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Alle - Nur Rollenspiel



Byblis » 14.01.2013, 14:46 » Hot or Not Wolf/Hund
not
Byblis » 11.01.2013, 19:29 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Der Rüde war wirklich gut. Gut für die ängstliche Seele, die noch immer danach schrie wegzulaufen. Aber langsam verstummte sie. Wimmerte beinahe nur noch. Ghost schien ein sehr guter Beobachter zu sein, denn er las sie in Sekundenschnelle und passte sein Verhalten so an, dass sie sich wohler fühlen konnte. Wer sonst gab es auf Augenkontakt aufzubauen? Schließlich verlangte man doch eigentlich, dass die ungeteilte Aufmerksamkeit auf einen lag und dies wurde unteranderem auch dadurch signalisiert, dass man sich anschaute.
Es verschlug Byblis fast schon die Sprache, wie sehr der junge Artgenosse sich um sie bemühte. Und was tat sie? Sie schien ihn mit jedem Wort, jedem Gedanken, ja sogar jeden Atemzug zu verletzen. Was für ein undankbares Pack sie doch war.
Nein, nein. Das glaube ich nicht. Sonst wärst du sicher schon verschwunden. , versuchte sie es wieder besser zu machen.

Als der Rüde weitersprach, suchte sie das erste Mal seinen Blick. In ihren glänzenden Augen lag Verständnis. Byblis realisierte das erste Mal, dass es ihm gar nicht so unähnlich erging. War er womöglich in Wahrheit genauso schüchtern und er wirkte nur für sie so stark und selbstbewusst? Das tut mir Leid. Es war etwas vollkommen anderes, ob man einfach aufgrund der Erziehung, Unerfahrenheit und dem Gefühl alles verloren zu haben, was einem Halt gegeben hatte, vor Angst zu sterben oder, weil man mit der Zeit dort hin getrieben wurden war. Was würde wohl mit ihr geschehen, wenn ihr ständig jemand sagen würde, wie wertlos und unbrauchbar sie wäre? Wenn das Herz wirklich brechen konnte, würde sie wohl daran sterben. Sie würde sich wie die Sagengestalt in den ewigen Schlaf weinen.

Mit jedem Wort, das fiel fühlte sie sich mehr und mehr verstanden. Auch wenn es wohl bei ihm bleiben würde. Kein andere würde sich die Zeit nehmen, wie es Ghost tat. Es war fast wie Balsam für ihre Seele. Aber ausreichen würde es nicht. Noch lange nicht. Danke. Ruhe kehrte ein. Die Hündin wagte es sich, nach einem kurzen Rundumblick hinzulegen. Er hatte gesagt, er passt so gut er kann auf dich auf.
Da eine Weile vergangen war, ohne ein Wort, flüsterte sie erst leise seinen Name, um ihn nicht so direkt und hart aus seinen Gedanken zu reißen, wenn er geraden welchen nachhing.
Ich… würde sagen, dass ich dir vertraue. Niemand würde dieser Aussage trauen, wenn man bedachte, dass Ghost sie nur einmal anschreien brauchte, um dafür zu sorgen, dass sie sich heulend zügig verziehen würde. Aber er hatte Recht. Sie war bei ihm geblieben, trotz ihrer Panik. Glaubte ihm jedes Wort, wenn es auch Mühe kostete.
Ich bleibe, weil… man doch nicht immer weglaufen kann. , meinte sie. Sie konnte es bei weitem nicht so gut ausdrücken wie der Rüde. Sie konnte nicht solche wohlklingenden Worte formen, dass er etwas Besonderes war, dass er es ihr leicht machte und sie ihn mochte. Du bist bisher der einzige. Der einzige Artgenosse, der Geduld zeigte. Der einzige Zuhörer, vielleicht der einzige Freund.


Byblis » 06.01.2013, 12:14 » Hot or Not Wolf/Hund
not
Byblis » 06.01.2013, 12:09 » Traumpartner Hund/Wolf
nein
Byblis » 06.01.2013, 11:25 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Jeden Moment fürchtete sie, einen falschen Schritt zu machen. Einen zu viel und Ghost würde vielleicht negativ reagieren, weil sie etwas angekratzt hatte, was ihm nicht gefiel. Ein Schritt zu wenig und er würde, sie vielleicht zurück lassen, weil die Hündin zu langweilig war. Wobei dies wohl erträglicher sei, als ein Angriff.

Byblis nickte bedächtig. Danke. Zwar konnte man sich nie zu hundert Prozent sicher sein, ob man angelogen wurde, doch sie wollte gerne daran glauben, dass er nichts schlechtes im Schilde führte. Seine Worte zauberten sogar für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Du bist doch nicht schwach., flüsterte sie. Selbst wenn er nicht die körperliche Kraft aufbringen könnte, so war er mental und charakterlich bei weitem stärker als Byblis. Sicherlich war er auch noch ein ganz kluger Kopf, der stets eine Lösung wusste. Ghost musste ja kein Kämpfer sein, vielleicht war er einfach ein Stratege.
Dagegen war Byblis ein nichts. Weder war sie stark, noch selbstbewusst und von sich selbst überzeugt. Auch ihre Lebenserfahrung ließ eine Menge Lücken offen. Ob sie klug war? War es klug ständig wegzulaufen?
„Ich wäre wohl ein guter Spion.“, sagte er. Sie fühlte sich etwas unwohl. Wenn er ein guter Beobachter war, dann konnte er sie ebenfalls lesen wie ein offenes Buch. Ja, das wärst du.
Die helle Hündin konnte den Rüden einfach nicht anschauen. Sobald er versuchte Blickkontakt aufzubauen, wich sie ihm geschickt aus. Die Angst hinderte sie daran.

Sie beobachtete wie er zu der Quelle verschwand. Selbst in diesem Moment konnte keine Entspannung eintreten. Aufmerksam schaute sie sich um, beobachtete die Umgebung, sah zu Ghost. Nervös knabberte sie an ihrer Unterlippe, biss sich innerlich fluchend auf die Zunge. Verdammt. Du bist dumm, Byblis, sehr dumm.
Helfen. Beschützen. War ihr zu helfen? Den persönlichen Bodyguard spielen zu wollen, käme einer Lebensaufgabe gleich.

Als der bunte Rüde wieder zurückkehrte, wurde es für einige Augenblicke still. Er lag ihr gegenüber und schien auf irgendwas zu warten. Ähm, also… was ich…, ihr Blick huschte an Ghost vorbei, was ich sagen will, ist…
Sie seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Es konnte doch nicht eine derartige Herausforderung zu sein, diese paar Worte über ihre Lippen zu bringen und ihren Artgenossen dabei zumindest ein wenig anzusehen. Du sollst nicht… also du musst nicht auf mich aufpassen. Ich will… nicht, dass du etwas tust… w-weil du Mitleid mit… Sie hörte auf zu sprechen, schaute weg. Er würde schon wissen, was sie sagen wollte. Er konnte zuhören. Der Rüde war noch jung und hatte bestimmt besseres zu tun, als sich mit einem Angsthasen abzugeben.
Byblis » 19.12.2012, 15:40 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Sie nickte geistesabwesend. Nur ein Gebirge. Was war aber, wenn sie in ihrer Panik völlig kopflos dort hinlief? Hoffte dort ein Versteck zu finden.
Es geschah manchmal, dass Byblis nicht wusste wohin sie lief und dann fand sie sich an den unmöglichsten Orten wieder.
Die Hündin musste wohl einfach hoffen, dass sie stets so viel Verstand zusammenbrachte. Egal was geschah.
Skeptisch musterte sie den Rüden. Woher wusste er alles über diese grausamen Gestalten? Wie konnte man dies alles wissen, wenn man ihnen noch nie in den Fängen geraten war oder gar zu ihnen gehörte? Ein Schaudern erfasste Byblis. Sie duckte sich ängstlich auf den weißen Schnee hinab und bewegte sich eine Weile nicht mehr.
Bist du ihnen schon begegnet?, fragte sie leise. Er würde lügen, um sich nicht zu verraten, wenn Ghost zu ihnen gehörte. Lockte er sie in eine Falle?
Bitte lüg mich nicht an, Ghost. Ihre Stimme zitterte, drohte jeden Moment abzubrechen. Gehörst du dazu? Es war dumm. Sehr dumm. Wenn sie ihn nun enttarnt hätte, wären ihre steifen Muskeln gar nicht in der Lage schnell genug zu reagieren.
Für eine chronisch panische Hündin wie Byblis passte alles zusammen. Er hieß Ghost, passend für jemanden, der seine Seele verkauft hatte, er kannte sich bestens aus und machte einen freundlichen Eindruck, um sie womöglich dort hinzulocken.
Willst du mich wirklich beschützen oder… Ihre Stimme versagte kläglich. Doch sie wusste auch nicht recht wie sie es formulieren sollte. Ausliefern, Verkaufen…
Unruhig knabberte sie an ihre Lippen und schaute sich um. Ähm…., murmelte sie. Geh nur. Ich… ich warte hier. Sie schluckte, hoffte der Rüde würde es ihr nicht übel nehmen. Denke ich., hauchte sie kaum hörbar. Wer wusste schon, was als nächstes kam. Es bedurfte nur einen schweren, losen Ast der herunterfiel und Byblis würde um ihr Leben rennen.
Byblis » 10.12.2012, 10:55 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Der Rüde versuchte sie zu beruhigen, doch im Moment erreichte er eher das Gegenteil. In der Luft zerfleischen. Byblis zitterte unaufhörlich bei der Vorstellung von riesigen Fangzähnen, die sich in ihr Fleisch bohrten und sie Stück für Stück zerfetzten. Qualvoll. Grausam. Wie konnte man nur sowas tun? Sie schüttelte heftig ihren Kopf, als würden so diese Bilder davonfliegen und nie wieder kommen. Aber immer wieder schob sich ein blutroter, lebloser Körper in ihr Gedächtnis.
Gebirge. Wenn es so einfach wäre. Die Hündin kannte sich hier doch gar nicht aus, wusste nicht einmal wo genau sie sich gerade befand und da sollte sie sich von einem bestimmten Ort fernhalten?
Nun gut, ein Gebirge würde Byblis wohl noch erkennen, aber was, wenn es mehrere gab? Wel… Welches Ge…birge?, fragte sie, obwohl ihr dies sicher auch nicht mehr weiterhelfen würde.

Ihr Blick raste von dem Rüden zum Eingang. Da raus? Nachdem er ihr erzählt hatte, dass es blutrünstige Killer in der Gegend gab? Raus?, flüsterte sie kaum hörbar. Wenn dort draußen nun so ein Monster wartete. Ich glaube nicht, dass…, begann sie unsicher, konnte den Satz aber einfach nicht beenden. Durst, also mh…
Ein schweres Schlucken verriet, wie sehr sie damit zu kämpfen hatte, nicht schreiend nach draußen zu stürmen und die Flucht zu ergreifen. Erbärmlich, jämmerlich. Eigentlich zählten Hunde zu den Raubtieren, aber Byblis wirkte nur allzu oft wie der Hase. Ständig auf der Flucht.
Du kannst rausgehen und was trinken. Erst danach wurde ihr bewusst, dass auch dies nicht möglich war, denn wie sollte Ghost an ihr vorbeikommen? Ihr Herz klopfte wild, überschlug sich, schmerzte.
Ein leises Winseln erklang, als sie sich in Zeitlupe langsam in Bewegung setzte. Bloß nicht so schnell. Immer schön auf der sicheren Seite bleiben. Eins, Zwei, Drei. Sie schloss sie Augen und schlüpfte nach draußen.
Schnee bedeckte nun die Welt und nirgendwo waren Spuren zu entdecken. Die beiden waren also alleine. Zum Glück.

Byblis » 02.12.2012, 18:59 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Die Hündin bemerkte, dass es still geworden war. Zum einen schwiegen sich die beiden Hunde immer wieder für einige Augenblicke an. Als würden sie jeder für sich, in seine Gedanken versinken. Doch in Wahrheit, so sah man es zumindest Byblis an, dass sie höchst aufmerksam war. Ihre Blicke huschten von einer Ecke zur anderen, ihre Ohren zuckten und die Muskeln wiesen eine gewisse Grundspannung auf, um schnell wie ein Fluchttier reagieren zu können.
Zum anderen legte sich der Sturm und das tosende Dröhnen nahm nach und nach deutlich ab.
Als sie ihren Blick kurz wandte und durch den Eingangsspalt lugte, sah sie, dass der Boden sich mit einer hauchdünnen, weißen Schneedecke bedeckt hatte. Sie seufzte, denn diese Flocken würden bedeuten, dass der Winter nun endgültig einsetzen würde. Eine Jahreszeit, die es ihr nicht einfach machte, genügend Beute zu finden. Als Hund war sie nicht so geschickt, wie die Wölfe. Es fehlte an Größe, Schnelligkeit und Kraft. So war sie gezwungen sich an kleinere Lebewesen zu halten, doch diese hielten nur allzu oft eine Winterruhe in guten Verstecken.

Der junge Rüde wechselte das Thema. Nein. , sie schüttelte ihren Kopf. Natürlich wusste sie nichts über die Mythen, die in dieser Gegend die Runde machten. Sie war gerade erst angekommen, hatte noch niemanden gesprochen. Und zeitgleich hoffte sie, dass Ghost nun nicht dem Gerücht nachgehen wollte. Dies wäre zu viel. Sie haderte ja selbst noch immer, was sie tun würde, wenn er nun losziehen wollte, um ihr die Umgebung zu zeigen. Wo würde er sie hinführen? Tausende, nein Millionen Fragen der Sorte was wäre wenn, schwirrten in ihrem Kopf umher. Ich möchte nicht. , flüsterte sie. Sie wollte nicht nach Geistern suchen, ihr reichte zunächst die Gesellschaft von diesem Hund, der zwar kein Geist ist, aber den Namen trägt.
Byblis » 29.11.2012, 13:00 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Sie schien fast mit ihren Schultern zu zucken. Naja… man kann sich mit wenigen Dingen zufrieden geben. Kleinigkeiten konnten die Welt bedeuten. Warum also nach dem ganz großen Streben, zumal dies eine Menge Verantwortung bedeutete. Man sollte sich nicht die höchste Position in der Gruppe wünschen, wenn man noch nicht einmal sich selbst führen konnte. Oft muss man sich eben mit dem zufrieden geben, was einem gegeben wurde. Ein Blinder konnte sich noch so oft das Augenlicht zurückwünschen oder sich kämpferisch immer wieder die buntesten Bilder vorstellen und dennoch würde sich nichts verändern. Es war ein hinkender Vergleich, aber dennoch zeigte er, dass es doch Situationen gab, die unabänderlich waren.

Byblis schüttelte nur ihren Kopf. Sollte Ghost doch reden, so war zumindest diese unerträgliche Stille verschwunden. Es war egal, worüber er sprach, selbst wenn es Erinnerungen weckte, die sie lieber vergessen wollte, doch etwas Falsches konnte er gar nicht sagen. Schließlich war Ghost bis hierhin mehr er selbst, während Byblis nur ein Schatten war. Ein dunkles Abbild ihres alten Ichs, unvollständig.

Sie hörte ihm zu, vermied es aber ihn zu lange direkt anzuschauen. Ein kurzes Nicken. Ich weiß. , flüsterte sie. Die Hündin war ebenfalls eine Beobachterin, jedoch fielen ihr eher beängstigende Dinge ins Auge. Alles was ihr einen Grund gab sich zu verstecken, nahm sie wahr. So entging ihr aber durchaus das ein oder andere. Dinge die Ghost wohl eher mitbekam.

Wer ertrug hier eigentlich wen? Er musste einen Angsthasen ertragen und sie seine Anwesenheit, die ihr immer wieder kalte Schauer über den Rücken jagte. Sie konnte sein Angebot weder bejahen, noch verneinen. Sie wusste selbst nicht, was geschehen würde, wenn das Wetter sich besserte. Würde sie wie ein Fluchttier das Weite suchen oder doch Ghost so viel Vertrauen schenken, dass sie ihm folgte?
Byblis » 26.11.2012, 18:45 » Traumpartner Hund/Wolf
*wild mit Armen rumfuchtel* Weg da!Kschksch smilie

Nimm die hier. xD
Byblis » 26.11.2012, 16:35 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Fast schon hektisch, schockiert schüttelte sie ihren Kopf. Nein, nein. Es war für Byblis erschreckend, wie Ghost über die Geschichte dachte. Natürlich konnte man nichts dafür, wen man liebte, aber wenn sich Gefühle für den Bruder oder die Schwester entwickelten, sollte man doch Vernunft walten lassen. Oder lernte die junge Generation heute etwas anderes? Die Welt ist recht klein. Überall trifft man irgendwann jemanden, den man kennt. Vorallem Byblis´ Welt war klein. Sie umfasste bisher nur ihre alte Heimat und dieses Plätzchen. Alles was sie auf ihrer Reise begegnet war, hatte keine Bedeutung. Die Hündin konnte sich nicht einmal daran erinnern, was sie alles gesehen hatte. Hatte sie überhaupt etwas gesehen? Wohl eher war sie mit angstverschlossenen Augen durch die Ländereien gestrichen. Außerdem… würde man dann lü…gen müssen. Was war also schändlicher? Sich selbst belügen oder die Gesellschaft? Byblis entschied sich definitiv für Zweiteres. Man konnte sich hundert, ja tausendmal belügen. Was zurückbleiben würde wären Schmerz und Leid, doch immerhin blieben alle anderen verschont. Und niemand konnte dich zur Rechenschaft ziehen, dass du ihm etwas vorenthalten hattest.
So redselig sie nun schon wirkte, so schnell verstummte sie aber bei der nächsten Frage. Sie senkte den Blick auf ihre Pfoten, schaute ausweichend die kahle Wand an und schluckte schwer. Doch vergeblich, denn dieser Kloß im Hals wollte nicht verschwinden.
Ihre Mutter hatte ihr viele Geschichten erzählt. Zwar nicht unbedingt viele solcher Art, aber doch stets mit einem Lernaspekt. Keine hatte Byblis doppelt gehört und so war es bei einigen sogar sehr schwer sie zu rekonstruieren. Doch auch wenn die Hündin sich an den Wortlaut nicht erinnern konnte, so schienen sie stets ihre Wirkung erfüllt zu haben. Denn an die Moral der Geschichten konnte sie sich unterbewusst sehr gut erinnern. Sie hatte sie so sehr verinnerlicht, dass es ihr kaum noch auffiel. Für sie, war es einfach sie, ihr Charakter.
Byblis » 22.11.2012, 10:11 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Die Hündin machte sich wirklich Sorgen, dass sie irgendwas Falsches getan hatte. Ghost wollte ihr Angebot nicht annehmen. Sie zitterte noch immer, besonders in diesem Moment der Unsicherheit. Es tut mir Leid., hauchte sie leise. Es tat ihr Leid, dass sie den Rüden vermutlich mit ihrer Unsicherheit bedrängte. Ihn in seinem Charakter einschränkte. Doch so sehr Byblis sich auch anstrengte, so wollte die Spannung einfach nicht aus ihrem Körper weichen.

Es war erschreckend, dass der junge Rüde sich nicht an seinen wahren Namen erinnern konnte. Entweder, wurde er bereits sehr früh immer Ghost genannt oder ihm bedeutet seine Kinderzeit so wenig, dass er alles davon in eine dunkle Ecke verbannte. Sie konnte sich nicht vorstellen, so einfach einen anderen Namen und damit eine vollkommen andere Identität anzunehmen. Wie würde sie reagieren, wenn sie nicht mehr Byblis wäre, sondern plötzlich Mina? Wäre sie dann wer anders? Konnte man dann vielleicht besser neu anfangen und vergaß nach und nach seine Vergangenheit.

Sie schüttelte ihren hübschen Kopf. Nein., meinte sie leise. Sie hätten nie glücklich werden können. Es war einfach unvernünftig, seine Geschwister zu lieben. Mehr zu lieben als die übliche geschwisterliche Liebe. Auch sie hatte gelernt, dass dies nicht gern gesehen war und man so noch schneller ins Abseits gestellt werden würde. Sie wären damit nicht glücklich geworden. Gemeinsam weit ab von anderen Artgenossen zu leben, wäre zwar um einiges leichter als vollkommen einsam zu sein, aber auch dies barg eine Menge Gefahren. So ist es wohl ganz gut, was mit Byblis in der Geschichte passiert ist. Und Caunus? Er hatte sicher in einer anderen Gegend seine allseits akzeptierte Liebe gefunden.
Byblis » 19.11.2012, 19:44 » Die verwunschene Quelle #1
Ohhhh mein Gott. Mein Lateinlehrer würde mich killen. *kopf auf Tisch hau* Jaja wie war das so schön: römisch- griechisch? Byblis ist natürlich greek. smilie Hat keiner bemerkt. *versteck*

Ghost



Ghost schien sich trotz seiner geringen Lebenserfahrung, wobei dieses Urteil in der heutigen Zeit wohl sehr gewagt war, genau in die Hündin hineinversetzen zu können. Zumindest passte er sein Auftreten an ihre Ängstlichkeit an. Er reagierte stets ruhig, zuvorkommend, wählte seine Worte bewusst der Situation entsprechend…
Aber wie gesagt, er hatte in eine Jahr sicher mehr erlebt und von der Welt gesehen, als Byblis, die schließlich schon 7 Jahre auf dieser Erde verweilte.
Sie nickte ihm dankend zu und ließ ein kaum hörbares Okay. , erklingen. Sie hatte ihren Platz eingenommen, also konnte er den Rest nutzen und seinen Rücken schonen. Es ist in Ordnung, wenn du dich hinlegst. Du bist schließlich… verletzt. Sie würde schon damit klar kommen, dass sie sich dann nicht großartig bewegen durfte, doch das hatte sie auch gar nicht vor.
Sie schüttelte ihren Kopf und zum ersten Mal, sah man einen Hauch von einem Lächeln. Zumindest fanden ihre Maulwinkel den Weg in die Höhe, wenn auch nur für wenige Sekunden und Millimeter.
Er passt ganz und gar nicht. Sie wagte einen kurzen Blick in seine zwei verschiedenen Augen, die voller Sanftmut waren. Wie idiotisch musste man sein, um Böses bei ihm zu befürchten? Nicht so wie deiner. Die Hündin verstummte abrupt, wandte den Blick ab. Den Namen Ghost hatte er von Artgenossen bekommen. Vielleicht gefiel er ihm gar nicht. Aber dennoch hatte er sich so vorgestellt, vielleicht weil er einfacher zu merken war. Sie biss sich auf die Unterlippe und meinte einen Fehler begangen zu haben. Wie… heißt… lautet dein richtiger Name? , fragte sie leise und wusste partout nicht, ob sie es dadurch nicht vielleicht noch schlimmer machte.
Sie richtete ihre Ohren kurz nach vorne, ließ sie aber zugleich wieder entmutigt zurückfallen. Byblis war noch nie eine Geschichtenerzählerin gewesen. Diese Rolle hatte immer ihre Mutter übernommen. Sie konnte so gut und lebendig erzählen, dass man glaubte Teil der Geschichte zu sein. Aber dieses Talent besaß die Hündin keineswegs. Sie eckte ständig irgendwo an, begann zu stottern, musste zu sehr überlegen, sprach zu leise und konnte nicht mal einen Bruchteil der Gefühle in ihre Stimme legen. Ich… ich kann es versuchen.
Sie schwieg einen Moment, schien sich die Geschichte gedanklich zusammenbasteln zu müssen. Lange hatte sie diese nicht mehr gehört.
Mh, ich glaube ein Ovid hat die Geschichte… erfunden. Sie leckte sich nervös über ihre Lefzen, bevor sie leise anfing. Byblis ist die Tochter von Miletus, der die Stadt Milet erbaut hat und Sohn Apollos ist, und Cyane. Sie… sie war eigentlich recht begehrt, aber sie selbst liebte nur einen. Ihren eigenen Bruder. C… Caunus. Diese Beziehung wäre freilich ein Frevel und so… hielt sie ihre Gefühle zurück. Keiner wusste davon. Bis… die Sehnsucht sie schließlich dazu trieb, ihre Liebe zu gestehen.
Caunus war entsetzt und wies sie auch nach mehrmaligen Versuchen zurück. Da… da sie sich aber nicht mehr besinnen konnte, verließ er seine Heimat. Und auch da verfolgte Byblis ihn, bis ihre Kräfte sie verließen. Dort… wo sie zusammenbrach und weinte… vor Schmerz… entsprang eine Wasserquelle. So wurde Byblis zu einer Quelle.

Sie schluckte. Ghost war solche Erzählweise sicher nicht gewohnt. Überall war diese Unsicherheit zu spüren, selbst in längeren Erzählungen viel sie immer wieder in ihre Furcht zurück.
Wieder bildete sich ein zaghaftes, entschuldigendes Lächeln auf ihren Zügen. Aber auch dieses hielt nur für die Sekunden an, die Byblis den Rüden anschauen konnte.
Sie hatte wahrlich nichts mit der Sagenbyblis gemeinsam. Oder vielleicht doch? War es nicht ihre Mutter, die Byblis so sehr geliebt hatte. Verkroch sie sich etwa nicht erst in dieser einsamen Welt der Panik, seit ihre tapfere Mutter verstorben war? Genaugenommen ist die Hündin doch auch zusammengebrochen und weinte stumm und tränenlos.


Byblis » 19.11.2012, 18:20 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Byblis wunderte sich darüber, dass auch der junge Rüde nun begann zu zittern. Aber er hatte doch bei weitem nicht solche Angst wie sie. Hatte sie ihn womöglich in irgendeiner Weise angesteckt? Das wollte sie auf gar keinen Fall. Er sollte so bleiben, wie er war und nicht wie die ältere Hündin ihn womöglich beeinflusste.
Sie wollte sich dafür entschuldigen, doch ihr kamen einfach nicht die passenden Worte über die Lippen. Was sollte man schon sagen? Alles was ihr in den Sinn kam, klang dumm und ließ sie alles andere als erwachsen wirken, was sie eigentlich sein sollte. Und so schaute sie Ghost nur aufmerksam an.
Oh nein, du musst nicht…, begann sie leise zu stammeln, als der junge Hund sich ebenfalls auf wenige Zentimeter verkrümelte. Das… das tut dir doch bestimmt nicht gut. So sehr Byblis sich auf vor Körperkontakt fürchtete, so wollte sie nicht, dass er sich wegen ihr Schmerzen zufügte. Außerdem konnte sie sich schon ganz gut selbst klein machen. Unauffällig, ja am liebsten unsichtbar.
Ghost sprach davon, dass es nicht einfach war, einen neuen Namen anzunehmen, dabei klang es sehr einfach. Und war es nicht so, dass er sie auch schon unter einer Kategorie abgestempelt hatte? Diese besaß ebenfalls einen Namen, den sie automatisch mittrug. Die Kategorie der Angsthasen, Überängstlichen…
Die Hündin schluckte schwer. Er hat… genau genommen keine Bedeutung. Somit passte der Name zu ihr, denn sie hatte auch keine Bedeutung in dieser Welt.
Byblis ist nur eine recht unbekannte, römische Sagengestalt. Unbekannt, auch das war die junge Hündin. War der Name also doch recht bewusst gewählt wurden? Ich glaube, meine Mutter hat ihn nur wegen dem Klang ausgewählt. Sicher hatte sie sich eine selbstbewusste, hübsche Dame gewünscht, die zu diesem lieblichen Klang des Namen passte. Doch konnte die Hündin diese Forderung erfüllen. Eher nicht, sie musste leider enttäuschen.
Byblis » 15.11.2012, 17:09 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Die Hündin kauerte auf so wenige Zentimeter wie es ihr möglich war. Auf gar keinen Fall, wollte sie den jungen Rüden ausversehen berühren, was auf diesem begrenzten Raum sehr schwer fallen dürfte. Wenn es unerwartet lange dauern sollte, bis das Unwetter nachließ, dann könnte sie die aktuelle unnatürliche Haltung nicht lange durchstehen. Doch ein Ausstrecken oder ähnliches würde bedeuten, dass sie zumindest kurzzeitig Körperkontakt aufbauen müsste.
Da hatte Byblis sich auf etwas eingelassen, was so gar nicht ihrem Naturell entsprach. Niemals käme sie freiwillig auf die Idee solch einen Unterschlupf zu suchen. Selbst jetzt noch, würde sie am liebsten Ghost darum bitten, sich etwas Größeres zu suchen. Eine unbewohnte Bärenhöhle oder sowas. Doch das wäre unverschämt und sie würde wohl mit keinem weiteren Lächeln rechnen können.
Also hielt sie sich zurück und schluckte den dicken Kloß im Hals hinunter. Zumindest für ein paare Sekunden, denn sobald Ghost seine Stimme erhob, bildete sich ein umso größerer Brocken, der ihr die Stimme raubte.
Das… das klingt gut., wisperte sie einige Tonlagen zu hoch durch ihre Aufregung. Sie hoffte sehr, dass der junge Hund schnell genesen würde, denn momentan sah es nicht danach aus. Doch was sollte sie schon für Hilfe anbieten? Sie konnte nichts, außer fortlaufen.
Sie nickte stumm bei seinen freundlichen Worten. Dafür, dass er angeblich nichts von Smalltalk hielt, redete er recht viel. Vielleicht aber auch nur, um es Byblis leichter zu machen. Er hoffte wohl, dass sie auftauen würde. Doch konnte es gerade einem Rüden gelingen? Auch wenn er noch jung und unvoreingenommen war?
Als er seine Worte pausierte, herrschte eine ganze Weile Stille. Die Hündin wusste nicht, was sie sagen sollte. Ich… wusste nicht, dass man… seinen Namen so einfach ändern kann.
Wie nannte man sie? Geboren wurde sie als Byblis, auch ihre Mutter hatte sie stets so genannt, doch hatten die anderen Hunde sich vielleicht schon einen passenderen Namen erdacht? Trug sie wie Ghost unbewusst einen Zweitnamen, der sie sofort als Angsthase entlarven würde? Sie wusste es nicht und wollte es genau genommen auch nicht wissen. Sie wollte nicht wissen, was andere über sie dachten, denn Byblis war sich sicher, dass es nichts Gutes sein würde. Etwas das beängstigend, niederdrückend, wenn nicht sogar zerstörerisch ist.
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