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Byblis » 03.02.2017, 01:26 » Die verwunschene Quelle #2

Rajuku



Die Panik war ihr mehr als im Gesicht geschrieben. Ihr ganzer Körper versteifte sich immer mehr. Sie würde gleich sterben, sie wusste es. Es würde nicht mehr lange dauern und er würde ihr das Genick brechen. Ihre schreie waren heiser geworden, es kam kaum noch ein Ton aus ihrer trockenen Kehle. Ghost, wo bist du nur? Ich brauche dich. Ich sterbe hier und dann werde ich die nie wieder zu Gesicht bekommen. Innerlich schrie sie laut, doch nach außen hin kamen nur röchelnde Geräusche. Zu mehr war sie im Moment nicht mehr fähig. Was dauerte das ganze auch so lange. Musste er so mit seinen Opfern spielen? Doch warscheinlich war das der Plan. Er spielte mit ihr. Dabei hatte sie sich doch schon aufgegeben, sie kämpfte nicht dagegen an. Sie hatte eh keine Chance gegen diesen Wolf. Er war zu stark für sie. Und als hätte er es gehört wurde sein Biss und sein rumziehen noch fester. Tränen liefen ihr aus den braunen Augen. Lange hielt der Griff nicht an und er lies sie los und stolperte zurück. Sie sprang direkt zurück und kauerte sich wieder halb in den Busch. Sie kam immer noch nicht weg, außer durch diesen verdammten Busch. Doch nach ihrem Glück, würde sie sich in diesen nur verfangen und das ganze verschlimmern. Sich ihn noch mehr ausliefern als jetzt. 
Der braune lief auf der Stelle rum. Seine Ohren klappten zur Seite und seine Stimme erklang. Sie zuckte dabei wieder zusammen und senkte ihre Blicke zu Boden. "Und wer hat mich verletzt? Du." Ganz stimmte es auch nicht. Doch den großteil hatte er getan. Und ob sie unter diesen Umständen mit ihm mitwollte? Nein. Nachher brachte er sie dann in einer Höhle um. Dort würde man sie ja niemals finden... doch wer sollte sie auch finden? Es würde sie niemand vermissen. Dieses irre Lachen erklang wieder aus seiner Kehle und fraß sich in ihrem Kopf fest. Nein, er würde ihr nichts tun. Deshalb hatte er sie auch gerade im Nacken gebissen und hatte nicht den anschein gemacht sie je wieder loszulassen. "Duuu.... du hast mich gerade gebissen. Vergessen?" Sie wusste das sie sich sicherlich zu viel herausnahm. Sie duckte sich nach den Worten auch direkt wieder weg. Aber ja, was sollte sie anderes tun als ihn nicht zu folgen? Ihr blieb doch eh nichts anderes übrig. Wenn sie nicht aus freien Stücken ging, zog er sie mit. Da war die Option alleine zu laufen doch die bessere. Es ersparte ihr doch einiges an Schmerz.
Der Regen nahm immer und immer mehr zu. Ein zittern fuhr wieder durch ihren Körper. Und ja, sie musste hier weg sonst würde sie sicherlich noch erfrieren. Als sie ein grollen vernahm schrie sie laut auf und sprang in den Dornenbusch. Sie quieckte auf, als sich die Dornen in ihrer Haut vergruben und verfingen. Die würde sie wohl noch Jahre mit sich herumtragen. Die Tränen liefen weiter über ihrer Wange und fielen zu Boden. Als es wieder leiser wurde, kam sie langsam wieder aus diesem Busch gekrochen. Sie würde ihn folgen, egal wohin. "Ich...folge dir." Ihre Stimme zitterte, jedoch wagte sie sich ihn ins Gesicht zu schauen, direkt in die Augen die sich weiteten und sich wieder verengten. Bis sie dann doch irgendwann still standen.
Byblis » 01.11.2016, 20:56 » Die verwunschene Quelle #2

Rajuku



 


Ihre Kehle war trocken, sie vergaß mal wieder zu schlucken. Hatte so Angst vor diesen Wolf. Und es gab einfach keinen Ausweg. Er drängte sie komplett ein. Der einzige Ausweg war wohl schnell durch diesen Dronenbusch zu verschwinden. Doch ob sie das wirklich schaffen würde war auch noch fraglich. Vielleicht würde er dann richtig wütend werden, und sie direkt auf der Stelle umrbingen wenn er sie bekam. Und das würde er sicherlich tun. Denn schnell war sie nicht wirklich. So ein Wolf war da sicherlich schneller. Also musste sie es weiterhin hinnehmen, jedoch achtete sie auf jeden Fehler des Wolfes um vielleicht doch einmal die Chance nutzen zu können. Dabei hoffte sie so sehr Ghost in die Arme zu rennen der sie dann vor diesen großen und vielleicht auch bösen Wolf rettete. Denn normal wirkte er nicht. Doch sie wollte ihm auch nicht einfach was vorwerfen. Wobei, tat sie doch gerade. Aber in ihren Augen sahen Wölfe nun einmal alle böse aus. Sie waren einfach schon größer als Hunde, und sahen viel wilder aus. 
Seine Augen lagen komplett auf ihr gerichtet, funkelten dabei auf. Bis aus seiner Kehle ein dunkles drohendes Knurren erklang. Sie zuckte zusammen, trat einen Schritt zurück und hing mit ihrem Hintern schon wieder in diesem Dornenbusch. Was war wenn er sie jetzt angreifen würde? Sie umbringen wollte? Sie hatte niemals eine Chance gegen ihn. Sie beobachtete ihn weiter, die dunklen Augen wechselten andauernd hin und her. Die Pupillen wurden groß um dann wieder klein zu werden. Bis plötzlich wieder stillstand war. Was war das für ein Vieh vor ihr? Irgendwas konnte mit ihm doch nicht stimmen. Doch musste sie das ganze weiterhin ertragen. Bis sie flüchten konnte. 
Er deutete auf seine Verletzung zu. Stimmt, die hatte sie schon wieder ganz vergessen. Doch es konnte schon nicht so schlimm sein. Sie wollte sich das ganze nicht ansehen, aus Angst das der Wolf in eine unachtsame Sekunde auf sie lossprang und sie zerstückelte. 
Seine Stimmung änderte sich direkt aber wieder, er sprach ihren Namen wieder irre kichernd aus. Das ganze wurde ihr langsam immer suspekter. Wieso konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen und sich wen anders suchen. Sah sie wirklich wie ein Opfer aus? Es wurde auch nicht besser als er sich als Rajuku vorstellte. Denn das änderte ja nichts an seinen benehmen. Und es dauerte nicht lange da preschte der Wolf nach vorne, packte sie im Nackenfell das sie laut anfing zu schreien. Es tat nicht wirklich weh, dennoch war es der Schreck. Würde er sie jetzt umbringen? Er versuchte sie nach vorne zu zerren. Noch wehrte sie sich, bis sie merkte das sie keine Chance hatte, so ließ sie sich mitnehmen, vor ihren Augen schon der eigenen tot.

Byblis » 04.10.2016, 21:00 » Die verwunschene Quelle #2

Rajuku



Der Wind pfiff durch ihr buntes, dichtes Fell. Dabei fing Byblis leicht an zu frösteln. Besonders da ihr Fell komplett bis auf die Haut durchnässt war. Was sie jetzt brauchte war eine winddichte Höhle und ein Artgenosse an dem sie sich wärmen konnte. Wobei, dieser Gedanke verflog auch wieder als sie sich den Wolf vor ihr noch näher betrachtete. Er wirkte komisch und in ihren Augen auch nicht gerade Freundlich. Was aber wohl einfach an ihr Misstrauen lag. Denn keiner sah in ihren Augen freundlich aus. Denn sie ging immer davon aus das man ihr was tun würde. Weswegen sie auch immer noch überlegte wie sie hier am schnellsten weg kam. Dafür müsste sie sich entweder links oder rechts an ihn vorbei quetschen. Dieser scheiß Busch war ihre eigene Falle gewesen. Wie hätte es auch anders sein können, am besten sie budelte sich ein Loch und blieb bis sie starb darin. Da könnte ihr einfach nichts passieren, außer so ein Maulwurf kam vorbei... aber die waren doch sicherlich nicht böse.
Endlich erhob er die Stimme, wenn auch ein leises kichern mitschwang. Und das klang mehr als Irre. Warscheinlich redete sie sich das aber auch alles nur ein und er war einfach nur ein ganz normaler Wolf der Gesellschaft suchte. Vielleicht war er genauso nett wie Ghost. Man musste sich das ganze doch einfach nur schön reden. "Da hast du wohl recht", erklang ihre Stimme zaghaft. Jedoch machte sie sich keine mühe ihn zu sietzen. Er sah nämlich nicht wirklich danach aus als würde er Wert darauf legen. 
Jedoch ging sie wie immer auf Nummer sicher, spannte leicht ihre kaum vorhandenen Muskeln an und suchte weiter unauffällig nach einem ausweg. Irgendwann würde sie einfach rennen können. Und bevor er es wirklich gerafft hatte war sie bestimmt schon über alle Berge. 
Er fragte sie nach ihren Namen... doch sollte sie diesen wirklich nennen oder sollte sie einfach irgendeinen sagen. Sie dachte schon wieder viel zu lange nach. "Byblis" Und schon hatte sie es verkackt...
Byblis » 30.09.2016, 20:59 » Die verwunschene Quelle #2

Rajuku



Das Wetter beruhigte sich immer noch nicht. Langsam überlegte sie wirklich ob es nicht doch ein Fehler war in diesem Busch zu verschwinden. Sie hätte weiterlaufen sollen und sich irgendwie eine Höhle suchen sollen. Doch jetzt war es eh zu spät, das Gewitter und der Regen wurden immer schlimmer. Ihr winseln hörte sie selbst nicht mehr wirklich. Es störte sie nicht wirklich, trotzdem wünschte sie sich das es endlich aufhören würde, sie wollte doch einfach nur hier weg. Hatte zu viel Angst hier jemand böses zu begegnen. Und hier war sicherlich keiner der sie Retten würde. Vielleicht war sie in diesem Moment in ihr eigenes Verderben gerannt. Das konnte aber auch immer nur ihr passieren. Sie lief von einer scheiße in die andere. Und das würde sich garantiert auch nie ändern. Byblis war sieben Jahre und schon so kaputt, glaubte nicht einmal an sich selbst. Alles und jeder war scheiße oder eher gesagt böse. 
Ihre Ohren vernahmen Schritte, direkt duckte sie sich noch mehr und fing an zu zittern. Kniff ihre Augen zusammen und biss sich auf ihre Lippen. Nein man würde sie hier nicht entdecken. Derjenige würde sie nicht entdecken und einfach weiterlaufen. Das musste sie sich einfach lange genug einreden. Natürlich war dem nicht so. Die Schritte verstummten, war derjenige weg? Sie öffnete langsam ihre Augen und hätte fast losgeschrien. Da stand ein großer, grauer Wolf vor dem Busch und schien nicht weiterzulaufen. Ihre Muskeln spannten sich unter ihrem Fell an. Vielleicht würde er sie ja trotzdem nicht sehen und machte nur eine kurze Pause. Doch das änderte sich als seine Stimme ertönte. Nein, er musste wen anderes meinen. Hier musste noch wer sein.... nein sie sollte sich nichts einreden. Sie war die einzige hier... alleine mit diesem Wolf. Langsam stand sie auf und trat aus dem Dornenbusch heraus. Riss sich erneut ihre Haut auf, jedoch ignorierte sie das gerade komplett. Ihre ganze Aufmerksamkeit lag auf den Wolf. Überlegte dabei schon wie sie am besten abhauen konnte, so das er nicht schnell genug hinterher kam. "Ich ähmm. Hallo.", ertönte ihre Stimme leise durch den lauten Regen. Ob er das überhaupt hörte war ihr egal. Er sollte einfach gehen.
Byblis » 29.09.2016, 17:58 » Die verwunschene Quelle #2

Rajuku



Dieses allein sein war schrecklich. Sie wollte es wirklich nicht mehr. Und doch war es für sie schwierig gesellschaft zu finden. Viele wollten so eine Hündin wie sie gar nicht um sich haben, und verstehen konnte sie es. Sie war einfach die ruhige und schüchterne, und hatte vor vielem Angst was normalerweise normale Dinge waren. Es musste nur Gewittern und sie lag winselnd in der Ecke. In diesem Moment fing es auch schon an zu rumoren. Leichter Regen prasselte auf die Erde hinab. Jedoch blieb es nicht lange bei diesem leichten Regen. Schnell fing es richtig an zu stürmen und ihr weicher Pelz war durchnässt. Hier war auch niergends ein Unterschlupf zu sehen, also suchte sie schutz in einem hohen Busch. Allerdings achtete sie nicht darauf und lief in einen Dornenbusch. Die Dornen verfingen sich in ihrem Fell und teilweise auch in ihrer Haut. Leise winselte sie, wollte jedoch jetzt auch nicht aus diesem Busch heraus, er schützte wenigstens ein bisschen. Also legte sie ihren Kopf auf die Vorderpfoten und verharrte so, hoffte das es schnell aufhören würde. Schließlich wollte sie weiterkommen, auf die suche nach Ghost. Sie vermisste ihn wirklich, doch ob sie ihn je wieder sehen würde wusste sie nicht. Sie hoffte es einfach. Bei ihm hatte sie sich so wohl gefühlt, sie konnte mal aus sich heraus kommen. Konnte sogar lachen, und das war wirklich selten bei ihr. 
Das Wetter änderte sich nicht, trotzdem hielt sie ihre Umgebung weiterhin im Auge. Schließlich konnte es ja auch sein das sie flüchten musste. Den von diesem Tal hörte man ja so viele schlimme Geschichten. Ein Wunder das sie noch hier lebte...
Byblis » 02.11.2015, 16:28 » Der Leuchtturm #1

Jenja



Die kleine sollte einfach nur aufstehen, dass würde fürs erste schon einiges bringen. Wenn die kleine weiter hier liegen blieb, würde sie sicherlich noch erfrieren. Byblis stupste das kleine Ding erneut an. Doch in diesem Moment fuhr die kleine zusammen und erschrak sich so das auch Byblis erst einmal zurücktaumelte. Das wollte sie natürlich nicht. Sie blieb also erst einmal wieder auf Abstand und beobachtete die kleine weiterhin. Konnte jedoch immer noch nicht sagen ob sie ein Hund oder doch ein Wolf war. Ihr war zu Ohren gekommen, das es Hunde gab, die Wölfen recht ähnlich sahen. Doch wie sollte man sie bitte unterscheiden? Sie selbst war ja nie wirklich einem Wolf begegnet um da irgendwelche Unterschiede entdecken zu können.
Die kleine erhob sich langsam, na wenigstens etwas. Als sie ansah, wie die kleine die Nase vorschob und dann doch wieder zurückzuckte, trat sie wieder einen Schritt auf dem Welpen zu. "Du kannst dich ruhig ankuscheln wenn es dir zu kalt ist", sprach sie mit sanfter Stimme aus und legte ein lächeln auf ihren Lippen. Vielleicht würde sie die kleine ja auch überredet bekommen, mit in den Leuchturm zu kommen. Dort war es auch nicht sehr warm, aber immer noch wärmer. Und da sicherlich bald die Nacht einbrach, war es besser wenn die beiden einen geschützten Ort hatten. Beide konnten sich dort ausruhen, vielleicht noch ein wenig schlafen, und dann konnte man ja weitersehen. Es wunderte sie jedoch immer noch, dass die kleine hier alleine war. Ohne Geschwister oder Eltern. Hatten diese sie hier einfach zurückgelassen? Fragen die nur die kleine Fähe ihr beantworten konnte.
Die kleine erhob ihre Stimme. Byblis lauschte ihren Worten, auch wenn es nur zwei stück waren. "Ich weiß es nicht.... Ich würde vorschlagen wir gehen in den Leutturm und unterhalten uns dort weiter?" Sie hoffte das sie die kleine nicht verschreckte und sie dann doch wegrannte. Byblis meinte alles jedoch nur gut. Sie hatte keine eigenen Kinder, und umso mehr freute sie sich wenn sie anderen helfen konnte. Denn alleine würde die Fähe den Winter sicherlich nicht überleben.
Byblis » 30.10.2015, 13:22 » Der Leuchtturm #1

Jenja



Ghost war gegangen, hatte sie alleine gelassen. Und nun musste sie irgendwie mit sich selbst klar kommen. Versuchen nicht in irgendwelchen Panikattacken zu gelangen. Doch das war für sie nicht wirklich leicht. Am liebsten würde sie irgendwo hinrennen und sich dort verstecken... und einfach gar nichts mehr machen. Warten bis es dann irgendwann mit ihr zu ende ging. Sie war sich nicht einmal mehr sicher ob sie Ghost jemals wieder sehen würde. In seiner Nähe hatte sie sich wohl gefühlt, so geborgen. Er wusste mit ihr umzugehen, und das obwohl er eigentlich noch recht jung war. Ein leises seufzen erklang aus ihren Mund. Sie hatte gar nicht mal gemerkt wo sie überall hin gelaufen war, doch sie war sicherlich einige Tage unterwegs gewesen. Was man ihr auch ansah, schließlich hatte sie schon länger nichts mehr gefressen, und der Winter stand auch noch vor der Tür, sprich die Nahrungssuche wurde noch schwerer. Dazu musste man sagen, das sie das nicht einmal wirklich konnte. Vielleicht sollte sie doch wieder zurück zu ihrer Herde laufen. Doch da würde sie auch nur rumsitzen. Sie kannte nur die Leitstute, und das auch nur kurz als sie um Aufnahme gebeten hatte. Dazu war sie der einzige Hund in dieser Herde. Ihr war wohl zu Ohren gekommen das dort auch ein Wolf wohnte, doch er war ein Diplomat, sprich er war nicht wirklich oft in der Herde anzutreffen. Und auf einem Wolf wollte sie nicht unbedingt treffen. Schließlich wusste sie ja auch nicht wie dieser so drauf war, ob er lieb oder doch vielleicht böse war.
Jetzt drang ein winseln aus ihrem Mund und sie musste die Tränen zurück halten. Das sie sich selbst jedes mal Steine in den Weg legte, wollte sie nicht war haben.
Ihre Ohren vernahmen ein leises rauschen, scheinbar befand sie sich in der Nähe von einem Meer. Sie schaute sich weiter um, bis ihr ein riesiges Gebäude auffiel. Vielleicht sollte sie dort den restlichen Tag verbringen, ehe sie am nächsten Tag wieder weiter zog. Und doch wollte sie erst einmal die Umgebung erkunden, ob es hier wirklich sicher war. Doch schon bald sah sie ein kleines Fellbündel auf den Boden liegen. Es war ein Welpe, doch ob es ein Hund oder Wolf war konnte sie so nicht sagen. Sie lief gerade wegs auf das kleine Ding zu. Sie konnte dieses kleine Ding doch da nicht einfach liegen lassen. Bei der kleinen angekommen stupste sie dieses mit der Nase an. "Hey... aufstehen. Du kannst doch nicht einfach in dieser kälte liegenbleiben" Bei sowas entwickelte sie direkt Muttergefühle. Und in ihrem Kopf brannte sich nur noch fest diesem kleinen Ding zu helfen.

so ich hoffe mal ich werde ihr gerecht x.x
Byblis » 22.10.2014, 18:14 » Der Wasserfall #2

Ghost



Ein ungeheuerlich lauter Donnerschlag ließ die Hündin verschreckt zusammenfahren, als hätte sie der Blitz höchstpersönlich getroffen. Nur kurz darauf viel der Regen. Wassermassen, gleich dem gesamtem Meer von den Wolken verschlungen. In Sekundenschnelle traf die Kälte auf ihre Haut und ließ sie leicht schaudern. Egal wohin Ghost sie nun führen mochte, so hoffte sie, dass es ein geschützter Ort sein würde oder es alsbald aufhören würde wie aus Kübeln zu schütten.
Die Worte des Rüdens klangen nur noch dumpf durch das Getöse des Unwetters zu ihr durch. Doch es machte auch keinen Unterschied. Er forderte sie äußerst freundlich zum Aufbruch auf, doch auch ein klarer Befehl mit nachfolgendem Tritt in den Hintern hätten nichts daran geändert, dass sie für einige Augenblicke erstarrt dastand und ihm nachblickte. Ghosts Gang wirkte ungleichmäßig. Ständig kippte er leicht zur Seite ab und doch schien er keine Schmerzen zu verspüren. Oder aber er war sehr gut darin diese zu ignorieren.
Ein weiteres zorniges Grollen vom Himmel sorgte dafür, dass Byblis rasch zu ihm aufschloss und sämtliche Schuldgefühle zunächst verschwunden waren.

Sie wusste nicht was ihre Vorstellung gewesen war. Das es nur ein Fußmarsch von wenigen Schritten war vielleicht. Wie unrealistisch. So blieb ihr nichts anderes übrig als geduckt hinter ihrem Begleiter herzuschleichen. Wann immer es ihr möglich war suchte sie sich Deckungspunkte, wenngleich Byblis wahrlich versuchte sich so normal wie möglich zu verhalten. Doch all die Reize, welche auf sie einstürmten, verunsicherten sie. Mit jedem Schritt schien sich der Untergrund zu verändern. Neue Gerüche und Gestalten. Das einzige was verschont blieb war ihr Gehör. Überall nur das gleiche, stetige Rauschen.
Doch mit einem Mal schien eben dieses zunehmend lauter zu werden.
Nach unzähligen Minuten des Laufens blieb Ghost endlich stehen und verkündete deren Ankunft. Die Hündin war es nicht gewohnt längere Strecken auf einmal zurückzulegen, sodass die Erschöpfung an ihr zerrte. Dennoch hob sie ihren Blick und nahm die Umgebung vorsichtig in sich auf. Allein. Tatsächlich. Byblis atmete schwer aus vor Erleichterung. Nur um nach einem weiterem Blick nach Luft zu schnappen und wie ein Idiot mit offenem Maul dazustehen. Langsam glitten ihre hellen Augen hinauf. Immer weiter an den Wassermassen empor. Ein einziges Wort kam über ihre dunklen Lippen. Wow.
Voller Bewunderung trat sie näher heran, ließ sich schließlich zu Boden sinken und fühlte sich regelrecht winzig. Danke, Ghost., sprach sie leise, den Blick nur kurz auf ihn gerichtet, bevor sie wieder voller Bewunderung für das Naturwunder vor ihr war. Wunderschön. Und für einen Augenblick war alles vergessen.
Byblis » 10.09.2014, 11:57 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Es war freilich nicht immer so gewesen, dass die Stute der Welt so ängstlich begegnete. Es war aber ebenso wenig abzustreiten, dass sie kostbare Jahre ins Land streichen lassen hatte. Und alles was es gebraucht hätte, war jemand der sie verstand. Offensichtlich nicht jemand der mutiger war oder mehr Lebenserfahrung besaß, sondern ganz allein jemand, der verstand was es hieß plötzlich alleine zu sein. Verlassen. Weder waren Byblis noch Ghost charakterlich so geschaffen, dass sie nach Gesellschaft gesucht hätten, schon gar nicht nach einander, doch eine Art Schicksal hatte sie zusammengeführt. Es mochte vielleicht, dass Gegensätze sich anzogen, aber die engsten und besten Freundschaften bildeten dann doch Gleich und Gleich. Es geht nicht um Geschlecht oder Alter, dies sind nichtige Attribute, alles dreht sich um den Charakter.

Wann immer die bunte Hündin wenig Hoffnung zu besitzen schien, so schenkte der junge Rüde ihr ein wenig von seiner. Er war so aufopferungsvoll, dass sie sich deswegen fast schlecht fühlen müsste. Immer wieder war Ghost es, der die Bremse zog, als dass sie sich bemühte ihre Furcht nur für ein einziges Mal ihm vertrauend zu überwinden.
Sie folgte seinen Blicken, zuckte aber regelrecht mit den Schultern. Sie kannte sich nicht aus, wusste rein gar nichts von dem Tal. Natürlich könnte sie eine Richtung vorgeben, aber er wusste schon wo sie dann angelangen würden. Und da war sie wieder- die Befangenheit. Es spielte doch keine Rolle wo man ankam oder ob man überhaupt irgendwo ankam. Allein die Reise mochte es wert sein.
Leuchtturm?, ihre Augen waren groß. Sie hatte nicht viel Ahnung was dies betraf, doch Türme waren Menschenbauten egal ob sie nun leuchteten oder nicht. Gab es hier Menschen? Sie schluckte leicht, fuhr sich nervös über ihre Lippen. Ähm..., murmelte sie, Ich glaube... der Wasserfall wäre eine gute Wahl. Sie bemühte sich ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, aber es würde nicht ihre Augen erreichen. Innerlich wühlte es unruhig in ihr.

-> Wasserfall
Byblis » 23.06.2014, 20:22 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Sie waren schon ein Gespann. Zwei Hunde, die wohl in den jeweils falschem Körper gefangen waren. Sie müsste eigentlich viel jünger sein, so unsicher wie sie durch die Welt ging und er kam ihr vor wie ein Weiser, der auf alles kluge Worte fand. Die aber eben nicht nur daher gesagt waren, sondern auch noch der Wahrheit entsprachen. Vielleicht lag es daran, dass der junge Rüde bereits so viel mehr erlebt und gesehen hatte. Was kannte sie schon? Ihre alte Heimat und den Umkreis von vielleicht wenigen Kilometern. Immer die gleichen Gesichter oder wohl eher nur das eine.
Doch nun schienen die Grenzen zu ihrem neuem Leben zu verschwimmen, denn Byblis fiel es bereits schwer zu rekonstruieren, wie sie überhaupt auf Ghost getroffen war. Im Sturm, sie war wortwörtlich über ihn gestolpert. Dies tat ihr unglaublich Leid, woher sollte sie sich sicher sein, dass nicht sie mit Schuld trug an seine Schmerzen. Warum überhaupt war sie dort geblieben? Gab es doch etwas, das größer war als jede Angst?
Sie blickte zu dem jungen Hund hinüber. Er hatte die Augen geschlossen, seine Flanken hoben sich im gleichmäßigem Rhythmus. Er schien also eingeschlafen zu sein. Nach so langer Zeit des Wachseins auch kein Wunder, doch sie konnte nicht schlafen. Ihre Gedanken rasten gerade wild durcheinander. Doch selbst wenn ihre hellen Augen noch länger auf ihm ruhten, wusste sie nicht was sie fühlte und schon gar nicht konnte sie finden, was es war, was sie ihm vertrauen ließ. Es war nicht so, dass er irgendjemandem ähnlich sah oder in seinem Verhalten an wen erinnerte. Ghost war wirklich einzigartig, im Gegensatz zu Byblis. Sie war ein Ebenbild ihrer Mutter und zig Millionen Angsthasen gab es dort draußen sicher auch. Also nichts besonderes. Ein Produkt aus einer existierenden Form, die mehrfach genutzt wurde.

Sie seufzte schwer, als sie versuchte ihm lächelnd entgegenzublicken. Aber wie soll es den Ort geben?, fragte sie, Es ist doch immer das Gleiche mit den Wünschen. Es gibt die Erfüllung nicht. Nicht bis ins kleinste Detail. Irgendwo gab es immer einen Haken. So wünschte man sich, dass die eigene Mutter nicht mehr leiden müsste und was bekam man? Der Wunsch erfüllt sich, doch gleichzeitig muss man sich bis zum nächsten Leben von ihr trennen. Und dies können lange Jahre werden, insbesondere dann, wenn man nicht einmal Gewissheit darüber hat, dass es dieses Leben nach dem Leben überhaupt gibt. Womöglich war es wirklich so wie viele es sahen. Man lag einfach da, wird von Würmern und Käfern zerfressen. Bis zu dem Punkt an dem man zu Erde geworden ist. Ihr Blick fiel zu ihren Pfoten. Wie viele Tote wohl diesen Platz geschaffen hatten?
Sie schüttelte ihren Kopf. Diese trüben Gedanken waren nicht richtig. Nicht gesund.
Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken. Ich... ähm... Diesen Ort hier verlassen? Sie blickte sich um. Es war hier ziemlich ruhig und abgeschottet, Gründe warum sie entspannter war. Doch nun durch unbekannte Gegend zu streifen, um diesen nicht existierenden Wunschort zu suchen? Wer wusste, was ihnen auf der Reise begegnen würden. Spaziergang. Das klang so leicht. Wir können einen Spaziergang machen., sagte sie schließlich unsicher. Byblis wollte es tun. Endlich mal beweisen, warum sie all die Jahre überleben sollte. Ein Leben haben unabhängig von anderen. Nun gut... vielleicht ein wenig abhängig. Von Ghost.
Byblis » 14.04.2014, 12:05 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Es vergingen Minuten der Stille, nur die Natur um sie sprach. Die Quelle rauschte und gluckerte noch immer gleichmäßig vor sich hin, die Vögel sangen ihr gesamtes Liederrepertoir rauf und runter, der Wind blies leicht durch das noch zartgrüne, dünne Blätterdach. Und Ghost, sowie Byblis hingen ihren Gedanken nach. Das was war, ist und was wohl noch kommen würde.
Sein Körper an ihre Seite wärmte die Hündin, obwohl dies gar nicht nötig wäre. Jedoch war es ihr nicht unangenehm, es hatte etwas weiteres beruhigendes an sich. Da war wer. Ganz nah bei ihr.
Hm..., nachdenklich legte sie ihren Kopf leicht schräg, ihre Ohren leicht nach vorne gekippt. Sie wusste nicht, was ihr gefallen würde, was sie brauchte. Lange hatte sie es selbstverständlich besessen ohne es jemals genauer definieren zu müssen.
Ihr Blick wanderte langsam umher, nahm das Panorama vor sich auf. Ein ruhiger Ort., sprach sie schließlich leise. Aber nicht alleine, eben nur... ohne Hektik und einen speziellen Platz für mich allein. Das würde sie mit Sicherheit brauchen. Ein Versteck, welches nur ihr gehörte und wo sie ungestört sein könnte, sollte sie doch mal wieder Angst bekommen oder einfach der traurigen Vergangenheit nachhängen wollen. Ich mag eher weite Flächen. Um die Übersicht zu bewahren. Ein Wald hatte zwar auch etwas schönes an sich, jedoch konnte sie sich dort nicht in Sicherheit wiegen. Byblis wusste nichts über die Tierwelt in diesem Tal, aber wenn es beispielsweise Bären und Pumas gab, so musste sie hinter einem Baum jedes mal den Feind erwarten. Außerdem wollte sie gerne den blauen Himmel über sich sehen. Wenn sie auch nicht übermäßig religiös war, so glaubte sie doch daran, dass ihre Mutter irgendwo dort oben war und auf sie hinabschaute.
Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie ihr verschwommenes Spiegelbild im Wasser vor ihr betrachtete. Und an so eine kleine Quelle, einen See oder einen kleinen Bach könnte ich mich auch gewöhnen. In ihrer Vorstellung war es gar keine üble Idee, im Sommer ihre Pfoten darin kühlen zu können und ständig Zugang zu sauberen, klaren Wasser zu haben.
Aber waren diese Anforderungen nicht zu hoch? Alleine hatte sie solchen Ort nicht finden können, gab es ihn also? Sie legte sich seufzend hin, ihren Kopf auf ihre Vorderpfoten abgelegt. Ihre Worte klangen fast wie das Paradies. Wärme, Licht, Frieden... doch das war nicht die reale Welt. Gibt es diesen Ort, Ghost?, fragte sie und blickte zu den Rüden hinauf.
Byblis » 19.03.2014, 22:59 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Sie blickte dem jungem Rüden entgegen. Er zögerte solange, dass sie sich beinahe schon gezwungen fühlte ein anderes Thema anzuschneiden, um diese komische Stille zu beenden. Etwas unverfängliches wie das Wetter. Doch gerade als sie dazu ansetzen wollte, was es sicherlich nur noch unangenehmer gemacht hätte, begann er zu reden.
Byblis versuchte Augenkontakt zu halten, um ihm zu verdeutlichen, dass sie ganz genau zuhörte und ihr seine Worte wichtig waren, egal was.
Wenn sie ihre Augen schließen würde, so war sie sich sicher, dann würde seine Stimme bald einen weiblichen Klang annehmen. Die Hündin hatte bisher nur einmal jemanden derart schwärmerisch und wehmütig zugleich gehört; ihre Mutter. Diese hatte von Byblis´ Vater genauso gesprochen; wie wunderschön er doch sei und dass er der einzige sei bei dem ihr Herz Luftsprünge und Saltos machte. Wehmut, weil sie schon damals wusste, dass sie ihn bald zurücklassen musste.
Doch diese kleine Hündin? Nein, sie muss doch noch ihr ganzes Leben vor sich gehabt haben, wo war sie also verschwunden? Ob sie sich darüber im Klarem war, dass sie hier ein zerschmettertes Herz zurückgelassen hatte? Ghost hatte das nicht verdient. Vollkommen unvorstellbar. Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie vorsichtig ein Stück näher rückte. Ihre Seite berührte nun seine. Byblis konnte jeden Atemzug deutlich spüren und sie hoffte nur, dass er ihre Unsicherheit und Nervosität nicht zu sehr bemerkte. Dieser junge Rüde war verliebt gewesen, ganz sicher. Etwas, das sie noch nicht erleben durfte. Die Mutter- und Vaterliebe konnte man schließlich nicht vergleichen.
In ihrem Kopf schwirrten noch tausende Gedanken und Fragen, jedoch würde Ghost sie sicherlich nicht beantworten können. Und zum anderem wollte sie ihn nicht weiter mit der Vergangenheit belästigen, schließlich tat er es auch nicht bei ihr.

Nachdenklich schaute sie einige Zeit dem Wasser dabei zu, wie es an den Steinen hinunter rann. Das leise Plätschern und Gluckern wirkte außerordentlich beruhigend. Die Hündin schien fast gedanklich ganz weit weg von dieser Welt zu sein, als sie leise sprach: Ghost? Er war nicht verschwunden, aber vielleicht genauso weit weg, wie sie es kurz vorher war. Können wir..., sie stockte, hatte Schwierigkeiten ihr Bedürfnis richtig zu äußern. Sie vermisste zu Hause, sehnte sich danach. Aber nicht ihr altes zu hause behaftet mit den ganzen schlechten Erinnerungen. Nein, sie wollte nicht zurück. Aber sie wollte definitiv nach Hause. Ankommen. Können wir mir... oder uns... ich weiß nicht, aber... ich möchte gerne wieder ein zu Hause haben. Nein, sie hatte ihren Wunsch nicht wirklich eindeutig genannt, dennoch hoffte sie, dass er etwas damit anzufangen wusste. Und um ehrlich zu sein, wusste Byblis, dass er es konnte. Ghost war um einiges aufmerksamer und konnte sie was einige Dinge anging nahezu wie ein offenes Buch lesen. Er würde verstehen.
Byblis » 10.03.2014, 16:24 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Byblis starrte stumm auf die Wasseroberfläche, nur die Brechung eines Sonnenstrahles ließ ihren Blick für einen Moment nach oben schnellen. Und was sie sah, zauberte ein Lächeln auf ihre Züge. Schon lange hatte sie darauf gewartet. Endlich die frische Frühlingsluft einatmen und sich den Rücken sanft wärmen lassen. Nun sollte es wohl so weit sein, die Kälte und der Schnee waren besiegt. Gerne hätte sie sich nach den ersten Blumen umgeschaut, fürchtete aber, dass es einen viel zu unruhigen Eindruck machen würde, wenn sie hektisch ihren Kopf in alle Richtungen wenden und jeden noch so kleinen Duft in sich aufnehmen würde.
Denn genaugenommen versuchte die Hündin gerade nur eins. So unauffällig wie möglich zu sein und die Geräusche welche Ghost von sich gab auszublenden. Wäre es ihr doch nur möglich. Sein Luftschnappen. Dieser scharfe Ton darin und sein Zusammenzucken. Was sonst hatte sie erwartet, wenn sie ihn als Lügner betitelte? Konnte sie doch froh sein, dass er nicht wie manch anderer ausflippte und sie auf ihren richtigen Platz zurückwies.
Rasch schüttelte sie ihren Kopf. Nein. Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Sie selbst hatte unüberlegt gesprochen. In seinen jungen Jahren sei dies noch erlaubt, wenn das Temperament mit einem durchgeht, doch sie selbst musste mittlerweile beherrscht reagieren können.
Sei seufzte. Es war mein Fehler.

Aufmerksam lauschte sie Ghosts ruhigen Worten. Es war angenehm ihn reden zu hören und das Gefühl zu haben, das dort noch jemand ist. Wann immer er eine kleine Pause machte, blickte sie zu ihm hinüber, fürchtete, dass die Erinnerungen ihn überwältigen könnten und der junge Rüde nicht weiter sprechen wollte. Und so verstrichen ein paar Sekunden der Schweigsamkeit, bis sich Byblis gewiss sein könnte, dass er mit seiner Erzählung geendet hatte, bevor sie selbst leise sprach. Was war mit deiner... Freundin? Sie erinnerte sich noch, dass er ihr etwas von einer gleichaltrigen Hündin berichtet hatte, doch wusste sie zu wenig. Wann hatten sie sich kennengelernt und wo?
Jedoch wollte sie ihn mit der Frage nicht dazu zwingen ihr all das zu erzählen, denn fairer Weise musste man es ihm lassen, dass sie selbst ihm bisher nur sehr wenig verraten hatte.
Sie fuhr sich gedankenverloren mit ihrer Zunge über die trockenen Lefzen, bevor sie erst zaghaft, dann aber immer lebendiger begann die Worte über ihre Lippen zu bringen: Ich... manchmal wünschte ich... ich wäre irgendein anderes Tier. Wenn man sich... zum Beispiel eine Schnecke oder eine Krabbe. Eine Schildkröte. Sie... sie haben ihr zu Hause immer dabei und gleichzeitig ist es ein Schutz gegen die Umwelt. Wenn du das ganze Elend nicht mehr mit anschauen willst, dann zeihst du dich einfach darin zurück. Und niemand kann dich dort vertreiben. Dein sicherer Panzer gegen alles.
Das dies so nicht stimmte, war der Hündin durchaus bewusst. Emotionen; Schmerz und Leid kamen überall hin. Und so eine Schnecke verlor ihr Haus auch recht schnell, wenn irgendein Tölpel auf sie tritt. Überlebten sie das eigentlich oder verendeten sie dann? Nicht nur, weil sie womöglich verletzt wären, sondern vielmehr noch, weil sie ihren Schutz, ihr zu Hause verloren haben.
Byblis » 27.02.2014, 09:50 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Es geschahen manchmal noch Zeichen und Wunder und so war es womöglich eines, dass Byblis seit unzähligen Tagen der Unruhe nun endlich wieder etwas zu sich selbst zu finden schien. Zumindest fiel es ihr von Sekunde zu Sekunde leichter sich an der Seite des Rüdens aufzuhalten und ihrer Seele etwas Ruhe zu gönnen- nicht mehr auf der Flucht zu sein. Doch bis sie ganz Loslassen könnte, würde noch einiges an Zeit vergehen, wenn es überhaupt jemals wieder möglich war. Konnte man vergessen? Eher noch, durfte man vergessen?

Aber das ist es ja., meinte sie. Woher wissen wir, dass es nicht schlimm ist? Besorgt schaute sie hinüber, fühlte mit ihm mit, als er sich streckte. Sie wandte ihren Blick ab und starrte auf das klare Wasser. Es gluckerte leise, war es doch trotz leichtem Schneefall einfach zu warm, als das sie zufrieren könnte. Ganz im Gegenteil, verbanden sich die tanzenden Flocken sofort zum gleichem flüssigen Element, wenn sie die Wasseroberfläche berührten. Außerdem sagst du mir sowieso nicht die Wahrheit., ihre Stimme erstarb heiser. So war es doch oft. Selbst ihre Mutter hatte die Krankheit lange verheimlicht, bis sie es aufgrund ihres Äußeren gar nicht mehr leugnen konnte. Doch da war es schon lange zu spät für irgendeine Behandlung.
Auf gar keinen Fall wollte sie Ghost als Lügner betiteln, aber schätzte Byblis ihn durchaus zu dieser Sorte ein. Er wollte sie nicht belasten und ihn hellster Aufruhr bringen, also würde er alles herunterspielen und eigenbrötlerisch klären wollen. Zeit heilt nicht alle Wunden., erschrocken schaute sie ihm in die Augen, bevor sie unsicher auf ihre Pfoten hinabblickte. Das wollte sie doch gar nicht sagen. Es war einfach so herausgerutscht. Wenige Worte mit so viel Bedeutung.
Sie zog sich auf den Bauch rutschend ein wenig näher an die Quelle, um ein paar Schlucke zu trinken. Es war kälter als gedacht, aber genau das richtige, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Sie war ihm ziemlich dankbar, dass er ihre Frage beantwortete. Sie wollte weg von ihren dummen Worten, sich selbst und Ghost ablenken. Das ist auch schön.. Die Hündin schloss ihre Augen und stellte sich diese große Himmelsscheibe vor, wie sie am Horizont leuchtend rot und orange auftauchte und die Welt in ihr Licht hüllte. Während der Rüde weitersprach, stellte sie sich auch den dichtbewachsenen Wald vor, welcher im Hochsommer sicherlich gut kühlte und in den Wintermonaten böige Schneewehen abhielt. Blinzelnd blickte sie ihn wieder an. Wieder hatte sich eine Ähnlichkeit zwischen ihnen aufgetan. Sie beide waren in irgendeiner Weise auf der Flucht. Nur hatte er bereits einen sicheren Ort gehabt, sie hingegen fand ihn nicht. Wie denn auch? Vor etwas real existierendes zu fliehen, war einfacher als vor Gedanken, die einen selbst in die kleinsten Spalt folgen würden. Sie saßen tief im eigenem Leib.
Warum bist du nicht dort geblieben? Bei der Höhle, sie war doch... deine Heimat.
Byblis » 19.01.2014, 19:01 » Die verwunschene Quelle #1

Ghost



Ungläubig lauschte sie den Worten des Rüden. Eine Herde, welche zusammen mit Wölfen und Hunden lebte? Das gab es nicht. Es konnte nicht real sein.
Noch nie hatte sie von solchen Anordnungen gehört, denn sie waren von Natur bereits verboten. Fleischfresser und Pflanzenfresser konnten nicht vertrauensvoll zusammenleben. Zumindest wusste sie selbst von sich, dass sie ständig darüber nachdenken würde, ob und wann sie angegriffen wurde. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein. Missverständnisse, wegen der unterschiedlichen Körpersprache oder einfach nur so Streit, der aus dem Ruder läuft.
Doch noch verwirrender war die Magie. Wenn dies stimmte war dies vielleicht die Lösung. Hektisch schüttelte die Hündin ihren Kopf. Nein, Ghost. Geh dort nicht hin. Wer weiß, was... wer sie sind., sagte sie mit sorgenvollem Blick. Normal sind sie nicht., flüsterte Byblis weiter und senkte ihren Kopf.
Es verging einige Zeit der Stille, in der sie augenscheinlich versuchte sich wieder zu beruhigen. Jedoch würde dies solange scheitern, bis Gewissheit herrschte, dass weder sie noch Ghost sich dieser komischen Gesellschaft nähern würde. Bitte...

Seufzend legte sie sich hin, ihre plüschigen Ohren zuckten leicht und lauschten dem zartem Vogelgezwitscher. Hmmm., brummte sie leise. Zufrieden damit, dass der Rüde sich mit dem Gesagtem zufrieden gab. Sie wusste nicht, was sie genau tun sollte, wenn er aus Neugierde weiterfragen würde, wie denn der Ort hieß, wo er lag und warum sie ihn verlassen hatte.
Es war ein guter Ort. Denn mit dem Tod ihrer Mutter war dieser gestorben. Es gab schon lange kein Zuhause mehr. Sie vermisste das Gefühl irgendwo willkommen und angekommen zu sein. Ganz zu schweigen von dem Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.
Und was ist mit dir?, stellte sie schließlich ihm die Frage. Denn auch von Ghost wusste sie kaum etwas. Woher kommst du?

Sorry obermies. smilie
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