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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr


Hanzo » 06.09.2017, 20:27 » Herdenplatz CC #1

Witko



Dem Bullen entging die Unsicherheit seines Gegenübers nicht. Sie war mehr als nur präsent, sprang einen förmlich direkt ins Auge. Der Blick des Rotbraunen war unruhig, huschte immer wieder fast schon suchend umher. Es musste schwer sein sich in einer Welt vor- und einzufinden, die einem so vollkommen fremd war. Einem vielleicht auch Angst machte, wo alles neu und kaum zu fassen war. Hanzo konnte sich das nicht mal annährend ausmalen. Magie und Zauberei hatten den Buckskin von Kindesbeinen an begleitet. Er war damit aufgewachsen, ihm war das niemals fremd gewesen. Nun, dafür wusste er nicht, was davor gewesen war. Seine Erinnerungen begannen mit dem Auftauchen von Farbenmeer, aber da war er bereits einige Zeit auf dieser Erde gewesen. Nicht das jetzt noch von Bedeutung wäre, wie er die ersten Tage seines Lebens verbracht hatte. Selbst wenn er es wüsste, es würde sich nichts ändern, oder doch?

Der Massige schüttelte kurz, aber heftig, das Haupt. Es war jetzt keine Zeit über Dinge der Vergangenheit nachzudenken. Hier vor ihm stand ein neuer Geselle, verunsichert und beinahe einsam. Und der Rotbraune schien nicht gerade klüger aus Hanzos Erklärungen zu werden. Das konnte man ihm kaum verübeln, denn wirklich etwas aufgeklärt hatte der Buckskin nun wahrlich nicht. Das lag auch gar nicht in seinem Aufgabenbereich, oder? Das Lächeln des Neuen erwiderte der Bulle sogleich. Zumindest versuchte er es, aber es fühlte sich eher wie ein kurzes Zucken der Maulwinkle an. Wie lange war es her, dass er mal wirklich gelächelt oder gelacht hatte. Hoffentlich würde der Rotbraune das Mundwinkelzucken nicht falsch verstehen? „Mich freut es ebenso.“ gab der Rabe schließlich von sich, die Stimme durch und durch ehrlich. Witko rannte immerhin nicht sofort davon, ließ sich nicht zu sehr von der massigen Gestalt des Bullen beeindrucken, und das war schon mal gut. Immerhin, es gab hin und wieder Gestalten die beim bloßen Anblick des Wächters davon eilten. Dabei war Hanzo niemand der einem anderen einfach so etwas antun würde. Im Gegenteil, er war der Fels in der Brandung. Ein Anker für all jene die einen brauchten. 

„Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das ist plötzlich in einer Welt zu sein, die man nicht kennt.“ setzte der Buckskin nach einem Moment der Stille fort, die Augen locker auf den Fuchs gerichtet. Ein kurzes, dumpfes, dunkles Schnauben fand den Weg an die Oberfläche. „Ich selbst bin in dieser Welt aufgewachsen.“ Was für eine Welt das war, was genau der Wächter meinte, das würde Witko sicher noch früh genug erfahren. Nur ein wenig Hintergrundwissen konnte dem Neuen nicht schaden. So schien der Buckskin seine sonst schweigsame Ader fast zu vergessen und brachte viel zu viele Worte zusammen ohne es wirklich zu bemerken. „Außer dir und mir gibt es noch weitere Gesellen. Manche sind bereits länger hier, andere sind noch neuer. Sicher wirst du sie bald kennen lernen.“ Gab es eigentlich einen unter den Gesellen, vor denen sich Witko in Acht nehmen sollte? Auf den ersten Blick fiel Hanzo jetzt kein Name ein, aber er sollte auch Jemand aus den Kreisen der Raben wagen dem Neuen zu triezen. Auch wenn der Bulle sein Gegenüber noch nicht gut kannte, so lag es doch einfach in seiner Natur diesem Neuling zu helfen, ihm beizustehen und ihn zu unterstützen sich zurecht zu finden. „Möchtest du noch etwas wissen? Hunger oder Durst stillen?“

Hanzo » 03.08.2017, 16:43 » Herdenplatz CC #1

Witko



Hanzo konnte spüren wie der Fuchs ihn musterte, ehe sich ein Lächeln auf seine Züge legte. Wie war nochmal sein Name? Er hatte die Ankunft eines Neuen am Rande mitbekommen. Dabei war auch sein Name gefallen. Nur irgendwie gelang es dem Buckskin nicht diesen in den Tiefen seiner Gedanken auszugraben. Die Stimme des zierlichen Rotbraunen holte den Bullen schließlich zurück ins Hier und Jetzt. Er nickte kurz und bündig, eine Geste, dass er die gemurmelte, vorsichtige Begrüßung vernommen hatte. Es war schon fast ein Fluch, dass der Rabe so massig und imposant war. Denn im Grunde war das nur Schein. Hanzo war ein angenehmer Zeitgenosse, rücksichtsvoll, freundlich, vielleicht etwas zu schweigsam und in sich gekehrt. Als Freund taugte der Buckskin wunderbar. Schade nur, dass Viele sich von seiner Erscheinung beeindrucken ließen, manche vielleicht sogar Furcht vor seiner Gestalt empfanden, und er darum nur wenige wahre Freunde hatte. Nun, vielleicht konnte das etwas mit dem Neuen hier werden?

Und so zwang sich Hanzo zur Entspannung, lockerte die Muskeln um seiner Erscheinung nicht mehr ganz so beeindruckend für den Fuchs zu wirken. Immerhin suchte er nicht sofort das Weite, was sicherlich an der Sanftheit lag, die man durchaus in dem Buckskin finden konnte. In seinen dunklen, ruhigen Augen versteckt zum Beispiel. Er war der Fels in der Brandung, ein Halt für Jene, die einen brauchten. Und das war scheinbar seinem Gegenüber auch aufgefallen, denn nun ließ der Unbekannte eine Flut aus Worte los, das es Hanzo fast dem Atem nahm. Die Fragen sprudelten nur so aus dem Rotbraunen hervor und der Buckskin war bemüht, auch nichts zu überhören. Während er die Worte auf sich wirken ließ, fiel ihm auch wieder ein wer da vor ihm stand. „Du bist Witko, oder?“ stellte der Bulle nach einem Moment der Stille hören, ehe er sich darauf besann, dass es dem Rotbraunen vielleicht erschrecken konnte, das ein Fremder seinen Namen kannte. „Der Meister hatte dich angekündigt, also wunder dich bitte nicht.“ Das sollte als Erklärung reichen. Obwohl, wusste Witko überhaupt, wer der Meister war und warum? Seine Fragen zumindest verrieten, das er durchaus verwirrt war und scheinbar nicht viel wusste. Wie lange war er schon hier?

Tut mir Leid. Die Worte des Rotbraunen, der fast schon beschämt zum Boden blickte, hallten lange in den flauschigen Ohren des Buckskins nach. Irgendwie konnte der Kerl einem leidtun, so verunsichert und verwirrt, wie er war. Aber, es gab wirklich gar nichts, was ihm leidtun musste. Auch wenn seine Fragen wie Geschosse aus ihm heraus gepurzelt waren. „Ist schon gut.“ versuchte Hanzo dem Jüngeren die Unsicherheit zu nehmen, mit dunkler, sanfter Stimme. Er konnte in etwas nachvollziehen was in dem Fuchs vorging. Scheinbar war er nicht seit Anfang an, so wie der Bulle, mit alledem vertraut. „Du bist hier in der Herde der Corvus Corax. Den Meister, Seelendieb, hast du sicher schon kennen gelernt?“ Mit dem Kopf deutete Hanzo in Richtung des Schwarzen, der mit zwei anderen Pferden im Gespräch vertieft schien. Wieviel er Witko wohl sagen durfte? „Und du bist hier, weil du hier her gehörst.“ Das klang selbst in den Ohren des Buckskins wie gewollt und nicht gekonnt. Aber dem Fuchs das mit der Magie und alles zu erklären, das lag nicht in seinem Aufgabengebiet. „Ich bin übrigens Hanzo, einer der Gesellen des Meisters. Und du bist der Jungeselle, sofern ich Seelendieb richtig verstanden habe. Er wird dir sicher noch alles erklären, wenn er die Zeit dazu hat.“ Ob sich Witko nun damit zufrieden gab, da war sich der Rabe nicht sicher, aber zumindest hatte er schon etwas Wissen mehr, also noch zuvor.

Hanzo » 27.07.2017, 18:09 » Herdenplatz CC #1

Witko



Minuten wurden zu Stunden, Stunden zu Tagen, Tage zu Wochen. An der Grenze des Herdengebietes hielt Hanzo Wache. Ganz so, wie es sein Job war. So wie er es fast jeden Tag machte. Die letzte Zeit war nichts Interessantes passiert. Genauer gesagt seit dem Treffen mit Uriah war es ruhig. Fast zu ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm? Den Buckskin ließ das beinahe kalt. Er war der Fels in der Brandung, selbst wenn die Welt untergehen sollte und der Krieg, der im Tal herrschte, alles in die Verdammnis reißen würde. Kurz ließ der Rabe seinen Blick die Grenze abtasten, spitzte die plüschigen Ohren, doch wie die letzten Tage war dort nichts. Oder doch? Der Bulle blähte die Nüstern. Da war ein Geruch, nicht fremd, aber doch relativ neu, welcher nicht vor der Grenze kam. Suchend glitt der Blick des massigen Hengstes von der Grenze weg Richtung Herde. Systematisch tastete Hanzo jeden Anwesenden mit den Augen ab, bis ihm ein junger, zierlicher Fuchs auffiel. Wie konnte es sein das dieser hier war, aber der Buckskin ihn noch nie gesehen hatte. Oder hatte er ihn gesehen, nur nicht bemerkt?

Einige Minuten beobachtete der Bulle den Anderen. Er registrierte das Ohrenspiel, bemerkte den vorsichtig umherhuschenden Blick. Irgendwie schien es als fühlte er sich fehl am Platz und keinen aus der Herde schien das zu kümmern. Hanzo schnaubte lautlos, ehe er den massigen Körper in Bewegung setzte. Irgendwer musste dem armen Kerl doch etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen, warum also nicht er, wo er eh nichts zu tun hatte. Ruhig und gesittet, einen Huf vor den Anderen, lief der Wächter auf den Fuchs zu, der mittlerweile dazu übergegangen war, zwischen den unsicheren Blicken, das Gras zu seinen Hufen zu vernichten. Der Buckskin hielt das Ziel fest im Auge, ohne den Jungen dabei zu fixieren, und es glich fast an ein Wunder, das der massige Körper mit keinem anderen kollidierte, während er sich zwischen den Herdenmitgliedern hindurch wühlte. Es war fast, als wenn ein Jeder, der im Weg des Bullen stand, wie von selbst Platz machte, ohne dass dieser etwas sagen musste. Beinahe so, als wenn sie Angst hätten, dabei war Hanzo niemand der einem anderen ohne Grund etwas antun würde.

Schließlich hatte der Bulle das Ziel erreicht. Ob der Fuchs bereits mitbekommen hatte, dass sich ein Mitglied der Herde seiner Anwesenheit bewusst war und ihm Gesellschaft geleistet hatte? „Guten Abend.“ grüßte der Buckskin mit dunkler, ruhiger Stimme, die trotzt allem beinahe wie ein Knurren klang. Das war wie ein Fluch. Hanzo wirkte mächtig, bullig, vielleicht löste er sogar in manchen Artgenossen etwas wie Furcht aus. Doch war er im Inneren ganz anders. In der hart wirkenden Schale wohnte ein ruhiger, gefasster, freundlicher Kern. Welchen man erst entdeckte, wenn man sich nicht vom ersten Eindruck abschrecken ließ und bereit war Hanzo kennen zu lernen. „Mir scheint es du fühlst dich hier fehl?“ Der Buckskin nahm zwar kein Blatt vor dem Mund und duzte den Unbekannten – immerhin war er jünger und scheinbar ein Mitglied dieser Herde – bewahrte er Respekt und Höflichkeit. Wenn man genau lauschte, konnte man es in der dunklen Stimme heraus hören. Hanzo wusste nicht warum, aber dieser rotbraune, zierliche Junghengst mit dem unsicheren, flüchtigen Blick hatte etwas an sich. Konnte das sein? War er ein Rabe? Es schien ganz so. Und dann fiel es dem Bullen wieder ein. Der jüngste Geselle. Wie war noch sein Name?

Hanzo » 05.02.2017, 20:15 » Herdenplatz CC #1

Uriah



Hanzo beobachtete den Anderen einfach nur, ohne ihn dabei zu fixieren. Unbemerkt war er wieder ins Schweigen verfallen. Das gehörte zu ihm. Er war der schweigsame Fels in der Brandung. Uriah schien das aber entweder nicht aufzufallen oder es kümmerte ihn nicht. Er schwieg ebenfalls, nahm die Informationen einfach nur auf um kurz darauf fast schon geschockt die Luft aus zu stoßen. Ob er wirklich noch nie davon gehört hatte was hier im Tal vor sich ging? Die folgende Aussage des Anderen, mit fast schon kraftloser Stimme hervorgebracht, verstärkte die Vermutung zumindest. Ja, was konnte man dazu schon sagen? Nichts. Hanzo hatte den Krieg weder provoziert, noch wollte er ihn oder dergleichen. Uriah wirkte irgendwie überfordert, der Blick ruhelos mal da, mal dort. Hanzo nahm es wahr, reagierte jedoch nicht. Wie auch? Was sollte er tun? Nichts, aber auch gar Nichts, würde die derzeitige Situation ändern.

Als die Stimme von Uriah erneut erklang, zuckten die Ohren des Bullen. Ohne groß über die Worte des Anderen zu grübeln, bewegte sich das massige Haupt auf und ab. Er konnte verstehen das sein Gegenüber Zeit brauchte um die Informationen zu verarbeiten. Krieg war für Niemanden einfach, oder? „Natürlich.“ gab der Buckskin von sich, als der Andere sich bereits zum Gehen gewand hatte. Ein kurzer Blick zu Seelendieb, der jedoch noch immer mit der Scheckstute beschäftigt war. Nun gut, so würde Uriah unerkannt davon ziehen können. Hanzo würde ihn nicht davon abhalten. So war er nicht. „Dann auf Wiedersehen, Uriah.“ Mehr brauchte es nicht mehr. Vielleicht würde man sich wiedersehen. Vielleicht auch nicht. Das käme am Ende darauf an, wie der Andere sich entscheiden würde. Bleiben oder gehen? Das lag nicht in den Hufen des Raben. So wand er sich ebenfalls zum Gehen und verfolgte die Grenze des Herdenplatzes. Ganz so wie er es vor dem Treffen mit Uriah getan hatte.


Sorry das es so kurz ist, aber mir fiel nicht mehr ein :/

Hanzo » 21.12.2016, 14:40 » Herdenplatz CC #1

Uriah




Hanzos Augen ruhten ruhig auf der Gestalt des Anderen, welcher immer wieder ein freundliches Lächeln auf seinen Zügen zeigte. Der dunkle Schopf von Uriah hing, völlig durchnässt, vor seinem rechten Auge, verdeckte es vor dem Blick des Raben. Das war ein Abscannen des Gegenübers, neutral und freundlich, von beiden Seiten. Hanzo's Blick verdunkelte sich minimal. Ihn beschlich die Ahnung, das der Fremde auf der Suche nach Etwas war. Informationen? War er etwa ein Spion? Der Bulle blähte die Nüstern, ehe er ein dunkles Schnauben von sich gab. Der Regen verstärkte sich von Minute zu Minute, doch den Buckskin schien das nicht zu stören. Das Plätschern der Tropfen, wie sie in die Pfützen fielen, welche sich vermehrt auf dem durchweichten bildeten, klang beinahe wie Musik. Rhythmisch. Beruhigend. Der Rabe stand starr, lediglich die feinen Ohren spielten leicht, nahmen die Worte von Uriah offen entgegen.

Natürlich.“ erwiderte Hanzo nach einem Moment der Stille, ehe er mit einem glucksendem Laut, welchem man fast als Lachen bezeichnen konnte, den markanten Kopf schüttelte. „Sicher könnte ich darüber nachdenken, doch was würde mir das bringen? Es wäre doch nur Zeitverschwendung. So entscheide ich, wenn die Zeit dafür da ist.“ Die Stimme des Buckskin trug nun einen leichten Hauch Belustigung mit, kaum wahrnehmbar, doch wer fein in der Wahrnehmung war, würde es erkennen können. Uriah blickte zu Boden, betrachtete die Pfützen und Spuren auf dem durchweichten Boden. Ohne mit der Wimper zu zucken tat der Rabe es ihm gleich, ließ den Blick auf die Hufabdrücke gleiten, welche sich langsam mit Wasser füllten. Heute war wahrlich kein toller Tag. Weder um herum zu wandern, noch um neue Bekanntschaften zu schließen. Trotzdem hielt es den Anderen weiterhin an Ort und Stelle. Das leichte Seufzen, welches Uriah scheinbar unbedacht entfleuchte, ließ die Ohren des Bullen kurz zucken, den Blick automatisch zu ihm zurück wandern. Es war nicht auszumachen, ob es nun schwermütig, nachdenklich oder einfach so zustande gekommen war, doch es war nicht Hanzo's Art alles zu er- oder hinterfragen.

Ein zweifaches Räusper, ein leichtes Hüsteln, ehe der Andere schließlich wieder Worte hervor brachte. Erst laut, dann kaum mehr als ein Flüstern. Uriah wirkte auf einmal unruhig, schaute sich kurz um. Hanzo glaubte dem Anderen, als dieser zugab nichts von den Herden gehört oder gesehen zu haben. Und er nahm ihm auch die leichte Furcht ab, die er bei der Aussage, das hier Krieg wäre, scheinbar zu haben schien. Oder irrte sich der Bulle? „Es geht glaube ich Jeder gegen Jeden. Wobei der Grundkonflikt bei der Adoyan Enay und der Gaistjan Skairae ruht. Die Anderen halten sich schon irgendwie raus. Wir hier ganz Besonders.“ Der Massige untermalte seine Worte mit einem kräftigen Nicken, während er kurz überlegte, ob das nun zu viele Informationen waren, die er preis gegeben hatte. Nein, Uriah hatte schon ein Recht darauf, zu erfahren, wie es um dieses Land bestellt war. Gerade auch, wenn er wirklich so neu war, wie er zugegeben hatte. Irgendwie wäre es doch falsch, Jemanden so etwas Wichtiges zu verheimlichen und ihn damit im Grunde ins offene Messer laufen zu lassen. Hanzo spielte mit den Ohren, ließ den Blick nochmals über die Gestalt des Anderen gleiten. Im Falle eines Konfliktes hätte dieser sicher kein körperliches Problem sich zu verteidigen, aber vielleicht war er vom Charakter her eher friedliebend und würde somit nun mehr Acht geben nicht in einen Konflikt zu geraten? So wie der Bulle. Von der Kraft und dem Körperlichen her – mal ganz ab von der Magie, der er sich bedienen könnte – hatte Hanzo absolut kein Problem sich im Falle des Falles zu wehren. Trotzdem wählte er, wenn er wählen konnte, immer den gewaltfreien Pfad.

Ihr haltet euch also aus dem Krieg raus? Hanzo konnte das Zweifeln in der Stimme von Uriah deutlich heraus hören. Mit einer kurzen Bewegung des Hauptes folgte er dem Blick des Anderen, betrachtete die Mitglieder der Herde. Hier und dort waren gut ausgeprägte Muskelpakete zu sehen. Richtige Bulldozer. Weiter hinten trainierte zwei Herdenmitglieder, schulten ihre Fähigkeiten. Sicher, das sah nicht so aus als würde man sich heraus halten, auch wenn es wahrlich so war. „Die trainieren wirklich.“ gab der Buckskin ungerührt mit ruhiger, dunkler Stimme ehrlich Antwort. „Das alles ist wirklich Selbstschutz. Man weiß nie, ob man nicht doch irgendwann angegriffen wird. Dafür wollen wir gewappnet sein.“ Das war die volle Wahrheit. Man sollte immer für den Fall des Falles gerüstet sein. Hanzo hoffte zwar, das es nie dazu kommen würde, das man sich bis aufs Blut verteidigen müsste, aber es fühlte sich doch beruhigender an, mit dem Wissen, vorbereitet zu sein.

Hanzo » 06.11.2016, 13:11 » Herdenplatz CC #1

Uriah



Während die dicken, schweren, feuchten Tropfen vom Himmel immer mehr wurden, der Boden an einigen Stellen schlammige Pfützen bildete, beobachtete Hanzo nun dem Anderen gegenüber stehend, ohne dabei aufdringlich zu wirken, eben diesen. Dem Bullen fiel die Nachdenklichkeit des Anderen ins Augen, wie sie fein und leicht durch die Gesichtszüge von ihm glitt. Er konnte ja nicht wissen, dass der Buckskin in Gedanken verloren gewesen war, als er einfach so an seine Seite geschritten war. Hanzo war deswegen nicht erbost. Warum auch? Im Grunde war es seine eigene Schuld gewesen. Die Mähne des Raben hing in dicken Strähnen an seinem muskulösen Hals und langsam konnte sein Fell das Wasser nicht mehr fassen. Es rannte in kleinen Bächen an seinem massigen Körper zu Boden. Der Andere war etwas kleiner und nicht ganz so massig gebaut, aber die Proportionen waren im Vergleich die Selben wie bei dem Bullen. Vermutlich, würde man den Unbekannten etwas vergrößern, hätte er das selbe Ausmaß wie der Buckskin. Abgesehen von dem dichten, starken Behang überall. Aber noch etwas fiel Hanzo auf, etwas war anders an dem Gegenüber, er konnte es nur nicht wirklich zuordnen.

"Was ich danach tue, entscheide ich, wenn ich damit fertig bin." erwiderte der Massige ruhig, mit dunkler, gefasster Stimme. Im Grunde hatte er absolut keine Ahnung was er am heutigen Tag überhaupt noch tun wollte. Präsent sein vermutlich, aber sonst? Wenn man es genau betrachtete langweilte er sich beinahe zu Tode. Manchmal war es wirklich angenehm nichts zu tun und manchmal konnte es einen wirklich deprimieren. Als der Unbekannte schließlich ohne Umschweif zugab nicht von hier zu sein, wurden die Züge des Raben offener. Lügner und Betrügner waren nicht gerade die Persönlichkeiten, mit denen Hanzo sich gerne abgab, und das sein Gegenüber so ehrlich war, das sprach ihm eindeutig ein paar Pluspunkte zu. "Genau, der Schwarze dort." bestätigte Hanzo die Aussage des Anderen und untermalte das Ganze mit einem leichten Nicken. Vielleicht war es doch auch ganz gut für den Fremden, das er nicht sofort dorthin lief, wo Seelendieb mit der Stute beschäftigt war. Der Geselle konnte sich gut vorstellen, das der Schwarze nicht viel von Unterbrechungen hielt, erst recht nicht wenn es ein Herdenfremder wäre. Und er konnte sicherlich enorm ungemütlich werden.

"Mich nennt man Hanzo." stellte sich der Bulle in der Gesprächspause des Anderen, der sich als Uriah vorstellte, ebenfalls vor. Hanzo glaubte die Worte seines Gegenüber. Zumindest war ihm dieser Name noch nicht untergekommen, weder positiv noch negativ. Das sprach schon dafür das er wirklich neu war oder aber sich einfach nur gut im Hintergrund gehalten hatte. Doch es lag nicht an dem Buckskin Jemanden von vornherein zu verurteilen oder ihm Dinge zu unterstellen. Mit der Zeit würden Unwahrheiten eh heraus kommen und dann würde man auf längere Zeit bei dem Buckskin verspielt haben. Hanzo konnte ein treuer, angenehmer Freund und Kumpel sein, bei den richtigen Persönlichkeiten. "Nein, wir sind nicht die einzige Herde. Es gibt insgesamt vier Herden und ein noch recht kleines Rudel." begann der Rabe die Fragen von Uriah zu beantworten, sich im Kopf zurecht legend wie viel er preis geben konnte ohne zu viel zu verraten. "Das hier ist die Corvus Corax." Kurz ließ der Buckskin den Blick wandern. Sahen sie wirklich nicht aus wie eine Herde? Nun, eine Normale waren sie nun nicht unbedingt, vielleicht lag es daran. "Wenn du mehr über die einzelnen Herden raus finden magst, auch über diese hier, dann würde ich dir empfehlen mit den Leitern zu reden. Ich glaube diese können dir mehr sagen." Das klang zumindest schon mal ganz gut, auch wenn der Andere sich jetzt vielleicht abgewiesen fühlte. Das war sicher nicht Hanzos Absicht gewesen, aber es wäre nicht richtig einfach dem Meister voraus zu agieren.

"Zumindest halten wir uns aus dem Krieg, der herrscht, größtenteils raus. Oder versuchen es zumindest. Wir möchten damit nichts zu tun haben." setzte der Rabe noch nach einer kleinen Sprachpause hinzu und schnaubte kurz. Sicher war dem Anderen nicht entgangen das hier und da ein paar Artgenossen verweilten, denen man ansah, das sie im Kampf ausgebildet waren. Diese ausgeprägten Muskeln und das gesamte Auftreten, so sahen nur Krieger aus. Wenn Uriah nun scharf nachdachte, dann würde er verstehen das die Corvus Corax jederzeit bereit wäre sich zu verteidigen, auch wenn sie selber von sich aus nicht angreifen würden.

Hanzo » 31.10.2016, 19:42 » Herdenplatz CC #1

Uriah



Währen der massige Buckskin weiter die Grenze abschritt wie automatisiert, den Blick auf den Boden vor sich gerichtet, glitt er mit seinen Gedanken von der halbherzig ausgeführten Wächteraufgabe ab, verschwand mit seiner Konzentration in ein graues, wobbelndes Kopfchaos. Was wollte er hier eigentlich? Was versprach er sich von seinem Leben und dieser Herde? Was würde die Zukunft bringen? Die Magie, die durch seine Adern floss? So über das Sein philosophierend bekamt Hanzo nicht wirklich mit, wie sich jemand Unbekanntes näherte. Wie diese Jemand neben ihm aufschloss und Schritt hielt. Als dann die Stimme des anderen Hengstes erklang, freundlich und mit einer Spur Neugier, und sich durch die wabernde Gedankenmasse in seinem Kopf kämpfte, aus der man kaum etwas fassen konnte, schreckte der Bulle auf, spielte verwirrt mit den feinen Ohren. Seinen Lauf nicht unterbrechend, wand Hanzo den Kopf leicht in die Richtung des Anderen um diesen besser erkennen zu können. Er wirkte ein paar wenige Jahre jünger, von stattlicher Statur, und kam ihm nicht wirklich bekannt vor. Aber das passierte immer mal wieder. Irgendwie gab es Zeiten, da rannten neue Mitglieder die Corvus Corax förmlich ein. Und dann wieder Zeiten, wo gar nichts los war.

"Guten Abend." erwiederte Hanzo nach einer Weile die Begrüßung des Unbekannten ruhig und nickte kurz mit dem mächtigen Haupt. Der Andere wirkte nicht, als wenn er ein ungemütlicher Artgenosse war. Im Gegenteil. Er wirkte freundlich und aufgeschlossen, mit einer guten Portion Selbstbewusstsein. Der Körperbau sprach von Stärke, Mut und Belastbarkeit. Irgendwie wirkte er einfach sympathisch. "Ich vertreibe mir nur die Zeit." Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber er konnte kaum sagen, das er eigentlich hier lang schritt um Fremdlinge frühzeitig zu erspähen. Immerhin hatte der Buckskin ja nicht mal dieses scheinbar neue Mitglied kommen sehen. Obwohl. Da war doch was faul. Prüfend witterte der Bulle mit geblähten Nüstern die Luft, spähte prüfend aus dem Augenwinkel zu seinem Mitläufer. Sein Geruch war fremd. Nicht nur unbekannt, sondern wahrhaft fremd. Ein Eindringling? Kurz glitt der Blick des Raben in Richtung der Herde, versuchte den Meister ausfindig zu machen. Seelendieb verweilte am anderen Ende des Platzes, war noch immer mit der Scheckstute beschäftigt. Gut so. Nachher würde Hanzo noch Ärger bekommen, weil er sich von einem Fremden begleiten ließ. Direkt am Herdenplatz entlang.

"Du gehörst nicht zu dieser Herde." Es war nicht mehr als eine neutrale Feststellung und da der Fremde zuerst geduzt hatte, hielt Hanzo diese Anredeart ebenfalls für passend. Warum der Bucksin gerade diese Formulierung wählte, so neutral und außenstehend, und nicht von seiner Herde, denn immerhin gehörte er ja hier her, sprach, war ihm selbst schleierhaft. Wirklich schlimm war das ja aber nun auch nicht. "Der Leiter sieht Fremde nicht gern hier." Auch in diesen Worten lag kein Vorwurf. Der Unbekannte konnte ja nicht wissen wie es hier so ablief, was gewollt und was weniger gewollt war. Woher auch. "Vermutlich wäre es besser du stellst dich erst ihm vor." Mit den Kopf deutete Hanzo in Richtung des Schwarzen. Auch wenn ihm die Gesellschaft gerade wirklich gelegen kam, immerhin ein wenig Ablenkung, es wäre sicher nicht von Vorteil den Meister zu übergeben. Seelendieb war oft wirklich sehr ungehalten, wenn Eindringlinge einfach inmitten der Herde herum spazierten. Dafür gab es ja die Wächter. Wo waren eigentlich die Anderen? Hanzo ließ den Blick wandern, noch immer die Grenze patrouillierend, doch als er keinen weiteren Wächter erspähte, auch kein Herdenmitglied was sich in der Nähe befand und auf sie aufmerksam geworden war ausmachen konnte, hielt er inne und wand sich dem Unbekannten erstmals richtig zu. "Wer bist du überhaupt und was verschlägt dich hierher?" Er konnte ja hinterher sagen, das er den Fremden ausgefragt und abgetastet hatte ob dieser ein potentielles neues Mitglied werden könnte. Als Wächter war das ja auch seine Aufgabe, oder?

Hanzo » 24.10.2016, 12:50 » Herdenplatz CC #1

Wer will?



Es war ein ungemütlicher Tag. Über den Herdenplatz der Corvus Corax fegte ein kühler, beißender Wind. Der Winter würde sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Bäume trugen immer weniger Laub, die Blumen verblühten und es regnete immer häufiger. Auch zur Zeit regnete es. Dicke, schwere Tropfen tränkten den Boden, welcher sich zu den Hufen des Bullen erstreckte, und aufgrund der letzten Tage kaum mehr Wasser fassen konnte. Hier und da entstanden Pfützen der unterschiedlichen Größe. Dem Wetter entsprechend war nicht sehr viel los mitten auf dem Herdenplatz, an dessen Rand der Buckskin harrte und seiner Aufgabe als Wächer nachzukommen schien. Im Grunde war einfach nichts Besonderes los, sodass Hanzo nichts anderes zu tun hatte. Der Blick aus den dunklen Augen wanderte immer wieder scannend über die Umgebung. Die meisten Herdenmitglieder schienen unterwegs zu sein. Der letzte, magere Rest kauerte unter irgendwelchen Unterständen in Form von Bäumen, die aufgrund Blättermangel doch eigentlich kaum mehr Schutz boten, und versuchte so den nassen Tropfen auszuweichen. Der Bulle derweil stand direkt unter freiem Himmel, als wenn der Regen ihn absolut nicht kümmerte. Die feinen Ohren spielten, während das üppige Langhaar sich langsam aber sicher in Strähnen verwandelte.

Nach mehreren Minuten des Warten und Wachens, schüttelte der Bulle sich kurz und heftig die Nässe vom Körper. Das Wasser hatte seine Fellfarbe einige Nuancen tiefer gefärbt. Selbst das in die Spitzen heller werdende Langhaar wirkte dunkler als normal. Mit einem Schnauben wandt der Hengst sich von seinem Platz ab, setzte die kräftige Beine in Bewegung zur Herdenplatzgrenze. Ein wenig patrouillieren konnte sicher nicht schaden. Die wenigen anderen Wächter schienen beschäftigt oder waren nicht anwesend. Nicht das Hanzo sich viel daraus machte der Aufgabe als Wächter nachzukommen, aber irgendeiner musste es ja machen. Nachher würde er bestraft werden, wenn irgendwas passieren würde. Nicht allzuweit entfern konnte der Bulle den Meister ausmachen, neben ihm eine fremde Scheckstute. Seelendieb jedoch schien sie zu kennen, also hielt Hanzo sich zurück und ließ den Rappen das Ding regeln. Der Blick des Bullen wanderte umher, während seine Beine ihn wie automatisch an der Herdenplatzgrenze entlang führten. Es war wirklich ein langweiliger, grauer Tag und es schien nicht, als wenn sich das so schnell ändern würde.

Hanzo » 18.10.2016, 18:19 » NP: Ausbildungsplatz der Raben #1

Meister & Rabenbrüder



Ruhig und bedacht, beinahe schon gemächlich, schritt Hanzo durch das Herdengebiet. Sein Zuhause seit so vielen Tagen schon und trotzdem fühlte er sich nicht immer heimisch hier. Das war zum Teil auch ein Grund, warum der Bulle ab und an ziellos durch das Tal wanderte. Seine letzte Wanderung war schon einige Tage her. In Gedanken ging der Buckskin zurück, ließ das Treffen, welches er dort gehabt hatte, Revue passieren. Huckleberry Fynn war nicht, wie er doch insgeheim ein wenig gehoft hatte, hier erschienen. Das war schade, aber nicht zu ändern. Es war ja noch Zeit, bis der Winter über das Land herein brechen würde. Nicht mehr viel, aber so lange bestand noch die Chance das der alte Schwarze zur Vernunft käme und Mitglied dieser – oder eben einer anderen Herde – werden würde.

Der Blick des massigen Hengstes wanderte in Richtung des Trainingsplatzes der Raben, wo er einige der anderen Gesellen erkannte sowie den Meister. Hatte er tatsächlich ein Treffen vergessen? Genau in diesem Moment hörte der Bulle die Stimme von Seelendieb in seinem Kopf. Der Aufruf zum Training. Mit einem dunklen Schnauben lenkte Hanzo die Schritte in Richtung der Anderen. Ein wenig üben würde ihn vielleich ablenken. Zumal der Meister sicher alles andere als erfreut wäre, wenn Hanzo dem Befehl nicht nachkommen würde. Und seine Magie stärken und ausbauen konnte nie ein Fehler sein. Zumindest nicht, wenn man irgendwann mal wirklich fliegen wollte. Frei sein. Vogelfrei. Wenn auch nur für begrenzte Zeit.

Beim Erreichen des Trainingsplatzes ließ Hanzo seinen Blick zuerst zum Meister wandern, senkte zur Begrüßung kurz das Haupt. Er respektierte Seelendieb, hatte ihn als neuen Meister anerkannt und war ihm genauso loyal, wie allen Meistern zuvor, aber er war noch nie redsellig gewesen. Der Schwarze würde das sicher verstehen, kannte er den Buckskin doch schon. Etwas zumindest. Im Anschluss an die Begrüßung des Meisters ließ der Bulle seine Augen auf die drei bereits anwesenden Rabenbrüder wandern, nickte diesen lediglich leicht zu. Scheinbar bestand die weitere Aufgabe nun erst einmal aus warten. Warten auf die Fehlenden.

Hanzo » 15.10.2016, 19:14 » Die verwunschene Quelle #2

Huckleberry Fynn



Hanzo beobachtete den Rappen weiterhin. Die Nachdenklichkeit, die auf dessen Gesicht immer wieder zu erkennen war, schien zu ihm zu gehören. So wie die Sturheit, die Huckleberry Fynn an den Tag legte und auch gar nicht wirklich versuchte zu verheimlichen. Er schien wie ein Freigeist, der nur in der Freiheit eines Einzelgängers seinen Frieden finden konnte. Das fand der Buckskin zwar schade, aber er akzeptierte den Alten so, wie er war, und würde ihn ganz sicher nicht zwingen zu einer Herde zu gehen. Das lag einfach nicht in seiner Natur. Vielleicht, irgendwann in der kommenden Zeit, würde der Schwarze einsehen, das eine Gemeinschaft doch nicht so schlecht wäre, wie er zum jetzigen Zeitpunkt noch dachte. Und vielleicht würde Hanzo den Alten dann in der Corvus Corax wieder sehen. Freuen würde ihn ein Wiedersehen mit Huckleberry Fynn sicher, da war sich der Buckskin sicher. Und wenn er ihn nicht in seiner Herde wieder treffen würde, dann irgendwo anders in diesem Tal. Kommt Zeit, kommt Rat.

Unbemerkt war der Abend im Laufe der Begegnung fortgeschritten und Dunkelheit machte sich über der Welt um die Zwei herum breit. Hanzo schnaubte kurz, dunkle, eher er den Blick einmal wandern ließ. Es war spät geworden. Vielleicht sollte er zu der Corvus Corax zurück kehren. Nachts war es nicht ratsam alleine umher zu wandern. Die Stimme des Alten holte Hanzo zurück in das Treffen. Seine Augen glitten auf die Gestalt des Alten zurück, dem das Thema Herde scheinbar genug war. Der Buckskin nickte, verstehend. "Danke." antwortete der Bulle knapp auf die Aussage, das Huckleberry Fynn nicht vor hatte weiter nach zu bohren. Scheinbar hatte er verstanden, das es nicht so leicht war, von der Corvus Corax zu reden ohne dabei zu viel preis zu geben. Hanzo wusste auch einfach nicht, wie viel er erzählen dürfte, vom Meister aus. Das leise Lachen, was der Schwarze von sich gab, klang durchaus freundlich, aber auch müde. Nun gut, mit dem Alter brauchte man sicher auch mehr Ruhe, als in jungen Tagen. Hanzo ließ kurz die Ohren spielen. Irgendwo in der Nähe erklang der Ruf eines Uhus. Ja, es wurde langsam Zeit heim zu kehren.

"Es ist spät geworden." meinte der Buckskin schließlich und schnaubte ab. Sicher würde Huckleberry Fynn es verstehen, wenn er sich nun verabschiedete und seiner Wege zog. "Es hat mich gefreut deine Bekanntschaft zu machen, aber es wird Zeit für mich zu gehen." Die Stimme des Bullen verriet, das er seine Aussage durchaus ernst meinte. Er war wirklich erfreut über diese neue Bekanntschaft, auch wenn das Treffen und das Gespräch nur von kurzer Dauer gewesen war. "Vielleicht trifft man sich wieder. Vielleicht auch bei der Corvus Corax." Eine kurze Pause, ein prüfender Blick, dann wand Hanzo sich ab. "Ich wünsche ein angenehme, erholsame Nacht, Huckleberry Fynn. Auf Wiedersehen." Mit einem letzten Blick auf den Schwarzen setzte sich Hanzo ruhig und bedächtig in Bewegung, verschwand in der immer dichter werdenden Dunkelheit der Nacht.

>>> weg

Hanzo » 13.10.2016, 13:21 » Die verwunschene Quelle #2

Huckleberry Fynn



Hanzo vernahm das kurze, sarkastische Auflachen des Schwarzen. Die feinen Ohren spielten. Huckleberry Fynn glaubte seinen Worten nicht. Er glaubte nicht an sich selbst. Das war traurig, irgendwie. Der Buckskin schnaubte, musterte den Anderen nochmals kurz. Doch, Hanzo war sich sicher, irgendwas würde auch der Alte noch tun können, was nützlich für eine Gemeinschaft war, auch wenn der nicht daran glaubte. Bei den monotonen Worten des Rappen konzentrierte der Bulle seine Ohren wieder nach vorne, ließ sie auf sich wirken. Nun, vielleicht hatte er Huckleberry Fynn wirklich aufmuntern wollen, aber das was er gesagt hatte, das war seine Meinung und nicht nur so daher gesagt. "Ich meinte das so wie ich sagte." gab der Buckskin von sich und nickte bekräftigend. Der Schwarze sollte wahrlich nicht denken das er lügen würde, nur damit es dem Anderen besser ging. "Wir alle werden mal alt und es wäre ernüchternd wir hätten dann alle keinen Nutzen mehr."

Hanzo fiel auf, wie unwohl der Ausdruck in den Augen des Anderen geworden war. Das Thema schien ihm nicht sehr gelegen, darum nahm der Buckskin den rasanten Themensprung des Alten hin. Nun, inwiefern durfte er von den Geheimnissen der Corvus Corax sprechen? Das sie sich in Raben verwandeln konnten, das ging mittlerweile ja ausreichend durch das Tal. "Nicht alle." gab der Bulle schließlich knapp mit dunkler Stimme zurück und nickte kurz. Er würde Huckleberry Fynn nicht anlügen, aber auch nicht zu viel preis geben. Das er einer der Raben war, würde er vermutlich auch besser für sich behalten. Zumal er sich bisher nur in die Gestalt des Vogels zaubern konnte, jedoch noch nicht fliegen. Bald vielleicht, da würde Seelendieb ihnen das beigebracht haben. Dann könnte er des Nachts über das Tal gleiten und vollkommene Freiheit spüren. Zumindest für einige Augenblicke.

Die Dunkelheit um die beiden Hengste herum wurde immer schwärzer. Zumindest kam es Hanzo so vor. Die Blesse seines Gegenüber strahlte förmlich aus dem Schwarz von Nacht und Fell hervor. Es war schwer die Umrisse von Huckleberry Fynn zu erkennen, so dass der Buckskin ein Schritt näher an ihn heran trat. Das wäre sicher auch von Vorteil, sollte der Alte noch mehr über die Herde wissen wollen. Es musste Niemand anders hören. Und vielleicht konnte Huckleberry Fynn sich dann doch noch dafür begeistern, an eine Herde Anschluss zu suchen. Hanzo würde vermutlich auch mit ihm zusammen zum Meister gehen und um Aufnahme bitten. Bis dahin müsste er sich dann vielleicht noch überlegen welche Aufgabe der Alte in der Herde übernehmen könnte.

Hanzo » 10.10.2016, 19:21 » Die verwunschene Quelle #2

Huckleberry Fynn



Hanzo bemerkte, wie sich die Aufmerksamkeit des Schwarzen nochmal sammelte und anwuchs. Scheinbar hatte der Buckskin etwas gesagt, was Huckleberry Fynn aufhorchen ließ. Ein kurzer, heftiger Wind schaffte den Weg durch die Bäume, zerrte an dem fülligen Langhaar des Bullen, trieb ihm den dichten Schopf in die Augen. Hanzo schüttelte das mächtige Haupt, machte den Blick auf den Anderen wieder frei. Dieser verlagerte sein Gewicht und entlastete das rechte Hinterbein. Ob ihm die Gelenke schmerzten? Es war kein Geheimnis, das im Alter das Wetter auf die Knochen schlagen konnte. Man kam nicht mehr gut zum Liegen und noch schwerer wieder hoch. Besonders nass kaltes Wetter konnte einem dann zu schaffen machen. Der Buckskin schnaubte, lauschte den Worten nach, die Huckleberry Fynn an ihn gewandt hatte. Nun, was sollte er darauf sagen? Die Wahrheit? Hanzo hatte eigentlich keinen Grund sie dem Rappen vorzuenthalten. Was sollte er ihm schon tun?

"Ich weiß nicht was du über die Herden hier gehört hast." begann der Buckskin schließlich, unterbrach sich jedoch selber. Im Kopf suchte er nach den richtigen Worten. Die Ohren ruhten nun gespitzt in Richtung seines Gegenüber. Er wusste wahrlich nicht was man dem Alten über die Gemeinschaften hier zugetragen hatte. Und Huckleberry Fynn ließ sich auch nicht in die Karten gucken. Und Hanzo war sich nicht sicher ob er das, was er über die Anderen gehört hatte, einfach so weiter tragen sollte ohne die Gerüchte vorher zu ergründen. Lieber nicht. "Ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht ob man dich aufnehmen würde, aber ich denke auch du kannst einen Nutzen haben." Konnte der Alte das wirklich? Hanzo war sich nicht sicher, aber er mochte gern glauben das man auch im Alter noch einen Sinn für eine Gemeinschaft haben konnte. Zum Beispiel als Aufpassen für Fohlen. Das war ja nun nicht wirklich schwer. Oder als Späher, der das Auftauchen von Fremden meldete?

"Der Corvus Corax." gab der Bulle schließlich zu und blinzelte kurz. Die Reaktion des Anderen auf diese Aussage interessierte ihn schon. Er wusste das sich viele Gerüchte über die Herde im Tal rankten. Viele fanden sie unheimlich, andere waren neugierig und wieder andere wollten einfach nur Teile der Magie erhalten. Nur die bekam nicht Jeder. Der Meister wählte sorgfältig aus. Gerade Jene, die nur kamen um durch die Magie Macht zu erhalten, wurden meist nicht ausgewählt. Ob Seelendieb Huckleberry Fynn eine Chance geben würde? Zwischen Hanzos Augen erschien erneut eine nachdenkliche Falte zwischen den Augen. Die Corvus Corax war zwar mit Übernatürlichem gesegnet, aber auch Normalsterbliche durften mitunter ihre Zelte aufschlagen. Vermutlich waren die Chancen des Schwarzen bei der Corvus Corax am Besten, denn dort war man nicht unbedingt auf ihn angewiesen um die Herde zu erhalten. Und man hielt sich größtenteils aus dem Krieg heraus. Das war vielleicht auch nicht verkehrt. Es war ruhiger, als dort, wo man im Krieg involviert war.

Hanzo » 10.10.2016, 12:53 » Die verwunschene Quelle #2

Huckleberry Fynn



Dem Buckskin entging nicht, dass Huckleberry Fynn genauso aufmerksam alles bemerkte, wie er es tat. Es störte ihn nicht. Was man sich selbst eingestand, das sollte man auch Anderen erlauben. Der Schwarze wirkte weiterhin nachdenklich. Manchmal hatten seine Augen diesen Ausdruck, als wenn der Alte zwar körperlich da, aber geistig vollkommen weg war. An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit. Vielleicht stimmte es, was überall gesagt wurde. Im Alter wurden man seltsam. Den Bullen kümmert es nicht wirklich. Das Altern war ein normaler Prozess an dessen Ende der Tot wartete. Also war es wohl auch ziemlich normal, das man sich im Wesen veränderte und komisch wurde. Wobei komisch auch wahrscheinlich kein treffender Begriff wurde. Was war schon komisch? Für ein Jeden etwas anderes. Genauso wie normal und unnormal.

Die Stimme des Anderen erklang, lieferte Hanzo alles was er wissen musste. Die Ohren zuckten, denn befriedigend waren die Antworten von Huckleberry Fynn nicht. Nicht ganz zumindest. Das er tatsächlich Furcht empfand, das verriet sein Hinweis auf den Tod. Er wusste also das er kaum Chancen hatte den Winter zu überleben. "Ich möchte ganz sicher nicht belehren, vorschreiben oder gar Ratschläge erteilen." begann der Buckskin und senkte ein wenig das Haupt. Nun, wie sollte er es am Besten machen ohne dem Alten auf den Schlips zu treten? "Jedoch ist gerade in Zeiten, wo Krieg herrscht ein Einzelgang oft gefährlich. Dazu der Winter." Der Bucksin unterbrach sich selber. Viel zu viele Worte, eigentlich. Was tat er überhaupt hier? Er belehrte doch und trat dem Alten wahrscheinlich viel zu nahe. Nun gut. "Wir sind nicht falsch." schwang Hanzo schließlich um. Was für Herden Huckleberry Fynn auch immer meinte, die Corvus Corax war ganz sicher keine schlechte Herde. Nur weil sie zurück gezogen waren, sich nicht im Krieg involvierten und nicht Jeder willkommen war, war sie sicher nicht falsch. Hanzo fühlte sich wohl in den Kreisen der Anderen. Wohler als allein.

Vielleicht sollte der Buckskin den Alten doch irgendwie dazu überreden, sich Anschluss zu suchen? Sonst wäre dieses Treffen wahrscheinlich das Einzige, was es zwischen den Beiden gab. Mittlerweile war Hanzo sich sicher, Huckleberry Fynn würde alleine nicht mehr viele Tage haben. Und er war sich auch sicher, das der Alte das selber wusste. Nur weil man immer Einzelgänger war, musste man das doch nicht bis Ende seiner Tage sein, oder? Der Buckskin hatte keinen Zweifel daran, das sich der Schwarze schon einfügen könnte, auch wenn dieser daran zweifelte. Das er es vielleicht sogar lieben und zu schätzen lernte, eine Herde im Rücken zu haben. Gut, für Jemanden, der sich nicht gern unterordnete, war es manchmal schwer, aber selbst solche Persönlichkeiten konnte sich integrieren. Die Ohren des Bullen spielten weiterhin leicht, während er seinen Gegenüber nicht aus den Augen ließ. Wie konnte er ihm helfen ohne ihm zu Nahe zu treten? Es schien fast unmöglich. Vielleicht einfach gerade heraus? Aber das war absolut nicht Hanzos Art. Un wenn, zu welcher Herde sollte er ihm raten, wenn er fragen würde? Zu der Eigenen? Nun, auch wenn er den Meister schon länger kannte, so wusste er nicht, ob der Alte in der Corvus Corax Willkommen wäre. Und sonst? Zu den anderen Herden konnte Hanzo kaum etwas sagen, er hatte sie noch nie aufgesucht, nur Gerüchte gehört. Doch Gerüchte konnten auch einfach unwahr sein.

Hanzo » 09.10.2016, 18:25 » Die verwunschene Quelle #2

Huckleberry Fynn



Hanzo registrierte den wechselnden Ausdruck in den dunklen, tiefen Augen des Anderen. Er wirkte nachdenklich mit einem Hauch Traurigkeit. Oder bildete sich das der Buckskin ein? Unbemerkt geriet das Haupt des Bullen in leichte Schieflage, während er Huckleberry Fynn nicht aus den Augen ließ. Das Seufzen, was dem Schwarzen entfleuchte, schien von ganz tief unten zu kommen. Woran er wohl dachte? Hanzo wusste es nicht. Und er würde nicht nachbohren. Das war nicht seine Art. Dem massigen Hengst fiel auf, wie alt und gebrechlich der Rappe wirklich war. Nicht wirklich schwach, aber doch vom Alter gezeichnet. Das war wahrlich nicht zu verleugnen. Huckleberry Fynn würde es schwer haben durch den Winter zu kommen. Erst recht wenn er allein unterwegs war. Früher, in jungen Jahren, da war er dem Buckskin sicher sehr ähnlich gewesen. Er hätte glatt der Vater von Hanzo sein können, wenn dieser nicht schon vor Jahren gestorben wäre. Der Buckskin konnte sich zwar nicht mehr daran erinnern, aber er dachte auch nicht darüber nach, das sein Gegenüber eins seiner Elternteile sein könnte.

Hanzos Ohren spielten, als Huckleberry Fynn seine Stimme wiederholt erhob. Ohne Murren gab der Schwarze dem Bullen recht. Doch das war es nicht, was an dessen hilfsbereiten Ader kratzte. Es war eher der Zusatz, das Wort Angst, was den Massigen aufhorchen ließ. Der Ausdruck der dunklen Augen wurde leicht trüb, aber nicht so das es sofort aufgefallen wäre. Hanzo war fast, als wäre genau in dem Augenblick, wo Huckleberry Fynn von Furcht zu sprechen begann, dessen Haltung zusammen gesunken. Noch mehr als zuvor schon. Er wirkte plötzlich wahrhaftig einsam, verlassen und ängstlich. Als wenn er Hilfe brauchte. Der Buckskin straffte die Haltung. Wer Hilfe brauchte, der hatte in Hanzo einen gute Gesellschaft gefunden. Seitdem kalter Atem ihm damals geholfen hatte, ihm das Leben zurückgab, damals als er noch ein Fohlen war, war Hilfsbereitschaft ein Wort, mit dem man ihn beschreiben konnte. Hanzo half, wo er konnte, mit all den Mitteln die er zur Verfügung hatte. Und Huckleberry Fynn hatte es geschafft genau auf diese Ader zu treffen, vermutlich ohne das er es beabsichtige hatte.

"Darum sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen." meinte der Buckskin nach einem Augenblick der Stille vollkommen ruhig und nickte mit seinem schweren Haupt um seine Aussage zu untermalen. "Was geschehen soll, wird sowieso geschehen. Da kann niemand etwas gegen tun. Schicksal." Ja so nannte man das wohl. Das er auf seinen Retter getroffen war, kurz bevor sein kleines Herz aufgehört hätte zu schlagen, war auch Schicksal gewesen. Das er von ihm nach Jahren zu sich gerufen wurde, auch. Und das Hanzo hier und heute auf Huckleberry Fynn gestoßen war, muss auch Schicksal gewesen sein. Und für den Schwarzen vielleicht eine Hilfe den Winter zu überstehen? "Der Schutz einer Herde ist immer gut, wenn der Winter vor der Tür steht." Der Buckskin ließ eine kurze Pause, beobachtete die Reaktion des Anderen. Er hatte vermutlich Niemanden außer sich selbst. Kein guter Start für den Alten. "Allgemein kann eine Herde im Rücken eine große Hilfe sein." Es war nicht Hanzos Art den Schwarzen darauf hinzuweisen, das man gerade im Alter, wenn die Kräfte nachließen, lieber nicht alleine wandeln sollte. Genauso wenig würde er ihn über eine eventuelle Herde oder seine Beweggründe, weshalb er allein war, wenn er es denn war, ausfragen. Huckleberry Fynn würde seine Hinweise vermutlich auch so verstehen.

Hanzo » 08.10.2016, 19:13 » Die verwunschene Quelle #2

Huckleberry Fynn



Hanzo erwiderte den Blick des Schwarzen, der ihn ebenfalls ansah. Der Buckskin war vollkommen ruhig, wie fast immer. Schweigen lag ihm mehr, als viele Worte. Die falschen, unbedachten Worte konnten eine Reihe von schlimmen Konsequenzen haben. Huckleberry Fynn wirkte nachdenklich. Vielleicht lag das am Alter? Viele alte Wesen hatten so einen nachdenklichen und weisen Ausdruck inne. Ob der Buckskin auch irgendwann so aussehen würde? Weise, vom Leben gezeichnet? Hanzo waren die Narben, die den Körper des Anderen zierten, nicht entgangen. Vielleicht war er früher ein Krieger gewesen, stark und heldenhaft? Oder einfach nur ein Mörder, der ab und an selber einstecken musste? Nun, bösartig wirkte der Schwarze nicht. Im Grunde war die Vergangenheit auch egal, die Gegenwart zählte. Und in dieser ging keine Gefahr von dem Alten aus.

Als Huckleberry Finn erneut seine Stimme erhob, den Namen von Hanzo wiederholte und beteuerte erfreut über diese Begegnung zu sein, zuckten die Ohren des Bullen leicht. Viele Aussagen wurden viel zu leichtfertig getätigt, aber in diesem Falle glaubte er dem Anderen. Er schien wirklich erfreut über Gesellschaft. Ob das auch am Alter lag? Wurde man einsamer, je älter man wurde? Kurz erschien eine nachdenkliche Falte zwischen den dunklen Augen des Buckskin. Die Dunkelheit um die Beiden herum schien Huckleberry Fynn was zu verschlingen. Er verschmolz dank seines schwarzen Fells, tarnte sich unbeabsichtigt. Hanzo bemerkte, wie der Anderen nun seinen Blick zu Himmel wandern ließ, die Sterne betrachtete, so wie er es noch vor kurzem getan hatte. Er tat es ihm gleich, doch noch immer war dort nichts zu sehen, außer Sterne. Vermutlich würde man dort auch nichts weiter sehen können.

Die Stimme des Rappen zog Hanzos Konzentration zurück auf ihn. Denkst du der Winter dieses Jahr wird hart werden? Der Buckskin schnaubte dunkle, ehe er die feinen Ohren kurz spielen ließ und sich umsah. Nun, er konnte keine genau Prognose treffen. Erwartete der Andere denn eine? Oder hatte er nur Furcht das nächste Jahr nicht zu erleben? "Ich weiß nicht." wich Hanzo mit ruhiger, dunkler Stimme aus und riskierte nochmals einen Blick zum Himmel. Es war Nachts schon ziemlich kühl. Lange würde der Schnee auch nicht mehr auf sich warten lassen. Die Bäume waren fast kahl. "Vielleicht. Vielleicht nicht. Es kommt auch darauf an ob man selbst sich ein Durchstehen zutraut." Wahrscheinlich stimmte das. Vieles hatte mit der eigenen Willenskraft zu tun. Ein Wesen, was schon weit vor Winteranbruch denkt, es würde nicht überleben, würde es vermutlich auch nicht. Und vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun ob man allein durch den Winter musste oder eine Herde hatte, die einem Rückhalt und Hilfe bot. Ob Huckleberry Fynn einer Herde angehörte? Der Corvus Corax zumindest nicht, denn dann wäre sein Gesicht Hanzo bekannt gewesen.

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