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völlig normal sein
Wenn du abweichst, wirst du anders. Du spürst alle Blicke auf dir. Du kannst aus einer Meile Entfernung hören, wie über dich getuschelt wird. Du kannst schreien, und niemand hört einen Laut. Du wirst der Mutant, dem alle Gliedmaßen fehlen, aber nicht das verdammt Herz. Du wirst das Wesen, das irgendwann mal normal war, aber das ist dann so lange her, dass du nicht mal mehr weißt, wie das war.


Sencillo » 07.01.2022, 11:37 » Guter Junge. Böser Junge.

Die schnippischen Worte klingelte in den Ohren des Hengste und seine Augen vereengten sich zu Schlitzen, während die Ohren fix in den Nacken flogen. Viper nahm ihn nicht ernst! Einem ersten Impuls folgend wollte Sencillo vorpreschen, ihr die Zähne ins Fleisch schlagen und sie in die Knie zwingen. Er wollte ihr zeigen das ihn zu unterschätzen, ihn nicht ernst zu nehmen ein Fehler war. Doch Sencillo nahm sich innerlich zurück, straffte die Haltung und behielt die Kontrolle. Viper sollte weiterhin ihre Chance haben. Vielleicht, weil er in der Stute ein Potential sah, welches er noch nicht verschwenden wollte. Vielleicht auch nur, weil sie zumindest eine kleine Abwechslung vom Grau des Alltags war? Es fiel dem Buckskin nicht leicht. Impulsivität war etwas, was man ihm fast schon als Charakterzug unterstellen konnte, aber nicht immer war sie angebracht. Hier vielleicht war es ein Fehler dem nachzugeben? Ihr fast schon versöhnliches Blinzen machte es ihm letztlich etwas einfacher. So zog der Hengst nur tief die Luft ein, hielt inne und lauschte weiter den Geräuschen die da waren.

"Mitnichten." gab der Hengst nach einem Moment, wo er ihre ernst gemeinte Frage auf sich wirken ließ, mit dunkler Stimme zu hören. Sicher gab es mehr als Blutvergießen und Verderben, auch wenn ihm auf die Schnelle nicht wirklich einfiel, was davon für ihn ausreichend war das Gemüt zu erhellen. Langeweile war es zumindest nicht. "Aber das waren so die Geschichten, die ich hörte, die nicht vor Langeweile überqollen." Das sollte wohl fürs Erste reichen. Und wenn sich Viper damit nicht zufrieden gab, irgendwas würde ihm als Antwort schon einfallen. Etwas Dramatik vielleicht? Gespräche? Gemeinsame Aktivitäten? Freundschaften? Liebschaften? Sencillo schüttelte kurz das Haupt. Das alles klang so normal in seinem Kopf, nicht wirklich reizend. Außer man hatte den richtigen Gegenüber. Gab es so Jemanden schonmal? Nami vielleicht, aber die hatte auch das Glück gepachtet gehabt, die abgespaltene Persönlichkeit des Buckskin an einem guten Tag erwischt zu haben. Was dieser jetzt, hier und heute für einer war oder werden würde, stand noch in den Sternen.

Die Stute gab sich natürlich nicht zufrieden. Sencillo schnaubte, hart und dunkel. Also was sollte er ihr sagen? Kurz wanderte der Blick, ein beinah grüblerischer Ausdruck darin. Warum sollte er eigentlich was vorschlagen? "Nun." begann der Hengst und lenkte seine Augen zurück auf ihre Gestalt. "Was käme dir denn in den Sinn? Wahlweise höre ich mir auch gern ein Schlag aus deiner Jugend an." In seine dunklen Seelenspiegel trat ein Funkeln. Viper machte nicht den Anschein als würde sie gern über das sprechen, was vergangen war. "Auch wenn du sagst da gäbe es nicht viel zu wissen. Vielleicht ist ja was interessantes für mich dabei?" Der Ton seiner Stimme trug einen hörbaren, nicht einschätzbaren Nebenton, wenngleich da werden etwas Bedrohliches noch Bohrendes beiwohnte. Vielleicht echte Neugierde? Wer wusste das schon. 

Sencillo » 05.01.2022, 19:30 » Guter Junge. Böser Junge.

Sencillo hielt die Fremde letztlich wieder fest im Blick. Hier gab es sonst einfach nichts Interessantes, warum also der Stute nicht eine echte Chance geben. Immerhin versprach sie etwas Abwechslung vom sterbenslangweiligen Alltag hier in diesem gottverdammten Tal. Langsam arbeiteten sich die fein geschwungenen Ohren des Buckskin nach vorne, lauschten ihren Worten. Während der Hengst beobachtete, musterte und analysierte, musste er seinen ersten Eindruck revidieren. Die Stute wirkte gar nicht so hektisch, wie ihr lautstarker Lauf durch das Geäst geklungen hatte. Eher temperamentvoll, voller Leben und Energie. Gut, damit konnte man tatsächlich etwas anfangen. „Nicht nur eine Seele.“ hauchte Sencillo auf ihre Aussage, die Stimme kaum mehr als ein dunkles Flüstern mit einem wissenden, beinahe schon unheilvollen Nebenton. Sie hatte ja so gar keine Ahnung. Aber wie sollte sie auch? Wenn nichtmal der wahre Sencillo von dieser zweiten Seele in seinem Körper wusste – oder wissen wollte? - wie sollte das ein Fremder wissen können? Die Stute sah hier einfach nur einen durchschnittlichen Hengst. Nicht besonders groß, aber auch kein Zwerg. Nicht besonders hübsch, aber auch keiner vor dem es einem gruselte. Und trotzdem, sobald er da war, die abgespaltene Persönlichkeit des eigentlichen Bewohners dieses Körpers, war seine Erscheinung in einer nicht genau erklärbaren Weise fesselnd, faszinierend, besonders. Woran das lag? Was weiß der Teufel.

Viper.“ wiederholte der Buckskin knapp, nickte verständnisvoll. Kein gewöhnlicher Name, aber irgendwie kam er ihm passend für diese Erscheinung vor. Das sie sich auf ihn einließ schrieb er ihr zumindest schon mal gut. „Ich bin bekannt als Sencillo.“ Nicht das Namen von großer Bedeutung wären. Grundsätzlich nur Schall und Rauch. Wie selten war es, das ein Name auch die gesamte Persönlichkeit erklärte. Dafür konnten Persönlichkeiten viel zu breit gefächert sein. Gerade der Buckskin war das beste Beispiel. Zwei so gegensätzliche Seiten, das dieser Name den sie trugen, absolut gar nichts aussagte. „Etwas Spannendes?“ wiederholte Sencillo und ließt den Blick über die nahe Umgebung wandern, deutete ihr mit dem Haupt kurz an es ihm gleich zu tun. „Hier? In diesem gottverdammten und sterbenslangweiligen Tal? Eher nein.“ Wie automatisch rutschten die Ohren des Hengstes wieder etwas nach hinten, genervt, die Nüstern beinahe angeekelt gekräuselt. Hier war alles so unglaublich normal. Zu ruhig. Zu friedlich. „Ich hörte von Krieg und Verwüstung. Aber ganz ehrlich? Nichtmal eine Ahnung davon hab ich bisher bekommen. Hier ist einfach alles so ein grauer, trister Trott.“ Ohne sich dessen bewusst zu sein stapfte der Buckskin hart mit dem Vorderhuf auf, was auf manche sicher wie blanker Trotz wirken konnte. Das Sencillo alles andere als trotzig war, konnte man erkennen, wenn man genau hinsah. Er war einfach nur genervt, wollte leben, etwas erleben, sich austoben und einfach sein. Das durfte er ja sowieso viel zu selten. Warum eigentlich? Warum ließ er immer den Anderen vorne und nahm sich viel zu selten Zeit für sich selbst? Immerhin hatte er durchaus die Kraft den Anderen, diese lahme Lusche, den Körpergeber, zu unterdrücken. Aber ständig durch Langeweile zu waten, das war nur auch nicht so das Gelbe vom Ei.

Und ansonsten.“ begann der Buckskin nach einem Moment der Stille, die Stimme dunkel, aber neutral. „Ich war mal hier, mal dort. Nichts was irgendwie wichtig wäre. Wie nanntest du es? Es gibt nicht viel zu wissen.“ Das er ihr das nicht ganz abkaufte verriet sein Tonfall. Die Meisten hatten eine Geschichte. Und nicht allzu selten gab es dort dunkle Geheimnisse. Auch der Hengst hatte seine Vergangenheit. Krieg. Blut. Kampf. Morde. Zwar nur diesen einen, großen, beeindruckenden Kampf, neben mehreren kleinen, unbedeutenden, aber immerhin. Gerade die, die behaupten es gäbe nicht viel zu erzählen, hatten meistens die größten Geschichten im Gepäck. Aber Sencillo würde die Stute nicht ausquetschen, das war es nicht wert. Würde sie reden wollen, er würde zuhören. Zumindest wenn es was interessantes war. Und ansonsten könnte sie sich ihre Geschichten sonst wohin stecken. Kurz zuckten die Ohren des Buckskins, ehe sie wieder in aufmerksamer Position nach vorne gerichtet verharrten. Zumindest schaffte die Stute es, das die graue Eintönigkeit hier nicht mehr ganz so erdrückend auf ihm lastete.

Sencillo » 04.01.2022, 21:20 » Guter Junge. Böser Junge.

Die Geräusche des Waldes änderten sich. Äste brachen unter schnellen Schritten. Sencillo verriet mit beinahe keiner Regung das er hörte, das da Jemand wie ein Irrer durch das Geäst semmelte und scheinbar direkt auf ihn zukam. Lediglich ein kurzes Ohrenzucken war bei genauem Hinsehen zu erkennen. Er sprang nicht herum, wand sich nicht dem oder der Unbekannten zu. Warum auch? Wäre es ein Angriff, würde derjenige schon sehen was er davon hatte. Und war es keiner, nun dann könnte das vielleicht eine willkommen Abwechslung vom tristen Alltagstrott sein. „Man könnte meinen eine ganze Elefantenherde wühlt sich durch den Wald.“ ließ der Buckskin mit dunkler, unbeeindruckter Stimme hören, als das Geräusch der Schritte direkt hinter ihm erstarb. Der Wind trug ihm den Geruch einer Stute zu. Unbekannt. Fremd. Nicht das der Hengst grundsätzlich etwas gegen neue Bekanntschaften hatte. Im Gegenteil. Gerade wo ihn doch eben noch die Langeweile beinahe den Verstand geraubt hätte. Sofern er einen solchen überhaupt besaß.

Der Buckskin ließ sich Zeit. Niemand hetzte ihn. Und wenn die Fremde es eilig hatte, er würde sie nicht aufhalten. Warum auch. Letztlich ließ er sich doch dazu hin, sich der Stute zuzuwenden. Die dunklen Seelenspiegel musterten ihre Gestalt. Sie war von kompakter Statur. Nicht wirklich fett, aber doch muskulös und eine Erscheinung, wie man sie in Stutengestalt wohl seltener sah. In ihren Augen blitze es beinahe herausfordernd, während ihre Ohren wie wild spielten. Sie überließ es scheinbar ihm, das Ganze ins Rollen zu bringen. „Warum diese Hektik? Wo geht’s hin?“ Nicht das es Sencillo wirklich interessierte, aber vielleicht bestand in dieser Begegnung eine Chance mal etwas anderes zu erleben als denn immer gleichen Trott. Die bis vor wenigen Sekunden noch in den Nacken gepressten Ohren rutschten wie von selbst in eine neutral-aufmerksame Position. Er hatte keinen wirklich schlechten Tag, war nur etwas genervt von Allem. Wie das Ganze hier laufen würde, das würde sich wohl noch ergeben. Mit den richtigen Worten und der richtigen Art konnte der Buckskin, besser gesagt seine abgespaltene Persönlichkeit, die er nun mal gerade war, ein recht angenehmer Zeitgenosse sein. Manchmal. Wenn man wusste mit ihm umzugehen.

Der Wind frischte auf, trieb die Wolkenansammlung am Himmel vor sich her, wie ein Schäfer seine Schäfchen. Sencillo ließ den Blick wandern, schmeckte die Frische der Luft, die Frost und Kälte ankündigte. Vermutlich würde es am heutigen Abend ziemlich winterlich hereinbrechen, auch wenn die Sonne, die man durch die Wipfel der Bäume erahnen konnte, jetzt noch nichts davon erzählte. Es war beinahe zu warm für diese Jahreszeit. Frühlingshaft. „Wer bist du überhaupt, wenn man das fragen und wissen darf?“ ließ der Buckskin hören, während er die Umgebung scannte und den Eindruck vermittelte, als hätte er eigentlich kein wirkliches Interesse an einer Unterhaltung. Das dies alles ein Test war, das war ihm vermutlich selber nicht mal ganz so klar. Immerhin, wer mit ihm beisammen sein wollte, der musste es schon wert sein. Er war niemand, der einfach so eine Zeit, die sowieso rar war, da meistens der andere Teil präsent war, oder sein Wesen an jeden beliebigen Dahergelaufenen vergeudetet. Wenngleich wohl auch irgendeine Gesellschaft besser war, als gar keine.

Sencillo » 04.01.2022, 07:36 » Guter Junge. Böser Junge.

>>> Co-Sencillo an der Front

Fast schon missmutig gruben sich die Hufe des Buckskin in den vom Tauwetter aufgeweichten Boden, während er dem Lauf des Flusses folgte. Dieses gottverdammte Tal war so grundlegend langweilig, das es einem vorkommen konnte wie die Hölle. Es gab zwar einige Herden mit einigen Mitgliedern und auch ein paar Einzelgänger, wie man die ohne Zugehörigkeit wohl nannte, aber nichts, was von Großartigkeit oder Bedeutung war. Was die Faszination des Hengstes fesseln konnte. Bis auf Nami, die war ganz in Ordnung, aber ihre Treffen waren irgendwie rar. Wie lange war es her, das er die helle Stute das letzte Mal gesehen hatte? Als er, der er war. Nicht der richtige Sencillo, sondern seine abgespaltene Persönlichkeit. Sie beide gehörten zwar der selben, langweiligen Herde an, welche vor Normalität nur so strotze, aber hier hatte das scheinbar nicht viel zu bedeuten. Jeder war mal hier, mal da, ein richtiger Zusammenhalt? Der war vermutlich nur in Ausnahmefällen möglich. Angewidert kräuselte der Buckskin die Nüstern, ehe er ungehalten den Kopf in den Nacken warf, dass das dunkle Langhaar nur so flog. Warum war er überhaupt vorne? Was wollte er hier? Hier, wo niemand war, der ihn sah. Ihm die Zeit erträglich machen konnte. Auf welche Art auch immer.

Langsam veränderte sich die Umgebung. Den Fluss zur Linken wurde der Wald zu seiner Rechten etwas lichter, heller, freundlicher. Sencillo hielt inne, ließ den Blick wandern. Wie weit er schon gelaufen war, genervt von Allem und irgendwie einsam? Nicht das es ihm wirklich etwas ausmachte. Oder vielleicht doch? Immerhin stand der Buckskin gerne im Mittelpunkt des Geschehens. Nur hier gab es einfach keins. Die Tage hier waren öde und erdrückten manchmal jeglichen Tatendrang im Keim. Wo waren die Unstimmigkeiten zwischen den Herden, von denen er gehört hatte? Die Verrückten? Die Magischen? Tot und Verwüstung? Es war ihm beinahe, als wären das alles Lügen gewesen. Von alledem hatte der Hengst bisher nämlich so gut wie gar nichts mitbekommen, wenn man von den hohlen Worten und das mitunter angsterfüllte Geschwätz von Anderen absah. Irgendwie war alles hier einfach sterbenslangweilig. Normal. Da war Nichts, was ihm in irgendeiner Weise reizen konnte. Für den Haupt-Sencillo war das hier alles natürlich so was von perfekt. Der wollte ja einfach nur in der Masse untergehen, normal sein, nicht auffallen und sein Leben ungeachtet ihrer Möglichkeiten leben. Nun, er wusste ja auch gar nicht was sie Beide, zusammen, als Eins, im Stande wären zu tun. Er wusste ja nicht mal genau, das er nicht nur er war, sondern viel mehr als das. Mehr als die meisten Lebewesen waren. Vielleicht sollte er seinem Körpergeber endlich mal einen Wink mit dem Zaunpfahl geben? Oder am Besten mit dem ganzen Zaun, so begriffsstutzig wie der manchmal war?

Ein Knacken von Geäst ließ Sencillo aufhorchen. Gesellschaft? Kurz spielten die immer noch im Genick vergrabenen Ohren, während die geblähten Nüstern versuchten einen Geruch zu erhaschen. Das laue Lüftchen, welches über das Wasser herüber im Märchenwald verschwand, kam aus dem Rücken des Hengstes und war somit keine große Hilfe. Sekunden - oder waren es gar Minuten - verstrichen ohne das Etwas geschah. Vermutlich war es nur irgendein dummes Kleintier gewesen. Nichts von Bedeutung. Mit einem genervten Schnauben wand der Hengst den Kopf aus Richtung des Geräusches zum Flussbett hinüber. Vielleicht sollte er einfach gehen. Hinfort. Irgendwo fernab dieses Tals nach Abenteuern suchen. Nach Etwas, das sich lohnte, das eine Herausforderung war, ihn reizte. Auch wenn Sencillo nicht genau wusste, ob es überhaupt irgendetwas gab, was ihn auf lange Sicht beschäftigen und fesseln konnte. Der Kampf, damals, in jungen Jahren, der war was gewesen. Da konnte er sein und zeigen wer er war. Wie viele Jahre mochte das her sein? Und nicht einmal da hatte der Haupt-Sencillo verstanden. Wie dumm konnte man sein?

Sencillo » 15.01.2019, 21:44 » Hot or Not #7
Joa hot
Sencillo » 18.12.2017, 13:31 » DZ - Charaktere l Kiss, Marry, Kill
Kiss: Magdelaine
Marry: Rayzel Caetanus
Kill: Dante

Nami, Santiano
Sencillo » 18.12.2017, 13:25 » Traumpartner #6
Möglich smilie
Sencillo » 17.12.2017, 19:07 » Hot or Not #6
hot
Sencillo » 16.12.2017, 21:22 » Hot or Not #6
hot
Sencillo » 16.12.2017, 20:31 » Traumpartner #6
Vielleicht smilie
Sencillo » 16.12.2017, 20:11 » Hot or Not #6
Not
Sencillo » 14.12.2017, 11:02 » Der Wasserfall #2

Nova



Es war unglaublich schön die Kleine zu beobachten, wie sie die Welt mit Lebensfreude und kindlicher Neugier zu verstehen versuchte. Und wie sie immer wieder die Nähe des Hengstes suchte, sich an ihn schmiegte. Vermutlich hatte sie ihn auch schon tief in ihr Herz geschlossen. Das Alles erwärmte Herz und Seele des Buckskins, der die Augen kaum von Nova lassen konnte. Vermutlich war es wirklich absolut falsch, sich so auf die Kleine einzulassen, aber die Chance sich dagegen zu entscheiden war sowieso längst vorbei. Sencillo war der Kindlichkeit der jungen Fähe längst erlegen. Anders wie diese bescheuerte Stimme in seinem Kopf, die immer wieder drohend und warnend von diesem riesengroßen Fehler sprach. Der Hengst lauschte ihrer Stimme mit gespitzten Ohren, nickte hin und wieder leicht, um ihr zu verstehen zu geben, das er sie verstanden hatte. "Danke, das du auf dich aufpassen möchtest." erwiderte der Buckskin schließlich und war wirklich erfreut, das sie verantwortungsbewusst war. Nun ja, sie war früh auf sich allein gestellt gewesen, da wurde man vermutlich einfach so. "Wenn wir uns bald auf den Weg machen, dann finden wir bestimmt schnell ein Zuhause für uns." Ein seichtes Lächeln erschien auf den Gesichtszügen des Hengstes. Wie schnell seine Kleine doch Feuer und Flamme war. Seine Kleine? Warum dachte er so? Nova war eine Wölfin, ein Blinder würde erkennen das sie nicht seine Tochter sein konnte, auch wenn Sencillo fast so empfand. Vatergefühle, die mit jeder Minute tiefer wurden.

Als Nova plötzlich beinahe panisch zusammenzuckte, genau in dem Moment als sie unter seinem Bauch hindurch tapste, wurde dem Buckskin bewusst, das seine geknurrtes Nein nicht nur ins Innere gerichtet war. Wenn du sie mal nicht sowieso selber verscheuchst. Idiot. Sencillo schnaubte, schüttelte sich kurz. Er musste unbedingt aufpassen. Er war nicht mehr allein, konnte nicht mehr so einfach mit sich selbst reden. Wenn das überhaupt Selbstgespräche waren. "Alles gut." versuchte der Hengst die Kleine mit dunkler, sanfter Stimme zu beruhigen. Und auch sich selbst, denn in Ordnung fühlte sich das irgendwie nicht an. Nein, es ist wirklich nichts in Ordnung. Wer nicht hören will, muss halt irgendwann fühlen. Die Ohren des Buckskin spielten. Im Grunde wollte er die Stimme einfach ignorieren, sie außen vor lassen, aber sie drohte ihm und vor allen Dingen richtete sich die Drohung gegen Nova. Der kleinen Wölfin, die sich einfach so in sein Herz geschlichen hatte. "Sei ruhig." zischte Sencillo leise. Für ihn war klar an wen es sich richtete und er hoffte einfach, das Nova es diesmal nicht wieder gehört hatte. Ein kurzer, besorgter Blick zu ihr. Nicht das sie nachher noch dachte er mochte sie nicht. Den das entsprach ganz und gar nicht der Wahrheit. Im Gegenteil. Er mochte sie mehr, als es wahrscheinlich gut war. Mochte sie, wie ein Vater seine Tochter. Obwohl sie vermutlich ganz anders war, als seine wirkliche Tochter, sofern er denn eine hätte. Nein, Kinder hatte Sencillo noch keine. Zumindest bis jetzt hatte er keine gehabt.

"Mach dir nicht so große Sorgen okay?" richtete der Buckskin wiederholt seine Worte an die kleine Wölfin und nickte kurz um seine Worte zu unterstreichen. Es würde Nova nichts bringen sich den Kopf zu zerbrechen. Nie und nimmer würde Sencillo ihr das erklären können. "Ich bin einfach manchmal ein wenig in Gedanken versunken." Ob sich Nova damit zufrieden geben würde? Die ist zwar ein doofer Wolf, aber ganz auf den Kopf gefallen wird sie schon nicht sein. Irgendwann wird sie hellhörig werden. Da sorge ich schon für. Ein Knurren unterdrückend biss Sencillo die Zähne zusammen, konzentrierte sich auf seine Atmung. Vielleicht wäre es besser etwas zu tun, sich abzulenken. Eventuell konnte er dann diese Stimme überhören. Versuchs doch, mich wirst du nicht los. Ich bin immer da, Sen. Für alle Zeit. So lange sie nur im Kopf war. Es war zwar schwer damit zu leben, aber schwerer wäre es vermutlich, wenn diese Stimme irgendwie auch agieren könnte. Ach, kleiner, dummer Sen. Das Lachen der Stimme klang absolut nicht freundlich, hallte lange in den Ohren des Buckskin nach.

"Nun, meine Kleine, wollen wir schauen das wir eine Heimat für uns finden?" Ohne es wirklich zu merken, hatte Sencillo ihr so eben verraten, das er sie als zu seinem Leben und seiner Persönlichkeit zugehörig sah. Irgendwie zumindest. Der Buckskin blinzelte einige Male, ließ den Blick wandern. Nun, wo fing man denn an? Lass es, kleiner dummer Sen! Entschlossen stampfte der Hengst auf, schüttelte das markante Haupt. "Na komm, gehen wir da lang." Ohne auf Novas Antwort zu warten schritt Sencillo los. Die Kleine würde ihm schon folgen. Wo sollte sie auch sonst hin?


>> Herdenplatz AP

Sencillo » 16.08.2017, 10:32 » Herdenplatz AP #1

Nami



Gerade als Sencillo sich gegen Gesellschaft entschlossen und bereits einige Male das samte Maul im satten Grün zu seinen Hufen versenkt hatte, zerschnitt eine Stimme, die seinen Namen rief, die heimelige Ruhe des Herdenplatzes. Erschrocken warf der Hengst den Kopf in den Nacken, ließ augenblicklich das wohlschmeckende Gras aus dem Maul fallen. Die Augen in Sorge geweitet, sprang der Buckskin nur den Bruchteil einer Sekunde später auf der Hinterhand herum und suchte mit seinem Blick fast schon panisch den Baum, zwischen dessen Wurzeln Nova ruhte. Doch da war alles in Ordnung, keine Gefahr zu erkennen. Was oder wer war das dann gewesen? Ihm blieb keine Zeit Ausschau zu halten, denn urplötzlich fühlte der Hengst eine Berührung an seiner Schulter. Die feinen Ohren schnellten nach hinten, vergruben sich in der dunklen Mähne, während ein Ruck durch den Körper ging und Sencillo sich mit einem Satz nach hinten aus der scheinbaren Gefahrenzone brachte. Mit gekrausten Nüstern, die Haltung drohend und zur Abwehr bereit, hatte der Buckskin endlich die Möglichkeit seinen Angreifer wahr zu nehmen. Und was er da sah verschlug ihm beinahe die Sprache. Diese zierliche, recht hübsche Schimmelstute vor ihm strahlte keinerlei Gefahr aus. Im Gegenteil, sie sprühte förmlich über vor Freundlichkeit und hatte etwas Vertrautes an sich.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe Sencillos Ohren langsam wieder nach vorne kamen. In seinen Augen konnte man Verwirrtheit lesen, die Haltung war nun mehr nur noch überrumpelt. Oh nein. Sencillo schnaubte kurz, dunkel. Was zum Teufel war hier los? Woher kannte diese Stute seinen Namen? Und warum schien ihr Auftauchen der Stimme in seinem Inneren nicht zu gefallen. „Verzeihung.“ entfleuchte dem Buckskin schließlich, während er es langsam schaffte sich zu beruhigen. Irgendwie kam ihm diese Stute bekannt vor, aber er konnte sich nicht wirklich daran erinnern sie zu kennen. Nur, die Helle kannte seinen Namen, also mussten sie sich schon einmal getroffen haben? Aber würde er sich nicht an ein solch hübsches Wesen erinnern? Vergeblich kramte der Hengst in seinem Kopf, doch wurde nicht fündig. Nami. Ihr Name ist Nami. Er konnte förmlich die Anspannung spüren, die in seiner inneren Stimme lag. Fast schon zähneknirschend klang sie. Es passte ihr scheinbar ganz und gar nicht, was sich hier abspielte. Später wäre noch genug Zeit darüber nach zu denken.

„Du… du bist Nami, richtig?“ setzte Sencillo schließlich leicht stotternd fort, die Stimme von Unsicherheit durchzogen. Noch immer kam er nicht klar mit der Situation. Was war geschehen? Woher kannten sie sich? Was zum Teufel war nur los? Mit einem heftigen Kopfschütteln versuchte der Buckskin die Verwirrtheit, die Gedanken abzuschütteln. Konzentration war gefragt. Normal sein. Nicht auffallen. „Tut mir wirklich leid, ich hatte nicht mit Jemandem gerechnet.“ Immerhin stimmte das. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet hier förmlich überfallen zu werden. Nami wirkte jedoch noch immer nicht so, als ginge von ihr eine ernsthafte Gefahr aus. Sie wirkte durch und durch freundlich, aufgeschlossen. Und war noch dazu überaus hübsch. Langsam entspannte sich der Hengst, lockerte die Muskeln und glitt zurück in seine normale Haltung. „Verzeih wenn ich frage, aber woher genau kennen wir uns? Warst du ein Mitglied meiner alten Herde?“ Das konnte fast nicht sein, er erinnerte sich eigentlich an jedes Gesicht. Aber es war auch schon sehr lange her, vielleicht übersah er doch Jemanden in seiner Erinnerung? Sencillos Stimme klang nun wieder gefasster, dunkel und fast schon sanft. Wie eigentlich immer, sofern er nicht gerade von Jemanden so urplötzlich überrascht wurde.

Sencillo » 02.08.2017, 12:52 » Herdenplatz AP #1

Wer möchte?



Vom Himmelszelt strahlte die Sonne aus voller Kraft zur Erde hinab. Es war Sommer. Hochsommer. Und das konnte man deutlich spüren. Die Insekten hatten sich scheinbar urplötzlich extrem vermehrt und sie liebten diese heißen Tage. Sencillo ruhte – leicht gereizt von den fliegenden Plagegeistern – im Schatten eines Baumes am Rande des Herdengebietes der Alacres Pacem. Der Herde, der er vor kurzem zusammen mit Nova begegnet war und zu dessen Mitgliedern sie nun zählten. Es war schon ein kurioser Fall. Vor kurzem noch hätte der Buckskin mit einem Lachen verneint, hätte man ihn gefragt ob er nicht sesshaft werden wolle. Dann war ihm dieses kleine Wolfskind vor die Hufe gestolpert und stellte innerhalb eines Tages alles auf den Kopf. Nun denn, so war es nun wohl. Glaub mir, das wird dir noch leidtun. Mit einem dunklen Schnauben schüttelte Sencillo das Haupt, versuchte die Stimme aus seinen Kopf zu vertreiben, auch wenn er sich seit Jahren darüber bewusst war, dass jegliche Versuche vergeblich waren. Kurz ließ der Buckskin den Blick Richtung Baum wandern, zwischen dessen Wurzeln sich Nova zu einer Kugel zusammen gerollt hatte. Verständlich das sie ausgelaugt und müde war, immerhin hatte sie viel erlebt die letzte Zeit. Sollte sie nur Kräfte sammeln, während er sich etwas in der Herde umschauen würde. Natürlich immer in Reichweite, bereit im Falle des Falles seine kleine Ziehtochter zu schützten.

Mit einem letzten, liebevollen Blick ließ Sencillo die Kleine im Schutz ihrer Träume zurück. So leise wie möglich setzte sich der Hengst in Bewegung Richtung Herdenplatzinneren. Es tummelten sich nicht viele Wesen hier, doch unterschiedlicher könnte eine Herde gar nicht sein. Pferde, Wölfe und Hunde die friedlich miteinander lebten. Wo gab es sowas schon. Er wusste schon, dass hier all Jene Unterschlupf fanden, die in Ruhe und Frieden leben wollten, doch konnte das möglich sein? Beute und Räuber zusammen, dauerhaft, ohne das es Probleme gab? Prüfend ließ der Buckskin den Blick zwischen den unterschiedlichen Individuen umher wandern. Nicht das er sich Sorgen um sich selbst machte, denn auch wenn er kein Kämpfer war, auf sich aufpassen konnte er schon, doch Nova, sie war noch so klein und unbeholfen. Ein kurzer absichernder Blick zurück, doch bei der jungen Fähe war alles in Ordnung. Unschlüssig blieb der Buckskin schließlich stehen. Irgendwie schien sich keiner so wirklich um seine Anwesenheit zu kümmern. Ob es am Wetter lag? Es drückte schon ganz schön aufs Gemüt, grade jetzt zur Mittagszeit. Aber wollte der Hengst überhaupt bemerkt werden? Wollte er Gesellschaft und Gespräche, eventuell Fragen, die er nicht beantworten konnte und wollte?

Sencillo » 30.07.2017, 12:26 » Verschwundene Bilder
Sein Ava ist verschwunden smilie
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