hellen, der sich noch immer nicht rührte. Ihm war weder kalt, noch fühlte er sich unwohl. Das Geräusch, als der Andere sich schüttelte, holte den Cremello schließlich zurück. Er wand seinen Kopf dem Fuchs zu, der in Sicherheitsabstand neben ihm stand. Die in den Spitzen heller werdende Mähne des Fremden klebte von der Nässe an seinem Hals. Kleine Rinnsale liefen an dem ausgemergeltem Körper hinab zu Boden. Aynur würde wahrscheinlich ähnlich aussehen, bis auf den Unterschied, das er nicht so einsam, verloren und fehl am Platz wirkte. Nein, der Helle gehörte genau hier her. Alles hatte seinen Sinn. Immer und überall. Irgendwo in der Ferne erklang ein Grollen, dich gefolgt von einem Blitz, der die blauen Augen des jungen Hengstes auf faszinierende Weise aufleuchten ließ. Ein Zucken ging durch den Körper des Anderen, bevor er direkt in den Himmel starrte und Sekunden darauf den Kopf wieder hängen ließ. So ein trauriges Bild, da war es schwer etwas positives raus zu saugen. Aynurs Ohren spielten, als die rauchig-dunkle Stimmte des Fuchses ganz leise durch das Fallen des Regens zu ihm herüber klang. Er war verwirrt. Wofür entschuldigte sich sein Gegenüber? "Es gibt nichts zu entschuldigen." ließ der Helle seine beinahe Engelsgleiche Stimme erklingen. Sie klang wie immer leicht, fein, freudig. Eigentlich ein sehr skurrile Situation. Es regnete in Strömen, ein Gewitter kündigte sich an, es war kühl und ungemütlich, dennoch schien all das Aynur überhaupt nicht in seiner Stimmung zu trüben. Eher war es so, als wenn es ihn faszinierte, alles für ihn genauso richtig war.

Ein Ruck ging durch den Körper des Fremden. Ganz langsam und bedächtig setzte er sich in Bewegung. Aber nicht in Richtung trockener, sicherere Höhle, wie man vermuten könnte, sondern genau in die entgegen gesetzte Richtung. Hinaus in die regnerische Nacht. Im Grunde hätte man nun meinen können, er würde solche Nächte mögen, aber die ganze Haltung sprach eine andere Sprache. Schließlich deutete der Fuchs Aynur mit dem Kopf an, ins Trockene zu gehen. Das erste Mal, das er sich dem Hellen wirklich zuwandte. Einen kurzen Augenblick glaubte der Cremello sogar, das sein Gegenüber ihn direkt angesehen hatte. Wirklich nur ein flüchtiger Moment, aber er hatte ihn tatsächlich vollkommen wahr genommen dabei. Aynur schnaubte. Er würde den Fuchs ganz sicher nicht einfach ziehen lassen. "Also entweder wir gehen beide ins Trockene oder beide da raus." Die helle Stimme klang fest entschlossen. Der junge Hengst würde seinem Gegenüber nicht zu irgendwas zwingen, er würde ihm die Wahl lassen, aber dafür würde er auch für sich selber wählen. Wenn der Fremde nicht reagieren würde, würde er ihm einfach folgen. Was, wenn dem Fuchs da draußen was zustoßen würde? Aynur könnte sich das nicht verzeihen. Und der Fremde wäre vielleicht ganz froh, wenn er im Falle einer Gefahr nicht allein wäre. Der Helle ließ seine blauen Augen auf dem Anderen ruhen, dessen Bewegungen noch immer so unglaublich langsam und bedächtig waren. War es vielleicht Furcht, die ihn lähmte? Die feinen Ohren von Aynur spielten unaufhörlich, während das Donnern und Blitzen immer näher kam. Auf einer freien Ebene war man ein absolut leichtes Ziel, doch der Helle empfand keine Furcht.

Aynur » 15.09.2016, 23:31 » Die Höhlen #1

Aurian



Schweigen. Wie schon fast die ganze Zeit, seitdem der fremde Fuchs aufgetaucht war. Aynur dachte daran, wie er sich aus dem Neben geschoben hatte. Langsam, bedächtig und unendlich einsam. Wie sich sofort alles geändert hatte. Wie er diese Traurigkeit mit gebracht hatte. Diese tief verborgene Traurigkeit, die der Fremde mit eiserner Miene zu verstecken versuchte. Die ganze Zeit über. Ob er seiner eigenen Maske glaubte? Daran, das sie stark genug war, die Wahrheit zu kaschieren? Der Cremello war schon immer überaus feinfühlig gewesen, was die Empfindungen und Emotionen seiner Gegenüber betraf. Vermutlich war das eine Voraussetzung dafür, das er fähig war ihnen zu helfen. Zumindest bisher immer fähig gewesen war. Nicht das der Helle an sich zweifelte, aber der Andere würde es ihm auch weiterhin nicht leicht machen. Wie er da stand, körperlich im Grunde so nah und doch könnte er nicht weiter von Aynur entfernt sein. Seine Gedanken ruhten irgendwo anders, da war sich der junge Hengst fast sicher. Es war fast so, als wenn der Fuchs ihn absolut nicht wahr nahm, die Worte ihn gar nicht erreichten. Oder war das alles Teil seiner Maskerade? Der Helle war sich bei ihm so gar nicht wirklich sicher. Er war schwieriger, als die Anderen vor ihm, aber gerade das reizte. Es war endlich mal wieder eine richtige Herausforderung. Eine, die sich der Cremello gerne stellte. Wenn er dem Fremden damit helfen könnte wäre es jede Mühe wert. Ganz sicher. Wenn er nur einmal Lachen könnte, frei und ehrlich, das was Aynur dann an Gefühlen heimsuchen würde, das würde unglaublich werden.

Ein paar Wolken schoben sich vor dem Mond und augenblicklich erlag das Land einer tiefen, vollkommenen Finsterniss. Aynur spielte mit den Ohren, wand seinem Kopf dem Fremden zu, der mit der Dunkelheit fast verschmolz. Lediglich Umrissen und das Hell seines Langhaares war noch gut zu erkennen. Und als urplötzlich eine Regung im Gesicht des Fuchses vor sich ging, glaubte der Cremello erst sich zu irren. Spielten seine Augen ihm einen Streich? Nein, da war tatsächlich ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Fremden. Zwar nicht solch ein freies, wie Aynur sich gewünscht hätte, aber immerhin. Es war ein minimaler Erfolg. Als dann auch noch die raue Stimme des Fuchses erklang, machte das Herz des Cremellos einen kleinen Sprung. Ob das nun vom Ton seiner Worte war, welcher rauchig-dunkel so ganz ungewohnt und exotisch klang, oder weil er das erste Mal seit Stunden etwas von sich gab, konnte Aynur kaum sagen. Er musste Ruhe bewahren, nur nicht zu schnell vorpreschen. Aynur wand den Blick ab, starrte kurz in die Finsterniss. Die kühle Luft, die in seine Lungen strömte, verhalf ihn zur Gewohnheit zurück. Der überraschte, erfreute Ausdruck wich dem bekannten, farbenfrohem Frohsinn. "Warum bist du dann so traurig?" Die Stimmte des Hellen war hell, ruhig, freundlich, besonnen. Wenn der Fremde es doch so sah, wie er sagte, woher kam dann die Trauer? Aynur verstand es nicht. Im Grunde sah er es doch richtig, aber empfand falsch. Nun ja, vielleicht sah er es nicht ganz richtig. Etwas Neues würde kommen, ja, aber würde es besser werden? War nicht alles gleich gut? "Wobei, ich glaube ja eher daran das es zwar neu wird, aber genauso gut wie das Alte. Ich mein, alles ist doch gleich gut und schön und besonders." Zu viele Worte, das merkte der Cremello selber. Er musste sich doch nicht rechtfertigen, oder? "Verzeih." setzte der Hengst noch nach, eher er die Lippen versiegelte. Auf keinen Fall zu schnell vorschnellen.

Plötzlich spürte Aynur Feuchtigkeit auf seinem seidigen Fell. Kleine, nasse Tropfen, die sich vom Himmel den Weg zur Erde suchten. Der Helle streckte den Kopf nach oben und schloss die Augen. Die Wolken gaben den Mond frei. Aynur genoss den Regen, die frische Luft, die ihn umgab, angereichert war mit dem Geruch des Fremden. Er wusste noch immer nicht dessen Namen, aber er würde nicht nach bohren. Irgendwann wäre die Zeit, da würde der Fuchs von sich aus kommen. Zumindest hoffte der Cremello das. Immerhin hatte er auch gesprochen, obwohl Aynur schon fast befürchtet hatte, das es noch Tage dauern könnte, eher es die Stimme des Fremden hören würde. Das Leben war immer für Überraschungen gut. Und die waren immer gut. Manche musste man zwar erst ins rechte Licht rücken, aber an allem gab es positive Seiten. Und genau diese müsste man sich heraus suchen und daran glauben. Das konnte Berge versetzten und die Sicht um 360 Grad wenden. Das Lächeln auf den Lippen des Cremellos, welches dort immer seinen berechtigen Platz hatte, war sanft, rein, frei. Das Mondlicht ließ das helle Fell leuchten und die Tropfen funkelten wie Diamanten. Vermutlich bot Aynur ein wunderschönes, faszinierendes Bild, aber er hatte kein Interesse daran sich über sein Aussehen Gedanken zu machen. Das hatte er noch nie gehabt. Er wollte nicht besonders sein. Nicht besonderer als Andere, denn Jeder war auf seine Art absolut einzigartig und besonders.

Aynur » 15.09.2016, 14:33 » Die Höhlen #1

Aurian



Aynur kaute unbeirrt weiter auf den kargen Gräsern, als er keine Antwort bekam. Langsam und genüsslich mahlte er sich das harte Zeug klein. Er tat gerade so als wäre es das beste Futter auf der Welt. Ein zufriedenes Glitzern in den blauen Augen, mit denen er er den Fuchs im Blick behielt, ohne ihn allzu sehr zu fixieren. Jedes Detail prägte sich für immer ein. Fasziniert betrachtete Aynur das Langhaar des Fremden, welches mit der Länge die Farbe änderte. Zu den Spitzen wurde es immer heller. Der Cremello hatte so etwas noch nie gesehen und gerne hätte er erfahren, ob das einfach schon immer so gewesen war oder es einen Grund dafür gab, doch wollte er nicht zu aufdringlich voran gehen. Alles hatte seine Zeit und für manche Dinge musste man sich eben mehr Zeit nehmen, als für Andere. Der Fremde starrte einfach nur hinaus in das Land. Er wirkte so traurig, fast schon deprimiert. Der Körper schien ausgemergelt, kraftlos. Um den Fremden herum war es Aynur beinahe, als könnte er einen Schleier aus Einsamkeit und Verlorenheit erahnen. Sie war fast in der Luft zu schmecken.

Irgendwo nicht weit entfernt erneut der Ruf einer Eule. Der volle Mond stand bereits hoch am Himmel. Wie lange sich die Beiden nun schon anschweigten? Aynur fasste sich erneut ein Herz, ließ das Gras nun Gras sein und schritt an die Seite des Fremden, jedoch ohne in dessen Individualraum einzudringen. Vielen war so ein Einbruch in den privaten Raum unangenehm. Manche reagierte ungehalten, andere flüchteten einfach. Beides wollte der Cremello nicht provozieren. "Viele sehen nur Verfall und Tod." begann der Helle schließlich, die Augen wie der Fuchs auf das Land gerichtet. Es war nicht ganz klar was er meinte. Die Jahreszeit oder die Situation auf der Welt? "Ich aber sehe mehr. Ich sehe bereits neues Leben. Aus jedem Verfall kann etwas Schönes entstehen, wenn man ihm die Chance gibt. Alles kann sich mit der Zeit regenerieren und erstrahlen." Die helle Stimme verklang leise in der Dunkelheit. Ob der Fuchs ihm überhaupt zuhören würde? Ein kurzer Blick, doch der Fremde stand weiter ungerührt da und starrte in die Nacht. Er würde ein schwerer Fall werden, das war Aynur mittlerweile klar. Ein tonloses Schnauben entkam den Nüstern des Hellen, der sich ebenfalls wieder dem Land zuwandte. "Weißt du, ich muss nicht reden." Eine kurze Pause, ein erneuter Blick auf den Fremden. Auf den Lippen des jungen Cremellos lag weiterhin ein Lächeln, das zeigte das er mit allem im Reinen war. Da war keine Spur von Mitleid gegenüber dem Fuchs. Oder gar etwas wie Hohn oder Spott. Warum auch? Aynur war nicht so, er war anders. "Du brauchst es mir nur sagen. Dann schweigen wir halt."

Aynur » 13.09.2016, 23:21 » Die Höhlen #1

Aurian



Der Helle wusste nicht, wie lange er da stand, in Gedanken versunken. Seine Lippen wurden von einem zufriedenen, glücklichen Lächeln geziert und in den strahlend blauen Augen lag eben so ein Funkeln. Es war egal an was genau er von seiner Vergangenheit dachte, jeder Augenblick machte ihn glücklich. Und wer glücklich war, war reich. Aynur war mit sich und der Welt im Reinen. Schon immer gewesen. Auf das sehr helle, cremefarbene, seidig weiche Fell des jungen Hengstes setzte sich Feuchtigkeit aus der Luft ab. Es verlieh ihm zu seinem Strahlen, wie alle es immer nannten, nun auch noch einen faszinierenden Glanz. Beim genaueren Hinsehen konnte man fast meinen das tausend winzig kleine Diamanten in seinem Pelz versteckt lagen, die, bestrahlt vom Mondlicht, in tausend Facetten blitzten. Aynur selber sah dieses Naturschauspiel auf seinem Körper nicht. Aber das brauchte er auch nicht. Er war noch nie selbstverliebt oder arrogant gewesen. Und er würde es auch niemals sein. In einer solchen Welt, wie er sie vor sich sah, gab es so etwas nicht. Niemand war besser als Andere. Solch eine Einstellung legte nur den Grundstein für Neid. Neid war der Grundstein für Hass. Und Hass die Voraussetzung für Morde und Krieg. Ein ewiger Kreislauf, der nur zu stoppen war, wenn man es anders anging. So wie der Cremello eben. Mit positiver Sicht und farbenfroher Energie.

Ein Geräusch im Rücken ließ Aynur aufhorchen. Seine feinen Ohren schnellten automatisch nach hinten. Hufe kratzten auf Stein, dann das Geräusch von einem sich bewegenden Körper. Der Fremde war scheinbar erwacht, doch der junge Hengst wandte sich nicht um. Von dem Fuchs ging keine Gefahr aus und vergraulen wollte er ihn auch nicht. Immerhin musste er noch seine selbst gestellte Aufgabe erfüllen. Verlorenen Seelen neuen Lebensmut schenken. Und, auch wenn Aynur noch nicht wusste, was dem Fremden widerfahren war, es würde definitiv nicht leicht werden ihm zu helfen. Der Helle wartete ab, kaute weiterhin auf den spärlichen Gräsern die das Land hier bei den Höhlen bot. Seine Zeit würde kommen. Der Fuchs musste zwangsläufig an Aynur vorbei, wenn er die Höhle verlassen wollte.

Es dauerte nur einige wenige Minuten, da sah der Cremello im Augenwinkel wie sich der Fremde von der lichten Dunkelheit der Höhle hinaus in das Mondlicht begab. Wie auch heute morgen schritt er ohne ein Wort an dem Hellen vorbei. Aynur tat es ihm gleich und schwieg ebenfalls. Harrend der Dinge, die da kommen würden. Der junge Hengst ließ es sich jedoch nicht nehmen, den Fuchs mit seinen blauen Augen im Blick zu behalten. Der Andere sah, trotz des Schlafes, den er gehabt hatte, noch immer zermürbt und unendlich einsam aus. Trotz allem, die Züge des Fuchses waren wie in Stein gemeißelt. Felsenfest. Er wirkte so ruhig und ausgeglichen, doch Aynur ahnte was dort unter der Oberfläche schlummerte. Erneut huschte ein lauer Wind herüber und wehte dem Cremello den Geruch des Fremden direkt zu. "Oh, du bist wach." begann Aynur dann letztlich doch die nächtliche Stille mit seiner hellen Stimme zu durchbrechen. Wie das klang. Als ob er nicht vorher schon mitbekommen hatte, das der Fuchs wach war. Immerhin war er vorbei geschritten ohne sich die Mühe gemacht zu haben unbemerkt zu bleiben. Er hätte es auch sicher nicht geschafft, außer er wäre in der Höhle geblieben. Auf Aynurs Lippen ruhte, wie eigentlich immer, ein ehrliches, aufmunterndes, freundliches Lächeln. Erwartete er wirklich eine Antwort? Nun, er würde sich überraschen lassen.

Aynur » 13.09.2016, 22:22 » Die Höhlen #1

Aurian



Aynur blinzelte in die Dunkelheit der Höhle, die gar nicht mehr so finster war. Er war tatsächlich eingenickt. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Ein paar Minuten? Oder vielleicht sogar Stunden? Im Grunde war es eigentlich auch nicht wirklich von Bedeutung. Der Cremello konnte sich ein Gähnen nicht verkneifen, bevor er sich kurz streckte und mit einer fließenden, leichten Bewegung vom unbequemen Steinboden erhob. Vor der Höhle waren auch die letzten Nebelschwaden verschwunden. Doch nicht wegen dem Sonnenlicht, wie Aynur vermutet hätte, sondern wegen dem runden Mond, der klar auf die Welt hinab schien. Er hatte fast einen ganzen Tag hier verbracht? Nach einem Augenblick der Orientierung wusste der Helle wieder wo er war, was er hier gewollt hatte und vor allen Dingen das er nicht alleine gewesen war. Zielsicher huschten die blauen Augen tastend an den felsigen Wänden entlang in die Ecke, in die sich der Fuchs heute morgen zurück gezogen hatte. Er lag noch immer dort, aber die Stellung, in der er sich nun befand, ließ Aynur einen Moment das Schlimmste befürchten, doch dann sah er die Bewegung des Brustkorbes. Der Fremde lebte zum Glück noch, er hatte sich nur völlig ausgestreckt. Der Cremello streckte sich nochmals, bevor er sich einmal kräftig schüttelte und sich nach Draußen begab. Er wollte nicht gehen, jedoch verlangte sein Magen nach etwas Nahrung und der Fremde wollte scheinbar immer noch seine Ruhe.

Vor der Höhle war kaum etwas Fressbares zu finden. Ein paar harte Gräser und Kräuter, die es in den Ritzen zwischen den Steinen ans Licht geschafft hatten. Das würde und müsste reichen. Aynur kaute genüsslich, als wäre es das saftigste Grün auf der Welt, während sein Blick durch die von Mondlicht erfüllte Nacht glitt. Genau in solch einer Nacht war er vor fünf Jahren geboren worden. Nicht umsonst hieß er Aynur. Hier und da durchschnitt der Ruf einer Eule die nächtliche Stille. Irgendwo neben ihm zirpte eine Grille, die sich scheinbar hierher verirrt hatte. Der Cremello lauschte den Klängen mit spielenden Ohren und genoss die nächtliche Atmosphäre. Viele Seelen empfanden Furcht während der Nacht. Manche wegen Erlebnissen, andere einfach weil es ihnen eingetrichtert wurde. Aynur jedoch nicht. Er mochte die Nacht genauso wie den Tag, den Regen genauso wie die Sonne, den Somme genauso wie den Winter. Es war egal was war, der Helle fand immer das Positive und saugte sich dies heraus. Vermutlich war auch das der Grund, das er stets seine farbenfrohe und freundliche Art erhalten hatte. Selbst wo verdorbene, von Hass zerfressene Seelen ihn versucht hatten zu töten. Er war immer noch der, der er als Fohlen gewesen war.

Aynur ließ zwischendrin den Blick zurück in die Höhle gleiten, von deren Eingang er sich nicht weit entfernte. Bei Gefahr würde er den Fremden beschützen. Einfach weil das seiner Natur entsprach. Scheinbar hatte der Fuchs viel mit gemacht und Ruhe wohl mehr als verdient. Aber so konzentriert der Hengst auch lauschte, kein Geräusch verriet nahende Gefahr. Aynurs helles Langhaar pendelte leicht im lauen Lüftchen. Wie lang es wohl dauern würde, bis der Fremde erwachte. Oder war er gar wach? Ein prüfender Blick, doch noch immer regte sich nichts bei dem Liegenden. Aynur ließ seine Gedanken kurz wandern, ging in Gedanken seine ähnlichen Begegnungen durch. Alle hatten nach einiger Zeit neuen Mut gefasst und immer wenn er weiter gezogen war, ging es ihnen gut. Oder zumindest besser. Der Helle zweifelte nicht daran, das Alle neuen Fuß gefasst hätten und endlich das Leben führten, das Jedem gebührte. Ein erfülltes, glückliches und positives Leben.

Aynur » 13.09.2016, 19:36 » Die Höhlen #1

Aurian



Gut. Der Fremde war also einer der Schweigsamen. Das war Aynur nicht fremd. Oft war er auf seiner Reise solchen Seelen begegnet. Vom Leben und Erlebten zur Stille traumatisiert. Die Ohren des Cremellos spielten, doch davon würde der Fremde wahrscheinlich auch nichts mitbekommen. Wie lange es wohl dauern würde, bis der Fuchs aus seiner Deckung kommen würde? Erst vorsichtig, tastend wer das so scheinend vor ihm stand. Aynur hat das Spiel schon so viele Male gespielt, aber es wurde jedes Mal anders. Niemals konnte und durfte man gleich reagieren, denn Jeder war in sich unterschiedlich. Der Cremello schwieg, wie es der Fremde tat, und musterte ihn. Wie er so da lag, den Kopf unter dem Langhaar verborgen, welches in die Spitze hin immer heller wurde, strahlte er zwar eine beachtliche Ruhe aus, die fast schon in der Luft zu schmecken war, dennoch war sich der Helle beinahe sicher, das dort mehr war. Verborgen unter der Oberfläche. Aynur konnte Trauer, Schmerz und Einsamkeit erahnen, ließ sich aber nicht davon anstecken. Eher schien es, je mehr Negatives von seinem Gegenüber strömte, desto heller schien er zu strahlen. Als wenn er all die Dunkelheit vertreiben wollte. Ein stummer, unsichtbarer Kampf von Licht gegen Finsterniss.

Als auch nach mehreren Minuten keine Regung von dem Fremden kam, wand sich Aynur wortlos ab und schritt leichtfüßig in die andere Ecke, direkt gegenüber des Fuchses. Ein bisschen Ruhe würde dem Hellen sicherlich nicht schaden. Mit einem wolligen Seufzen ließ er sich auf den kalten Steinboden fallen. Bequem war etwas anderes, aber immerhin war es kühl, während es draußen immer wärmer wurde. Und geschützt vor zum Beispiel Regen. Typisch für den Cremello, sah er nur das Positive an den Dingen. "Keine Sorge." durchbrach Aynur erneut die Stille in der Höhle mit seiner farbenfrohen, freundlichen Stimme. "Nicht das ich denke du müsstest dir welche machen. Ich tu dir schon nix." Ein letztes Mal glitten die blauen Augen des Hellen prüfend über den noch immer liegenden, beinahe schon eingerollten Fuchs, eher er es ihm gleich tat. Mit einer fließenden Bewegung zog Aynur die zierlichen Beine näher an seinen Körper, bevor er seinen Kopf auf eben diesen ablegte und die Augen schloss. Er hatte Zeit, alle Zeit der Welt. Irgendwann waren sie alle aus ihrem Versteck gekommen, man durfte sie nur nicht zwingen.

Draußen vor der Höhle gewann die Sonnen den Kampf gegen den Nebel und tauche immer mehr Land in ein wärmendes, kraft schenkendes Licht. Der Frost verwandelte sich zurück in Tau, während die Luft schwer wurde von der zusätzlichen Feuchtigkeit. Man könnte schon fast meine es wäre schwül. Wie an einem Sommertag, kurz vor oder nach einem heftigen Gewitter. Die Luft roch nach Frische, Reinheit, und wehte mit einer leichten Brise in die Dunkelheit der Höhle. Aynur atmete tief ein. Er mochte diesen Geruch, der Unbeschwertheit und Schönheit mit sich brachte. Automatisch zog der Cremello auch den Geruch des Fremden tief in sich hinein, speicherte ihn automatisch ab. So würde er den Fuchs immer und überall wieder erkennen. Und seinen Spuren folgen können, sollte er plötzlich verschwunden sein. Nicht das Aynur glaubte er würde sich einfach so davon schleichen, aber für den Fall des Falles war es sicherer.

Aynur » 13.09.2016, 17:59 » Beste Freunde #3
Die könnte seine Beste werden, ja =)
Aynur » 13.09.2016, 13:46 » Die Höhlen #1

Aurian



Die Schritte kamen langsam aber sicher näher und schließlich konnte der Cremello ausmachen, das, wer auch immer da kam, er direkt auf ihn zukam. Erwartungsfreude machte sich in dem Hellen breit, dessen feine Ohren locker spielten. Er mochte Gesellschaft und die Vorschau darauf, hier nicht allein verweilen zu müssen, ließ ihn noch heller strahlen, als er es eh schon tat. Viele sagten von ihm, das dieses Strahlen nicht nur von seiner Fellfarbe kam, sondern direkt aus seinem Inneren schien. Der Cremello konnte dazu nichts sagen. Vielleicht war es so. Vielleicht lag es aber auch einfach an seiner Art und Weise. So farbenfroh und positiv sehend wie er war, wäre das durchaus möglich.

Es dauerte nicht lange, da schob sich der Körper zu den Schritten aus dem Nebel heraus. Der Cremello schnaubte freundlich, als der Fremde kurz innehielt. Ein Ding von Sekunden, dann lief der fremde Fuchs einfach weiter, direkt an dem Hellen vorbei hinein in die Höhle. Etwas überrascht von dieser Begrüßung, wenn man das so nennen konnte, wand der Cremello sich nach einem Augenblick dem Inneren der Höhle zu, wohin der Fremde verschwunden war. Ohne lang darüber nach zu denken setzte der Cremello dem Fuchs nach. Die Dunkelheit umfing den Hellen, versuchte nach ihm zu greifen, doch es schien fast, als wenn ein Schimmer aus Licht um dem Hengst lag. Nach einem Moment der Gewöhnung ließ der Hengst seinen Blick suchend durch die Höhle wandern ließ. Ganz hinten in der letzten Ecke fand er schließlich den Fremden, der ihn weder ansah noch wirklich wahr zu nehmen schien. Er hatte sich einfach nieder gelassen. Die Ohren des Hellen spielten. Der Fremde wirkte unendlich müde und ausgelaugt. Warum auch sonst hätte er sich einfach hinlegen sollen?

"Ist alles in Ordnung?" fragte der Cremello den Fremden schließlich und näherte sich, bedacht darauf nicht in den Individualbereich des Fuchses zu kommen. Von Nahem konnte man deutlich sehen wie eingefallen und einsam der Fremde wirklich aussah. Vermutlich wäre also nichts in Ordnung. Noch eine verlorene Seele. Die erste Bekanntschaft und schon eine weitere Herausforderung. Entweder gab der Fremde es sofort zu oder würde versuchen es zu vertuschen. Oder er würde einfach gar nichts sagen und schweigen. All solche Begegnungen hatte der Hengst schon durchlebt. "Verzeih, ich bin Aynur." Respekt und Höflichkeit hatte bei der Erziehung des Cremellos einen Großteil ausgemacht und so lebte er das auch weiterhin vor. Die zwei Dinge waren für eine positive Welt unabdingbar. "Brauchst Du vielleicht Hilfe?" Aynur schnaubte hell, freundlich, fast schon autmunternd und das Echo hallte von den Wänden wieder. Kurz zischte der Schweif des Cremellos durch die Dunkelheit, dann wurde es wieder still. Lediglich das Geräusch der Atmung der Beiden war leise zu hören. Aynur ließ dem Fuchs Zeit. Niemals würde er Jemanden hetzten. Wenn es etwas gab, was der Fremde los werden wollte, dann würde er irgendwann von sich aus kommen. Oder doch nicht?

Seite: 1 2 3 4
Deine Suche ergab 48 Treffer.