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Aurelie » 05.03.2022, 22:17 » When the last hope runs out

Aurelie starrte auf das alte, geölte Holz vor ihren Nüstern, die Maserung musternd als würde darin die Lösung all ihrer Probleme stehen. Doch entweder konnte sie die Worte der Erlösung nicht lesen, oder aber - und das war viel wahrscheinlicher - sie würde die Lösung darin nicht finden. Wie lange war sie noch einmal hier? Sie wusste es nicht, doch es fühlte sich wie Jahre an, auch wenn wahrscheinlich nur wenige Wochen oder gar Monate vergangen waren. Sie war noch immer jung, sie war noch immer frei und die Angst war ein und dieselbe wie zu beginn ihrer Reise. Wieder seufzte sie leise, schüttelte leicht den Kopf und wandte den Blick ab, aus dem kleinen Haus tretend, das einst von Menschen bewohnt gewesen war. Woher sie das wusste? Ihre Familie war fester mit jenen Kreaturen verbunden als manch ein anderer Artgenosse und Aurelie kannte natürlich die Geschichte ihrer Ahnen, welche von ihrer Mutter an sie weiter gegeben wurde. 

Das Dorf in welchem sie sich befand, machte einen alten und traurigen Eindruck. Sie spürte die drückende Kälte und Trostlosigkeit, die von diesem Ort ausging und vielleicht auch der Grund war, weshalb sie sich hier so... wohl fühlte. Sie glaubte gar zu wissen, dass an diesem Ort nicht viele andere Pferde ihren Weg kreuzen würden. Doch das hatte sie auch an dem großen Turm gedacht, als Maximus bei dem Unwetter ebenfalls dessen Schutz aufgesucht hatte. Aurelie fragte sich einen Moment, wie es dem großen weißen Hengst wohl ging, doch bezweifelte sie im selben Atemzug, dass er ihr noch einmal begegnen würde. Sie wollte auch keinem Artgenossen mehr als einmal begegnen. Das Risiko eine Beziehung einzugehen, wurde dadurch nur unnötig vergrößert und die goldene Stute wusste, was mit den Stuten aus ihrem Ast der Familie Valerius geschehen war. Sie alle waren der Liebe erlegen und hatten in ihr den Tod gefunden. 

Aurelie blinzelte leicht, durch den unheimlichen Dunst schreitend, der über den Boden waberte. Sie musste aus diesem Land heraus, sie hielt sich schon viel zu lange hier auf. Und das, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben. Und war das nicht die eigentliche Tragik jeder Geschichte? Der verlorene Sinn?

Aurelie » 25.01.2019, 11:38 » [NP] Die Insel

Maximus


Sie brach das angespannte Schweigen, versuchte die Angst und den Misstrauen, das Verlangen nach ihrer unbezahlbaren Freiheit zu zügeln, im Zaum zu halten und ihre Gedanken zu kontrollieren, ihn nicht Teil daran haben zu lassen. Zu groß war die Gefahr, dass er der eine war, der eine der sie stürzen würde, der den Fluch auf die nächste Generation übertrug. Gott, wahrscheinlich hielt sie zu viel auf sich, aber sie fürchtete sich so sehr davor.
Seine Worte entlockten der jungen Stute jedoch ein sachtes Lächeln, die Augen kurz von ihm zur Tür wendend, seinen Schulterblick folgend. "Eventuell wäre das eine Möglichkeit, aber leider lässt sich die Vergangenheit nicht umschreiben, huh? Damit habt Ihr Eure Chance leider vertan.", antwortete die junge Goldene mit einem schicksalhaften aber auch schalkhaften Funkeln in den caramellfarbenen Augen. Oh, wie sehr wünschte sich Aurelie, dass sie einmal in die Vergangenheit reisen könnte, die Geschichte entdecken, die einst geschrieben ward. Eine Geschichte, die hoffentlich mit ihr Enden würde und mit einem 'und sie lebten glücklich bis an's Ende aller Tage' abschloss. Ja, der Gedanke war schön.

Seinen Dank nahm Aurelie mit einem leichten Nicken entgegen, seine Gestalt musternd als immer wieder grelle Blitze die Dunkelheit der Hütte vertrieb. Maximus. Aurelie blinzelte einen Moment, klang der Name nicht so fremd wie man eventuell annehmen mochte in einem fremden Land. In der Tat, war Maximus ein Name, den man mit einem Land wie Valeria verknüpfen könnte, von Art und Klang, der rauen Melodie. Doch gewiss kam dieser Hengst nicht aus Valeria, oder?
Das goldene Mädchen hielt einen Moment inne, ehe sie sich ihrerseits vorstellte. "Mein Name ist Aurelie, es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen, Maximus.", antwortete sie formvollendet, blinzelte, ehe sie ihren Blick wieder in seine Augen legte. "Kommt Ihr von hier?", fragte sie nun, wissen wollend, in welchem Land sie hier war, welchen Weg sie nun würde gehen müssen. Sie war so... verloren in dieser Welt, keinen Pfad kennend, nicht wissend, in welche Richtung sie laufen musste. Dieses Abenteuer war von Schicksalshand geführt und auch nur jenes, würde sie in ihre Heimat führen können - oder auch nicht.
Aurelie » 25.01.2019, 11:23 » Testthread #2
test
Aurelie » 09.07.2018, 06:16 » [NP] Die Insel

Maximus



Sie hörte ihn bevor sie ihn sah, schmeckte die salzige Luft die mit ihm in die Hütte drang, spürte den Windzug auf ihrer vom Regen nasser Haut. Sie war aus dem Wasser gekommen. Gott wusste wie lange sie geschwommen war um vor dem Tod zu fliehen, vor dem der ihr Schicksal besiegeln sollte; ähnlich wie er es bei ihrer Mutter und ihrer Großmutter, gar ihrer Urgroßmutter getan hatte. Seit 38 Jahren war das Geschlecht von Avraám Valerius verflucht, brachte nur Töchter zur Welt, welche selbst dem Tod zugesprochen waren. Doch an dem Tag als Aurelie geboren worden war, war es, als würde sich etwas verändern. Eine kleine Nuance, eine Chance hatte sich aufgetan. Denn das junge Ding war so voller Hoffnung, von Wissen um die alten Mächte Gottes, dass sie nicht aufgeben und ebenfalls vom Wahnsinn geschluckt werden wollte. Sie glaubte fest an die Liebe, glaubte fest daran, dass ihre Heimat ihr das Glück bringen würde, das ihre Ahnen einst mit dem verlassen des Landes verloren hatten. Doch wie nur konnte ein Paar wie Avraám und Marishka verflucht sein, deren Liebe so rein und wahrhaftig gewesen war? Aurelie wusste es nicht, wusste aber, dass die Antwort in der Vergangenheit lag, eine Vergangenheit die es zu erforschen galt. Und so reiste sie. Versuchte das Land der Valeria zu finden, angetrieben von dem irrsinnigen Glaube, dass sie dann ihre große Liebe würde finden können, nicht so unglücklich und zerfressen endend wie einst ihre Mutter. 

Dieser Ort jedoch war so düster, so unheimvoll, dass es das junge Herz mit Angst erfüllte. Angst vor dem Scheitern, Angst davor, bei der Flucht vor Tod und Wahnsinn genau eben jenen in die Arme gelaufen zu sein. 
Ruhig holte sie Luft, versuchte die Verzweiflung zu schlucken die sich wie eine eiserne Faust um ihr Herz schloss und es zu erdrücken versuchte. Und dann trat er ein, stieß die Tür auf und ein leiser Ruck ging durch den jungen Körper der schon so viel von der Welt gesehen hatte. Ihr Blick aus dunklen Augen, die von einem schweren Caramell waren, traf den des Fremden. Sein maskuliner Geruch drang in ihre Nüstern und seine Stimme hallte unverhohlen in ihren Ohren wieder. Aurelie schluckte, war er der Tod? War ihre Reise beendet? Würde sie Valeria nun auch nicht finden? Dazu verdammt eine Tochter zu bekommen die das gleiche Schicksal ereilen würde? 
Ihre dunklen Lippen öffneten sich leicht, formten sich zu einem überraschten 'O', ehe sie den Sinn seiner Worte vernahm, er durch den dicken Teer ihrer Angst drang. Er... entschuldigte sich? Sie blinzelte, schwieg einen Moment, ehe sie leicht nickte. "Ihr habt Euch nicht wirklich die Mühe gemacht... unbemerkt herein zu kommen.", war es leises Amüsement das da aus ihren Worten herauszuhören war? Sie wusste es nicht, wusste nur von der Unruhe die ihr Herz ergriff, ihr die Flucht riet und doch zugleich mit allen vier Hufen auf den Holzboden hielt. "Aber bleibt, wenn ihr einmal hier seid. Man sollte nicht dort draußen sein bei dem Unwetter.", hörte die junge Goldene sich sagen, innerlich schreiend, nicht ihrem Schicksal folgen wollend. Nein, sie wollte leben, nicht sterben, sie wollte nicht verdammt sein und sie hoffte, dass der Fremde nicht der sein würde, der sie verdammte. War er der Tod? Der Wahnsinn?

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