Unbenanntes Dokument

Alle Posts von

Alle - Nur Rollenspiel

Kein Avatar hinterlegt.


Caliane » 18.09.2013, 19:04 » Playen?
Ich hätte Caliane für ein Short-Play zu bieten ^^
Caliane » 28.08.2013, 21:43 » Hot or Not #4
Not smilie
Caliane » 28.08.2013, 16:50 » Hot or Not #4
Für sie not ^^ sonst hot
Caliane » 28.08.2013, 14:20 » Traumpartner #3
Neee ^^
Caliane » 27.08.2013, 11:25 » Hot or Not #4
Not ^^
Caliane » 09.08.2013, 09:05 » Namensbewertung #2
Gefällt mir ziemlich gut, gesprochen mag ich ihn aber lieber als geschrieben ^^

9 Punkte
Caliane » 08.08.2013, 15:18 » Playen?
Klar, können wir gern. Darfst dir gern wen aussuchen, muss mich mit beiden erstmal wieder einplayen.

-> sie wäre für ein kurzes Play auch noch frei, aber wie gesagt kurz, da sie sicher bald die verstörte, wütende Schwiegermutter bei Raphael und liesel spielen darf smilie
Caliane » 29.04.2013, 13:20 » Herdenplatz AE #1

Sohn


Schweigend betrachtete die Älteste das Gebiet, in das sie ihr Sohn geführt hatte. Dies war also der besagte Herdenplatz, die Schutzzone für die Lebenden und zeitgleich der Ort, an dem Raphael seine Verbündeten sammeln wollte. Doch würde seine Macht ausreichen? Caliane war überzeugt davon, ihrem Sohn bei seiner Mission zu helfen, doch zweifelte auch sie langsam an dem Reichtum ihrer Fähigkeiten. Warum war die Weise so verunsichert? War es tatsächlich "nur" die schwarze Macht, welche sich in jeder ihrer Fasern bemerkbar machte? Caliane spürte solch Dunkelheiten viel intensiver als ihr Sohn, doch diese Erkenntnis verschwieg sie dem gleichblütigen. Gedankenverloren durchsuchten die weisen Augen die grüne Ebene, einzelne Frühlingsblumen zierten das grüne Gras mit Farbe, der Frühlingswind ließ umliegende Büsche friedlich und leise rascheln.

Einige Meter von ihnen entfernt erblickte die schimmernde Stute einige Pferdeleiber, nahm die herausstechend schwarze Stute dabei besonders ins Visier. Sie trug ein ungeborenes in ihrem Leib, auch wenn der Bauch schon deutlich vergrößert und geformt war, hätte die Stute auch ohne den Anblick gewusst, dass dort ein Fohlen heranwuchs, geschützt und ungestört im Bauch der pechschwarzen Mutter. Ihre Blicke hafteten noch eine Weile an dem jungen Mutterglück, ehe sie sich wieder ihrem Sohn zuwand, ohne weitere Emotionen zu offenbaren. Erst als er das Wort ergriff und zu dem grauen Hengst deutete, welcher scheinbar der Vater des ungeborenen war, wurde sie aufmerksam. Meinst du, er hat die schwarze Stute aus den Fängen des Geistes befreit? Sie scheinen sehr vertraut. Die Schwarze braucht Schutz, sie wird bald ihr Fohlen gebären. erwiderte Caliane ausdruckslos, den Blick erneut auf der Rappstute haftend.

Unruhig lauschte sie weiter den Worten des Erzengels, musterte noch immer das Umfeld rund um den Herdenplatz der Adoyan Enay. Mein Meisterspion ist ebenfalls in den engsten Kreis von Faithless' Vertrauten eingedrungen, doch er ist seit Monaten nicht mehr aufgetaucht. hörte sie den Erzengel sagen, schenkte ihrem Sohn nun ihre volle Aufmerksamkeit und musterte ihn eindringlich. Du vertraust auf seine Fähigkeiten, aber bist dennoch besorgt, dass ihm etwas zugestoßen ist, habe ich Recht, Sohn? ergriff sie nun erneut das Wort und musterte den Jüngeren für einige weitere Atemzüge. Wir sollten die Mächte des Geistes nicht im Geringsten unterschätzen, ich habe noch nie eine vergleichbare Macht gespürt, wie sie selbst hier in der Luft liegt... sprach sie bedacht weiter, so gewissenhaft, dass diese Worte nur in die Ohren ihres Sohnes dringen konnte.

Raphael schien noch immer ein weiterer Gedankengang zu verfolgen, unabhängig von den Gedanken, die er an Faithless vergab. Seit sie das erste Mal wieder auf ihren Sohn getroffen war, spürte sie die Unruhe in dem Körper des Erzengels, seine Gedanken waren jedoch vor der Mutter verschlossen. Er war viel mächtiger, als sie sich hätte vorstellen können, auch wenn er nach wie vor nicht an die Macht der Ältesten heran kam. Raphael war erwachsen geworden, er wurde für genau diese Mission erschaffen und Caliane würde alles mögliche tun, um ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen. Nur sollte der Weiße seiner Mutter langsam mal reinen Wein einschenken und aufhören ihr etwas vorzumachen, sonst könnte dieses Vorhaben alles andere als positiv verlaufen.
Caliane » 20.02.2013, 21:25 » Traumpartner #3
Für sie nein ^^
Caliane » 20.02.2013, 14:40 » Herdenplatz AE #1

Raphael


Stumm hatte sich die Schimmelin ein letztes Mal im Schweigehain umgesehen, um ihrem Sohn anschließend mit mächtigen und raumgreifenden Schritten zu folgen. Die Temperaturen schienen im gesamten Tag wieder gefallen zu sein - dicke Schneeflocken entstoben sich dem wolkenverhangenem Himmel und fanden gleitend und geräuschlos ihren Weg zu Boden. Immer wieder stob der Schnee in die Luft, aufgewirbelt von den Hufen der beiden gallopierenden Leiber. Missmutig sah die Älteste zum Himmel, fixierte die dichte Wolkendecke, welche kurz darauf von der klaren Nachmittagssonne durchbrochen wurde. Ganz langsam schlich sich der Feuerball mehr Richtung Erdrand, tauchte die umliegende Umgebung in ein sanftes orange und ließ die frisch gefallenen Schneeflocken künstlerisch glitzern. Ein Anblick, der so manch einem gefallen würde. Beruhigend und idyllisch. Doch irgendetwas trübte das Tal, Caliane konnte den schwarzen, kalten Schatten mit jedem ihrer Fasern spüren, während sie dem Herdenplatz scheinbar immer näher kamen. Angespannt und nervös schlug die Weiße mit dem Schweif, fixierte Raphael mit ihren dunklen Augen. Nicht etwa aus Angst, ihn aus den Augen verlieren zu können - dies war schier unmöglich, schließlich waren die Seelen der beiden Erzengel förmlich miteinander verbunden, ob gewollt oder nicht.

Als Caliane und ihr Sohn den Herdenplatz der Adoyan Enay erreichten, umhüllte der Schatten der Abendsonne bereits einige Stellen der Ebene. Etwas wahrhaft schauriges lag hier in der Luft und jagte selbst der weiß-schimmernden Stute einen Schauder über den Rücken. Sie hatte keine Angst, es war eher Wut, die sich nun allmählich in ihr breit machte. Wut, die von einem bisher undefinierten Wesen hervorgerufen wurde. Ein Wesen, dass laut Raphaels Aussagen, mächtiger war als sie sich vorstellen konnte. Schnaubend verkürzte sie ihre Schritte, fiel in einen raumgreifenden Trab und parierte kurze Zeit später hinter ihrem Sohn zum Schritt durch. Ein Blick in die Ferne verriet ihr, dass die Nacht bald hereinbrechen würde. Genau in diesem Augenblick küsste die Sonne den Horizont und verschwand einige Wimpernschläge später dahinter - danach überkam die Dunkelheit das Tal. Auf den ersten Blick konnte Caliane keine sterblichen erkennen - allgemein wirkte dieser Ort recht leer und verlassen. Fragend sah sie sich zu Raphael um und wusste, dass er die dunkle Aura ebenfalls spüren konnte. Sie kitzelten seine Nervenstränge schon viel länger als die der Weißen, die so lange im Verborgenen verweilt hatte. Die Älteste wusste nun, wovon ihr Sohn gesprochen hatte - auch wenn sie es ihm Gegenüber in diesem Moment und in dieser Situation nicht zugeben würde. Mit erhobenem Kopf blieb die Weiße stehen, der Körper angespannt, die Augen angestrengt in die Ferne fixiert. Das Fell leuchtete heller als gewöhnlich - verriet unkontrollierbar die Herkunft der beiden Engel. Doch das beunruhigte Caliane weniger, viel mehr wollte sie wissen, wer in dieser Gegend sein Unwesen trieb - um ihn zu vernichten.

oh man, ich muss mit ihr echt noch besser reinkommen smilie
Caliane » 11.02.2013, 10:26 » Der Schweigehain #1

Raphael


Caliane brummelte tief, lauschte dem vorbeiziehenden Wind und dem Rauschen der kahlen Bäume, die mit einer dünnen Eisschicht überzogen waren. Einzelne Schneeflocken fanden ihren Weg durch das Geäst zum Erdboden, landeten sanft auf der Weichen Erde und schmolzen dort sogleich. Die weiße Stute blickte missmutig gen Himmel und beobachtete die grauen vorbeiziehenden Schichtwolken. Ihre Hufe waren von Schlamm beklebt, das reinweiße Fell rund um ihre Fessel wurde von einer braunen, verkrusteten Schicht überzogen. Interessiert lauschte sie den Worten des Jüngeren, der auf einmal so ungewohnt reif und männlich wirkte. Eine Flamme voll Stolz loderte in der Stute auf, blieb jedoch vor der Aufmerksamkeit Raphaels verborgen. Gleichwohl ist meine Herde nicht die Größte, aber was wir an Manneszahlen nicht haben, machen wir an Stärke, Klugheit und Tapferkeit wett. Caliane schüttelte verwirrt ihr Haupt, denn auf eine gewisse Art und Weise widersprach sich ihr Sohn in dieser Angelegenheit. Hatte er zum momentanen Zeitpunkt doch nicht alle Gedanken beisammen? Von was für dunklen Mächten sprach der Weiße dann, wenn er im selben Atemzug begreiflich machte, dass seine Herde stark genug wäre, dagegen anzukommen?

Ihre Augen waren eindringlich auf die Raphael's gerichtet. Er verschloss seine Gedanken vor ihr, ließ sie nicht an jenen teilhaben und schien sein eigenes, kleines Geheimnis zu bewahren. Diese Gewissheit machte die ganze Situation natürlich keineswegs leichter, im Gegenteil. Und dennoch hielt die Weiße es momentan für klüger, dem Gedankengang nicht weiter nachzuhaken und es fürs Erste dabei zu belassen. Wenn ihr Sohn ihr nicht vertraute und sie weiter auf ihn einstach, würde diese erste Wiederbegegnung vermutlich in einem Gemetzel enden. Zeig mir deine Herde. Und erzähle mir mehr von den dunklen Mächten, von denen du sprachst. erwiderte sie daher nur, ließ ihre Augen weiterhin auf seinen ruhen. Caliane war klar, dass ihr Sohn wusste, dass sie etwas ahnte. Aber das war auch gut so, denn somit würde er alsbald vielleicht selbst die Initiative ergreifen und ihr von seinen Gedanken und Gefühlen berichten. Sie wollte dieses Treffen nach tausenden von Jahren keinesfalls in eine falsche, ungünstige Richtung lenken. Doch früher oder später würde sie ihn erneut darauf ansprechen, wenn er nicht von selbst auf sie zukam. Die Weiße war selbst verblüfft von ihrer innerlichen Ruhe, scheinbar hatte die Zeit in Einsamkeit und Stille doch ihr übriges und bestes getan.

(mal etwas kürzer, um vorwärts zu kommen)
Caliane » 30.01.2013, 16:24 » denni‘s grafikenservice. «
Hab noch was für dich ;-)

Mein kleines "Engelchen" braucht noch was, sollte schon in gewisser Weise "mächtig" wirken aber im Gesamtbild auch eher altmodisch (wenn du verstehst was ich meine...). Bitte auch einfach nur ihren Namen drauf. Du bastelst schon was schönes zurecht...

Signatur brauche ich erstmal keine. Danke!!
Caliane » 22.01.2013, 14:47 » Der Schweigehain #1

Raphael


Caliane beobachtete ihren Sohn, jede seiner Gesten und Mimiken, lauschte konzentriert den Worten, die seine Kehle verließen. Ihre Augen ruhten beinahe sanftmütig auf den seinen, sie konnte das Geschehene nicht rückgängig machen. Und das war vielleicht auch gut so. Nichts passierte ohne Grund, alle Taten hatten ein für und wider, manch eine mehr, manch andere weniger. Doch es hatte so kommen müssen, nur wollte sie diesen Teil der Geschichte ihrem geliebten Sohn nicht erklären und auflasten. Blinzelnd blickte die Weiße gen Himmel, beobachtete die grauen Wolken, welche sich durchweg über das Tal zogen. Die heftigen Wetterumschwünge waren verhallt, langsam schien wieder Ordnung in das System zu kommen.

Die Älteste wurde hellhörig, als Raphael etwas von einer Herde erzählte. Adoyan Enay wiederholte sie gedanklich und sah ihren Sohn nachdenklich an. Was konnten dies für dunkle Kräfte sein, dass sich selbst ihr mächtiger Sohn scheinbar davor fürchtete? Verwirrt schüttelte Caliane ihr Haupt, ihr Blick verfinsterte sich. Denn diese Tatsache schien nicht die Einzige zu sein, die den Erzengel quälte und beschäftigte. Vielleicht war dies nicht der richtige Zeitpunkt, weiter nachzuhaken. Schließlich hatte sie ihn über einen mächtigen Zeitraum allein gelassen, auf sich selbst gestellt. Und doch musste sie den weißen fragen, was ihm noch penetrant durch den Kopf ging, dass er seine Gedanken nicht einmal bei einem Gespräch mit seiner Mutter beisammen halten konnte. So nickte Caliane also einfach nur stumm, prägte sich das Gesprochene ein und dachte innerlich über die vielen Tatsachen nach. Wie gedenkst du dagegen vorzugehen? Von welch Herdengröße reden wir hier eigentlich? fragte sie also, und ließ mit ihren Blicken nicht von Raphael ab. Beinahe stechend brannte sich ihr Blick auf das schillernde Fell ihres Gegenübers. Der Weißen war die Besorgnis in seiner Stimme keinesfalls entgangen. Und allein diese Tatsache ließ sie wissen, dass es sich hier tatsächlich um eine ernstere Angelegenheit handeln musste. Dunklere Mächte als die deine, Mutter. hörte sie Raphael in ihrem Kopf sagen, die dunklen Augen wurden beinahe noch finsterer. Mächtiger als sie? Gab es so etwas überhaupt? Eine Größere Macht als Caliane? Ungläubig schüttelte sie ihren Kopf, dass die langen weißen Mähnenhaare zerzaust vor ihr Gesicht fielen. Doch Raphael würde die Kräfte seiner Mutter nicht anzweifeln, wenn er nicht an dieses Gerücht glaubte. Und so musste auch sie dem Gesagten Glauben schenken. Und dennoch beschäftigt dich noch mehr, habe ich Recht mein Sohn? ergriff die Weiße wieder das Wort und bemerkte erneut den nachdenklichen Ausdruck des Erzengels, welcher über die Jahrhunderte so an Reife gewonnen hatte.
Caliane » 16.01.2013, 22:31 » Der Schweigehain #1

Raphael


Schimmernd wurde die Umgebung durch die beiden silbrig glitzernden Gestalten erhellt. Die Nacht wurde zum Tag, der Tag zur Nacht, die Erde pulsierte, heftige Sturmböen zogen durch das Gebiet, Sonnenschein ließ den frisch gefallenen Schnee tauen, herabstürzende Hagelkörner schmerzten die Bewohner der Umgebung. Die Welt schien Kopf zu stehen und wahrscheinlich kannten nur eben diese beiden Gestalten den Grund dafür. Raphael hatte um einiges an Größe gewonnen, er sah stärker aus als je zuvor. Musternd suchten die Augen der Weißen den Körper ihres Gegenübers ab. Es waren zwei Welten, die hier gerade aufeinander prallten und doch waren sich beide auf eine gewisse Art so ähnlich.

Caliane war von den Gesten ihres Sohnes überrascht, ließ die zärtlichen Berührungen jedoch ohne Einwand zu. Ihr Herz begann zu pulsieren, einzelne Nadeln bohrten sich durch den schimmernden Körper, prallten aufeinander und katapultierten sich gegenseitig zurück. Die Weiße hatte die Anwesenheit ihres Sohnes sehr vermisst, wie ihr jetzt auf schmerzliche und doch wundersame Weise bewusst wurde. Doch so reflexartig und beinahe unüberlegt Raphael diese Innigkeit zwischen Mutter und Sohn geschlossen hatte, so schnell beendete er das Verfahren auch wieder. Caliane behielt ihren zärtlichen, beinahe fürsorglichen Blick bei und wusste ziemlich genau, was sich in den Gedanken des Erzengels gerade abspielte. Sie ignoriere diese Gedankenfetzen, schob sie beiseite und sperrte sie weg wie unbändiges Getier. Der Atem der Weißen ging flach, stoßweise. Und doch strahlte sie gleichzeitig eine undurchdringliche Ruhe und Wirkung aus. Caliane hörte ihrem Sohn erneut gut zu, als dieser seine Frage wiederholte. Und erneut huschte ein leichtes schmunzeln über ihre Lippen. Raphael, wirke ich etwa auf dich, als wäre mein Verstand vollkommen vernebelt? Ja, ich bin bei Sinnen, es ist beinahe beschämend und utopisch, dass du mir solch eine Frage zu stellen vermagst... antwortete sie trocken, aber mit solch einer glockenklaren Stimme, dass die umher fliegenden Singvögel vor Neid erblassen würden. Doch Caliane wusste genau, worauf ihr Sohn anspielte. Sie wusste ebenso genau, dass sie mit ihrer Antwort den Kern seiner Frage absolut nicht getroffen hatte. Aber man könnte behaupten, dies wäre Absicht gewesen. Zärtlich blinzelte die Weiße dem Größeren zu und bewegte sich einige Schritte nach vorn, an ihm vorbei, um sich ein besseres Bild der Umgebung zu machen. Lange hatte sie sich im Untergrund verborgen gehalten, fern von Raphael, fern von der Realität. Aber Realität, gab es die überhaupt? Lebten sie tatsächlich in einer Welt, die als real bezeichnet werden konnte?

Wie ist es dir ergangen? setzte die Weiße die Unterhaltung fort, ohne ihren fernschweifenden Blick abzuwenden. Normalerweise mochte sie die Stille, das Schweigen. Aber genau jetzt in diesem Moment, in der Gegenwart ihres so mächtigen Sohnes Raphael, war ihr das Schweigen beinahe unangenehm.
Caliane » 10.01.2013, 21:05 » Der Schweigehain #1

Raphael



Die Zweige des umliegen Buschwerks strebten auseinander, ein leuchtender Schleier entsprang dem Zentrum des Schweigehains. Eisige Windböen ließen die kahlen Bäume zittern, ein Blitz durchzuckte den dunklen Nachthimmel, kurz darauf vollkommende Stille. Caliane streckte ihre ermüdeten Glieder, schüttelte sich den Schlaf vom Körper und schritt grazil durch die nächtliche Umgebung. Sie hatte ihr Ziel bereits einige Zeit vorher aus gemacht und erkannte nun dessen schillernde Siluette .

Raphael... Mit mächtigen Schritten ging die Unsterbliche weiter auf den leuchtenden Fleck vor ihr zu, eine gewisse Sanftmut hatte sich in ihr Gesicht gelegt. Ja sogar ein Schmunzeln umspielte die Lippen, als sie in die Augen ihres Sohnes sah und dessen Stimme vernahm. Das Schmunzeln wich einem müden Lächeln, als ihr Sohn in Frage stellte, ob sie bei Sinnen war. Doch anstatt auf eben diese Frage zu antworten, sah Caliane ihn weiterhin unbeirrt an, musterte seinen Körper, die kräftigen Beine, das schillernde Fell und die spielenden Muskeln. Ja, sie war bei Sinnen. Sie hatte ihren Verstand nie wirklich verloren, oder doch? Hatten ihre Taten nicht schon immer einen tiefgründigen Sinn ergeben, oder redete sie sich das nur ein? Doch was Raphael für eine Meinung über seine Mutter hatte, konnte sie erahnen. Anstatt ihrem Gegenüber seine Frage zu beantworten, stellte sie sich direkt vor ihn, zuckte leicht mit den Mundwinkeln und ergriff das Wort. Sei gegrüßt, Raphael. Gut siehst du aus. Als wäre solch ein Aufeinandertreffen die Normalität und der Alltag. Du kannst nicht sterben. Du bist unsterblich.
Seite: 1 2
Deine Suche ergab 30 Treffer.